Aufzeichnungen am zwanzigsten Äon des Anagatios – Ghalid
Die Schrift scheint von einem kraft und mutlosen Soldaten zu stammen
Wir sind immer noch auf diesem Metallding unterwegs. Es bringt uns stetig Richtung Norden, und je weiter wir kommen, desto stärker spüre ich eine uralte Macht. Ich bin mir nicht sicher was uns erwarten wird, aber ich bekomme kein gutes Gefühl. Wenn etwas so altes und mächtiges diese Welt hier überdauert, dann wird es garantiert gefährlich sein.
Ceth und Sha’Alth haben Meldung gemacht, die Menschen folgen uns in ihren Flugmaschinen, doch halten sie Abstand, sie haben Respekt, dass merkt man ihnen an. Ich hoffe sie tun nichts unüberlegtes und greifen uns an, vielleicht merkt Scofield, dass wir flüchten. Die Legion ist am Ende, die letzten Kämpfe haben Moral und Hoffnung auf den Tiefpunkt gebracht, die körperliche Verfassung der meisten ist schlimmer als sie es in den großen Schlachten der Hölle waren, nur wenige sind unverletzt, zu wenige für einen Kampf.
Aufzeichnungen am Abend des zwanzigsten Äon des Anagatios – Ghalid
Die Schrift scheint beschwingter, als wenn der Autor im Gegensatz zum Eintrag vorher sehr viel bessere Laune hätte
Endlich mal wieder gute Nachrichten. Und ich dachte schon es wäre alles aus gewesen.
Unser Metallgefährt hielt auf einmal an. Im ersten Moment dachte ich das Scofield es irgendwie gestoppt hätte und uns nun überfallen würde. Ich befahl die Legion zu den Waffen. Ceth und Sha’Alth kamen zu mir und berichteten mir das Scofields Fluggerät sich nähern würde, und er hielt eine weiße Flagge in der Hand. Zuerst wusste ich nich was ich davon halten sollte, konnte ich ihm vertrauen? Und woher wusste er das die weiße Flagge ein Zeichen des Friedens war? So unterschiedlich waren wir also doch nicht. Gewissheit gab mir dann die Nachricht dass er allein kommt.
Und so war es auch. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm setze ihn sein Fluggefährt ab. Ich empfing ihn, zwar mit der Hand am Schwertgriff, doch voller Hoffnung, dass etwas gesunder Verstand in ihm stecken würde. Wir unterhielten uns lange im Stillen, weit ab von der Legion. Er war als Unterhändler gekommen und wollte unsere Kapitulation aushandeln, immerhin waren wir wenige und die ewige Hetzjagd würden wir nicht überstehen – und er hatte recht. Doch als ich ihm von unserem Plan erzählte, das wir einen Weg nach Hause suchen und ihm Norden vielleicht finden könnten, schlug er ein Ultimatum vor: zwei Tage haben wir Zeit einen Weg aus dieser Welt zu finden, die Menschen würden gerüstet hinter uns stehen, uns jedoch in Ruhe lassen. Sollte es uns innerhalb dieser Zeit nicht gelingen nach Hause zu gelangen so werden wir kapitulieren, das waren die Bedingungen mit denen wir beide einverstanden waren.
Aufzeichnung am einundzwanzigstens Äon des Anagatios – Legionsführer Ghalid
Die Schrift unterscheidet sich extrem stark von dem vorigen Eintrag. Es wurde eine extra Seite angefangen und die Schrift ist reichlich verziert, Ghalid hat anscheinend sein ganzen schreiberisches Können aufgebracht.
Dies ist mein letzter Eintrag, liebes Tagebuch.
Wir sind angekommen. Wir haben eine Steinformation vorgefunden, die mich sehr an die Monolithen von Tristram erinnert, doch sind diese viel größer und scheinen mächtiger. Sie können sie nach Hause bringen, sie müssen einfach. Es darf nicht alles umsonst gewesen sein.
Warum ich
sie sage? Das will ich dir erklären, Tagebuch. Ich habe von allen Magiern und Gelehrten die Steine untersuchen lassen und ihnen die Weltensteine zur Verfügung gestellt, sie sollten einen weg finden das Portal in die Hölle zu öffnen. Während sie um die Steine herumschlichen, die übrigens Stonehenge genannt werden, wenn ich das hier alles richtig entziffere, ging ich durch die Reihen der Legion, sprach ihnen Mut zu und sagte ihnen, dass wir bald zu Hause sind. „Wir“ sagte ich, noch unwissend welches Schicksal für mich parat lag. Sie kamen mir mit gesenkten Köpfen entgegen und meinten sie hätten einen Weg gefunden ein Portal zu öffnen. Ich konnte meine Freude kaum zurückhalten, endlich nach Hause, doch warum waren sie so betrübt? Es war ein Opfer reinen Böses erforderlich, um das Portal durch den Weltenstein und die Steine zu öffnen. Und da verstand ich. Sie nahmen mich beiseite, erklärten mir, dass auf Grund der Größe des Weltensteins, das zu opfernde Wesen sehr alt und mächtig sein muss und dass nur die wenigsten dafür in Frage kämen. Am liebsten hätte ich nach Gharkry suchen lassen, dieser Necromancer scheint mir von Grund auf Böse zu sein, und mächtig ist er in jedem Fall. Doch wo dieser verfluchte
---an dieser Stelle steht ein höllisches Wort--- in dieser Welt auch sein mag, in der vorgegebenen Frist werden wir ihn nicht finden.
Ich ließ die Vertrauten zu mir kommen. Ich erklärte ihnen die Situation, einige boten sich sogar an, sich zu opfern. Doch Sha’Alth und Chrell waren verwundet, Ceth war ein Drache und somit ungeeignet. Ardor war nur zur Hälfte in dieser Welt und Hrasamel war untot. Sie verstanden worauf ich hinauswollte. Ich gab jeden ein Pergament mit, die Seiten sind aus dem Tagebuch. Es sind Empfehlungsschreiben, in denen ihre vorbildliche Vorgehensweise während der Zeit in der Legion gerühmt wird.
Der untere Teil des Papiers ist stellenweise gewellt
Die Legion ist bereits unterrichtet, sie haben es gefasster aufgenommen als ich dachte, doch in vielen spüre ich die Trauer. Und nun sitze ich hier in meinem Zelt, meine Rüstung und der Helm sind blank poliert und von allen Dellen befreit worden. Ich sehe aus, wie zur großen Schlacht gerüstet und gehe doch nur meinen letzten Weg. Dies sind die letzten Zeilen des Legionsführers Ghalid, Nachfolgers des legendären Modokans. Mein Tagebuch, sowie das von Modokan gehen zusammen mit meinem Schwert in den Besitz des Drachen Cethalayrashyllarzul, so ist mein letzter Wille.
Ghalid
Ziele:
- Beschreibung der letzten Momente vor der Rückkehr in die Hölle
Feindkontakt:
- Feindsichtung, aber kein Kontakt
Zeitrahmen:
- erübrigt sich