Wichtig wäre zu wissen, welche Art "Wanderung" du vorhast.
Wenn es eine authentische Sache werden soll, so "Steinzeitlike", würde ich dir dringend raten, dich bei Experimentalarchäologen etc. kundig zu machen.
Viele Aspekte sind doch sehr komplex und man muß sich erstmal von einer Menge Irrtümer trennen.
Gerade die existenziellen Sachen, wie Witterungsschutz, Nahrungsbeschaffung und Feuermachen sind Dinge, die man erstmal in sicherer Umgebung testen und üben muss, sonst geht das unweigerlich schief oder kann sogar, je nach Gebiet, wo du unterwegs bist, lebensgefährlich werden. Überleben ist kein Spiel, wo man eine 2. Chance bekommt
Für eine "normale" Wandererung gibt es auch etliche Foren, wo es konkrete Tips zu Ausrüstung, Vorgehensweise und die ganzen Kleinigkeiten gibt, an die vorher niemand denkt.
Gerade bei den grenzüberschreitenden Sachen gibts ne Menge zu beachten und bedenken, die Bürokratie und Sturheit von Zöllnern Richtung Asien kann enorm anstrengend werden, wenn irgendein Stempel fehlt.
Oder such dir mal einen Platz zum Übernachten, wenn du nicht überall zelten darfst. Richtung Südosteuropa ist auch die Sicherheit ein ernstes Thema, das man keinesfalls unterschätzen darf.
Bei der Ausrüstung gilt: weniger ist mehr. Mach dir keine Sorgen, wenn du als Wanderer stinken tust, das tust du auch mit nem Sack voll Wechselwäsche. Nur läufts sich mit weniger Gepäck sehr viel entspannter. Ansonsten für Bekleidungstipps Wanderberichte lesen, nichts ist da besser als die Erfahrung von leuten, die den Kram schon durch die Welt geschleppt haben.
Werkzeuge nur das Nötigste. Was soll die Axt, willst du einen Holzhandel aufziehen ? Das Holz zum Lagerfeuer fällt man sich nicht, das sammelt man. Ein gutes Messer reicht für alle Lebenslagen aus.
Wenn du dir was gutes tun willst, nimm dir ne alte Eisenfeile und schmiede dir daraus ein Messer.
Du musst allerdings schauen, das du mit den Gesetzen nicht in Konflikt kommst. Manche Polizisten reagieren etwas nervös, wenn du ein Kurzschwert spazieren trägst.
Beim Wasser wird die Sache schwierig.
Solange du im Gebirge auf Quellwasser zugreifen kannst, seh ich da keine grossen Schwierigkeiten. Es sollte nur nicht an gut besuchten Wanderwegen liegen, da schwimmt sonst zuviel Zivilisation mit drin.
Denk bei Schmelzwasser auch an ausreichend Mineralzufuhr, das laugt dich sonst schnell aus.
Ansonsten würde ich auch bei authentischer Wanderung lieber Wasser aus der Flasche trinken. In dem Fall wäre mir meine Gesundheit wichtiger. In Skandinavien sieht das wieder sehr entspannt aus, da findet man eigendlich immer sauberes Wasser, und wenns nur vom Himmel fällt.
Mittel- und Südeuropa ist meistens mehr Kloake als Wasser, das muss man sich nicht antun.
Wasser wenn möglich immer reinigen, abkochen, filtern etc. Es macht keinen Spass, wenn das Zeug vom Körper zwangsentsorgt wird, glaube mir
Und Nehberg lesen, der olle Apache hat ne Menge guter Tips auf Lager.
Zu den Speeren nochmal:
Das Material ist wie gesagt relativ egal, es sollte trocken, leicht und elastisch sein.
Eibe ist super (edit: Esche ist ok), die Beschaffung von geeigneten Rohlingen könnte allerdings schwierig werden.
Schneeball geht super, wenn man passend dicke und lange Rohlinge findet - das wäre mein Favorit.
Weide geht auch sehr gut.
Such dir Äste, die etwas mehr als Daumendick sind, schneide die Rohlinge etwas länger zu und hänge sie zum trocknen auf. Unten kommt ein Gewicht mit rangebunden, Ziegelstein etc. dann verziehen sie sich beim trocknen nicht so leicht. Leichten Verzug kann man später überm Feuer richten.
Wenn du Rohlinge aus dickeren Stämmen spaltest, schmiere die Enden mit Holzleim ein, dann trocknen sie langsamer und es gibt weniger Risse.
Wenn es nur eine Spitze zum Hausgebrauch werden soll, geht Hartholz natürlich auch. Grob zurechtschnitzen und über dem Feuer härten, dann wäre die zur Not auch jagdtauglich.
Ansonsten musst du den Speer an dich anpassen, was Gewicht und Länge angeht, da kann man nur allgemeine Tips geben.
Speerschleuder ist ganz einfach.
Such dir eine stabile Astgabel, bei der eine Asthälfte so lang wie dein Unterarm und fast so dick ist.
Das andere Ende dient als Griff.
Die oben liegende Fläche wird längs fast halbiert und geglättet, am hinteren Ende bleibt eine Erhöhung - eine Art Haken - da wird dann der Speer eingelegt. Fertig.
Eine andere Methode ist ein ganz normaler Ast, der halbiert und geglättet wird, am Ende auch hier einen Haken. Das vordere Ende wird dann etwas schmaler geschnitzt, damit man es besser halten kann. Ich finde die erste Variante praktischer.
Wenn du dich mit traditionellen Waffen und deren Herstellung beschäftigen willst, ist der beste Tip, den ich dir geben kann: ausprobieren. Mal im Museum und in Büchern stöbern, Dokus über Naturvölker reinziehen und nach Möglichkeit alles nachbauen, testen, verbessern.