Macintom schrieb:
Das ist was das Spiel am Laufen hält. Öh, wir reden jetzt aber doch
beide über ein itembasiertes Hack´n´Slay, oder? Und nach der
Abschaltung des Auktionshauses war die Erhöhung der Droprate
doch vollkommen ok, oder? Ohne Items geht hier goar nix.
Ich rede hier nicht von der Abschaltung des AHs. Guck dir mal die Entwicklung von Classic an. Da gab es viele Droperhöhungen als Antwort auf das miese Itemdesign. "Oh, euch gefallen die Items nicht? Hier sind mehr Items!" Und was ist passiert? Das Gemecker hat aufgehört, bis es irgendwann wieder losging.
Die wenigsten Spieler kümmern sich um Handel, Affixdesign, Skilldesign, Runenbalance oder sonstwas. Sie spielen einfach das Spiel. Und wenn sie keine Upgrades finden, dann sind sie frustriert und beschweren sich. Dann kommt Blizzard und bufft die Problemstelle und alles ist wieder supi, bis die Upgrades irgendwann wieder nicht mehr kommen. seit RoS Release gab es Legdrop Verdopplung, Kadala auch Torment-only, Kadala Legchance Erhöhung, Bounty extremerhöhung, Bloodshardsanzahl an Schwierigkeitsgrad gebunden und somit extrem mehr pro Run, Vereinfachung des Craftings ohne den leg mats und somit wesentlich schneller möglich gute Craftinglegs zu erhalten, günstigeres Enchanten, und sicherlich noch mehr, die mir momentan nicht einfallen.
Macintom schrieb:
Wenn Handel in irgendeiner Art und Weise, und hier wurden schon mehrfach
Möglichkeiten genannt, möglich wäre, was wäre dann?
Nehmen wir mal das Beispiel des Clanhandels. Was würde geschehen? Zuallererst würden Clans nicht mehr soziale Gruppen sein, wo man mit Freunden drinne ist und gemeinsam spielt, sondern es würde zu einem Basar werden, wo alle Clans am Mitgliederlimit wären. Wenn man einige Tage nicht spielt, wird man aus dem Clan gekickt, da man den Platz blockiert für jemanden, der auch wirklich spielt und wirklich was zum Basar beiträgt. Willst du sowas? Ein ständiges Konkurrieren zwischen den Spielern um Clanplätze nur damit man seine sicheren Legendaries bekommt? Soll Blizzard eines von sehr wenigen sozialen Features für sowas opfern?
Und wie soll das Handeln überhaupt ablaufen? Item gegen Item ist verdammt schwer, wenn die Items so krass skalieren mit variablen Affixen und Randomstats. Zu was würde es denn führen? Das kann ich dir sagen: Forengold. Und dieses Thema muss ich nun nicht weiter erwähnen, oder?
Macintom schrieb:
Dann könntest Du, wenn Du der absolute OberluckÖr wärst mit Deinem
zweiten Furnace das Ding gegen Dein Traumitem tauschen. Wo ist das
Problem?
Das wäre der Vorteil, aber wie ich schonmal geschrieben habe, lässt sich das Erhalten des Traumitems auch anders lösen. Es muss nicht über Handel geschehen. Warum sollte man jegliche Nachteile von Handel in Kauf nehmen, nur um einen Vorteil zu erhalten, den man auch anders erhalten kann?
Macintom schrieb:
Blizzard hat sich für die Accountbound-Schiene entschieden weil sie un-
fähig sind den Dritthandel auszuschließen. Sie haben sich für den Weg
des geringsten Aufwandes entschieden. Anstatt das Item erst nach Verkauf
an den Account zu binden, oder eine 48 Stunden-Handelsmöglichkeit inner-
halb des Clans oder Friendlist, … nee, zu viel Aufwand.
Ja, sie sind unfähig den Dritthandel auszuschließen. Das liegt aber nicht an Blizzard. Es ist schlichtweg unmöglich den Dritthandel auszuschließen, solange es Handel in irgendeiner Form gibt.
Sogar die Art wie es jetzt ist, ist nicht davon ausgeschlossen! Man kann auch jetzt jemanden bezahlen, der den eigenen Char in einer 4er Botparty 24/7 durchschleift bis das gewünschte Item dropt. Es ist umständlich, aber immernoch möglich. Und das, obwohl es eingeschränkter nicht geht, außer kompletten Tausch zu unterbieten.
Ich kann durchaus Deinen, bzw. IkariX´ Einwand nachvollziehen.
Nur warum muß dies dazu führen daß alle das Spiel gleich spielen sollen?
Weil der Mensch von Effizienz getrieben wird. Warum 100 Stunden nach Item X farmen, wenn man es auch schon nach 10 Stunden durch Handel bekommen kann? Eine Handelsmöglichkeit würde viele quasi dazu zwingen Handel zu betreiben. Siehe AH.
Nun kann man dies eingrenzen soviel man will, aber Handel bleibt Handel. Es ist ein Mehrwert für beide Seiten. Das ist der Sinn von Handel. Es geht nicht um die soziale Komponente. Es geht nicht um Spaß. Es geht darum das zu bekommen was man will und das beiden Handelspartnern.
Blizzard möchte aber, dass das Spiel voll auf "Spaß" getrimmt ist. Nicht in Menüs hocken (unnötige Komplexität), nicht in Foren hocken (falls freier Handel), nicht im Clanchat hocken (falls auf Clans beschränkter Handel). Einfach spielen und Spaß haben.
Das mag dir nicht gefallen und das verstehe ich, aber es bleibt am Ende Blizzards Spiel. Wenn das ihre Philosophie für das Spiel ist, dann ist das so. Es ist ihr Recht das Spiel so zu gestalten, wie sie es wollen. Ich habe D3 Classic oft genug kritisiert, aber eben deswegen, weil das Spiel nicht so war, wie es sein sollte. Nicht, weil es nicht so ist, wie ich es haben wollte, sondern einfach weil es komplett in die falsche Richtung ging. Und Blizzard hat dem voll und ganz zugestimmt, wenn man die Entwicklung anguckt. Nun gefällt mir das Spiel allgemein besser, aber bestimmte Punkte auch schlechter. Ich stimme voll und ganz dem zu, dass es zu RNG-lastig ist. Es fehlt etwas um gezielt zu farmen. Es sollte aber dennoch eine Jagd bleiben und bei einer Jagd ist es immer möglich seine Beute nicht zu erlegen. Das Ziel sollte weniger RNG sein, nicht kein RNG.
Auch sehe ich Kadala als schlechtes Game Design an. Zumindest in der Art, wie sie jetzt ist. Man sollte nicht einen großen Teil seines Equips beim Händler kaufen. Genauso sollte man sich aber den Großteil seines Equips auch nicht bei anderen Spielern kaufen.
edit:
Das was Ikarix sagt stimmt, dass man schnell dadurch ausgerüstet ist und der Spass geht schneller flöten. Aber ich finde das soll doch jeder selber entscheiden, ob er denn nun selffound oder per Handel spielen möchte. Wenn sich jemand von anderen Leuten Items schenken lässt und diese annimmt und dadurch seinen Spielspaß verringert, dann ist er es selber schuld, zwingt ihn doch niemand die Items aufzuheben. Ein bisschen Selbstentscheidung und Selbstverantwortung kann man den Leuten doch wohl noch überlassen.
Denkst du wirklich, dass der Durchschnittsspieler sich dessen bewusst ist, dass geschenkte Items ihnen den Spielspaß verkürzt? Denkst du wirklich da wird so weit gedacht?
Ich denke das nicht. Es wird nicht eine Abwägung getroffen zwischen dem schnellen kurzfristigen Spaß des Instant-Items gegenüber dem langfristigem Spaß des "irgendwann das Item finden". Man sieht einfach blingbling, hebt es auf, freut sich und findet für diesen Slot dann wochen und monatelang kein Upgrade, was einen frustriert.
Man sollte nicht vergessen, dass der Durchschnittsspieler das Spiel nicht so analytisch betrachtet.