Nochmal kurz zum Thema Immunitäten.
Klar war es in DII praktisch, durch eine halbwegs abgestimmte Party jede Immunität umgehen zu können. Dazu musste die Party aber auch
gemeinsam spielen (was bei Fremden ja so oft vorkam
).
Da ist es doch sinnvoller, Immunitäten komplett abzuschaffen und wie in D3 geschehen durch hohe Resistenzen zu ersetzen. Soll heißen, Immunitäten sind für mich kein Argument mehr, dass D3 partyfreundlicher wird / werden soll / werden könnte - zumal es auch hier stark darauf ankommt (wenn man den Kampf gegen Monster mit hohen Resistenzen abkürzen will), dass
gemeinsam gespielt und nicht nur viele Spieler in einem Spiel sind.
Und ja, in DII konnte man sich recht dämlich vorkommen, wenn man Gegner aufgrund ihrer Immunität stehen lassen musste ("Ich rette die Welt vor der ganzen Höllenbrut! Öhm, aber den da, den lasse ich aber mal übrig - ich hab' grad keinen passenden Zauber..."
).
Erst vergangene Woche habe ich zum ersten Mal einen anderen Char ins Spiel geholt, weil der olle Baumkopf mit seiner phys/cold Immunität meinen Tornadostormer daran gehindert hätte, die Cain Quest überhaupt bewältigen zu können. Den Ärger, den ich bei so einer Konstellation in der Höhle des Bösen hatte, wollte ich mir einfach kein zweites Mal antun, von wegen neues Spiel aufmachen und auf andere Immunitätskombo hoffen. Aber Gegner mit hohen Resistenzen, knackig und nur mit Geduld und Taktik legbar - das fand ich immer eine angenehme Abwechlsung im sonst so stupiden DummeOpferNiedermähen.
Der Ausgangspunkt für diesen thread allerdings war ein ganz anderer (sozusagen backt to topic):
in der Diskussion "Soll es Anreize (sog. incentives) für das Partyplay geben?" äußerte Bashiok ja die Meinung, dass mehr Beute ( =Geld) und dadurch "mehr Power" Anreiz genug seien.
Also zum einen bin ich ja auch der Meinung, dass es für Partyplay (oder Solospielen) keine weiteren Anreize geben sollte. Wem es keinen Spaß macht, die Chance auf ein Gemeinschaftsgefühl zu erhalten, sollte bitte nicht dazu künstlich gedrängt werden. Egoisten, die zähneknirschend sich zu einer Gruppe zusammenschließen, sind die letzten Spielkameraden, die ich mir wünschen würde. Ebenfalls sollte die alleinige Vorgehensweise nicht auch noch belohnt werden, weil sonst viele potentiell gute Spielgemeinschaften gar nicht erst entstehen. Ein Onlinespiel, das zu >80% nur Solospieler anlockt, hat den Aufwand nicht verdient, da hätte man sich dann gleich sich auf das Einzelspielererlebnis konzentrieren können und gegebenenfalls manche Zugeständnisse an den Multiplayerpart ersparen können. Von dem her verstehe ich auch nicht so ganz, warum die Follower nur im Einzelspiel auftauchen. Ich zumindest will auf diesen Storyaspekt nicht verzichten.
Zum anderen muss ich Bashiok widersprechen. Diablo ist für mich nicht nur die Gier nach mehr (Kampf)Kraft durch immer wertvollere Gegenstände, das Ratten&Knöpfe Prinzip mag ja für viele der Antrieb sein, ich sehne mich aber nach mehr.
Ich wil die Welt retten oder zumindest das Gefühl davon haben. Ich will Ruhm und Ehre erringen, nicht unbedingt vor anderen Spielern um damit richtig fett angeben zu können. Nein, ich will vor mir selber als Held dastehen können und sagen: ich (oder wir) haben den oder die Fürsten der Hölle selbst besiegt und nicht einmal der Himmel musste uns dabei helfen.
Den höheren Killspeed durch koordiniertes Verhalten als Argument für das Partyplay anzuführen, ist für mich gerade das falsche. In einer Party wird normalerweise so schnell vorangegangen, dass keine Zeit zum ausgewogenen Ausrüstungoptimieren übrig bleibt. Klar komme ich (bei guter Ausrüstung) mit so einer Gruppe schnell durch, aber für's hamsterähnliche, raffgierige, itemgeile Beutegrapschen mit wohlüberlegter Abwägung, ob das vielleicht-doch-so-wundervolle Item a) zum Händler b) zum Zerlegen c) ins Auktionshaus oder gar d) für den nächsten Charslot herhalten muss, eignet sich eben das Solospielen mit selber gewähltem Spieltempo doch wesentlich besser.
Das einzige, was ich daraus lerne, ist, dass Bashiok & Co. meine Sicht der Diablowelt nicht so ganz teilen.
Frohe Weihnachten, Tom Grenn :tree2: