Heute ist mir die Tragweite des AH-Systems erstmal bewusst geworden.
Ich habe meinen zweiten Char (DH) angefangen und diesen dann ab charlvl ~10 komplett mit Rare-Zeug aus dem AH ausgestattet (nur buyouts - warten is nix für mich, dann müsst ich ja planen
). Nach ein paar Levelups wird der Kram dann nach und nach ausgetauscht so dass man attributtechnisch immer auf der Höhe bleibt. Ab Lvl15 gibts Knarren mit Sockel, da kommt dann ein HighLvl-Damage Gem rein.
Nach 6h lockerem Mainquesten war ich Lvl34, kurz vorm Butcher NM. Bis dahin 95% One-Hit-Kills (inkl. der meisten Champions) und keine Heiltränke gesoffen. DPS schon beim Akt4-Boss deutlich über 1k (mit dem nächstbesten Rare-Bogen). Das ist für AH-nutzende Spieler spätestens ab dem Zweitchar kein Geheimnis mehr.
Auffällig ist aber schon der starke Unterschied zwischen dem (vergleichsweise) steinigen Weg des ersten Chars, der lange mangels Kohle nix vom AH hatte, und dem Schlachtfest des zweiten Chars, der sich im AH eindeckt.
Bis jetzt hab ich für ca ~20 Items nur knapp 60k gelatzt, davon die Hälfte durch Wiederverkauf wieder reingeholt. Im Game sammelt man ja auch noch ein bischen, so dass man praktisch für Nüsse einen Char mit durchgehend überragenden Stats bis ungefähr zur Hälfte leveln kann. So oder so, nachdem man bereits einen Lvl60 Char gezüchtet hat, sind solche Summen Portokasse.
Danach wirds zunehmend teurer, die Schnapper seltener und die dummdreist überzogenen Buyouts häufen sich. Man kommt aber locker für kleines Geld bis in den High-Level-Bereich, man muss eben etwas intensiver suchen und evtl auch mal kurz warten.
Meine Gedanken und "Trendanalyse":
Alles schon sehr stark darauf ausgerichtet, möglichst beschwerdefrei Inferno zu erreichen. Das ist schon ohne AH keine Kunst.
Doch irgendwann wird auch der letzte Pavian erkennen, dass man mit dem AH am effektivsten unterwegs ist und dann rennen bald ausschliesslich Chars auf Norm rum, die auch prima NM rocken könnten. Auf NM sind sie dann entsprechend Hell-fähig und frusten sich durch die Pillepalle-Mobs.
Ich sehe da die Gefahr, dass Normal-Hell zur nervigen Pflichtübung wird oder sich, überspitzt gesagt, wie Arbeit anfühlt. Zumal itemtechnisch nix geht, die Level schnell fad werden und man letztendlich doch verdammt viel Zeit reinsteckt bis Lvl60. Wenns eh bloss auf Inferno hinausläuft, kann Blizzard auch direkt wieder eine Möglichkeit des Mitschleifens oder wenigstens den No-Story-Mode spendieren... oder direkt Lvl60-Chars im AH anbieten
Zugegeben, im Moment ist das alles noch sehr spassig und es gibt viel zu entdecken, aber irgendwie fragt man sich schon, ob das auch so lange so bleibt wie in D2.
Immerhin muss man wegen dem Skillsystem im Prinzip jeden Char nur 1x hochzüchten. Aber das bleiben dennoch...vielleicht 15h-25h(?) Spielzeit pro Char bis Inferno ohne dass irgendeine Chance auf ein Dopaminfeuerwerk durch ItemDrops bestünde
Ein attraktiver Markt für die Mid-Lvl Items wird doch auch nicht entstehen wenn der Schwierigkeitsgrad bis Inferno sowieso schon niedrig ist und man auch mit gelbem Kram, der nicht die Obergrenzen der Random-Werte erreicht, richtig fetzen kann.
Andererseits, das Spiel ist noch jung und es wird sicher noch viel passieren. Insofern hoffe ich, dass es nicht so weit kommt
PS:
Auf selffound-only Spielweise bin ich jetzt nicht eingegangen weil auf kurz oder lang vermutlich nur wenige Spieler so zocken werden und man vom Spiel ja auch nicht gerade motiviert wird, die Dinge ohne AH anzugehen.