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[Story]Ascension of the Fallen

Thorfax

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5 September 2007
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:hy: moinsen FAS und Santa :ugly:.

Da ich den Spinnoff The Night abgeschlossen habe, machen wir doch gleich weiter! ( Ach ja, der Spinnoff war von Angel of Death ;) )
Diese Story hier, Codename `Beef`, ist die eigentliche ... Hauptstory. AoD war der Prolog, TN nen kleiner Ausflug. Ach ja Totengräber sollte auch noch am Rand erwähnt werden.
Ohne weitere Worte










Kapitelübersicht

Kapitel 1
Kapitel 1 - Teil 2
Kapitel 1 - Teil 3
Keks
Kapitel 2
Kapitel 2 - Teil 2
Kapitel 2 - Teil 3
Kaptel 3 - Teil 1
Kapitel 3 - Teil 2
Kapitel 3 - Teil 3
Kapitel 4 - Teil 1
Kapitel 4 - Teil 2
Kapitel 4 - Teil 3
Kapitel 5 - Teil 1​



lg
faxi
 
Zuletzt bearbeitet:
viel Freude damit

Kapitel 1

Wacht auf.
Sein schwerer Kopf rollte von einer Schulter zur nächsten und er hustete heftig. Das Gefühl kehrte in seine Arme und Beine zurück. Das Blut pumpte wieder heiß durch seine Adern und brachte weißen Schmerz. Der Stab steckte immer noch in seiner Brust.
Gut. Alles läuft nach Plan … versucht den Stab in eurer Brust zu greifen.
Schweiß lief ihm am Rücken runter als er versuchte seinen unterernährten Körper zu bewegen. Sein Körper hat den Großteil seiner Muskeln abgebaut. Die schwieligen Hände umfassten schließlich den Stab und hielten ihn fest.
Sehr gut, jetzt versucht zu ziehen. Flüsterte die Stimme aus seinem Schatten weiter und drängte ihn es zu versuchen. Seine Trizepse spannten sich an und der Stab löste sich langsam aus der korrodierenden Wand. Das Gewicht seines verwitterten Körpers löste die Stange von der Wand und er fiel mit der rechten Schulter auf eine Schicht Moos. Sein Auge in der Linken versuchte reflexartig einen Radius zu fokussieren, scheiterte aber kläglich. Aber er konnte einen kleinen Körper neben ihm erkennen.
´Sehr gut, sehr gut. ´, kicherte die Stimme aus seinem Schatten über ihm und zog den Stab heraus. Er konnte plötzlich freier atmen und hustete noch heftiger. Blut schoss zwischen seinen Zähnen heraus und benetzte das Moos vor ihm.
´Jetzt beginnt der kritische Teil. Ich muss eure Lunge, die Hauptarterie ein Teil vom … ´
Azrael hörte auf zuzuhören und konzentrierte sich darauf einen klaren Fokus auf die Umgebung um ihn herum zu kriegen. Es wurde langsam klarer, die Halme wurden schärfer und Schwindel setzte ein.
´Bleibt liegen, macht gar nichts! Ihr hättet fast die Lunge wieder aufgerissen! ´, wies ihn des Schattenwesen zurecht und vergrub seine Finger wieder im Loch das immer durch seine Brust lief. Die rauchigen Finger fühlten sich angenehm kühl an und er entspannte sich.
´Perfekt. Das Gewebe ist geheilt, jetzt müssen wir euch nur noch Leben und Macht einhauchen. Ich fühl mich so als ob ich einen Gott spiele. ´, den letzten flüsterte das Wesen und kicherte in sich hinein. Es griff in den Schatten seines Herren und zerrte das letzte verbliebene Wesen, außer ihm, heraus. Groß, drahtig, der mit dem stärksten Willen hat überlebt.
´Bist du bereit, mein Lieber? ´
´Mach’ es nur schnell. ´, antwortete es und kreuzte seine Arme über der Brust. Das Wesen verlor Form, wurde zu Rauch der sich in der Luft wand und langsam auf den alten Körper hinabsank. Das Medium wurde gesucht, etwas wo es sich umwandeln kann. Das Wesen mit Form wuselte um den Körper herum und öffnete die linke Hand, wo inmitten eines eingebrannten Pentagramms ein Auge gebettet war. Es war aderunterlaufen und grau geworden.
´Hier ist das Medium. ´
Der Rauch wand sich zu einer Spirale und sickerte langsam in das Auge ein. Der letzte Fetzten verschwand, vom Auge aufgesogen und verschluckt.
´Erlaubt mir mich vorzustellen. Ich bin Bandage. Der oberste Heiler und der letzte Spross der Dunkelheit in eurem Schatten. ´
Seine Zunge verteilte den Speichel in seinem Mund glitt wieder über seinen Gaumen. ´Bandage? ´, krächzte er kraftlos und versuchte sich aufzurichten. Seine Kleidung war ein unerträgliches Gewicht und er stürzte wieder nach hinten, japste nach Luft.
´Die Namenverteilung war einfallslos. Aber mir gefällt er. ´, antwortete der Heiler ohne jede Gefühlsregung. Sein Herr schien nicht mehr zuzuhören. Er war ohnmächtig geworden.
´Ach mist. ´

Eine heftige Ohrfeige weckte ihn auf. Er schüttelte sich, rieb sich sein Gesicht und hustete mehrmals Moos aus.
´Das war also das Problem. Ihr brauchtet nur Nahrung. Zum Glück ist der Moos hier halbwegs essbar. Euer Körper ist wieder hergestellt. Jetzt können wir mit dem Wissen anfangen, dass ich euch verwehrt habe. Ihr dürft auswählen. Die ersten fünfzehn Jahre, fünfzehn bis fünfundzwanzig, fünfundzwanzig bis siebenundzwanzig. ´
Sein Herr guckte ihn unverständlich an.
´Mein Fehler, ihr wisst noch gar nichts. Also null bis fünfzehn. ´, korrigierte sich Bandage von selbst und fasste Azrael an den Kopf. Der Körper unter ihm zuckte spasmisch, versuchte die Flut aus Erinnerungen zu bändigen und zu verarbeiten.
´Gut, ihr habt das überstanden. Der nächste Schritt. ´, er grub seine Finger weiter in den Kopf hinein und öffnete ein weiteres Schloss, dass er angefertigt hatte. Azrael beruhigte sich, fasste sich an die Augen.
´Was ist lo-? ´
´Seid bitte still! Alles wird erklärt! ´, zischte Bandage hektisch und riss das letzte Siegel auf. Der Körper wurde schlaff und sabberte. Durchlief die Erinnerungen eines Drachen.
´Versteht ihr jetzt? ´
Ein Schwall aus Wasser benetzte plötzlich den Boden. ´Weißt du, was ich durchleben musste? Die Panik des Geborenwerdens! Fast drei Dekaden Leben in zwei Minuten! ´, keuchte Azrael und stand auf. Er spuckte den letzten Rest Magensäure aus und bekam endlich einen Fokus auf das Gebiet um ihn herum.
´Ah, euch geht es besser. Apophs wird erfreut sein. ´
´Ich bin der ganzen Scheiße leid. ´, meinte Azrael in einem Seufzer und erntete einen zweifelnden Blick des Heilers.
´Ihr scheint wieder gefangen zu haben. Das ist gut. ´
´Wer ist das Mädchen dort neben dem Stab. ´
´Vil`Aeris. ´
´Was?! ´, fragte er ungläubig.
Ein überwältigender Geruch der Trauer überwältigte Azrael. ´Sie hat ihre Erinnerungen aufgegeben, ihre Macht, so ziemlich alles um mir zu helfen euch am Leben zu halten. Zuerst habt ihr ihre körperliche Entwicklung aufgezehrt, dann gab sie euch ihre Erinnerungen. Als letztes sogar ein Gefühl. Hass. Ein starkes Gefühl. ´, zählte Bandage auf und wandte seine Blicke ab.
´Schläft sie? ´, fragte Azrael monoton und ging auf sie zu.
´Dürfte so sein. Die letzten drei Jahre war sie so. ´
Er setzte sich neben sie und stützte sich auf seine Hände.
´Wollt ihr hier warten? Wir müssen eure Regalien einsammeln. ´
´Sie ist Familie. ´, antwortete Azrael und Bandage verstummte für eine Zeit lang.
´Soll ich euch über den Stand euerer Macht aufklären? ´
´Wenn du willst. Und du kannst mich Azrael nennen. ´
Bandage stutzte und nickte. ´Zuerst deine Titel, Azrael. Kaz`Ur-Lnz, erster Spross der Dunkelheit. Gefallener Erzengel, Seelenfänger. Unlebender, Aasfresser des Lebens. Seelenpfähler. ´, der Heiler wartete auf eine Regung, fuhr dann weiter. ´Ich bin der letzte Spross, der sich in deinem Schatten aufhält. Luzifer und alle anderen Namenhaften Erzengel in deinem Schatten wurden von Himmel genommen. Harmonie und der Beutel werden von der Hölle verwahrt. Eure Illusionistischen Fertigkeiten sind unangetastet un- ´
´Mach es bitte kurz. ´
´Du beherrscht noch alles, was du vor deinem … Ableben konntest. Dir wurde aber alles andere genommen. Du bist schwach. In jeglicher Hinsicht. ´, sagte Bandage und konnte das leichte Zucken erkennen, dass über den Rücken von Azrael lief.
´Wie sieht es mit der Welt aus? ´
Bandage lachte bitter. ´Sie wurde umbenannt. Sie heißt jetzt Dystopia. Eine Welt, auf denen Götter wandeln und Kriege führen. Der Weltenwanderer hat seinen Tribut eingefordert. Leviathan, Behemoth und Ziz streifen durch die Welt und in ihrem Kielwasser … na ja. ´
´Und wie soll ich meine Regalien einsammeln? ´
´Das ist der leichte Teil. Ihr müsst nur warten. Eure Wiederbelebung ist nicht unbemerkt geblieben. Ein Dämonenlord der Hölle ist schon auf dem Weg. ´
Ein Portal schnappte auf und eine riesige Gestalt knallte mit dem Kopf gegen die Decke.
´Dreck! Warum bin ich so groß? ´, grollte Derillus und setzte sich auf den Boden. Seine Gestalt hatte sich nicht sonderlich verändert, er ist nur sehr groß geworden. Ein zweites Flügelpaar ist dazugekommen und das Bein, dass Azrael ihm einmal abgeschlagen hatte, ist wieder angewachsen. Die Haut ist dunkelrot geworden und das Gesicht wurde immer weiter zu einer Kreuzung aus Wolf und Bulle. Er wurde eine Zeit lang von Azrael erzogen.
´Wie geht’s Vassago? ´, fragte Azrael freundlich und drehte sich zu ihm. Vassago war der oberste Kriegsherr der Hölle.
´Hortet Seelen. Ansonsten eigentlich ganz gut. Er sagt immer noch, dass du zurückkommen sollst. Er verspricht dir Macht. ´
Azrael winkte ab. ´Meine Zeit in der Hölle ist um. Ich will wieder selber über mich herrschen. Warum bist du hier? ´
´Deine Sachen. Das Schwert und der Beutel. ´, antwortete Derillus und machte etwas von seinem Gürtel ab. Das Schwert landete in der Scheide vor ihm und der Beutel fiel obendrauf. ´Das Angebot steht solange, bis ich hier weggehe, dann ist der Waffenstillstand zwischen uns beendet. ´
´Gehe in Frieden. ´
Derillus stand auf und öffnete ein Portal. ´Ich bete, dass ich dich nicht auf dem Schlachtfeld wieder sehe. ´
´Beruhigend. ´
Das Portal schnappte zu und Ruhe legte sich wieder über das Moos in der Höhle.
´War doch gar nicht so schwer! ´, entschied Bandage. Azrael seufzte und machte sein Schwert an dem Gürtel fest, der Zephyr gehört hatte.
´Verdammt … ´, flüsterte Azrael. ´Was ist eigentlich mit den Eidwahrern passiert? ´
´Wurden ausgelöscht. Von anderen Totenbeschwörern. ´, antwortete der Heiler und Azrael befestigte den Beutel auf seinem Rücken.
´Wie das? ´
´Damit bin ich überfragt. ´
Der Gefallene nickte und kniete sich zu Vil runter. Er drehte sie auf den Rücken und kniff ihr in die Wange.
´Aua, das tut weh! ´, sagte sie verschlafen und packte sein Handgelenk. Er öffnete seine Hand und sie vergrub ihr Gesicht darin. ´Bist du endlich aufgewacht. Ich hab Hunger. ´
´Ich kann nicht mit Kindern umgehen … ´, flüsterte er dem Heiler zu.
´Ich auch nicht, sei einfach ein guter, großer Bruder. Sie ist zehn. ´
´Zehn! ´, zischte er überrascht. ´Ein guter, großer Bruder, der fast dreimal so alt wie sie … klar, ich könnte ihr Vater sein! ´
´Ich hab immer noch Hunger! ´, beschwerte sich Vil, die sich an seinem rechten Arm festhielt. Azrael hob eine Augenbraue und stand auf. Eine Explosion aus rußfarbenen Haaren ereignete sich vor seinem Gesicht und er fiel nach hinten.
´Du hast mich erschreckt! ´, keuchte sie und setzte sich auf seine Brust. Sie strich ihre Haare zurück und lachte glockenhell.
Bandage, in meinen Schatten.
´Wie du willst. ´

Er setzte sie neben sich und raufte seine Haare. ´Du bleibst immer links neben mir, gut? ´
Sie nickte und stand auf. Zog ihn mit auf die Beine und ging durch die Gänge.
Ist der Ausgang noch intakt?
´Ja. Es lagert gerade eine Gruppe Wanderer daneben. ´
Götter?
´Ja. ´
Müssen wir uns fürchten?
´Mehr oder weniger. Kommt darauf an, ob sie erkennen, dass ihr ihr seid. ´
Klingt viel versprechend.

Sie kamen zum Ausgang. Vil lief nur mit dem Leinenhemd rum, das sie anhatte. Die Hose hatte er in seinem Beutel verstaut. Seine Schutzbefohlene reichte ihm gerade bis zur Hüfte. Er kniete sich neben ihr nieder und klopfte sich auf die Schultern.
´Spring auf. ´
Sie schnitt ihm fast die Luft ab. Sie hatte ihre Arme fest um seinen Hals geschlungen und hielt sich fest. Nach mehrmaligem, verzweifeltem Schlucken lockerte sie ihren Griff. Endlich. Er kletterte die Wand hoch, immer darauf bedacht sich nicht zu sehr nach hinten zu lehnen. Seine Handschuhe rissen auf, was nicht anders zu erwarten war nach zehn Jahrtausenden und er kam mit blutenden Fingern oben an. Mühsam schleppte er sich aus dem Loch und hielt seine Hände von sich weg.
´Hast du dir wehgetan? ´, fragte sie als sie das Blut sah, was ihm von den Fingerspitzen tropfte.
´Hm? Ich? Nein. ´, antwortete er murmelnd und guckte sich um. Die Gruppe hatte ihn entdeckt, sah ihn aber nicht richtig, weil sie von Feuer geblendet wurden. Er ballte seine Fäuste und öffnete sie wieder ungläubig. Die Wunden waren verheilt.
´Aber ich dachte ich hätte Blut gesehen. ´
´Nichts da. ´, antwortete er leise und zeigte ihr seine Finger. Wörter … ha, Wörter haben doch die Größte Macht.
´Da habt ihr recht. ´

´Ho! Fremder! ´, rief ihn der junge Gott in der goldenen Rüstung. ´Setzt euch doch zu uns! ´, bot er ihm an und seine zwei Gefährten machten Platz. Azrael guckte mit knurrenden Magen auf den Topf über dem Feuer. Vil zog ihn zum Feuer hin und er setzte sich im Schneidersitz hin. Sie betrachtete mit geweiteten Augen das Fleisch und sog den Duft ein, wie eine Ertrinkende. Die Götter lachten wohl wollend und reichten ihnen beiden zwei Schüsseln und Besteck.
´Esst kräftig! Wir haben genug von Allem! ´
´Danke. ´, antwortete Azrael und nickte den drei Göttern zu. Er belud die Teller und Vil setzte sich endlich. Sie aßen eine Zeit lang schweigend bis sich die Göttin links neben ihm erhob und ging.
´Das war Elysia. Scheint wohl wieder für ein paar Jahre verschwinden zu wollen. ´, erklärte ihn der Gott rechts von ihm und achtete nicht auf die Gabel, die klappernd auf die Schüssel fiel. ´Komm bald zurück! ´
Oh, Scheiße. Ich - Wir müssen weg hier.
´Zu spät. Sie haben es gemerkt. ´
Wa-

Nicht einmal den Gedanken durfte er zu Ende führen. Ein Schwertknauf knallte von hinten gegen seinen Kopf – ´Dein Kopf hätte splittern müssen´ – und er fiel fast in Ohnmacht. Vil auf seinem Schoß schrie als sie durch das Feuer gezogen wurde. Er sprang ihr nach, zog in der Luft sein Schwert und knallte gegen den goldenen Schild. Seine Rippen, zu seiner eigenen Überraschung, hielten und er wurde nur nach hinten geschleudert. Direkt ins Feuer, wo ihn ein Schwert erwartete, dass ihn festnagelte.
´Verdammt! Ihr sterbt schon wieder! ´
Fühlt sich anders an, und du sollst mich endlich duzen. Ich kann diese Höflichkeitsformen nicht leiden.

´Das war Kaz`Ur-Lnz? ´, fragte der Gott in der goldenen Rüstung und stupste seine Füße an.
´Ja. ´, wurde ihm von einer Frau geantwortet, die ihm ein anderes Schwert durch die Brust rammte. ´Und jetzt bleibst du auch tot. ´
´Das Mädchen ist in Ohnmacht gefallen. ´, beschwerte der Gott mit dem Bogen und wiegte sie in seinen Armen. ´War das nicht überstürzt? ´
´Wir werden’s sehen. ´, krächzte Azrael, was aber vom knisterten Feuer übertont wurde.

Die alte Kathedrale, die alte Farblosigkeit, der alte Tod.
´Wie geht’s? ´, fragte Azrael beinahe freundschaftlich und blieb vor dem Avatar stehen. ´Endlich. Warte schon zu lang auf dich. Lass uns spazieren gehen. ´, sagte er und stand von seinem Steinthron auf.
Der Avatar wirkte gehetzt und nervös. Der Gefallene zuckte mit seinen Schultern und folgte ihm auf den Flammenfluss hinaus.
´Wie bist du diesmal gestorben? ´
´Zwei Schwerter und Feuer. ´
´Perfekt. ´
´Was? ´
´Gar nicht, gar nichts. Wie geht es Vil`Aeris? ´
´Sie wurde vom Göttermob entführt. ´
Sie gingen auf eine trostlose Ebene hinaus und am Horizont zeichneten sich erstaunlicherweise grüne Berge ab.
´Ja, der Weltenwanderer hat mich hier ausgespuckt. Verrückte Welt. ´, sagte er schnell und Azrael seufzte.
´Was ist eigentlich mit dir los? Du wirkst verrückter als sonst. ´
Der Avatar schaute ihn unter der unendlich dunklen Kapuze an und nickte schließlich. ´Ich gebe dir vier Wörter. Vier Wörter, die deine Zukunft prägen und dich verändern werden. ´
Ihm wurden die Wörter zugeflüstert – der Tag wird immer besser – und er fasste sich an den Mund.
´Bist du bereit dafür? ´
´Ich bin zu a- ´
Ihm wurde gegen den Wangenknochen geschlagen. ´Vielleicht hilft das. Ich vertraue dir und … du kannst Frieden erhalten. ´
Er blieb eine Weile auf dem Boden liegen, genoss die kleinen Beben, die sein Bauch wahrnahm und drückte sich dann hoch.
´Frieden, hm?, murmelte er und kratzte sich am Kopf. ´Die einzige Möglichkeit auf immer währenden Frieden? ´
´Die einzige, die halbwegs möglich ist. ´
´Und was passiert mit dir? ´
´Ich mach meinen Frieden mit der Welt. ´
´Was passiert mit Leben? ´
´Sie auch, sie hat meine Seele berührt. ´, antwortete der Avatar und reichte Azrael die Hand.
´Das heißt ich muss jemanden finden, der meine Seele berührt hat? ´
´Sie wartet schon in der Kathedrale. ´
´Wo residiert Leben eigentlich? ´, fragte Azrael interessiert.
Der Avatar zuckte mit seinen Schultern. ´Wenn ich das wüsste, hätte ich ihr schon seit langem den Hals umgedreht. So, wie sie mir immer in den Plänen herumpfuscht. Schlägst du endlich ein? ´, er drehte sie Hand nach oben. ´Falls du einen Speerersatz brauchst … besuch mal den Gott des Verfalls. Er ist äußerlich abstoßend aber recht freundlich. ´
Azrael nickte und schlug ein. ´Der Tod darf sterben. ´
´Ich will sterben. ´
Die Roben lösten sich langsam auf, ersetzten Azrael Kleidung und ließen dort leeren Raum zurück, wo eigentlich der Körper des Avatars seien sollte. Schließlich war der Gefallene vollkommen in sich wallenden Roben gehüllt, die kein Licht an seine Haut ließen und Schatten verdrängten.
´Drogen sind nicht gut für dich. ´
Was?
´Dann waren es also doch keine Drogen. ´
Von was redest du?
´Du solltest jetzt Göttern ebenbürtig sein. ´
Durch eine Robe?
´Nein. Ihr könnt endlich das Wissen in vollem Umfang einsetzten, was euch der Tod einmal gegeben hat. Wenn ihr mal hinter euch gucken wollt. ´

Azrael tat wie ihm geheißen und zuckte zusammen. Aus seinem Schatten führte eine Kette hinaus. Eine Kette auf der vierzig Stahlhaken befestigt waren. Auf jedem Haken waren Seelen aufgespießt. Flehende Seelen, hoffnungslose Seelen.
´Darf ich sie benutzen? ´
Ich dachte ich hätte sie erlöst.
´Erlösung heißt natürlicher Tod. Gewaltsamer Tod ist nur eine andere Form von Erlösung. In finaler Hinsicht ist ein gewaltsamer Tod aber nur die Erlösung vom Körper, danach beginnt eine ganz Art der Tortur. ´
Erklärte Bandage geduldig und wartete auf eine Antwort.
´Also? ´
Was?
´Darf ich die Seelen benutzen? ´
Für was?
´… muss ich das sagen? ´
Ja.
´Ihr benutzt gerne das Seelenfeuer, oder? ´
Ja?
´Wenn ihr wirklich Seelen damit verbrennt und nicht nur eure eigene freilegt könnt ihr das Feuer völlig ausschöpfen. ´

Azrael guckte sich die aufgespießten Seelen noch einmal an. Einige griffen flehend nach ihm, schrieen und verfluchten ihn.
Mach, was du willst. Er konnte spüren wie Bandage zurückschreckte und darüber nachdachte, ob er was falsches gesagt hatte. Azrael machte sich auf den Weg zurück zur Kathedrale auf. Wo einst ein in Stein gehauener Thron stand, war ein Weidenstuhl achtlos hingestellt worden. Darauf saß Freya und guckte sich gelangweilt den schmucklosen Bau an. Als sie ihn bemerkte hob sie eine Hand zum Gruß und stand auf.
´Bist ja ziemlich gewachsen. ´, meinte sie und musterte von allen Seiten her.
Sie war eine Seelenführerin, ein aufgegebenes Projekt der Totenbeschwörer den Lebenskreis zu überlisten und ist in der Nase gestorben. Immerhin war es ein sauberer Schnitt, der sie umgebracht hat.
Azrael nickte zur Antwort. ´Lange nicht mehr gesehen. ´
´Ich war im Himmel, ´, sagte sie übergangslos. ´Zwölf Jahre eingesperrt. In der Zelle neben dir. ´
Der Gefallene nickte wieder. ´Das wusste ich nicht. ´
´Erwarte ich auch nicht. ´, antwortete sie und blieb vor ihm stehen. Er hob eine Augenbraue und kratzte sich am Kopf.
´Ich muss weg. ´, meinte er dann und öffnete dann ein Portal aus grünem Feuer. Es schnappte in der Luft auf und öffnete eine Passage in einen vermoderten Garten. Ein leichter, süßer Geruch der Verwesung strömte heraus und Freya hustete. Azrael trat hindurch und schloss das Portal direkt hinter ihm. Das Auge fand einen angenehmen Fokus und er wanderte über totes Gras und schimmelndes Fleisch zu einem mit Moos bewachsenen Steinbogen. Das Gitter war verrostet und die Kette, die das Tor verschlossen hatte lag gesprengt auf dem Boden. Der süße Geruch wurde immer dicker und stechender je mehr in den dunklen Gang voranschritt. Seine Mokassins füllten sich langsam mit verrottendem Schleim und wurden immer schwerer. Schließlich kam er in einer stinkenden Halle an. Kerzen beleuchteten die verrostete Oberfläche der meisten Eisenkäfige, in denen Skelette lagen, und mehrere Kessel brodelten voll dunkelgrüner Flüssigkeit auf dem Boden. Er ging eine Treppe hinunter und schaute sich um. Das erste was ihm auffiel war, dass überall Körper lagen und mehrere große, schneckenartige Wesen auf ihn zu krochen. Schneckenartig war nur ihre Fortbewegung, sie zogen sich mit dem Fuß voran und hinterließen eine recht unansehnliche Schleimspur. Dort wo die Augen sein sollten wuchsen lange Köpfe in die Höhe, der mit mehreren Reihen aus messerscharfen Zähnen bestückt war. Aus dem Rücken wuchsen Tentakeln, die teilweise zur Fortbewegung beitrugen. Das Merkwürdigste aber war, dass sich Azrael nicht bedroht fühlte.
´Ein neuer! ´, flüsterte eines der Wesen begeistert und schien mit den Tentakeln zu klatschen.
´Holt den Meister! ´
´Lass mich ihn zuerst umarmen! ´
´Krault mich am Bauch! ´
Jemand lachte hinten in der Kammer und klatschte als er näher kam. Die Wesen schoben sich auseinander und machten den Weg zu Azrael frei. Ein Mann in einer roten Robe kam auf ihn zu. Wie Azrael war hatte er die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen.
´Auf! Husch! Ihr stört gerade nur! ´, sagte es wie ein glücklicher Vater zu seinen Kindern und machte eine wedelnde Bewegung mit den Händen.
´Verspielte Dinger, ´, flüsterte er und hob seine Stimme. ´Willkommen, Tod! Lang nicht mehr gesehen! ´, grüßte er Azrael und breitete seine Arme aus. Der Angesprochene verbeugte sich höflich und richtete sich dann wieder auf.
´Wie ich sehe hat sich hier nicht viel verändert. ´, sagte Azrael und guckte sich um.
´Du hörst dich irgendwie anders an. ´, meinte der Gott und kratzte sich unter der Kapuze. ´Hat Leben wieder etwas Komisches angestellt? ´
Der Avatar wog ab, ob er die Wahrheit sagen sollte, entschloss sich dann dagegen. ´Ja. Aber ich komme aus einem anderen Grun- ´
´Lass mich raten … ´, wurde er erfreut geschnitten und der Gott schnippte mit seinen Fingern. ´Das wars! Die Sense! Ja, sie ist fertig! Meine beste Arbeit bisher! ´, er ging voraus und der Gefallene folgte ihm. ´Ästhetisch, elegant, schlicht. Mein Herold hat sie getestet und ist fast im Boden versunken als ich sie ihm abnehmen musste. Er jammerte mehrere Tage lang rum. ´ Türen wurden ohne Hinweis auf Wachen oder Ähnliches geöffnet und sie kamen in eine realtiv saubere Halle.
´Das ist eine Art Venus. Du kennst sie noch nicht. ´, meinte der Gott und zeigte auf den Käfig auf einem Podium. Im Käfig saß eine nackte Frau und Verzweiflung zeigte sich in ihren Augen. ´Ich habe sie gerettet. Eine Göttin der Fruchtbarkeit und Heilung! ´, freute sich der Gott und rieb sich die Hände. ´Wie ein Geschenk ... ´
Die großen Augen blieben an Azrael haften. Die Göttin wusste sofort, dass dieser Avatar nicht der alte Tod war und legte soviel Flehentliches in ihren Ausdruck wie sie nur konnte.
´Hier, deine Sense! ´ Der Gott überreichte ihm die Sense und drehte sich dann zum Käfig um. ´Fütterungszeit. ´
Azrael drehte die Sense in seinen Händen. Sie hatte eine leichte Kurve wie ein Rückgrat und lag fest in der Hand. Das Blatt war schartig gehauen, lang und schmal und Rost zeigte sich auf der Klinge. Sie schien gänzlich aus einem ätherischen Stoff zu bestehen, der nahezu begierig war sich an seiner Robe festzusaugen.
´Bitte lasst sie so, wie sie ist! ´, bettelte jemand hinter ihm. Der Gefallene drehte sich um und guckte auf einen Mann hoch, der zweimal so groß war wie er. ´Das ist ein gutes Stück Arbeit. Sehr ihr die Musterung auf der Klinge. Keine Zweite werdet ihr finden, falls ihr es doch tut rammt es mir in die Kehle. Und der Schatten, der sich um die Klinge legt! Er ist eine Art Parasit, der durch den kleinsten Schnitt in das Opfer eindringt und ihn von innen heraus aufrisst. ´ Tränen liefen die vernarbten herunter und benetzten die zerfallene Rüstung. ´Sie ist … p-p-perfekt! ´
´Bitte! Hör endlich auf damit! ´, rief der Gott von hinten und fuhr mit seiner Prozedur fort. ´Komm schon, mach den Mund auf. ´, flüsterte er süß und streckte mehrere Finger durch die Käfigstangen. ´Es wird nicht lange dauern. ´, fuhr er fort und schüttelte die Phiole in seiner Hand. Klare Flüssigkeit befand sich darin und schwappte schwer umher. Schließlich fügte die die Venus und öffnete ihren Mund. Sofort begannen Federn auf Pergament zu kratzen und dokumentierten den genauen Verlauf der Krankheit.
Schwarze Beulen bildeten sich im Zeitraffer überall am Körper, die Göttin schrie, ob vor Lust oder Schmerzen konnte Azrael nicht entscheiden, und räkelte sich im Käfig. Die Beulen platzen auf, verteilten eine Säure über den Körper und ätzen die Haut samt Haaren weg. Die Muskeln wurden freigelegt und in den Adern pulsierte schwarzes Blut. Das Herz der Göttin flatterte, pumpte verzweifelt Blut durch die Adern und barst. Der Bluttfluss kam zu Ende und der Körper blieb regungslos liegen.
Die Federn kratzen immer noch aufgeregt weiter.
Ein Zucken durchlief den Körper. Muskeln und Fett bauten sich wieder auf. Die Haut wuchs makellos nach und die Haare sprossen aus dem Kopf, wie ein Wasserfall aus Obsidian. Der Herold hinter ihm wimmerte wieder.
´Sein neustes Werk. Kunst, Schönheit, Vollkommenheit. ´
´Bitte! Wein’ nicht schon wieder! ´, rief der Gott wieder und rieb sich zufrieden die Hände.
Azrael fiel wieder das Wort ´Fütterungszeit´ ein. ´Wie viel mal machst du das am Tag? ´
´Drei bis vier. Das gerade war eine etwas verbesserte Form der Pest. Wertlos gegen Götter aber rafft eine Sphäre aus Sterblichen in … sagen wir zwei Tagen dahin. ´
Der Gefallene nickte schockiert, erkannte dann aber eine Möglichkeit. ´Kannst du diese Pest auch für Götter herstellen. ´
Der Gott des Verfalls stockte plötzlich. Seine Stimmung veränderte sich. ´Ja … genau das war es! Eine Krankheit für Götter! Ich könnte mich dabei infizieren … egal! JA! Mein Freund, JA! ´, schrie der Gott und tanzte im Raum herum. ´Ich werde dich rufen lassen, wenn ich es geschafft habe! ´, freute sich der Gott wie ein kleines Kind und Azrael verließ die Residenz mit einem kleinen Grinsen auf dem Gesicht.
´Warum freust du dich so? ´
Ich weiß nicht, der Gott ist sympathisch.
´Psychopathisch meinst du bestimmt. Er hält eine Göttin mit unfassbarer Macht gefangen und benutzt für seine kranken Versuche! Hast du keine Menschlichkeit mehr? ´
Ich glaube, dass ich diese Abgelegt habe, als … ich zum ersten Mal gestorben bin?
Bandage blieb stumm und der Avatar öffnete wieder ein Portal. Er trat in die angenehme Farblosigkeit ein und sah, dass eine Gruppe Seelen vor seinem Stuhl warteten. Freya war nirgends zu sehen.
´Was verbindet euch eigentlich? ´
Sie hat meine Seele berührt.
´Das ist … beträchtlich. ´
Macht ihr das Kompliment. ´

Er setzte sich auf den Weidenstuhl und legte sie Sense neben sich auf den Boden. Die Seelen waren ihm teilweise Bekannt. Nur die ganz rechts konnte er nicht einordnen.
´Luzifer, ´, er nickte dem Erzengel zu. ´Hadriel, Uriel. ´
´Wir sind zurückgekehrt. Die Blasphemie, die auf dieser Welt tobt muss vernichtet werden! ´, sangen sie beinahe im Chor und knieten sich nieder. Der Engel ganz links blieb unsicher stehen, sie guckte sich ängstlich um und kniete sich dann hin.
´Dein Name? ´, fragte Azrael.
´R-Rel. ´, stammte der Engel und legte ihren Kopf weiter in ihre Brust.
´Rel … weißt du wer ich bin? ´, fragte er interessiert weiter und beugte sich vor. Sie schüttelte den Kopf.
´Das ist Azrail. ´, antwortete Luzifer für ihn und Rel fiel um. Sie war nach hinten gesprungen und ist auf dem Boden ausgerutscht.
´Azrail?! ´, fragte sie angsterfüllt.
Der Avatar nickte und stand auf. ´Ich stimme mit euch überein, aber ich habe noch persönliche Dinge zu erledigen. ´, antwortete auf die Forderung der Engel und hob seine Sense auf. ´Kehrt in den Schatten zurück. ´, befahl der Gefallene und öffnete ein weiteres Portal. Die Seelen, aller aus Rel ging hinter ihm und verflüssigten sich als er durch das Portal trat. Sie bildeten einen weißen Strudel und ergossen sich in seinen Schatten.
´Diese Engel … ´, fing Bandage an, verstummte aber dann wieder. Er trat wieder in die Steppe, wo getötet worden war und fand seinen Körper im Feuer liegen. Etwas peinlich berührt legte er sich in den Körper hinein und wachte mit höllischen Schmerzen in der Brust auf. Seine Hände bekamen das Schwert in seinem Rücken kaum zu fassen und der zog es mit einer Flut aus Schweiß heraus. Schmer atmend verheilte die Wunde erschreckend schnell und sauber. Seine Kleidung löste sich wieder auf und die Robe des Todes hüllte ihn wieder ein. Die Sense war in seinem Beutel, er entschied sich aber dafür, sie noch nicht heraus zu holen.
Sie sind nicht zu weit weg. Die Asche ist noch warm.
Die Nacht war schon weit fortgeschritten und am Horizont zeichneten sich schon einige hellgraue Streifen ab. Nicht mehr allzu viel Zeit. Auf eine höhere Daseinsebene erhoben worden zu sein war unspektakulär. Seine Lungen brannten, die Muskeln erlahmten und selbst das Denken funktionierte immer noch so wie vorher. Aber er konnte sich schneller und leiser bewegen. Immerhin etwas.
Er versank in einen Dämmerzustand, während er lief, ein Mantra, aus ihm nun erschließbarem Wissen, setzte ein und er verlor noch mehr den Fokus um ihn herum.
´Du hast Drogen genommen. ´
Nein.
´Ich kann es mir anders nicht erklären. ´
Was? ´
´Dein Auge verliert Fokus, dein Herz flattert wie verrückt und du stirbst beinahe an verdurstung. ´
Was?
´Halt sofort an! ´

Bandage hinterlegte seinen Befehl mit einem Impuls durch Azraels Organe. Als ob er einen Schlag in den Bauch erhalten hätte stolperte er im vollen Lauf und kam mehrere Meter danach zum stehen.
´Ihr werdet sterben. ´
Danke, Luzifer.
´Das Viech ist ein Albtraum. ´
Dir auch, Bandage.
´Es scheint euch gesehen zu haben. ´
Hm … ich denke schon Hadriel.


Das Mädchen fing schon wieder an zu weinen.
´Wo ist er? ´, fragte sie leise in seinen Armen. Irales guckte sich um, weder Elysia noch Azrael schienen etwas bemerkt zu haben.
´Sch, sch, Elysia und Azrael sind es schon leid dir zuzuhören. ´, flüsterte er so mitfühlend wie möglich.
´Das ist nicht Azrael, mein Bruder heißt Azrael! ´, zischte sie ihm empört entgegen.
Ein schwarzer Strudel bildete sich vor ihnen.
´Der Zug? Wer hat den Namen eines höheren Wesens gesagt? ´, fragte der Azrael in der goldenen Rüstung.

Der Magen des Geschöpfs war so groß wie eine große Halle in den Unterstädten. Azrael lag in einer Säurepfütze, die ihm nicht wirklich etwas antun konnte, einzeln die stechende Luft machte seiner Lunge zu schaffen. Und ihm fehlten die Arme.
´Was machen wir jetzt wegen den Armen? Das Auge, das Schwert, beides verloren. ´
Warten.
´Aha? Warum? ´
Vil`Aeris Zauber sind von Dauer.
´Wissen des Todes? ´
Teils.
´Was soll das heißen? ´
Erstens, sie hatte eine fanatische Liebe zu ihrem Bruder. Zweitens, der Fluch, der auf dem Richter lastet. Drittens, ich glaube die Robe setzt sich wieder zusammen.
´Viertens, wir sind im Magen eines Gottgeschöpfs namens Behemoth. ´
Alles lässt sich töten. Selbst Behemoth hat Ängste.
´Wir sind in seinem Magen. ´
Rauskommen ist einfach.
´Wir lassen uns rausscheißen? ´
Auf Luzifers Kommentar folgte eine Weile Stille.
Könnte man in Betracht ziehen. Wenn wir draußen sind muss ich nur noch einen Spiegel kriegen.
´Wozu brauchst du einen Spiegel, und, noch wichtiger, woher willst du einen Spiegel kriegen? ´
Ein Zweig des Illusionismus beschäftigt sich vollkommen mit den Ängsten eines Wesens. Er ist am einfachsten zu verstehen, aber am schwersten auszuführen, weil man dazu einen Spiegel braucht und seinen Feind sehen muss.
´Warum soll das so schwer sein? ´
Illusionisten bevorzugen den Verstand des Feindes von mehr als zehn Metern zu zerreißen.

Die Fortsätze an den abgerissenen Ärmeln schlängelten um die Armstümpfe herum, er wusste nicht ob es wehtun oder den Schmerz lindern sollte. Seine Arme kamen immer näher. Sie wurden von den Ärmeln durch Körperflüssigkeit und Unebenheiten gezogen, immer näher zu ihrem ursprünglichen Körper hin. Die Regeneration war schmerzhaft. Die Armstümpfe berührten sich, verheilten, brachten eine ganze Dosis Schmutz von den Zähnen und Gift aus dem Speichel in seinen Kreislauf.
´Ich werde eine ganze Weile mit dem Entgiften beschäftigt sein. ´, meinte Bandage genervt. ´Ständig muss er sterben, Gift trinken, sich essen lassen oder in Rauschzustände verfallen. ´
Azrael tat so als ob er es nicht gehört hätte und blieb in der Pfütze liegen. Der Schmerz legte sich schnell und sein Herz beruhigte sich wieder. Der Magen krampfte plötzlich, er wurde in dem Darm geschoben und mit Auswurf bedeckt.
Das musste ja passieren. Er versuchte sein Schwert zu bewegen, spürte, dass er schnell, sehr schnell, weiterbewegt wurde und dann fiel. Der Aufprall war relativ weich, dank dem Dung.
´Er hat dich beleidigt. ´
Ja, ja.
´Du weißt das. ´
Ich weiß …
´Dann töte ihn endlich. ´

´Ach scheiße … ´, seufzte er und schüttelte den Auswurf von sich. Der lange, schlangenähnliche Schwanz plötzlich von rechts und peitschte ihn durch die Luft. Er drehte sich mehrmals in der Luft und fiel. Der breite Rücken der Gottkreatur kam ihm entgegen und er zog sein Schwert. Sein Auge stellte den Fokus um, die Welt wurde langsamer, schärfer.
´Ah, endlich konnte ich es völlig reaktivieren. ´, flüsterte Bandage zufrieden mit sich selber. Die Rippen zeichneten sich kaum merklich unter Schichten aus bootsdicken Muskeln und lagen aus Fett ab. Er kam trotzdem falsch auf. Behemoth bewegte sich plötzlich und er kam mit voller Wucht gegen eine Bandscheibe auf. Seine Beine knackten gefährlich - ´Er macht’s schon wieder.´ – und er rutschte aus. Er schlitterte an der Seite runter und rammte sein Schwert in die Haut hinein, um sich abzustoppen. Blut spritzte überraschend ergiebig heraus und das Biest brüllte. Die Erde zitterte als es sich aufbäumte und die Vorderläufer wieder herunterbrachte. Vor ihnen schoss ein Gebirge in die Höhe, erschaffen durch die Wut des Behemoth. Er kam endlich zum Stoppen. Sammelte sich.
Bandage, du kannst auf das Wissen, dass ich besitze zugreifen, oder?
´Ich bin dein Homunkulus! Ich bewahre dich davor verrückt zu werden, natürlich kann ich auf Wissen des Todes zurückgreifen! ´
Gut, dann brauche ich etwas, was Blut zum Kochen bringen kann.
´Du bist der Tod. Nehm’ einfach seine Seele und verbrenne sie zu Asche. ´
Was?! Wie soll ich das tun?
´Hier. Muss ich eben Bibliothekar spielen. ´

´Alles, was ich wollte war nur ein Spiegel. ´, beschwerte sich Azrael und ließ mit seiner rechten Hand los, sodass er sich nur mit der linken festhielt. Das Blut trocknete langsam. Ätherischer Rauch umhüllte seine rechte Hand. Er legte sie flach auf die Haut von Behemoth, wurde beinahe von einer Welle aus Wut erschlagen. Der Fokus zersplitterte und er nahm die Welt Scheibenartig, geschüttelt war. Der massive Körper bewegte sich sehr schnell auf das Gebirgsmassiv zu, über dem schon die Sonne aufging. Behemoth zersplitterte das halbe Gebirge und schleuderte Azrael von sich. Das Schwert blieb im Körper stecken.
Die Sonne weckte ihn auf als sie am Horizont ihre letzten Strahlen über das Gebirge schickte.
´Und, wie fühlst du dich? ´
Ich wurde wiederbelebt, getötet, wiederbelebt, ausgeschissen und durch ein ganzes Gebirge geschleudert.
´Ich kann mir die Antwort schon denken. ´
Das war der beste Tag meines Lebens …
´Jep, der alte Tod hat auf ihn abgefärbt. ´


:kiss:
:hy:
faxi
 
Zuletzt bearbeitet:
Phase 1: Abonieren
Phase 2: ???
Phase 3: Feddback
:ugly:

Freya und Elysia sind wieder mit von der Party, sehr schön :top: (Nur wie kann man in der Nase sterben?)

Außerdem hat Azrael endlich wieder ne Sense und der Gott des Verfalls ist mal wirklich gelungen :lol: Der verrückte Professor der Apokalypse sozusagen.


PS: Bring Larze zurück :p
PS²: Ich dachte ich hatte bestimmt, das zuerst Hell weitergeführt wird? :confused:
 
Nase?
Abstimmung?
Würfel!

Ja ... ok, Hölle. Kann man doch immer wieder als Intermezzo reinschmeißen, oder?

:ugly:
Larze soll also auch wiederkommen ... wird schon noch passieren ;)

lg
faxi
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön...mach weiter so ich werds lesen xD.

Gefallener Erzengel...nette Sache^^.Sach ma bist Du Medizinstudent?
Das hat ja am Anfang ziemlich viel Ähnlichkeit mit Elbisch xDD find ich gut^^
 
:p Ich bin noch Schüler.

Elbisch :ugly: ?

:hy:
faxi
 
Kaz`Ur-Lnz könnte entweder Sprache von Mordor sein xD Oder Kuzdul also Zwergensprache^^meines Erachtens,aber egal xD
 
Schick, schick!

Na dann hoffe ich mal, dass es genauso spannend wird wie The Night und Angel :)

Btw:
Stellst du das Ganze mal als PDF ins Netz?

Gruß
Andreas
 
:ugly: :lol:
Ich schick auf Anfrage die ne Word-Datei :lol:

lg
faxi
 
Hey,

so ich bin auch wieder dabei - lässt sich nett lesen auch wenn mal wieder ganz viele ??? dabei sind :)

lg, Gandalf
 
So solls sein ;)

lg
faxi
 
Update? Watn dat? :ugly:

lg
faxi

PS: Nein, es gibt noch lang kein Update -.- ;)
 
Failpost :ugly:

Venom möge mir vergeben. Fenis möge mir vergeben. Santa ... wird vllt gefallen.

viel Freude damit

Kapitel 1 - Teil 2

Er lag auf einem Vorsprung, dehnte sich und erschlaffte dann.
´Ah … ´, atmete er aus und stand auf. Der Boden war mehrere Meter unter ihm. Nachdenklich schätzte er die genaue Tiefe ab und sprang. Der Aufprall war nicht so hart, wie er es gedacht hat. Da sein Schwert weg war nahm er seinen Beutel vom Rücken und zog die Sense heraus. Die Robe flackerte plötzlich, schlängelte über seine Hand auf die Sense und setzte sich dort fest. Er ließ los und die Sense fiel runter. Überrascht über das Ergebnis hob er die Sense wieder auf und benutze als Wanderstock während er durch das schmale Tal im Gebirge lief. Die Sonne kletterte gänzlich über den Horizont, schien aber merkwürdig verschwommen zu sein.
´Nephilim. ´
Was?
´Missgeburten von Halbgöttern und Menschenfrauen. ´
Wie das?
´Warum Götter sich mit Menschen vermählen? Einige Frauen dieser Rasse haben eine beinahe magische Anziehungskraft auf Halbgötter. Aber dreiviertel menschliche Abstammung hält nur bedingt die Macht von Göttern aus. Nicht zu verwechseln mit den Nephalem, die schon ausgestorben sind. ´
Erklärte Bandage neben seinem Ohr.
Gefährlich?
´Bedingt. Sie mögen glitzernde Dinge und … na ja, sind sehr verfressen. Sie essen alles, was ihnen entgegen kommt, selbst
Artgenossen. ´
Wie sehen sie aus?
´Das findest du schon selber heraus, wenn du einen triffst. Es sind missgebildete Wesen. ´
Du hörst dich angeekelt an.
´Es ist schwer es nicht zu sein. ´
Antwortete der Spross und Azrael beließ es dabei.
Das Tal wurde breiter, das Gestein dunkler und wechselte auf Granit über. Bisher war er durch Kalkstein gegangen. Orientierungslos setzte er sich hin und erweiterte den Radius. Er befand sich in einem Labyrinth, sofern man das Gebirge so nennen konnte. Die Täler waren verzweigt aber entsprachen einem Muster, das er nicht entwirren konnte.
´Viel zu Mühsam. ´, entschloss er und stand wieder auf, beschränkte den Radius auf die gewohnten fünfzehn Meter. Er benutzte die Sense als Haken damit er die Granitwände hinaufklettern konnte. Der Grat war recht breit, breiter als das Tal, und erlaubte ihm eine sichere Fortbewegung. Mit schnellen Schritten ging er durch das Gebirge, sprang über Klüfte und musste gelegentlich hinab und wieder hinaufklettern. Das Ende kam in Sicht und er kletterte die Wand wieder hinunter. Als er wieder in das Grasland trat verstand er Bandage.
Ein Nephilim riss grad die Beine eines anderen heraus. Der Schlächter war fünf Meter groß, schlank, hatte aber einen grotesk großen Kopf mit zu vielen Augen. Eine rote Zunge hing aus dem sabberndem Maul während Körperteile durch die Luft flogen. Sie hatten kein Blut im Maßstab eines Lebewesens. Eine verfärbte, geleeartige Masse quoll aus den Stümpfen, die sich langsam zu grauen Schleim auflösten. Zudem lief der Schlächter auf drei grazilen Beinen, die abwechselnd in den Körper einstachen, der unter ihm lag.
Das Opfer war eine Art kleiner Behemoth. Der Kopf war der gleiche, der Körper mit der gleichen Haut bezogen. Grau, ledern mit vereinzelt sprossen Borsten. Stammartige Beine wurden wie kleine Pflanzen aus dem Bauch gezogen, auf dem immer wieder eingestochen wurde. Komischerweise gab es keine Schreie. Nur das Plätschern von Speichel auf das Gras und das dumpfe Aufkommen von Beinen. Schließlich, als alle Beine ausgerissen wurden und der aufgequollene Körper sich wand wie eine beinlose Spinne auf dem Rücken, durchstach der Schlächter mehrmals den Kopf und trank die graue Masse. Dann wand es seinen Kopf zu Azrael. Dieser nahm seine Sense in beide Hände und machte sie bereit.
Es griff zuerst an, zwei Beine sprangen, das Dritte stach. Azrael schlug mit der Breitseite dagegen, es zischte an seine Schulter vorbei, die anderen beiden fuchtelten unter dem Leib herum. Er trat genau unter den Nephilim, schaute hoch, erblickte einen Anus. Die Beine um ihn herum kamen zum Stillstand und Azrael drehte sich um seine eigene Achse. Die Sense erntete die Beine wie reife Ähren. Das Wesen knickte zuerst nach Vorne um, kam mit einem leichten Beben auf und Flüssigkeit spritzte aus dem After. Azrael sprang auf den Körper, zwei massige Arme schlugen ihm entgegen. Die linke Hand schob er mit der Spitze des Stabes nach links, der rechte Hand schnitt er ab und brachte die Sense nach unten, nahm noch den anderen Arm mit. Der Parasit breitete sich aus. Der Rauch fraß sich von den Schnittstellen in den Körper hinein, löste es langsam auf bis nichts mehr übrig blieb.
´Eine gute Waffe hast du da. ´ Meinte Bandage und Azrael nickte. Mit einem flauen Gefühl im Magen verließ er den Schauplatz und ging weiter auf die, immer noch große, Silhouette von Behemoth zu. Sein Schwanz peitschte durch die Luft, pflückte Vögel vom Himmel und erzeugte Wind, den Azrael sogar meilenweit spüren konnte. Grübeln lief er weiter.
Bandage.
´Ja? ´
Seelenfeuer.
´Erstaunt euch selber. ´
Sagte der Heiler und pflückte wahllos eine Seele vom Haken. Azrael entzündete sie, hielt eine fauchende Flamme in der Linken.
´Ja, sie ist mächtiger, weil du wirklich Seelen verbrennst. Ein kleiner Ableger der Großen Flamme, wenn man so will.
Er zeichnete einen Strich in die Luft. Er drückte ihn auseinander und trat seitlich von Behemoth wieder aus. Der Gefallene nickte zufrieden mit dem Ergebnis und entdeckte sein Schwert, wie es in Behemoths Seite steckte. Es schien Wurzeln zu schlagen. Die schwarze, untere Hälfte schien wie eine Pflanze Fortsätze gebildet und sie in Behemoths Bauch geschlagen zu haben. Er starb langsam. Seine Schritte waren stockend und die Atmung glich einem Wirbelsturm. Das Herz pochte so stark, dass Azrael es spüren konnte. Durch den Boden, über die Luft und Gehör. Schulterzuckend öffnete er weiters Portal und trat genau vor Behemoths glasige Augen. Die Puppillen weiteten sich ein wenig und das Biest kam zum Stillstand.
´Ich sehe, dass du stirbst. ´, fing der Avatar das Gespräch an. ´Ich kann dir helfen. ´
´Du. Willst. Mir. Helfen? ´ Die Worte kamen zwischen feuchten Atemzügen und schleimüberzogenen Zähnen heraus.
´Dieses Schwert ist mein. ´
´Genauso. Verdorben. Und. Böse. ´
´Urteile selbst. Wenn du dir helfen lassen willst, dann lege dich hin. ´
´Woher. Kann. Ich. Wissen. Dass. Du. Mich. Nicht. Betrügst? ´ Das Gotttier musste heftig husten und sandte Erdbebeben über die Erdkruste.
´Alles eine Sache, der Gegenseitigkeit. ´, antwortete Azrael und sein Magen fiel. Behemoth ließ sich fallen. Das volle Gewicht kam auf der Erde auf, brach sie. Der Gefallene hielt sich an eine Falte fest und bewunderte die Lavabögen die himmelwärts schossen. Sie waren so flüssig wie Wasser und kamen als rot glühender Regen runter. Verbrannten das Gras, brachten Kunde von Trang-Ouls Schmerz.
Seufzend setzte sich Azrael auf die Falte und kletterte auf die Seite von Behemoth. Der Weg zu seinem Schwert verkürzte er mittels eines weiteren Portals. Ranken aus reiner Dunkelheit haben sich in das Fleisch gefressen und pochten im selben Takt wie sein Herz. Azrael nahm den Schwertgriff und zog. Es kam leicht heraus, als ob es in Butter gesteckt hätte. Die Ranken flogen in die Luft und legten sich wie Seide um das Schwert. Die Atmung des Biests wurde stabiler, stärker. Es spuckte den Schleim aus und konnte wieder klar denken. Spürte den Verursacher seiner Schmerzen. Sein Schwanz peitschte über seinen Bauch. Schleuderte den Fetzen in die Luft. Er fing ihn wieder auf während er selber aufstand. Sein Schwanz nahm den Schwung mit und schleuderte den Sensenträger nach vorne. Im Flug wurden die Kiefer geöffnet und Azrael wurde unter den Backenzähnen zermalmt. Seine Überreste blieben auf dem verbrannten Grasland liegen.
´Oh nein. ´
Dieser Bastard …
´Bitte, habt etwas Geduld! ´
Bandage klang panisch.
Dafür wird er bezahlen …
´Ich habe es gleich! WARTET! ´
Verrat …
Bandage. Sofort.

Die Robe floss über den Boden, brachte die Körperteile mit, setzte sie wieder an und heilte seinen Körper, während Bandage damit beschäftigt war das Siegel zu verstecken.
In der Schattenwelt, die man Azraels Verstand nennen konnte, hastete ein Spross durch die Bibliothek. Durchwühlte Bücher, suchte Das Versteckte. Er schaute mehrmals über seine Schulter. Eine Gestalt trat in die Bibliothek. Zog hunderte Seelen auf einer Kette aufgespießt hinter sich her.
´Bandage! Ich verlange. ´
Der Spross schoss davon, mit dem richtigen Buch an sich gepresst. Die Regale verloren ihr verwischtes, braunes Aussehen. Es wurde durch schwarze, scharfe Kanten ersetzt. Sein Herr kam immer näher, verlangte nach seinem eignen Dämonen. Hass und Neid. Er wollte Hass haben. Das Siegel brannte förmlich im Buch.
´Ihr dürft nicht! ´, schrie er und begann damit den Fehler. Azrael tauchte vor ihm auf und griff ihn an der Kehle. Komischerweise war er kleiner als der Avatar.
´Warum nicht? ´
´Wenn der Tod hasst, dann geht die Welt unter. ´
´Aha? Sie wird sich selber umbringen, so oder so. ´
´Ihr könnt nicht Geschworene, Richter und Henker sein! ´
Azrael legte seinen Kopf schief und dachte darüber nach. ´Eine verlockende Möglichkeit. ´, meinte er und ließ ihn herunter. Die Ketten um das Buch herum klimperten wild und zeigten zu Azrael.
´Also gut. Für dieses eine Mal darf es Wut sein. Beim nächsten Mal … ´, er ließ den Satz unbeendet und die Bibliothek tauchte sich in ein schweres Rot. Bandage schleppte sich ausgelaugt durch die Gänge und lehnte sich gegen ein Regal.
´Dann bete ich, dass das nächste mich genauso betreffen wird … ´

Azrael rappelte sich auf. Mit einem sauren Gefühl im Magen und das Bedrängen zu Brüllen stieß er sein Schwert in die Scheide. Die Sense brummte in seinen Händen, der Parasit um die Klinge herum wurde zu einem Sturm, der die Schneide auf und ab flog. Er zeichnete einen Würfel in die Luft. Setzte für sich selber und Behemoth Kreise in den Würfel hinein und machte aus dem gleichen grünen Feuer ein Portal. Er fiel wie ein verschmierter Wassertropfen auf das Gottbiest hinab und rammte als erstes die Sense in den Rücken hinein.
´Ich dachte du würdest mich nicht verraten! ´
´Alles eine Sache der Gegenseitigkeit! ´

Knurrend schlug er Haut, Fett und Muskeln durch die Gegend, schließlich rammte er die Sense in die Wunden hinein. Er drehte sie wie ein Esel eine Mühle und schaufelte den Brei aus dem Loch heraus. Das Knochenmark lag offen und armdicke Blutadern pulsierten unter der Haut. Behemoth türmte sich auf, Azrael sprang in das Loch und hielt sich fest. Er brachte sein volles Gewicht auf die Erde. Mit der Macht mehrer Erdbeben zerbrach die Erde und der Gefallene konnte die Schmerzen des Weltendrachen spüren. Es freute ihn.
Im Loch drin half er mit der Sense nach. Durchtrennte Sehnen, schlug Spalten in das Knochenmark, ließ kopfgroße Stücke durch die Luft fliegen. Endlich legte er den weißen Strang frei. Die Nerven quollen ihm entgegen, er umarmte sie förmlich.
Behemoth richtete sich ungewollt auf, brachte wieder sein Gewicht nach unten. Ein Krater, Lavaströme und Schreie, die durch die Erde hallten. Das Rückgrat brach.
Im Loch wurde Azrael plötzlich nach unten gezogen. Die Nerven zersprangen wie überspannte Taue und peitschten umher. Azrael fiel nach unten, prallte an Organen ab, durchschnitt Gewebe und kam sanft auf einer Fettschicht auf. Blut floss ihm entgegen, löschte beinahe seine Genugtuung und Wut.
´Behalte eines im Gedächtnis. Ehrlichkeit lohnt sich. ´
Der Körper löste sich langsam auf, wurde vom Parasiten aufgefressen. Die Seele aber entzog sich seinem Griff. Wie ein Wasserfall glitt sie durch seine gierigen Finger. Schließlich lag er im Gras und grinste manisch gen Himmel. Ziz flog über seinem Kopf herum und guckte ihn angsterfüllt an.
´Aber, aber, meine Liebe. ´, flüsterte er und stand auf. ´Behemoth hat mich verraten, du wirst das bestimmt nicht tun, oder? ´
Als Antwort flog der Vogel blitzschnell weg. Die Wolken wurden beiseite gefegt, Wirbelstürme peitschten ihr schrilles Lied um ihn herum er lachte ihr seine Freude entgegen.
´Das ist der erste Schritt zum Ende. ´
Ich bin schon am Ende angelangt.
´Und? ´
Es gefällt mir ganz gut.

Luzifer verstummte und es wurde plötzlich kalt. Er guckte nach rechts, sein Arm wurde in einen Strudel gezogen und er folgte.

Azrael schritt aufgeregt auf dem Gras umher.
´Wer kann das sein? Wer kann das sein? Wer kann das sein?! ´, fragte er panisch und guckte sich die Farbe des Strudels an. Tiefschwarz zeugte von … er warf seine Überlegungen weg und riss sich die Schulterpanzer runter. Unter der goldenen Rüstung wanden sich durchsichtige Stränge, die darauf beharrten freigelassen zu werden.
´Also gut, ihr. ´, grollte er und löste die Lederbänder zu seinem goldenen Brustpanzer. Seine Flügel befreiten sich und fegten die Rüstung weg.
Elysia runzelte ihre Stirn und nahm Irales das Kind von Arm. ´Ich bringe sie weg. Das sollte sie nicht sehen. ´
´Ich will aber Azrael sehen! ´
Der Engel zuckte herum und zog sein Schwert. Der Strudel schloss sich, Dunkelheit breitete sich über die Welt aus. Elysia stoppte, ließ das Mädchen herunter und zog ihre Schwerter. Irales spannte seinen Bogen.
Haben sie dir weggetan?, fragte eine ruhige Stimme von allen Seiten her.
´Man hat mich angeschrieen. ´, antwortete Vil.
Wer?
´Ich. ´, sprach Azrael. ´Zeige dich, Unlebender und trage diesen Kampf fair aus. Ich bin Azrael. Oberster Engel des Todes, Seelenhirte, Lichtspender und Schattentöter, der Fährmann. ´
Dir hat man ja allerlei Titel verliehen … erwartest du meine? Azrael, Das Wort wurde mit großer Sorgfalt und Betonung ausgesprochen. Kaz`Ur-Lnz, erster Spross der Dunkelheit. Gefallener Erzengel, Seelenfänger. Unlebender, Aasfresser des Lebens. Seelenpfähler. Der Tod. Man dir also erzählt, dass du mein Engel bist? Dann mache Bekanntschaft mit deinem Meister.
Der Engel wirbelte in der Luft herum, schrie abgehackte Worte und kam dann schnaufend zum Stillstand.
Angst … ein leichter Geruch, den du niemals mehr vergisst. Oder davon genug kriegen kannst.
Irales überspannte seinen Bogen und die Sehne riss. Er fluchte unterdrückt und tastete nach seinem Beutel, wo er die Darmfäden aufbewahrte.
Er wurde ihm gereicht.
´Wie geht es dir? ´
Schreiend sprang er zurück, vergaß sein Bein. Er wurde erst darauf aufmerksam, dass ihm sein rechtes Bein fehlte als die Kälte spürte, und der weiß-glühende Schmerz, der sich durch seinen Körper fraß.
Azrael riss sich herum und schoss auf die Stelle zu, wo Irales’ Schrei herkam. Sein Schwert wurde mit einer Sense abgefangen. Die Schneide rutschte bis zum Ansatz des Blattes hoch, plötzlich kam noch mehr Druck auf sein Schwert und das Blatt zog nach unten. Jemand landete auf seinem Rücken.
´Schöne Flügel. ´
Eine kalte Hand packte den Ansatz des linken Flügels. Sein Atem setzte aus als die Kälte durch seinen Körper strömte. Unschön landete er mit dem Kopf voraus auf dem Gras und schlitterte eine Weile. Auf seinem Rücken stand Azrael und bearbeitete die Flügel.
´Erst die Flügel. ´, links und rechts von ihm verflüchtigten sich ätherische Stränge. ´Dann der Körper. ´ Ein tiefer Schnitt über Hüfte ließ den Parasiten Fuß fassen. ´Dann deine Identität. ´ Die Seele wand sich in seinem Griff, wollte vom Augen weg, dass den Blick starr auf die Seele gerichtet hatte.
´Dann die Existenz. ´

Elysia rannte durch die Dunkelheit, guckte starr nach vorne. Azrael, den, den sie vor langer, langer Zeit gekannt hatte, hat sich zum Tod aufgeschwungen. Da konnte eine niedere Göttin des Krieges nichts tun, außer Fliehen.
´Uzul! Herr! Erhöre mein Flehen und nehm deinen Vasallen zu dir! ´, schrie sie gegen die Dunkelheit an und sie lichtete sich plötzlich. Nur um zu offenbaren, dass sie sich genau hinter Azrael befand. Er hatte sich vor gekniet und ließ sich umarmen.
´Ruhig, ruhig. ´, beschwichtigte er das Mädchen und stand auf.
´Dein Herr ist … beschäftigt. ´, antwortete er und hob seinen rechten Arm. Elysia zuckte zusammen und er nahm den Arm vor seinen Bauch, verbeugte sich nach vorne. Sie fühlte das Grinsen mehr als sie es sehen konnte und nickte.
´Drei einfache Fragen. ´, fing er an und richtete sich wieder auf. ´Warum habt ihr Vil entführt? ´
Elysia runzelte ihre Stirn. ´Glaubst du, dass ich es dir erzähle? ´, fragte sie zweifelnd.
´Ich habe andere Mittel. ´, antwortete er darauf und Dunkelheit senkte sich wieder auf die Ebene. ´Zuerst verbinde ich dir deine Hände hinter dem Rücken. ´
Ihre Handgelenke wurden nach hinten gezogen und mit etwas verbunden, dass sich wie Seide anfühlte.
´Dann deine Beine. ´
Sie wurde vom Boden gewischt und kam mit dem Hinterkopf auf dem Grasboden auf. Benommen fühlte sie kaum, wie ihr die Füße zusammengebunden wurden und an die Hände gefesselt wurden.
´Dann Wasser. ´
Ihr ganzer Körper befand sich plötzlich in Wasser und sie schnappte panisch nach Luft. Ihre Lungen krampften und sie musste urinieren.
´Genug? ´
Das Wasser verschwand. Sie wand sich wie ein verkrüppelter Fisch am Boden und schnappte panisch nach Luft.
´Zurück zu meiner Frage. Warum habt ihr Vil entführt? ´, fragte Azrael wieder. Nur war diesmal seine Stimme kalt. Ihre Lunge zog sich zusammen und sie hustete.
´Ein Auftrag. ´, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor.
´Von wem? ´
´Der Retter. ´, antwortete sie mit einem Hauch.
Seufzen und ungesehenes Kopfschütteln folgte. ´Die letzte Frage. Ist er ein Mensch? ´
´Er ist mehr als ein Mensch. Er ist mehr als nur ein gemeiner Mensch. ´, zischte sie ihm entgegen und wand sich weiter.
´Wenn er kein Mensch ist, dann habe ich keine Probleme. ´, meinte Azrael kopfschüttelnd.
Die Illusionen blieben erhalten als er sich von Elysia entfernte. Vil folgte ihm an der Hand und sagte nichts. Sie hatte die letzten Momente gar nicht mitbekommen. Alles, was sie gesehen hat, war, dass sich die beiden Kindheitsfreunde umarmt und Freundlichkeiten ausgetauscht haben. Ihm war bewusst, dass er ein Schloss aus Lügen um sich herum aufbaute, dass beim kleinsten Windstoß zusammenstürzen würde.
Ein rotes Portal öffnete sich vor ihm. Schlachtenlärm und Schreie kamen wie eine Wand heraus und ließen das Gras erzittern. Ein schwergepanzerter Mann stand darin und guckte Azrael skeptisch an.
´Sei gegrüßt, Gevatter Tod. Ihr habt nicht zufällig meinen Vasallen umgebracht? ´, fragte die gedämpfte Stimme.
´Alles eine Sache der Gegenseitigkeit. Sie liegt dreißig Meter weiter hinten. ´, antwortete Azrael und hob seine Sense zum Abschied.

Der Urkönig ließ das Portal zuschnappen und wandte sich Elysia zu. Sie saß als Nervenbündel auf dem Feldlagerzelt und fasste sich ans Gesicht.
´Hast du Erfahrung mit der Angst gemacht, oder? ´, fragte der Feldherr der Freien und hockte sich vor ihr hin. Seine Rüstung knirschte, seltsam laut im Gegensatz zum Schlachtlärm der außerhalb vom Zelt tobte. Er tippte ihr gegen die Stirn.
´Angst ist das Schwert, dass niemals Scharten schlägt oder geschärft werden muss. Es schärft sich selber. Lässt du dich berühren bist du so gut wie verloren. Am besten spuckst du ihr ins Gesicht und schlägst sie tot. ´
Ein leichtes Grinsen schoss über das Gesicht von Elysia und sie stand auf. Er folgte ihr ächzend.
´Meine alten Knochen. ´
´Pass auf deinen Rücken auf. ´
Sie schlug die Zeltklappe zurück und der rote Himmel schien herein. Drei Sonnen entfesselten ihr Inferno gegen die zwei Armeen zu ihren Füßen. Die Temperatur war unerträglich, selbst im höheren Maßstab, und versengte sogleich ihre Haut. Der Boden war schwarzgebrannt und Lava floss flüssig wie Wasser. Die Hölle hat sich im Norden offenbart und weigerte sich zu gefrieren.
Der Urkönig stapfte heraus. Seine Ehrengarde erhob sich um ihn herum. Drei Meter große Männer. Gehüllt in ein Fell aus Stahl und Drachenschuppen, bewaffnet mit Klauen aus längst vergessenen Zeiten. Bereit einen Wirbelsturm zu entfesseln, dass es selbst den Himmel selber aufgerissen hätte, standen sie in einem Kreis um den Urkönig.
´Wir gehen rein. ´
Die kleine Horde aus zehn Männern und Frauen stürmte den Hang hinab. Während ihre Stammesbrüder und Schwerstern abgeschlachtet wurden stürmten sie als glitzernder Funken in das Gemisch aus grau, schwarz, rot und weiß. Die Stämme dudelten keine andere Macht außer ihrer.
Die Leibgarde stimmte einen grölenden Singsang an, der disharmonisch war und in den Ohren kitzelte.
Hoch vom Berge kommen wir,
töten deine Familie.
Abgefallen von der Sonne,
unerwünscht vom Schatten.
Finden wir unseren Platz,
unter unseren.

Deine Art ist minderwertig,
wir stehen über dir.
Die einzige Gerechtigkeit,
die des Stärkeren.

Erhebe dein Haupt,
empfange unsere Strafe.
Sammle deine Armeen,
wartetet auf uns.

Hoch vom Berge,
über deine Länder,
aus dem Wasser,
in deine Feste kommen wir.
Bringen Leid, Tod, Verderben.
Schlachten deine Kinder ab,
pfählen deine Frau,
häuten dich.

Schenken euch den Wölfen.​
Druck baute sich in den Lungen der Stammesleute auf. Wut wellte auf, Hass katalysierte die Wut und Haare richteten sich auf.
Titanisches Gebrüll fegte über die vernarbte Ebene. Äxte, Schwerter und Hellebarden rissen Leiber entzwei. Hass brüllte gegen das Blut der Feinde an und gewann. Die Erde wurde in zwei geschlagen und getränkt.

Garis blockte eine Axt. Der Berserker vor ihm gewann wieder an Kraft. Die Axt schnellte wieder hinab. Das Schwert brach, und der Arm mit. Das widerliche Knacken schien die Wut des Stammesmannes noch mehr zu steigern und er löste sich aus der losen Schlachtreihe seiner Leute. Speere aus Feuer zuckten durch die Luft und zerrissen den Mann im Ausfallschritt. Magie war eine schlechte Idee. Das haben sie schon vor hundert Jahren festgestellt. Sie machte ihre Feinde nur noch wütender und gefährlicher.
Magie war zu einem Synonym für Rückzug geworden.
Mit dem nutzlosen Arm an der rechten Seite rannte Garis der ersten Armee nach. Hinter ihnen wurde Schmähungen und Hohn gen Himmel gebrüllt.
´Rückzug! Rückzug! ´, kam der verspätete Befehl. Banner zitterten und Licht strahlte über die Ebene. Noch ein Faktor für den Rückzug. Eine Delegation des Himmels war unterwegs. Er guckte sich die Engel an. Die Rüstungen waren dunkel, hatten keine Verzierungen, Fanatiker. Es war wohl ein Hochrangiger unterwegs.
Jemand packte ihn bei den Schultern. Eine Succubi. Er hob vom Boden ab und machte hektische Gesten zu seinem Trupp unter ihm.
´Du musst zum Rat. ´, sagte sie ihm in der Luft.
´Warum? ´
´Azrail scheint wieder da zu sein. ´, antwortete sie und er guckte hoch. Ihre Brüste waren noch recht klein und die Flügel noch nicht voll ausgeprägt.
´Du kannst schon fliegen? ´
´Ja. ´, wurde ihm genervt geantwortet und er landete unsanft auf dem hartgetreteten Boden vor dem Zelt der Sechs.
Fluchend schüttelte er seine linke Faust der Succubi nach und wandte sich grummelnd den Zelt zu.
Das Innere war dunkel, keiner hatte sich die Mühe gemacht eine Kerze anzuzünden.
´Du weißt, warum du herkommst. ´, kam die Feststellung von Pharia.
´Ja. ´
´Azrail weilt wieder auf dieser Sphäre. ´, fuhr Lybanis fort und kratzte an ihrem Steinthron herum. Das kratzen Stach in den Ohren, schien aber keinen außer Garis zu stören.
´Ja. ´
´Er ist der neue Tod. ´, sagte eine neue Stimme und die Succubi zogen entsetzt Luft ein.
Garis schluckte schwer und nickte stumm. ´Ja, Matriarchin. ´
Auch wenn es nur dünne Seidengewänder waren, nur die Matriarchin hatte das Privileg sich zu kleiden.
´Er ist nicht mehr unter unserer Kontrolle. ´
Garis hob zögernd seine linke Hand.
Wenn Blicke töten könnten. Dachte er sich und schluckte schwer.
´Wir sollten weiterziehen. Dieser Krieg hier hält uns von unserer eigentlichen Bestimmung ab. Wir sind die Erste, müssen eigentlich schon seit langem in der Wüste sein. ´
Abfälliges Zischen stieg auf und die Matriachin zischte zurück. ´Denkende Soldaten sind wertvoll. Ich nehme deine … Überlegung zu Kenntnis. Du bist entlassen. ´
Garis schleppte sich kraftlos aus dem Zelt, die Succubi war schon wieder da.
´Was willst du? ´, fragte er mürrisch.
´Larzes Nachfolge antreten. ´, antwortete sie schnell und ohne einen Hauch von Trotz.
Der Sergeant fasste sich an seinen Mund und schüttelte seinen Kopf. ´Scheiße, was ist nur aus dieser Armee geworden. ´, flüsterte er und straffte sich wieder. ´Ein Heiler wäre nicht schlecht. ´
Nicken und wieder befand er sich in der Luft.

Elysia betrachtete skeptisch die schwer gepanzerten Fanatiker. Der Urkönig, Herr von Uzul, dem Schlächter und Vater der Freien saß skeptisch auf seinem Holzthron und fasste sich ans gepanzerte Kinn.
´Redet. ´
Der In Gewänder gehüllte Engel trat zwischen den gepanzerten Engeln hervor. Er hatte eine gute Gestik, dass ließ Elysia ihm.
´Ich bin Gioras Ruud. ´, er verbeugte sich schwungvoll und streckte sich wieder galant. ´Ich überbringe euch unser Angebot der- ´
´Bitte haltete euch kurz. ´, verlangte der König mit grollender Stimme.
´Schließt euch uns an, oder stirbt. ´, schnappte Gioras Ruud und die Engel strafften sich.
´Ist das eine Kriegserklärung? ´
´Ein Ultimatum. ´
´Wir stammen vom zweiten Reiter ab. Krieg. Er hat uns nur eins gelehrt, und zwar, dass man frei leben soll. ´
Ein Wink mit der Hand.
Die Fanatiker fielen. Man musste ihnen eines lassen, sie waren sehr zäh und konnten durchaus kämpfen, nur fehlte ihnen etwas. Angst. Angst sich zu binden und beschnitten zu werden. Der Urkönig stand auf und rammte den Boten die Faust in den Bauch.
´Wir lehnen ab. ´
´Ich bin der Bote. Das ist ein Verbrechen. ´, weiter kam er nicht. Ein Schwert trennte den Kopf sauber ab und der Doppelbogen schoss durch die Luft.
´Ich brauche jemanden, der bereit ist zu sterben. ´, verlangte er und hob dem Kopf vom Boden auf.
Einer aus der Leibgarde trat vor. Er verstand sofort seine Aufgabe und nahm den Kopf an sich.
´Vater soll wieder erwachen. ´
´Genau. ´

Merakas tobte. Im selber Raum stand ein Engel und Fera. Gegenstände flogen durch die Luft und Beleidigungen folgten diesen. Der ausgewachsene Engel fasste sich ans Gesicht und schüttelte seinen Kopf.
´Halte ein, Merakas. ´
Der Angesprochene wirbelte zu ihm herum. ´Ich habe getan, für was ich mich auserwählt habt. Und jetzt ist das jemand neben mir, der meine Schwester geschwängert hat?! ´, schrie er den anderen Engel und Fera entgegen.
´Ich verlange mein Recht ein! ´
Es klopfte an der Tür. Fera machte auf, in Hoffnung Canis zu sehen. Sie wurde geblendet. Derillus machte einen Kniefall und senkte sich Haupt fast in den Staub hinein.
Merakas schnaubte verächtlich.
Serenata.
´Ich bin dir Leid. ´, sagte sie und ihre Flügel spannten sich ein wenig. Für einen Engel kleidete sie sich wenig dekadent. Das einzige, was auf ihren Rang aufmerksam macht, war das Amulett, das sich um ihr Handgelenk trug. Sonst hatte sie nur reinweiße Leinengewänder an.
´Wenn du nicht aufhörst muss ich Konsequenzen ziehen. ´
´Die wären? ´
´Das willst du nicht wissen. Sehe das als letzte Warnung an. ´, antwortete sie kalt und ging aus dem Raum hinaus. ´Fera. Komm mit. ´
Sie folgte ihr. ´Das Kind in deinem Bauch. ´, fing die Ältere an und guckte über die Schulter. Betrachtete die leichte Wölbung aus den Augenwinkeln. ´Merakas ist neidisch. Er hatte dich für sein ganzes Leben alleine. ´
Fera nickte und strich sich über den Bauch.
´Du brauchst Schutz, Schutz vor deinem Bruder. ´, fuhr Serenata fort und stoppte auf einem Balkon. Die Siebente, ihre eigene Legion, machte einen Kniefall und senkte die Banner.
´Bei deinem anderen Bruder. Merakas wird Zeter Mordio schreien, aber soll er das. Er muss auf den Pfad der Askese geführt werden. Er muss umerzogen werden. Dieser Vorgang wird nicht leicht sein, aber ich dürfte das schaffen. ´, dachte sie nach und riss sich ein Haar aus.
´Ich glaube nicht, dass ich bei Azrael Schutz finden kann. ´, meinte Fera auf einmal. ´Er hasst Verrat. Wir haben ihn verraten. ´
´Er ist dein Bruder. ´
´Ich weiß gar nicht, ob er noch lebt. ´, antwortete sie und runzelte ihre Stirn. ´Kann es sein? ´
Serenata nickte. ´Er … weilt wieder unter uns. ´
´Wo? ´
´Er wandert durch eine gespaltene Ebene, mit einem Mädchen auf der Schulter. ´
´Mädchen? ´
Die Gefragte nickte. ´Vil`Aeris. Ich muss leider sagen, dass sie ihm näher steht als Vater oder Mutter. ´
´Wie kann das sein? ´
´Sie hat ihn gebunden. ´
´Wie? ´
´Wie du Canis gebunden hast. ´
´Liebe? ´, das Wort hörte sich fast spöttisch an.
´Liebe? ´, Serenata gluckste. Das Geräusch war so selten, dass Fera zusammenzuckte. ´Nein, nein. Liebe ist zu schwach für so was. Es ist vollkommene Besessenheit. Auf beiden Seiten. Er würde für sie über Leichen gehen, sie dasselbe für ihn. ´
´Das hört sich arg wie Liebe an. ´
Serenata schüttelte ihren Kopf. ´Du bist hoffnungslos. Ich meine, dass er allen ihren Befehlen gehorchen wird. Sogar sich selber töten. Mehr als das. ´
Fera runzelte weiter ihre Stirn.
´Hhh … er ist der neue Tod. Und er wandelt auf dieser Erde. Er muss aufgehalten werden. Um jeden Preis. ´
´Warum sollte ich bei ihm Schutz suchen, warum hast du mir das eigentlich vorgeschlagen? ´
´Eine närrische Idee, ich hab zu viele Epen gelesen. ´, winkte Serenata ab und guckte sich ihre Krieger an. Eine Mauer aus Stahl und Glauben. ´Du brauchst aber Schutz … ´
´Wo ist Canis eigentlich? ´
´Er sucht nach deinem Bruder. ´
´Wird er es schaffen? ´
´Das ist die leichteste Angelegenheit. ´
´Was ist die Schwere? ´
´Ihn zu überleben. ´
´Ihr habt ihn in Gefahr geschickt? ´
´Er ist gut gerüstet. ´
´Was, wenn er es nicht schaffen wird? ´
´Ssh, mein Kind. Solche Gedanken bringen Unglück. ´

Vil war eingeschlafen. Sie lag schlaff über seinen Kopf und ihr Halt lockerte sich zunehmend. Er nahm sie runter und hielt sie in den Armen während er am Rande der Spalte entlang ging und einen Platz suchte, wo er sie überqueren konnte. Schließlich stoppte er setzte sich hin.
´Warum öffnest du kein Portal? ´
Ich kriege keinen guten Griff auf eine Seele.
´Was? Woran kann das liegen? ´
Trang-Oul ist erzürnt. Er will mich sehen, denke ich.
´Dann steig zu ihm herab. ´
Muss wohl sein.

Er stupste Vil an.
´Aufwachen. ´
Sie regte sich leicht und setzte sich auf. ´Was is’ los? ´
´Wir besuchen einen Bekannten. ´
´Echt? Wer ist es? ´
´Trang-Oul, ein Drache. ´
´Kenn ich nicht. ´
Er stand auf und zog sie sanft mit hoch. ´Na ja, hast du nicht wirklich etwas verpasst. Halt dich fest. ´
Der Geruch und die Geräusche von Tran-Ouls Höhle kamen ihm in den Sinn und er erzeugte eine Illusion.
´Da durch. ´
´Gut. ´
Sie traten durch die Illusion und befanden sich vor dem Drachen. Flüsse aus Blut ergossen sich aus seinem Mund und Hass schlug ihm entgegen.
´Vil, bleib hinter mir. Schließ deine Augen, und halt dir die Ohren zu. ´
´Warum? ´
´Bitte. ´
Sie tat wie ihr geheißen und Azrael verbeugte sich. ´Wie geht es dir? ´
´Ich sterbe. ´, kam die gehauchte Antwort.
´Deshalb bin ich hier. ´


Moaaah!
Letzte Worte: Augenkrebsgefahr ~75%

lg
faxi
:kiss:
 
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Hmm, joh was soll ich groß sagen :)

Jede Menge neuer Handlungsstränge, nackte Dämonen, viele Tote, aber noch immer keine Larze :p

Nur "pissen" gefällt mir irgendwie nicht ... passt nicht in den Text. Ansonsten wars schön :D
 
Pissen ist editiert.

Grad gemerkt, dass Fenix ja nur bei The Night mitgelesen/gepostet hat.

Völlig am Arsch vom Training :clown:

Und, kein Feedback mehr, oder denkt ihr alle wie Santa?

lg
faxi
 
Ich denke eigentlich noch mehr :lol: Nur will ich nichts eventuelles Spoilern :lol:

Lohnt sich vieleicht in AoD/The Night nochmal nen Verweis hierher zu posten. Evtl. haben es einige noch nicht mitbekommen, das es nun hier weitergeht.
 
Mhmm... willst du das machen? Ich sitz noch bis 18 Uhr in der Schule fest -.-
 
Ja ... ich weiß. Schule bricht mir den Nacken, Leben bricht mir den Nacken, ihr bricht mir den Nacken, Leben bricht mir den Nacken, mein Nacken bricht meinen Nacken, etc. etc. Jadijadijadija:ugly:

Möp, bin grad ca bei 8 Seiten, grobform.

lg
faxi

Edit: Ich will ja nicht wie eine Ratinghure wirken ... aber ich möchte doch gerne auf die Ratingfunktion hinweisen :ugly:
 
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