Ja Asche über mein Haupt. Habs doch schon seit ner Weile fertig, nur immer wieder vergessen , den Spass zu posten
Damit es nicht zu lang wird, werdens 2 Teile. Erhöht natürlich die Spannung
Aufgrund der Länge können sich durchaus Fehler reingeschlichen haben .... also wie immer : nich beachten
Tag 22 "A Night at McBaals" ( Teil 1 )
Während meines morgendlichen Spaziergang durchs Dorf um den Kater zu vertreiben, sah ich, wie Malah Handbewegungen machte, dass ich mich zu ihr begeben sollte. Kurz vorm Eintreten in ihr Labor stolperte ich über Etwas und konnte den Boden vorm Eingang näher inspizieren. Irgendein Barbar hatte sich direkt davor niedergelassen, immernoch eine rote Nase vom gestrigen Alkoholmissbrauch bei Anya. Seltsamerweise schnarchte er nicht, wie all die anderen Kerle hier und so hatte ich ihn einfach nicht bemerkt.
Mein Gesicht vom Dreck befreiend betrat ich nun endlich Malahs Reich und wie hätte es anders kommen sollen, bat sie die Zauberin und mich um einen Gefallen. Aber nicht um so einen 'Du strengst dich an und wir geben die Plunder'-Gefallen. Nein, ein richtiges Geschäft. Die Zeit sei gekommen, Baal zum Herausrücken der Besitzurkunde für den Nachtclub zu zwingen. Also keine scheinheilige 'Rettungsmission', sondern ein Auftrag, ordentlich Rabatz zu machen und jegliche nötige und unnötige Gewalt anzuwenden. Im Gegenzug für unsere Mühen bekämen wir monatlich einen Anteil am Gewinn ausgezahlt und einen Adelstitel verliehen.
Einen Handschlag später machte ich mich auf den Weg zur Zauberin , ihr die Nachricht zu überbringen. Unterwegs zu ihr grübelte ich noch, ob meine zukünftige Kneipe mehr einheimisches oder importiertes Gesöff anbieten sollte. Natürlich war sie ganz angetan von dem Gedanken in viel Gold schwimmen zu können und auch die Aufsicht auf einen Adelstitel liess die Augen der Zauberin leuchten.
Malah erklärte uns noch kurz vor unserem Aufbruch den Weg und warnte uns vor möglichen Gefahren, aber wir hörten eigentlich überhaupt nicht zu. Gold, Gold, Gold - darum drehten sich unser beide Gedanken.
Mehr gelenkt durch Reflexe und unserem Unterbewusstsein wanderten wir durch diverse Landschaften, wehrten uns gegen etliche Gegner und standen irgendwann an einem Ort, an dem wir noch nie gewesen waren. Obwohl ich nie das Gefühl gehabt hatte einen großen Höhenunterschied überwunden zu haben, konnte man von hier aus das Dorf sehen. Wir waren also am Berg angekommen. Die Spitze war jedoch nicht sonderlich imposant. Eine Steintafel und 3 Statuen, mehr gab es nicht. Kein Wunder, dass die Touristenströme ausgeblieben waren. Wer macht sich schon auf den beschwerlichen Weg nach oben, um dann sowas zu erblicken.
Beim Passieren der Statuen auf dem Weg zum nächsten Eingang fiel mir wieder einmal die feine Handwerkskunst auf. Bei den Figuren waren sehr viele Details ausgearbeitet und sie wirkten fast lebendig. Noch während ich sie mir betrachtete, vernahm ich das mir wohl bekannte lautstarke Fluchen. Der Eingang war verschlossen und hielt auch unseren Versuchen stand, einfach durchzubrechen. Ich erkannte die Situation nach 2-3 Versuchen meinerseits, doch die Zauberin bestand darauf, es noch einmal versuchen zu wollen. Und noch einmal und noch .. das war mir zu dumm und meiner Neugier folgend, begann ich, mir den Text auf der Steintafel durchzulesen.
'Du kommts hier net rein, du kommts hier net rein, du kommts hier net rein, wenn wir das nicht wollen. Kapiert ?!'. "Was soll denn der Scheiss?!", fluchte ich laut vor mich hin. Kaum hatte ich die Worte gesprochen, quietschte etwas 3 Mal und die noch ebend leblosen Figuren kamen auf mich zugeeilt.
"Wat, wer bist du denn ?", donnerte es von links. "Mir schmeckt deine Fresse nich!", dröhnte es von vorn und von rechts kam mir ein "Mach dich ja vom Acker oder muss ich etwa nachschauen, ob meine Axt noch scharf genug für Knochen ist ?" entgegen.
Lässig erwiderte ich ein "Ich würde ja Angst haben, wenn ich wüsste, was ne Axt ist.". Völlig perplex, dass ich noch lange nicht das Weite gesucht hatte und überrascht über meine Antwort, musterten mich die 3 nochmal genauer. Ich war milde überrascht, als sie plötzlich mit sanfter Stimme zu einer Erklärung ansetzten.
"Du musst entschuldigen. Wir sind die Türsteher von McBaals und sind angewiesen, alle, die Waffen bei sich tragen, abzuweisen. Baal will keinen Ärger haben, schließlich sei der Club gut besucht und ein unglücklicher Vorfall würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten und die zahlenden Kunden fernhalten."
Das klang vernünftig und ich war geneigt, meine Lanze abzugeben, damit wir weiter vordringen konnten. Schließlich war meine Partnerin nicht auf irgendwelche Waffen angewiesen, obwohl sie sich immer an so einen knorrenden Stab festhielt, damit aber nie zuschlug. Und ausserdem konnte man sich mit denen vernünftig unterhalten, sie hatten eine auswärtige Schule besucht und besassen deshalb im Gegensatz zu den anderen Barbaren einen grossen Wortschatz und konnten sich somit klar ausdrücken. Doch schon tönte es lautstark hinter den Rücken der Wächter "Spielst du mit denen Karten ? Hau die um und nimm ihnen den Schlüssel ab, falls sie ihn haben sollten!". Ich wollte noch eine Entschuldigung stammeln, aber die 3 Barbaren hatten schon ihre Waffen gezückt, einer murmelte noch etwas von "So so" und schon griff uns jeder mit seinem typischen Kampfstil an.
Geschickt wich ich den Beilen aus, die mich sonst skalpiert hätten, tänzelte dem sich wild drehendem Türsteher davon und konnte auch dem schnellen Sprung eines anderen entkommen. Das alles in Bruchteilen von Sekunden, ich war über mich selber überrascht. Doch mir wurde klar, dass ich diese akrobatischen Kunststücke nicht lange durchhalten würde. Auf eine Konfrontation hatte sich die Zauberin aber schon die ganze Zeit gefreut und hielt sich nicht zurück. Erst einen, dann den zweiten und am Ende lag auch der Dritte am Boden bzw. sie standen wieder auf ihren Sockeln. Eine interessante Anwendung von Magie, wenn auch für die Türsteher wohl nicht besonders angenehm, hier oben in der Kälte ewig zu warten und sich dabei nicht mal an der Nase kratzen zu dürfen.
Dank dem Schlüssel, den der Barbar mit den Beilen fallen gelassen hatte, war auch das Tor kein Problem mehr. Nun hatte ich ja erwartet, dass wir eine kleine Tanzfläche, diverse Tische und eine Bar zu Gesicht bekommen würden, aber weit gefehlt. Die Schilder wiesen den verwinkelten Ort als 'Dancefloor 1' aus und der war gut gefüllt. Überall tanzten Wesen aus allen Teilen von Sanktuario zur Musik und ab und an, wenn ich mir die Menschen näher anschaute oder wenn wir einfach nicht sofort durch die Massen vorwärs kamen, war ich sicher, jemanden lachen zu hören. Meter für Meter drängten wir uns durch eine Ebene, nur um schließlich auf einer 2. anzukommen. Die war nicht minder gefüllt und ebenso verwinkelt. Hier kam es auch zu ersten Handgreiflichkeiten, als wir mehr oder weniger elegant durch die Menschen wühlten.
Während ich versuchte, an so Wenigen wie möglichen anzuecken, rollte der weibliche Hitzkopf durch die Menge, als ob ihr der Laden gehören würde.
Zum Unglück, für die Anderen, waren ihre Klamotten allerdings nicht besonders Feuer- oder Stichfest und nachdem einige Gäste am Boden lagen, hatten wir uns temporär genug Respekt verschafft, um schnell auf die 3. und letzte Ebene zu huschen.
Vom Design her eine völlig andere Welt. Edle Marmorplatten am Boden und Personal, was uns den weg mit Leuchtkugeln zeigte. Schon hielt ich inne. Leuchtkugeln, da war doch was gewesen. Und mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, es waren die leichtbekleideten Aktivisten gegen Schönheitskuren. Obwohl ein Helm mein Gesicht verdeckte, stachen wir doch aus der Masse heraus und wurden natürlich prompt wieder erkannt. Schon flogen uns wiederum die Kugeln um die Ohren und selbstverständlich setzten wir uns vehement zur Wehr. Nur waren anscheinend die Macker von den Mädels hier ebenfalls anwesend, weil kurz nach dem Aufspiessen der ersten Frauen riesige Kerle auf uns zukamen. Mit grimmigen Blick und ohne ein Wort der Warnung prügelten sie auf uns ein und steigerten sich in eine Art Raserei, was sie immer schneller zuschlagen liess.
Sobald alles , was einem gefährlich werden konnte, am Boden lag, setzen wir unsere Suche trotz leichter Blessuren fort und standen kurz später im Tanzsaal. Ein gigantisches Gefühl eines Déja vu überkam mich.
Gefährliche, kaputte Lampen überall erhellten die grosse Fläche. Überall blitzte es und man musst höllisch aufpassen, nicht erwischt zu werden. Komischerweise schien das niemanden der Gäste zu stören, nur wir 2 tänzelten nervös durch die Gegend. Ordnungsgemäß wurden die kaputten Lichtspender dann auch von der Zauberin entfernt - nicht auszudenken, wenn jemand dadurch zu Schaden gekommen wäre.
Auf einmal donnerte eine Bassstimme durch den Raum und unsere Blicke schnellten Richtung Podest. Dort stand er, Baal, und hielt eine Ansprache. "Willkommen, willkommen werte Gäste im McBaals. Auch heute Abend habe ich eine exquisite Auswahl an Grössen der Unterhaltungsbranche dazu gebracht, hier aufzutreten. Doch ich will keine langen Worte verlieren. Möge die Show beginnen. Es wurde lauter im Saal, alles murmelte und jeder vermutete eine mal diese, mal die andere Gruppe oder Künstler.
Und es gab Tatsache Typen, die sich vordrängeln mussten, um ja den besten Blick auf die Bühne zu haben.
Zuerst eine Gruppe von Kindern, die mit irgend einem Erwachsenen namens Colenzo unterwegs waren. Und der liess es auch noch zu, dass die kleinen Biester direkt nach vorne rannten. Dummerweise rempelten sie dabei die Zauberin an, worauf die gegen einen anderen Gast stiess , der wiederum sein Getränk auf ihrer Kleidung verschüttete. Unnötig zu erwähnen, was darauf folgte. Der Raum jedenfalls brannte eine Weile lang lichterloh. Gewalt war hier wohl nicht ungewöhnlich, jedenfalls tauchten kurze Zeit später ein Packen Müllmänner an und kehrten die Überreste der Gruppe weg. Es war schon witzig anzusehen, wie meine Auftraggeberin gerade ihre Kleidung gereinigt hatte, als einem der Müllleute der Transportsack platze und sie völlig übersäht mit grünem Schleim war. Gesund sah der jedenfalls nicht aus, richtig giftig, so wie das Zeug, was man in der guten alten Kanalisation unter Lut Gholein findet.
Abermals strahlte der Raum heller als 1000 Sonnen und kurz darauf wurde die eigentliche Gruppe angekündigt, die auftreten sollte. Anscheinend sollte das hier so eine Art Wiedersehen mit alten Bekannten werden, denn was sahen meine entzündeten Augen ? Der Rat live on stage. Oder vielmehr, die Mitglieder des Rates, die wir damals nicht in die ewigen Jagdgründe geschickt hatten. Und ab ging die wilde Fahrt bzw. der Auftritt mit lauter Musik und der bereits bekannten Pyro-Show. Während ich noch den Feuerstössen auswich, wurde es der Zauberin langsam zu bunt. Eigentlich wollten wir ja nur mit Baal reden, stattdessen gab es hier nur Ärger und unserem Ziel waren wir eben so noch keinen Schritt näher gekommen. Also kam es zum Zusammenstoss Feuer gegen Feuer, wobei die arcanen Künste dann doch mächtiger waren als die künstlichen Bühneneffekte.
Nun schien es Baal aber zu viel zu werden. Gäste, die Reinigungscrew und nun die hoch bezahlte Band waren von uns geplättet worden. Mit Gelächter winkte er riesige dämonenhafte Kerle ran und schrie etwas von "Jungs, werft die Penner raus!". Soweit war es dann also schon gekommen. Wir gegen die Ordnungskräfte. Aber nicht umsonst hatte ich vor unsererem Antritt der Aufgabe nochmal meine Lanze blitzeblank gewienert und angespitzt. Pieksend und aus allen Rohren feuernd fielen nun auch die Türsteher oder Ordnungskräfte oder was auch immer zu Boden. Voller Adrenalin rief ich voller Hohn zu Baal "Und was nun Dicker?". Aber sein Gesichtsausdruck zeigt keine Spur von Entsetzen, dass wir seine Truppe so zugerichtet hatten. Stattdessen kam abermals ein Lachen aus seiner Kehle und nach 2 kurzen Pfiffen polterten riesige Hunde auf uns zu.