Trübbelpö- oh, ja. Da war doch was
Moinsen allen
Kap 19 ist ein kleiner Epilog (ca 4 Seiten) und beendet das Präludium(Ich verweise auf die erste Seite *hust*).
Epilog
Azrael saß schläfrig gegen die Wand gelehnt und döste vor sich hin, während die Anker die Aus- und Eingänge sicherten. Ein kleines Feuerchen brannte in eine Kuhle und einige Viperfleischstreifen wurden trotz seines Protestes gebraten. Er zog seine Tasche unter seinem Rücken hervor und steckte die Hand rein. Das kalte, weiche Packet schmiegte sich sofort gegen seine Hand und er holte einen rohen Muskel raus. Er legte ihn neben sich und kramte noch die Flasche mit dem Viperblut raus. Langsam zog er die Lagen Wachspapier ab und tränkte den Muskel in Blut.
´Kriegt man von Blut nicht Magenverstimmungen? ´, fragte Irim und setzte sich neben ihm. Er biss was vom gebratenen Fleisch aus und spuckte es sofort wieder aus. ´Das schmeckt ja wie-´
´Verbranntes Horn? ´, fragte Azrael wissend.
Irim nickte und warf den Fleischstreifen weg. ´Richtig. Geb mir was von dem rohen Fleisch. ´
Der Gefallene zuckte mit seinen Schultern und schnitt es entzwei. ´Hier. Und aufpassen, dass dir das Blut nicht zu den Mundwinkeln rausspritzt. ´ Sein Freund nickte und kaute auf dem zähen Fleisch herum, dass mit dem Blut immer zarter wurde.
´Das ist gut. ´, meinte Irim mit blutroten Lippen.
´Und das letzte Stück. ´, bedauerte sein Nebensitzer. ´Kann man nichts machen, dass was die Anderen haben ist fürs Blut unbrauchbar geworden. ´, flüsterte er weiter und faltete das Wachspapier zusammen. Plötzlich kam Peris reingestolpert und fiel beinahe ins Feuer, wenn sein Bruder ihn nicht aufgehalten hätte.
´Was ist los? ´, fragte er bestürzt und verpasste Peris eine Ohrfeige, als er panisch nach Luft schnappte.
´Dämon-groß-böse. ´, kam es abgehackte aus seinem Mund und er fiel in Ohnmacht. Keral viel auf, dass sein Hemd feucht war. ´Er hat viel zu viel Blut verloren! ´, rief er und riss sich sein Hemd vom Leib. Er presste auf die Wunde und versuchte die Blutung zu stillen. Blaue Flämmchen flammten knallend auf und Azrael machte das Feuer aus. Die Golems fielen in sich zusammen und der Boden fing an zu beben.
´Das wird ein Spaß. ´, meinte Orthans ironisch und schlug die Äxte zusammen. Irim zog seine Schwerter und führte Erial zur Wand.
Was ist es? Keine Antwort auf seine Frage. Azrael zischte und machte seinen Speer bereit. ´Es scheint verdammt schwer zu sein. ´, meinte Azrael und Orthans nickte.
´Keine Rüstung und es ist sehr schnell. ´, fügte er hinzu. ´Zehn Sekunden, dann gucken wir in den Abgrund. ´
´Zehn? Jetzt! ´, schrie Azrael und die Eidwahrer wurden von den Füßen gewischt, als der Dämon brutal in den Raum stürmte. Die halbe Wand stürzte ein und mehrere Beben durchliefen den Berg. Ein glutroter Schlund grollte tief und Ketten rasselten über den Boden. Azraels Speer flog aus dem Staub und wurde von einem schartigen, rauchenden, schwarzen Schwert gebrochen. Das Langschwert kam runter und zerteilte den Rauch. Gesteinssplitter zischte durch den Raum und verfingen sich im Mantel. Orthans stürmte brüllend voran. Er wich einer Kette aus und befand sich neben einem Bein des Dämons. Seine Äxte splitterten als sie auf eine Sehne trafen und er wurde von der Hufe beiseite gefegt. Keral stöhnte laut auf und fiel in sich zusammen. Jemand berührte ihn an der Schulter und drückte kurz.
´Orthans und sein Bruder sind tot. ´, flüsterte Irim.
Azrael nickte und zuckte mit dem Kopf nach rechts. Irim guckte in diese Richtung und sah, dass Erial gefährlich nah am Dämon war.
´Geh du, ich werde ihn ablenken. ´, schlug der Gefallene vor und zerrte am linken Handschuh herum. Sein Freund verschwand und er zog den Handschuh vollends aus. Seine Wahrnehmung wurde detailreicher und genauer. Der Dämon zuckte herum und stapfte auf ihn zu. Das Schwert stieß durch den Rauch und verfehlte ihn um eine Armlänge. Azrael rollte sich zur Seite und rechnete nicht mit dem Nachschwung. Diesmal verfing sich der Umhang an der Klinge und er wurde mitgezerrt. Er zog sein eigenes Schwert und schnitt den Umhang ab. Unsanft kam er auf Merakas auf. Er sprang hoch und drehte das Schwert in seiner Hand.
´Übernehm du die linke Seite. ´, wies er ihn an und wich einem weiteren Schwerthieb aus. Diesmal kam auch die Peitsche durch den Rauch und riss ihn fast das Bein ab. Sie schnellte an seiner Hüfte vorbei und knallte in der Luft.
´Ich denk ja nicht mal daran! ´, schrie Merakas und schlug auf seinen Kopf. Azrael drehte sich um, fing den Schlag ab, ließ das Schwert bis zur Parierstange kreischen und drehte sein Schwert um das andere. Er war oben und die Schneide berührte beinahe die Nase als er nach hinten gefetzt wurde. In der Luft dachte er, dass er die Omnipräsenz immer noch nicht beherrschte. Ein Engel war aufgetaucht und hat Merakas gerettet. Das Wesen schwebte auf den Boden herab und wischte den Staub beiseite.
´Immer wo du auftauchst musst du Lebewesen töten. ´, warf der Engel Derillus vor und winkte Merakas samt Schwester zu sich. ´Diese gehören zu mir. ´
Der Dämon lachte. ´Ist es nicht Ziel unserer Parteien erstmal die Dunkelheit auszuschalten? Ach ja, was macht ein Älterer hier? ´
´Wir haben ihnen das Recht gegeben für sich selber einzustehen. ´, erklärte der Engel.
Der Dämon schnaubte verachtend. ´Ihr und eure unermessliche Arroganz. ´, meinte er und wollte das Schwert auf Azrael niederfahren lassen. Er lag bewusstlos vor ihm und der Richter stand über ihm.
´Ich rieche Verrat. ´, meint er gleichgültig und drehte sich zu Merakas und Fera um. ´Und Hass. Ein gutes Paar, nicht? ´
´Ihr seid nicht unparteiisch. ´, meinte der Dämon.
´Nicht? ´, fragte der Richter als junger Mann erstaunt. ´Ich habe dich an deinem Angriff gehindert und den beiden an der Schwelle stehenden einen Stich verpasst. Das gleicht sich doch aus. ´, meinte er und stupste Azrael mit dem Fuß gegen den Kopf. ´Wach auf! ´
Der Gefallene kam langsam zu sich und guckte sich um. ´In was bin ich jetzt wieder geraten? ´
´Wir sind also redseliger geworden? ´
´Und verbittert? ´
´Mund halten, beide! ´, zischte Peris und sein Bruder kreischte als der Brustkorb barst und zwei knochige Hände einen viel zu großen aus dem Leichnam zerrten. Die Haut war nussbraun und faltig. An einigen Stellen wie Gesicht und Gliedmaßen aber straff gespannt.
´Was hast du mit meinem Bruder gemacht? ´, brüllt Keral.
´Gar nichts. ´, meinte Peris und tötete ihn. Die restlichen Anwesenden zuckten zusammen und Erial drückte sich gegen Irims Rücken. Dieser guckte bestürzt Azrael an.
´Alles zu gegebener Zeit, Freund. ´, meinte dieser und guckte zum Dämonen hoch. Vier ledrige Flügel berührten die Wände und ein spitzer, gehörnter Kopf guckte zurück.
´Was? ´
´Du schuldest mir einen Speer. ´, meinte Azrael darauf.
´Wer denkst du bin ich? ´
´Einer von Vassagos Abkömmlingen. Ich hab eine Weile lang für dich gesorgt als deine Mutter umgebracht wurde. Vassago hätte beinahe
mich umgebracht als ich euch nach Essen schrieen ließ, weil ich die Pilze vergessen habe. ´
´Du bist also Azrail? Der Bannerträger? ´, fragte der Dämon verwundert. Irim brach kalter Angstschweiß aus und er guckte panisch umher. Tausend Fragen fegten ihn durch den Kopf, ließen ihn nicht klar denken.
´Genau. Du bist aber groß geworden, Derillus. ´, er konnte sich den Altweiberspruch nicht verkneifen.
´Habt ihr genug vom freundlichen Schwatzen? ´, fragte Peris wütend und stierte unentwegt auf das Auge. Er ragte bis zur decke und war der Größte unter den anwesenden. Der Richter war der Kleinste. Die kleinen Augen flackerten zu Irim und seiner Schwester.
´Keine Zeugen, oder? ´
´Fass sie nicht an. ´, meinte Azrael ruhig. ´Oder es wird ungemütlich. ´
´Du willst mir drohen? ´, giftete ihn Peris an. Sein Charakter hat sich vollkommen verändert.
Azrael zuckte mit seinen Schultern. ´Wollen wir es ausprobieren. ´
´Ruhe! ´, schrie der Richter plötzlich gereizt. ´Wir sind hier zusammengekommen, um zu entscheiden, ´, sagte er dann ruhiger. ´ob Krieg geführte werden soll. Hier in dieser Sphäre. ´
´Ja. ´, meinten der Engel, Derillus und Peris synchron.
´Nein. ´, sagte Azrael bestimmt.
Der Richter guckte ihn mit halb geschlossenen, desinteressierten Augen an. ´Hast du ein Argument dagegen? ´
´Habt ihr eins dafür? ´
´Sanktuario ist nichts weiter als eine Testwelt von Inarius. Er hat aus Interesse am Leben erschaffen, um euch zuzusehen, wie ihr Krieg führt. Deine Rasse sollte gar nicht existieren. ´, zischt Peris.
´Was? ´, zischte der Gefallene zurück. ´Das kann nicht sein. ´
Der Ältere lachte schallend. ´Natürlich ist das so! Warum denkst du seid ihr so fehlerhaft. Die Nephalem waren ein guter Anlauf, aber der Mensch ist ein Krüppel im wahrsten Sinne des Wortes. Ein beschränkter Horizont an Möglichkeiten und Macht, so eine Engstirnigkeit und vor allem der anfällige Körper! ´ Ab hier hörte Azrael auf ihn zuzuhören und guckte fragen den Richter an.
´Es ist so. ´, meinte dieser und verschwand langsam. ´Dreht euch weiter in der Spirale zum Abgrund hinunter. Diese Welt soll euer Grab werden. Allesamt! ´, intonierte er und verschwand vollends. ´Eure Armeen können eintreten! ´
Azrael drehte sich zu Irim und Erial um schüttelt seinen Kopf. ´Lebt wohl. ´, meinte er zu den Beiden und schlitzt sich die Hand auf. Er nahm das Schwert wieder in die Rechte und Blut floß über die Klinge. Dann legte er die linke auf seine Brust. ´Wartet auf mich. ´, meinte er traurig und verbannte dann alle Gefühle aus sich. Zog die kalte Mauer seiner Konzentration hoch und weckte das Seelenfeuer.
´Entschuldigt unsere Verspätung. Wir wurden versiegelt. ´
Nicht nötig. Ich brauche jetzt Macht. Macht die ich noch generieren muss.
´Dürfen wir das Auge als Medium benutzen? ´
Für was?
´Für euer Kreativität. Illusionen können manchmal wirklich real sein. ´
Stränge aus Nebel sickerten neben dem Auge hervor und schlängelten sich in der Luft wie Flammenzungen. Merakas stürmte wieder auf ihn zu. Azrael duckte sich unter den ersten Schlag, kam in der Lücke zwischen den Armen hoch und legte seinem kleinen Bruder die Hand aufs Gesicht. Er entleerte sich schreiend und fiel in seine eigene Pfütze. Fera erging es nicht besser, nur sie behielt ihre Sinne bei sich. Das schartige Schwert pfiff von hinten heran, tief genug um darüber zu springen. Er kam dahinter auf, behielt den Nachschwung im Gedächtnis und sprintete auf Derillus zu. Es kam wieder, diesmal zu hoch, um zu springen und zu tief, um sich zu bücken. Er sprang flach nach vorne, rollte sich ab und stieß sein Schwert von unten in das Knie des Dämons. Er riss es heraus und nahm die Kniescheibe mit. Der Abkömmling schrie vor Schmerz und ging einige Schritte nach hinten. Azrael setzte weiter dem verletzten Bein nach und trieb das Schwert ganz durch. Hinter ihm kämpften Peris und der Engel miteinander.
Der Stab traf immer wieder funkensprühend auf das Schwert und Peris lachte während er kämpfte. Der Engel löste sich unter einem Funkenschauer und flog in die Höhe. Er kreiste an der hohen Decke und stieß dann wieder herab. Zu Azraels Überraschung konnte er den Stab parieren und ein Arm von Peris mitnehmen. Er klatschte Ekel erregend gegen die hornige Brust und schrie als die drei anderen Arme von hinten kamen.
Azrael drehte sein Schwert mit beiden Händen und durchtrennte die stahlharten, angespannten Bänder und Sehnen. Das Unterbein fiel zur Seite und der Dämon folgte. Der Engel krachte von hinten gegen ihn und wirbelte beide Körper durch die Luft. Peris überprüfte den Dämonen, nickte zufrieden und warf den Stab. Der Engel wich aus, Azrael erging es nicht so gut. Der Stab spießte ihn an der Wand auf und die Nebelschwaden zogen sich ins Auge zurück. Das Feuer erlosch und das Blut trocknete auf der Kleidung. Sein Schwert fiel ihm aus der Hand und blieb in der Erde stecken.
Irgendwo schrie jemand. Laut, sehr laut.
Plötzlich waren nur noch Azrael, Derillus und Peris zurück. Dieser kam auf ihn zu und nahm den Kopf zwischen zwei Finger. Er begann zu drücken und ein befriedigendes knacken setzte ein, bis nur noch Matsch übrig blieb.
´Sehr gut. ´, lobte er sich selber und verschwand selber.
´Diese Illusion war hervorragend!
Ho!
Seid ihr da? Fragte der Heiler zweifelnd.
´Also gut. Wir werden euch am Leben halten. Selbst wenn es uns töten sollte. ´
Die Wahrnehmung wurde schwarz-weiß und die altbekannte Kuppel bildete sich.
´Euer Herz ist intakt, sehr gut, dann geht mein Plan auf. Hoffe ich. ´
Langsam stand der Dämon auf. Er kroch über den Boden, zog sein Schwert und eine Blutspur mit sich. Er legte ihm das Schwert zu Füßen und lächelte mit blutbeschmierten Zähnen.
´Ihr habt mein Blut richtig zum kochen gebracht. Euren Speer kann ich nicht ersetzten, aber vielleicht ... Ein Gruß von Wehr und Vassago. ´, meinte der Dämon und versucht aufzustehen. Er fiel lautstark hin und nahm sein Bein an sich. ´Diese Scheißdroge täuscht zwar jeden, aber die Folgen sind schlimmer als der Tod. ´, meinte er und nahm das Bein sanft zwischen seine Zähne. ´Und ich schmecke ja selber wie Auswurf. ´, fügte er leise hinzu als er schwer auf das Schwert gestützt in den Tunnel zurückhumpelte.
´Sehr gut. Ihr scheint darauf anzusprechen. Ich werde euch die Kontrolle über euren Körper und Alles entziehen. Ihr werdet wieder aufwachen, wenn ich es geschafft habe.
Das letzte, was er wahrnahm waren die Leichen von Irim und Erial
…
und ein stechend heißes Gefühl in seinem Magen.
-
´Er hat also versagt? ´
´Nein. ´
´Er ist aber tot. ´
´Nein. Der Tod ist ein guter Freund von ihm. ´
´Wie das? ´
´Lange Geschichte. ´
´Er ist also nicht tot? ´
´Ja. Genau. ´
´Und er hat nicht versagt? ´
´Ja. ´
´Warum zieht er dann nicht den Stab raus und … ? ´
´Er weiß es nicht. Er kann es nicht. Er ist Nichts. ´
´Noch …
noch. ´
´Was machst du jetzt hier? ´
´Das will ich auch wissen. ´
´Euch übers Knie legen. ´
´Das hast du doch das letzte Mal gemacht als- ´
´Genau. Als Kaz`Ur-Lnz gestorben ist. ´
´Bitte verschone uns! ´
´Nein, und jetzt bückt euch endlich. ´
-Done-
Und jetzt ... was wollt ihr?
Die Nacht?
Beef?
Tales from Hell?