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Läuterlodern [Ich denke, also bin ich: Teil 4]

meine Montagslektüre fehlt :(
ich hoffe es ist morgen da, dann habe ich wenigstens was zum wachhalten am Vormittag :D

und ich wette bei dem thema gefühle wird bei Didi selbst noch ein chaos ausbrechen... ich mein, den schrecken... also die personifizierte Angst selbst zu überwinden :)
 
und ich wette bei dem thema gefühle wird bei Didi selbst noch ein chaos ausbrechen... ich mein, den schrecken... also die personifizierte Angst selbst zu überwinden :)

Ich freu mich viel mehr darauf, wenn Tyrael checkt, dass er den Golem und den Meister unterschätzt.
 
Okay, also...

Ich bin Sonntag spät heim gekommen, war keine Zeit. Hab das Ding Montag Abends geschrieben, aber war wieder so spät, dass ich gleich ins Bett bin.

Gestern war ich aber dann den ganzen Tag beschäftigt/hatte Besuch...

Also gibts das Kapitel erst heute. Tut mir echt Leid...

Ist auch leider nichts Besonderes, aber nächstes Mal gehts mehr ab, versprochen.

Simon
 
Kapitel 6 – Der Sündenweg

„...und dann denke ich, ein paar hübsche Fackeln an den Wänden hier unten wären nicht übel, um etwas wärmeres Licht hineinzubringen...vielleicht mit einem Dämonenmotiv? Das wäre schön ironisch.“

Um genau zu sein habe ich keine Ahnung, warum du das verlangt hast.

Tatsächlich verlange ich auch, dass du ihm die Zeichnung zeigst.

Na schön...

„So in etwa.“

Tyrael nimmt den Zettel, den vierten, den ich ihm bereits gegeben habe.

„Ist das dann Alles?“

„Ja, ich denke, das genügt für den Anfang.“

Die Fackeln erscheinen schon. Deckard Cain hebt eine Augenbraue, als er sieht, wie die Metallsockel gestaltet sind. Ich zucke meine Schultern in seine Richtung, zwei Finger entschuldigend erhoben.

Fast richtig. Das sieht doch schon viel besser aus so.

Wie auch immer...

„Ich hoffe, das erfüllt die hohen Ansprüche deines Meisters nun auch.“

„Wer weiß? Kann er uns ja selbst sagen, wenn er aufwacht.“

„Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, es ist hier durchaus...heimeliger geworden, Tyrael. Wobei mich das Dach verwirrt.“

Ich werfe einen Blick auf die Ziegel. Im Moment sind sie zitronengelb.

„Ja, als ich meinte, dass jede Farbe außer grau gut sei, meinte ich nicht, dass...“

„Golem, ich habe eine Stunde lang deine teils sehr...unverständlichen Forderungen erfüllt. Kennst du den Begriff 'Engelsgeduld'? Auch diese ist irgendwann zu Ende.“

„Tut mir Leid. Es ist wirklich toll geworden, vielen Dank.“

Das Dach ist jetzt dunkelblau. Na ja, wenigstens etwas Abwechslung oder so...wobei das ziemlich eindeutig Tyraels Art ist, darauf hinzuweisen, was er von unserem Katalog an Verbesserungsvorschlägen hält. Nicht, dass meine besonders „unverständlich“ waren.

Und was ist mit den Wandteppichen?

Es geht hier auch um die visuelle Ästhetik!

Blumenwiesen?

Ich gebe zu, ich habe mir im Voraus nicht allzuviel Gedanken um das Motiv gemacht, und als die Frage kam...

„Ja guten Morgen zusammen...“

Na endlich!

Ich würde jetzt gerne breit grinsen können.

„Guten Morgen, General! Schön geschlafen?“

„Wie ein Stein, verdammt, das erste Mal seit Wochen. Ich fühle mich wie neu geboren.“

Er stutzt.

„Deckard?“

„Grüße, mein Freund. Ich dachte mir, dass Ihr auch hier unten meine Unterstützung brauchen könntet.“

„Alles ist willkommen! Ha, und als ich durch dieses Portal ging, habe ich noch geglaubt, dass Golem und ich von jetzt an ganz alleine in einer uns hassenden Welt sein würden...“

„Das wird leider noch auf Euch zukommen.“

Der Meister verzieht das Gesicht.

„Gönn mir doch den Moment Freude...äh, war das Dach vorher nicht...grauer?“

Im Moment ist es hellgrün. Ich trommle meine Fingerspitzen aufeinander.

„Euer Golem schlug ein paar Veränderungen vor.“

„Oh! Die Fackeln, oder? Sehr geschmackvoll, ich hätte nicht gedacht, dass du so viel Humor hättest, Tyrael. Oder war das dein Vorschlag?“

„Mehr oder weniger.“

„Aah ja. Und...Moment, eine Blumenwiese?“

Ich hab dir...

Ja, ich weiß, es ist kitschig und unpassend! Hör auf!

„Das ist lustig. Vielen Dank für die ganzen Änderungen...und ihr habt sogar die Truhe mitgebracht!“

„Ein paar mehr Sachen noch – provisorisch da hinten gelagert. Müssen wir uns noch etwas einfallen lassen, der Platz ist etwas begrenzt. Vielleicht im unteren Bereich.“

Der Meister schlendert die Treppe hinunter.

„Ja...vielleicht können wir das hier abstellen...“

„Ich werde einen Lagerort arrangieren. Zusammen mit einer Möglichkeit für Euch, Euere Ausrüstung zu reparieren und geheilt zu werden, falls Euch etwas zustößt.“

„Bist doch ein feiner Kerl, Tyrael...hm, was mir einzig noch fehlen würde: Gibt es denn überhaupt eine Möglichkeit hier unten, an neue Ausrüstung zu kommen? Wenn ich meine Stiefel noch einmal flicken lasse, desintegrieren sie.“

„Habe ich schon angestoßen.“

„Ah, prima. Na denn...“

Er sieht Deckard an.

„Hast du auch so einen Hunger wie ich?“

„Ich muss gestehen, dass dies der Fall ist.“

„Aschara bestand darauf, dass wir Wein mitnehmen, wenn ihr welchen wollt...“

Der Meister schüttelt den Kopf.

„Ich und Wein? Da kennt sie mich schlecht. Das können die Gebildeten unter uns trinken. An Milch hat sie wohl nicht gedacht, oder?“

„Ich fürchte...“

Tyrael hält dem Meister einen Becher hin. Er ist voll mit weißer Flüssigkeit.

„Huh...Danke!“

Er nimmt einen Schluck und leckt sich danach die Lippen.

„Fast perfekt!“

„Trinkt, so viel Ihr wollt. Er wird nicht leer werden.“

„Weißt du, ich glaube, ich liebe dich. Hm...ob ich den mitnehmen könnte nach draußen? So, wie es aussieht, ist es da recht trocken...“

Kurz darauf hat Tyrael den Becher so umgestaltet, dass er gut verschließbar ist. Der Meister hat damit eine ewig gefüllte Feldflasche, was extrem nützlich ist.

Und Milch ist gesund.

Trinken aber nicht viele Leute regelmäßig, oder? Er ist schon öfter schief angesehen worden deswegen.

Von mir ausnahmsweise nicht. Ich kannte noch Jemand mit einer Vorliebe für Milch.

...will ich es wissen?

Du kannst es dir denken.

Also Themenwechsel. Tyrael ist irgendwie viel freundlicher zu uns als bisher, hätte ich nicht erwartet, aber das ist eine nette Abwechslung. Was Deckard und er wohl zu bereden hatten? Wohl doch nicht nur prickelnde Details über den Meister.

Irgendwie ist der alte Mann eben doch auf unserer Seite.

Du wirst weich, das war ja fast anerkennend.

Ha, wünschtest du dir.

Die Menschen essen. Der Meister isst methodisch, aber man sieht ihn sich geradezu dazu zwingen, nicht zu schlingen; er muss ziemlich ausgehungert sein. Deckard braucht nicht viel, aber wartet geduldig, bis sein Gegenüber in Ruhe fertig gegessen hat. Ich erkenne den Tisch wieder, an dem sie vor dem Kaminfeuer sitzen – es ist der gleiche wie in Cains Hütte in Kurast. Ob er den bestellt hat, als er mit Tyrael unter vier Augen redete?
Der Meister trinkt noch einen langen Schluck, dann verschränkt er die Arme hinter dem Kopf.

„Ah, schon viel besser. Aber...werden wir mal nicht zu bequem. Immerhin haben wir ordentlich was zu tun. So, wie es aussieht, ist die Hölle eigentlich ganz einfach begehbar? Sogar recht...flach. Und recht ausgedehnt, nehme ich an. Genug Leute, die einen Platz hier unten verdient haben, gibt es ja. Wie soll ich da meinen Weg finden?“

„Tatsächlich ist der, wie Ihr es nennt, 'begehbare' Teil der Hölle nicht allzu groß. Die Ebenen, die Ihr unter der Festung ausgebreitet seht, sind quasi die Empfangshalle für frische Seelen. Auf ihnen streifen Dämonen umher, immer auf der Suche nach Beute; nur die stärksten Seelen überleben dort unten und können tiefer vordringen. Wer es nicht schafft, wird über den Rand geworfen.“

„Ein Rand?“

„Die ganze Äußere Steppe schwebt quasi über einem schwarzen Abgrund. Wohin genau er führt, weiß ich nicht. Es steht zu vermuten, dass Seelen, die dort hinunterstürzen, ihre Identität komplett ausgelöscht bekommen und ihre Essenz dafür benutzt wird, die endlosen Armeen willenloser Diener der Hölle mit Nachschub zu versorgen.
Schafft es eine frische Seele durch die Äußere Steppe, folgt ein ähnliches Gebiet, die Ebene der Verzweiflung. Wer auch darauf nicht aufgibt, dringt bis zur Stadt der Verdammten vor. Seelen, die es dorthin schaffen, ist es im Grunde garantiert, nicht ausgelöscht zu werden; für diese Leistung ist ihnen eine gute Position in den Rängen der Hölle fast sicher. Aber auch viele in Ungnade gefallene Dämonen werden dorthin verbannt, zwar nahe an den elitären Sphären, aber dazu verdammt, sie nie zu erreichen.
Von der Stadt aus gibt es einen Weg in die tiefsten Tiefen der Hölle – zur Ebene des Flammenflusses. Im endlosen Inferno brennen die Sünder, welche zu Lebzeiten die schwersten Verbrechen begingen. Und die stärksten Dämonen warten auf ihre Chance für eine Audienz beim Herrn des Schreckens selbst – teils Jahrhunderte. Nur, wer den Flammenfluss besteht, kann zu einem Helden der Hölle erhoben werden, einem der Anführer, denen Ihr gelegentlich begegnet.“


„Der ganze Bereich ist also quasi nur ein großer Eignungstest?“

„Man könnte es so nennen.“

„Wenn man bedenkt, dass wir schon dutzende von Absolventen dieses Tests zurück nach unten geschickt haben, sollte das eigentlich nicht das große Problem sein.“

„Das Problem wird die Masse, mein Freund.“

Der Meister grinst Deckard an.

„Dass es leicht wird, will ich gar nicht mal sagen – ich denke nur, ich sollte mir keinen allzu großen Kopf machen deswegen. Ein langer Weg wird es aber schon, oder?“

„Schlicht gesagt: Ja. Es gibt allerdings zwei Wegpunkte, die Ihr benutzen könnt – einer in der Stadt der Verdammten, einer am Ende des Flammenflusses.“

„Woher weißt du das eigentlich Alles?“

„Wir Engel können uns hier komplett frei bewegen. Die wenigsten von uns tun es aus offensichtlichen Gründen, aber es gibt per se Nichts, was dagegen spricht. Jeder höhere Dämon könnte auch ungehindert durch den Himmel gehen, wir würden ihn tolerieren.“

„Das ist aber offenherzig.“

„Es gibt Nichts, was wir konkret tun könnten.“

Der Meister hebt einen Finger.

„Die Informationen helfen mir gehörig, das ist eine große Sache. Ich denke, ich revanchiere mich, indem ich den Chef hier ordentlich aufmische.“

„Tatsächlich gibt es eine andere Sache, die Ihr auf dem Weg tun könntet, wenn es Euch beliebt.“

Der Meister hebt eine Augenbraue.

„Ich bin ganz Ohr.“

„Vor langer Zeit führten Himmel und Hölle ihren ständigen Kampf auch in den Domänen des jeweils anderen Reiches. Dämonen versuchten, den Himmel zu stürmen, Engel versuchten, die Hölle zu säubern. All dies war von vorneherein aussichtslos, da ein Wesen des Lichtes nie in einer Umgebung purer Dunkelheit Erfolg haben kann und umgekehrt. Dennoch, es gab viele tapfere Kämpfer in diesen Tagen, und einer von ihnen war Izual. Er führte einen langen und verbitterten Kampf gegen die Übel, jahrelang ihre Horden in Schach haltend. Je mehr Erfolg er aber hatte, desto mehr begann er, das aus den Augen zu verlieren, was ihn zu einem himmlischen Wesen machte...und als er doch einmal geschlagen wurde, musste er erkennen, dass er nichts Himmlisches mehr an sich hatte. Seine Verbitterung und sein Hass hatten ihm die Engelnatur gestohlen, und in Verzweiflung wandte er sich den Übeln zu. Er verriet ihnen viele unserer Geheimnisse, ein gewaltiger Schlag, von dem der Himmel sich lange nicht erholte...genauso wie die Menschheit. Durch ihn erfuhren die Übel von der Natur der Seelensteine, und wie sie die eigentliche Falle zu ihrem Vorteil nutzen konnten!
Sein Verrat nutzte Izual aber Nichts. Der Himmel strafte ihn, verwandelte seinen Körper in den eines Dämons, um ihn für immer an seine Tat zu erinnern, und er ist seitdem dazu verdammt, die Ebene der Verzweiflung zu wandeln und über sein Versagen nachzudenken.“


Der Meister pfeift durch die Zähne.

„Und die Übel waren nicht im Mindesten dankbar für seine Informationen?“

„Das ist tatsächlich etwas, das mich seit Langem beschäftigt. Ein gefallener Engel wäre doch ein wirklich mächtiger Verbündeter im Kampf gegen die Mächte des Himmels. Und prinzipiell undankbar ist die Hölle nicht einmal.
Darum habe ich eine Entscheidung getroffen – Izual ist zu gefährlich als Dämon und er könnte wertvolle Informationen diesmal für die richtige Seite preisgeben. Abgesehen davon würde ich sagen, dass er seinen Fehler erkannt haben sollte. Der Himmel ist immer bereit, zweite Chancen zuzugestehen.“


Ha!

„Ihr habt deswegen die Erlaubnis, wenn Ihr Izual findet, seinen Dämonenkörper zu zerstören und seine Seele so zu erlösen. Um alles Weitere kümmere ich mich. Es soll Euer Schaden nicht sein, wenn Ihr diese Aufgabe erledigt.“

„Oh, wir dürfen also einen höchstwahrscheinlich ziemlich aggressiven und starken Dämon töten, wenn wir ihm begegnen? Das ist aber nett von dir. Nun, keine Sache. Wir haben schon ein Großes Übel erledigt, ein gefallener Engel ist doch Kinderkram dagegen.“

Er steht auf.

„Also...worauf warten wir denn noch? Ich fühle mich bereit wie nie zuvor, ein paar Verdammte zur Hölle zu schicken...oder zumindest umzulagern, in diesem Fall.“

„Ob wir wohl ein paar Skelette erschaffen könnten, bevor wir da rausgehen...?“

„Leider ist es nicht wirklich möglich, geeignete Leichen dafür hier herein zu bringen.“

„Ach komm, Golem – den ersten Toten schaffst du doch mit Links.“

„Ich bin auch eher linkshändig...“

Wir begeben uns zum Abgang. Eine sich wild windende Treppe führt nach unten. Tyrael begleitet uns bis dorthin und nicht weiter. Der Meister hält plötzlich inne.

„Ach ja...wir sollten die Stadtportalsrollen anpassen! Sonst funktionieren sie ja nicht...“

Tyrael zögert kurz.

„Ich kann durchaus dafür sorgen, dass der Transport möglich wird...aber es wäre eine sehr dumme Idee, ein Portal in die Festung länger als wirklich unbedingt nötig offen zu lassen. Würden Dämonen hier einfallen...wäre das sehr schlecht für den Fortgang Euerer Reise.“

„Da hast du natürlich einen Punkt...“

„Ich werde den Folianten anpassen. Aber seid bitte extrem vorsichtig, wo Ihr ihn verwendet und stets bereit, das Portal schnell wieder zu schließen.“

„Wenn es weit weg von hier ist, müssten wir den ganzen Weg ja noch einmal zurück legen...“

Der Erzengel schweigt dazu nur.

„Ach, verdammt...na ja, kann man Nichts machen. Dann holen wir uns eben diesen Wegpunkt, und wenn noch so lange Ebenen dazwischen liegen.“

Moment Mal, wenn Tentakelrücken sich hier auskennt, dann kann er uns doch sicher eine Karte beschaffen!

Ich spreche den Einwand des Zweiten in netteren Worten aus. Tyrael hebt seine Hände in einer Geste der Hilflosigkeit.

„Das ist leider nicht möglich. So in Stein gemeißelt wie die Ebene auch aussieht, in Wirklichkeit ist die Hölle ständig in Bewegung und die Ränder verschieben sich ständig. Eine Karte des mir bekannten Weges würde überhaupt Nichts nützen.“

„Nun, du hast ja einen guten Orientierungssinn, Golem, also wird das schon laufen.“

„Ich hoffe...“

Keine idealen Voraussetzungen, aber wann hatten wir die schon! Ich gehe wie üblich voraus und setze als Erstes einen Fuß vor die Festung des Wahnsinns.
Und die Hölle bricht los.
 
wie immer: super :)

aber kam mir das nur so vor oder war dieses kapitel kürzer als sonst? bin schon echt gespannt auf die "losgebrochene hölle" *g*
 
Es sind fünf Seiten. Das ist kürzer als sonst, aber imho immer noch recht lang. Wenn ich an ganz früher denke, als drei Seiten schon sehr lang waren...

Wie gesagt, es ist aber wirklich nichts Besonderes. Talky-talky, aber muss halt sein. Ich hätt das und das letzte zusammenfassen können eigentlich, aber meh. Effort.

Simon
 
nötigkeiten^^




aber nettes kapitel




na dann viel spaß mit der milch hehe

ich wette nach kurzer zeit geht sie auch dem 16 jährigem totenbeschwörer auf den sack...naja vll darf er irgentwann sein erstes bier :D
 
Ich impliziere eigentlich ziemlich deutlich, dass auch älteren Totenbeschwörern die Milch nicht auf den Sack ging, also...

Nebenbei, ICH mag Milch.

Der General ist auch schon 17, ich glaub, das hab ich vor relativ kurzer Zeit mal wo erwähnt...bei Mephi oder so. Golem hat im zweiten Kapitel überhaupt sein Alter ja nur geschätzt.

(um ganz genau zu sein, ich wollte den General ursprünglich auf mir selbst basieren lassen, aber es ist längst so, dass der Golem eher wie ich denkt und der General ein ganz eigener Charakter geworden ist. Als ich zu schreiben angefangen hab, war ich ja 16. Dass er so jung ist, tut prinzipiell Nichts zur Sache, also sage ich einfach, dass er älter ist, Punkt :D. Nur ein Jahr, aber das macht ja viel aus in dem Bereich)

Simon
 
Ein Trinkbecher der niemals leer ist :D

Am Besten fand ich aber Tyraels Spruch zur "Engelsgeduld".

Und so wie er das beschreibt klingt das ja wirklich ganz simpel "geh durch die erste Ebene, dann durch die nächste, dann noch eine, die Treppe runter und unten links rum.

btw er hat vergessen zu erwähnen wo die Schmiede liegt :angel:
 
Das mit der Schmiede kommt doch erst, wenn Izual schon "dooood" ist.
Schönes Kapitel!

Aber mal alle meine Wünsche in ein Wort gepresst:
MMMOOOOOOAAAAAARRRRRR!!! :ugly:

(Das mehrfache Verwenden von Ausrufezeichen innerhalb eines Satzes zeugt von Wahnsinn...) :ugly:

Gruß
Hosh
 
Kapitel 5 – Der neue Bund


Es wäre komplett kontraproduktiv, wenn wir uns nicht mitteilen könnten auf eine Weise, die der Meister auch versteht – es wäre Gift für den Nutzen eines Leibwächters, der wir essentiell sind.

Fangfrage. Ich bin zu völlig rationalem Denken durchaus fähig, ich kann mir das nur nicht erlauben in dieser Situation. Das Geschenk mit versteckten Dornen unserer Art ist ja, dass wir Gefühle durchaus verstehen können, wie gesagt, indem wir sie ziemlich gut emulieren. Was man eben auch, du hast es nur noch nie versucht, abstellen kann. Darf ich aber nicht – weil ich sonst keine Ahnung hätte, wie ich auch nur einen Anflug von Sinn in die Handlungen von euch beiden bringen sollte.
Kommt mir das nur so vor, oder knickt der Zweite da ganz leicht ein?
Diese Aussprache ist ja schön und gut, aber was genau hat das jetzt ergeben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Charaktur developmant.

Im Kontext der Story: Die beiden sind sich jetzt viel klarer, was ihre jeweiligen Motivationen angeht. Unvermeidbar war die Sache allein deswegen, weil der Zweite sonst gar nicht mehr hätte rangedürft, der Erste musste herausfinden, was ihn eigentlich zu dem Hass getrieben hat. Weil er genau weiß, dass er ihn in den Kämpfen braucht.

So wie heute SPOILERS IN DER HÖLLE GIBTS NE MENGE KÄMPFE. Beginnen wir.

Endlich ne Idee gehabt, wie man den Rest des Aktes nicht völlig kreuzlangweilig macht. Nichts Besonderes, aber immerhin. Viel Spaß erst mal hiermit!

Simon
 
Kapitel 7 - Begrüßungskomitee

Wie ein Hammerschlag ins Gesicht trifft mich ein schneidender Wind, ein beißendes Fauchen durchsetzt mit sengender Hitze. Ich stolpere rückwärts und pralle gegen den Meister...und die Hitze ist wieder weg.

„Was ist los?“

„Moment kurz...“

Diesmal bin ich bereit. Ich strecke die Hand vor...ja, es gibt definitiv eine unsichtbare Barriere zwischen der Festung des Wahnsinns und der Hölle da draußen. Ein Schritt weiter, und ich bin wieder von der wilden Luft umgeben. Sie trägt Asche mit sich, die gleich einen leichten Film auf meiner Haut hinterlässt.
Was würdest du sagen?

Es ist recht heiß, ja. Aber definitiv für einen Menschen erträglich.

„Du kannst rauskommen. Aber...es ist etwas anders hier draußen.“

Der Meister streckt auch zunächst seine Hand vor, zieht sie gleich wieder zurück...dann hält er sie länger nach draußen, bevor er schließlich einen Schritt nach vorne tut.

„Woah.“

Er hält sich eine Hand vor die Augen und blinzelt heftig.

„Das ist in der Tat...an...“

Der Rest des Satzes geht in Husten unter. Ich klopfe ihm auf den Rücken, bis er sich wieder beruhigt.

„Himmel, das ist wirklich höllisch hier. Da kann man ja kaum atmen, und dann der Schwefelgeruch...gut, was hab ich eigentlich erwartet? Wenigstens ist es nicht mehr so ekelhaft feucht.“

„Positives Denken? Genau mein Fall. Hältst du das durch?“

„Muss wohl, oder? Ich komm schon zurecht. Lass mich nur kurz...“

Er nimmt das Jade-Tan-Do her, um einen Streifen seines Ärmels abzuschneiden, um sich den dann vor den Mund zu binden.

„Das Ding ist jetzt eh zu lang. Also, wir können.“

Eine völlig willkürlich erscheinende Treppe führt nach unten. Ich muss sehr vorsichtig planen, wohin ich meine Schritte setze, um nicht zu fallen. Ein Blick zurück zeigt mir die Außenseite der Festung des Wahnsinns; sie ist auf einer Formation aus aufgetürmten Felsbrocken gebaut, die eine verwirrende Klippenseite schaffen.
Welche...aber nicht zu einem Boden führt.
Die Festung des Wahnsinns schwebt über einem pechschwarzen Abgrund, nur der Fuß der Treppe ist mit der weiten Ebene vor uns verbunden. Die letzten paar Stufen haben kein Geländer, führen nur sich windend auf den Boden herab. Welcher auch nach zwei Metern Tiefe einfach aufhört...der ganze Grund hier ist nur eine Insel auf einem Meer aus undurchdringlicher Schwärze.
Sehr vorsichtig lege ich die letzten Schritte zurück.
Ebenso zögerlich kommt der Meister unten an. Da er unter dem Knochenhelm jetzt auch seinen Mund bedeckt hat, sehe ich gar Nichts mehr von seinem Gesicht. Die Augen sind schwer zu erkennen...seine Stimme ist ebenfalls gedämpft.

„Gah, ich brauche wirklich dringend neue Schuhe. Der Boden hier schmilzt einem ja die Fußsohlen weg! Außerdem hätte ich jetzt irgendwie wirklich gerne eine kleine Skelettarmee. Wie siehts bei dir aus?“

„Ich...“

Probleme im Anmarsch.

Oh was zur Hölle.
Etwas entfernt laufen große, stämmige Kreaturen auf uns zu, die exakt so aussehen wie die Vorstellung eines Dämons von Jemanden, der noch nicht so viele andersartige wie wir gesehen hat. Sie sind gut über zwei Meter groß, haben hellrote, völlig haarlose Haut, die sich über gewaltige Muskeln spannt; der Kopf mit den sehr ausgeprägten Knochen ist von zwei dicken Hörnern gekrönt, aus dem Rücken sprießen große Flügel. Sie haben keine Füße, sondern Hufe, und in den kräftigen Fingern einer der zwei bis auf die Nagellänge recht normalen Hände ist ein seltsam nach innen gekurvtes Schwert.
Sie sind zu dritt. Der Meister ist meinem Blick gefolgt und hat sie auch bemerkt; sein Kopf schießt zu mir herum.

„Kannst du das schaffen?“

Ich fahre die Schwerter aus.

„Muss ich wohl...“

Er tritt ein paar Schritte nach hinten.

„Du wirst mir vergeben, wenn ich mich etwas zurückziehe. Die Flüche sollten ankommen, aber da gehe ich kein Risiko ein.“

„Ist völlig klar. Ich tue mein Bestes.“

Ob das gut genug ist...falls du es noch nicht bemerkt hast, wir sind in der Hölle. Das bedeutet, eine Menge Feuer.

Wogegen ich schwach bin.

Das sind Balrogs, die können auch Inferno zaubern. Wenn sie uns erwischen, schmilzt zu weg wie eine Kerze.

Dann sollten wir uns nicht erwischen lassen, hm?
Sie sind da – Himmel, die sind verdammt schnell. Hoffentlich sind sie im Zuschlagen langsamer. Kurz, bevor sie mich erreichen, verlangsamen sie ihre Schritte.

„Das ist eine Nachricht vom Herrn des Schreckens persönlich.“

Mich überrascht kurz, als der Mittlere zu sprechen beginnt.

„Es ist durchaus beeindruckend, dass Ihr es bis hierher geschafft habt, Totenbeschwörer. Dafür erhaltet ihr ein seltenes Geschenk: Eine letzte Warnung. Liefert uns den Seelenstein Mephistos aus und kehrt um. Ansonsten erwartet Euch Nichts als ewige Verdammnis. Die Geduld Diablos ist zu Ende.“

„Das ist aber ein nettes Angebot. Ich muss das Ding nur noch schnell holen, und...Golem, auf sie.“

Sofort springe ich los. Verstärkter Schaden erscheint über dem Wortführer. Er reagiert sofort auf meinen Angriff, hebt sein Schwert, um mich abzublocken, was ihm auch gelingt – für meinen rechten Arm. Der linke schießt unter seinem Schutz hinweg, die Klinge daran stößt nach seiner Magengrube...
Und wird abgelenkt von seiner freien Hand. Seine Waffe schießt hoch, bricht mein Gleichgewicht...

Das übernehme ich jetzt!

Ich gestatte es dem Zweiten; sofort macht er einen halben Schritt rückwärts, nimmt eine Position ein, die meine gerade als amateurhaft entlarvt, und pariert den Konter des Dämons geschickt. Mit Überraschung muss ich feststellen, dass all die Muskeln des Gegners Nichts zu bedeuten haben; wir sind in etwa gleichstark.

Nein, wir sind schon schwächer. Ich kann bloß besser mit dem Schwert umgehen als er. Parieren ist schließlich immer nur das Ablenken von Schlägen, nicht das Auffangen. Wie...so.

Er wirft einen Hieb aus dem Handgelenk zur Seite.

Und Riposte.

Diesmal treffen wir die Magengrube des Gegners. Tatsächlich wäre diese wohl nicht so leicht zu durchstoßen, wie wir es jetzt tun...es fühlt sich an wie die Haut eines normalen Menschen, als das Schwert in sie eindringt. Der Dämon hat aber verstärkten Schaden auf sich.
Er brüllt. Der Zweite springt zurück. Zögert eine halbe Sekunde, dann hechtet er zur Seite.
Ein Flammenschwall trifft die Stelle, an der wir gerade noch standen.

Keine Angst vor großer Hitze...

Der Zweite schießt sofort wieder vor, noch während das Ende des Feuerstrahls auf den Boden trifft; unsere Knie spüren ihn ganz deutlich, aber solange wir nicht direkt darin stehen, hält unser Material das schon aus. Mit einem so schnellen Gegenangriff hat der Balrog aber offensichtlich nicht gerechnet...und der Zweite rammt ihm beide Schwerter zwischen die Beine. Au!

Mit „fairen“ Mitteln kommen wir hier nicht weit.

Der Dämon bricht in die Knie, und der Zweite köpft ihn.

Und das ist das.

Und die anderen bei...
Meine Welt füllt sich in Flammen, und aus einem kurzen rot glühenden Vorhang wird bald darauf Schwärze.

Der Meister sieht mich mit zusammengepressten Lippen an. Ich lasse einen imaginären Atemzug los, den ich gehalten habe, seit ich wusste, dass ich verschwinden würde. Wir sind wieder in der Festung. Und ich bin ein Blutgolem.

„Das war wohl Nichts...“

Der Meister winkt ab.

„Da konntest du nicht wirklich viel machen. Als ich gesehen habe, dass die Feuer spucken können, wusste ich gleich, dass es Nichts wird. Die beiden anderen haben schon angefangen, das Inferno zu zünden, als du ihren Kollegen noch gar nicht geköpft hattest...die machen hier keine Spielchen. Ich habe mir erlaubt, zu verschwinden. Die Barriere ist völlig undurchdringlich für sie. Nicht mal die Drohungen konnte ich hören, die sie mir nachgerufen haben, sobald ich in die Festung getreten bin.“

„Ich habe den Kampf gesehen.“

Deckard Cain steht neben dem Meister.

„Du bist ein extrem guter Schwertkämpfer, Golem.“

Ich sehe mich schnell um; Tyrael scheint nicht hier zu sein. Darum bin ich wohl auch in Blutform; der Meister hatte keinen Metallgegenstand zur Verfügung.

„Die Ehre gebührt hier nicht mir.“

Deckard versteht mich. Der Meister runzelt die Stirn.

„Du hast den wieder ans Ruder gelassen?“

„Wir haben...eine Abmachung. Mal wieder, ich weiß, aber ignorieren kann ich ihn auch nicht.“

„Solange er nicht...nein, ich vertraue dir.
Also, generell ist es schon sehr gut, wenn du einen von diesen eins gegen eins erledigen kannst; und das auch noch ziemlich effizient. Aber das hilft uns Nichts, wenn du bei einem Treffer zur Pfütze wirst. Gleichfalls denke ich nicht, dass die Blutform der Weg ist, den wir gehen sollten...“

Ich schüttle vehement den Kopf.

„Niemals. Verbrennungen muss ich nicht spüren.“

Er trommelt die Finger zusammen.

„Ich hatte kurz an Ton gedacht...aber ich bin mir nicht sicher, ob wir die...Erde...da draußen benutzen sollten.“

Oder könnten.

Ich forme ein V aus Zeige- und Mittelfinger.

„Etwas zu trocken ist sie vielleicht auch...“

„Oh. Ja, das begräbt die Idee natürlich auch sofort.“

Lässt du mich reden?

Warum nicht? Aber...warum hast du gerade nicht gewollt?

Den Meister auf einen Denkfehler hinzuweisen gehört sich nicht wirklich. Ich hatte ganz vergessen, dass du keinen Anstand hast. Also...

„Wenn ich einen Vorschlag machen darf.“


Der Meister seufzt.

„Ja?“

„Mein alter Meister hatte eine spezielle Form für mich, die Ihr sicher emulieren könntet mit nur wenig Aufwand. Falls Tyrael bald wieder zur Verfügung steht, wären die Materialien schnell besorgt, und sie könnte unsere Kampfkraft deutlich steigern.“

Da schmeckt mir aber was nicht.

„Du bist immer stärker präsent geworden, je näher mein Körper deiner ursprünglichen Form gekommen ist. Was ich von dem Vorschlag halten soll, weiß ich wirklich nicht.“

Der Meister verschränkt die Arme.

„Klingt wirklich nach Pferdefuß. Golem, weißt du, wovon genau er redet?“

„Ja. Ein Skelett aus einem schwarzen Material, vermutlich ein Metall, überzogen mit Ton, um einen Körper zu formen, und Alles brennend. Waffen sind Krallen, oder brennende Tonkugeln, einfach nur Feuer...“

Er pfeift durch die Zähne. Deckard hat beide Augenbrauen gehoben.

„Ein Hybrid? Das ist eigentlich eine verdammt gute Idee...aber wie zur Hölle brennt er ständig?“

„Es ist eine modifizierte Feueraura, soweit ich das verstanden habe. Die genauen Details sind mir natürlich nicht bekannt.“

Deckard reibt sich das Kinn.

„Eine Feueraura? Wie die, welche Paladine gelegentlich nutzen?“

„Ich erinnere mich an eine Bemerkung meines Meisters, dass die Sache eigentlich ziemlich ironisch sei, ja. Das könnte er damit gemeint haben.“

Der Meister blinzelt.

„Und wie soll ich mit so etwas umgehen? Ich habe im Leben einen Paladin noch nicht mal gesehen!“

„Ich schon, viele Male. Die Aura, von ihnen Heiliges Feuer genannt, ist aber nicht besonders häufig in Gebrauch. Denkt Ihr nicht, dass auch darüber etwas in Euerem Buch stehen könnte? Immerhin ist es die Hinterlassenschaft des alten Meisters Eueres...Zweiten.“

„Das ist natürlich gut möglich. Aber allein vom schieren Umfang des Werks weiß ich wirklich nicht, was Alles drin steht. Ich könnte natürlich nachsehen – aber um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass ich Zeit damit verschwenden will, hier eine womöglich fruchtlose Suche in Büchern zu starten. Die ganze Technik klingt schon sehr esoterisch. Ich sage, du hast einen von ihnen erledigen können, Golem. Traust du dir zwei auf einmal zu?“

Ich leite die Frage einmal weiter.

„Ich habe wenig Erfahrung im Kampf gegen Balrogs. Aber ich lerne schnell.“

„Geht doch Nichts über Zuversicht. Noch Jemand Vorschläge außer Paladinfertigkeiten, wie man die Sache einfacher gestalten könnte?“

Mir fällt da was ein...

„Der Zweite erwähnte, dass du durchaus auch Skelettmagier der anderen Elemente erschaffen könntest. Eis und Blitz.“

Der Meister starrt mich an.

„Das...das ist...“

Er schlägt sich die Hand gegen die Stirn.

„...das hätte er auch früher sagen können. Gah, bin ich ein Torfkopf. Natürlich sollte das problemlos möglich sein. Äh...Deckard, was wären die Runenwörter für Eis und Blitz?“

„AmnShaelJahLo und EthRalOrtTal, respektive.“

„Alles klar. Danke. Praktischerweise haben wir auch noch eine Leiche da draußen...
Dann gehen wir da jetzt raus und reißen ihnen die Dämonenärsche auf. Wäre dir dankbar, wenn du es vermeidest, getroffen zu werden, Zweiter.“

„Ich werde mir alle Mühe geben.“

Ich lass dir gleich Kontrolle.

Oh, das ist lieb.

Er dreht sich auf dem Absatz um und schreitet die Treppe hinunter – in einer Geschwindigkeit, die ich mir nicht ansatzweise getraut hätte.

Bei ersten Mal vielleicht nicht, aber du weißt doch jetzt, wie die Treppe verläuft, oder? Nutz deine Erinnerung mehr! Kann man dir nicht oft genug sagen, anscheinend. Ein photographisches Gedächtnis ist in fast jeder Situation einfach nur irrsinnig nützlich.

Draußen trifft mich die Umgebung noch einmal heftiger als vorher, und ich kann mir jetzt sehr deutlich vorstellen, wie es für den Meister ist. Auf meiner nackten Oberfläche fühlt sich der Wind an, als hätte er Messer in sich.
Die zwei Balrogs stehen noch unten, und es formen sich tatsächlich extrem verzerrte Grinsen auf ihren Gesichtern.

„Schon zurück, Totenbeschwörer? Nachdem du gerade so feige davon gerannt bist?“

„Keine vorgeschützte Höflichkeit mehr, hm? Der rechte zuerst, Golem. Ich kümmere mich um den anderen. AmnShaelJahLo SolUmUm.“

Der Zweite rennt los. Meine Knochenklauen sind noch versteckt; der Zweite will das Überraschungsmoment voll ausnutzen. Ich sehe, wie über dem Kopf meines Gegners ein oranges Halo erscheint; gleich darauf erhält der Zweite gelbe Fäden. Er stolpert kurz, knurrt, gewöhnt sich an die geschwundene Stärke, nimmt einen weiteren Schritt, um seinen Kollegen zu unterstützen...und stolpert erneut, als ihn etwas im Rücken trifft.
Woraufhin er blau anläuft.
Es funktioniert!

Aber natürlich. Jetzt sieh dir mal an, wie das hier funktionieren wird.

Der Zweite weicht einem Hieb seitlich aus, und statt seine Krallen zu benutzen, packt er das Handgelenk des Balrogs auf ganz bestimmte Weise...und dreht es mit geschicktem Griff so, dass er vor Schmerzen brüllt und sein Schwert fallen lässt. Schnell tritt er es nach hinten weg, stößt seine Faust in den Bauch des Balrogs...und fährt dann die Spitzen aus.
Ein Rückhandschlag lässt uns zu Boden taumeln. In meinem Kopf klingelt etwas.

Zwar ein Rückhandschlag, aber nur ein kleiner Rückschlag.

Der Zweite rollt sich weg, als der Dämon sich auf uns stürzen will, stößt sich in einer fließenden Bewegung, die ich mir sofort merke, aus der Rückenlage in stehende Position hoch und nimmt sofort wieder Kampfstellung ein.
Der Balrog weiß nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen soll...dann holt er tief Luft, um Feuer zu spucken. Der Zweite hält eine Viertelsekunde länger inne, als ich erwartet hätte.
Was...?

Schaden zu vermeiden war kein Befehl, jawohl!

Bist du komplett...aber schon schießt der Zweite direkt in einen beginnenden Feuerstrom hinein.
Welchen er schnell abschneidet, als unsere Klauen in den halb offenen Mund des von diesem Angriff komplett überraschten Gegners stoßen. Dennoch versengt es uns den ganzen Arm, was mich zu einem inartikulierten Schrei veranlasst, in den der Meister einstimmt.
Der Dämon fällt zu Boden. Schnell stößt der Zweite unsere freie Hand in sein Herz und heilt uns wieder. Wir sinken gleich darauf etwas ab, als der Kadaver in für uns harmlosen Flammen aufgeht; wie die Fürsten...
Nicht. Nett.

Opfer müssen gebracht werden.

Gib mir die Kontrolle wieder! Den zweiten erledige ich auf eine Weise, die für den Meister weniger schmerzhaft ist!

Nicht jetzt die Kontrolle...!

Zu spät stelle ich meinen Fehler fest, als ich bemerke, dass der Zweite in diesem Moment eine Bewegung eingeleitet hat; ich kann sie nicht zu Ende führen und stolpere auf die Knie, statt aufzuspringen.
Ein blau angelaufener Dämon ragt über mir auf. Ooh verdammt...langsamer, als es das sollte, zischt sein Schwert nach unten, aber ich kann ihm nicht mehr rechtzeitig...

Mein Sichtfeld springt. War das...

„Das war knapp...“

Ich sehe, wie der Balrog mit seinem heftigen Schlag nur eine sich auflösende Masse aus geronnenem Blut trifft; mein gerade zerfallender ehemaliger Körper. Dann wechselt der Fluch auf ihm zu verstärktem Schaden und es fegt ihn von den Füßen, als die vor Allem aus Asche bestehende Leiche vor ihm explodiert. Ihr Zustand tut dem Schaden offenbar keinen Abbruch, und auch dieser löst sich auf. Der Meister erschafft daraus einen zweiten Eismagier.
Ich habe wieder einen Metallkörper.

„Woher hattest du...“

„Das Schwert, das du nach hinten getreten hast.“

„Oh...“

Das war aber nicht geplant, oder?

Kann ich jetzt nicht behaupten, nein. Man muss es ihm lassen, das mit dem Improvisieren hat er drauf.

„Das lief ja ganz gut. War das aber wirklich Absicht, dass du ihm quasi in die Kehle gesprungen bist?“

„Ja.“

Der Meister sieht ihn kurz an.

„Keine Rechtfertigung?“

„Wenn Ihr eine verlangt – ich sah keine bessere Möglichkeit, den Kampf schnell zu beenden. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Zweiter bald dazustoßen würde, musste ich meinen Gegner schnell erledigen.“

„Geht doch. Ich möchte nur gerne wissen, warum ich mir die Hand verbrennen lassen muss. Das war in Ordnung...hast du Angst, dass ich beiße, oder was?“

„Natürlich nicht, Meister.“

Ich schneide den Zweiten ab.

„Er hat Komplexe, General. Sein alter Meister war wohl ein ziemlicher Bastard, was Gehorsam und so anging.“

„Ach? Hätte ich fast nicht gedacht, so allergisch, wie er darauf reagiert, wenn ich mal nett zu euch bin. Muss ja dann wirklich sehr ungewohnt für ihn sein.“

Komplexe?

Ja, hast du, das wirst du ja wohl zugeben.

Wenn hier einer Komplexe hat, dann du – ich bin nur vernünftig, nennst du das etwa...

Bitte, wir hatten die Diskussion schon einmal. Es tut mir Leid, du hast keine Komplexe, nur andere Ansichten.

Pah.

„Aber das hält mich nicht davon ab, auch weiterhin nett zu sein, wenn du es verdienst, Zweiter. Der Tipp mit den Eismagiern war absolutes Gold wert. Ich teste Blitzmagier mal an, aber die Frostschützen werden sicher ein integraler Bestandteil der Armee. Der Nutzen im Kampf ist ja phänomenal, wenn die Gegner nur noch halb so schnell sind...“

Würdest du...

Du wirst dich jetzt nicht unterwürfig verbeugen. Sag Danke.

Nein!

Der Meister legt den Kopf schief, während wir komplett still da stehen.
Nach ein paar Sekunden schüttelt er den Kopf.

„Äh, so oder so...gut gemacht...ich denke, damit können wir weiter vordringen. Wenn die Armee erst einmal steht, wird das ohnehin bedeutend einfacher.“

„Tut mir Leid, General...“

Er zuckt mit den Schultern.

„Ist gut. Wenn er meint, seine heilige Pflicht einem längst verfaulten Meister gegenüber ist es, mir gegenüber unhöflich zu sein, dann soll er. Ich brauche keinen Dank für ein Lob von Jemand, der das wohl ohnehin nicht zu schätzen weiß.“

Ist es ein leichter Schmerz, den ich da durch den Zweiten zucken spüre?
 
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Kurz dachte ich nun kommt der Feuergolem :/

"Wenn sie uns erwischen, schmilzt zu weg wie eine Kerze."
-> du
 
wiederma nettes kapitel

nah dran am feuergolem...mich würds net wundern wenn deckart die möglichkeit entdeckt




übrigens...ich mag auch milch aber 24 stunden am tag brauch ich sie net
 
was passiert eigentlich wenn er seinen ewig vollen milchbecher auskippt? ob er so den flammenfluss löschen kann?:flame:

on topic:Es waren alles sehr schöne Teile bisher, gute story, vorallem den Konflikt zwischen den beiden Golemseelen finde ich interessant.
 
Kapitel 6 – Der Sündenweg


„Der Himmel strafte ihn, verwandelte seinen Körper in den eines Dämons, um ihn für immer an seine Tat zu erinnern, und er ist seitdem dazu verdammt, [die Ebene der Verzweiflung zu wandeln] und über sein Versagen nachzudenken.“
[] In was wandelt er denn die Ebene? Entweder wandelt er in der Ebene, oder er bewandert sie, bewandeln würde komisch klingen.

Irgendwie kapiere ich deine Skizze von der Hölle nicht.
Dämonen können im Himmel herum spazieren, wenn sie den Weg dorthin finden. Engel können unbehelligt in der Hölle umherspazieren.
Die beiden Parteien können sich auch in beiden Gebieten prügeln.
Warum kämpft Tyreal nicht gegen Izual, wenn er dessen Seele doch erlöst sehen will? Hat er sich diesen Quest extra für die Helden aufgehoben? Bringt er es nicht über sich seinen ehemaligen Freund zu verhauen, oder hat der Himmel ihm verboten da einzuschreiten? Kann er womöglich nicht gleichzeit kämpfen und die Festung aufrecht erhalten?
Und was passiert mit den Seelen der erschlagenen Dämonen? Werden die nach einiger Zeit wieder recycled?


Kapitel 7 - Begrüßungskomitee


Das sind Balrogs, die können auch Inferno zaubern. Wenn sie uns erwischen, schmilzt zu => du weg wie eine Kerze.
Auf die Beschreibung der Balrogs habe ich mich schon gefreut.
 
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Die beiden Parteien können sich auch in beiden Gebieten prügeln.
Nope, is nicht. Wenn sie "auf Besuch" sind, gilt Waffenstillstand. Sie haben einfach irgendwann erkannt, dass es völliger Käse ist, auf dem Hoheitsgebiet der anderen zu kämpfen; der Heimvorteil ist viel zu groß. Darum sind sie gleich nen Schritt weitergegangen, und es ist nun so, dass einfach PRINZIPIELL nicht mehr in Himmel/Hölle gekämpft wird; ergo kann auch Jeder besuchen, wenn er will.

Darum wird ja auch der Kampf auf Sanktuario entschieden werden, und nur da: Weil es das einzige neutrale Gebiet ist. Wer Sanktuario hält, kann den Kampf auch im gegnerischen Gebiet aufnehmen und gewinnen, weil dann zwei Reiche gegen eines stehen.

Simon
 
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