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--- das 2. diablo2.de foren-rpg ---

ThePitmaster

Guest
unglaublich, aber wahr: wir haben es tatsächlich geschafft! :D willkommen zum
2. diablo2.de foren-rpg!

und bevor gleich wer ein 'na endlich' hier reinpostet: dafür gibts den begleitthread für alle fragen zum rpg, eventuell auftretende schwierigkeiten und was sonst noch so anfällt.
[edit]es gibt inzwischen auch nen irc-channel namens #d2de-rpg, wo öfters n paar leute der truppe on sind.[/edit]

im rpg-thread hier bitte nur in-character-posts (sprich posten, was euer char gerade macht usw), um die atmosphäre net mit profanen problemen zu zerstören^^
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foren-rpg-kurzerklärung: das ganze is im prinzip eine story von mehreren autoren mit mehreren hauptpersonen, wobei es einen oder mehrere spielleiter gibt, die das ganze geplant haben und die storyline hauptsächlich weiterführen. er/sie stellen einen anfangspost zusammen, in dem die ausgangssituation erklärt wird und der den forenusern gelegenheit gibt, ihre chars einzuführen.
jeder postet die aktionen/gedanken/kommentare seines chars und reagiert auf die posts der anderen, sodaß sich aus dem ganzen thread mit der zeit eine große geschichte ergibt.
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nachdem das erste rpg hier im fun (manche werden sich vielleicht noch erinnern) leider ziemlich schnell im sand verlaufen ist, haben scharkû und ich uns entschlossen, das ganze etwas anders anzugehen.
das heißt im klartext, daß es diesmal eine story und ein (mehr oder weniger) klares ziel gibt, damit ihr euch net selber um jeden preis was aus den fingern saugen müßt oder das ganze womöglich an unentschlossenheit scheitert^^ natürlich könnt und sollt ihr trotzdem eure eigenen ideen/subquests/episoden einbringen, das macht das ganze viel abwechslungsreicher (und lustiger^^). nur achtet plz darauf, daß das ganze net ZU ausschweifend wird (nicht, daß unserer party plötzlich eine riesige armee gegenübersteht und dadurch die komplette bisherige storyline umgeworfen wird - musterbeispiel "die legion" :D ). also auch keine unerwarteten monsterhorden einbringen – das machen schon wir beide *fg* einzelne, logisch erklärbare gegner (kein riesenmonster mitten in der stadt usw) sind bei bedarf natürlich schon drin.
außerdem ist noch die charaktergenerierung wichtig. nehmt euch dafür ruhig zeit und überlegt euch mal das aussehen und vielleicht auch nen kurzen hintergrund zu eurem char. was für ne rasse, geschlecht, name, besondere kennzeichen/fähigkeiten, charakter, sowas in der art. ob ihr die info in euren startpost verpackt oder lieber ne stichwortartige beschreibung zu beginn postet, ist euch überlassen. auf jeden fall werd ich im laufe der zeit ne kurzbeschreibung aller chars hier reineditieren, damit wir net den überblick verlieren^^
aber eins sag ich gleich: bitte net übertreiben! 4m große, unbesiegbare erzengel mit der fähigkeit zur gedankenmanipulation und globalem armageddon werden als charbeschreibung net akzeptiert^^. wirklich lebendige chars haben stärken UND schwächen (auch wenn sie vielleicht net immer offensichtlich sind), die ihre persönlichkeiten erst so richtig dreidimensional wirken lassen. also, laßt euch was einfallen :)
beim schreiben eurer posts sind eigentlich nur 2 sachen zu beachten: erstens keinen einzeilenspam (außer vielleicht bei hitzigen diskussionen zwischen n paar chars) und zweitens plz darauf achten, die anderen chars net zu übernehmen. bei einer unterhaltung zb könnt ihr net einfach den kompletten dialog posten, ohne vorher zumindest den spieler des anderen chars gefragt zu haben. selbiges gilt für kämpfe und alle anderen aktionen: ihr spielt nur euren eigenen char! es kann enorm frustrierend sein, wen wer anderer plötzlich den eigenen char dinge tun/sagen läßt, die man selber gar net will. bei bedarf kann natürlich vorher ne absprache per pm oder sonstwie erfolgen.

nochmal in kurzform für alle zum mitschreiben:
bitte keine großangelegten storyumschwünge (jedenfalls net ohne pm-rücksprache mit scharkû+/mir),
keine out-of-character posts,
keine gosu-alleskiller-halbgott-chars

und
kein unerwünschtes mißbrauchen fremder chars!

jetz noch n paar worte zur spielwelt: an und für sich haben wir beschlossen, das ganze in der uns allen bekannten d2-welt spielen zu lassen - mit ein paar änderungen: es gibt jetzt auch andere klassische fantasyrassen (sprich zwerge, halblinge, elfen, drow), aber die vorherrschenden sind immer noch die menschen. andere rassen leben meist zurückgezogen und sind nicht mehr besonders zahlreich. also man muß keinen menschen spielen, wenn man net will, muß aber damit rechnen, daß man zb als zwerg einiges aufsehen erregen wird^^
monster gibt es standardmäßige d1- und d2-viecher, also keine drachen, orks usw. bei bedarf können von uns aber auch neue gegner eingeworfen werden^^

Bei aller Freiheit, die wir euch natürlich lassen werden, haben wir uns auch einen Kontrollmechanismus überlegt. Wir haben uns dabei folgendes gedacht:
-Wenn ihr größere Probleme habt, weiterzuschreiben (das passiert andauernd *G*) und euch also eine längere Zeit nicht mehr beteiligt oder durch "rumjammern" darauf aufmerksam macht, dass euch nichts mehr einfällt,
-wenn wir durch die vielen von euch eingbrachten (sicherlich auch interessanten) "nebenquests" drohen, uns zu sehr von der haupthandlung zu entfernen,
-wenn eure charactere ihre schwächen absolut nicht ausspielen und wie "superman" rumlaufen,
-wenn irgendetwas aus irgendeinem Grund absolut nicht richtig läuft,
-oder wenn wir einfach mal Lust dazu haben...
Dann kann es passieren, dass ihr von Pitty oder von mir eine PM mit einer "Vision" bekommt.
Um zu verdeutlichen, was ich ausdrücken will, ein paar Beispiele:
-euer Pala hat nachts einen schrecklichen Alptraum, dass er sieht wie die Amazone, die ihm gehörig auf die Nerven geht, weil er sich ja ans Keuschheitsgelübde halten muss, und sie erstens mit knappem Lederfummel rumläuft und dann zweitens sich auch noch an ihn ranmacht, von einem Pfeil getroffen zu Boden geht. Und blutend liegen bleibt. Der Pfeil kommt, wie der Pala in seinem Traum erkennen kann, aus einem Waldstück geflogen, das sich am Horizont schon abzeichnet.
Und ihr dürft dann allerdings entscheiden, was ihr aus den (nur euch bekannten) Informationen macht.
1.Lasst ihr die Amazone ahnungslos in den Pfeil laufen, damit ihr endlich eure Ruhe habt ?
2. Rettet ihr die Amazone heldenmutig vor dem heranfliegenden Pfeil, um bei ihr Eindruck zu schinden.
3. oder klärt ihr die Amazone sofort über euren Traum auf (ob die das auch glaubt, ist eine andere Frage)
Ein anderes Beispiel für eine "Vision" wäre: Euer Waldläufer kriegt mitgeteilt, dass er (und nur er) am Rand des Weges Spuren von ein paar Dämonen entdeckt.
Was er dann aus der Information macht, ist seine Sache *G*.


jo, wenn ich jetzt nix wichtiges vergessen hab, können wir ja endlich anfangen :)


party.jpg

Scharkû:
Istaion, Priester des Tiradon - RiP
Ainu, Priester des Anlinyenwë

ThePitmistress:
namen- und waffenloser Ritter

Hansi_der_Kohl:
Saphir, elfische Kältemagierin
Sungila, zerlumpter Werwolfwaldläufer

Saturn:
Ugo Everdy, Bogenschütze

Lazy_Nazgul:
Turhathol, elfischer Klingenmeister

Sprengkobold:
Aurora Cadoressa, Assassine mit Katze
Azura Cadoressa, Schwarze Magierin

NeoLucius:
Ryko, rothaariger Attentäter

Helmträger:
Norolind, halbdrowischer Säbelkämpfer

EDANTS:
Reoth, 80-jähriger Heilerpaladin

Leiche:
Proxam, pyromanischer Zwerg

Herr von Moria:
Gotrek Sternenbrecher, Kampfzwerg

Fire_Goku:
Kalin, Sumpfkraut rauchender Kämpfer

RabDragon:
Lilly, ungeschickte Luft- und Blitzmagierin

LaSeR-ScHwAnZ:
Teck von Tiondria, Spieler

procurve:
Sedih Berjalan, Muskelprotz mit Gedächtnisverlust

IceHST:
Eddie Dean, bekehrter Skelettbogenschütze

Phlebiac:
Tim Wanderlich, junger Möchtegernmagier :D

Acapolyptica:
Nasha, Prostituierte und Diebin

Ratopher:
Maelnar, Beschwörer in Ausbildung
Saraina, Witwe aus Larthe

Paravain:
Gunnar Njorvik, Zwergenschmied und Kräuterkundiger

voodoo^busy:
Fengcarn Travis, Kopfgeldjäger

ETBrooD:
Corvin, narbenbedeckter Blinder

Vitalya:
Vita, blinder weiblicher Paladin

Heramos:
Master Chin Pey, ostländischer Kampfopa :D


title.jpg


Weit um den Betrachter herum erstreckt sich die Landschaft einer kleinen Welt voll Heldenmut, Dämonen und Visionen. Kurz: eine Welt, die ihren Göttern noch wichtig ist und auf der sie noch nach ihrem Ermessen das Schicksal ihrer Bewohner bestimmen oder beeinflussen. Anders gesagt eine Welt mit Göttern, die noch Spaß daran haben, mit lebenden Damen, Königen und Bauern eine entspannende Partie Schach zu spielen. Oder die es vorziehen, echte Burgen statt Sandburgen zu bauen, oder besser bauen zu lassen, denn nur die wenigsten Götter machen sich oft selbst die Hände, oder das was sie an der Stelle von Händen haben, schmutzig, um diese dann wieder einzureißen, beziehungsweise einreißen zu lassen, oder besser noch die Burgen ihrer Konkurrenten einreißen zu lassen (von den Einwohnern ihrer Burgen natürlich). Alles sehr spaßige Spiele, wie viele Götter wissen.
Fern am Horizont, weit weg vom Betrachter, ragt ein hohes Gebirge aus der sonst eher flachen Landschaft. Schon aus der Ferne kann er erkennen, daß seine Gipfel von dicken Gletschern bedeckt sind. Vor diesem durchziehen Hügelketten und mehrere kleinere Wälder die Landschaft. Wie der Betrachter schnell merkt, ist es Frühling. Denn die Wälder sind grün, und auf den Wiesen wächst nicht nur Gras, sondern viele Blumen verschönern zusätzlich das Bild. Auch ein kleiner Fluss, kaum mehr als ein Bach, schlängelt sich zwischen den Hügelketten durch die Felder. Er fließt neben dem Betrachter vorbei. In Richtung ... Nun ja, wohin er fließt, wird sicherlich auch bald geklärt werden.
Wenn der Betrachter sich nun umdreht, erblickt er einen wesentlich größeren Wald. Die hohen Bäume stehen dicht zusammen und scheinen eine undurchdringliche Barriere zu bilden. Und genau dort hinein fließt der Fluss. Oder besser gesagt das Flüsschen.
Wenn der Betrachter sich nun seine nähere Umgebung anschaut, erkennt er ein kleines Dorf. Es liegt direkt an dem vorhin erwähnten Fluss. Nicht weit entfernt von dem Wald, der sich hinter dem Dorf wie eine schützende Mauer aufbaut. Das Dorf selber besteht nur aus einigen wenigen Häusern.
Die wichtigsten wären die kleine aus Stein erbaute Dorfkirche, eine kleine Dorfkneipe, die wie die meisten der übrigen Häuser zum Grossteil aus Holz aus dem nahen Wald erbaut ist, ein paar kleinere Läden, einem für so ein kleines Dorf großen Gasthof - im übrigen eines der wenigen Gebäude, die wenigstens zum Teil aus Stein bestehen - der erbaut worden war, da häufig Leute durch dieses Dorf zogen und dort auch übernachteten, da dieses Dorf das einzige im Umkreis von mehr als einer Tagesreise ist. Außerdem liegt es in der Nähe der Straße, der Betrachter kann sie übrigens als kleinen, kaum zu erkennenden Strich sehen, wenn er sein Blickfeld in Richtung des Gebirges richtet, die die Hafenstadt Arasthal mit der Handelsmetropole Dor Gulin verbindet.
Die Häuser der Dorfbewohner sind fast alle aus Holz erbaut, da Steine in dieser Region nicht leicht zu beschaffen waren und man sowieso genug Holz zum Bauen zur Verfügung hatte. Auf der vom Wald abgewandten Seite des Dorfes befinden sich auch noch ein paar Felder, die den Dorfbewohnern jedes Jahr guten Ertrag brachten, denn der Boden in dieser Region ist fruchtbar.
Wenn der Betrachter nun auch noch die Menschen in dem Dorf wahrnimmt, bemerkt er sicherlich, dass sich ungewöhnlich viele Menschen in diesem Dorf herumtreiben. Ja, sogar ein paar Krieger und Abenteurer befinden sich in dem Dorf. Doch auch diese Tatsache ist schnell erklärt.
Denn wie jedes Jahr findet in dem kleinen Dorf ein kleines Turnier statt, mit dem die Dorfbewohner feiern, dass sie gut über den Winter gekommen sind. Aber es ist wie gesagt nur ein kleines Turnier, aber doch erschienen häufig sogar angehende Helden bei dem Turnier, die später mit ihren Taten berühmt wurden.
Das mag zum einen daran liegen, dass in dieser Jahreszeit anderorts in der Umgebung nur selten Turniere stattfinden, zum anderen aber auch daran, dass die gute Atmosphäre auf diesem Turnier in den Kreisen der Turniergänger schon fast berühmt war. Viele schwören sogar, dass es außerhalb der Wettkämpfe zu noch keiner Auseinandersetzung zwischen den Kontrahenten gekommen ist. Und dass bisher jeder Verlierer seinem Konkurrenten für den fairen Kampf gedankt hat. Und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben.
Doch nun vom Ruf zum Turnier selbst. Wie jedes Jahr finden verschiedene Wettkämpfe statt.
Da wären das Bogenschießen mit Kurz- und Langbögen, bei dem die Kontrahenten über die beachtliche Distanz von 50 Metern auf Scheiben schießen.
Natürlich gab es auch einen Wettkampf im Fechten, ob mit Degen oder mit dem Schwert.
Nun, das sind die größten Wettkämpfe. Doch abseits von diesen üben sich auch noch ein paar Reiter im Lanzenstoßen, um sich auf die kommenden größeren Turniere vorzubereiten.
Abends in der Dorftaverne singen sogar traditionell einige wenige Barden um die Wette und untermalen die Feiern der Sieger der Turniertage. Am Rande dieser Feiern trinken auch manchmal ein paar weniger mit Glück gesegnete Streiter um die Wette, damit sie wenigstens dort ihr Können unter Beweis stellen und auf ihre am Boden liegenden Kontrahenten hinabsehen können...
 
„Der gerechte Zorn des Tiradon wird euch alle noch treffen“, schallt die heiser krächzende Stimme des Priesters über den Dorfplatz, „denn das Ende der Welt ist nah.“
Der Priester trägt eine lange schwarze und ziemlich verdreckte Kutte. Die Kapuze hat er tief in das Gesicht gezogen. „Wieso verschwendet ihr eure Zeit noch mit weltlichen Dingen? “
Die Gestalt des Priesters ist gebeugt und er stützt sich auf seinen Holzstab, als er langsam über den Platz humpelt.
Die Menschen auf dem Platz beginnen sich von ihm abzuwenden. „Nicht schon wieder einer dieser Seelenapostel.“ Das würde den ortsansässigen Priester der Zakarum gar nicht freuen. Wenn diese religiösen Eiferer doch nur der großen Kirche des Zakarum dienen würden. Aber irgendwie schien jeder von ihnen einen anderen Gott anzubeten.
„Wieso sucht ihr nicht die Erlösung im Glauben? Am Ende werdet ihr alle vor den wahren Gott treten müssen.“
Am anderen Rande des Platzes erschienen zwei Paladine und blicken sich suchend um.
„Und dann werdet ihr für eure Taten Rechenschaft ablegen müssen. Wieso vergnügt ihr euch also noch. Feiert feste und betrinkt euch in der Taverne.“
Die beiden Paladine machen ihr Ziel kopfschüttelnd aus und gingen schnurstracks über den Platz auf den Priester zu.
„Warum?! Am Ende werdet ihr alle vor dem gleichen Richter stehen. Und Tiradon sieht alles. Also betet nicht um Vergebung, sondern bereitet euch darauf vor, eure Gerechte Buße zu empfangen. Denn am Ende sind wir alle gleich.“
Grob packten die beiden Paladine den Mann und schleppten ihn, ohne große Gegenwehr, vom Platz.
„Warum versündigt ihr euch? Das Ende ist nahe. Ihr werdet eure Taten rechtfertigen müssen.“
„Seid ruhig, alter Mann“, erwiderte einer der Paladine barsch. „Ihr wisst genau wie ich, dass es nur einen wahren Gott gibt. Zakarum. Also hört auf, solche Ammenmärchen zu verbreiten.“
Grob schmissen die beiden Paladine den Priester etwas abseits in eine Gasse. Die Kapuze rutschte dabei vom Kopf des Alten. Und entblößte dabei ein von Falten zerfurchtes Gesicht.
Links und rechts neben der spitzen Hakennase komplettieren, nein nicht zwei stechende Augen, sondern zwei leere Augenhöhlen den verwahrlosten Anblick.
„Hört auf, die Leute aufzuwiegeln oder schert euch weg aus unserm Dorf ... Oh, Ihr seid ja blind“.
„Wer auf dem Wege der Erkenntnis wandelt, ist nicht auf seine Augen angewiesen. Tiradon führt mich sicher auf allen meinen Wegen.“
Schallendes Lachen unterbrach seinen ungebremsten Redefluss.
„Verblendetes Gesindel. Doch auch sie werden irgendwann zur Erkenntnis gelangen.“
Ächzend stand der alte Mann auf und blickte kopfschüttelnd in Richtung der weggehenden Paladine.
 
Er haßte es einfach, eine Stadt aufsuchen zu müssen, und sei sie auch nur so klein wie das Dorf, welches langsam vor ihm zwischen den Bäumen auftauchte. Tatsächlich waren kleine Siedlungen noch schlimmer, da man dort keine Fremden gewöhnt war und ihnen meistens mit Mißtrauen entgegentrat – besonders einem einzelnen Ritter, der noch dazu keine Waffe trug. Sowas erregte praktisch überall Aufmerksamkeit, und unser Ritter haßte unerwünschte Aufmerksamkeit.
Doch er hatte keine Wahl, da seine Vorräte langsam zur Neige gingen, genauso wie sein bescheidener Restbestand an Goldstücken. Letzteres wiederum bedeutete, daß er nicht nur Proviant einkaufen, sondern auch noch mit den Leuten reden mußte, um herauszufinden, ob es in der Nähe etwas für ihn zu tun gab, und er haßte es, mit... na gut, hassen war ein wenig übertrieben, er konnte es nur nicht ausstehen, wenn er ständig nach seiner fehlenden Waffe gefragt wurde. Heutzutage konnte es sich niemand mehr leisten, unbewaffnet und noch dazu ganz alleine durch die Gegend zu ziehen – man war dann entweder ein besonders mächtiger Magier oder bald tot.
Auf den Ritter traf offensichtlich beides nicht zu, obwohl nicht einmal am Sattel seines Schlachtrosses irgend etwas befestigt war, was ihm im Notfall als Waffe hätte dienen können. Seltsamerweise trug er trotzdem ein leichtes, knielanges Kettenhemd sowie eisenbeschlagene Stiefel und Handschuhe, so als ob er seinen Waffengurt nur versehentlich irgendwo liegengelassen hätte. Jedenfalls war das wohl, was die meisten Menschen dachten...
Inzwischen hatte der Ritter seinen Widerwillen überwunden und ließ sein Pferd mit einem leichten Schenkeldruck aus dem Schatten treten, um ins Dorf hinüberzureiten. Im vollen Sonnenlicht konnte ein eventueller Beobachter den Mann nun endlich genauer betrachten. Er mußte so um die vierzig sein, obwohl ihn die kurzen grauen Haare und ein bitterer Zug um den Mund um einiges älter erscheinen ließ. Himmelblaue Augen stachen aus dem wettergegerbten Gesicht hervor und musterten mit einer seltsamen Mischung aus jahrelang trainierter Aufmerksamkeit und lässiger Gleichgültigkeit die Umgebung.
Doch als erwähnte Augen das Dorf im Näherkommen betrachteten, schüttelte der Ritter abfällig den Kopf. Eine mickrige Holzpalisade war alles, was das Dorf vor einem Angriff schützte – wie leichtsinnig, so nahe an der Grenze. Er beschloß, sofort nach seinen Einkäufen dem Bürgermeister seine Dienste anzubieten. Es drängte sich hier ja praktisch auf, eine richtige Holzmauer zu bauen... Bäume waren mehr als genug da, sodaß man neben dem Haupttor noch einen kleinen Wachturm...
Er hatte einen fertigen Plan für eine um ein Vielfaches effektivere Verteidigungsanlage als die Jetzige im Kopf, als er an der Torwache vorbei in die kleine Stadt einritt – natürlich nicht ohne den obligatorischen schiefen Blick des Wächters, der verzweifelt zu erkennen versuchte, wieso ihm dieser Neuankömmling nur so komisch vorkam.
 
In der schmuddeligen Taverne, deren namensgebendes Schild längst verblasst war, am Rande des Dorfes, war die Stimmung gerade ziemlich heiter. Auf einem Stuhl in der Mitte des Raumes saß ein Barde, der auf seiner Laute das Gegröhle der anderen Gäste begleitete. In einem Eck saß eine Frau die man in die zwanziger hätte schätzen mögen. Doch wie so oft, trügte der schein hier. Die Frau war eine Elfin und hatte ihren hundertsten Geburtstag hinter sich. Die Elfen aus dem fernen Lande aus dem sie kam, wurden nicht selten zwischen vierhundertundfünfzig und fünfhundert Jahren alt.
Sie trug einen Mantel aus schwarzem Stoff und hatte zahlreiche silberne Ringe an den Händen. Das lange jettschwarze Haar fiel ihr offen über die Schultern bis zur Taille und wurde von einem ledernen Band aus dem Gesicht gehalten. Um die mandelförmigen Augen, von denen eines braun, das andere jedoch saphirblau war, war eine Tätowierung zu sehen, an der ein anderer Elf sofort erkannt hätte, dass sie einem bestimmten Magierorden angehörte. Und zwar einem der Orden, die die Magie der Kälte perfektionierten, dafür alles andere vernachlässigten. Auch eine starke Resistenz gegen Kälte entwickelt sich, was jedoch eine enorme Anfälligkeit gegen andere Magiearten mit sich bringt. Von dem Dolch, der in einem Band am Schienbein ruhte, hätte ein Elf vielleicht ebenfalls etwas geahnt. Die Menschen hier jedoch wussten vermutlich nicht einmal, dass es sich um eine Elfin handelte, ebensowenig, wie sie ihren Namen aussprehcen hätten können. Der Name dieser Elfin lautete, in der Sprach der Menschen, Saphir.
Sie bestellte ein Glas Rotwein und lächelte, als dem Lautenspieler eine seiner Saiten ins Gesicht schnalzte, was ein Tavernengast wohl etwas zu lustig fand. Zumindest dem machtvollen Fausthieb des Barden nach zu schließen. Saphir beschloß, auszutrinekn und zu verschwinden. "Keinen Augenblick zu früh", dachte sie, als sie einen Stuhl hinter sich bersten hörte, während sie ins Freie trat. Fast wäre sie auf einen Menschen geprallt der ihr entgegen kam. Sie ging jedoch weiter, da sie von den Menschen und ihrer Geringschätzung gegenüber Elfen, gehört hatte. Sie zog es vor, schnell wieder aus der Stadt zu verschwinden, hielt jedoch an, als sie von einem Kampfturnier las. Den Entschluss gefasst, diesem Turnier beizuwohnen ging sie zielstrebig auf einen älteren Mann in Kettenhemd zu und fragte nach einem Gasthaus.

In einer finsteren Straße ging gerade ein kleiner Mann nach Hause. Er war gerade von seinem Stand am Markt gekommen und brachte nun den Erlös heim. Plötzlich schlang sich ein Arm um seinen Hals und ein eiskalter Dolch ritzte seine Wange. Er vernahm eine kalte Frauenstimme"Wenn du nicht willst, dass dir diese Klinge ins Herz fährt, gibst du mir bessser dein gesamtes Geld". Der Mann begann zu zittern und antwortete ängstlich: "Ich habe kein Geld, werte Dame...". "Willst du wirklich riskieren, mich anzulügen?" fragte die Dame spöttisch "N-N-Nein... Ich habe kein... gut... nehmt es" Eine bleiche elegant geformte Hand langte nach dem Geldbeutel, den er unter dem Mantel verborgen hielt und holte ihn heraus. "So, und nun lauf, und wenn ich erfahre, dass du etwas von unserem Zusammentreffen erzählt hast, dann..." Der Dolch ritzte seine Wange und Blut floss. Ein kalter Finger fuhr über das dünne Rinnsal und er hörte, wie sich neben seinem Ohr Lippen öffneten und eine Zunge das Blut ableckte. Der Arm ließ ihn los, und er rannte schreiend davon. Saphir lächelte kalt und befestigte den Geldbeutel an ihrem Gürtel. Danach wandte sie sich zum gehen...
 
Beinahe wäre er mit der schönen Frau zusammengerumpelt, die aus der schmuddeligen Taverne stürmte, doch seine Reflexe waren gut genug daß er seinen Lauf stoppte und dicht vor ihr zu stehen kam.
"Entschuldigung" flüsterte er irritiert, hörte dann aber auch schon das Gerumpel und Gestreite aus der Stube, und ein schiefer Seitenblick genügte, den heranbrechenden Kampf dort zu enthüllen.
"Hier kehre ich wohl besser nicht ein..." meinte er im Scherz zu der fremden Frau gewandt, aber diese war schon wieder verschwunden.

Schulterzuckend rückte er den Langbogen an seinem Rücken zurecht und machte sich auf die Suche nach einem ruhigeren Plätzchen.
Er fand nahebei ein Stückchen Mauer, an die er sich lehnen wollte. Er nahm den Bogen vom Rücken und streckte seinen sehnigen, dünnen Körper, daß es da und dorten leise knackte. Dann setzte er sich, lehnte den Bogen neben sich an die Mauer und kramte in seiner kleinen Tasche nach etwas Reisebrot, das er noch übrig hatte.
Neugierig beobachtete er während der kargen Mahlzeit das Treiben auf den Straßen durch seine südländisch braunen Augen.
 
Es hatten sich bereits zahlreiche Kämpfer für den Fecht-Wettkampf angemeldet und auch jetzt befand sich eine kleine Schlange der verschiedensten Kämpfer vor dem Gebäude in dem die Namen der Teilnehmer notiert wurden. Ein völlig in eine Kettenrüstung gehüllter Krieger mit einem Bastardschwert stand dort neben einem Degenfechter der nur ein wattierertes Wams als Rüstung trug und neben diesem in der Reihe stand ein Messerkämpfer in einer bunten hautengen Stoffrüstung. So unterschieden sich alle Kämpfer auf die ein oder andere Weise doch sie alle hatten etwas gemeinsam, sie waren Menschen. Alle bis auf einen. Der Kämpfer der als letzter in der Reihe stand sah vielleicht auf den ersten Blick wie ein hochgewachsener schlanker Mensch aus, doch ein Blick auf seine Ohren klärten eindeutig seine Herkunft. Die langen, spitzen Ohren der Elfen hatten ihn schon öfters in Schwiergkeiten gebracht, denn sein Volk war nicht sehr zahlreich und bei den meisten Menschen nicht gerade beliebt.

Doch auch seine langen silbernen Haare und die smaragdgrünen Augen waren so auffällig, dass es keinen Sinn gemacht hätte die Ohren verbergen zu wollen. Er trug eine schwarze kaftan-artige Robe was irgendwie nicht zu einem Elfen zu passen schien und an seinem Gürtel baumelten ein Rapier und ein seltsam geformter Dolch. Ob er eine Rüstung trug konnte man nicht sehn, doch wer sich etwas mit Elfen auskannte wusste das dieses Volk kein Freund von schweren Rüstungen waren. "Hey, mach Platz Elflein!" Ein fast sieben Fuß großer Mensch der seinem bloßen Oberkörper und dem riesigen Schwert auf seinem Rücken nach zu urteilen aus den Barbarengebieten stammte rempelte denn Elfen zur Seite um seinen Platz einzunehmen. "Entschuldigt, aber ich glaube ich stand vor euch in der Reihe" sagte der Elf so leise dass es kaum zu hören war. "Was hast du gesagt Spitzohr?" fuhr der Barbar ihn an. "Ach, nicht so wichtig." "Willst du dich mit mir anlegen? Dich halbe Portion ramm ich doch unangespitzt in den Boden. Was willst du überhaupt hier, du hast sowieso keine Chance." "Entschuldigt dass ich euch im Weg stand. Es soll nicht wieder vorkommen. Wenn ihr gestattet würde ich trotzdem gern am Wettkampf teilnehmen." "Wenn ihr es mir gestattet.." äffte der Riese ihn nach "Ist mir doch egal was du machst. Ich werde ohnehin gewinnen. Und nun halts Maul mit euch weibischen Elfengesindel will ich nichst zu tun haben." Der Barbar wandte sich um und nahm den Platz in der Schlange ein, den vormals der Elf innehatte. Wenn er jedoch den Blick den ihm die smaragdgrünen Augen zuwarfen, als er sich umwandte gesehn hätte, er hätte ihm sicher nicht den Rücken zugekehrt. In diesen Augen brannte ein solcher Hass, dass der Anblick alleine einen frösteln ließ.
 
Langsam verließ Aurora die Taverne, sich noch einmal umsehend und tauchte in der Menge unter. Die Schlägerei hatte sie aus genutzt um dem überfreundlichen Herrn den Arm zu brechen, der sie bei ihrer Ankunft in der Taverne so umverschämt angemacht hatte.
Langsam schlenderte sie über den Marktplatz und erstand an einem Stand einen Apfel, den sie hastig verschlang, kein Wunder sie hatte in der Wildniss kaum etwas gegessen. "Ah Puschel, da bist du ja.", sagte sie leise und hob die kleine weiße Katze auf die gerade aus irgendeier Gosse auftauchte. Puschel fand immer zu ihr zurück und das wusste sie auch.
Während sie über den Marktplatz lief, besah sie sich die Waren der Händler und die Menschen die durch die Stadt drängten. Vor der Turnieranmeldestelle blieb sie schließlich stehn und reihte sich hinter einem Elfen in die Schlange ein. Misstrauisch wurde sie von meheren Teilnehmern beäugt, doch das war sie gewohnt. Die schwarze Reisekleidung war am Tage einfach zu auffällig. Das Katana das sie sich um den Rücken geschnallt hatte und die weiße Katze in ihrem Arm waren auch nicht gerade alltäglich und so ignorierte sie die Blicke der anderen Teilnehmer einfach oder starrte mit ihren grünen Augen einfach zurück bis diese wegsahen.
Schnell wischte sie sich eine Strähne ihrer schwarzen Haare aus dem Gesicht und ließ sich, während sie wartete, einfach die Sonne ins Gesicht scheinen. Aurora was sich sicher bei dem Tunier genug Gold gewinnen zu können um ihre Rückreise finanzieren zu können. Sie hatte ihr Geld beinahe aufgebraucht und bisher in ihren Kreisen kaum Aufträge erhalten.
Nachdem sie sich Angemeldet hatte, schlenderte sie zurück Richtung Taverne, sie wollte sich noch etwas ausruhen bevor das Tunier begann.
 
Die Stadt war überfüllt, wie man es ihm berichtet hatte. Es würde schwer werden seine Wenigkeit in dieser Masse auszumachen. Doch auch für ihn wird es schwer werden sein Zielobjekt zu finden und unauffällig den Auftrag auszuführen. Gerade kam vor ihm eine Frau aus einer Taverne gestürmt, deren schlechter Ruf schon von weitem zu erkenne war. Die hinausschallenden Geräusche wurden noch durch den herausfliegenden Stuhl verstärkt und Ryko empfand es als wichtig sich ersteinmal aus der Wurfbahn zu begeben, weswegen er die Frau aus dem Blickfeld verlor.
In einer Seitengasse konnte er sich ersteinmal von den Strapazen und der Hektik erholen. "Wieso sind Menschen nur so verdammt nervtötend?" sprach er zu sich selbst.
Aber er musste wieder in die Menge, sein Auftrag musste erledigt werden. Sonst würden andere kommen und nicht nur den Auftrag ausführen. Ryko schluckte, denn er selbst musste bereits einen guten Freund richten. Erneut korrigierte er den Sitz seines Reisemantels, damit niemand einen Blick auf seine schwarze Rüstung und seine Waffen werfen konnte. Die beiden Klauen hingen an der Seite und es würde nur den Bruchteil einer Sekunde dauern, bis er kampfbereit war. Die Wurfsterne würden in dieser Menschenmenge wahrscheinlich nutzlos sein. Mit einer letzten Bewegung zog er erneut das Kopftuch fester, damit nicht eines seiner feuerroten Haare zu sehen war. Schließlich würde es Aufmerksamkeit genug geben, wenn plötzlich ein Mensch mitten auf dem Platz tot zusammenbricht und da währen seine Haare ziemlich unpraktisch.
Plötzlich verharte er in seiner Position. War das nicht sein Ziel? Dort gerade bei dem Elfen vorbei gegangen. Die Frage was Elfen hier suchten stellte er sich zwar innerlich, begann jedoch die Verfolgung in der unübersichtlichen Menschenmege.
 
Mühsam bahnte sich Norolind einen Weg durch die Massen. Er hatte sich schon gedacht, dass die Stadt heute überfüllt sein würde. „Viele sind aus dem selben Grund wie ich hier her gekommen. Doch kaum einer von ihnen wird es mit mir aufnehmen können.“ Dachte er bei sich. Dieser Satz ging ihm immer wieder durch den Kopf wenn er an einem Turnier teilnahm. Er war sehr von sich überzeugt. Kein wunder. Schließlich war er unglaublich talentiert. Von seiner kleinen Schwäche im Bogenschießen einmal abgesehen. Aber das tat nichts weiter zur Sache. Er war ein Gewinner und würde es auch immer bleiben.

Mit diesen Gedanken im Kopf suchten seine leuchtend blauen Augen nach dem Gebäude, wo sich die Teilnehmer für die Turniere eintragen konnten. Sein Blick blieb allerdings an einer jungen Frau hängen, die schnellen Schrittes an ihm vorbeiging. Er erkannte auf den ersten Blick, dass es sich um eine Elfin handelte. Die Tätowierung, die sie im Gesicht trug deutete auf einen elfischen Magierclan hin. Er hatte zwar damit gerechnet hier auf Elfen zu treffen, auf eine Elfin, die dazu auch noch unvorstellbar schön war, war er jedoch nicht gefasst. Er war von ihrem Anblick derart fasziniert, das er erst durch einen Zusammenstoß mit einem ihm entgegenkommenden Dorfbewohner in die Realität zurückgerissen wurde. Die Wucht des Zusammenstoßes warf Norolind zu Boden.

„Habt ihr keine Augen im Kopf? Passt gefälligst auf wo ihr hinlauft!“ Schimpfte der Mann mit dem er zusammengestoßen war. „Entschuldigt, ich war in Gedanken.“ Antwortete Norolind nachdem er seine Kapuze abnahm. Sofort verzog der Mann das Gesicht. „Ich weiß nicht wo ihr herkommt oder was ihr seid, aber ihr solltet euch besser vorsehen. Missgeburten wie ihr landen in dieser Gegend schnell auf dem Scheiterhaufen.“ Sagte der Unbekannte mit drohender Stimme und spuckte angewidert aus. Norolind ignorierte die letzten Worte des Mannes und stand langsam auf, richtete seine Kutte und griff kurz mach seinem Säbel um zu prüfen ob es sich noch dort befand wo es hingehörte. Es war nicht sonderlich groß. Ein Laie hätte es für einen überlangen gekrümmten Dolch halten können. In die Klinge war ein verschnörkeltes Muster eingraviert, das aber nur der Zierde diente.

„Diese törichten Hinterwäldler sind doch alle gleich.“ Dachte er bei sich. Und doch konnte er es den Meisten nicht mal verübeln, wenn sie ihn für sonderbar hielten. Selbst wenn mach auf den ersten Blick nicht erkennen konnte, das in ihm auch das Blut eines Dunkelelfen floss, so wäre er doch auch ein seltsamer Mensch. Mit seinen leuchtend blauen Augen, seinem meist kalten Blick und seiner Art seine Haare zu tragen. Ja, in gewisser Weise wollte er sogar, dass sie ihn für sonderbar halten. Er wollte auffallen, auch wenn dies manchmal auch Nachteile hatte.

Wieder wurde Norolind aus seinen Gedanken gerissen. Diesmal allerdings nicht durch eine schöne Frau oder einen weiteren wütenden Dorbewohner, sondern durch den Lärm, der aus einer Art Taverne zu kommen schien. „Anscheinend eine ganz schöne Laune da drinnen.“ Dachte Norolind und überlegte kurz ob er nicht mal reinschauen und sich etwas austoben sollte und musste bei dem Gedanken daran leicht schmunzeln. Er verdrängte diesen aber schnell wieder als er eine lange Schlange vor einem Gebäude auf der anderen Seite der Straße erblickte. „Na endlich! Ich denke, hier bin ich richtig.“ Sagte Norolind zu sich und begab sich ans Ende der Schlange.
 
Es waren nur noch weinge Schritte. Die Palisaden waren bereits auszumachen und Reoth erkannte, dass das Dorf das vor ihm lag, wohl groß genug sein würde, um Schutz zu bieten. Er schleppte sich voran, bald laufend, bald stolpernd, aber immer wieder wankend. Er war einfach zu erschöpft um sich noch richtig auf den Beinen zu halten. Schweißperlen rannen sein Gesicht herab, die Panik, die noch vor wenigen Minuten in seinen Augen stand, war beinahe verblasst - aber nur beinahe.

Endlich erreicht Reoth die Strasse, mit festerem Boden unter den Füßen ließ es sich ein wenig leichter laufen, aber nicht viel, die Beine wollten das Gewicht des Körpers nicht mehr tragen, auch wenn es federleicht war. Doch der Wille trieb sie weiter an die wenigen Kilo vorranzuschleppen, immer weiter. Die Lunge brannte beim Atmen, er bekam kaum noch Luft, aber er musste weiter, die paar Meter würde er auch noch schaffen.

Schließlich brach der Mann vor dem Palisadentor erschöpft zusammen. Sein Herz raste und sein schwerer Atem ließen das schneeweiße Gewand auf und ab gehen. Ein Windhauch bließ die bis eben noch unter der Kapuze verborgenen weiß-grau gesträhnten Haare aus dem Gesicht, welches von Falten zerfurcht, das Alter dieses Mannes auf gut 80 Jahre erahnen ließ.
 
Vom Marktplatz her hört man eine kräftige Stimme.
"Kommen Sie, Kommen Sie. So eine Vorführung haben sie noch nie gesehen!!!"
Man hört einen lauten KNALL und Ah!s und Oh!s. Bei genauerem Hinsehen kann man eine Menschenmenge sehen, die einen Kreis um eine Art Bühne gebildet haben. Von eben dieser Bühne sieht man gerade eine kleine Gestalt auf den Boden springen.
PUFF! Gerade als die Gestalt auf dem Boden aufkommt, entsteht an eben dieser Stelle eine Rauchwolke.

"Sehr geehrte Damen und Herren, Junge und Jungebliebene. Herzlich Willkommen zu meiner Vorführung. Mein Name ist Proxam. Man nennt mich auch den MEISTER DES FEUERS!" bei diesen Worten sieht man einen Zwerg aus der Rauchfahne treten.
Aus der Menge hört man eine Stimme: "Beweis es uns"
"Gerne" bei diesen Worten nimmt der Zwerg eine Fackel und hält sie an seine Hand. Diese fängt sofort an zu brennen. Ehrfürchtiges Gemurmel geht durch die Menge. Nach ein paar Sekunden taucht Proxam seine Hand in einen Wasserkübel. Als er sie wieder herauszieht und sie der Menge zeigt, sieht man große schwarze Spuren auf seiner Hand. Doch er verzieht keine Miene.
Proxam dreht sich um und springt elegant auf die Bühne zurück. Doch, dann passiert es. Bei der Landung auf der Bühne knickt er mit einem Fuß weg. Daraufhin rutscht er ein Stück auf die Bühne, man hört ein schepperndes Geräusch, daraufhin lautes Fluchen von unter der Bühne.

"Schnell LAUFT!!!" schreit Proxam während er sich von der Bühne rollt. Keinen Augenblick zu früh. Gerade als er unten ist, sieht man Feuer, welches an der Bühne leckt.
Mit von Panik geweiteten Augen, stürzt Proxam davon. Genau auf ein paar Tongefäße zu.
Gerade als die Flammen das erste erreichen, schafft er es einen Kübel Wasser über die Flammen zu gießen. Mittlerweile brennt die Bühne an einigen Teilen. Während der verzweifelnden Löschversuche von Proxam und einigen Dorfbewohner, hört man immer wieder kleine Explosionen und sieht Tonscherben umherfliegen. Trotz der tapferen Versuche der Dorfbewohner und Proxam müssen sie mit ansehen, wie die gesamte Bühne nach einiger Zeit komplett zerstört ist.

Man sieht Proxam weinend auf den Boden kniend. "Nichts ist mir geblieben. Alle meine Utensilien zerstört, mein ganzes Geld verschwunden und alle meine Habe vernichtet. Nur meine treue Axt ist mir gebieben."
Aus der sich jetzt auflösenden Menge hört man ein Stimme, die Proxam nachäfft: "MEISTER DES FEUERS. Meister der Katastrophen passt wohl besser." Er erntet schallendes Gelächter.
"Ach, halt dein verdammten MAUL!!!" hört man Proxam schreien, während er auf den Störenfried losgeht. Man sieht wie Schlag um Schlag auf den Mann eingehen, bis es endlich gelingt, den rasenden Zwerg loszureißen. Daraufhin bricht Proxam zusammen.
 
Er war nun schon ettliche monate gewandert, er weiß nicht mehr genau wie lange. Aus den Bergen des hohen Nordens wo er seine Kampftechnik, die "Mina-sosuke" erlernte bis hierher, in diesen friedlich scheinenden Wald. In der Ferne, ungefähr 20 Minuten Gehzeit entfernt, konnte er ein kleines Dorf, dass anscheinend gänzlich aus Holz errichtet wahr erkennen.

Plötzlich hörte er ein lautes Rascheln links neben ihm, er schrak zurück und zog sein Katana blitzschnell aus der Scheide. Aus einem Busch tauchte ein Mann auf. "WAFFE RUNTER !" schrie der Mann, der unbewaffnet aus dem Busch kam. "Wieso sollte ich das tun? Ich traue euch nicht, ich traue niemandem mehr." "Ich bin unbewaffnet und ich habe nicht die absicht euch zu töten, ihr könnt mir glauben, junger Schwertsmann." Der Wanderer steckte sein Schwert wieder in die Scheide, jedoch ohne den Blickkontakt zu dem seltsamen Mann zu verlieren. "Wieso seid ihr unbewaffnet in einem Wald und treibt euch in Büschen rum?" "Ich sammle nur Pilze für meinen Meister aus dem Dorf dort drüben, ich arbeite in einem großen Wirtshaus." "Nunja, ihr scheint wirklich nichts böses vorzuhaben... Dennoch möchte ich euch bitten weiterzugehen und niemandem von mir zu erzählen, ich brauche meine Ruhe." "Bevor ich gehe möchte ich wenigstens euren Namen erfahren." "Mein Name ist Kalin, oder auch Rurouni Kalin und nun geht bitte." "Ja, lebt wohl."

Kalin hatte allen Grund vorsichtig zu sein, denn er hatte kaum noch Freunde, nachdem seine Familie brutal abgemetzelt wurde und er fortwanderte, aus seiner Heimat. Dennoch brauchte er kaum Angst zu haben, denn er war verdammt gut im Umgang mit seinem Katana. In diesem Schwert waren dutzende von kleinen Kerben, die auf seine vielen Kämpfe mit anderen Kriegern hinwiesen.

Es wurde langsam dunkel und Kalin ging los um Feuerholz zu sammeln. Nachdem er genug Holz hatte, entfachte er das Feuer und setzte sich daneben. Er griff mit einer Hand unter den schwarzen Kapuzenmantel, der ihn, einen dünnen, aber dennoch gut trainierten Kämpfer, sein gesicht, in dem eine Narbe diagonal von links oben nach rechts unten reichte und seine Haare, die schwarz wie die Nacht waren verbarg. Er zog ein bisschen Sumpfkraut und ein paar Tabakblätter aus einer Tasche und rollte daraus eine Zigarette, die er genüsslich rauchte, bevor er sich zum schlafen hinlegte.
 
Es war schon Nachmittag, als er das Dorf erreichte. Es war ein angenehmer Tag im Frühling und er freute sich schon auf das Turnier. (Wie er sich immer freute, wenn er sicher war, Geld zu gewinnen)
Er trat durch die schiefe Holzpalisade ein und fragte den Wächter, wo man sich für das Turnier einschreiben lassen könnte. Dieser wies ihm schläfrig den Weg, ohne auch nur die Augen auzutun. Er ging weiter und sah schon von weitem eine lange Menschenschlange vor dem Haus, in dem man sich einschreiben konnte: vor allem Menschen, einige andere Gestalten und....Elfen! Es war schon Äonen her, seit der Krieg des Grolls vorbei war, und immer noch gingen die Zwerge den Elfen aus dem Weg, obwohl jene ihre Feindseligkeit schon lange vergessen hatten.
Er stellte sich hinter eine seltsame Gestalt mit einem komischen Säbel und betrachtete das Treiben um sich herum. Nach einiger Zeit begann es im Wirtshaus zu krachen und einige Leute kamen mit blutigen Nasen oder gebrochenen Armen heraus. Er wandte sich mit einem geringschätzigen Schnauben ab. Dass diese Menschen auch nie in Frieden miteinander leben konnten....immer suchten sie Streit. Ein bisschen später explodierte plötzlich eine Bühne auf dem Marktplatz und brannte vollständig ab, aber er konnte nicht erkennen um was es sich handelte.
Dann kam die Reihe endlich an ihn. Er liess sich einschreiben und suchte dann ein ruhiges Gasthaus auf, da ihn die lange Reise trotz allem ermüdet hatte.
 
Trotz der Vorfreude auf das Turnier war seine Stimmung auf dem absoluten Nullpunkt. Während er durch eine dunkle Seitengasse Richtung Anmeldeplatz eilte, kreisten seine Gedanken um den gestrigen Abend, an dem er ganze 50000 Goldstücke verloren hatte. Diese Schweine, sie hatten ihn, Teck von Tiondria, betrogen – da war er sich sicher, denn das Blatt in seiner Hand war perfekt gewesen. Eine große Straße hatte er in Händen gehalten und als er die Karten mit einem breiten, selbstgefälligen Grinsen auf den mächtigen Holztisch hatte sinken lassen war es nur noch eine wertlose Kartenkombination, mit der er nicht mal einen Blumentopf hätte gewinnen können.

Teck musste an seinen Opa zurückdenken, einen erfolgreichen Glücks- und Kartenspieler, durch wessen Erbe er an viel Geld gekommen war. Was hatte dieser immer gesagt? Mit Magiern spiele man keine Karten, die seien nicht ganz richtig im Kopf und Regeln zu ihrem Nachteil würden sie nie einhalten. Schmerzhaft hatte auch er nun diese Erfahrung gemacht…50 Tausend Goldstücke! Nun war sein Reichtum verpufft, von dem Geld seines Großvaters nicht mal genug übergeblieben um die Miete für sein nur noch kleines Häuschen zu bezahlen. Er verfluchte sich selbst, als großer Gewinner hatte er sich einst gesehen und – zugegebenermaßen – anfangs hatte er viel gewonnen. Dann fing er an, sich zu höherem berufen zu fühlen und ins große Glücksspielgeschäft einzusteigen. Das war 5 Jahre her, die anfängliche Euphorie längst verflogen, denn schnell hatte er lernen müssen, dass er nicht der Beste war – es gab keinen besten Kartenspieler, es gab lediglich den fingerfertigsten Betrüger, den mächtigsten Magier und die unscheinbarste Ärmelfalte.

Er versuchte diese Gedanken zu verbannen, denn mit dem Turnier sah er eine Chance auf Geld, auf viel Geld. Wieder fingen seine Gedanken an, von Ernüchterung und Frust zu Vorfreude umzuschlagen. Er hatte auch letztes Jahr einen sehr respektablen Platz erreicht und war er doch schon ein „alter Hase“ bei diesem Turnier, seit Jahren ein Favorit.

Da schon kam der Platz in Sicht. Immer wieder wunderte er sich über die Leute, die dort herumliefen: Da hastete eine Elfe durch den Tumult, dort hinten sah er einen Zwerg – irgendwie verzweifelt sah der arme Kerl aus. Ein schadensfrohes, leises Lachen entwich seiner Kehle…
 
Dunkelheit - tiefschwarze Dunkelheit.
Dröhnen - stetig an- und abschwellendes Dröhnen.
Schmerz - dumpfer, durchdringender Schmerz.

Inmitten des beinahe undruchdringlichen dunklen Waldes zwischen Dor Gulin und Arasthal am Ufer eines kleinen Baches, den Menschen wohl schon als Fluß sehen würden, liegt eine mächtige Gestalt mit ramponierter Kleidung im sumpfigen Morast. Tautropfen bildeten sich an diesem herrlichen Morgen eines typischen Frühlingstages nicht nur an den Grashalmen des Sumpfgrases, das um den ruhenden Körper wächst, sondern auch auf den metallenen Knöpfen des an mehreren Stellen zerissenen Hemdes und auf den Nieten der schwarzen, aus einem den Elfen, Zwergen und Menschen unbekannten Leders gefertigten Hose. Der von den ersten Sonnenstrahlen des Tages beleuchtete kahle Schädel mit dem auffälligen Tattoo bietet einer kleinen Eidechse einen angenehmen Ort zum Sonnen.
Ein kurzes, kaum merkliches Zucken geht durch den mächtigen Körper und lässt die Eidechse schnell unter einem nahegelegenen Stein verschwinden.

Dunkelheit - Nebelschwaden, die durch die Dunkelheit ziehen.
Dröhnen - Sich langsam in der Ferne verlaufendes Dröhnen.
Schmerz - dumpfer, durchdringender Schmerz.

Langsam lichtet sich die Dunkelheit in den Gedanken der am Boden liegenden Gestalt. "Schmerz... Schmerz? Wieso fühle ich Schmerz?" sind die ersten Überlegungen.

Ein weiteres, diesmal kräftigeres Zucken fährt durch die Gestalt. Die Augenlider im verdreckten Gesicht zucken. Langsam hebt und senkt sich der mächtige muskulöse Brustkorb, kaum merklich bewegen sich Arme und Beine.

Dunkelheit - langsam hellt sich die Schwärze auf.
Dröhnen - wird plötzlich zu einem dummpfen Gurgeln, dann zu einem steten Plätschern
Schmerz - dumpfer, durchdringender Schmerz.

Plötzlich öffnen sich die Augenlider, die Pupillen verengen sich dank des direkt einfallenden Sonnenlichtes. Ein überdurchschnittlich lautes Stöhnen ertönt und lässt eine in der Nähe sitzende Ente erschreckt davonflattern. "Ich sehe... und ich fühle Schmerz! Meine Reise in die keabadian hitam, die Schwarze Ewigkeit habe ich wohl noch nicht angetreten!" durchfährt es den Riesen. "Was ist geschehen? Wo bin ich - Was bin ich - Wer bin ich?"

Fragen über Fragen, die er sich während des in Zeitlupe ablaufenden Vorgangs des Aufstehens stellt. Fragen, aber keine Antworten.
Langsam schleppt sich die gewaltige Gestalt in seichten Ufergebiete des Baches. Mit exakten, aber langsamen Bewegungen wäscht er sich zuerst das Gesicht, legt dann das ramponierte Hemd ab und beginnt, seinen gestählten Oberkörper zu reinigen. "Was ist das? Woher habe ich all diese Narben auf dem Rücken? Terkutuk! Verdammt... wieso nur weiß ich nicht woher diese Narben stammen?"
Die Bewegungen werden schneller und koordinierter. Ein aussenstehender Beobachter wäre fasziniert von dem unwirklichen Schauspiel eines durchtrainierten gigantischen Körpers, der sich aus seiner Lethargie zu lösen beginnt.

Wieviel Zeit vergangen war, seitdem er die Augen aufschlug, vermochte er nicht zu sagen. Es mögen Minuten, aber auch Stunden gewesen sein. Und immer wieder dieser dumpfe Schmerz. Es ist kein körperlicher Schmerz, wie zuerst angenommen - Nein! dieser Schmerz sitzt tiefer - "Woher nur mögen diese Schmerzen stammen? Wenn ich mich doch nur erinnern könnte..." So bleibt ihm neben seiner Ratlosigkeit nur die tiefe Trauer, die den Schmerz erzeugt.

Noch unsicher auf den Beinen bewegt sich der Riese langsam flußaufwärts, denn etwas in ihm scheint sich daran zu erinnern, dass sich Siedlungen stets flußaufwärts finden lassen.

"Sedih. Sedih Berjalan werde ich mich nennen, solange ich nicht weiß, wie mein ursprünglicher Name einmal war." Sedih Berjalan - der Traurige Wanderer - wandert langsam in Richtung eines kleinen Dorfes zwischen Dor Gulin und Arasthal.
 
.
..
... "*argh* was fürn ein scheiss Auftrag. Hab ich nicht immer getan, was der Herr und Meister befahl?... und das ist nun der Dank. Naja ich werde mich morgen auf den Weg machen um die Informationen zu sammeln die der Meister braucht"...

... nach ettlichen Runden HellPils stellte sich ein geruhsamer Schlaf, fast ohne Träume, ein, aber mitten in der Tiefschlafphase bekam ich einen Gedanken nicht mehr aus dem Kopf... die Stimme im Traum sagte: " Alles wird sich wieder ändern, Du wirst frei sein..."

[einige Stunden später] ... mein Kopf schmerzt (blödes Bier, ein wenig mehr Qualität wäre nun wirklich nicht zu viel verlangt) und ich muss meine Knochen ordnen, bereite mich auf die Ausführung meines Auftrags vor und warte bis ich loslegen kann... -> das Portal erscheint...

...ich gucke mich um und sehe nur Bäume, Laub, einige Heidelbeersträucher und nichts weiter... na toll, was für ein schöner "Spezialauftrag"... was ist denn hier so interessant?... der Meister sagte "Du hast die Chance auf eine Beförderung, schliesse die Mission erfolgreich ab. Gehe in Richtung Dorf und berichte mir was dort momentan passiert. Es ist sehr wichtig, wir könnten echte Probleme bekommen."... Genau ich zähle hier im Wald die Käfer und dann im Dorf wieviel Bauerntölpel mit einer Hacke umherrennen...

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Im Schutz der Nacht (wenigstens daran hat der Meister gedacht und mich nicht mittags hier her geschickt) mache ich mich auf den Weg in Richtung Dorf. Ewig viele Bäume, Sträucher und 2 Stunden später... Was ist das? Ein Lichtschein, ganz schwach. Vielleicht muss ich vorsichtig sein, ein Feuer das auf die Art entfacht wurde ist schon wieder auffällig unauffällig (kaum Rauch, klein und auf grössere Entfernung fast nicht auszumachen)... ich schleiche mich an, schiebe ganz vorsichtig und geräuschlos den vor mir liegenden und als Deckung dienenden Busch auseinander... Dort liegt er, mein erstes Opfer... aber ich muss vorsichtig sein, jmnd mit einem solchen Schwert ist bestimmt ein Krieger oder wenigstens ein Gegener den ich nicht unterschätzen sollte. Langsam und alles ohne irgendein Geräusch zu machen nehme ich den Bogen von meinem Rücken und lege an...

Aber NEEIIIN... ich habe ihn unterschätzt... plötzlich und obwohl er vor weniger als 5 Sekunden noch schlief und mich unmöglich sehen konnte steht er mir nun mit dem Schwert in der Hand gegenüber, dass kann doch nicht sein. Aber mein Pfeil trifft, leider ohne die erhoffte Wirkung. Wie lange habe ich unter Anleitung der besten/ältesten BoneBogenSchützen trainiert um mir die Fähigkeit für den Blitzschaden anzueigenen. Sicher ich habe getroffen, ich sehe ganz deutlich wie der Pfeil im Oberkörper des Gegners steckt, er blutet. Doch warum lebt er noch und was ist das für eine Rüstung sie leuchtet und... egal der 2te Schuss macht ihm den garaus... [und was faselt der da denn jetzt bloss] .... KÄMPFE und STIRB du Sau...

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Nein, neeeeiiiiin... warum kann ich nicht schiessen, wieso nur, warum löst sich der Pfeil nicht...

...Mutter...
...Vater...
...meine Geliebte, Charsi ich liebe Dich... wo bist du...

längst vergessene Erinnerungen...

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... immernoch habe ich meinen Bogen in der Hand. Und vor mir steht ein, ein ... ich glaube Ritter der Zakarum...

"Hallo. Einen schönen Bogen hast Du. Ich bin froh, dass Du mich nicht damit getötet hast. Aber ich erkannte, gerade noch im letzten Moment, dass Du keine Gefahr bist. Ansonsten hätte ich Dich auf der Stelle vernichtet... Du wurdest von Mephisto berufen, oder? Gott sei Dank... sind die Grossen Übel bzw. ihre Diener nicht die einzigen, die jmnd in das genaue Gegenteil seiner aktuellen Überzeugung bekehren können. Aber normalerweise solltest Du trotzdem tot sein, ich wollte Dich erlösen..."


"Ich... musss Diccchhhh .....töööööteeeeeeen..." [Aber ich kann es nicht. Es ist nicht richtig. Und all die Gefühle, Gedanken und Erinnerungen. Was geschiet hier]...

"Du solltest tot sein oder wenn andere Dämonen anwesend wären diese bekämpfen, aber manchmal hat unsere Bekehrung ihre eigenen Gesetze. Einige von uns glauben dann an den Willen höherer Mächte, aber ich nenne es Schicksal. Ich denke Du bist nun keine Gefahr mehr für mich, Deine alten und mir nicht unähnlichen Prinzipien (wie z. B. Rechtschaffenheit) sehe ich jetzt wieder ganz deutlich. Leider steht es nicht in meiner Macht Dir Deine komplette bzw. ursprüngliche Erscheinung wiederzugeben. Du wirst wahrscheinlich für den Rest Deines Lebens ein Skellett bleiben. Das tut mir leid. Ursprünglich war ich auf dem WEg ins Dorf um an dem Turnier teilzunehmen, aber ich denke es ist wichtiger vom Ergebnis Deiner Bekehrung zu berichten... "

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... immer der kleinen vor im liegenden Strasse folgend machte sich der ehemals als Eddie Dean bekannte Mann auf dem Weg in Richtung Dorf.

Wie würden ihm die Lebenden gegenübertreten? schliesslich war er optisch durch und durch ein Untoter, ohne jegliches Gramm Fleisch am Körper. Sicherlich mit den Gedanken des Eddie, aber wer sollte das wissen. Würden sie ihm glauben? Wie geht es seinen alten Freunden, seinen Eltern und Charsi? Hat sie einen (neuen) Mann, würde sie ihn wiedererkennen? Und kann er je wieder gut machen, was er in den letzten Monaten getan hat? Nur noch dunkel kann er sich an Greueltaten seinerseits erinnern... aber das Gefühl viel wieder gutmachen zu müssen will nicht schwinden... Und nochetwas, ein stechender, dumpfer und immer stärker werdender Schmerz (tief in den Gedanken) des Eddie lässt ihn nicht los. Rache... Rache für all das, was er im Namen der grossen Übel getan hat... Und ganz in diesen Gedanken versunken ist das Dorf nicht mehr weit, jetzt kommt es darauf an... wer wird der/die erste sein, die dem SkelettBogenschützen begegnet... bekommt Eddie überhaupt die Chance auf Sühne und Rache oder ist die Angst vor einem Untoten einfach zu gross...

... dort; auf der Strasse, die erste Person kommt Eddie entgegen... noch kann er nicht sehen wer oder was es ist, aber ein kleiner Punkt am Horizont wird immer grösser...

[update] ... doch was passiert jetzt? Die Person ändert die Richtung, dreht sich um und rennt...

Auch die hervorragenden Augen eines Bogenschützen wie Eddies liessen ihn nicht erkennen warum der Entgegenkommende so fluchtartig den Rückweg ins Dorf antrat. Irgendwie erleichtert, die anstehende Begegnnung mit den ersten nichtdämonischen Wesen seit Monaten noch nicht sofort vor sich zu haben, aber aucn ein wenig traurig machte sich Eddie weiter auf den Weg ins Dorf...

...was würde Ihn dort erwarten...
 
Der traurige Wanderer folgt seinem Weg flußaufwärts. Endlos erscheinende Windungen, sumpfige Trampelpfade, die unter dem Gewicht seiner Statur nachgeben, gleißender Sonnenschein und kühle, feuchte Luft unter den Schatten spendenden Bäumen.

Heiß und kalt - trockener Mund und feuchte Luft - und Angst. Angst vor etwas, dass er erlebt hatte. Angst davor, sich wieder zu erinnern. Angst davor, sich nicht zu erinnern. Ein Wechselbad der Gefühle.
Immerhin ist der dumpfe, tief sitzende Schmerz kaum mehr zu spüren. Dafür fangen seine Beine nach 12 Stunden Dauerlauf vor Ermüdung langsam an zu schmerzen. Schmerzen... "Hört das denn nie auf?"

"Nein, das ist erst der Anfang!" scheint ihn eine dunkle Stimme in ihm zu verhöhnen.

Wieder eine Windung des Baches, wieder eine kleine, ca. 3m Hohe Stufe im Flussbett. Mit mittlerweile einiger Anstrengung zieht sich die riesenhafte Gestalt die Senkrechte hinauf.
Der darauf folgende Ausblick lässt ihn hoffen: Ein kleiner Ort, in dem sich einige Menschen zu tummeln scheinen, liegt direkt am Bach in einigen Kilometern Entfernung. "Das werde ich wohl noch schaffen, bevor mich die Erschöpfung Rast machen lässt!" dachte er im Weiterhasten.
1 Stunde später war es geschafft. Nur das Tor der nicht sehr starken Stadtbefestigung hinderte ihn noch daran, sich um etwas Essbares und einen Schlafplatz zu kümmern.
Es wurde auch allerhöchste Zeit, denn die Sonne war schon wieder im Begriff unterzugehen. "Meine Güte! Es muss schon nach 8 sein..."

"Halt! Wer steht so spät noch vor den Toren?" schallt es von dem für seine Begriffe viel zu niedrigen und dünnen "Wall".
"Nur ein ausgehungerter und müder Wanderer, der seinen einsamen Weg geht und nach einer Unterkunft für die Nacht sucht , mein Herr!"
Diese Worte, die ihm da gerade über die Lippen sprudelten - sie waren stolz und höflich. "Wer war ich einmal? Wer bin ich?" Wieder schiessen diese Gedanken durch seinen Kopf. Eiseskälte nimmt von ihm Besitz - Eiseskälte, die aus seinem Inneren zu kommen scheint... "Angst! Terkutuk! Vor WAS?"

Die Stadtwache reißt ihn aus seinen Gedanken: "Wanderer, Ihr könnt eintreten. Verhaltet Euch ruhig, macht uns keinen Ärger - Die Wachen sind in Bereitschaft. Zu viel ist am Rande des Turnieres schon geschehen. Wendet Euch am Ende der Strasse nach links und Ihr werdet auf das Gasthaus treffen, dort solltet Ihr Unterkunft und Verpflegung finden."
"Ein Turnier? Was für ein Turnier?" ruft er dem Wachmann zu, als er durch das sich öffnende Tor eintritt.
"Wisst Ihr das nicht? Dieses Turnier ist weithin bekannt! Kämpfer, Bogenschützen und Magier aus allen Gebieten des Landes treffen sich hier alljährlich zu einem Wettstreit abseits der großen Turniere und suchen hier nach Ruhm und schnellem Geld! Noch könnt ihr Euch anmelden..."
"Ich bedanke mich für Eure Hilfe. Eine ruhige Wachschicht wünsche ich Euch. Selamat tinggal! Auf Wiedersehen!"

Im Gasthaus angekommen sieht er die Spuren einer vor kurzem beendeten Prügelei. Sofort quälen ihn wieder unterbewusste Erinnerungen, die er nicht genau deuten kann.
Nur noch wenige Gäste sind im Schankraum, einer von ihnen, ein sehr kräftiger Mann mittleren Alters - es scheint der Wirt zu sein - schnauzt ihn an: "Wenn Ihr meint, Ihr könntet mir hier noch Ärger machen, seid Ihr ein wenig zu spät dran..." Dröhnendes Gelächter bei den restlichen Gästen, ein verständnisloser Blick von Sedhi.
"Werter Wirt, es liegt mir fern, Euch Ärger zu bereiten. Ich suche lediglich nach einem Platz zum Schlafen und ein wenig zu Essen und zu Trinken."
Verblüfft entgegnet der Wirt: "Euer Aussehen spricht andere Worte als Euer Mund. Setzt Euch und ich werde Euch etwas bringen lassen."
"Herr, ich möchte nicht unverschämt erscheinen, aber ich kann Euch leider keine Gegenleistung für Euer Angebot erbringen - das Einzige, was mir geblieben ist, sind meine Kleider und dunkle, von Nebelschwaden verhüllte Erinnerungen."
"Was? Wieso sollte ich Euch dann nicht sofort vor die Tür setzen lassen? Bettler sind mir zuwider! Allerdings... Ihr seht mir nach einer Herausforderung aus. Ein wenig spät seid Ihr dran, aber nachdem mich auch heute wieder kein Herausforderer schlagen konnte, biete ich Euch folgendes an: Besiegt Ihr mich im Armdrücken, so sei Euch für die Dauer Eures Aufenthaltes in unserem Dorf von mir freie Kost und Logis gewährt. Verliert Ihr gegen mich, was nur zu wahrscheinlich ist, werdet Ihr 1 Monat lang umsonst für mich arbeiten. Ich suche nämlich noch jemanden, der am Ende des Tages die dreckige Schankstube wieder auf Vordermann bringt."
Begleitet vom Lachen der sich um den Tisch, an dem der Wirt sich niedergelassen hat scharenden Gäste nimmt Sedhi dem Wirt gegenüber Platz. "Euer Angebot ist fair, und zeigt, dass Ihr ein Ehrenmann seid! Ich nehme die Herausforderung an."

Ein kurzer Schrei, ein dumpfer Schlag, ein bleicher Gesichtsausdruck in den Augen des Wirtes.
"Vielen Dank, werter Wirt. ich biete Euch an, trotzdem für einen geringen Lohn bei Euch zu arbeiten, um mir ein wenig Geld zu verdienen. So wie es aussieht könnt Ihr einen starken Arm gut gebrauchen, um die Inneneinrichtung dieser Schankstube in Zukunft zu schützen."

Unter den misstrauischen Blicken der leise tuschelnd an ihre Tische zurückgekehrten Gäste verschlingt Sedhi das ihm freundlich aufgetischte Essen und zieht sich anschließend in das ihm zugewiesene Zimmer zurück.

Trotz des viel zu kleinen Bettes, den Albträumen von schwarzen Schatten und grauen Nebelschwaden fällt er vor Erschöpfung schnell in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
 
Tim betastete vorsichtig die dicke Beule an seinem Hinterkopf, während er langsam durch die dunkler werdenden Gassen des kleinen Dorfes schlenderte. Seine schwarze Kutte schleifte mit dem Saum über den staubigen Boden. Ein Stuhl hatte ihn getroffen, als er gerade versucht hatte, zwei Männer in der Taverne davon abzuhalten, mit Messern aufeinander loszugehen. Als er wieder zu sich kan hatte der Tumult sich bereits wieder gelegt und so machte er sich mit dröhnendem Kopf auf den Weg zu seiner Unterkunft, einer kleinen Scheune am Rande des Dorfes. Eine andere Bleibe hatte er nicht mehr gefunden, und er hätte sie sich wahrscheinlich auch nicht leisten können. Das ganze Dorf war voll von Menschen, die an dem großen Turnier teilnehmen oder zumindest dabei zuschauen wollten.
Vielleicht würde er morgen endlich jemanden finden, der ihn als Lehrling akzeptierte. Schließlich kamen auch einige mächtige Magier regelmäßig zu den Turnieren. Wenn er sich nur richtig anstrengte, würde einer von ihnen ihn sicher mitnehmen und in die Geheimnisse der Magie einweihen. Und wenn nicht, so konnte er zumindest versuchen, sich mit seinen Kunststücken ein paar Taler zu verdienen.
Nachdem er sich bei dem Besitzer der Scheune gemeldet und um eine Lampe gebeten hatte, der Bauer gab ihm sogar noch ein Stück Brot und etwas Käse zum Abendessen, kletterte er in der Scheune auf den Heuboden und machte es sich bequem. Im flackernden Schein der kleinen, mit einem Glas abgeschirmten Kerze aß er hungrig Brot und Käse. Dazu trank er einen Krug Wasser, den er auf dem Weg aus dem Brunnen geholt hatte. Schließlich streckte er sich auf dem Heu aus und löschte das Licht. Er dachte darüber nach wie es wäre, einmal ein mächtiger Magier zu sein und allen Menschen helfen zu können und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schlief er schließlich ein.
 
Endlich erreichte Teck den Anmeldestand. Er ließ seinen Blick über die lange Warteschlange schweifen: Wie jedes Jahr war es eine riesige Menge von Leuten, die sich hier sofort zu Beginn eintragen lassen wollten und wie jedes Jahr sah Teck nicht ein, warten zu müssen. Selbstbewusst und grimmig dreinschauend stolzierte er Richtung Schlangenanfang und stellte sich – allen entgeisterten Gesichtern zum Trotz – vor einen kleinen, schmächtigen Elfen.

Plötzlich spürte er ein Fingertippen auf seiner Schulter. Er drehte sich ruhig um und sah den kleinen Elfen zornig an: „Was erlaubst du dir, kleiner Wicht?“ Doch zu seiner Überraschung grollte es hinter dem Elfen: „Dass du dich hinten anstellst, du Würmchen!“ Nach einer kurzen Schrecksekunde beschloss Teck, das nicht auf sich sitzen lassen: „Du weißt wohl nicht, mit wem du es hier zu tun hast, Barbar…“, erwiderte Teck seelenruhig. Der Riese lachte provokant „Hahaha, ich habe es doch ohne Zweifel mit einem kleinen, armseligen Männlein zu tun!“ - „Du darfst mich mit Lord von Tiondria anreden, du grobschlächtiger Nordmanne“, entgegnete Teck seinem Gegenüber höhnisch. „grobschlächtiger…Nordmanne….?!“ Diese zwei Worte trieben den Muskulösen zur Weißglut, die Umstehenden freuten sich schon auf Prügel für den kleinen, arroganten Schnösel. Von Tiondria – dass sie nicht lachten, der würde gleich ordentlich Dresche kassieren, der möchtegern Aristokrat. Doch für seine Redegewandtheit uns seine spitze und schnelle Zunge war Teck in den höheren Kreisen des Dorfes bekannt: „Nun ja, wir wollen bei der Beschreibung ihrer Animalität mal im Bereich der humanen Ausdrücke bleiben, nicht wahr?“ Das war zu viel für den Koloss, obwohl er die Worte Tecks nicht richtig verstand, wusste er doch aufgrund des überlegenen Grinsens des Kleineren über die Bedeutung der Worte bescheid. In unheimlicher Raserei hechtete er auf Teck zu, doch dieser wich der Attacke gekonnt aus, holte seinerseits aus und traf den Riesen mitten im Gesicht. „Das wär’s“, waren seine Gedanken als ihn ein überraschender Hieb zur Seite schleuderte, wo er benommen auf dem Boden liegen blieb.

Fünf Minuten später, als er sicher war, dass der Barbar weg war, stand Teck auf und fasste die Reihe der Wartenden ins Auge: Heute war wohl nicht sein Tag, es waren noch mehrere solcher Kolosse in Sicht und er wollte es nicht auf ein zweites Mal ankommen lassen, zumal noch hier oder dort ein leises Lachen zu hören war. Mit säuerlicher Miene steuerte er aufs Ende der Schlange an und richtete sich auf zwei lange Stunden des Wartens ein…
 
Wie der Ritter erwartet hatte, machte sich niemand die Mühe und kam heraus, um dem gestürzten alten Mann vor dem Dorf aufzuhelfen oder auch nur nachzusehen, warum oder von wem der Neuankömmling geflohen war. Die einzige Reaktion der Leute war kurz aufflackernde Neugier, die jedoch sofort wieder verpuffte, als man erkannte, daß es sich nur um einen gebrechlichen alten Mann handelte. Da er keinen potentiellen Turniergegner für die ach-so-harten Abenteurer und Kämpfer darstellte, war er uninteressant.
Verärgert knirschte der Ritter mit den Zähnen und gab seinem Rotschimmel die Sporen, sodaß er praktisch im nächsten Moment neben dem immer noch am Boden liegenden Alten angekommen war. Die Hufe des mächtigen Schlachtrosses gruben sich tief in die Erde und sein Reiter sprang mit einem federnden Satz aus dem Sattel.
„Nehmt meinen Arm, Meister. Hier gibt es nichts, wovor Ihr...“ Hastig blickte er auf. War da nicht eine Bewegung am Waldrand gewesen? Ja, tatsächlich, da war jemand – oder etwas – zwischen den Bäumen...
Er konnte gerade noch verhindern, daß seine Rechte in einem gewohnten Reflex zum Gürtel zuckte und packte stattdessen den Greis an den Schultern. Noch bevor dieser reagieren konnte, hatte er ihn schon mit einem zugegebenermaßen nicht gerade sanften Ruck wieder auf die Beine gestellt - und in dem Moment brach aus dem Waldstück neben dem Dorf die Hölle los. Und zwar nicht nur im übertragenen Sinn.
Eine Flut von kleinen, schwerbewaffneten Dämonen quoll urplötzlich zwischen den Baumstämmen hervor und hielt geradewegs auf das Dorf zu. Im dämmrigen Licht der untergehenden Sonne sahen die grünlichen, vor Kampfeswut schon sabbernden Humanoiden trotz ihrer kleinen und gedrungenen Gestalten doch recht bedrohlich aus.
Der Ritter kannte diese Kreaturen; es waren Dämonen der übelsten Sorte, und zu allem Überfluß konnte er nun auch einzelne Gruppen von Skelettkriegern entdecken, die wie blattlose Dornenbüsche aus der Masse der grünen Monster herausragten.
Siedendheiß wurde dem Ritter auf einmal klar, daß er und der Alte immer noch genau zwischen der sich rasch nähernden Horde und dem Stadttor standen. Selbst mit einer Waffe hätten sie keine Chance gehabt.
Er fluchte ausgiebig, was ihn jedoch nicht daran hinderte, sich den Greis zu schnappen, der nicht einmal eine Chance bekommen hatte, zu reagieren, und ihn mit sich in den Sattel hinaufzuziehen. Das Schlachtroß hatte ebenfalls die angreifenden Dämonen bemerkt und bedurfte keiner weiteren Aufforderung, um in gestrecktem Galopp zurück zum Dorf zu rasen.
Dort schienen zumindest die Torwächter nun endlich zu bemerken, daß etwas nicht in Ordnung war und starrten entsetzt in Richtung Waldrand, während zwischen ihnen ein doppelt besetztes Pferd hindurchschnellte.
Als sie schließlich mitten auf der Hauptstraße angehalten hatten, half der Ritter eilig seinem greisen Passagier aus dem Sattel, um das unruhig tänzelnde Pferd wieder unter Kontrolle bringen zu können. Nachdem ein paar Sekunden vergangen waren und die einzige Reaktion der Umstehenden aus kontinuierlichem, neugierigem Gaffen bestand, beschloß der Ritter, etwas zu unternehmen.
„Was glotzt Ihr so? Zum Teufel, seid Ihr alle blind? Wir werden angegriffen! Schließt die Tore! Bogenschützen auf die Mauern!“ Seine Kasernenhofstimme hätte selbst einen gestandenen Feldwebel vor Neid erblassen lassen und lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Masse von grünlichen Dämonen, die sich unaufhaltsam aus dem Wald auf das Dorf zuwälzte. Untermalt wurde die bedrohliche Szene noch zu allem Überfluß von sich rasch näherndem wütendem Gebrüll aus den Reihen der Angreifer.
Endlich realisierten die Leute, was los war, was jedoch kaum zur Verbesserung der Situation beitrug. Der Großteil der Dorfbewohner verfiel in blinde Panik und versuchte verzweifelt, in die vermeintliche Sicherheit seiner Häuser zu fliehen, während die zumeist militärisch ausgebildeten Turnierteilnehmer automatisch den Befehlen des Ritters Folge zu leisten begannen.
Das Resultat war absolutes Chaos, und inmitten von kreischenden Frauen, heulenden Kindern und waffenschwingenden Abenteurern bemühte sich der Ritter, ruhig zu bleiben und eine funktionierende Kommandostruktur für eine Verteidigung aufzustellen, bevor die Stadt dem Erdboden gleichgemacht würde.
 
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