Akt 3 ist imho der Akt mit dem wenigsten Flair. "Das legendäre Kurast" und alles was von seiner Erhabenheit übrig ist, ist ein vertrottelter Möchtegern, der von sich selbst in der dritten Person spricht, ein verrückter Alchimist, die nichtsnutzigen "Eisenwölfe" und ein paar andere lieblose Randgestalten?
Dazu noch der abrupt abreißende Handlungsstrang mit Natalya, wo einfach etwas
fehlt.
Zudem ist der ganze Akt optisch einfach nur eine grüne Suppe, garniert mit völlig hirnrissigen Quests (Ohh, 'zufällig' findet man etwas, das man gegen etwas umtauschen kann, in dem etwas drin ist, aus dem der nach Rauschkraut stinkende Alchimist einen Trank brauen kann, der auf wundersame Weise die eigene Lebenskraft steigert und den man einfach so von besagtem Tränkemixer geschenkt bekommt? Wtf? Ganz zu schweigen von "Khalims Relikten". Selbst in Sanktuario verwest ein Herz, das in irgend einer modrigen Kiste in einem Dungeon liegt!).
Sorry, aber Akt 3 geht gar nicht. Und ja, ich habe ihn schon oft gespielt.
Zumindest der Showdown mit dem hohen Rat und dem Kerker des Hasses ist gelungen. Den Rest vom dritten Akt kann man getrost in die digitale Tonne treten!
Gelungen hingegen sind z.B. die gequälten Seelen, die sich im Flammenfluss winden. So richtig cool wäre es gewesen, wenn aus dem Flammenfluss brennende Seelen und emporsteigen würden und sich aus der Lava ein Feuergolem nach dem Anderen erheben würde ... Aber man kann nicht alles haben.
Auch wenn der vierte Akt insgesamt deutlich zu kurz ist, so ist das Chaos Sanktuarium immer eine Reise Wert. Das riesige Pentagramm, das mitten im Herz der Hölle in einen See aus Lava gebettet wurde ...
Ein würdiger Rahmen für den Kampf gegen den Fürsten der Hölle.
Ich persönlich mag den ersten Akt, da er sehr an Diablo 1 angelehnt ist. Skelette, Zombie, Geister, Ghule, ... Mehr Oldschool geht nicht. Auch die Texturen und das Ambiente insgesamt erinnert sehr an D1.
Dazu noch das zerfallene, vom Krieg verwüstete Tristram und der alte Wucher Wirret, dessen Leiche vor Gold nur so strotzt.
Wirklich störend ist aber leider, dass es sich vom Tamo Hochland bis hin zu Andariels Lager ewig zieht. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.
Bei Akt 5 ist die Aussicht ganz nett, aber der Kampf gegen Baal ist weniger gut gelungen als der gegen Diablo. Ich meine, da hockt Baal die ganze Zeit über vor dem Portal und der Held metzelt schön eine Feindwelle nach der anderen nieder, statt einfach die paar Treppenstufen nach oben zu gehen und dem Möchtegern-Herr-Der-Zerstörung in den Allerwertesten zu treten?
Ja neee, iss klaaar ... Diplomatische Immunität und so ...
Sie hätten sich wenigstens die Mühe machen können Baal hinter irgend eine magische Barriere oder dergleichen zu stellen. So ist der Endkampf einfach nur lächerlich.
Ein Highlight im Spiel ist Nihilataks Versteck, nachdem man durch das rote Portal tritt. Kaum haben die gequälten Seelen, deren Ruhe man gestört hat, die Ankunft des Helden bemerkt, erheben sie sich, um ihren Meister zu schützen.
Der atmosphärischsten Ort im Spiel: Atmas Bar! Nirgendwo muss man länger auf sein Bier warten!
Hat etwas Philosophisches ... Ich glaube die ganzen Skelette bei Radament sind ehemalige Gäste von Atma! Verdurstet in einer Bar.
Wahrscheinlich wollte Radament und seine Kollegen nur ihr Geld zurück, dass sie im Voraus für ihr Bier bezahlt haben und Atma schickt den "Helden" nur da runter, damit sie das Geld nicht zurück geben muss!
Der Held in Wahrheit das Instrument finsterer Kapitalisten wie Atma?