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Blutsbrüder [Ich denke, also bin ich: Teil 2]

Kapitel 63 - Seltsam super

Der Meister schreitet voran, auf die Wendeltreppe am Ende der Eingangshalle zu, welche nach unten führt. Pratham und ich können nur hinterherlaufen. Was ist denn jetzt nur in ihn gefahren? Pratham scheinen ähnliche Gedanken zu quälen; er rennt vor und hält den Meister auf, welcher sich mit erhobener Augenbraue und ausdruckslosem Blick umdreht.

"Boss, ich verstehe jetzt nicht ganz, was du gegen Kaelan hattest...aber findest du nicht, dass das ein wenig überreagiert war?"

Der Meister überlegt kurz, dann dreht er sich um und geht die Treppe hinab.

"Nein."

Ich verstehe ja, was ihn motiviert hat, dies zu tun - Kaelans Tötung seines damals einzigen Freundes hat ihn in diese tiefe Verzweiflung gestürzt, was ihn in die Wüste trieb, wo er wurde, was er ist...
Gefällt ihm diese Rolle so schlecht? Das bezweifle ich. Ich denke, ihm ging es bei seiner Rache heute rein ums Prinzip. Griez' Euthanasie können wir beide ruhigen Gewissens als Gnade werten; alle Alternativen wären weit grausamer gewesen. Dennoch, wie wenig der Meister zögerte...der Gedanke, wie sehr Griez das verdient hatte, war sicher wenn nicht im Vordergrund, dann zumindest vorhanden. Bei Kaelan zu argumentieren, dass er uns im Weg stand und im Sinne der Mission sterben musste, wäre eine Selbsttäuschung. Ich war mehr als bereit, ihn schlicht ohnmächtig zu schlagen. Wie weit der Meister gegangen ist, war rein seine Entscheidung. Ob im Affekt oder nicht, spielt für mich jetzt weniger eine Rolle; ich bin kein Richter, ich denke hier über das Moralische nach. Und darüber, wie die Moral des Meisters mich betrifft.
Irgendwann wird er seine Naivität und Unschuld - relativ, jeweils - verlieren müssen, das ist klar; und in letzter Zeit hat sich das abgezeichnet. Aber wenn solche Handlungen auch nur das Ende der Entwicklung sind...dann gehört die zurückgeschraubt. Wenn es noch weitergeht... dann werde ich ihm recht bald den Kopf gehörig zurechtrücken müssen.

Unten ist Alles friedlich. Wenngleich chaotisch. Viele Kissen liegen wild durcheinander. Öllampen sind zerbrochen, ihr Inhalt auf dem Boden verteilt. Teppiche zerrissen. Der einstige Luxus ist geschändet. Hier unten hat es Jerhyn garantiert gefallen. Viel Marmor, Säulen, Seide, Samt, Prunk, Pomp, Dekadenz; jetzt gehört hier erst einmal eine Weile geputzt, und ich gönne ihm das.
Der erste Stock des Harems - das Erdgeschoß des Palastes, die Eingangshalle war ja erhöht - ist nicht allzu groß, wie sie, und mehr als zwei Treppen nach unten, links eine gewendelte, rechts eine normale, gibt es hier nicht. Vermutlich eine Art...Ausstellungsraum...mit dem Jerhyn angeben konnte.
Der Meister hat in der Mitte des Raumes diesen bereits mit den Augen erfasst. Jetzt wirbelt er auf dem Absatz herum und deutet nach rechts.

"Da sehen wir das Ende besser. Golem, voran, Pratham, Nachhut."

Ich schreite die Treppe herab. Der Raum an ihrem Ende sieht eigentlich so friedlich aus wie das Erdgeschoß - nur ein wenig schummriger beleuchtet ist es hier.
Ich betrete den Raum. Er ist recht klein, quadratisch, und zwei der Wände haben eine Gittertür in der Mitte...wie im Gefängnis.
Gerade, als der Meister und Pratham neben mich treten, fällt mir auf, dass der Raum doch nicht so friedlich ist.
Die Stäbe der Tür links von der Treppe haben die Leiche einer Palastwache durchbohrt, die so halb in diesem Raum liegt, halb im nächsten...
Der Meister tritt näher und inspiziert die Szenerie.

"Wie zum Teufel haben die das geschafft?"

Hm...Tür ausgehängt...wobei, eigentlich will ich mir das gar nicht vorstellen. Der Meister schüttelt den Kopf, zuckt mit den Schultern, und erschafft ein Skelett aus der Leiche. Die noch flüssigen Knochen fließen um die Türstäbe herum und formen ein stehendes Skelett auf unserer Seite. Säbel, kleiner Schild - Spitzhelm? Keine Knochenhörner mehr? Hat der Meister wieder am Modell geschraubt? Ich sehe ihn an. Sein Gesicht ist eine Maske der Verwunderung. Er tritt auf das Knochengestell zu und streicht über dessen Substanz. Nach einer Weile zuckt er mit den Schultern.

"Ich werd auch immer besser...wir nehmen diese Tür."

Die, in der keine Leiche lag? Logisch. Aber wieder...ein wenig Respekt vor den Toten, ja?
Wobei, ich vergaß. Der Meister hat schlicht keinen Respekt...vor Palastwachen. Oder gibt er dem Toten die Gelegenheit, sich an seinen Peinigern zu rächen? Wie üblich sich die Motive unergründlich...

"Golem, mach mal die Tür auf und lass den Dünnen hier durchgehen."

Ich stoße das Gitter von der Seite auf und lasse das Skelett höflich voran. Es erreicht die Mitte des Raumes und bleibt, sicher auf ungesprochenen Befehl hin, stehen. Nichts passiert.

"Solange wir nicht wissen, was uns erwartet, bin ich lieber vorsichtig...Golem, du bitte."

Ich schreite, gespannt wie ein Flitzebogen, aber äußerlich ruhig, in den nächsten, doppelt so großen und entsprechend rechteckigen Raum. Er ist leer, außer einem Skelett und zwei Leichen...Frauen, leicht bekleidet, aber weit mehr mit Blut als mit Stoff bedeckt. Einer fehlt ein Arm, der anderen der Kopf. Ich winke den Meister nach. Er und Pratham kommen.

"Gott...die armen Mädchen...die verdienen eine ordentliche Bestattung...aber denken wir über was Anders nach. Geht es zum Keller eher geradeaus oder in die Mitte des Untergeschoßes?"

Er lehnt sich an eine leicht blutbespritzte Wand und schaut uns fragend mit verschränkten Armen an. Pratham und ich wechseln Blicke.
Gleichzeitig deute ich auf die Tür, die der gegenüberliegt, durch die wir gekommen sind - also weiter die Außenwand entlang - und Pratham auf die andere, die mehr in die Mitte des zweiten Haremsstockwerks führt.
Der Meister wendet seinen Blick kurz augenrollend zur Decke, dann nacheinander auf uns.

"In Ordnung. Gründe für euere Entscheidungen?"

Ich hebe die Hand, um zuerst "sprechen" zu können; dann ritze ich eine grobe Skizze in die Fließen. Ein Raum mit vier Türen - drei Möglichkeiten, angegriffen zu werden. Einer mit drei - zwei, da wir durch eine Tür ja kommen.
Der Meister nickt.

"Logisch, und nebenbei waren die Treppen oben ja auch an den Wänden und nicht in der Mitte. Warum also dahin, Pratham?"

Er zuckt mit den Schultern.

"Der Raum geradeaus hat keinen Ausgang."

Der Meister stutzt, starrt gemeinsam mit mir durch die Gittertür und lässt dann den Kopf hängen.

"Alles klar, Fakten schlagen Planung. Nach links geht es weiter. Tür, Skelett."

Ich wiederhole das Prozedere vom letzten Mal. Das Skelett schreitet voran...in die Mitte des Raumes...ich beuge mich ein wenig vor, um es besser zu sehen...
Aus allen drei Türen, die der Raum außer der gerade durchschrittenen hat, zischen Pfeile auf es zu. Ich reiße meinen Kopf zurück, als mehrere durch Rippenbögen hindurch auf ihn zuzischen. Sie fluktuieren, weißlich leuchtend - sie sind von Blitzen überzogen! Der Meister und Pratham starren auf die Vielzahl von ihnen, die, an die Wand geprallt, auf dem Boden liegen.
Ich rufe mir das Bild ins Gedächtnis, das ich noch gesehen habe, bevor ich mich hastig zurückzog; pechschwarze Horror-Skelette, mit Bögen bewaffnet, hinter jeder Tür, eine wahre Barrage aus Blitzen loslassend.
Das Skelett stolpert, ein wenig gebeutelt und versengt, durch die Tür zurück. Der Meister starrt es an, wie ich überrascht von dieser Widerstandsfähigkeit; aber gut, das ist uns ja nur Recht. Viel wichtiger ist: wie kommen wir hier weiter?
Der Meister zieht uns von der Tür weg.

"Zurück. Umweg. Wir fallen ihnen in den Rücken."

Das ist wohl schau, ja. Hier können wir nicht durchgehen. Zumindest nicht ohne Skelette!
In ersten Raum des ersten Untergeschoßes staksen wir über die Leichenteile, die die Erschaffung des Skeletts zurückgelassen hat; dieses steigt natürlich bedenkenlos durch seine frühere Hülle.
Der nächste Raum ist auch leer, diesmal sogar ohne Leichen. Er hat nur eine Tür, gegenüber der Eingangstür, und ist von gleicher Größe wie der erste, ebenso quadratisch. Hinter dieser einen Tür allerdings...
Ein sandfarbenes Monster starrt auf uns herab. Schlank, vier Arme, genausoviele Säbel; der bekannte Archetypus des Plünderers. Dieser Eindringling allerdings lässt jetzt seine Waffen nach kurzem Zauber rot anlaufen; der Rest seines Körpers folgt. Genauso wie damals in der Kanalisation...
Die Tür fliegt aus den Angeln, als er sie eintritt, sich hindurchduckt und unsere Gruppe anbrüllt. Mehr von ihnen verzaubern sich. Verstärker Schaden erscheint. Ich zögere nicht und schnelle vor, unter den vier Armen durch und zwischen den Beinen. Ich durchbohre den völlig überraschten Eindringling hinter dem ersten - und ich habe richtig gesehen, auch dieser ist noch im Radius der Verfluchung gewesen - während das Skelett erbarmungslos den abgelenkten, auch verfluchten, anfällt. Zwei Körper verlieren ihre rote Färbung und gleich darauf ihr Fleisch; zwei Wächter drängen durch die Masse der Gegner in den Raum dahinter und etablieren einen Brückenkopf; das normale Skelett stürmt vor, schlägt um sich und steckt Gegenhiebe ziemlich unbeeindruckt weg, bis doch noch ein konzertierter Angriff es zerspringen lässt. Ich ziehe mir eine Verbrennung zu, als ich vor Klingen auf einmal nicht mehr ausweichen kann; also, Zähne zusammenbeißen, ich fange die zwei linken mit meinem Arm auf, entwaffne den oberen rechten Gegnerarm, der Wächter vor mir zerschmettert den unteren rechten, und meine linke Hand steckt gleich darauf ungehindert ihre Klauen bis zum Schaft in die Gegnerbrust.
Meine Wunden heilen.
Pratham steht jetzt hinter mir, Aura an, er durchbohrt hinter dem Schutz des zweiten Wächters mit seiner höheren Reichweite noch einen Gegner - oh, mit Kaelans Speer! - natürlich, in Haft hatte er keine Waffen dabei...da explodieren sehr schnell hintereinander zwei Leichen - gar keine Pause mehr? - und Stille senkt sich nieder.
Jetzt erst betritt der Meister den Raum, links und rechts von ihm erheben sich die Toten, ihm zu dienen...da hält er inne.

"Lief ja eigentlich super - aber ist das nicht einer der Räume, aus denen geschossen wurde?"

Ich lasse meinen Blick zur Tür rechts des Eingangs wandern...dort liegen diverse schwarze Knochenstücke und Bögen auf einem unordentlichen Haufen. Der Meister misst die Entfernung vom Kampf mit den Eindringlingen bis hin zu den zerlegten Horrors mit Schritten ab. Dann kratzt er sich am Kopf.

"So groß ist der Explosionsradius? Nicht schlecht...tja...ah!"

Ein Skelett springt vom Boden auf, ein Schild bläht sich aus einem Arm auf...und verfestigt sich um einen Pfeil, der von gegenüber herangeflogen kam, dessen Flugbahn ihn im Meister hätte stecken lassen.
Dieser zieht den neuen Wächter an der Wirbelsäule zurück, während weitere Pfeile auf ihn einprasseln. Das Schild hält alle auf.
Mehr Skelette entstehen weiß aus schwarzen; offenbar ist es dem Meister nicht möglich, diese Skelette einfach als unsere zu verwenden. Wir brauchen aber auch keine Bogenschützen. Ein Magier entsteht und flüchtet sofort aus der Schusslinie, noch einer...der Meister hält den Stab nach oben. Dann...erschafft er einen dritten.
Jetzt stehen vor uns vier Wächter, drei normale Skelette und drei Magier. Ich starre den Meister fragend an.
Der zuckt mit den Schultern.

"Frag mich nicht, ich glaub, ich bin heut einfach richtig gut in Form...ach ja, Plan: Ich will wirklich an die ursprüngliche Wand zurück. Also gehen wir da jetzt einfach durch, die Wächter werden uns schützen."
 
Der Meister ist heute also gut in Form? Wohl ein Level up gehabt? *g*
Schickes kapitel :top:
hack'n slay ist halt toll :clown:
 
lord freak schrieb:
Der Meister ist heute also gut in Form? Wohl ein Level up gehabt? *g*

Rat noch mal ;).

Schickes kapitel :top:

Te Ha Ix!

hack'n slay ist halt toll :clown:
Stimmt. Wie ich sicher schon mal sagte, ich hoffe inständig, dass es toll BLEIBT - je mehr Gegner sich wiederholen, je mehr Skelette am Kampf teilnehmen, desto schwieriger wird es, einen GUTEN Kampf zu beschreiben...gut, seh ichs als Gelegenheit, gewisse Passagen (DSCHUNGEL, ZEFIX) später ein wenig zu...entzerren...und ab und an mal ein "viele leichte Kämpfe später..." einzubauen, jeden einzelnen Schinder beschreib ich sicher nicht :D.

Simon
 
also wenn das 30+ schinder sind, kannst du sie ruhig beschreiben ;)
Und was ist ZEFIX? :confused:
wenns kein Level Up ist, dann vielleicht das vipernamulett?
 
dass der General nicht an die letzte veränderung bei sich denkt, tztztz. wurde doch gesagt, dass nicht alle wirkungen bekannt sind...

aber bei allem lob, ich hoffe doch, dass du die von uns bemerkten fehler berichtigst, so wie diese zB:

"Golem, mach mal die Tür auf uns lass den Dünnen hier durchgehen." -> und

"Gott...die armen Mädchen ... des Untergeschoßes?" fehlt

ja, das wars erstmal, denke ich.
 
lord freak schrieb:
also wenn das 30+ schinder sind, kannst du sie ruhig beschreiben ;)

Die ersten 3 Mal sicher :D.

Und was ist ZEFIX? :confused:

Ein Fluch, ein bayrischer.

wenns kein Level Up ist, dann vielleicht das vipernamulett?

Fast. Poison hats begriffen :D...der General denkt allerdings ja, dass das natürlich aufgrund der Übung ist, die er mittlerweile hat; er hat ja relativ lange nicht mehr die Gelegenheit gehabt, seine Sprüche zu vollem Ausmaß einzusetzen, wenn z.B. 3 Söldner und Griez fast aufeinander stehen, dann merkt er einen verbesserten Radius nicht, etc. ...

Außerdem, NATÜRLICH ist ER besser geworden, und das kommt NICHT von was Anderem ;).

Fehler sind korrigiert, Danke!

Simon
 
Einen NPC umzulegen scheint besonders viele Exp zu geben :eek: / :D !

Ansonsten: solange der General nicht plattdeutsch flucht und Kaelan nicht anfängt sächsisch zu meckern, kannst Du ruhig weiter bayrische Fremdwörter verwenden :clown:.
 
Schoene Kapitel :)
Ich hoff nur dass er in der Zuflucht nicht wie ich immer alle 4 Wege nehmen muss :lol:
ThePoison schrieb:
dass der General nicht an die letzte veränderung bei sich denkt, tztztz. wurde doch gesagt, dass nicht alle wirkungen bekannt sind...
ich hatte da auch was mit +1 all skills im kopf ;)
 
Ich finde den Unterschied zu dem Kapitel in der Verlassenen Stadt und den letzten beiden schon sehr krass. Dort erkennt er, wie kostbar leben ist und probiert, Gegner nur zu betäuben und hier wird er zum Genießenden Mörder. Ich hoffe nur, dass dies nicht mit der Vipernhaut zusammenhängt - z.B. Charaktereigenschaften von Reiszahn werden auf ihn übertragen...

lg, Gandalf
 
Tjo, wie nennt man das...

...labil? Wie er ja schon immer ist ;). Die Probleme der Vergangenheit kommen eben DOCH zurück...

...oder ists was Anderes? Nun, wir werden sehen...wie er damit klar kommt...mit seiner ganz frischen Vergangenheit.

Simon
 
Pf, wollte ich heute früh noch eins schreiben...aber ne, ich lass mich natürlich wieder ablenken -.- . Schande über mich.

Gut, dass das hier schon letzte Woche geschrieben wurde, was :D?

Simon
 
Kapitel 64 - Harter Umweg

Pratham hebt eine Hand.

"Einspruch. Warum gehen wir nicht außen rum? Ist weit sicherer, und so ein großer Umweg ists auch nicht."

"Weißt du das, Pratham - beides? Sicherheit: Was erwartet uns in diesen unbekannten Räumen? Schon mal garantiert eine Phalanx Bogenschützen - und womöglich noch Geister, Eindringlinge, Feuerfallen, Diablo persönlich? Dieser große Raum ist leer. Wenn wir direkt auf die Fernkämpfer zugehen, dann können hinter ihnen noch so viele andere Monster stehen - wir schalten ihre Artillerie zuerst aus, und das gewinnt uns den Kampf. Umweg: In diese Richtung geht es schon einmal garantiert zwei Räume weiter, davon den einen großen; hier oben ist nur ein Raum dahinter, und der liegt in der falschen Richtung, ich sehe darin keine Treppe und die sind in den Ecken, wie wir an der anderen gesehen haben. Hier durch kommen wir in zwei Ecken gleichzeitig, wo beide Male der Abgang sein kann."

Treppen? Ecken? Ich schlage mir die Hand vor die Stirn. Wir sind doch die größten Idioten. Jetzt was zu schreiben...na, egal. Mitkommen!

"Golem, wo willst du hin? Warte!"

Ich bleibe stehen. Ah, Mist, ein Befehl. Der Meister holt auf.

"Also?"

Ich deute nach oben, zur Seite, und wieder nach unten. Der Meister runzelt die Stirn.

"Geh einfach mal vor. Ich denke, du führst uns schon in keine Falle."

Garantiert nicht - Wahnsinn, er vertraut mir...ich gehe zurück zur Treppe aus dem Erdgeschoß und fange an, nach oben zu gehen...
Eine Palastwache sieht mich an und schreit etwas. Sofort stehen drei oben und halten ihre Speere verkrampft nach unten.
Der Meister schiebt sich an mir vorbei und stemmt die Arme in die Seiten.

"Was macht ihr da oben eigentlich?"

Sie sehen sich an, dann spricht der in der Mitte mit falscher Entschlossenheit.

"Du hast unseren Anführer getötet! Wenn du dich noch einmal in die Stadt wagst, töten wir dich!"

Der Meister überlegt kurz. Ich spanne alle Muskeln an...hoffentlich macht er keine Dummheiten, sonst muss ich einfach einschreiten...

"Ach, ich soll hier unten verrotten? Von mir aus, wenns mir langweilig wird, komme ich euch einfach besuchen. Adieu. Tja, Golem - schade um deinen Plan. Du wolltest einfach die andere Treppe nehmen, oder?"

Ich nicke.

"Tja, die simplen Lösungen. Nun, so schnell haben wir es uns wieder verscherzt. Dann gehen wir halt den harten Weg. Ach ja, und sagt Jerhyn, dass er seinen Keller selber säubern kann, wir nehmen den nur als Durchgangsstation."

Musste der Zusatz jetzt sein? Aber wenigstens ist er vernünftig genug, die drei armen Idioten da oben nicht niederzumetzeln...sonst wär wohl Alles zu spät gewesen, was sein Gewissen angeht. Und wir haben auch schon genug Ärger in der Stadt.
Kaum sind wir mitsamt der Skelette um die Ecke gebogen, hebt der Meister die Hand.

"Halt. Also, Planungszeit. Wie kommen wir am besten an der Kerlen vorbei?"

Äh...untenrum?

"Wir umgehen sie einfach?"

Der Meister zischt verärgert.

"Bloß, weil die da oben meinen, sie müssten mit ihren Speeren rumfuchteln, geh ich nicht durch einen Raum voller Bogenschützen!"

Ich trete zu ihm, lege ihm die Hände auf die Schultern, und schüttle langsam den Kopf.

"Nein? Warum nein? Ich lasse mich nicht mehr von Lackaffen in Spielzeugrüstungen herumschubsen!"

"Boss...der Golem hat Recht. Jemand hat den Anführer der Kollegen da oben auf ziemlich üble Weise um die Ecke gebracht, und egal, wie berechtigt das womöglich war - ist nicht meins, dich zu kritisieren - es ist absolut verständlich, wenn die Kerle wütend und ängstlich sind."

Danke, Pratham, das ist natürlich auch ein Argument außer dem, dass der Meister sich jetzt wirklich nicht leisten kann, noch ein paar Morde zu begehen. Dieser jedenfalls starrt zwischen uns beiden hin und her.

"Das macht es uns doch nur leichter, durchzubrechen!"

"Tu, was du nicht lassen kannst, General. Ich folge deinen Befehlen. Aber es ist nicht in Ordnung, meine Meinung, die da oben fertig zu machen und sich so alle Möglichkeiten, dass wir wieder zurück können, zu verbauen. Wir sind doch hier die Guten - sollen wir uns gegenseitig abschlachten? Das ist doch genau das, wogegen du so viel hast, oder?"

Der Meister sieht ihm lange ausdruckslos ins Gesicht, dann lässt er seinen Kopf mit zusammengebissenen Zähnen sinken, die Fäuste geballt. Weint er? Seine Stimme ist jedenfalls gepresst...

"Zwei gegen Einen. Schon gut. Aber wehe, Jemand beschwert sich, wenn er einen Pfeil in den Hintern bekommt..."

Ist es das, was er sagen wollte? Sollte es ihn nicht eher stören, dass ihm Pratham gerade - und völlig zurecht - vorgeworfen hat, kurz vor dem Verrat seiner eigenen Prinzipien gestanden zu haben? Dass er dies mit gespielter Wut übertüncht, gefällt mir überhaupt nicht. Es war mir immer ein Dorn im Auge, wenn er seine Gefühle so versteckt hat, und gerade jetzt wird das wieder schlimmer. Zeit für ein Gespräch unter vier Augen. Aber kritisch.
Nun, jetzt jedenfalls dreht er sich um und beginnt, samt Skeletten in Richtung der vor kurzem befreiten Tür in den großen Raum zu gehen, und Pratham und ich nicken uns erst einmal zu. Wir haben unsere Aufgabe als Stimmen der Vernunft mal wieder gut erfüllt.
Als wir in dem Raum angekommen sind, der die Tür zum Sperrfeuerzimmer beinhaltet, fackelt der Meister nicht lange. Die Wächter öffnen die Gittertür und betreten die Todeszone. Zwei rennen jeweils vor eine der Türen, aus der die Pfeile hervorschießen; keiner kommt durch ihre Schilde. Als nächstes folgen zwei Magier, die, hinter den Wächtern, durch Lücken in der Schildwand Feuerblitze jagen. Die normalen Skelette und wir Lebenden betreten den Raum in aller Ruhe. Der Meister wirft den Schädel eines Horrors in die Luft und fängt ihn wieder auf. Wir registrieren eine Wächterleiche in der Mitte des Raumes; Pfeile stecken in ihm, aber die sind frisch; er wurde gehäutet. Der Meister verzieht das Gesicht.

"Diese Säuberung ist vielleicht doch notwendig..."

Er wirft mir den Schädel zu und deutet auf die Tür, wobei er mit der anderen Hand drei Finger hochhält. Zwei...eins...
Die Wächter treten blitzschnell zur Seite, reißen dabei die Tür auf, der Magier lässt sich synchron fallen. Pfeile zischen in meine Richtung, natürlich nicht gezielt, dennoch trifft mich einer im Oberschenkel. Mein Bein zuckt, aber schon längst habe ich den Beschuss beantwortet. Der schwarze Totenkopf zischt auf die Bogenschützen zu, die auf der Hälfte seiner Flugbahn orange Flämmchen erhalten.
Knochen trifft auf Knochen; der weichere splittert...und der härtere explodiert. Anthrazites Schrapnell zerreißt Bogensehnen, zerbricht Pfeile, wenige Knochen, und eine moderate Druckwelle wirft viele Gegner von den Beinen.
In die Desorientierung stürzen sich die zwei Wächter und beginnen, Schädel mit ihren harten Fäusten zu zertrümmern. Die normalen Skelette stoßen dazu. Ich hinke mit; wie vermutet ist der Raum sonst nicht leer. Zwei normale Skelette sind schon mit Eindringlingen beschäftigt. Ein schneller Stoß heilt mein Bein, beide Krieger konzentrieren sich auf den verletzten Vierarmigen und fällen ihn. Sechzehn Arme zertrümmern einen von ihnen; da kann ich Nichts tun. Ich tänzle um ihre Wand aus wirbelnden Klingen herum, blocke, Finte, steche; ich werde durchaus so oft getroffen wie sie, aber ich heile bei eigenen Treffern. Zwei von ihnen geraten sich in die Quere und verletzen sich gegenseitig; ich bin zur Stelle, um beide zu rächen, in dem ich beide töte.
Ah, wie ist der hinter mich gekommen? Nur durch Glück vermeide ich einen unschönen Kopfverlust, aber mein Rücken und Nacken erhalten jeweils einen hässlich tiefen Schnitt.
Verdammt, der Kerl ist aubergine! Eine ziemlich hässliche Farbe, aber er ist gefährlich: Ein Anführer. Die Schmerzen lenken mich ab...und er ist verdammt stark! Bei Zurückweichen komme ich der Wand immer näher...ah! So nahe? Rauher Stein auf tiefer Wunde...ich verteidige mich verzweifelt, aber...
Er stolpert kreischend nach vorne; sofort reiße ich meine Krallen hoch und lasse ihn in ihnen landen. Ich heile.
Sein Rücken raucht. Der Meister grinst mir zu, zwischen zwei Magiern stehend.

"Lass das mal nicht zur Gewohnheit werden, dass ich dich retten muss - ach ja, die andere Tür ist auch gesichert, Niemand fällt uns von da in den Rücken."

Er hat gleichzeitig noch da oben gekämpft? Ist er wahnsinnig? Wenn aus der oberen Tür hier noch mehr Gegner gekommen wären...auf mein ungläubiges Starren zuckt er die Schulter.

"Komm schon, die paar hast du ja ganz gut geschafft, dass da ein Dicker dabei ist, kann ich ja nicht ahnen...dagegen bestehen eben die Wächter auch nicht lange. Nächstes Mal lass ich Pratham bei dir, in Ordnung?"

Jaaaa...wenigstens Einer, auf den ich mich verlassen kann...verdammt...ich hoffe mal, das wird nicht zur Gewohnheit, dass er mich so hängen lässt!
 
Gut,gut wie immer^^.
Sogar keinen rechtschreibfehler so weit ich sehe...
Ich hoffe im nächsten Kapitle kommt endlich mal das kritische Gespräch^^.
 
Wie immer ein nettes Kapitel :)
Ich bin kein Deutschlehrer aber das kommt mir merkwürdig vor:
Der Meister wirft den Schädeln eines Horrors in die Luft und fängt ihn wieder auf. Wir registrieren eine Wächterleiche in der Mitte des Raumes; Pfeile stecken in ihm, aber die sind frisch; er wurde gehäutet. Der Meister verzieht das Gesicht.

"Diese Säuberung ist vielleicht doch notwendig..."
mfg Venom :hy:
 
tolles update :top:
noch mehr Hack'n Slay *lechz*
Und endlich weiß ich, warum die Vierarmigen so leicht zu besiegen sind:
" Zwei von ihnen geraten sich in die Quere und verletzen sich gegenseitig" :lol:
 
Hallo, ich lese schon seit ner Weile die Geschichte mit, gefällt mir sehr gut.

Der Meister überlebt kurz. Ich spanne alle Muskeln an...hoffentlich macht er keine Dummheiten, sonst muss ich einfach einschreiten...

Hoffentlich überlebt er noch etwas länger ;)
 
Danke euch :).

Beide Fehler berichtigt.

War diesmal übrigens mit Rechtschreibprüfung an fremden PC geschrieben...unterringelt grob die Hälfte der Wörter, weil ich mir nie Neologismen verkneifen kann :D.

Simon
 
Ding! Tripelpost unterwegs.

Ja, ich bin noch wach, nicht schon (hey, wenn ihr meint, dass ich um 4 aufsteh, um euch Story zu geben, dann seid ihr schief gewickelt :p), und da dachte ich mir, ihr bekommt, was ihr wollt, (fast) so früh als möglich!

Gestern noch geschrieben, ich häng ein wenig, schreibt sich ein wenig schwer im Moment, aber das gibt sich; zumindest hab ichs geschafft :D.

Simon
 
Kapitel 65 – Kühne Tollheit

Der einzige Ausgang dieses Raumes führt in eine kleine quadratische Kammer von bekannter Größe, an der oberen Wand liegend; auch diese hat nur einen Ausgang, nach rechts. Direkt nach der Gittertür liegt das Ende der Wendeltreppe, die wir von oben auch hätten nehmen können, und, korrekt, in der Ecke des Grundrisses. Der lange Raum, der in die Ecke führt, in der die Treppe nach unten sein muss, ist leer; an dessen Ende ist eine Tür, und dahinter tatsächlich die Stufen nach unten. Das ging letztlich doch erstaunlich schnell. Der Harem ist somit, nach des Meisters Säuberung der letzten Bogenschützen-Tür, von Gegnern befreit. Um die reichlichen Leichen von Palastwachen und Mädchen, die wir gefunden haben, muss sich wer anders kümmern.
Die Skelette schreiten untodesmutig die Treppe hinab; da wir Nichts hören, schreiten wir nach.
Unten ist in der Tat Alles ruhig. Direkt vor uns ist sind Säulenbögen mit Gitterwänden ausgefüllt, eine Tür in der Mitte dieser durchsichtigen Wand; der Raum erstreckt sich nach links in die Länge, wo eine normale Wand auch eine Tür beinhaltet. Ein Durchgang öffnet sich etwas links von der Mitte der Säulenbogengitterwand vor uns, wo weitere solcher Wände eine schmale Gasse begrenzen.
Der Meister überlegt nicht lange.

„Der Durchgang sieht nach Schießbude aus. Siehst du zwischen diesen ganzen Säulen und Gittern Gegner?“

Ich luge, aber zu viele Schichten Material räumlich hintereinander ergeben ein undurchdringliches Gewirr visueller Eindrücke. Ich schüttle den Kopf, aber verziehe das Gesicht unentschlossen. Der Meister nickt.

„Gut, zumindest im rechten Teil ist Nichts, das sehen wir ja. Gehst du mal flott und schaust in den linken?“

Natürlich...ich renne zum Beginn der Gasse, die schräg links des Treppenabgangs anfängt, und...rolle mich ab, um den Pfeilen zu entgehen. Mist! Ich sprinte Haken schlagend zurück, nur wenige zischen an mir vorbei, die Gitter und Säulen halten Einiges auf. Der Meister steht halb hinter zwei Wächtern.

„Dicke Luft?“

Ich nicke.

„Großartig. Genau, was wir brauchen, Gegner, die durch Gitter schießen können, die uns im Weg stehen, sodass wir sie nicht angreifen können. Wir umgehen die und versuchen, ihnen in den Rücken zu fallen. Wenn das nicht geht, soll Jerhyn sich selbst darum kümmern.“

Guter Plan! Also die Tür in der normalen Wand links von uns, da die zweite Tür ja nur in das rechte Abteil der gitterbegrenzten Räume führt. Die Wächter blocken Alles ab, was zwischen Gittern hervorfliegt, als wir langsam vorbeimarschieren; die Magier machen recht wenig gegen schwarze Knochen, aber ihr Sperrfeuer lässt die Gegner wenigstens zurückweichen. Der Meister zieht ein Grimasse; Gegner, die er nicht bekämpfen kann, sind ihm in der aktuellen aggressiven Stimmung wohl ein Greuel...Pratham trabt neben ihn.

„Fluchst du mal?“

„Gerne. Verdammte Scheiße!“

Dem kleinen Witz zum Trotz hat der Meister verstanden und lässt orange Flämmchen über den Bogenschützen erscheinen; blitzschnell schießt Prathams Lanze vor und durchdringt, eine Lücke im Gitter findend, einen schwarzen Schädel. Er zieht sie zurück, stößt noch einmal schnell zu, bekommt beim dritten Stoß einen Schuss in den Oberschenkel und muss sich zurückziehen, hat das Skelett aber gefällt. Jetzt flucht er, als er sich den Pfeil herauszieht, zuckend wegen der Elektrizität, und seine Aura aktiviert, um den Schaden zu heilen; der Meister dagegen klopft ihm grinsend auf die Schulter und sprengt. Die Gegner sind nicht sofort tot, weil nur eine Sprengung nicht ausreicht; jedoch, bis sie wieder auf die Beine finden, von der Druckwelle umgefegt, sind wir durch die Tür.
Und stehen vor einer verdutzten Horde Eindringlinge, die gerade nach dem ersten Schock dabei sind, vom Boden aufzustehen und ihre Waffen zu packen, die sie in einer Art Spiel in Mustern ausgelegt hatten...
...tja, da die Überraschung auf unserer Seite ist, kommen sie damit eindeutig zu spät. Sie werden gemetzelt, ohne dass der Meister einmal sprengen muss. Dieser wirft schnell einen Blick über ihre Leichen; findet Nichts von Interesse; und widmet sich dem Rest des Raumes. Vor uns sind wieder Säulenbögen, jedoch ohne Gitter darin, also ein Durchgang aus drei Arcen; rechts führt eine Tür in einen Raum, der wohl in der Mitte des Kellers liegen muss. Es stehen einige Kisten und Fässer herum, aber so, wie es aussieht, ist das der Rest, der leer war, nun großteils zertrümmert in Ecken liegend; was hier gelagert war, ist geplündert. Rechts von der Tür, die wir gerade benutzt haben, ist eine weitere einfache Holztür, die in den Raum führen müsste, in dem wir gerade waren...jedoch genau in den Rücken der Bogenschützen. Der Meister zieht den gleichen Schluss.

„Drei Wächter da rein, hopp.“

Als diese die Tür aufstoßen, ist ganz kurz Stille; dann splittern Knochen. Ein einziger Pfeil schwirrt an uns vorbei, dann kehren die Wächter zurück, völlig unbeschädigt; kein Widerstand folgt ihnen. Der Meister nickt.

„Wenn wir jetzt...“

Da wabert etwas heran, recht langsam für ein Projektil, aber zu schnell, um das Ziel ausweichen zu lassen; ein beunruhigend bekanntes Geschoß in kleinerer Ausführung, den hochgerissenen Schild eines Wächters treffend.
Ein grüner Punkt, in der gleichen Farbe wie das Geschoß, welches mich so an die von Andariel erinnert hat, erscheint, wo es auftraf. Und der Punkt breitet sich aus. Der Punkt wird zu einem Ring, da die Mitte wegfault; der Schild fällt vom Wächterarm ab, und er zerbröselt; zu viel Masse verloren, ohne Schild können sie nicht bestehen! Zwei weitere solcher Projektile ziehen sich langsam, aber zielgerichtet, grün, schlangengleich schwebend, heran; ein weiterer Wächter wird getroffen, zwei von vier sind zerstört oder dem Tode geweiht. Zwischen den Säulen sind Skelettmagier erschienen, schwarz wie die Nacht und mit grünen Kugeln an den Armen, kränklich glühend und langsam pulsierend, statt schnell flackernd und brennend wie die an den Armen der Feuermagier...
Des Meister Blick zuckt auf die zerstaubten Wächter, dann grinst er ein manisches Grinsen, das mir irgendwie Angst macht.

„Bleibt zurück!“

Wie bitte? Aber ohne, dass ich mich rühren kann, weil das ein Befehl war, um es zu verhindern, schreitet der Meister aus seinem wankenden Schutzwall von Knochen hervor und geht auf die Horrormagier zu. Diese verlagern ihren Fokus sofort auf ihn...aber er lächelt verschlagen...soweit ich das sehen kann...und ohne Furcht?
Der erste Schuss trifft ihn. Nein! Ich spüre ein kurzes Brennen an meiner Brust, und dann...
...Nichts?
Der Meister geht weiter. Die vier Gegner schießen ununterbrochen je ein Projektil alle zwei Sekunden. Der Meister wankt und weicht nicht. Da ich kurz etwas spüre, müssen die Schüsse durch die Rüstung gegangen sein – aber warum...?
Da sehe ich mir den Meister genauer an. Er schreitet völlig ruhig...aber seine linke Hand umklammert krampfhaft das Jade-Tan-Do, sodass seine Knöchel weiß hervortreten. Er ist giftimmun, solange er es trägt! Die Gegner kapieren dies nicht...und so...als er vor einem steht...braucht er nur den Dolch zu heben, mit der rechten Hand, in die er den Stab mit zwei Fingern neben der Pelta Lunata genommen hat, verstärkten Schaden fluchend, und einen Totenschädel spalten. Er hat keine Gelegenheit, sich aufzulösen, bevor der Körper zusammenklappt.
Hackend und schlitzend zerlegt der Meister eigenhändig die vier Gegner, ohne dabei Schaden zu nehmen. Wir stehen mit offenem Mund da. Als er fertig ist, hängt er den Dolch wieder an seinen Gürtel und starrt die toten Untoten an...
Dann intoniert er laut zwei Runenwörter.

„SolUmUm TalDolMal.“

Knochen...Gift?
Es gibt ein platzendes Geräusch neben mir, als plötzlich einer der Feuermagier zu Staub zerspringt. Pratham nießt, als er die Wolke einatmet. Ich schaue wieder geradeaus...
Vor dem Meister steht ein weißes Skelett, dass die waffenlosen Fäuste geballt hat. Es öffnet sie...zwei Funken erglühen...und blähen sich langsam auf, zu waberndem Plasma...
Grünem Plasma. Ein Giftmagier steht auf unserer Seite.
Der Meister legt den Kopf in den Nacken und lacht schallend.
Ich wende meinen Blick zu Pratham, der seinen gerade zu mir gewandt hat. Er schneidet eine Grimasse. Ich tue es ihm nach.

Was zum Teufel war das gerade für eine absolut kranke Aktion?
 
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