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So, ich habe dann hier mal eine neue Geschichte verfasst, vielleicht interessiert es hier ja jemanden... Wenn nicht, dann kann hier zu...


Aktentasche [Arbeitstitel]


Mike ging wie gewöhnlich zur Arbeit. Er hatte zwar keinen Spaß an seiner Arbeit, aber er musste schließlich tun. Denn niemand nahm sie ihm ab. Im Grunde, war es allen egal, ob die Arbeit nun gemacht wurde oder nicht. Wenn sie nicht gemacht wurde, musste man sie eben am nächsten Tag erledigen. Und da kannte niemand Gnade. Nicht einmal sein Chef, mit dem er sich eigentlich ganz gut verstand. Da war er gnadenlos. Ließ sich da nicht reinreden. Verfolgte verbissen seine Ziele. Und das war auch gut so. Mike hatte das schon immer an ihm bewundert. Diese Hartnäckigkeit wollte er auch haben. Aber er wusste, dass dies nie etwas werden würde, wenn er sich nicht um eine Beförderung bemühte.
Während er so dahin schlenderte, fing es leicht an zu tröpfeln. Hoffentlich gib es keinen Regen. Er klappte seinen Kragen hoch und ging schneller. Da vorne sah er eine Möglichkeit sich unter zu stellen. Es waren Stühle vorhanden. Und Tische. Und Sonnenschirme standen komischerweise aufgespannt. Obwohl es doch regnete.
(Tröpfelte...)
verbesserte er sich. Der Regen wurde jetzt stärker. Er ging schneller. Und plötzlich wurde der Regen stärker. Fast schon orkanartig. Der Wind wehte ihm um die Ohren. Er roch den Gestank des Hafens. Einen beißenden Gestank Nach Fisch und Verottem. Aber es schwang auch etwas mit, dass er
(noch...)
nicht recht einordnen konnte. Er hatte die Stühle erreicht. Setzte sich. Fast schon ein bisschen zu hastig.
(Warum eigentlich? Vor was hast du Angst?...)
Sein Atem ging jetzt schnell. Ein kleines bisschen zu schnell, wie er fand. Er ignorierte es. Mittlerweile hatte der Regen aufgehört. Aber am Himmel waren immer noch finstere, dunkle Wolken zu erkennen, die sich jeden Moment entladen könnten. Wie eine Schrottflinte, die jemand zu schnell entlädt. Zu hastig darauf bedacht seinem Gegenüber den Garaus zu machen. Mike blickte die Straße entlang. Er sah niemanden. Und doch war etwas
(jemand...)
da. Das spürte er. Er konnte nur nicht genau sagen was. Die Anwesenheit war so fest zu spüren, dass er glaubte, es
(ihn...)
packen zu können. Er schaute zu Boden. Fühlte sich, als hätte ihn irgendjemand bei etwas Verbotenem erwischt. Aber das war natürlich Quatsch. Er suchte ja nur Schutz vor dem Unwetter. Versuchte die Aktentasche mit den Unterlagen nicht all zu nass werden zu lassen. Sie stand jetzt zwischen seinen Beinen. Er hatte sie dazwischen geklemmt. Obwohl hier niemand war, der sie hätte stehlen können. Und noch weniger etwas damit anfangen hätte können. Aber es war alte Gewohnheit.
(Oder?...)
Seit sie ihm mal die Aktentasche am Bahnhof geklaut hatten, war er jetzt vorsichtiger geworden. Er wollte sich den gleichen Fehler nicht noch einmal erlauben.
(Oder wollte das System es nicht? Will es uns ruhig halten, stets darauf bedacht, dass wir keinen weiteren Fehler mehr machen? Weil Fehler schlecht sind? Weil Fehler nicht vorkommen dürfen?...)
Er schaute jetzt nach unten. Runter auf seine Füße. Dort flossen kleine
(mittlere...)
Rinnsaale entlang. Seine Schuhe fühlten sich schon leicht feucht an. Obwohl er sie doch erst heute Morgen eingesprüht hatte. Scheiß Zeug. Und dafür hatte er sein letztes Geld ausgegeben. Jetzt musste er wieder bis zum Anfang des Monats warten, bis er wieder Geld bekam. Er war so schlecht im Umgang mit Geld. Hatte es irgendwie nie richtig gelernt. Oder wollte es nicht. Wusste er nicht mehr. Wie so vieles aus seiner Kindheit hatte er auch das einfach ausgeblendet

(vergessen!...).

Er schaute auf. Sah die Bäume sich im Regen verbiegen. Sie standen zu beiden Seite der Allee. Es waren viele.

(Sie werden brechen. Brechen und mich unter sich begraben. Wie Grabsteine werden sie hochragen. Und auf ihnen wird stehen: Starb, weil er Schutz suchte. Welch Ironie...)

Und für den Bruchteil einer Sekunde hatte er tatsächlich das Gefühl, ja konnte schon fast sehen, wie die Bäume immer schwerer wurden. Einknickten. Tot. Begraben. Sein Blick schweifte umher. Er sah eine Bäckerei, die allerdings geschlossen war. Der Besitzer hatte bankrott gemacht. Das hatte Mike aber nur halb mitbekommen. Er war zu sehr mit der Trennung seiner Frau beschäftigt gewesen. Das hatte ihm wirklich über mitgespielt. Mein Gott, war fertig gewesen. Hatte sogar eine kurze Zeit über Selbstmord nachgedacht. Aber dafür war ihm die Zeit zu lang vorgekommen. Und irgendwie hatte er auch gespürt, dass er noch gebraucht würde. Der Zettel an der Wand flatterte im Wind. Stark. Ein bisschen Schnee war an dem Zettel hängen geblieben. Mike sah einzelne Schneeflocken durch die Luft fliegen.
(Wie kann das sein? Wo doch heute schönes Wetter angekündigt wurde. Und unser Wetterdienst ist doch perfekt. Aber jeder kann sich mal irren... Oder?...)
Er schlug den Kragen seiner Jacke hoch. Jetzt war ihm kalt. Seine Füße waren inzwischen unter einer kleinen, feinen Schneeschicht begraben. Das hatte er gar nicht mitbekommen. Er starrte fasziniert darauf. Wie eine kleine Kolonie Ameisen, flüchteten die Schneekörner. Sie schienen tatsächlich zu flüchten. Obwohl das logischerweise am Wind lag.
(Wirklich, Mikie?...)
Seine Aktentasche und seine Knie waren dagegen unversehrt. Kein einziges Körnchen lag weder auf seinen Beinen, noch auf seiner Aktentasche. Plötzlich ging seine Aktentasche auf. Die darin enthaltenen Blätter stoben nach allen Seiten hin weg. Er versuchte sie mit einer Hand zu greifen, während der mit der anderen Hand seine Aktentasche festhielt. Aber er bekam sie nicht zu fassen. Sie verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Er blickte ihnen ungläubig, ja fast schon ein klein wenig belustigt nach. Mike fluchte leise. Stand auf. Trat unter dem Schutz bietenden Schirm hervor. Als er das tat, war ihm, als wäre er gerade aus einer Hütte getreten. Während draußen das schlimmste Unwetter aller Zeiten niederging.

(Und drinnen prasselt ein kleines Feuer in einem Ofen...).

Der Wind

(Sturm...)

zerrte so heftig an ihm, dass er einen Schritt zurück machte. Er meinte ein leises Lachen zu hören. Ein Kichern. Aber das war wahrscheinlich nur der Wind gewesen. Er sah, dass sich eines der Blätter an einer Häuserecke verfangen hatte. Wenigstens eines. Er trat wieder unter dem Schirm hervor. Ignorierte jetzt den Wind.

(Oder machst du dich auf etwas gefasst? Etwas Schlimmes vielleicht? Hahaha...)

Ging zielstrebig auf das Blatt zu. Der Wind umfing ihn. Zerrte heftig an ihm. So als wolle er ihn dran hindern, dass er seine Aktentasche wieder befüllt. Mike sah jetzt aus, als wäre er gerade erst aufgestanden und hätte sich mitsamt seiner Kleidung unter die Dusche begeben. Seine Haare standen ihm wild weg. Seine Kleidung triefte vor Regen, Schnee. Und nass war sie.

(Und so schwer, hihihi...)

Ihm kam es vor, als ginge er barfuss durch ein Meer von Sand. Sand der dick und sehr körnig war.

(Grobkörnig...?)

Er ging bestimmt eine halbe Ewigkeit. Jedenfalls kam es ihm so vor. Je näher er kam, desto mehr hatte er den Eindruck, dass der Mauervorsprung mitsamt dem Blatt vor ihm zurückwich. So als wolle es gar nicht wieder eingesammelt werden. So als hätte es Angst. Und er kam irgendwie keinen Meter vorwärts. Schließlich erreichte er es doch. Hob es hoch. Bekam es fast nicht hoch.

(Mein Gott, ist es schwer. So schwer kann Papier doch gar nicht werden. Wiegt ja mindestens eine Tonne, verdammt noch mal...)

Er musste sich mit einer Hand am Mauervorsprung festhalten. Seine Finger gruben sich in den schon alten, bröckligen Mörtel. Rissen. Doch er spürte es nicht. Er hatte das Blatt jetzt in seiner Hand. Hielt es fest. So fest, dass seine Knöchel weiß wurden. Drückte es zusammen. Aber es ließ sich nicht knüllen wie gewöhnliches Papier. Eher wie ein Schwamm, den man statt in Wasser, in Zement getaucht hatte und der jetzt langsam hart wurde. Er stand jetzt an den Mauervorsprung gelehnt. Drehte sich davon weg, so dass er jetzt den Tisch mit dem aufgespannten Sonnenschirm sah. Oder vielmehr glaubte er, dass er in diese Richtung blickte. Denn schneite es so dicht,

(Schneesturm...)

dass er nicht mal mehr 3 Meter weit blicken konnte. Plötzlich hörte er wieder das Kichern. Er wirbelte nach links und versuchte irgendetwas zu erkennen. Doch das konnte er nicht. Mike glaubte, einen Schatten zu sehen,

(Unmöglich, die Sonne scheint doch gar nicht...)

der sich von der lang gestreckten Hauswand zu lösen begann. Der Schatten kam näher. Und auch das

(hysterische...)

Kichern. Es wurde ohrenbetäubend laut. Stieg immer höher und wurde auch schneller.

(Mein Gott, was ist das?...)

Mike konnte jetzt erkennen, dass der Schatten einen Hut trug. Einen breiten, fast schon texanischen Hut. Plötzlich fühlte er einen Schmerz in seiner Brust. Er schaute auf seine Brust und sah etwas sich unter seinem Hemd bewegen. Ein glühend heißer Schmerz durchfuhr ihn. Trotz der Kälte, die er jetzt wieder spüren konnte wie aber- millionen von kleinen Nadeln, die sich immer tiefer in seine Haut gruben und dort unaufhörlich bohrten und fraßen, riss sich mit schier großer Anstrengung sein Hemd vom Leib. Was er dann sah, ließ vor Angst und Schmerzen schreien und sein Gesicht aschfahl erscheinen. Ein schlauchförmiges Etwas hatte sich auf seiner Brust niedergelassen und fraß sich mit ungeheurer Lust in seinen Brustkorb. Er zog es unter Schreien und Winseln raus. Es riss in der Mitte, so dass der Kopf von diesem Wesen noch stecken blieb. Und der Kopf fraß sich weiter. Mike bekam ihn nicht zu fassen. Vor Schmerzen schlug er sich auf seine Brust. In seine Brust. Plötzlich explodierte die Tür der alten Bäckerei vor der Mike stand und um sein Leben kämpfte. Explodierte, war vielleicht nicht das richtige Wort. Sie löste sich auf. Wurde flüssig und zersprang dann mit einem ohrenbetäubenden Knall, so dass Mike das Gefühl hatte er würde direkt in einer verdammten Explosion stehen und sein Trommelfell würde sofort darauf verfaulen. Und plötzlich kamen aus der alten Bäckerei weitere von diesen Wesen. Sie kamen schlurfend über den Boden gekrochen. Sie bewegten sich langsam und fast schwer fällig doch

(eigentlich...)

viel zu schnell für Mikes Geschmack. Er beobachtete faszinierend, dass ihnen der Schneesturm nichts auszumachen schien, bevor sie über ihn herfielen. Zwei von diesen Wesen vergruben sich in seinen Fuß. Er versuchte sie noch weg zu kicken, schaffte es aber nicht, da er schon zu geschwächt war. Es waren insgesamt sieben, die sich jetzt langsam seinen Körper hocharbeiteten. Zwei blieben auf seinen Knien sitzen und bohrten ihre mit kleinen rasiermesserscharfen Zähnen besetzen Rüssel in seine Knie

(Oh welch süßer Schmerz...)

während die anderen fünf sich weiter seine Beine hocharbeiteten. Eines blieb genau auf seinen Hoden sitzen. Und als es seinen Rüssel vergruben hatte, hatte Mike das Gefühl, keine Hoden mehr zu haben. Selbst sein Penis wurde aufgefressen. Mittlerweile schrie Mike nicht mehr, sondern schaute nur noch apathisch zu, wie die Wesen ihn langsam umbrachten. Seine sonst so gut funktionierende rationale Denkweise hatte komplett ausgesetzt. Er konnte sich ohnehin nicht bewegen. Die restlichen drei

(blutekelartig?...)

Wesen krochen weiter. Plötzlich wurde es schwarz um ihn, denn sie hatten sich mitten auf sein Gesicht gesetzt. Eines kroch ihm in den Mund. Jetzt konnte er plötzlich wieder schreien, aber es klang als hätte er einfach zu viel im Mund

(als wäre dein Mund voll Mike, hihihi...)

und es entrang sich seiner Kehle nur ein Stöhnen. Die letzten beiden Wesen machten sich über seine Augen her. Der Schmerz war unbeschreiblich, als sie beide anfingen, seine Augäpfel aufzufressen. Er hörte ein Plopp und dann hatte er mit einem Mal keine Augen mehr.

Hi Mike. Ich bin es, Bonzo der Clown. Erzähl ruhig deinen Freunden von mir. Hihihi...

Das Kichern war jetzt wohl direkt vor ihm. Und es steigerte sich wieder. Hatte Mike es bisher nicht wahrgenommen, so registrierte er es jetzt in seiner vollen Lautstärke. Es schwoll zu einem Grollen an, wie er es von Metal-Konzerten her kannte. Er war gerne auf Metal-Konzerte gegangen.

Audra und John gehen an einem schönen, sonnigen Dienstagmorgen die Straße entlang. Sie waren gerade einkaufen und haben Brötchen dabei. Eine große Tüte. Sie gehen Hand in Hand. Biegen jetzt eine Straße mit vielen Bäumen an der Seite ein. Eine Allee. Zu beiden Seiten stehen sie. Ein leichter Windhauch kommt auf und weht ein Blatt Papier um die Füße von Audra. Sie hebt es auf. Auf dem Blatt stehen Zahlen und Diagramme, Diagramme und Zahlen. Sie zeigt es John. Währenddessen gehen sie weiter. Plötzlich blicken sie beide wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen nach links, und sehen einen umgestürzten Baum. Neugierig gehen sie näher. Als sie ankommen beginnen beide zu schreien. Unter dem Baum ragt eine Hand hervor. Der Baum trägt noch seine Äste und an einem großen Ast ist aufgespießt ein Kopf zu sehen. An diesem Kopf, dessen Gesicht grausam verstümmelt ist und der Mund zu einem wahnsinnigen Lächeln verzogen ist, an diesem Gesicht hängt aufgespießt auf der Stirn ein Zettel auf dem mit Blut geschrieben steht: R.I.P. Starb weil er Schutz suchte. Bonzo der Clown. Und plötzlich konnte man ein Kichern hören und leichter Schnee umspielte die Beine von Audra und John...


Maci
 
Und hier noch mal eine Geschichte. Sie befindet sich noch im Aufbau. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps für mich :)


Marty



1



Marty Anderson war Schriftsteller. Er verdiente ganz gut. Und war zufrieden. Aber in letzter Zeit störte ihn etwas. Und er konnte gar nicht genau sagen was. Marty schrieb sogenannte „Gore“-Literatur. Er hatte eine kleine aber verschworene Fangemeinde. Sein letztes Buch war erst vor kurzem erschienen und hat auf Anhieb die Bestseller-Liste gestürmt. Und einen Preis hat es auch gewonnen. Eigentlich sollte Marty sehr zufrieden mit sich sein und sein Leben einfach genießen. Aber das konnte er irgendwie nicht. Irgendwas bedrückte ihn. Schulden hatte er keine und eine Hypothek musste er auch noch nicht aufnehmen. Er hatte schon wieder den Stoff für eine neue Geschichte im Kopf. Aber irgendwie wollte diese Geschichte nicht geschrieben werden. Immer wenn er vor seinem Mac saß und versucht Zeilen, Wörter entstehen zu lassen dann wollte ihm nichts einfallen. Doch in seinem Kopf nam die Geschichte immer mehr Gestalt an. Mittlerweile war er dazu übergegangen sich einfach nur noch Zeit zu lassen und abzuwarten. Vielleicht würde das ja so etwas werden. Druck kriegte er Gott sei Dank auch keinen da sein Agent sich noch nicht beschwert hatte. Noch nicht. Aber er wusste dass das irgendwann kommen wird. Bis dahin versuchte er jeden Tag von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr Wörter über seinen Mac huschen zu lassen.



2



Marty wachte auf. Er fasste sich an den Kopf. Gestern hatte er wohl zu viel getrunken. Er möchte sich noch mal umdrehen, aber das gelang ihm leider nicht. Denn die Sonne schien in sein Schlafzimmer, dass ihm gleichzeitig als Arbeitszimmer diente. Er drehte sich noch mal auf die Seite und wollte weiterschlafen, doch musste er feststellen dass er leider schon wach war, also stand er auf. Marty ging ins Badezimmer und nahm erstmal eine ausgiebige Dusche. Gestern hatte er es wirklich ein kleines bisschen übertrieben. Nachdem er fertig war mit Duschen zog er sich an und machte sich erstmal einen leckeren Salat. Damti ging er auf seinen Balkon auf dem die Sonne schien Er nimmt sich einen Liegestuhl, genießt die Sonnenstrahlen und isst in aller Ruhe seinen Salat. Mittlerweile war die Sonne hinter einer Wolke verschwunden, er nahm sich also eine Decke und machte es sich noch eine halbe Stunde auf seinem Liegestuhl bequem. Ruckartig wachte er auf. Er wusste im ersten Moment nicht wo er sich befand, schaute sich verwirrt um. Dann fühlte er sich wieder normal und stand auf. Marty ging in sein Wohnzimmer und setzte sich an seinen Mac. Er schaute auf seinen schwarzen Bildschirm und überlegte ob er überhaupt schreiben soll. Einen Versuch ist es wert, dachte er sich und startete sein Word-Dokument. Zehn Minuten brauchte er um sich einen Titel für sein Buch zu überlegen und dann kamen die Wörter auch schon wie von selbst.



3



Es war mittlerweile 2.00 Uhr morgens als Marty beschloss es könnte nicht schaden eine Kleinigkeit zu essen und dann ins Bett zu gehen. Denn morgen musste er früh raus, genauer gesagt um 10.00 Uhr. Er arbeitete als Kellner in einem Diners um die Ecke. Das Diners wurde sofort sein Lieblingsrestaurant als er einmal dort war um die Jalapeños zu probieren die ihm von einem Arbeitskollegen empfohlen worden waren. Kurz danach wurde eine Servier-Kraft gesucht und er bewarb sich. Und wurde auch sofort genommen. Erst erschien es ihm als ziemlich ungewöhnlich dass ausgerechnet er, der sich schon auf so viele Jobs beworben hatte und doch nie einen bekommen hatte, einen Job als Kellner bekam und das sofort nach einer Bewerbung. Das musste entweder verdammtes Glück sein oder aber das Diners brauchte ganz dringend jemanden. Marty entschied sich für die zweite Möglichkeit, denn die kam ihm irgendwie am Logischsten vor.
Marty stand in der Küche vor seinem Kühlschrank und entschied sich für einen Yoghurt. Einen mit Kaffeegeschmack oder doch lieber einen mit Früchten? Da sich Marty nicht sicher war, nahm er beide. Bewaffnet mit beiden Bechern und einem Löffel ging er zurück in sein Wohnzimmer und lässt sich auf die Couch fallen. Mittlerweile ist es 2.30 Uhr. Während er erst den einen Yoghurt und dann den Anderen aß, ließ er seinen Blick durch sein dunkles Zimmer gleiten. Und machte sich so seine Gedanken. Er denkt an Vieles. Zum Beispiel an seine Ex die er verlassen hat weil er der Ansicht war ihre beiden unterschiedlicher Lebenseinstellungen würden nicht zueinander passen. Aber sie sei kein schlechter Mensch, das dürfe sie jetzt auf keinen Fall denken. Wenn sie an diesen einen Satz dachte, dann wurde sie bestimmt zornig. Wahrscheinlich zornig auf sich selbst, dass sie nicht von sich aus Schluss gemacht hatte. Aber vielleicht war es ja tatsächlich besser so. Er hatte ihr gesagt, dass sie sich einen Neuen suchen solle, damit sie damit leichter fertig würde. Denn das war genau das was er tun würde. Die Beziehung war schön gewesen kein Zweifel. Und mit diesem Gedanken ging er ins Bett.
Um 8.30 Uhr klingelte der Wecker. Marty hob seinen Kopf. Er hatte das Gefühl richtig kämpfen zu müssen. „Eine kalte Dusche wird mir bestimmt gut tun“, dachte er und stand auf und ging Richtung Badezimmer. Sein Badezimmer war sehr großzügig eingerichtet. Aber das waren alle Lofts hier. Marty zog sich und machte die Dusche an, während er vorher ein Handtuch bereit gelegt hatte. Das Wasser war so heiß das Dampf aufstieg. Er stellte sich unter die Dusche und ließ das Wasser auf seinen Kopf prasseln. „Ah was für ein schönes Gefühl“, dachte er während er sich die Seife nahm und sich einseifte. Er wusch sich, stellte die Dusche aus, stieg aus und nahm sich dann sein Handtuch und begann sich abzutrocknen. Währenddessen schaute er aus seinem großen Fenster und ließ sich zwei Minuten gefangen nehmen von dem Verkehr vor seiner Haustür. Sein Blick riss sich von dem Fenster los und schweifte rüber zu seinem Spiegel auf dem sich langsam das Wasser in Dampf auflöste.
Und dann sah er es.
Auf seinem Spiegel standen die Worte ICH HASSE DICH!. Sie waren mit Lippenstift geschrieben.
Marty stockte. Wischte sich über seine Augen. Vielleicht hatte er einfach nur noch nicht ausgeschlafen oder aber er träumte immer noch. Er kniff sich probehalber in seinen Arm. Aber er wachte nicht auf. Also träumte er nicht mehr. Noch mal wischte er sich über seine Augen dann trat er näher an den Spiegel. Die Worte waren immer noch da. Doch langsam verflüchtigten sie sich. Er wischte sich noch mal über die Augen, nur zur Sicherheit, die Schrift war immer noch da, und flüchtete dann fast aus dem Badezimmer und schlug die Tür zu. Das konnte doch nicht sein.



4



Sie war richtig angepisst. Warum hatte er sie nur verlassen? Ihre gemeinsame Lebenseinstellung hatte nicht zueinander gepasst hatte er gesagt. Und sie solle sich sich doch einen Neuen suchen, damit sie drüber hinweg kommen würde. Zu Anfang hatte sie das auch gemacht. Und es ging ihr gut. Nur hatte dann im Laufe der Monate jeder Partner festgestellt das sie nicht zusammen passten. Das hatte sie sehr frustriert. Und dann war der Hass auf ihren Ex gekommen. Sie hatte sich schon gefragt wann das denn der Fall sein würde, denn innerlich hatte sie sich schon gefreut. Ja sie hatte es geradezu herbeigesehnt. Und als es dann endlich soweit war, hatte sie fast in Hass gebadet. Sie hatte sich Horrorszenarien ausgemalt, wie sie ihren Ex am Besten um die Ecke bringen konnte, so dass es niemand mitkriegen würde und sie auch noch Spaß dabei hatte. Denn sie stand ein kleines bisschen auf Schmerzen. Und ein bisschen sadistisch war sie auch. Und noch immer schwamm sie in ihrem Hass als wäre es ein heißes Bad.



5



Sie nahm sich ein Buch und begab sich auf ihre Terrasse um dort ein bisschen zu lesen. Sie legte sich in ihren Liegestuhl und lies die Geschichte auf sich wirken. Manchmal schweiften ihre Gedanken ab und dann dachte sie an ihren Ex. An sein hübsches Gesicht, das voller Narben und bis zur Unkenntlichkeit entstellt sein würde. Und sie würde die Rasierklinge in der Hand haben und lächeln. Nein besser: Sie würde lachen. Und zwar kein verrücktes Lachen so wie man es von Psychopathen kennt, sondern ein ganz normales Lachen. Denn sie war nicht verrückt. Nur sehr einsam. Aber das würde sich ändern wenn sie ihren Ex wieder sah. Und und das würde schon sehr bald geschehen. Doch zu vor musste sie sich noch überlegen wie sie ihn auf sich aufmerksam macht. Seine Aufmerksamkeit ganz für sich beansprucht. Das konnte sie schon immer besonders gut. Und sei es dass sie sich nachts in seine Wohnung schleichen würde und irgendwas auf seinen Badezimmerspiegel krickelte. Klang das bescheuert? Nicht für sie. Das war genau der richtige Auftakt für ihren Rachefeldzug.



6



Nach dem zweiten Scotch hatte sich Marty wieder so weit unter Kontrolle, dass er seiner Hand befehlen konnte aufzuhören zu zittern. Er kannte die scheiß Handschrift an seinem Spiegel. Das war seine Ex kein Zweifel. Scheiße er hatte so etwas schon geahnt. Und es nicht verhindert. Warum war damals nicht zur Polizei gegangen als sie angefangen hatte ihn zu stocken? Naja jetzt hatte er auf jeden Fall einen Grund zur Polizei zu gehen. Denn sie würde nicht locker lassen, bis sie ihn erwischt hatte. Das wusste er. Aber würde die Polizei ihm auch glauben? Das bezweifelte er ein bisschen. Denn wer schenkte jemandem schon Glauben dass seine kranke Ex hinter einem her sei? Wie lächerlich. Sir bitte gehen sie wieder nach Hause. Und beruhigen sie sich um Himmels willen. Genau das würden die Officer sagen wenn er ihnen davon erzählte. Da war er sich hundertprozentig sicher. Aber wen konnte er sonst fragen? Seinen Agenten? Der würde ihn genau so auslachen. Nein er musste die Sache selbst in die Hand nehmen. Vielleicht würde er dabei umkommen. So verrückt wie die Sache war würde er das wahrscheinlich auch. Aber er musste es wenigstens versuchen. Sonst hatte er nichts gewonnen.



7



So er hatte angebissen. Das glaubte sie nicht nur, das wusste sie. Sie waren ganze fünf Monate zusammen gewesen. Sie kannte ihn. Nachdem die Idee mit dem Spiegel in ihrem Kopf gereift war, stand sie auf um sich noch ein bisschen hinzulegen. Das würde sie brauchen für das was sie heute Nacht vorhatte. Um 23.00 Uhr war sie aufgebrochen. Lange musste sie nicht gehen, denn sie wohnte praktisch in seiner Nachbarschaft. Natürlich ohne dass er davon wusste. Sie ging ungefähr zwanzig Minuten um zu seinem Haus zu kommen. Sie hatte sich ein Seil mitgenommen um an der Hauswand hochzuklettern. Denn einfach klingeln und fragen: „Hi wohnt hier zufällig Marty Anderson? Ich bin eine Freundin von ihm und würde ihm gerne eine Nachricht hinterlassen“, das ging natürlich nicht. Aber das sie sich über so etwas überhaupt Gedanken machte, das erstaunte sie schon. Mittlerweile stand sie in seinem Badezimmer. Der Weg dorthin war nicht weiter schwer gewesen. Sie wusste wo sein Balkon war und hatte dann seine Balkontür aufgebrochen. Sie zückte den Lippenstift und schrieb die Worte: ICH HASSE DICH! Die er am nächsten Morgen vorfinden würde. Der Rückweg stellte kein Problem dar. Bevor sie sich allerdings auf den Weg machte, machte sie noch kurz einen Abstecher in sein Schlafzimmer. Sie fand ihn schlafend vor. Und überlegte ob sie es ihm nicht jetzt schon heimzahlen sollte. Aber dazu fehlten ihr noch ein paar Sachen. Sie verließ das Haus wieder über den Balkon.



8



Marty stand auf. Schaute sich um ob auch noch alles da ist wo es hingehörte. Er ging ins Bad und deckte als Erstes den Spiegel ab. Zum Abwischen fehlte ihm irgendwie noch die Kraft. Er hatte beschissen geschlafen. Er konnte die ganze Nacht kein Auge zutun. Jetzt musste er erstmal pinkeln. Aber so richtig wollte nichts kommen. Er machte sich seinen Bademantel wieder zu und verliess das Bad. Den Spiegel ließ er verdeckt. Er ging in die Küche und sah das er noch Pizza vom Vortag übrig hatte. Da es keine 8.00 Uhr mehr war, sondern schon 11.00 Uhr, nahm er sich ein Stück und begab sich kauend in sein Wohnzimmer. Er setzte sich auf einen Sessel und dachte über seine jetzige Situation nach. Was sollte er als nächstes tun? Erwartete sie vielleicht dass er etwas bestimmtes tat? Oder beobachtete sie ihn sogar? Er ging an eines der Fenster und blickte hinaus. Als er nichts Seltsames feststellen konnte, setzte er sich wieder. „Ruhig bleiben alter Junge. Du machst dich nur selbst verrückt. Ganz ruhig.“
Vielleicht sollte er sich einen Privatdetektiv engagieren? Jemand der wusste wie man Leute am Besten aufspüren konnte. Damit dieser Wahnsinn, auch wenn er wahrscheinlich noch gar nicht richtig begonnen hatte, endlich ein Ende nehmen konnte. Und vielleicht ließ sich daraus ja sogar ein Buch schreiben? Damit er endlich mal seine verdammte Schreibblockade in den Griff bekam. Er wusste noch nicht mal wo man am Besten nachschaute zwecks eines Privatdetektivs. In den gelben Seiten vielleicht? Er stand auf und ging zu einem kleinen Tischen neben seinem Telefon. Dort bewahrte er das Telefonbuch auf. Blätterte die Seiten durch bis er meinte, er hätte einen brauchbaren Privatdetektiven gefunden. Er wählte die Nummer.



9


Was war das denn immer für ein Typ der ihr ständig folgte, sobald sie das Haus verließ? Mein Gott so auffällig wie der gekleidet war, konnte es sich ja nur um einen Privatdetektiven handeln. Bestimmt einer den ihr Ex engagiert hatte um sie zu beschatten. Sie lächelte. Das fing ja gut an.
„Scheiß Schnüffler“, dachte sie als sie in einen Supermarkt einbog und er immer noch hinter ihr her ist. Sie wollte sich heute was zu knabbern kaufen denn heute war „Mädels-Abend“ bei ihr. Ein paar Freundinnen von ihr kamen vorbei und dann wurde ein bisschen über die Männer abgelästert. Ihre Freundinnen wussten nichts von ihrer Trennung. Sie dachten immer noch, sie sei mit Marty zusammen. Und hielten ihn sogar für eine gute Partie.
Mittlerweile hatte sie alles was sie brauchte und verließ den Supermarkt. Sie bog um die Ecke und sah ihren persönlichen Schatten immer noch hinter sich her gehen.
„Wird Zeit ihn los zu werden. Marty weiss bestimmt inzwischen das ich in seiner Nähe lebe“, dachte sie und bog in eine kleine Gasse ein. Dort stellte sich mit dem Rücken zur Wand und wartete auf den Privatdetektiv. Die Ecke in der sie stand war dunkel also sah der Privatdetektiv sie nicht als er in die Gasse einbog und se suchte. Er fluchte leise und murmelte, dass sie doch irgendwo sein musste. Plötzlich hörte er hinter sich Schritte und drehte sich ruckartig um, aber da hatte ihn schon etwas hartes im Gesicht getroffen und er fiel zu Boden. Ein weiterer Schlag folgte und er wollte den Schlägen ausweichen oder sie wenigstens mit seinen Armen abfangen aber das gelang ihm nicht. Sie machte ihre Sache gut. Machte ihn kampfunfähig und dann quälte sie ihn richtig. Und er wünschte sich stattdessen die ganze Zeit er hätte den Auftrag nicht angenommen oder hätte besser gleich das Metier gewechselt. Das waren seine letzten fröhlichen Gedanken die er hatte, bevor ihm das Lebenslicht ausgeblasen wurde. „Wie auf einem Geburtstagskuchen wenn das Kind die Kerzen ausbläst und sich etwas wünschen darf“, dachte sie. Sie musste aufpassen nicht erwischt zu werden. Aber sie hatte Glück. Die meisten Leute machten sowieso einen Bogen um die Gasse. Und nachmittags waren auch nicht mehr viele Leute unterwegs.


10

Marty kam nach Hause und schaute sich in seiner Wohnung um. Es konnte ja sein dass sie in seiner Abwesenheit irgendwas verändert hatte. Aber es war alles noch so, wie er die Wohnung verlassen hatte. Das musste aufhören, sagte er sich selbst. Du wirst ja schon paranoid. Mit einem Drink in der Hand ließ er sich auf seinem Sessel nieder und legte die Beine hoch. Sein Privatdetektiv hatte sich auch noch nicht gemeldet. Er wusste mittlerweile wo seine Ex wohnte. Und war irgendwie ein kleines bisschen überrascht gewesen als er es erfahren hatte. Nicht das die Überraschung ihn jetzt gänzlich aus der Bahn geworfen hätte, aber es hatte ihn leicht umgehauen. Vielleicht einfach nur der Tatsache wegen dass sie so lange in seiner Nähe hatte leben können, ohne das er was davon mitbekommen hatte. Naja, er wusste jetzt wo sie wohnte da konnte man ihr doch mal einen kleinen Besuch abstatten. Und sie vielleicht bitten, nein zwingen mit diesem Scheiß endlich aufzuhören. Wenn sie das nicht wollte, musste man vielleicht sogar ein bisschen Gewalt anwenden. Wobei er sich jetzt schon fragte, ob er denn der Typ wäre jemandem anderen Gewalt anzutun. Er glaubte es nicht.


11


Sie verließ die Gasse auf dem gleichen Weg auf dem sie gekommen war. Niemand sah sie. Wie sie vermutet hatte. Viel Blut hatte sie auch nicht abbekommen stellte sie fest, als sie an sich herunterschaute. Da hatte sie ja noch mal Glück gehabt. Zwar war nicht viel los auf den Straßen, aber sie hätte sich vielleicht doch den ein oder anderen komischen Blick gefallen lassen müssen. Die Blutflecken trockneten zwar schon wieder und wenn man nicht ganz so genau hinsah, dann konnte man es auch für irgendwas anderes halten, aber trotzdem. Sie ging schneller. Und war zufrieden mit sich. Zwar würde sich Marty mittlerweile ein paar Gedanken machen, aber das war vielleicht gar nicht weiter schlimm. Würde er versuchen sie zu finden? Sie bezweifelte es. Und selbst wenn war sie vorbereitet. Wusste er überhaupt wo sie wohnte? Auch das bezweifelte sie irgendwie. Aber eine kleine Stimme sagte ihr dass sie damit vielleicht falsch liegen könnte. Und dieser Stimme vertraute sie voll und ganz. Es wurde Zeit, dass sie ein paar Vorbereitungen traf.


12

Marty steckte die Adresse in die Tasche, griff sich seine Jacke und seinen Haustürschlüssel und verließ die Wohnung um sich mal ein bisschen bei seiner Ex umzuschauen. Er ging zwei Querstraßen entlang bog dann in eine kleine Gasse und dann überquerte er noch eine Straße und stand dann vor der Wohnung seiner Ex. Besser gesagt dem Loft seiner Ex. Es sah nicht anders aus als jedes andere Loft auch. Genau wie seines. „Da hatten sich die Architekten ja wahnsinnig große Mühe gegeben“, dachte er als er die Treppen hochstieg. Den Nachnamen seiner Ex hatte er von dem Klingelwald abgelesen, der die Eingangstür verzierte, und die Karte hatte ihm gütigerweise sein Privatdetektiv, der jetzt bestimmt tot in irgendeiner Gasse lag und an dem schon die Maden knabberten, gegeben. „Mit freundlichen Grüßen“, dachte Marty. Er stand jetzt vor der Tür und überlegte was er jetzt tun sollte. Einfach klingeln? Oder abwarten bis jemand kam? Oder sich vielleicht durch einen Zweitschlüssel Zutritt zu der Wohnung verschaffen oder vielleicht den Hausmeister fragen, ob der ihm helfen könnte? Gewaltsam in eine Wohnung eingebrochen war er noch nie. Also entschied er sich für die letzte Möglichkeit und suchte den Hausmeister, denn einfach warten wollte er auch nicht, da sonst die Möglichkeit bestünde dass sie ihn sah und weiss Gott was sie dann mit ihm anstellen würde. Er ging die Treppen runter wieder Richtung Eingangstür und fand dann in einem kleinen, fast unauffälligen Nebengang das Büro des Hausmeisters. Leider war er nicht da, sondern zum Mittag wie er einer Nachricht, die eilig gekritzelt worden zu sein, an der Tür hing. Probeweise rüttelte er an der Tür, doch diese blieb wie es zu erwarten gewesen war, verschlossen. Er drehte sich um und da traf ihn plötzlich ein Schlag an der Schläfe. Er hatte noch Zeit zu denken, dass sich das wie ein Donnerschlag anfühlte bevor er ohnmächtig wurde.


13


Sie beobachtete ihn. Sah wie er die Treppe runterstieg und zum Büro des Hausmeisters ging, dort klopfte und unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. So als hätte er es eilig. Aber wahrscheinlich war er einfach nur ungeduldig und wollte die Sache schnell hinter sich bringen. Aber wer wollte das nicht? Auch ihr war dran gelegen es schnell hinter sich zu bringen, aber auf ihre Art und Weise. Sie würde die Regeln bestimmen. Sie schlich sich leise an ihn heran. Gut dass sie heute Turnschuhe angezogen hatte die waren auf dem Boden so gut wie nicht zu hören. Und von draußen kam auch noch der Autolärm hinzu. Sie war also so gut wie unsichtbar. Als sie ihm praktisch ins Gesicht spucken konnte, holte sie eine Totschläger aus ihrer Tasche. Sie holte weit aus und drosch ihm den Totschläger gegen die Schläfe. Für ihn kam der Schlag sehr überraschend. Aber noch bevor er auf dem Boden aufschlug war er schon bewusstlos.
Sie packte ihn unter den Armen und schleppte ihn zum Fahrstuhl. Dort zerrte sie ihn hinein und drückte dann auf die 2. Die Fahrstuhltüren schloßen sich quietschend, so neu hier auch die Lofts waren so alt war der Fahrstuhl, und in diesem Moment ging die Haustür auf und der Hausmeister kam um die Ecke. Er sah nur noch jemanden mit dem Fahrstuhl wegfahren und grinsen.


14

Marty fühlte sich wie in Watte gepackt als er zu sich kam. Er befand sich in seinem Loft. Komischerweise war er auf den Esstisch im Wohnzimmer geschnallt. Er drehte seinen Kopf und sah nach rechts und links. Niemand da. Er versuchte die Beine zu bewegen, aber auch das klappte nicht so wie er es wollte. Wild entschlossen hier rauszukommen, ruckte er wie wild an den Fesseln. Aber es nutzte nichts. Sie saßen zu stramm. Plötzlich hörte er ein Geräusch und schaute wieder geradeaus. Er sah jemanden vor ihm stehen. Im ersten Moment war ihm nicht klar wer es war. Aber sobald die Person anfing zu sprechen, wusste er wen er vor sich hatte. Seine Ex. Sie hatte ihn also an diesen Tisch gefesselt. Aber wieso? Was wollte sie von ihm?
„Das kann ich dir sagen“, sagte sie als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Ich möchte mich rächen. Und zwar dafür dass du mich verlassen hast. Wie konntest du das mir nur antun? Was habe ich denn falsch gemacht?“ Und plötzlich sah er wie sie ein Skalpell aus ihrem Brustbeutel holte den sie um die Hüfte trug. Es glänzte einen Moment im Sonnenlicht. Voller Schrecken erkannte er was jetzt gleich passieren würde, was passieren musste. Sie würde zu seiner Hose gehen und sie aufmachen. Dann würde sie ihm die Hose runterziehen bis auf die Knie und dann noch die Unterhose. Und dann würde sie ihn entmannen. Das sah er vor seinem geistigen Auge. Und dabei würde sie wie verrückt grinsen, vielleicht auch ein Liedchen trällern. Er musste hier so schnell wie möglich raus. Wieder ruckte er an den Fesseln. Und wieder nutze es ihm nichts, außer dass er sich bei seinem letzten Ruck fast den Arm ausgekugelt hätte. Sie bemerkte das und grinste.
„Vergiss es,“ sagte sie. „Du kommst hier nicht raus. Ich bestimme hier die Regeln. Und ich sage du bleibst.“ Damit schien sein Schicksal wohl besiegelt zu sein.
 
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