>Beispielsweise wird bei der Anmeldung die komplette eigene Adresse angegeben.
Anbieter wie Amazon verlangen auch die komplette Adresse und denen wird sie bereitwillig gegeben. Unterschied gibt es keinen. Es werden beide Dienste genutzt, auf ihre Weise.
Der Vergleich zwischen einem Käufer und einem Verkäufer wie über eine Plattform wie Amazon und einem Nutzer und Anbieter wie im Falle des Bnet kann unterschiedlicher nicht sein.
Das Vertragsverhältnis von Amazon zum Käufer ist das eines Kaufvertrages. Da es sich um einen Kauf inkl. beauftragtem Versand an den Käufer handelt, ist eine Mitteilung dieser Daten an den Verkäufer für die Abwicklung des Geschäfts unabdingbar.
Blizzard hingegen versendet nichts und ich kaufe bei Blizzard auch nichts (vorausgesetzt ich erwerbe das Spiel nicht online), eine Übermittlung von Daten wie Name, Anschrift o.ä. ist insofern nicht notwendig. Eine Überprüfung der Daten wäre erst dann notwendig, wenn ich über einen Onlineshop etwas kaufe oder ich die Legalität meines Programms wegen eines Accountshacks o.ä. belegen müsste. Bis dahin aber ist eben für Blizzard ebensowenig nötig meine Identität zu kennen, wie es für MS notwendig ist - weswegen man dort seine Software ja auch anonym per Telefon aktivieren können muss.
Wir sehen also: Ein Vergleich zwischen einer Plattform wie Amazon und einer wie dem Bnet ist ziemlich unpassend, die Aussage es gäbe keinen Unterschied falsch.
>Bei den Lizenzvereinbarungen stimmt man zu, dass seine Daten an dritte weiter gegeben werden dürfen.
Und jetzt? Bei jedem Vertragsabschluss stimmst du zu, dass dein Daten an die Schufa oder irgendein Inkasso-Unternehmen weitergegeben werden, zur "Überprüfung".
Bei jedem Vertragsabschluss? Bei weitem nicht. Geh in den nächsten Laden, kauf die nen paar Kaugummis und geh raus. Du hast einen Vertrag geschlossen. Die Schufa oder andere Unternehmen werden nie davon erfahren. Der Vergleich die Bonität eines Kunden vor/bei Vertragsschluss zu prüfen mit einer Datenerhebung wie sie Blizzard anstrebt ist ebenso völlig fehl am Platz.
Worauf der TE wohl hinaus will, ist die Zustimmung der Speicherung persönlicher Daten inkl. derer kommerziellen Verwertung.
Dazu gibt es bereits eindeutige Aussagen von Fachleuten: Soetwas ist schlicht unwirksam, da unsere Rechtsordnung eine Zustimmung in dieser Weise (aus gutem Grund) nicht zulässt.
Blizzard darf nicht ohne weiteres Daten mit persönlichen Inhalten speichern, zudem hat der Nutzer zu jeder Zeit ein Auskunftsrecht gegenüber Blizzard über Art und ich meine auch Verwendung der erhobenen Daten.
>BattleNet2 bietet eine Funktion, mit der man seinen Facebook Account verknüpfen kann. Wobei man sagen muss, dass Facebook nicht grade für Datenschutz bekannt ist.
Facebook...entwickelt sich zu einem zentralen Punkt des Internets.
Und selbst wenn, es heisst ja nicht, dass man einen Facebook-Account besitzen muss, um das Spiel zu spielen, es wird nur die Möglichkeit gegeben, seinen Battle.Net-Account mit dem Facebook-Account zu verbinden, um den Freunden darüber mitzuteilen, was man derzeit macht.
An der Stelle ist es wirklich nur eine Option, die man nicht nutzen muss und für den Spielbetrieb nicht notwendig ist.
Um mir eine persönliche Anmerkung zu erlauben: Niemand, der nicht irgendwann mal mächtig gelitten hat, würde bei Facebook persönliche Daten eingeben, da Facebook kein seriöses Unternehmen ist.
>Desweiteren ist mir sauer aufgestoßen, dass man mit StarCraft2 lediglich die "Erlaubniss" kauft, dass Spiel spielen zu dürfen. Sprich einmal aktiviert, läuft es auf deinen Namen. Weiterverkauf somit mehr oder weniger ausgeschlossen.
Blizzard ist eine Firma, die vom Verkauf ihrer Spiele lebt. Ein Weiterverkauf ist in dem Sinne für die Firma schlecht, ergo wird es auf diese Weise unterbunden. Normale Firmenpraxis, seh ich jetzt kein Problem dahinter.
Normale Firmenpraxis ist das ganz sicher nicht. Was sich hier bei einigen Marktführern eingeschlichen hat, ist geradezu kundenfeindlich.
Blizzard mindert damit natürlich massiv den Wert des Produktes (38€ war schon weit überteuert, von den angepeilten 59€ mal gar nicht zu reden) und niemand, der das Spiel verkauft und von dem Erlös sich ein neues Blizzard-Spiel gekauft hätte, kann das noch in sinnvoller Art und Weise tun. Der Gebrauchtwarenmarkt ist für jeden Hersteller wichtig und langfristig vielmehr als Schnitt ins eigene Fleisch zu werten.
Allerdings sind wir alle mündige Kunden und können dem Hersteller nur durch ein "dann eben ohne mich" zeigen, dass die Käufer diese Art von Geschäftsgebahren nicht unterstützen. Und so wie ich das sehe, war die Welle an Vorbestellungsstornos bei Amazon, als Blizzard nochmals bestätigte, dass SC2 kein LAN-Modus haben wir und mit der Real-ID in den Foren anfangen wollte - ein Thema, das ja gemäß der EULA zu jeder Zeit wieder auf den Tisch kommen kann - ziemlich groß.
Bedauerlich in dem Thema ist natürlich die Bestätigung des BGH in dem Verfahren des Verbraucherschutzes gegen Valve/Steam, dass solch ein Vorgehen möglich ist unter Vertretung der Auffassung, dass ja der Datenträger durchaus weiterverkauft werden könne - dass der Käufer durch die EULA das Spiel nicht spielen könne würde den Weiterverkauf nicht schädigen.
Zieht man diese Auffassung heran, so zwingt es sich auf den fehlenden Wiederverkaufswert in die Preisberechnung beim Ersterwerb einzukalkulieren, der sich dadurch natürlich mindert.
>Da Diablo3 auch auf den BattleNet2 Servern laufen wird ist es in meinen Augen mehr oder weniger naheliegend, dass bei D3 ähnliche Dinge auf die Spieler zukommen.
>Falls dem so sein sollte, würde euch das abschrecken, Diablo3 über B.Net2 zu spielen? Vorallem in Zeiten wo Datenschutz ein großes Thema ist?
Wieso sollte es einen abschrecken, D3 über das B.Net2 zu spielen?
Wen das abschreckt, der sollte aus dem Jahre 1989 aufwachen und mittlerweile erkennen, dass wir im Jahre 2010 angekommen sind. Daten werden an irgendwelche Dienstleister/Ämter noch und nöcher freiwillig übergeben.
Es steht bereits sogar fest, dass D3 über Bnet2.0 laufen wird. Wen diese Plattform nicht abschreckt, dem kann man glaube ich auch nicht mehr helfen, ihm sind seine Rechte egal, er ist der Spielsucht verfallen oder er kommt eines Tages noch auf unserem Planeten an - irgendwo in der Größenordnung jedenfalls bewegt es sich.
Wen das mit der Datenweitergabe stört, der sollte in eine Höhle irgendwo im Nirgendwo ziehen, fernab von jeglicher Zivilisation, wo kein Strom, kein fließend Wasser, kein gar nichts existiert und es sich dort einrichten.
Früher oder später wird jedes Spiel mit Onlinezugang nur noch per RealID zu spielen sein. Da können dann Aufschreie aus der Community kommen noch und nöcher, es wird immer Menschen geben, denen es dann egal ist, weil sie die Spielreihe mögen und den Nachfolger spielen wollen/werden.
Du hast von Datenrecht und warum das notwendig ist leider absolut keine Ahnung und der Anfang Deiner Aussage zeigt beispielhaft, wieviele Leute sich evtl. lieber mal mit den Auswirkungen von solchen EULAs beschäftigen sollten, statt ein Spiel zu spielen, vor dem man solchen zustimmen muss.
Leider liegst Du mit dem zweiten Teil völlig richtig - es wird immer genug Leute geben, denen ihre Rechte egal sind und die lieber spielen, weil süchtig, unwissend o.ä.
Ich für meinen Teil werde D3 genauso handhaben wie SC2 und es nicht kaufen, solange Blizzard hier nicht zur Vernunft kommt.