Tag 1
Eroberung!
Uhrzeit 2:15
Wie jede Nacht war es wiedermal eine ziemlich heiße Nacht. Jones konnte wie immer nicht schlafen, da die Hitze ihm doch sehr zu schaffen machte. Er schaute aus dem Fenster und trotz der langen Zeit die er nun hier stationiert ist, wunderte er sich noch immer wie klar und sternenreich der Nachthimmel in der Wüste doch ist.
Jones dachte nach... über den Krieg, und über den nächsten Auftrag den der Sergeant-Major erhalten hat. Das Team soll in dieser gottverlassenen Wüstengegend einen Bunker untersuchen. An und für sich ein Auftrag wie jeder andere... Warscheinlich ein verstecktes Waffenlager der Aufständischen wie sie soviele in der Wüste haben. Dieses mal jedoch war von vornherein etwas merkwürdig an der Sache. Der Sarge hat in der Besprechung nicht wie gewohnt von "Auffinden und Vernichten" gesprochen, sondern hielt sich diesesmal sehr vage mit genaueren Details zurück. Der Spezial-Auftrag wurde als streng-geheim eingestuft,
an und für sich lächerlich da er als Mitglied in diesem Spezialeinsatzteam ausschliesslich nur strenggeheime Auftraege ausfuehrt. Er konnte sich damals ein Lächeln nicht verkneifen. Wie sollte es auch anders sein?
Diesesmal schienen die da oben aber nicht mal den Sarge über alles zu informieren. Ein Wüstenlager der Aufständischen, welches vorher von schwerer Luftartillerie ausgeschaltet wurde, sollte nun gesäubert und 'untersucht' werden. Was soll schon zu finden sein, nachdem eine MOAB alles dem Boden gleich gemacht hat?
Nun gut, dachte Jones. Man lernt in dieser Truppe eben früh genug dass Befehle gefälligt nicht in Frage gestellt werden. Doch diesesmal war was faul bei dem Ganzen.
Warum schickte die Versorgung hochwertige Kriegsausrüstung für einen simpelen Auftrag, und dann gleich in diesen Mengen? Es gefiel ihm ganz und garnicht... Er zog an seiner Zigarette und starrte weiter in den Sternenhimmel. Vor Anbruch des Tages soll es noch losgehen. Er würde heute sowieso kein Auge mehr zumachen. Je eher sie es hinter sich bringen desto besser, dachte er.
Uhrzeit 2:30
Der Sarge stürmte in die Baracke: "Los, los, los, los!!! Auf geht's, Männer!" Alle sprangen sofort aus den Betten und innerhalb weniger Augenblicke war jeder einzelne Soldat bereit. Wenige Minuten später saß die ganze Einheit in den Jeeps und brach auf.
Das Ziel: den feindlichen Bunker in einer Nachtaktion einzunehmen, alle feindlichen Elemente entweder zu eliminieren oder gefangen zu nehmen, Informationen über die feindlichen Waffenbestände zu gewinnen.
Jones, wie jeder andere auch, überprüfte seine Ausrüstung. Die Weste saß. Die Munition war verstaut. Die Waffen, eine HK 416, sowie eine M9 mit Schalldämpfung, waren geladen und bereit für den Einsatz. Sein Nachtsichtgerät einsatzbereit.
Die Jeeps rasten Richtung Ziel durch die Wüst. Bis obenhin bepackt mit Bewaffnung, Sonderausrüstung und Munition. Auf wieviel Widerstand wuerden sie denn in diesem einen
Bunker treffen? Jones wurde es mulmiger, je mehr er darüber nachdachte. Aber war er dass vor einem Einsatz nicht immer?
Er hatte keine Zeit mehr seine Gedanken zu verschwenden als sie ankamen. Der Sarge befahl absolute Stille. Jeder war vorbereitet. Die Jeeps hielten und man nam Position hinter einigen Sanddünen ein. Der Zielbunker lag nur wenige Meter dahinter in absoluter Dunkelheit.
Jones war der linken Flanke zugeteilt, und rannte geduckt seinen Kameraden hinterher zu seinem Platz. Er wartete auf dass Zeichen, als die Scharfschützen in Stellung gingen...
Das Zeichen wurde gegeben. Die Scharfschützen nahmen jeder eine Schießscharte unter
Beschuss. Es vielen nur wenige Schüsse, welche durch die Schalldämpfer nur als leises Zurren erkennbar waren. Durch sein Fernglas konnte Jones sehen dass sie ihr Ziel nicht verfehlten. Ein hauchdünner Blutnebel kam aus den Spalten als die Patronen der M110-er auf Ihre Ziele trafen. Der Sarge winkte, und sie rannten los. Geduckt bewegten sie sich in der Dunkelheit vorwärts. Jones und die anderen waren bereits auf halbem Weg, doch im Bunker blieb es ruhig. Kaum an der niedrigen Außenmauer angekommen ging es los. Im Inneren des Bunkers lärmte jetzt die Alarmanlage los. Hastige Schritte folgten und Befehle wurden geschriehen. Mündungsfeuer kam aus den Schussscharten im Gemäuer als die Verteidiger wild ins Dunkel der Wüste feuerten.
Jones erreichte die Bemäuerung und ging dahinter in Deckung. Er blickte zurück. Die Scharfschützen, die immernoch Stellung hielten, warteten ab. Die Gegner feuerten ihre Kalashnikovs blind und in unkontrollierten Stößen ab, wodurch sie den Snipern kein Ziel waren. Er schaute rüber zu den anderen. Der Sarge winkte nach hinten, und von dort kamen Erics und Reacker, die Schutzwand hochhaltend, angerannt. Hinter der Schutzwand
hinterher laufend bewegten sich der Sarge und die beiden von der Außenmauer bis zur Wand hinvor, bis genau unter eine Schussscharte. Aus dieser feuerten immer wieder Salven auf sie ein. Als ein Raketenwerfer rausragte, war der Scharfschütze jedoch schneller. Durch einen tödlichen Treffer des Trägers zwirrte die Rakete ungenau in die Luft und riss danach mit lautem Knall eine Sanddüne auseinander. Der Sarge, Erics und Reacker hatten die Außenwand jetzt unbeschadet erreicht.
Der Sarge zog eine Flashbang und warf sie durch die Scharte. Gleichzeitig gab er Jones das Zeichen zum rüberkommen. Während die Flashbang in einem lauten, hellen Knall zündete, rannte Jones zur Mauer. Im Laufen sah er wie Erics und Reacker sich an der Mauer hochzogen und in Sekundenbruchteilen durch die Scharten in der Dunkelheit verschwanden. Kurze Schusssalven von innerhalb waren hörbar und Jones wusste dass mit jedem einzelnen Schuss ein weiterer Gegner ausgeschaltet wurde.
An der Mauer angekommen, rief der Sarge ihm zu: "Aufmachen!". Jones lief zur Tür, holte das C4 aus der Tasche und preparierte das Schloss und die Scharniere der Bunkertür. " Feuer frei!" schrie er während er in Deckung ging und binnen einer Sekunde flog die Eisentür regelrecht aus den Angeln. Blitzschnell wurden links und rechts des Eingangs Stellung bezogen. "Wir kommen rein!" und in raschen Bewegungen stürmten die Besatzer rein.
Jones konnte trotz Nachtsicht kaum was sehen. Eine Menge Staub war aufgewirbelt und dieser hinderte Jones trotz Nachtsichtgerät die Sicht. Über das Comm. fragte er Reackers Position ab. "Erster Raum und zweiter Raum gesichert!". "Dritter Raum Nordseite gesichert". Erics Stimme schallte über das Comm, "der Gegner hat sich im hinteren Bereich verschanzt.“ Jones und der Sarge liefen nach hinten durch. Immer mehr Truppenmitglieder kamen in den Bunker.
"Drei Mann im hinteren Bereich. Da gibt es keinen Ausgang. Außer ihren Schusswaffen ist nichts weiter da drinnen erkennbar". Reavers schaltete seinen Scanner aus. "Gutgemacht, Privat. SMITH! HERKOMMEN!". "Ja, Sir?" "Lassen sie das Gebäude umstellen und das gesamte Gelände sichern. Und informieren sie das Oberkommando. Die Aktion ist fast abgeschlossen, die sollen alles bereitstellen um hier das Lager aufzubauen." "Jawohl, Sir." Smith rannte raus und befolgte seine Anordnungen.
Der Sarge stellte sich seitlich neben die Tür welche nun von mindestens 5 schussbereiten Soldaten umstellt ist. Er klopfte an und rief: "Ihr seid umstellt. Werft eure Waffen weg und kommt mit erhobenen Händen raus!" Er gab ihnen einen Augenblick Bedenkzeit und, tatsächlich, nach einer gefühlten halben Minute bewegte sich der Riegel der Türe. Jones und die anderen hielten ihre M16 feuerbereit. Die Tür schwang auf. Erstmal war nur Dunkelheit zu erkennen... . Dann flog die erste Kalashnikov raus. Danach zwei weitere. "Wir ergeben uns. Nicht schießen!". Die rostige, ausländisch klingende Stimme kam aus dem dunkelen Raum, und schon bald sah man den Mann der sie benutzte, als dieser ins Licht trat. "Nicht schießen" wiederholte er als er langsam, beide Arme auf dem Kopf verschrenkt aus den Raum trat. Die Soldaten ließen den Mann, welcher lediglich in braunen Leinen, einer weißen Hose, Sandalen und einem Turban bekleidet war nicht aus den Augen. "Darüber, und jetzt die andern beiden!!" befahl der Sarge. Während die anderen beiden Männer rauskamen wurde der Turbanträger bereits in einem anderen Raum gefesselt und durchsucht. "Sind da noch mehr drin?". Die beiden Gefangenen schüttelten eingeschüchtert die Köpfe. "Jones! Erics! Raum sichern!. Jones nickte zu Erics und beide stürmten zur Tür. Mit gezogener Waffe hielt Erics vor der Tür inne während Jones reinstürmte. Er hockte sich neben den Eingang, und
schon kam Erics rein. Der Raum war ohne Fenster, Dunkel und absolut leer bis auf einen dreckigen Teppich. "Raum gesichert!" schrie Jones. Der Sarge kam rein.
"Masken aus". Die Soldaten nahmen ihre Nachtsichtgeräte ab und der Sarge zündete eine Fackel. „Jetzt bringt mal Licht hier rein“. Der Nachtrupp schleppte Scheinwerfer und Lichtanlagen ran. Einer von denen brachte eine Lichtröhre und hängte sie an den Türrahmen. "Sieh dir mal den Teppich an!" flüsterte Erics rüber zu Jones. Dieser bemerkte dass dessen Mitte leicht gewölbt war. Jones zog den Teppich weg und im Boden des Raumes war ein gulligroßer metallversiegelter Schacht zu sehen. Jones betrachtete ihn näher und erkannte ein drahtiges Etwas an der Außenseite des Siegels. "Raus, raus, raus, raus... eine Sprengfalle!". Die drei rannten raus in den Raum mit den Gefangenen. Der Mann mit dem Turban sprang auf: "Nein! Nicht...". Weiter kam er nicht. Sofort wurde er von einem Soldaten harthandig zu Boden geschickt. Der Sarge packte ihn sich am Kragen und zog ihn wieder hoch. "WAS ist dass? Wo führt dass hin?" "Ich kann nicht sagen..." "Lass den Scheiß, Bürschen. Du sagst mir jetzt sofort was hier abgeht?"
"Das Tor darf nicht aufgemacht werden!!" sagte er mit Furcht in den Augen. Verächtlich sah ihn Der Sarge an.
"Sarge..". "Was ist, Erics?" der Sarge schmiss den Gefangenen ruppig zu Boden. "Ich frag mich nur, warum haben die drei den Schacht nicht benutzt? Und außerdem, die Sprengfalle ist von außen angebracht. Die war nicht für uns bestimmt." Jones wunderte sich, und schaute nochmal in den Raum um sich erneut zu überzeugen. Erics hatte Recht. Der Sarge schaute auf die Gefangenen die immer nervöser zu werden schienen. "Also?" Der Gefangene mit Turban schaute nervös um sich. Erst auf seine Kameraden und dann auf den Sarge, bevor er loslegte: "Es darf nicht geöffnet werden. Sie verstehen nicht. Dort unten lauert Unheil“. "Wer soll da unten lauern???" "Sie dürfen es nicht öffnen, ich flehe Sie an. Es ist der Dämon da unten." "Der ist verrückt. Führt sie erstmal alle drei ab, um die kümmern wir uns später. Und verständigt das Oberkommando, dass wir Gefangene haben. Und dann holt mir Stevens. Der soll die Sprengfalle entschärfen. Wir gehen da rein".
"NEIN, NEIIIIN..dass dürft ihr nicht!!". Die Gefangenen fingen an sich zu wiedersetzen und während sie weggezerrt wurden riefen sie weiter "Nicht öffnen!! Dort unten herrscht ein Dämon. Er darf nicht freigelassen werden. BISCHIBOSCHI DARF NICHT FREIGELASSEN WERDEN!!!"....