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Aufspießen - die unbekannte Fertigkeit

Caligula

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22 November 2000
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Ehre und Lob der Walküre und Behäbigkeit
oder: wie ich lernte, von Killspeed loszukommen
oder: Erlebnisse einer verwirrten Palastwache


„Ich habe bis zum Schluss nicht verstanden, warum mich drei Walküren begleiteten, aber ich nicht eine Amazone sehen konnte, die sie herbeigerufen hatte.“
(Fassel, Mitglied der Palastwache zu Lut Gholein)

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Ich liebe Speeramazonen. Ich kann unmöglich die rosarote Brille ablegen, wenn ich sie betrachte. Ich würde nicht so weit gehen, mir Negatives, das ich an ihnen finde, nicht einzugestehen; allein – es fällt mir überaus schwer, dergleichen wahrzunehmen. Speeramazonen sind einfach großartig, wunderschön und mächtig. Ich liebe Speeramazonen. Es war eine Liebe auf den ersten Blick: mein allererster Charakter in Diablo 2 war eine Speeramazone. Sie hieß Laetitia (*). Und es war damals nicht abzusehen, wie prägend diese erste Mal für mich sein würde.

Es seien also all diejenigen gewarnt, deren Kriterien bei der Auswahl der Charaktere einzig und allein die „Effektivität“ ist. Diese kann ich nicht versprechen, denn sie ist mir gleichgültig. Diablo 2 ist ein Spiel, also geht es um Spaß. Und Spaß hatte ich habe ich mit Amazonen, die lange, todbringende Lanzen in ihren zarten und geschickten Händen tragen. Wenn ich an diese blonden Schönheiten denke, sind meine ersten Gedanken nicht, welchen Nutzen sie mir bringen könnten. Es gibt Charaktere, die andere Charaktere schneller durch die Schwierigkeitsgrade tragen, auf dass sie sich am Ende wie Blutegel an der Erfahrung laben, die sie zur Genüge im Thronsaal finden. Es gibt Charaktere, die geeigneter sind, den Monstern kostbare Schätze abzuringen. Aber was schert mich das? Es geht um ein Spiel, und damit um Spaß – und es geht um eine große Liebe meines Lebens (eine rein platonische, das nur am Rande).

Der Speeramazone stehen drei verschiedene Speerangriffe zur Verfügung, die physischen Schaden austeilen. Einer davon ist ein Klassiker, „Stoß“ (engl.: Jab) genannt, der die Vorbedingung für alle anderen ist.

Der nächste ist zumindest zu manchen Zeiten von manchen Spielern benutzt worden. Zu Recht, „Widersetzen“ (engl.: fend) ist bei weitem nicht so schlecht, wie heute von vielen angenommen wird.

Der dritte und letzte stand immer im Schatten der beiden oben genannten. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein seltsamer Scherz seitens Blizzards. Die Angriffs-“Geschwindigkeit“ gehört wohl zu den langsamsten im ganzen Spiel, es wird nur ein einzelner Gegner damit attackiert, er hat eine hohe Chance darauf, dass die Waffe Haltbarkeitspunkte einbüßt und als ob das alles nicht abschreckend genug klänge, ist er auch noch „unterbrechbar“: wird die Amazone angegriffen, während sie versucht ihn auszuführen, bringt sie ihn nicht zu Ende.
Es ist der Angriff, den auch die treueste Begleiterin der Amazone verwendet. Er heißt... „Aufspießen“ (engl.: impale).

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Um „Aufspießen“ ging es mir, also ich fühlte, dass es wieder an der Zeit sei, mit einer speerbewehrten Amazone in Sanktuario nach dem rechten zu sehen. Ich hatte „Aufspießen“ in meiner ganzen Spielerlaufbahn noch nie ernsthaft als Alternative zu „Stoß“ oder „Widersetzen“ in Betracht gezogen. Nach fast 7 Jahren war es also höchste Zeit, ihm wenigstens eine Chance zu geben.

„Aufspießen“ hat ja auch durchaus positives zu bieten: der Schadensbonus ist enorm, gigantisch, traumhaft. Der Bonus auf den Angriffswert nicht minder. Das Problem mit der Laaangsamkeit lässt sich zumindest abmildern, indem man ein wenig auf erhöhte Angriffsgeschwindigkeit achtet. Der ärgerliche Verlust von Haltbarkeitspunkten ist mit selbstreparierenden oder gar unzerstörbaren Waffen nicht mehr so tragisch. Und die Gefahr des Unterbrechens kann verringert werden, indem man alle Möglichkeiten nutzt, um Feinde zu verlangsamen, verwirren oder verkrüppeln oder gar erstarren zu lassen.


Julchens Werdegang

Julchen erblickte das Licht der Welt und die Welt war feindselig. Kaum geboren, standen ihr schon die ersten Aufgaben bevor: einen anstehenden Angriff auf das Lager der Jägerinnen abwehren. Die diabolischen Horden versammelten sich in einer nahen Höhle. Julchen war klein, sie war schwach doch statt Furcht waren nur Neugierde und Tatendrang in ihrer Brust. Mit dem ersten erbeuteten Gold kaufte sie sich bei Charsi einen Speer und schwor sich, niemals wieder Wurfspieße zu benutzen. Wurfspieße sind keine Speere!

Sie erlernte die Grundlagen des Speerkampfes, „Stoß“ und stach sich anmutig und gewandt durch die Schergen des Bösen. Nichts konnte sie aufhalten und als sie das 12. Level erreichte war es endlich soweit: das Studium des „Aufspießens“ stand ihr offen. Ein erster Fertigkeitenpunkt, die ersten Praxistests. Was für ein Schaden! Brutal druchbohrte sie die Herzen der Feinde und streckte sie auf einen Streich nieder. Aber es war noch ein weiter Weg bis zu der Meisterschaft dieser rohen Kunst. Es gab viele Hindernisse aus dem Weg zu schaffen:
die Verminderung der Haltbarkeit war nicht nur lästig, sondern unbeschreiblich grausam lästig. Charsi lächelte spöttisch, wenn Julchen alle 2 – 3 Minuten in das Lager zurückkehrte und um eine Reparatur ihrer Waffe bat.
Die Angriffsgeschwindigkeit war quälend langsam. Zwar trug sie kostbare und nützliche Ausrüstungsgegenstände, die ihr von ihrem Gönner und Liebhaber überreicht worden waren, die Handschuhe und die Schärpe aus dem Satz „Tod und Teufel“ und die legendäre Rüstung „Zuckzappel“, aber das Ergbnis war unbefriedgend.
Dazu stellte sich die Jägerin als liebenswerte aber ungeeignete Begleiterin heraus: zwar verlangsamten deren Eispfeile die Monster, aber eben nicht alle. Julchen wünschte sich einen starken Recken, hinter dessen Rücken sie sich verstecken konnte. Und sie sehnte sich nach der traditionellen Begleiterin jeder Amazone, der göttlichen Walküre. Sie wusste, dass sie sich in Geduld üben musste, denn erst in Lut Gholein konnte man Palastwachen anheuern und bis die Götter sie für würdig befinden würden, eine himmlische Begleiterin zu erlangen, musste sie gar die 30. Stufe erreicht haben!

Der Mut des Anfangs versickerte, zwar besiegte sie die Maid der Schmerzen und öffnete sich somit den Weg nach Lut Gholein, der Perle der Wüste, aber dennoch hatte sie das Gefühl, nicht schnell und gut genug voran zu kommen.

Wird Julchen aufgeben und den Rest ihrer Tage in Atmas Schenke zubringen? Wird sie die Zähne zusammen beißen und weitermachen um ihr Ziel zu erreichen?
Vielleicht erfahren wir das ein anderes Mal, so Interesse in ausreichendem Maße bekundet wird. Bis dahin allen Lesern einen freundlichen Gruß, aufrichtigen Dank für die Geduld, diesen Text gelesen zu haben und den Mut, den Schritt zu wagen und eine neue Speeramazone in die Welt zu setzen.


(*)
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(nicht zufällige Namenscousine)
 
Vielen Dank eurem lieben Zuspruch! Damit hatte ich ja gar nicht gerechnet! Weil es euch gefallen hat, habe ich euch etwas mitgebracht:

Der Erzählung zweiter Teil: Julchens mittlere Jahre

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Julchen hatte die öden Wüstengebiete um Lut Gholein durchquert und den Dschungel im Osten. Das Innerste der Hölle selbst hatte sie gesehen und die fernen Ländern im hohen Norden, in denen die Kinder Bul Kathos' zuhause sind. Viel Leid war ihr begegnet und viele Siege hatte sie gefeiert.
Dennoch hatte sie oft daran gedacht, die Lanze an den Nagel zu hängen und zurückzukehren auf ihre heimatliche Insel, sich einen netten Mann zu suchen und rote Stulpen zu stricken für ihre Enkelinnen, wie es ihre Großmutter für sie getan hatte.
War es ein Fehler als einzige Amazone ihres Jahrgangs den Kurs in „Aufspießen“ zu belegen? Hatten die anderen Recht, die sie deswegen ausgelacht hatten? Immer öfter beantwortete sie diese Fragen für sich mit „ja“:

Die kleinen Kannibalen im Dschungel waren viel zu flink um sich aufspießen zu lassen, sie mussten gestoßen werden. Wozu war sie Meisterin im Aufspießen, wenn sie dann doch stieß im Kampf? Der mahnende rote Ritter erschien ihr häufig als Vision am rechten oberen Rand des Himmels und machte ihr klar, dass sie schon wieder Hratli aufsuchen musste. Charsi, Fara, Hratli, Halbu, Larzuk – niemand kennt die Schmiede Sanktuarios so gut wie eine Aufspießerin. Es war alles niederschmetternd.

Aber eine Stimme von der anderen Seite der Welt machte ihr immer wieder neuen Mut:

„Gib nicht auf, kleines Julchen. Vergiss deine albernen Schwestern, die einen Geheimnis aus ihrer Fortbewegung machen, winzige Spießchen werfen und sich feige hinter einem Schild verbergen, das den getöteten Feinde die Seelen aus dem Leib saugt. Du bist anders. Du bist einzigartig! Und ich werde immer für dich da sein und dich unterstützen. Nie soll es dir an Tränken mangeln, solange ich noch einen Finger bewegen und zur Tastatur führen kann.“

Also biss sie sich trotzig auf die Lippen, kniff die Augen energisch zusammen und setzte ihre Reise fort!

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Baal war zum ersten Mal besiegt, als sie die 42. Stufe vollendet hatte und es war an der Zeit sich Gedanken um die Zukunft zu machen.

Sie hatte viele Waffen ausprobiert: eine mystische Bosheit, eine sagenumwobene Ehre, zu guter letzt eine Hone Sundan, was immer das auch heißen mochte. Die Hone Sundan wirkte vielversprechend: viel Schaden, hohe Angriffsgeschwindigkeit – und Selbstreparatur. Mit drei mächtigen Steinen bestückt, auf denen in Runenschrift „Shael“ stand, war sie zum ersten Mal im Leben wirklich zufrieden.
Natürlich hätte sie auch den „Aufspießer“ aus dem Waffenlager nehmen können, er macht seinem namen Ehre und hätte ihre Fertigkeit auf diesem Gebiet verbessert, aber der Schaden war zu gering und er war zu zerbrechlich.

Das nächste Problem, das sich aufdrängte, war, wie sie in Zukunft den Panzer jener Feinde durchdringen konnte, die gegenüber ihrem Lanzenangriff immun waren? Nur eine Närrin hätte sich für einen Angriff entschieden, der den Einsatz eines Wurfspießes verlangte. Wurfspieße sind keine Speere! So entschied sie sich, an einigen Lehrgängen teilzunehmen, in denen man ihr die Grundzüge des „Geladenen Schlages“ beibrachte.

Es ist nur ein Klischee, dass Frauen sich oft Gedanken um ihre Kleidung machen. Aber Julchen ist eine Frau und machte sich oft Gedanken über dieses Thema. Einige Sachen passten ihr nicht so recht, aber dann fand sie ein Kleid von dem Designer „Il Verrato“. Es war eine Chaosrüstung, wie ihn auch die Walküre trug, sie sahen aus wie Schwestern. Außerdem war das Verrato-Gewand pflegeleicht und wies hervorragende magische Eigenschaften auf: ihre Angriffe wurden damit schwungvoller und die Widerstände gegen elementare und Giftangriffe verbesserten sich auch. Außerdem verkürzte es die Zeit ihrer Niedergeschlagenheit, wenn der der Schmerz sie zu lähmen drohte.

In der Hutabteilung verweilte Julchen sehr lange: ein Reif der Überlieferung, Dunkelsichthelm, Glorienkappe, Dämmertief - hübsche Sachen, gute Sachen; aber nicht hübsch und gut genug. Die Verkäuferin schaute schon etwas grimmig, als Julchen kurz vor Ladenschluss zwei Hüte einpackte: ein gelbes Diadem, das alle Amazonenfertigkeiten erhöhte und dazu ein sündhaft teures Stück namens „Delirium“. Sie war unsicher, ob sie sich so etwas teures leisten konnte, aber die Stimme auf der anderen Seite der Welt seufte leise „ja, nimm dir das, das bist du mir wert“.

Gut gerüstet wiederholte sie ihre Abenteuer, den der Brauch in Sanktuario ist es, dass die Abenteuer erst als abgeschlossen gelten, wenn sie dreifach wiederholt wurden.

Abermals in Lut Gholein angekommen, riet ihr die Stimme sich einen neuen Söldner zu nehmen. Sie wollte den mit einer mächtigen Aura, aber die Stimme riet ihr zu einem anderen, mit einer eiseskalten Ausstrahlung. „Die Stimme muss einem eifersüchtigen Kerl gehören, „ dachte sie bei sich, „er will sicher gehen, dass mein Begleiter zu unterkühlt ist, um mir den Hof zu machen“. Bei dieser Vorstellung schmunzelte sie – wie menschlich Götter doch sein können – und begab sich zur Nachtruhe, damit sie am nächsten Morgen gut ausgeruht weiterziehen konnte.

Es gab noch viel zu tun und viele Fragen zu beantworten. Doch für heute war es genug. Gute Nacht allerseits, wünscht euch euer Julchen.
 
Ohne meinem Fazit nach dem dritten Teil zu viel vorwegzunehmen: Impale ist ein wirklich harter Brocken. Für die Engelsgeduldigen und/ oder Masochisten unter den Speeramazonen-Liebhabern. Kein schlechter Skill, auf keinen Fall. Aber einer der erfordert, dass man die Amazone, ihre Ausrüstung und sogar das ganze Spiel auf den Kopf stellt.

Wir sind langsam? Nun denn, dann sollen sie alle unser Los teilen... mein Heiliger Frost-Söldner hat(te) noch eine Kelpiefalle, um der Zeitlupe des Spiels so nahe wie möglich zu kommen.

Die Waffe geht kaputt? Da lachen wir drüber und verwenden Blizzards Waffen gegen Blizzards Bosheit. Die Hone Sundan ist eine akzeptable Möglichkeit, auch wenn der Vernichtende Schlag eher sinnlos ist. Aber Selbstreparatur plus drei Sockel ist schon sehr gut. Man könnte das gute Stück noch aufwerten.

Odem des Sterbenden wäre wohl das unerreichbrae Optimum, aber meine MF-Zauberin hat von Knochenhaut (aka Pindle) eine großartige Waffe bekommen. Wie für diese Amazone geschaffen. Ich weiß nicht ob sie teuer ist, bin ja nur Singleplayer. Aber sie ist eine echte Alternative:

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Wenn ich die Kalkulatoren richtig bedienen kann und diese die Wahrheit sprechen, reichen für diese Waffe 89 IAS um rasante 25 FPA bzw. einen Angriff pro Sekunde zu bekommen. 25 bringt die Waffe mit, 45 mein Designer-Kleidchen, 20 müssen die Handschuhe mitbringen - und schon passt das. Ab einem Angriff pro Sekunde finde ich Impale wirklich spielbar. Auch wenn man dann beim gelegentlichen jabben einen Geschwindigkeits-Rausch bekommt ;-)
 
Das gute Julchen ist jetzt in Hölle angekommen, wie ihr im bald folgenden dritten Teil werdet nachlesen können. Gerade hat sie Level 81 erreicht und könnte damit _theoretisch_ die Ariocs Nadel nutzen.

Die Stahlsäule ist wirklich langsam, aber ihre Unzerstörbarkeit ist ein Traum. Ich habe Impale inzwischen voll ausgebaut und es sbesteht immer noch eine 24 % Chance, Haltbarkeit zu verlieren. Die Ariocs nadel werde ich mal testen;

Viperngabel hatte ich in der Hand (vom Söldner geborgt), aber geht wegen dem Bug/ feature nicht; bei jeder Gift-Explosion reisst die süße Amazone ihren Speer nach oben.

Ein aufgewerteter Lysander stünde zur Verfügung, kann auch noch probiert werden.

Ätherische Hone Sundan finde ich nicht mehr, eine nichtätherische ist mir die Runen für das Aufwerten nicht wert.

Mit einer schnellen Waffe hätte ich den Vorteil, eventuell die Verrat gegen die Fortitude austauschen zu können; meine Resis kommen inzwischen von einem Kiaras Reif, gesockelt aus alten Tagen mit 15 IAS/ 19 Feuerwiderstand.

Aber das Problem der Haltbarkeit ist sehr gravierend. Mit Schaudern erinnere ich mich an Julchens frühe Jahre mit einer raren Waffe mit 28 Haltbarkeitspunkten.

Mein armer Ma, graue Haare würdest du bekommen zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit sich Julchen durchpiekst ^^

Wenn dieser Thread hier ein Plätzchen in einer Nische des Amazonenlagers findet, in dem er in aller Ruhe verweilen und die Zeiten vobeiziehen sehen darf, würde ich mich sehr geehrt fühlen. Ich werd eversuchen alles niederzuschreiben, was mir positives und negatives an meinem Julchen auffällt und meine Gedanken teilen, wie ich versuche, mit dem Skill klarzukommen.

Ich freue mich riesig, dass ich so viele Antworten bekomme und freue mich über jede Anregung. Immerhin ist jeder Schritt mit einer Impalerin die reinste Pioniersarbeit und ich habe noch keinen Charakter in meinem Leben so oft an- und umgezogen wie diesen. Stetig auf der Suche nach Verbesserung ;-)

Liebste Grüße,

Cali

Edit:

Ich habe es getan - der Versuch mit einer Ariocs Nadel wurde durchgeführt. Dem Bild könnt ihr entnehmen, wie weit ich gekommen bin. Die Waffe war vollständig repariert ;-)

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Ausrüstung bei Versuch:

Ariocs Nadel mit Shael = 50 IAS
Nosferatus Gürtel = 10 IAS
Highlords = 20 IAS
Kiras Helm mit Juwel = 15 IAS
Verrat Rüstung = 45 IAS
Hände auflegen = 20 IAS
==================
160 IAS

Laut Kalkulator: 17 Frames pro Angriff | 1,4 Angriffe pro Sekunde

Fühlt sich gut an, fast wie ein Standardangriff wenn man keine Ausrüstung mit IAS hat; aber Praxistauglichkeit geht leider gegen Null.

Alternative: Verrat durch Fortitude ersetzen, auch sonst umstellen bis man auf 92 IAS kommt. Man greift dann immer noch mit 19 Frames pro Angriff | 1,3 Angriffen pro Sekunde an und macht immer noch netten Schaden. Natürlich in jedem Waffenslot eine Ariocs Nadel, damit die Einsatzdauer verdoppelt wird.

Ich geb nicht auf! *grmpf*
 
Dritter und letzter Teil: Höhepunkt und Ende

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Als Julchen in Hölle angekommen war, war ihr schon ein wenig Bange... aber die Götter sandten ihr in Zeiten der Not göttlichen Beistand: ihre Schwester Topanga gesellte sich zu ihr und sie beschlossen, die Hölle Seite an Seite zu durchkämpfen.

Topanga ist eine Speeramazone wie Julchen, aber mit Spezialisierung auf die Blitzattacken. Geladenen Schlag gegen kleine Gruppen, Blitzendes Unheil nur bei drohender Gefahr durch die Eiserne Jungfrau und gegen große, verstreute Gegnergruppen den Kettenblitzschlag. Eine mächtige und wunderschöne Amazone, Julchen konnte sich glücklich schätzen, sie an ihrer Seite zu wissen.
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Häschen in der Grube - Kettenblitzschlag in voller Aktion; die Monster sind nicht zu beneiden...

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Nach solchen Begegnungen bleibt nur noch den Drop einzusammeln und sauber zu machen. Pfui :-)

Mit Topanga stellte sich der höhere Schwierigkeitsgrad als gar nicht so schreckenerregend heraus. Alles, was keine oder geringe Widerstandskraft gegen Blitze hat, lag nach kürzester Zeit am Boden. Julchens Aufgabe hingegen war es, starke Gegner zu binden, Immune zu beseitigen und mit Hilfe des Lockvogels und der Langsamen Geschosse die Gegner zu kontrollieren bzw. entschärfen.

Im ersten Akt von Hölle gab es wieder einen Ausrüstungswechsel für das gute Julchen: die Stahlsäule wurde zugunsten von zwei Ariocs Nadeln (eine für jeden Waffenslot) aufgegeben, die Verrat gegen eine Fortitude einer Schwester eingetauscht. Auf dem Kopf sorgte Kiras Schutz für hohe Widerstände. Ein dort angebrachtes Juwel brachte zusätzlich Angriffsgeschwindigkeit und Schutz vor Feuer. Als neuen Gürtel wählte sie sich Nosferatus Rolle, Schmuck und Handschuhe blieben unangetastet.

Mit dieser neuen Ausstattung machte Julchen zwar etwas weniger Schaden als zuvor, teilte ihn aber dafür schneller aus. Sie machte sich dennoch nichts vor: ohne Topanga wäre sie niemals durch Hölle gekommen. Topanga freute sich ihrerseits allerdings auch über das standhafte und tapfere Julchen, das mit einem geübten Blick die Gegner erspähte und behende zu diesen eilte und sie mit Hilfe ihres Söldners verlangsamte und mit ihrer langen Lanze aufspießte.

Eindrücke dieser Reise – wie so oft sagen Bilder mehr als tausend Worte:

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Die Ahnen mussten beim ersten Versuch abgebrochen werden – sie waren unschaffbar: Fanatismus-Aura, Verstärkter Schaden, ... mehr konnten Julchen und Topanga nicht lesen, da ein KO sie vom Gipfel des Areat fegte.
Im Turm hatte sich nochmal alles versammelt, was Helden das Leben schwer macht. Aber auch das konnte Baal nicht mehr retten. Zwar kamen sie zu spät – wieder mal – und der Weltenstein war bereits beschmutzt aber wenigstens hatten sie die Genugtuung, dass die drei großen Bösen nicht mehr existierten. Ein neues Zeitalter würde anbrechen...

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Nach getaner Arbeit gönnten sich die zwei bildhübschen Blonden noch einmal das, was sie zuvor oft aus Spaß getan hatten. Sie statteten der Grube einen Besuch ab und kämpften ihren letzten Kampf. Letzte donnernde, unheilbringende Blitze von Topanga, ein letztes herzhaftes Aufspießen, das Julchen immer so energisch vollführte, dass ihr Geräusche entglitten wie einer rolligen Katze. Nichts in ganz Sanktuario klingt so erotisch wie eine Amazone, die Impale benutzt!
Dann war es Zeit für Abschied. Viel lag hinter den beiden, sie hatten gelacht, gelitten und mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete ich mich von dem Team. Lachend, weil ich eine Impale-Amazone erfolgreich durch alle Schwierigkeitsgrade gespielt hatte (alle Quests, alle Wegpunkte), weinend, weil mir der Abschied schwer fiel und jedem Ende etwas Schwermütiges anhaftet.

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Adieu ihr zwei, es war schön mit euch!



Schlussbetrachtung

Kann ich eine Impalerin empfehlen? Ist sie höllentauglich? Werde ich wieder eine spielen?

Impale ist nicht so schlecht und sinnlos, wie es auf den ersten, zweiten und dritten Blick erscheint.
Betrachten wir zuerst einmal die Fakten:

Aufspießen (aka Impale) ist einer mächtiger und langsamer Angriff gegen einen einzelnen Gegner.

Auf Fertigkeiten-Level 27 (so hoch hatte es Julchen) bringt Aufspießen einen Schadensbonus von 950 Prozent und einen Bonus von 750 Prozent auf den Angriffswert. Die Chance auf eine Verringerung der Haltbarkeit der Waffe beträgt immer noch schmerzhafte 23 Prozent und die Kosten sind mit 3 Mana praktisch nicht erwähenswert.
Aufspießen verfügt über keine Synergie, ist also mit 20 investierten Punkten voll ausgebaut. Kritischer Schlag ist überflüssig, da er höchstwahrscheinlich nicht wirkt, Innere Sicht/ Durchdringen sind überflüssig, da die Trefferchance auch in Hölle nicht ernsthaft unter 80 – 85 Prozent sinkt, wenn man sich nicht mit zu hochleveligen Gegnern anlegt.

Die Vorteile liegen auf der Hand: astronomischer Schaden, enorme Trefferchance, wenig Skillpunkte-Bedarf, niedrige Kosten.

Nicht zu leugnen sind natürlich auch die Nachteile: es wird nur ein Gegner angegriffen, die lahme Angriffsgeschwindigkeit und Verringerung der Haltbarkeit können einen in das Tollhaus treiben.

Amazonen, die eine Alternative für Blitz- / Feuer- / Gift- / Eis- / Magie-Immune Gegner suchen, aber nicht viele Punkte übrig haben, könnten mit einem starken Zweihandspeer im zweiten Waffenslot hier eine Alternative zu Jab/ Stoß finden. Jab mag schneller und ein Ein-Punkt-Wunder sein, aber ohne hoch ausgebautes Durchdringen trifft man damit in Hölle oft schlecht. Impale hingegen mag behäbig und seltsam sein, aber 2, 3 Treffer reichen um in Hölle Gegner zu Boden zu bringen.

Eine Amazone, die, wie ich bei diesem Versuch, dogmatisch auf Impale setzt, sich dem Jab verweigert und andere Attacken nur bei physisch Immunen verwendet, wird leiden. Sie wird verzweifeln und wehklagen und es bedarf schon einenes immensen Ausmaßes an Trotz und Sturheit um weiterzumachen.

Aber als Zusatz zu einem anders gearteten Hauptangriff – Daumen hoch!

Ich hatte meinen Spaß mit diesem Skill und kann jedem Speeramazonen-Liebhaber nur ans Herz legen, es wenigstens mal zu probieren. Der Skill darf ab Level 12 gelernt werden, man muss also nicht lange warten. Bis zu dem Reset ist es ja eh noch lange hin und wenn sich Langeweile einstellt und man sich nicht scheut, dem Seltsamen eine Chance zu geben – könnte Impale die Lösung sein.

Vielen Dank allen Lesern und Postern, ohne dieses großartige Forum wäre ich bei weitem noch unwissender als ich jetzt noch bin.

Besonderen Dank meiner über alles geliebten Gattin, die sich bereit erklärte, mir ihre Topanga an die Seite zu stellen, obwohl sie viel lieber Titan Quest gespielt hätte ;-)
 
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