Farmen oder Klo putzen?

[Oreq]

Eine der "innovativsten Entwicklerinnen" schlägt in ihrem Buch vor, Real Life und Virtual Life viel enger zu verknüpfen.

Die "glückselige Produktivität" der Gamer könnte man doch viel besser nutzen, als nur für die Kassen der Spiele-Hersteller.

Was haltet ihr davon? Würdet ihr für euer neues Item statt einer Woche farmen z.b. eine Stunde im Altenheim putzen?

Positive Auswirkungen von Videospielen: Mal spielend die Welt retten - Digital | STERN.DE

 

[TheGhost]

Naja manche hier gehen ja schon arbeiten nur um sich dann Items in Diablo zu kaufen ...

 

[cyrex1900]

das hab ich vor vor 8 jahren gesagt, als wow rausgekommen ist.

wenn ich damals in der schule auch für jeden unsinn direkt einen erfolg sehen würde, seien es irgendwelche punkte, items oder einfach nur ep, wäre ich wesentlich besser in der schule gewesen.

nach 1 stunde questen habe ich eben einen fortschritt, nach einer stunde mathe lernen auch, aber ich bekomme keine direkt belohnung.

Naja manche hier gehen ja schon arbeiten nur um sich dann Items in Diablo zu kaufen ...

Dann hat man entweder nen sehr schlechten job oder jede klasse auf 60 mit dem bestmöglichen equipment! ^^

 

[faker01]

Es gibt auch Schüler, die nur sehr wenig arbeiten, zB nur samstags

 

[mfb]

nach 1 stunde questen habe ich eben einen fortschritt, nach einer stunde mathe lernen auch, aber ich bekomme keine direkt belohnung.

Dann lege dir selbst eine fest. Muss kein Levelup in den Mathefähigkeiten sein, x Minuten Computerspiel y, Süßigkeiten, was auch immer.

 

[cyrex1900]

Dann lege dir selbst eine fest. Muss kein Levelup in den Mathefähigkeiten sein, x Minuten Computerspiel y, Süßigkeiten, was auch immer.

ne, das zieht nicht. ohne ep farmen ist ein level up unmöglich, das zocken ist aber auch ohne vorheriges mathe lernen möglich.

wobei die mathelernzeiten auch gut 6 jahre her sind mittlerweile. heute wäre es wohl jeder zivilrecht.

 

[ABBaer]

Mathe/Physik und Questen ist doch fast das gleiche. Ob man nach eine Stunde einen mächtigen Gegner gelegt oder knobeln eine Gleichung gelöst hat, erringt man doch fast die gleichen Archievement: Endogen einen Dopamin-Burst sowie gesteigerte Selbstwirksamkeit, exogen Anerkennung der Peers oder sogar vom Übergeordneten.
Vielleicht war ich deswegen gut in der Schule, aber so schlecht im Studium. Ohne Erfolge aka Archievements hat man auch keine Lust zu farmen/lernen.
Aber mal im Ernst: Bei freier Zeiteinteilung und überdurchschnittlich gutem Gehalt könnte ich mir schon vorstellen, Geld für Items auszugeben. Aber vielleicht hat man bis dahin entdeckt, dass Paragliding (das man sich durch sein exorbitantes Gehalt täglich leisten könnte) viel geiler als D3 ist........

 

[Hanke]

Dann lege dir selbst eine fest. Muss kein Levelup in den Mathefähigkeiten sein, x Minuten Computerspiel y, Süßigkeiten, was auch immer.

Das Problem für mich dabei ist, dass ich, wenn ich keine Lust auf Tätigkeit X habe, sie endlos aufschiebe, da bringen auch Belohnungen sehr wenig. Wenn ich etwas aber wirklich machen will, dann passiert das recht schnell. Für Französisch oder Bio habe ich in der Schule alles aufgeschoben, abgeschrieben oder minimalst gemacht, in Deutsch, Geschichte und Englisch war ich hochmotiviert dabei.

Mathe ist aber ein gutes Beispiel für nicht sichtbaren Lernerfolg bzw. Frustration. Ich habe dieses Semester mit Physik angefangen und habe mich viel mit der Mathematik beschäftigt und mir weitere Bücher zu den Skripten ausgeborgt, ich hatte trotzdem extreme Probleme und habe mittlerweile aufgegeben. Als ich bei den ersten Übungen noch Beispiele richtig hatte, war das aber ein ziemlich geiles Gefühl.

 

[cyrex1900]

Das Problem für mich dabei ist, dass ich, wenn ich keine Lust auf Tätigkeit X habe, sie endlos aufschiebe, da bringen auch Belohnungen sehr wenig. Wenn ich etwas aber wirklich machen will, dann passiert das recht schnell. Für Französisch oder Bio habe ich in der Schule alles aufgeschoben, abgeschrieben oder minimalst gemacht, in Deutsch, Geschichte und Englisch war ich hochmotiviert dabei.

Mathe ist aber ein gutes Beispiel für nicht sichtbaren Lernerfolg bzw. Frustration. Ich habe dieses Semester mit Physik angefangen und habe mich viel mit der Mathematik beschäftigt und mir weitere Bücher zu den Skripten ausgeborgt, ich hatte trotzdem extreme Probleme und habe mittlerweile aufgegeben. Als ich bei den ersten Übungen noch Beispiele richtig hatte, war das aber ein ziemlich geiles Gefühl.

aber wenn du jetzt alle bücher durchkauen würdest, aufgaben lösen würdest, die skripten lesen und dich wirklich durchbeissen würdest, hättest du das wohl auf die reihe bekommen. und sagen wir mal es gäbe einen skillpunkt für jede gelöste aufgabe etc. (natürlich müsstest du immer schwierigere aufgaben lösen, um einen skillpunkt zu bekommen), wäre dir das ganze viel einfacher gefallen.

bei X skillpunkten bestehst du die klausur, bzw. erreichst dein ziel.

etwas geschafft -> belohnung in der form, näher am ziel (z.b. des bestehens einer klausur zu sein)

anstatt: bücher lernen, skripten lesen, aufgaben lösen, lernen, lernen, lernen, also durchbeissen und dann hoffen, dass man die klausur packt und erst, wenn man die wiederbekommen hat, hat man seine belohnung (oder auch nicht )


bei mir im jurastudium sieht das ganze noch bitterer aus. lernen bis zum umfallen und dann ins examen gehen. null belohnung vorher. und dann am ende eben ganz oder gar nicht.

 

[Estragon47]

bei mir im jurastudium sieht das ganze noch bitterer aus. lernen bis zum umfallen und dann ins examen gehen. null belohnung vorher. und dann am ende eben ganz oder gar nicht.

genau so schauts aus

dafür ist die Belohnung nach einer Prüfung dann umso besser

Estragon hat jetzt 2 fette Prüfungen geschafft und tolle Weihnachtsferien :santa:

 

[Hanke]

Naja, das Problem an dem Studium (bei einem Freund in Mathe war es ähnlich) ist (Physiker und Mathematiker mögen mir bitte widersprechen), dass man eher wenig lernen kann, im Sinne von "Ich setze in die Formel aus der Vorlesung ein und löse das Beispiel in 5 Minuten", vor allem, da wir Formelsammlungen verwenden dürfen. Sobald man die Mathematik dahinter halbwegs versteht, hat man quasi gewonnen. Wenn man das nicht schafft, schaut es eher schlecht aus. Die Erfolgserlebnisse waren auch nur am Anfang da, es ist nicht sonderlich motivierend, zwei Stunden über einem Beispiel zu grübeln, aber dann doch nichts Sinnvolles zusammenzubringen, und das dann bei fast jedem Beispiel. Eben weil ich noch andere Bücher dazu verwendet habe, war das umso frustrierender.

 

[Estragon47]

richtig frustrierend war bei mir Statistik - hätt ich mal 2 Semester gemacht
aber da wars auch so, dass wir eine Aufgabe bekommen haben, uns den Stoff bis zum nächsten Mal, um die Aufgabe zu schaffen, selbst beibringen mussten und dann nachdem wir die Aufgabe abgegeben haben die Theorie dazu erklärt bekommen haben

naja, wie auch immer. Vielleicht muss man dann das Leben als große Quest sehen

bzw auch das Studium - und der Abschluss (der Titel) ist die Belohnung - die hat man nämlich immer - außer man bricht das Studium (die Quest vorher ab hehehe)

 

[mfb]

ne, das zieht nicht. ohne ep farmen ist ein level up unmöglich, das zocken ist aber auch ohne vorheriges mathe lernen möglich.

Deswegen müsstest du dir es auch selbst als Regel festlegen.


Wieso wird so oft Mathematik als Beispiel gebracht? Mir fallen kaum Gebiete ein, die ungeeigneter für stumpfsinniges Lernen wären.

Sobald man die Mathematik dahinter halbwegs versteht, hat man quasi gewonnen. Wenn man das nicht schafft, schaut es eher schlecht aus.

Das.
Und wenn man alleine mit dem Verständnis nicht weiterkommt, sucht man sich eine Gruppe um das gemeinsam zu verstehen. Dann hat man auch einen festen Termin, was es einfacher macht.

 

[faker01]

Sobald man die Mathematik dahinter halbwegs versteht, hat man quasi gewonnen. Wenn man das nicht schafft, schaut es eher schlecht aus.

Naja, Logarithmus habe ich erst Jahre nachdem ich es gelernt habe, verstanden. Trotzdem hatte ich damit in der Schule keine Probleme. Damit kann man einiges mehr anstellen als ich in der Schule gelernt habe.

Wieso wird so oft Mathematik als Beispiel gebracht? Mir fallen kaum Gebiete ein, die ungeeigneter für stumpfsinniges Lernen wären.

Vielleicht weil der Vergleich zu Spielen auch hinkt.
Lernen und Questen/Farmen haben nicht viel gemeinsam.
Punkte sammeln...

 

[Estragon47]

Vielleicht weil der Vergleich zu Spielen auch hinkt.
Lernen und Questen/Farmen haben nicht viel gemeinsam.
Punkte sammeln...

najaaaa ist Ansichtsache

Quest: Mathe-Klausur
- Finde die Rezepte (Lerne die Formeln)
- Sammle 10 Tränke (übe 10 Aufgaben)
- Besiege den schrecklichen Cubus (schreibe eine erfolgreiche Klausur)

mfg Estragon

 

[Hanke]

Naja, Logarithmus habe ich erst Jahre nachdem ich es gelernt habe, verstanden. Trotzdem hatte ich damit in der Schule keine Probleme. Damit kann man einiges mehr anstellen als ich in der Schule gelernt habe.

Ich rede ja auch nicht von Schulmathe, ich hatte Mitschüler, die in der Oberstufe einfach alles auswendig gelernt haben. Gut waren die nie, aber fast immer positiv. Wie oben gesagt, bei Mathematik auf der Uni (Mathestudenten oder sonstige Studenten die extrem viel Mathe brauchen, mögen mich bitte aufklären, falls ich falsch liege) geht es meiner recht kurzen Erfahrung nach großteils um Verstehen. Die meisten Beispiele sind allgemein, d.h. ohne Zahlen, also fallen Taschenrechner weg. Für Beweise kann man auch eher schlecht immer nach demselben Muster arbeiten. Unimathe ist scheißeschwer.

najaaaa ist Ansichtsache

Quest: Mathe-Klausur
- Finde die Rezepte (Lerne die Formeln)
- Sammle 10 Tränke (übe 10 Aufgaben)
- Besiege den schrecklichen Cubus (schreibe eine erfolgreiche Klausur)

mfg Estragon

"besiege den schrecklichen Cubus"

 

[mfb]

Wie oben gesagt, bei Mathematik auf der Uni (Mathestudenten oder sonstige Studenten die extrem viel Mathe brauchen, mögen mich bitte aufklären, falls ich falsch liege) geht es meiner recht kurzen Erfahrung nach großteils um Verstehen. Die meisten Beispiele sind allgemein, d.h. ohne Zahlen, also fallen Taschenrechner weg. Für Beweise kann man auch eher schlecht immer nach demselben Muster arbeiten.

Kann ich bestätigen (Physik, aber da waren auch Mathevorlesungen dabei).

Unimathe ist scheißeschwer.

Ansichtssache.

 

[faker01]

Quest: Mathe-Klausur
- Finde die Rezepte (Lerne die Formeln)

Bei Quests wäre das wohl eher eine Variable, die auf 1 gesetzt wird, wenn man eine stupide Tätigkeit erledigt hat(bzw ein paar Sekunden/Minuten aufpassen).
Bei etwas wichtigen zu lernen oder etwas, dass man nach dem Test sowieso gleich wieder vergisst(ich brauchte oft nur eine Minute um unwichtiges wieder zu vergessen) ist es schon schwieriger. z. B. sollte man nichts zu früh vergessen und manches über sehr lange Zeit merken.

- Sammle 10 Tränke (übe 10 Aufgaben)

Nach dem Test hat man eh genug Übung(mein Motto)
und das erste gilt dafür auch

- Besiege den schrecklichen Cubus (schreibe eine erfolgreiche Klausur)

Wieder Denkarbeit bei einem und irgendwas beim anderen.
Im besten Fall muss man etwas verstehen und bei Spielen gibt es oft fast nichts zu verstehen.

Ich rede ja auch nicht von Schulmathe, ich hatte Mitschüler, die in der Oberstufe einfach alles auswendig gelernt haben.

Ich habe bei dem Thema nichts auswendig gelernt(möchte ich nur mal erwähnt haben).

 

[Wolverine]

Was haltet ihr davon? Würdet ihr für euer neues Item statt einer Woche farmen z.b. eine Stunde im Altenheim putzen?

hmm noe, weil ich die items ja möglichst selbst finden will oder mit freunden tauschen... auserdem findet man ja nicht nur ein item in einer woche...

Davon abgesehen sind die belohnung nicht für jeden menschen ein must have.... ist doch nur son olles virtuelles item...

Eine reale beschäftigung sollte auch eine real belohnung haben seis geld oder was auch immer der andre braucht...


MfG.

Wolverine

p.s. zudem ist beim farmen der zufall entscheident wobei man beim putzen dann ja wüßte was man bekommt somit wer sich lieber überraschen läst wird farmen...

 

[Hanke]

Ich hol das mal hoch.

Eigentlich wollte ich posten, da ich seit geraumer Zeit mit Anki lerne. Das ist ein Lernprogramm auf Karteikartenbasis ("Decks") und evtl. nicht unbedingt vergleichbar mit "Belohnungssystemen", aber ich finde es angenehm und gut zum Lernen. Wenn man eine Karte kann, wird sie zurückgelegt und man bekommt sie erst in einem gewissen Zeitraum wieder präsentiert und hoffentlich kann man sie dann wieder. Ist allerdings eher auf auswendig lernen (Vokabel und Fakten oder so) ausgelegt, aber wie ich finde trotzdem sehr befriedigendes Lernen.

Und vorher bin ich über das gestolpert:
http://kotaku.com/turning-school-into-an-rpg-where-you-level-up-by-studyi-1585846201

Irgendwie interessant und scheinbar bringt es auch was. Ob sich da auch Pay to win durchsetzen wird?