Ich nutze die Gelegenheit am Wochenende an der Open Beta teilgenommen zu haben um meine Eindrücke mit euch und allen, die bisher noch nicht selbst ausprobieren konnten, oder sich unter den überwältigenden Eindrücken unzähliger Beta Game Play Videos erschlagen fühlen, zu teilen.
Eins vorweg:
Da ich schon eine Reihenfolge habe, in der ich die Klassen spielen, ist der folgende Beitrag natürlich nicht völlig frei von eigener Meinung. Trotzdem versuche ich die Thema so nüchtern und objektiv, wie es mir möglich ist, zu behandeln.
Dazu werde ich die einzelnen Charaktere nach unterschiedlichen kriterien bewerten und zu guter letzt auch noch eine Reihe von Videos verlinken, die ich für diesen Zweck als sehr gelungen halte.
Genau genommen, sind alle Videos von der selben Person. Ich hatte nicht mehr Zeit um noch mehr zu Rate zu ziehen. Die Gameplay Videos sind keines Falls dazu zu rate zu ziehen, wie man die entsprechende Klasse skillt. Sie beziehen sich nicht auf die aktuellsten Beta-Patches. Seitdem wurde also noch etwas geändert. Aber Kagekaze gibt einen sehr guten Einblick, wie sich die verschiedenen Klassen spielen.
Itemunabhängigkeit
Nach der Itemunabhängigkeit, lässt sich keine Klasse bewerten. Im Gegensatz zu Diablo2 werden nun alle schadenanrichtenden Zauber direkt vom Waffenschaden und allen anderen linearen und prozentualen Schadenssteigerungen inklusive der Angriffsgeschwindigkeit auf allen Ausrüstungsgegenständen zusammen beeinflusst.
Zwar hat jede Klasse bestimmte Itemklassen, die nur sie verwenden darf, aber keine Klasse kommt ganz ohne Items aus. Lediglich der Demonhunter ist bei eine Vielzahl seiner Fertigkeiten auf die Verwendung von Schusswaffen beschränkt, obwohl er auch alle klassenlosen Einhandwaffen tragen kann. Welche Skills erdamit verwenden kann, oder nicht, konnte ich noch nicht testen.
In jedemfall fällt die Wahl des Charakters nach der Möglichkeit ihn mit MF-Gear vollzustopfen weg.
Lore:
Mancheiner möchte sich mit dem Wesen eines Charakters identifizieren. Hier beschreibe ich welche Posistion die Klasse in Sanktuario einnimmt
Skills:
Hier ist zu lesen, was die Klasse kann.
Gameplay:
Im Gameplay-Part steht, wie sich die Klasse anfühlt und wie sie sich spielt, oder gespielt werden kann.
Wizard
Lore:
Während die Magier aus Diablo2 noch diziplinierte Anwender des Arkanen sind, die sich auf eine Schule spezialisieren und dann die Beherrschung des dazugehörigen Elements meistern, sind Zauberer die trotzigen Rebellen, die keine Lust haben die Schulbank zu drücken und sich von irgendwelchen Regeln einschränken zu lassen. Zauberer zaubern, weil sie es können und weil sie verdammt viel Spaß daran haben, Dinge in die Luft zu jagen.
Skills:
Zu den Fertigkeiten der Zauberer gehören neben kleinen Signaturspells, die keine Energie kosten und Gegner auch zu Strecke bringen können, wenn sich der Aufwand nicht lohnt, auch Ausbrüche gewaltiger Kraft. Die arkankraft des Zauberers regeneriert sich langsam, aber in angemessener Zeit. Einige Skills kosten ihn sogar nichts. Für andere Zauber füllt sich seine Energie schnell genug auf um sie in regelmäßigen Ausbrüchen aufzubrauchen. Die Veränderung von Raum und Zeit in großem Maßstab und großflächige Gewitter und Schneestürme sowie explosive arkane Geschossen sind der Zauberer liebste Spielarten.
Gameplay:
Der Wizard kämpft gern aus leichter Entfernung, würde direkte Treffer gern vermeiden, hat aber auch erstaunlich viele Möglichkeiten diesen unbeschadet zu entkommen. Manche Skills sind auch gerade auf kurze Distanz besonders effektiv. Der Wizard ist eine mächtige Atillery mit einem Hauch von Spielfeldkontrolle, die auch keine Berührungsängste hat. Wer die Zauberin aus Diablo2 mochte, wird auch hier wieder voll auf seine Kosten kommen.
Diablo 3 Beta PATCH 15 - Wizard analysis and Playthrough commentary part 1 part 2 part 3 part 4 part 5 part 6
Witch Doctor
Lore:
Der Hexenmeister bringt den Kreis des Lebens aus Tod, Verfall und Neuwuchs seiner Dschungelheimat zusammen mit der Geisteranrufung seines Glaubens und der Andersartigkeit des Totenbeschwörers auf einen Punkt. Wie auch die Priester von Rathma sind ihm die Mysterien des Todes vertraut und er begreift das Leben als unendlichen Kreislauf. Allein seine gekrümmte Haltung und seine zitternden Hände zeigen, dass er vielleicht doch einen Schuss zu viel weg hat.
Skills:
Während ein Nekromant in Diablo2 entweder ein Beschwörer, einer Knochenwerfer, oder ein Manipulator war, ist der Hexenmeister alles zusammen. Er hat nicht soviele Diener, wie ein Beschwörer und auch nicht so viele gleichzeitig, aber sie erfüllen ihren Zweck. Der Hexenmeister kann Plagen aus Gift und Feuer auf die Gegner niederrasseln lassen und am besten kann er seine Feinde schwächen, indem er sie verlangsamt, aufhält, fortjagt, oder gar verhext. Das Mana des Witch Doctors füllt sich schnell auf und kann von manchen Skills gar nicht so schnell verbraucht werden wie es sich nach füllt.
Gameplay:
Der Hexenmeister ist hervorragender Spielfeldkontroller. Er agiert gern aus dem Hintergrund, schickt seine Diener vor, schwächt die Feinde und setzt hin und wieder zu tötlichen Attacken an. Er kann aber auch auf seine Diener verzichten und zu wahren Zerstörungsmaschine avancieren. Direkte Treffer möchte er lieber vermeiden, hat aber möglichkeiten sich Monster vom Halz zu halten, oder zu vertreiben. Wer es mag, aus dem Hintergrund zu agieren und dabei das Geschehen voll in seinen Händen zu halten, wer wohlmöglich den Hexenmeister aus WoW schon mochte, der wird mit dem Witch Doctor glücklich werden.
Diablo 3 Beta PATCH 14 - Witch Doctor analysis and Playthrough commentary part 1 part 2 part 3 part 4
Monk
Lore:
Die Mönch sind heilige Krieger, die sich selbst als Waffe gegen die Dämonen verstehen. Sie kämpfen um sich selbst zu beweisen und schützen alle, die auf der Seite des Lichtes stehen.
Skills:
Martial Arts vom Feinsten Der Mönch kann Feinde schnell und effektvoll auseindander nehmen und dazu Verbündete heilen, oder Feinde schwächen. Mit seinen primär attacken bauen die Mönche Spirit auf, eine Kraft die weder verloren geht, noch von allein kommt. Ein ruhiger Mönch ist nur ein Mensch, aber im Kampf zeigt sich wahres Talent, wenn er den steten Zustrom und Abfluss von Spirit steuert wie seinen eigenen Atem. Die Primärskills bestehen aus je drei Sequenzen, die sogar beliebig kombiniert werden können. Die Fähigkeiten der Mönche sind auch selten für einzelne Ziele bestimmt, sondern treffen immergleich eine große Fläche.
Gameplay:
Der Mönch ist vorallem schnell. Er ist am liebsten direkt am Gegner und immer genau da wo der Gegner auch ist. Mit Geschick des Spielers kann er auch den Gegner auf kurze Distanz halten, sodass er dem Monster Schaden zu fügt, aber selbst nicht getroffen werden kann. Der Mönch hat Möglichkeiten seine Feinde möglichst schnell und möglichst clever aufzureiben. Er ist dabei gern in Bewegung, weniger um Treffern zu entgehen, sondern viel eher, um den Feind nicht entkommen zu lassen. Er lässt sich mit einer Mischung aus Fanazealot und Martial Arts Assassine vergleichen.
Diablo 3 Beta PATCH 14 - Monk analysis and Playthrough commentary part 1 part 2 part 3 part 4 part 5
Demon Hunter
Lore:
Während andere Helden aus religiöser Überzeugung gegen die Dämonen vor gehen, oder auch weil sie es können, jagen die Demon Hunter die Dämonen aus blankem Hass. Sie wollen nur so viele wie möglich zur Strecke bringen.
Skills:
Die Dämonenjäger agieren dabei gern aus dem Schatten und aus großer Entfernung. All ihre Fähigkeiten favorisieren den Fernkampf. Zu ihrem Arsenal gehören sowohl schnelle Salven, als auch explosive Einzelschüsse. Auch Granaten und Raketen kommen bei ihnen zum Einsatz. Sie können ihre Feinde in Fallen locken um sie an Ort und Stelle zu binden und hüllen sich in Schatten um schneller zu entkommen, oder die eigenen Angriffe zu stärken.
Gameplay:
Die Dämonenjäger nutzen die große Reichweite von Schusswaffen zu ihrem Vorteil. Gegner werden möglichst schon ausgeschaltet, bevor sie den Demon Hunter erreichen können. Dämonenjäger halten direkten Treffern nicht lange stand und sparen ihre Disziplin um zu entkommen. Sie haben zwei Ressourcen, von denen sie schöpfen. Hass generiert sich schnell und sogar noch schneller, wenn sie ihre Primärfertigkeiten einsetzen. Ist eine große Menge Hass aufgebaut, kann sie in einem Ausbruch der Vergeltung gezündet, der als Pfeilhagel auf alles Dämonische niedergeht. Neben Hass haben die Dämonenjäger auch Disziplin; eine Ressource, die sich nur langsam füllt nur mit Zeit selbst regeneriert werden kann. Mit Disziplin speisen die Dämonenjäger ihre defensiven Fertigkeiten und legen Fallen.
Die Demonhunter eignen sich hervorragend für Hit'n'Run taktiken. Sie bleiben nie lang an einer Stelle, sind immer unterwegs und ziehen sich zurück, sobald ein Gegner zu nahe kommt. Der Demon Hunter von Diablo3 kann mit einer Mischung aus Fallen-Assassine und Bogenamazone aus Diablo2 verglichen werden.
Diablo 3 Beta PATCH 15 - Demon Hunter analysis and Playthrough commentary part 1 part 2 part 3 part 4
Barbarian
Lore:
Seit Äonen beschützten die Kinder von Bul'Kathos den Weltstein im Berg Arreat, bis Baal in korumpierte und Tyreal den Weltstein zerschmetterte. Nun liegt ihre Heimat in Schutt und Asche. Die einst stolzen Krieger ziehen nun ziellos umher.
Die jüngsten Ereignisse ziehen einige der Barbaren nun nach Tristram mit der Hoffnung dort einen neuen Sinn für ihr Dasei zu finden.
Skills:
Die Barbaren können vor allem eins: zerstören. Dabei lassen sie sich von nichts aufhalten. Unter ihren zornigen Angriffen geht nicht selten das ganze Mobiliar zu Bruch. Mit mächtigen Kriegsschreien stärken sie ihre eigenen Angriffe, oder die ihrer Verbündeten. Ihre Hiebe schlagen mit einer solchen Wucht durch, dass Feinde - sollten sie überleben - gelähmt, oder betäubt sind. Obwohl für den Nahkampf ausgelegt, kann der Barbar auch Distanzen überwinden, um Feinde nicht entkommen zu lassen, oder schnell wieder mitten im Geschehen zu sein.
Gameplay:
Der Barbar ist ein dicker Panzer. Wo er hinhaut, wächst kein Gras mehr. Auf Grund seines massigen Körperbaus wirkt er etwas träger als die anderen, aber seine Beweglichkeit ist tatsächlich nicht wirklich geringer. Eher hält er Angriffen sehr gut stand und hat daher keinen Grund Feinden aus dem Weg zu gehen. Viel eher hat er sogar Vorteile, wenn er getroffen wird: Fertigkeiten wie Revenge sind öfter verfügbar und mit jedem Treffer, den er kassiert, steigt seine Wut. Mit vielen Fertigkeiten baut der Barbar Wut auf und kann sie dann in verheerenden Zornausbrüchen gegen seine Feinde schleudern. Er kann auch völlig ohne Fertigkeiten auskommen, die Wut kosten. Wut lässt mit der Zeit nach, wenn der Barbar nicht im Kampf ist. Er kann sogar Objekte zertrümmern um sie aufrecht zu erhalten, aber am liebsten stürzt er sich von einem Kampf in den nächsten und steht am gern da, wo es etwas zu töten und zerstören gibt.
Diablo 3 Beta PATCH 14 - Barbarian analysis and Playthrough commentary part 1 part 2 part 3 part 4 part 5 part 6
Zusammengefasst kann man sagen, dass sich keine Klasse schwach, oder unhandlich, oder gar langweilig anfühlt.
Wenn irgendein Link kaputt ist, teilt mir das mit. Um Rechtschreibfehler kümmere ich mich dann auch später.
bis dahin
Fenix