Warum lassen wir uns nicht einfach überraschen was passiert ?
Weil es Spaß macht zu diskutieren, solange wir noch nicht D3 zocken können
Mit Inflation ist hier vermutlich hauptsächlich gemeint, dass die Preise für Items mit der Zeit immer weiter nach oben gehen werden, weil mehr Gold da ist als Items.
Ob das so wird, bleibt abzuwarten.
Beorogh hat das ja schon gut analysiert, dass sich vermutlich für verschiedene Itemgruppen die Preise unterschiedlich entwickeln werden.
Die entscheidene Schraube kann Blizz ja jederzeit drehen, nämlich indem sie das Verhältnis von Golddrops zu Itemdrops modifizieren. Durch das RMAH kommt aber auch Echtgeld mit ins Spiel, was das ganze schwer vorhersagbar macht.
Alles andere regelt der freie Markt. Wir haben folgende Faktoren, die sich alle einpendeln werden:
Nachfrageseite:
- Neue Spieler bzw. Startchars fragen nach Low/lvl bzw. Medium Equipment nach.
Dieser Markt ist sicher zu Beginn des Spiels riesig und wird dann aber schnell kleiner. Ein gewisses Grundrauschen wird aber bleiben.
- Lvl 60 Chars werden nach Endgame Items nachfragen. Hier wird sich der Fokus immer mehr verschieben von guten Endgame Items nach Elite Endgame Items.
Dieser Markt wird eine größere Konstanz haben aber auch hier wird irgendwann die Nachfrage kleiner werden, wenn der Endgamespielerpool nicht mehr so stark anwächst wie die Menge an gefundenen Elite Items.
Die Nachfrageseite hat als Bezahlmittel sowohl ingame Gold und durch das RMAH auch Echtgeld.
Gold wird dadurch wieder aus dem Spiel genommen, dass man (nachdem man alle Einmalinvestitionen wie Truhe und Handwerker getätigt hat) regelmäßig für Reparaturen und Crafting wird zahlen müssen.
Angebotseite:
- Das Angebot an Items wird mit steigender Anzahl Spielern, die auf hohem Level nach Items farmen natürlich immer größer werden. Sicher wird es gerade zu Spielbeginn noch nicht so groß sein, doch wenn die erste Welle Spieler im Endgame angekommen ist und dort farmt, wird es einen kontinuierlich großen Pool an gefundenen Items geben.
- Durch die Notwendigkeit, Items für Craftmaterialien zerlegen zu müssen, werden aber auch Items wieder vom Markt genommen. Das werden hauptsächlich lowlvl Items sein, für die man im AH nach einer Weile keinen guten Preis mehr bekommt. Aber auch höhere Items werden sicher im Topf landen, wenn die Preise zu sehr in den Keller gehen.
Daraus ergeben sich nun verschiedene Möglichkeiten für die Preisentwicklung:
Ich denke, dass sich die Preise für low/medium level Items schnell einpendeln werden. Das Angebot kann schnell auf die sinkende Nachfrage reagieren durch Zerlegen der Items.
Bei den Elite/Items ist es schwer zu sagen, da wir einfach noch zu wenig darüber wissen, wie selten Items sein werden. Wie gut sind die besten Crafts im vergleich zu gefundenen Rares/Legendaries? usw.
Szenario 1:
Gold wird nicht schnell genug durch Reparaturkosten und Crafting aufgebraucht und die Goldmenge im Spiel (die auch für den Handel eingesetzt wird) baut sich schneller auf, als die Menge an Elite Items.
Dann werden die Preise (sowohl in Gold als auch in RM) für einzelne Items ansteigen.
Regulierend wirkt dem aber entgegen, dass bei extrem hohen Preisen es sich stärker lohnt zu craften und auf einen Topcraft zu hoffen. Dadurch wird dem System wieder mehr Gold entzogen und die Preise fallen wieder.
Szenario 2:
Der Itempool an Eliteitems steigt schneller an, als die Goldmenge. Da ein Überangebot besteht fallen die Preise.
Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt, da dann halt irgendwann auch Eliteitems in den Topf kommen und zu Craftmats verkocht werden, bzw. weniger gecraftete Items in den Markt gestellt werden, sondern einfach gleich wieder zerlegt wird, wenn ein Craft nicht das gewünschte Ergebnis geliefert hat.
In beiden Szenarien besitzt das Spiel Elemente, die sowohl einer starken Inflation als auch einer starken Deflation entgegenwirken.
Daher wird es höchstens moderate Preissteigerungen/-senkungen geben.
Diese kann Blizz dann wieder abfedern, indem sie den Goldoutput leicht modifizieren.
Knifflig ist aus meiner Sicht eher, wie die Lage sein wird für neue und für 1st Minute Spieler, nachdem D3 so sagen wir mal 3-4 Jahre läuft.
Sollten die Preise zu stark gestiegen sein und Blizz hätte versucht das abzufedern, indem sie weniger Gold ins System pumpen, bzw. Reparaturkosten und Crafting teurer machen, dann werden neue Spieler einen extrem harten Stand haben, da sie (sofern sie kein Echtgeld investieren wollen) einfach nie genug Reichtümer aufbauen können, um die Preise für Eliteitems auf dem Markt zu zahlen.
Sollten die Preise konstant geblieben sein, dann werden die Spieler, die von Anfang an dabei waren, alle unermesslich reich sein, da sie schon sehr gutes Equipment haben und auch an weiteres EQ sehr günstig rankommen. D.h. sie werden keine Möglichkeit mehr haben ihr erhandeltes Vermögen auszugeben.
Vermutlich werden aber diese Spieler dann einfach ihr Vermögen horten und sich auf andere Weise Herausforderungen suchen. Diese Spieler haben also viel Gold, stecken es aber nicht ins Wirtschaftsystem, wodurch die Preise nicht steigen.
So, genug VWL für heute von mir. Ist eigentlich nicht mein Spezialfach und ich war froh, als ich meine Pflichtscheine hatte damals und es nicht mehr hören musste
Ich übergebe daher wieder an die Spezialisten