Nein.
Ich bin kein Professor und niemand verpflichtet mich dazu, dir dein eventuell zukünftiges Handwerkszeug zu erklären und meine Zeit zu verschwenden.
OK, nur meckern und dann wieder zu verschwinden ist allerdings auch nicht die feine englische Art.
Wohingegen du das nächste "Setzen, sechs" dafür kassierst, dass Du dir überlegst ein Business aufzuziehen ohne auch nur die Grundbegriffe der BWL zu verstehen.
Ich hoffe wirklich, dass jemand in eurer Truppe da versiert ist, sonst wird das zu einer hohen Wahrscheinlichkeit euer Ruin.
Japp, aber das bin nicht ich .
Aber gut, ich mache für dich mal die Schatztruhe auf:
Du Gönner Danke.
Was du da gerade berechnet hat, sind deine Produktionskosten und zwar nur die, die sich direkt auf ein Produkt zurechnen lassen.
Dazu kommen dann noch Gemeinkosten, bspw. Strom, Abschreibungen eurer Herstellungsgeräte, Verwaltungskosten, Lohn&Gehalt, Verpackungsmaterial, Versandkosten, Kosten für Werbung... usw. usf.
Und dann kommen noch die Steuern... und und und.
Also ist mal noch ganz lange nicht von Gewinn die rede.
Und selbst der ist nicht so einfach bestimmbar, je nachdem, welchem Rechnungslegungsstandard du folgst.
mal als kleiner Einblick:
Gewinn – Wikipedia und
Gewinn- und Verlustrechnung – Wikipedia
So, das mal als Grundprinzip.
Dann noch eine Prise Branchenwissen aus meinem Beruf:
Insbesondere in der Kosmetikindustrie ist es so, dass das verpackte Zeug (also das eigentlich Produkt) praktisch den kleinsten Teil deiner Kosten ausmachst.
Bei Parfüm und Cremes ist es in der Tat so, dass der Flacon, bzw. die Dose um einiges mehr kostet als der Inhalt. Um einiges!
Das haben wir auch schon feststellen müssen.
Dazu kommt, dass die wenigsten Leute heutzutage noch Lust haben, einen Haufen Kohle für Kosmetika rauszuwerfen.
Ach echt? Also in unserem Team jemand ist die Regionalleiterin Nord in einer Kosmetikkette istund die hatte gemeint, dass der Markt auf jeden Fall da wäre. Womit wir sogar einen direkten Draht eines Kenners (in dem Falle einer Kennerin) in die Branche hätten.
D.h. wenn du hohe Preise erzielen willst, dann musst du eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, bspw. Leute, die Kohle haben. Die wollen dann aber ein wirklich hochwertiges Produkt und nicht so ein bissel Chemie aus der Hinterhofküche, sondern biologische oder besonders spezielle Zutaten (Enzyan, Kaviar, Trüffel...), die dann aber im Einkauf auch deutlich mehr kosten und dann natürlich eine teurere Verpackung erfordern.
D.h. dann: du musst eine Nische besetzen UND die richtigen Kontakte haben.
Wir denken das auch viel übers Marketing kommt - da haben wir auch einen der Ahnung hat...
Also mal sowas von "nein!" was 950% bis 1000% Gewinn angeht. Davon ab, dass es nicht einmal rechnerisch richtig ist, kannste das knicken. Entgegen landläufiger Meinung haben BWLer doch ihre Daseinsberechtigung.
Selbstverständlich haben diese ihre Daseinsberechtigung - sonst würde das Studienfach ja ausgestorben sein. So hat jeder nach seinem Studium seine Spezialisierung...
Schau dir mal die Geschäftsberichte von Branchenriesen an. Und dann überleg dir, wie toll die noch aufgehübscht sind.
Jedes Jahr, wenn ich meine Arbeit bei meinem Mandanten aufnehme (einer der größten der Branche), kommen mir die Mäuse mit verheulten Augen entgegen.
Wenn's mit dem Gewinn so einfach wäre wie in deinen Vostellungen, hätten sicher schon ein paar Leute vor dir die Idee gehabt. Die BWLer allen voran.
Ich denke es ist alles eine Frage des Wollens & Könnens. Wenn das Konzept stimmt, dann denke ich ist das gar nicht so unwahrscheinlich...
Danke für die kleine Lehreinheit...
€dit: Sag mal, du scheinst dich damit ja auszukennen. Kannst du ein Buch für diese Grundlagen empfehlen, was nicht so geschrieben ist, dass man dazu BWL studiert haben muss? Ich meine ich hatte zwar auch BWL im Studium, aber dass ist seeeeehr lange her. Aber so eine Auffrischung würde mir ganz gut tun. Kannst du da ein einfaches Buch empfehlen?