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[Story] Die Assassinen

Horseback

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[Story] Die Assassinen - Die Klauen der Assassinen




:hy: Liebes FAS

Mit Sicherheit habt ihr schon einmal von Büchern wie "Die Orks", "Die Zwerge", "Die Elfen", "Die Drachen" etc. gehört oder sie gelesen. Ich werde mit meiner neuen Story nun das Gleiche zu tun, allerdings beziehe ich es auf die Charaktere in Diablo 2, in diesem Fall auf die Assassinen.
Zunächst noch eine Anmerkung: Dies ist nur der Prolog zu einer Story. Insgesamt fasst er zwölf Seiten und aus diesem Grund werde ich ihn in drei Teile teilen und nach und nach posten.

Und nun viel Spaß mit dem ersten Teil des Prologs :hy:







Assassinen sind die geheimnisvollsten Charaktere aus Diablo II: Sie sind schnell, tödlich und ihr Hass auf Dämonen und schwarze Magier ist legendär. Doch wie lebt, denkt und handelt eine Assassine wirklich? Dies ist die Geschichte einer Assassine, die ihr Leben im Orden der Viz-Jaq'taar, den Magiertötern, verbringt. Auf der Jagd nach Hexern und korrupten Magiern stößt sie an die Grenzen des Vorstellbaren und je weiter sie in das dunkle Netz aus Verschwörungen und schwarzer Magie eindringt, umso mehr offenbart sich ihr ein finsterer Plan...​







Prolog

Es dauerte nicht mehr lange bis die Sonne an diesem Tage untergehen würde, denn sie stand nur noch knapp über dem Berg, der in der Ferne abzusehen war. Und eben jener Berg war der Ort, an den die kleine Gruppe zu gelangen versuchte. Nach einem langen Aufenthalt in der Ferne war die Zeit gekommen, um die Heimreise anzutreten. Fast eine ganze Woche hatte ihre Reise zurück schon gedauert und heute Abend würden sie endlich wieder zu Hause sein. Auch wenn es schon dunkler wurde, jeder von ihnen wollte so kurz vor dem eigenen Heim nicht noch eine Nacht warten müssen.
Auch Rika freute sich auf ihr zu Hause. Nach der tagelangen Wanderung vom östlichen Ableger ihres Ordens erheiterte sie der Gedanke daran, dass sie alle bald wieder am heimischen Feuer sitzen, in ihren eigenen Betten schlafen, ihre gewohnten Speisen essen und im heimischen Dojo üben konnten. Die Ordensburg tief in den Bergen von Westmark bedeutete ihr - abgesehen vom Kampf gegen Dämonen und dämonische Magie - am meisten.
Ayane hatte mit ihrem Pferd weiter vorne gewartet, bis Rika sie einholte.
„Ich wäre gerne noch etwas länger dort geblieben“, sagte sie.
„Ich verstehe wie es dir geht. Früher ging es mir genauso. Aber glaub mir, zu Hause ist es immer noch am schönsten. Das wirst du auch noch feststellen, wenn du erstmal älter bist. Aber ab und zu für kurze Zeit in die Ferne wandern um von zu Hause weg zukommen ist genauso toll.“
Ayane war erst vor kurzem eine richtige Assassine geworden. Ihr ganzes Leben hatte sie in der Burg und bei den Bauern der Assassinen in den Bergen verbracht und nie hatte sie mehr von der Welt gesehen als die umliegenden Dörfer und Städte. Eine so weite Reise und der Anblick solch fremder Orte, Gewohnheiten und Sprachen hatte in ihr das pure Staunen und die Lust am Entdecken entfacht. Rika konnte es sehen, obwohl Ayane - wie eine wahre Assassine - es verstand, ihre tatsächlichen Gefühle und Absichten zu verstecken, sodass ihre Person für gewöhnliche Menschen ein Geheimnis blieb. Eine Fähigkeit, die jede Novizin erlangen musste, damit sie eine Assassine werden konnte.
„Ich habe gesehen, dass du sehr angetan warst von den Eindrücken der fremden Plätze und Landschaften. Und unsere Ordensschwestern im Osten haben dich in Erstaunen versetzt mit ihren Fähigkeiten und ihrem Können“, fuhr Rika fort.
„Ihr habt es bemerkt?“, fragte Ayane die zwar erschrocken war, doch wenn man nicht über die Kenntnisse und Fähigkeiten einer Assassine verfügte, war davon absolut nichts zu erahnen. Weder in ihrer Stimme noch auf ihrem Gesicht.
„Ja, ich habe es bemerkt. Und du brauchst keine Angst zu haben. Ich kenne dich und wir vom Orden können uns nur schlecht etwas vormachen. Aber du hast dich wie eine wahrhaftige Viz-Jaq'taar verhalten: Niemand hätte erahnen können was du denkst oder fühlst. Erinnere dich an deine Ausbildung: Gefühle wie Angst oder Schmerz zu haben ist keine Schande, aber...“
„Sie vor dem Feind zu zeigen schon“, vervollständigte Ayane den Satz.
Auch wenn die Assassinen sich untereinander wie normale Menschen gaben, so hinterließ die Ausbildung, vor allem aber die Erziehung, die von Kindesbeinen an erfolgte, ihre Spuren. Die Magiertöter waren disziplinierter, distanzierter, gefühlloser und mächtiger als Außenstehende. Wenn sie den Schutz ihrer Burg in den Bergen verließen, wurden sie für den Rest der Welt genau zu dem, was sie sein sollten: Nichts weiter als ein Symbol und eine alte, ausgestorbene Legende. Es kursierten in der Welt da draußen viele Gerüchte über die Magiertöter, doch es waren nur Geschichten, derer man sich bediente um kleinen Kindern Angst einzujagen. Dass es die Viz-Jaq'taar tatsächlich geben könnte, dass konnten sich die Menschen Sanktuarios auch in ihren dunkelsten Träumen nicht vorstellen. Und genauso sollte es auch bleiben.
„Sensei“, sprach Ayane Rika an. „Was haltet ihr von der neuen Falle, die unsere Ordensschwestern erfunden haben?“
„Diese neue Falle soll ein Wunderwerk des Assassinenhandwerks sein. Man muss sie nur entriegeln und dort hinlegen, wo sie am meisten vernichten kann. Sie stellt sich von selbst auf und feuert ganz alleine in Richtung des Feindes. Eine Genialität, sofern es denn wahr ist. Ich denke nicht, dass so etwas möglich ist. Aber wenn doch, dann muss der Fallenbauer unserer östlichen Schwestern ein wahres Genie sein. Ich wüsste dann gern wie er es geschafft hat, die Falle von selbst schießen zu lassen.“
„Mir hat man erzählt, sie würde auf dämonisches Wesen reagieren. Es gibt einen Mechanismus, der bei Erkennung eines Dämons die Falle ausrichtet und sie dann schießen lässt“, antwortete Ayane.
„Wenn das wahr ist, dann haben sie den Fallenbau revolutioniert. Aber ich denke, sie haben ein wenig übertrieben, um sich ein bisschen besser dastehen zu lassen“, sagte Rika mit einem kleinen Lachen. „Wenn wir zurück sind, geben wir die Falle Koga. Er wird die Falle gründlich auseinander bauen und sie sich genauestens anschauen. Und wenn er fertig ist, dann werden wir schon wissen, was diese Falle alles kann und was nicht.“
Ayane war ins Nachdenken gekommen und so ritten sie eine Weile stumm weiter, den Ausläufern der großen Bergkette, in der sich ihre Heimatburg befand, immer näher kommend.

Es war einige Zeit vergangen, seitdem Ayane sich mit Rika unterhalten hatte. Inzwischen hatte Sina mit ihrem Pferd aufgeholt und Ayane in ein Gespräch vertieft. Sina, die wie Ayane erst vor kurzem eine vollwertige Viz-Jaq'Taar geworden war, war ebenso erstaunt von der großen weiten Welt wie Ayane, aber vor allem war sie von ihren Schwestern beeindruckt, von denen sie sich gerade auf der Rückreise befanden. Ihre Gastgeber waren alle sehr angetan von Sinas kurzen, blonden Haaren. Sie hatten zwar schon davon gehört, dass im Westen und in anderen Teilen Sanktuarios Menschen lebten, die helle Haare hatten, aber gesehen hatten sie so etwas noch nie. Noch mehr beeindruckt als ihre Haarfarbe hatte sie ihre Ordensschwestern aber durch das Kampfturnier, das ihnen zu Ehren in der Burg abgehalten wurde. Obwohl sie noch sehr jung war – sogar jünger als Ayane – hatte sie mit ihren waffenlosen Kampfkünsten sehr viel Respekt geerntet und damit gezeigt, was sich schon während der Ausbildung abgezeichnet hatte. Zwar fehle es ihr noch an Erfahrung, so die einstimmige Meinung aller Senseis, dennoch stehe außer Zweifel, dass sie im Hinblick auf die Kampfkünste eine der besten Assassinen jemals werden würde. Und obwohl sie das Turnier nicht gewann, sondern gegen eine deutlich ältere und erfahrenere Kontrahentin knapp verlor, machten ihre Ordensschwestern ihr zu Ehren ein besonderes Geschenk: Einen Scheren-Suwayyah, dessen Scheren sich mit einem versteckten Mechanismus nach Belieben öffnen und schließen ließen. Als Ayane sich mit Sina unterhielt, kamen sie auf eben diese Waffe zu sprechen.
„Eine wirklich hervorragende Waffe, die du da bekommen hast“, sagte Ayane voller Anerkennung. Wenn wir zu Hause sind, werde ich mir aus der Schmiede auch so eine besorgen.“
Seit sie sich über das Turnier unterhielten, hatte Sina ihren Suwayyah hervorgeholt und ihn mit einem liebevollen Blick betrachtet. Doch als sie hörte was Ayane sagte, schaute sie sie überrascht an.
„Wir haben auch solche Waffen?“, fragte sie erstaunt. „Das wusste ich gar nicht“, sagte sie mit einer Mischung aus Enttäuschung und Verwunderung.
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich habe so eine schon einmal gesehen, als ich in der Schmiede aushelfen musste, weil ich verletzt war und nicht mit euch die Kampfkünste üben konnte“, antwortete Ayane.
„Ich erinnere mich. Du hattest mal eine Verletzung oder so etwas in der Art. Wie war es denn in der Schmiede? Hat Koga da noch mehr Dinge herumliegen, von denen wir Neuen nichts wissen? Noch mehr neue Waffen oder Fallen?“, fragte Sina halb scherzhaft, halb im Ernst.
„Ich weiß es nicht. Ich durfte nur Klauen schärfen und polieren. Einmal durfte ich einen einfachen Feuerstoß bauen, den hat Koga dann auch gleich ausprobiert, um zu sehen, wie gut ich war. Aber in die Schmiede selber, zur Herstellung und Reparatur oder in die Werkstatt zum Fallenbau hat er mich nicht gelassen“, antwortete sie.
„Jetzt wo wir richtige Assassinen sind, kann er uns nichts mehr verbieten“, freute sich Sina. „Wenn wir erst einmal zurück sind, dann werde ich mich ausgiebig bei Koga umschauen und mir dann...“
„Was dann?“, rief plötzlich eine Stimme von weiter hinten.
Sina und Ayane drehten sich in ihren Sätteln um und sahen Rika, die zwar in einiger Entfernung ritt, sie aber dennoch gut verstehen konnte.
„Was habt ihr vor, wenn wir wieder zurück sind?“, fragte Rika und schloss zu den Beiden auf. Ihr Ton war immer noch freundlich, doch eine gewisse Schärfe war zu hören und er ließ Sina und Ayane den Respekt spüren, der von ihrem Sensei ausging und den sie ihr als ihre ehemaligen Novizinnen entgegenzubringen hatten.
„Ihr seid zwar nun Viz-Jaq'Taar, doch es gibt immer noch Personen, die euch übergeordnet sind und denen ihr gegenüber den Respekt und die Achtung niemals verlieren solltet. Und Koga gehört dazu; er sogar ganz besonders, denn noch jemanden wie ihn gibt es nicht auf dieser Welt. Habt ihr das verstanden?"
„Ja, Sensei“, antworteten Sina und Ayane kräftig und einstimmig.
Rika schaute zufrieden.
„Das ist gut“, sagte sie und sprach wieder den normalen und freundlichen Ton, der normalerweise zwischen ihnen herrschte. „Da ihr die Prüfung bestanden habt, steht euch die Wahl der Waffen natürlich frei. Dennoch rate ich euch, die Waffen zu benutzen, die wir euch in der Ausbildung gelehrt haben. Mit ihnen habt ihr den besten Umgang.“
„Ja, Sensei“, antwortete Ayane.
„Das werden wir“, fügte Sina hinzu.
Wieder schaute Rika zufrieden.
„Natürlich könnt ihr fragen, ob ihr die Schmiede betreten dürft. Doch macht nicht den Fehler, einfach hereinzuspazieren: Das würdet ihr bereuen. Koga lässt für gewöhnlich niemanden in seine Schmiede. Sina, du hast deine Kampfkünste erneut unter Beweis gestellt. Uns hast du nicht überrascht, dafür aber alle übrigen von unseren östlichen Schwestern. Du hast zurecht diese Waffe erhalten“, sagte sie mit Stolz. „Doch werde nicht überheblich. Ein Turnier dient dazu, unsere Kampfkünste zu prüfen, um daraus zu lernen. Wir sehen, was wir noch verbessern müssen und können uns bei den Übungen eben darauf konzentrieren. Bessere Waffen erweitern unsere Möglichkeiten im Kampf gegen Dämonen und schwarze Magie, doch sie sollten auch ein Zeichen der Anerkennung und Belohnung für uns Assassinen sein. Vergesst das nie.“
Sina und Ayane nickten zustimmend.
„Aber um eure Frage zu beantworten“, fügte Rika hinzu, „Koga kann Waffen herstellen, die sogar mich noch staunen lassen.“
„Sensei“, sagte Ayane, der plötzlich etwas eingefallen war. „Habt ihr bei unseren Schwestern etwas Neues über den Grenzkonflikt zwischen Westmark und Khanduras erfahren?“
„Ja“, antwortete sie. „Tatsächlich habe ich das. Nun, ich denke ihr solltet davon wissen. Wie mir erzählt wurde, streiten beide Könige weiter um das Grenzland zwischen den Flüssen, die ihre Reiche trennen. Beide wollen das Land dazwischen in ihren Besitz bringen, um so mehr Macht und Reichtum zu erlangen. Inzwischen streiten sie so erbittert, dass es wahrscheinlich zu einem Krieg kommen könnte.“
„Müssen wir uns Sorgen machen entdeckt zu werden? Immerhin liegt unsere Burg in den Bergen des Grenzlandes“, gab Sina zu Bedenken.
„Es ist in der Kriegsführung der Völker nicht üblich, sich in so unwegsames und unwirtliches Gelände zu begeben. Wir werden uns wohl nicht in Acht nehmen müssen, solange wir in unserem Versteck in den Bergen bleiben. Dennoch werden wir aufpassen. Hochmut ist eine Eigenschaft, die blind und krank macht. Viele Magier sind von ihr befallen und die meisten von ihnen merken nicht einmal, dass es eine Krankheit ist. Daher werden wir unsere Augen und Ohren offen halten. Nicht zuletzt weil meine Information schon über eine Woche alt ist. Wir werden mehr erfahren wenn wir zu Hause sind.“
Mit diesen Worten ritt sie weiter voran an die Spitze des Zuges und lies ihre beiden ehemaligen Schülerinnen zurück.
„Was meinst du?“, fragte Sina Ayane.
„Wie meinst du das?“, fragte sie zurück.
„Ob es zum Krieg kommen wird oder nicht“, wollte Sina wissen.
„Das ist mir gleich. Uns gehen irgendwelche Kriege nichts an, es sei denn sie haben mit dunklen Magiern zu tun. Dann müssen wir sie natürlich vernichten bevor sie noch mehr Unheil über die Welt bringen.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir kommen die Namen so bekannt vor :p

Bin ja mal gespannt wie viel du vom ursprünglichen Konzept behälst :D
 
:hy:

Hier ist der zweite Teil des Prologs. Ich hab gedacht ich würde mehr Antworten bekommen, aber naja :D Vielleicht kommt das noch, wenn die Story sich mehr der Action zuwendet ^^





Es ging weiter Richtung Berge. Die Sonne senkte sich langsam herab und bald würde als Licht nur noch das Abendrot bleiben. Rika drängte den Zug zur Eile, da sie noch heute Abend in der Burg sein wollte. Am Fuße der Bergkette lag ein kleines Dorf, das sie noch ungesehen passieren mussten, denn es wäre nicht von Vorteil, wenn sich herumsprechen würde, dass häufiger Reiter aus dem Gebirge kommen und gehen. Die Assassinen waren meistens alleine oder aber höchstens zu dritt unterwegs, sodass es im Dorf nicht auffiel, wenn sie ab und an ihre Festung verließen. Der jährliche Besuch bei ihren Ordensschwestern im Osten war aber ein Ereignis, an dem möglichst viele Magiertöter teilnehmen sollten, diente dies doch dem erweiterten Erfahrungs- und Informationsaustausch innerhalb der Viz-Jaq'taar.
Üblicherweise passierten sie nur in tiefer Nacht das Dorf mit einer größeren Gruppe und konnten so völlig ungesehen den kleinen Pfad in den Bergen besteigen. Doch es wäre unvorteilhaft, noch einmal ein Lager aufschlagen müssen, wenn sie ihre Burg noch heute erreichen konnten. Rika war so mit dem Problem beschäftigt, dass sie zunächst gar nicht bemerkte, was sich am Himmel vor ihnen abspielte. Doch als ihr der Geruch in die Nase stieg und die Pferde wiehern ließ, sah sie auf und entdeckte den Grund für die Unruhe: Vor ihnen lag ein kleines Waldstück, hinter dem sich das Dorf befand, dass sie durchqueren mussten und genau von dort stieg eine riesige Rauchsäule in den Himmel empor. Rika rief Vanessa und Sakura zu sich, zwei Assassinen die große Erfahrung und Übung besaßen und schickte sie als Späherinnen voraus. Dem Rest des Trosses befahl sie zu warten bis die Beiden wieder zurück kamen.
„Wahrscheinlich ist nur ein Feuer in einer Scheune ausgebrochen und nun brennt das Heu“, sagte Rika zu den anderen, die sich untereinander leise unterhielten.
Schließlich kamen Vanessa und Sakura zurück.
„Was brennt unten im Dorf?“, fragte sie sofort.
„Eine große Scheune“, antwortete Vanessa. „Sensei, der Konflikt scheint sich jetzt in einen Krieg verwandelt zu haben. Eine kleine Söldnertruppe hat das Dorf angegriffen und brennt es im Moment nieder.“
„Dann wird es also doch Krieg geben“, sagte Rika wenig überrascht, dennoch fühlte sie sich und ihren Orden bedroht, angesichts eines Krieges direkt vor ihrer Haustür. „Gibt es einen Weg an den Söldnern vorbei in die Berge?“
„Nein“, antwortete Vanessa. „Sensei, das ist aber noch nicht alles.“
„Was gibt es denn noch?“
„Die Söldner werden angeführt von einem Magier der dunklen Künste“, sagte Sakura. „Er tötet mit seiner finsteren Magie viele der Dorfbewohner. Wir könnten bereits zu spät sein um sie zu retten.“
Ein Geraune ging durch den Zug der Assassinen. Auch wenn sie keine Angst vor Dämonen und dunklen Magiern hatten, überraschte sie die Nachricht über das plötzliche Auftauchen dieser Höllenbrut. Für diesen Fall gab es für die Viz-Jaq'taar nur eine Möglichkeit und Rika blieb auch gar nichts anderes übrig:
„Macht euch Kampfbereit!“

Fast der gesamte Tross saß von den Pferden ab und griff zu den Waffen. Katar, Klaue, Cestus und ihre jeweiligen Modifikationen als Unterarmschwert, Axthände oder Barbarenkrallen wurden über die Handgelenke gestreift. Ihre unauffällige, in Erdfarben gehaltene Kleidung, die sie auf den Straßen der Welt vor neugierigen Blicken und Fragen bewahrte, warfen sie ab. Die Assassinen teilten sich selbstständig in Dreiergruppen auf, denn sie waren auf Attentate und das Überlisten und Töten des Gegners aus dem Hinterhalt spezialisiert und arbeiteten zu diesem Zwecke in kleinen Gruppen. Das Kämpfen in großen Schlachtformationen auf offenem Feld war ihnen fremd.
Jeweils zwei bewaffneten sich für den Nahkampf, während die Übrige mit den Überbleibseln des Fallensortiments bestückt wurde. Zumeist waren es Feuerstöße und Klingenwächter, denn sie waren einfach in der Herstellung und klein genug, als das man sie ohne Aufwand mit sich führen konnte. Jedoch besaß die Gruppe noch zwei Blitzwächterfallen, welche die Novizinnen zur Übung bauen mussten. Die jüngsten Novizinnen blieben auf Anweisung von Rika bei den Pferden, sie waren noch nicht soweit, als dass sie sich in einem echten Kampf mit echten Gegnern stellen konnten. Nur diejenigen, die in ihrer Ausbildung zur Assassine schon etwas weiter voran geschritten waren, gestattete sie, am Kampf teilzunehmen – jedoch durften sie lediglich die Fallen stellen.

Sobald alle fertig waren, führte Rika sie an den Rand des Waldes, sodass sie einen guten Überblick über das Dorf hatten. Fast alle Dorfbewohner waren schon tot, ihre Leichen lagen verstreut auf den Feldern und die wenigen Übrigen wurden von den Söldnern zum Spaß schreiend durch die wenigen Gassen gejagt. Viele der Bauern waren nicht mehr am Leben. Doch Rika wurde von Vanessa auf den Nekromanten aufmerksam gemacht, der gerade eine Mutter mit ihrem Kind in den Dorfbrunnen werfen ließ. Auch wenn Sakura Recht hatte und sie zu spät waren, um das Schlimmste zu verhindern: sie waren Assassinen und konnten einen schwarzen Magier nicht lebendig ziehen lassen.
„Vanessa“, befahl Rika, die die Lage schnell überschaut hatte. „Nimm die Hälfte der Gruppe und versteckt euch hinter den Büschen am Ostrand des Dorfes. Ich komme mit der anderen Hälfte von Westen. Wartet auf mein Zeichen!“
„Sensei!“, antwortete sie zum Verständnis, führte ihre Gruppe dann unauffällig den Hügel hinab und versteckte sich mit ihr hinter den besagten Büschen.
Rika eilte mit ihrem Gefolge hinter zwei Karren, die am Westrand des Dorfes an einem Feld abgestellt worden waren. Vor feindlichen Augen geschützt, harrte sie aus, bis sie sah, dass Vanessa nur noch auf ihr Zeichen wartete. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Der eintretende Abend erleichterte ihr Vorhaben, doch diese Technik war denkbar schwierig und nur wenigen Viz-Ja'taar auf der Welt gelang es nach jahrelanger Übung sie zur Vollendung zu bringen. Dennoch versuchte sie es. Sie fokussierte ihren Geist auf die Dämmerung, sie dachte an die wenigen und schwachen Schatten die bereits vorhanden waren und stellte sich vor, wie es sein würde, wenn die Sonne noch tiefer absinken und die Schatten dunkler und mächtiger werden würden. Sie stellte sich eine stockfinstere und perfekte Nacht vor, als wenn Schatten plötzlich lebendig werden und über die Erde wandeln könnten.
Schließlich fühlte sie eine vertraute Existenz. Entfernt zwar nur, doch zweifelsfrei anwesend war in ihrem Kopf und Geist ein Wesen, nicht Mensch und nicht Tier, sondern etwas gänzlich anderes. Mit ihren Geisteskräften konnte sie die Anwesenheit weiter fokussieren, doch es gelang ihr immer nur zu einem gewissen Grad. Schließlich hatte sie ihr Maximum erreicht und holte sich die Schatten in dem Dorf vor ihr inneres Auge. Sie stellte sich vor, wie die Anwesenheit in ihrem Kopf und die spärlichen Schatten eins werden würden, sie zwang sich bis zum Äußersten daran zu denken und dann endlich lösten sich ihre Gedanken und Rika konnte ihre Konzentration fallen lassen. Plötzlich schien sich ein dunkler Film über das Dorf zu legen, etwa Nebelschwaden gleich, die einem die Sicht nahmen oder finstere Gewitterwolken, die die Sonne bedeckten. Zudem breiteten sich die Schatten im Ort ein wenig aus, wurden länger und breiter und zu guter Letzt wurden sie schwärzer. Der Schattenmantel war gewirkt, das war das Zeichen zum Angriff!

Mit einem Schlag war es still im Dorf. Bauern wie Söldner hielten mit einem mal inne ob der Dunkelheit. Obwohl sie von den mordlustigen Söldnern eben noch durch die Gassen gehetzt wurden wie Vieh, das zur Schlachtbank geführt wurde, standen sie nur da und starrten voller Furcht in die Schatten, die sich ausgebreitet hatten. Die Söldner, die die Bewohner mit Freuden töteten und gerade dabei waren, diese in das große Gemeinschaftshaus in der Mitte des Dorfes zu treiben, taten es ihnen gleich. Sie waren mindestens verunsichert, wenn sie nicht selbst sogar ein wenig Angst verspürten.
„Was ist das?“, fragte einer der Söldner.
„Wo kommt das her?“, wollte ein anderer wissen.
Für einen kurzen Moment waren alle verwirrt und überrascht. Doch das hielt nicht lange an.
„Das ist bestimmt der Meister!“, johlte ein Söldner aus der Schlange weiter hinten. „Er lehrt sie das Fürchten!“
Allgemeines Gelächter war die Antwort. Und derjenige, der die Schlange zum Gemeinschaftshaus anführte, gab neue Befehle:
„Ihr habts gehört, Jungs!“, rief er. „Treiben wir sie ins Haus und dann machen wir ein kleines Feuer!“ Den letzten Teil des Satzes sprach er vor lauter Vorfreude mit einer Grabesstimme aus, wohl wissend, dass die Dorfbewohner, die immer noch wie angewurzelt vor ihnen standen, jegliche Hoffnung auf überleben verloren.
„Nein!“, brüllte einer unter ihnen. Ein Mann mittleren Alters, der etwas gebrechlich wirkte, lief plötzlich in eine andere Richtung davon.
„Bleib stehen du Hund!“, brüllte der Anführer hinterher. Doch es war ihm klar, dass das keine Wirkung hatte.
„Ihr zwei!“, befahl er und deutete auf die beiden Söldner die am nächsten standen. „Holt mir diesen Bastard! Aber lebendig, damit ich ihn zum Krüppel machen kann!“
Sofort liefen die beiden los. Noch in Sichtweite der Gruppe lief der Mann vor lauter Angst in den finsteren Schatten. Sofort war er nicht mehr zu sehen und seine Schritte verstummten ebenso wie seine Atemgeräusche. Die Söldner machten abrupt vor dem Schatten halt, als wäre er eine Mauer. Sie hatten den Mann in eine Sackgasse getrieben.
„He Schlappschwanz“, lachte einer der beiden. „Hier kommst du nicht weiter, das ist eine Sackgasse.“
Dreckig lachend schritten sie in den Schatten und die dunkle Ecke, in der sich der Mann versteckt halten musste. Der Anführer, der mit den anderen die übrigen Dorfbewohner in Schach hielt, wartete. Und wartete.
„Was macht ihr da solange? Bringt ihn her, den Sack!“, rief er.
Dann fiel der Mann aus dem Schatten heraus auf den staubigen Boden.
„Na endlich. Wolltet ihr noch euren Spaß mit ihm haben oder warum hat das so lange gedau...“
Genau in diesem Augenblick kamen die zwei Söldner wieder aus Schatten hervor. Doch sie schienen nicht mehr genau wahrzunehmen, was um sie herum passierte. Sie taumelten ihrem Anführer entgegen, ihre Waffen schleiften auf dem Boden und dunkelrote Flecken breiteten sich auf ihrer Kleidung aus. Ächzend und stöhnend schleppten sie sich noch einige Schritte weiter, dann brachen sie vor den Füßen ihrer Kameraden zusammen – tot. Der Mann lief voller Angst und mit durchnässter Hose aus dem Dorf davon.
„Was zur Hölle...?“, entfuhr es dem Anführer. Mit einem Schlag war Stille in die Gruppe eingekehrt und die Männer waren starr vor Schreck. „Wer zum Teufel...“, wollte er wissen, doch er brachte den Satz nicht mehr zu Ende, sondern schaute in die Finsternis, die ihn dieses mal plötzlich direkt anzustarren schien.
Gerade wollte er etwas sagen, als ein kleines, rundes Etwas in hohem Bogen auf sie zuflog. Verwundert schauten sie sich nach dem kleinen Ding um, das an einem der Söldner locker abprallte und auf dem Boden landete. Plötzlich gab es ein lautes Fauchen und einen ohrenbetäubenden Knall, die große Flamme verbrannte dem am nächsten stehenden Söldner das Gesicht, sodass er gegen eine Hauswand geworfen wurde und sich grässlich schreiend das Gesicht hielt. Die vorherige Stille war jäh dahin. Die Söldner, welche der großen Flamme am nächsten waren, lagen am Boden und hielten sich erbärmlich jaulend ihre Gesichter, während andere panisch versuchten ihre brennende Kleidung zu löschen. Die Dorfbewohner machten es ihrem Freund gleich und rannten in rasender Panik davon.
Plötzlich blitzte aus dem Schatten etwas auf. Die Söldner waren völlig hilflos. Sie wussten nicht wie ihnen geschah und konnten nichts mehr tun, als kleine, sternenförmige Wurfgeschosse ihre Kehlen zerfetzten.

Im westlichen Teil des Dorfes hielt Rika sich mit ihrer Gruppe in einem Haus versteckt. Die Söldner, die gerade dabei gewesen waren das Haus zu plündern, hatten weder die geringste Ahnung von den Assassinen gehabt, noch hatten sie auch nur eine von ihnen gesehen, als sie ihnen die Kehlen durchschnitten.
Jetzt schauten Rika und ihre Mitstreiterinnen aus ihrer Deckung heraus auf den Dorfplatz. Der Nekromant stand mit verschränkten Armen in der Mitte des Platzes und schaute zu, wie die Söldner aus allen Ecken des Dorfes die Bauern in das große Gemeinschaftshaus trieben. Neben ihm standen zwei weitere Söldner, die mit ihren Fackeln offensichtlich darauf warteten, das Haus anzünden zu dürfen.
Rika schätze die Lage ein. Der Platz war flankiert von den Bauernhäusern und lediglich durch ein paar Gassen konnte man auf den Platz gelangen. Die Frauen unter ihrem Kommando würden keine Probleme damit haben, die restlichen Söldner zu beschäftigen.
Rika musste einfach wissen, was hinter diesem Angriff steckte. Der schwelende Grenzkonflikt konnte einfach nicht die Erklärung des Ganzen sein! Dieses Dorf lag zwar im umstrittenen Gebiet, bot aber doch keinerlei strategischen oder wirtschaftlichen Vorteil. Zudem passte ein Nekromant weder zu den reinen Soldatenheeren der Westlichen Königreiche, noch hatte sie jemals davon gehört, dass man in den umliegenden Tavernen außer Dieben und Söldnern Magieanwender anheuern konnte. Wenn sie herausfinden wollte, wer dieser Mann war und warum er sich in diesen Breiten aufhielt, dann musste sie ihn persönlich stellen. Sie befahl den übrigen Viz-Jaq'taar den Dorfplatz zu umgehen und sich in den Gassen versteckt zu halten. Jeder Söldner der sich dort blicken ließ, hatte getötet zu werden.
Ohne zu zögern schwärmten die Assassinen aus. Zu leise, um gehört zu werden, zu schnell, um entdeckt zu werden und zu raffiniert, um erahnt werden zu können, führten sie ihren Befehl aus. Über die Dächer gelangten sie ungesehen in die Gassen, wo sie wie Spinnen im Netz auf ihre Feinde warteten. Rika überprüfte ihre Waffen. Ihre Klauen hatten während der Kämpfe keinen Schaden davongetragen. Ihre Feuerstöße hatte sie an andere Assassinen abgegeben und das einzige was ihr noch blieb, war ein Klingenwächter.

Vanessa und ihre Gruppe kamen gut voran. Die Söldner waren zwar kampferprobte Berufssoldaten, doch gegen die Gruppe der Assassinen, deren Leben durch den Kampf bestimmt war und die überlegene Taktiken benutzten, konnten sie nicht bestehen. Jetzt, da der Schattenmantel verschwunden war, mussten sie sich beeilen, um den Überraschungseffekt weiterhin ausnutzen zu können - auch wenn die Söldner durch die plötzliche Schattenbildung bereits vorsichtiger geworden waren. Schnell und vorsichtig schlichen sie durch die Gassen, während sie die Söldner töteten, die plötzlich aus Häusereingängen oder anderen Wegen auftauchten und ihren Weg kreuzten. Vanessa befahl mit einem Handzeichen ihrer Gruppe anzuhalten.
„Wieviele Fallen haben wir noch?“, wollte sie wissen.
„Zwei Feuerstöße und einen Klingenwächter“, sagte die Assassine hinter ihr.
„Gebt sie mir“, wies Vanessa sie an und sie taten wie geheißen.
Dann ging es weiter in Richtung Dorfplatz. Vanessa sah schon, dass sie kurz davor waren ihn zu erreichen, denn die Krone des großen Baumes, der ihn flankierte, kam immer näher. Sie befahl den Assassinen, den Platz zu umstellen, ohne gesehen oder gehört zu werden. Einige sprangen lautlos auf die Dächer. Das war die übliche Vorgehensweise der Assassinen: Unbemerkt auf eine Position gelangen, an die die wenigsten Menschen dachten und dort verharren, gänzlich unbemerkt vor unfreundlichen Blicken. Das war eine der Voraussetzungen für ein erfolgreiches Attentat.
Die übrigen Viz-Jaq'taar positionierten sich am Boden an strategisch wichtigen Stellen und verschmolzen dort ebenso mit ihrer Umgebung. Vanessa selbst war in eine Scheune gelangt, von dessen Dachboden sie einen guten Blick auf den Dorfplatz hatte. Gerade trieben die vermutlich letzten Söldner die verbleibenden Bauern von Norden her in das große Haus am Platz. Aus dessen Inneren waren die Rufe und Schreie nicht gerade weniger Menschen zu hören. Dann sprach der Nekromant einen der Söldner an:
„Wo sind deine restlichen Männer? Sie sollten sich doch beeilen. Könnt ihr nicht einmal die einfachsten Aufgaben erledigen? Ich dachte wenigstens dieser Bronko würde zu was taugen!“
„Meine Männer machen das was ich ihnen sage“, erwiderte der Söldner, der offenbar der Anführer war. „Aber ihre Beute enthalte ich ihnen nicht vor.“
Der Nekromant war sichtlich unzufrieden und nahm eine Fackel von einem der beiden angeheuerten Krieger.
„Wozu brauche ich euch dann noch?“, fragte er und ging einige Schritte auf das Haus zu. Das Geschrei aus dem Inneren wurde lauter, je näher er kam. „Ich hätte mich nicht auf euch verlassen sollen. Ich habe eigene Diener, die deutlich zuverlässiger sind als ihr. Aber das passiert mir nicht noch einmal, seid euch dessen gewiss.“
Mit diesen Worten blickte er noch einmal auf die Menschen die in dem Haus eingesperrt waren. Sie hatten die Hände aus den Fenstern gestreckt und viele von ihnen weinten bitterlich. Der Nekromant grinste nur und warf die Fackel... die plötzlich in zwei Teile gespalten auf den Boden fiel. In der Hauswand steckte ein Klingenwächter.
Alle auf dem Dorfplatz wirbelten herum. Vanessa hatte sie zwar auch nicht gesehen, war aber trotzdem nicht überrascht. Rika stand am Ende des Platzes, die Arme unter ihrem langen Mantel gehalten, sodass niemand ihre Waffen sehen konnte.
„Ich wusste gleich, diese Dunkelheit war nicht normal“, sagte der ganz in schwarz gekleidete Nekromant wenig überrascht und seine weißen Augen verengten sich zu Schlitzen. „Jetzt wissen wir auch wo deine restlichen Männer geblieben sind“, sagte er an den Hauptmann gerichtet, ohne den Blick von Rika zu wenden, die nun einige Schritte auf den Nekromanten und die Söldner zuging.
„Warum brennt ihr dieses Dorf nieder?“, rief sie der Gruppe entgegen. „Wieso sperrt ihr seine Bewohner ein und wollt sie verbrennen? Sagt mir, was haben sie euch getan, dass sie so etwas verdienen?“
„Von meinen Absichten verstehst du sowieso nichts“, rief der Nekromant zurück. „Meine Pläne gehen dich nichts an!“ Und zum Söldnerhauptmann gewandt: „Holt sie euch. Aber passt auf. Sie ist bestimmt nicht alleine hier.“
Prompt tat der Söldner wie ihm geheißen: „Ihr zwei!“, befahl er den beiden die Rika am nächsten standen. „Holt sie euch!“
Mit gezogenen Waffen liefen sie auf Rika zu. Die Assassine wartete. Kein Anzeichen von Furcht oder Nervosität war zu sehen, denn sie war ganz ruhig, so wie immer. Immer weiter stürmten die Söldner mit gezogenen Schwertern auf sie zu.
Man sah nur Rikas Umhang aufflattern und für einen kurzen Moment ihre Arme. Dann fielen die beiden Angreifer tot zu Boden, in ihrem Kehlen steckten Rikas letzte Wurfsterne.
Der Nekromant war wütend: „Tötet sie endlich.“
Doch keiner rührte sich. Sie wussten nicht was mit ihren Kameraden geschehen war und hatten Angst.
„Los doch!“, brüllte der Magier und endlich gehorchten sie ihm.
Rika löste die Schließen, die den Umhang an ihren Schultern befestigten. Es ließ sich besser ohne ihn kämpfen. Dann lief sie ihren Feinden entgegen. Mit gezogenen Klauen schlitzte sie den ersten auf, noch bevor er zuschlagen konnte. Wie ein Blitz kam sie mit einem Tritt ins Gesicht dem zweiten zuvor, der daraufhin auf die Erde fiel und sich nicht mehr regte. Von links wurde nach ihr geschlagen, doch sie tat einfach einen Schritt nach hinten, sodass der Hieb ins Leere ging. Auch dem zweiten Hieb wich sie aus. Als ihr Feind nach ihr stach, setzte sie ihren vorderen Fuß nach rechts, drehte die Hüfte nach links und zog ihr hinteres Bein mit. Der Stich ging ins Leere und sie stand nun direkt vor ihrem Gegner, dem plötzlich der Schrecken ins Gesicht geschrieben stand. Mit der linken Hand packte sie den Griff seines Schwertes, brachte es somit unter Kontrolle und mit dem rechten Ellenbogen schlug sie ihm hart ins Gesicht. Als er im Begriff war nach hinten zu taumeln, zog sie ihn mit der linken wieder zu sich heran und trieb ihm ihre Waffe in den Hals.
Nun kam der Söldnerhauptmann von rechts. Er holte zu einem Schlag über dem Kopf aus, doch niemand war schneller als Rika. Als er seine Arme zu senken begann, griff sie nach diesen, nutzte seine Wucht und ihren Körper, um den Schlag zur Seite zu lenken und riss im richtigen Moment die Arme des Hauptmanns nach oben. Sie benutzte seine Kraft, seine Energie gegen ihn und katapultierte ihn so in die Luft. Hart schlug er auf und noch ehe er sich versah, war Rika über ihm und ließ ihre Klauen herabfahren.
Keiner der Söldner war mehr am Leben, doch der Nekromant war gänzlich unbeeindruckt. Rika musste herausfinden warum er dieses Dorf überfiel.
„Warum seid ihr hierher gekommen? Zu welchem Zweck brennt ihr dieses Dorf nieder? Was ist der Grund für eure Teufelei?“
„Eine Frau versteht sowieso nichts von unseren Plänen“, entgegnete der Schwarzmagier spöttisch. „Wir haben große Pläne mit diesem Teil der Welt“, grinste er. „Und ihr könnt sie nicht aufhalten.“
Rika ging wieder auf den Schwarzmagier zu, langsam, aber sicher. Von ihren Klauen tropfte das Blut der eben getöteten Menschen. Sie würde auch nicht zögern den Nekromanten zu töten, versuchte es aber noch ein letztes Mal:
„Wollt ihr euer Reich vergrößern und eure Macht mehren? Zu wem gehört ihr? Westmark oder Khanduras? Ich wüsste nicht, dass eine der beiden Seiten Totenbeschwörer anheuert.“
„Und ich wusste nicht, dass die Zann-Esu Kampfmagier haben“, erwiderte ihr Widersacher ohne mit dem Grinsen aufzuhören. „Höchst interessant sowas.“
Indirekt hatte er Rikas Annahme, es würde sich um einen Nekromanten handeln, beantwortet. Sie ließ ihn jedoch in dem Glauben, sie wäre eine Kampfmagierin der östlichen Hexenclans und stellte weitere Fragen: „Ihr schwarzen Magier seid doch alle gleich: Besessen von der Macht! Ihr werdet nie erkennen, dass die Macht euch besitzt und nicht umgekehrt. Doch das ist gleich, denn ihr werdet jetzt sterben.“
Der Totenbeschwörer streckte seinen kleinen Stab aus. Auf ihm befand sich ein kleiner Totenschädel, der so aussah, als könnte er seine Gegner töten.
„Zweifellos werden wir herausfinden, wer der bessere Magier von uns ist“, sagte er und deutete mit dem Stab auf einen toten Söldner in der Nähe von Rika.
Plötzlich explodierte die Leiche und Rika wurde von den Füßen gehoben. Eine ganze Manneslänge entfernt kam sie auf. Geschockt rappelte sie sich wieder auf und rannte auf den Totenbeschwörer zu. Er wartete, bis sie nahe bei ihm war, dann riss er den Stab nach oben. Nur Rikas perfekte Reflexe verhinderten ihren sicheren Tod. Vor ihr war eine Wand aus Knochen aus dem Boden geschossen. Wäre Rika weitergerannt, würde ihr Körper jetzt auf den spitzen Knochen stecken, die überall aus dieser Wand hervorragten.
Einen winzigen Moment starrte sie das Werk des Magiers an, so etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Und mehr Zeit brauchte ihr Gegner nicht. Rika hörte hinter sich die Geräusche von aufreißendem Fleisch und drehte sich um. Aus den Leichen der Söldner hatte der Nekromant Skelette beschworen. Vier Skelettkrieger und zwei Magier standen ihr nun gegenüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach den Knochenheini fertig, Rika!!! *kekse mümmel*

Schön geschrieben, mit erfreulich wenig Fehlern. Weiter so. :)
 
Mach den Knochenheini fertig, Rika!!! *kekse mümmel*

Schön geschrieben, mit erfreulich wenig Fehlern. Weiter so. :)

Dankeschön, das freut mich zu hören :D

Fehler sind so ne Sache. Ich war immer der Klassenbeste in Diktaten und bei der Rechtschreibung - aber dann kam die neue Rechtschreibung und hat alles kaputtgemacht. Es wurden einige gute Sachen eingeführt, aber das allermeiste finde ich unnütz.
Deswegen bau ich Fehler ein, besonders die Kommas, die ich inzwischen nur noch nach Gefühl setze. Wenn ihr alle also Fehler findet (nicht nur Kommas), bitte macht mich darauf Aufmerksam. Ich werde sie dann umgehend korrigieren, danke :)

//achso, das hab ich vergessen: neues Update kommt am Montag
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefällt mir sehr, was du da geschrieben hast.
Orthographie ist zwar eigentlich nicht so meine Sache und da du uns zum suchen aufgefordert hast, hab ich auch was gefunden:
„Wieviele Fallen haben wir noch?“, wollte sie wissen.
sollte eigentlich
„Wie viele Fallen haben wir noch?“, wollte sie wissen.
heißen
 
[Story] Die Assassinen - Die Klauen der Assassinen




:hy: Liebes FAS

Mit Sicherheit habt ihr schon einmal von Büchern wie "Die Orks", "Die Zwerge", "Die Elfen", "Die Drachen" etc. gehört oder sie gelesen. Ich werde mit meiner neuen Story nun...
Das hört sich interessant an. Ein paar der Bücher hatte ich schon in den Händen, einige sogar gelesen.



Assassinen sind die geheimnisvollsten Charaktere aus Diablo II: Sie sind schnell, tödlich und ihr Hass auf Dämonen und schwarze Magier ist legendär. Doch wie lebt, denkt und handelt eine Assassine wirklich? Dies ist die Geschichte einer Assassine, die ihr Leben im Orden der Viz-Jaq'taar, den Magiertötern, verbringt. Auf der Jagd nach Hexern und korrupten Magiern stößt sie an die Grenzen des Vorstellbaren und je weiter sie in das [dunkle Netz] aus Verschwörungen und [dunkler Magie] eindringt, umso mehr offenbart sich ihr ein finsterer Plan...​
[] zweimal 'dunkel' hinter einander, außerdem schwarz - dunkel - dunkel und finster, mach aus dem einen 'dunkel' noch 'düster' und schon klingts besser.

Prolog

Und eben jener Berg war der Ort, an den die kleine Gruppe zu gelangen versuchte.

Die Magiertöter waren disziplinierter, distanzierter, gefühlloser und mächtiger als Aussenstehende => Außenstehende.
Spannend und interessant. An Rechtschreibung und Grammatik habe ich nichts auszusetzen.
 
:hy: Danke für die Rückmeldungen Fenix und blubb :)


Gefällt mir sehr, was du da geschrieben hast.
Orthographie ist zwar eigentlich nicht so meine Sache und da du uns zum suchen aufgefordert hast, hab ich auch was gefunden:
„Wieviele Fallen haben wir noch?“, wollte sie wissen.
sollte eigentlich
„Wie viele Fallen haben wir noch?“, wollte sie wissen.
heißen

Hier muss ich allerdings sagen, dass mir in diesem Punkt die alte Rechtschreibung besser gefällt :S
Das Wort "wieviel" ist nach Sprachgefühl ein Wort und ich finde genauso sollte es auch geschrieben werden. Trotzdem danke ich dir für den Hinweis :)


Fenix: Danke für das Lob, warte auf den dritten Teil :D Deine Vorschläge habe ich übernommen.
 
:hy:

Hier jetzt wie versprochen der dritte Teil des Prologs :) Ich hab ihn mir nicht vorher durchgelesen, deswegen gilt wie immer: Wer Fehler in der Rechtschreibung oder der Formulierung findet, macht mich bitte darauf Aufmerksam.





Vanessa sprang aus ihrem Versteck. Befehle brauchte sie nicht zu erteilen, denn die Assassinen aus ihrer Gruppe hatten bereits die Initiative ergriffen und waren in Richtung Dorfplatz gestürmt. Niemand von ihnen hatte jemals zuvor eine Knochenwand entstehen gesehen, doch ihr innerer Drang alle schwarze Magie auszulöschen trieb sie an. Vanessa und Sakura erreichten den Dorfplatz zeitgleich auf Höhe des Nekromanten. Als dieser sie erblickte, schottete er sich mit Knochenwänden zu beiden Seiten ab, sodass er für den Moment nicht mehr erreichbar war. Doch Vanessa erblickte die Skelettkrieger, die gegen Rika kämpften.
„Tötet die Ausgeburten der schwarzen Magie!“, rief sie.
Sofort eilte ihre Gruppe Rika zu Hilfe. Die Skelettkrieger waren keine Gegner für die geübten Viz-Jaq'taar, einzig und allein die von den Magiern abgegebenen Geschosse brauchten etwas Aufmerksamkeit.
„Jetzt müssen wir nur noch über diese Mauer kommen“, sagte Rika und deutete auf die Knochenwand, mit der der Totenbeschwörer sich umringt hatte. „Aber passt auf. Die Knochen sind spitz und ich weiß nicht was für eine Teufelei in ihr versteckt ist.“
Plötzlich deutete Sakura auf das große Haus, in das die Bauern gesperrt worden waren: „Sensei! Das Haus! Es brennt! Der Hexer muss es angezündet haben.“
In der Tat stieg vom Haus aus Rauch in die Abenddämmerung. Und kaum hatte Sakura es gesagt, schlug das Geschrei der Gefangenen in ein panisches Gekreische um.
„Vanessa, Sakura!“, befahl Rika sofort. „Nehmt eure Gruppen und umgeht diese Wände. Findet einen anderen Weg zu diesem Haus und befreit soviele der Menschen wie ihr könnt!“
„Was ist mit dem Hexenmeister?“, fragte Sakura.
„Der gehört mir“, antwortete Rika. „Und jetzt geht.“
Ohne zu zögern rannten beide Gruppen in unterschiedlichen Richtungen vom Platz auf der Suche nach einem Alternativweg. Nun war Rika wieder alleine und starrte auf die Knochenwände, die ihr den Weg zum Schwarzmagier versperrten. Sie könnte über die Hindernisse klettern, doch vorher wollte sie noch nach besseren Möglichkeiten suchen. Sie überprüfte noch einmal ihre Ausrüstung. Sie hatte keine Feuerstöße oder Klingenwächter mehr, die sie hätte benutzen können und etwas Materielles konnte sie mit Geisteskräften nicht bewegen. Ihr blieb also nur noch das Klettern übrig und sie verfluchte ihren Gegner dafür. Selbst wenn die spitzen und scharfkantigen Knochen sie tragen würden, würde sie dann wie auf dem Präsentierteller sitzen und ein leichtes Ziel für den abtrünnigen Hexer abgeben. Doch ihr blieb keine Wahl. Doch gerade als sie anfing, die Mauer erklimmen zu wollen, fing sie plötzlich an zu wackeln. Einige Knochen fielen heraus, zuerst wenige, dann immer mehr. Dann brach sie mit einem Krachen in sich zusammen und Rika hatte freie Sicht auf ihren Feind, der mit dem Rücken zu ihr stand und zusah, wie in jenem Moment das Dach des Hauses einbrach. Das Geschrei wurde lauter.
„Ihr werdet für eure Taten sterben, Abtrünniger. Der Tod wird euch gut zu Gesicht stehen, das verspreche ich!“, rief Rika ihm zu.
Der Nekromant drehte sich um und ein kleines Lächeln zierte sein Konterfei.
„Ihr überrascht mich“, sagte er mit einem künstlich-schmeichlerischen Tonfall. „Ihr lebt noch, doch wie ich sehe, seid ihr ganz allein. Ihr seid zu spät um mich noch aufzuhalten. Im übrigen werdet ihr es sein, die heute hier sterben werdet. Eine Sache habe ich noch für euch.“
Mit diesen Worten fasste er seinen kleinen Stab mit beiden Händen, richtete ihn auf den Boden vor Rika und bewegte ihn so, als würde er etwas aus dem Boden ziehen wollen.
Sie wollte schnell zuschlagen, ihm zuvorkommen, bevor er seine dunklen Künste ausführen konnte, doch ihr Feind war schneller. Aus dem Boden kam eine Gestalt hervor, die vollständig mit Erde bedeckt war und kein Gesicht zu haben schien: Ein Tongolem.
Sofort schlug er nach Rika, doch er war langsam und sie konnte ihm ausweichen, war aber gezwungen, sich etwas zurückzuziehen. Er stapfte ihr hinterher und schlug erneut zu. Wieder wich sie aus und stach diesmal blitzschnell mit ihren Klauen dorthin, wo bei normalen Menschen das Gesicht sein würde. Als sie die Waffen wieder herauszog, rieselte etwas Erde aus dem Kopf, doch er schien sich nicht daran zu stören und sondern griff weiter an.
Rika jedoch hielt sich nicht lange an ihm auf. Sie sprang einfach über ihn hinweg und rannte auf den Nekromanten zu. Doch dieser reagierte sofort. Er zielte mit seinem Stab auf Rika und plötzlich feuerte er ein langes, weiß glänzendes Geschoss auf Rika. Sie konnte gerade noch ausweichen und als sie wieder aufschaute, flog schon ein zweiter und dritter Knochenspeer auf sie zu. Blitzschnell stieß sie sich vom Boden ab entging so dem sicheren Tod. Sie versuchte hinter einer der anderen Knochenwände Schutz zu suchen – als diese wie die erste in sich zusammenfielen. Nun musste sie gleichzeitig dem anstürmenden Tongolem ausweichen und einen Spießrutenlauf unternehmen, um nicht vom Nekromanten getötet zu werden.

Vanessa und Sakura waren mit ihren Gruppen auf der Rückseite des Hauses angelangt. Das Stroh des Daches war inzwischen vollständig abgebrannt, nur noch die verkohlten Dachstreben ragten wie geschundene Gerippe in den finster werdenden Abendhimmel. Es gab hier weder Fenster noch Türen und Sakura befahl, die stabile Lehmwand einzuschlagen. Mit ihren Klauen und Kataren schlugen sie unermüdlich auf die Wand ein, jedoch zeigten ihre Waffen kaum eine Wirkung an der stabilen Wand. Selbst Vanessa und Sakura halfen mit und trieben die Anderen zur Eile an. Doch auch wenn sie sich noch so viel Mühe gaben, es half nichts. Von der Wand war gerade mal die Oberfläche abgeschlagen.
„Sensei“, meldete sich Ayane. „Wenn wir nicht durch die Wand kommen, können wir auch rüberklettern.“
„Aber so können wir keinen der Menschen retten die dort drin gefangen sind“, antwortete Sakura.
„Schlagt weiter ein Loch in die Wand, das ist die einzige Möglichkeit.“
Als die Lehmoberfläche abgeschlagen war und sie das stabile Holzgerüst im inneren der Wand sehen konnten, versuchten sie, es mit Tritten zu zerstören. Das Holz bog sich zwar und gab etwas nach, doch es ließ sich einfach nicht durchbrechen. Also versuchten sie, das Holz mit ihren Waffen zu durchschlagen, was nur mit mäßigem Erfolg belohnt wurde, doch langsam aber sicher kamen sie voran.
Nach etlichen Minuten und dutzenden Schlägen später brach das Holz in der Mitte und sie konnten nun ungehindert auf die zweite Lehmschicht einschlagen. Als man im Haus merkte, dass man versuchte die Wand einzureissen, halfen die noch wenigen lebenden Menschen mit. Mit verkohlten Balken und Knüppeln hieben sie von der anderen Seite auf die Stelle ein. Mit der zusätzlichen Hilfe schafften sie es schließich die Wand zu durchschlagen, doch das Loch war nicht groß genug für einen erwachsenen Menschen.
„Wir müssen es größer machen. Beeilt euch, sonst ist es zu spät!“, rief Vanessa den Assassinen und den gefangenen Dorfbewohnern gleichermaßen zu.
Rauch quoll inzwischen aus der kleinen Öffnung hervor und erschwerte den Rettungsversuch. Im Gebäude hörten sie die Menschen husten und einige erbrachen sich, soviel Qualm hatten sie schon eingeatmet. Auch die Schläge aus dem Hausinneren ließen nach, ein Zeichen dafür, dass es zu Ende ging.
Plötzlich kam eine Frau an das Loch zu Vanessa. Ihr Gesicht war schwarz von der Asche und dem vielen Qualm. Ihre Stimme war schwach und sie konnte kaum sprechen, da sie sich schon zu lange in dem Rauch aufhielt doch ihre Augen waren feucht und sie kam mit einer letzten Bitte zu Vanessa.
„Bitte.....ich weiß nicht wer ihr seid oder was euch hierhin verschlagen habt. Ihr wollt uns retten und das ehrt euch. Doch wir machen uns nichts vor. Das Loch ist zu klein, als das wir dort durchpassen könnten. Für uns kommt jede Hilfe zu spät. Doch meine Tochter.....“, sie hielt ein kleines Bündel hoch, sodass Vanessa einen Blick auf das kleine Wesen werfen konnte. Das Kind schrie unablässig.
„Meine Tochter“, fuhr die verzweifelte Frau fort. „Für sie besteht noch Hoffnung. Ich bitte euch, nehmt euch ihrer an...“.
Plötzlich hörten sie ein unheilvolles Geräusch. Es klang als würde etwas hart auf das Wasser aufschlagen und dabei gleichzeitig zerreißen. Der Todesschrei eines Mannes, der von einer Druckwelle erfasst wurde, ließ die Frau zusammenfahren. Auf ihrem Gesicht fanden sich Blutspritzer.
„Bitte“, flehte sie. „Mein Mann wurde von den Soldaten getötet. Ihr seid die letzte Hoffnung für mein Kind!“
Ein weiteres Geräusch war zu hören, diesmal war es näher. Die Frau streckte das Bündel so weit sie konnte durch die Öffnung. Hatte Vanessa eine Wahl? Sie war sprachlos geworden und nahm langsam das Kind entgegen.
„Vielen Dank.“ Die Frau weinte nun ungehemmt. „Ich weiß ihr werdet gut für sie sorgen. Ihr Name ist...“ Ein weiteres Geräusch war zu hören und die Frau wurde von der Öffnung weggerissen.
Einen Moment stand Vanessa einfach nur da, nicht wissend, was sie sagen oder tun sollte. Erst Ayane riss sie aus dieser Trance.
„Gebt Acht!“, brüllte sie. „Alle weg vom Haus!“
Ein lautes Knacken war zu hören gewesen. Ein Geräusch von berstendem Holz drang vom Dachstuhl des Hauses.
„Zurück!“, brüllte Sakura und rannte mit Vanessa und den übrigen Assassinen vom Haus weg.
Mit wenigen Schritten Abstand schauten sie zu wie zuerst die verbrannten Dachbalken und mit ihnen schließlich Teile der Wände zu Boden krachten. Als der Staub sich verzogen hatte, war es still geworden in dem Haus. Kein Geschrei und kein Husten drang mehr an ihr Ohr. Nur noch eine rauchende Ruine war übrig geblieben.

Auf der anderen Seite des Dorfplatzes lieferten sich Rika und der Totenbeschwörer noch immer einen erbitterten Kampf. Er jagte sie weiterhin mit Knochenspeeren über den Platz. Doch Rika wurde nicht müde, im Gegenteil. Sie war gerade erst warm geworden. Der Golem versperrte ihr jedoch den direkten Angriffsweg und sie musste sich etwas einfallen lassen wie sie ihn loswerden konnte. Die Knochenspeere kamen nun nicht mehr so häufig auf sie zu, was sie als Zeichen dafür wertete, dass ihr Gegner müde wurde. Der Tongolem war zwar langsam, hatte dafür aber einen kräftigen Schlag, der Rika durch die Luft fliegen lassen könnte. Als er erneut auf sie zukam, stach sie ihm blitzschnell mit ihren Klauen in das grobe Gesicht. Töten konnte sie ihn damit zwar nicht, doch die Zeit die der Golem brauchte, um die Löcher mit neuer Erde aufzufüllen, konnte sie ausnutzen. Wenn spitze Waffen nicht wirkten, dachte sie sich, dann vielleicht stumpfe. Mit einem kräftigen Tritt traf sie den Golen ein zweites Mal ins Gesicht und diesmal fiel die Wunde größer aus. Noch bevor er sich erholen konnte, trat sie ihm gegen die Brust und dorthin, wo normalerweise das Kniegelenk gewesen wäre. Sofort knickte der Golem ein. Einem Hieb von ihm wich sie mit einer Rolle um ihn herum aus. Plötzlich schoss der Totenbeschwörer einen weiteren Knochenspeer auf sie ab. Jetzt sah Rika ihre Chance gekommen: Mit einem Satz sprang sie auf die Schultern des Golems und stieß sich von ihm ab. Der Knochenspeer flog unter ihr durch und traf den Golem mit einem glatten Durchschuss. Ohne sich umzudrehen sprintete sie auf den nun völlig überraschten Nekromanten zu.
Wie versteinert stand der schwarze Magier da und Rika kam immer näher. Sie konnte seinen nahenden Tod bereits fühlen. Vanessa, Sakura und die anderen Assassinen kamen in diesem Moment auf den Platz gelaufen und sahen wie Rika zum Sprung ansetzte. Mit einem weiten und hohen Sprung, der den Fähigkeiten der Assassinen zur Ehre reichte, griff sie ihren Feind an, der jetzt sein unabwendbares Ende kommen sah. Rika hatte den Scheitelpunkt ihres Sprunges bereits erreicht und fiel wie ein Falke im Sturzflug mit einem Kampfschrei auf ihn herab, die rechte Klaue bereit zum zuschlagen.
Langsam fing sein Gehirn wieder an zu arbeiten. Dann hob er seinen Stab.
„Fahr zur Hölle!“, rief er noch und schleuderte Rika einen Knochenspeer entgegen.
Das Geschoss traf Rika direkt in die Brust und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Dann fiel sie mit ausgestreckter Klaue auf den Nekromanten herab, ihre Waffe fand sein Herz.
Beide schlugen hart auf dem Boden auf und landeten einige Meter voneinander entfernt. Rika lag auf dem Rücken und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die nun eintretende Dunkelheit. Sie spürte keinen Schmerz; nur das Adrenalin, das ihren Körper durchströmte. Das große Loch, das in ihrer Brust klaffte, konnte sie nicht sehen, doch sie schmeckte Blut, das sie aushustete. Rief da jemand nach ihr? Ihr Kopf war leergefegt, kein Gedanke kreiste darin und sie konnte nicht mehr sprechen, ihre Sinne waren ausgeschaltet. Schließlich hörte sie auf zu atmen.

„Rika!“, rief Vanessa erschrocken und rannte, so schnell sie mit dem Kind auf den Arm konnte, über den Platz, gefolgt von ihren Ordensschwestern. Der Totenbeschwörer war tot. Rikas Klaue steckte noch in seinem Herzen. Ohne sich zu regen lag er der Länge nach an der Hausruine. Doch Vanessa beachtete ihn gar nicht. Je näher sie sich Rika näherte, desto langsamer ging sie. Als sie neben ihrer toten Meisterin stand und das große Loch in ihrer Brust sah, blickte sie ernst drein. Einen Moment dachte sie gar nichts. Dann rührte sich etwas in ihr. Sie dachte daran wie ehrenhaft und furchtlos sich Rika den Feinden der Viz-Jaq'taar gestellt hatte und wie gut sie immer gekämpft hatte. Ohne jemals zu zögern und zurückzuweichen. Vanessa fühlte sich geehrt Rika gekannt, mit ihr gekämpft zu haben. Als sie sich umdrehte, blickten die Anderen sie schweigend an. Nicht traurig oder gar verzweifelt, denn das machten Assassinen nicht. Sie erwarteten neue Befehle.
„Sie ist ein Vorbild für uns alle. Niemals werden wir Sensei Rika vergessen. Sie hat heldenhaft gekämpft und ihr Leben für uns im Kampf gegen das Böse gegeben. Holt einen Wagen und deckt sie zu. Wir kehren heim.“
Sakura holte die Assassinen ab, die bei den Pferden geblieben und nicht mit ins Dorf gegangen waren. Auf der Suche nach einer Decke gingen sie von Haus zu Haus und wurden schnell fündig. Auch ein Wagen um Sensei Rika transportieren zu können konnte schnell aufgetrieben werden. Sogar die Leiche des Totenbeschwörers nahmen sie mit, denn sie hofften, dass er einer der Assassinen auf der Burg bekannt war und das sie so mehr über ihn erfahren konnten.
Inzwischen war auch die Nacht hereingebrochen und als alle fertig waren, schlugen sie den Pfad in die Berge ein. Unter dem Schein des Vollmondes stiegen sie den Berg hinauf, zielstrebig auf ihre Burg zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
:hy:

Hier ist der zweite Teil des Prologs.

Jetzt, da der Schattenmantel verschwunden war, mussten sie sich beeilen, um den Überraschungseffekt weiterhin ausnutzen zu können-auch => können - auch wenn die Söldner durch die plötzliche Schattenbildung bereits vorsichtiger geworden waren.
Ich habe keine Rechtschreibfehler gefunden - oder sie überlesen. Das ist sehr gut.
Das Kapitel ist konstant spannend und aktionreich geschrieben. Mir gefällt vorallem, wie du die verschiedenen Fertigkeiten aus dem Spiel in die Geschichte einbaust.

Toll!
 
der prolog ist toll, aber wo bleibt das 1. Kapitel?

Hallo, entschuldige, dass meine Antwort so spät kommt.

Es wird hier noch weitere Kapitel geben, keine Angst^^ Im ersten Post habe ich aber schon gesagt, dass es hier vorerst nur den Prolog geben wird, weil ich mir die Idee an dieser Story sichern wollte. Vor allem aber möchte ich doch erst meine Story Finstere Zeiten abschließen (siehe Link). Denn da fehlen nur noch 2 Kapitel.
Wenn das erledigt ist, dann werde ich die Assassinen fertigschreiben und die Kapitel dann nach und nach posten. Du siehst, es könnte also noch eine ganze Zeit dauern (Monate - Jahre) ;)
 
:hy:

Hier jetzt wie versprochen der dritte Teil des Prologs


Aus dem Boden kam eine Gestalt hervor, die vollständig mit Erde bedeckt war und [kein Gesicht zu haben schien]: Ein Tongolem.
Sofort schlug er nach Rika, doch er war langsam und sie konnte ihm ausweichen, war aber gezwungen, sich etwas zurückzuziehen. Er stapfte ihr hinterher und schlug erneut zu. Wieder wich sie aus und stach diesmal blitzschnell mit ihren Klauen in [das Gesicht des Golems].
[] Wenn der Tongolem kein Gesicht hat, dann kann man ihm auch nicht ins Gesicht stechen, höchstens dahin, wo zwischen den Schultern soetwas wie ein Kopf ist.

Das große Loch, das in ihrer Brust klaffte, konnte sie nicht sehen, doch sie schmeckte Blut, das sie aushustete.
Eine alte Frau stirbt, ein junges Mädchen lebt; fairer Tausch.
 
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:hy: Fenix

Vielen Dank für die Korrektur, ich habe das gleich übernommen und bei der Gelegenheit noch ein wenig Feinschliff betrieben :D

Aber heisst es nicht "Eine alte Frau (alter Mann) stirbt, ein junges Mädchen (kleiner Junge) lebt; guter Tausch?" ^^
 
Rika hatte es ja echt drauf. Schade,dass sie schon tot is :( Toller Prolog bisher :)
 
oh ein neuer Kommentar. Dankeschön für das positive Feedback :)

Ja, Rika musste sterben. Ich wollte einfach mal von meiner Einstellung "die Helden dürfen nicht sterben" loskommen, denn sowas tut einer Story gut und ausserdem passt es besser zu der düsteren Atmosphäre der Assassinen.
 
Ist ja schon mal lobenswert,dass nich jeder am typischen "Held" festklebt xD

Über die Asassinen weis man halt wirklich kaum was in D2. Insofern find ich die Idee an sich ziemlich gut. Werden denn noch andere Chars auftauchen? Druiden,Palas? Oder gibts irgendwann mal ein Crossplay,wo sich die vielen Charas der besten Storys hier über den Weg laufen? Wäre ja mal interessant..eine gigantische Geschichte :ugly:
 
Ist ja schon mal lobenswert,dass nich jeder am typischen "Held" festklebt xD

Über die Asassinen weis man halt wirklich kaum was in D2. Insofern find ich die Idee an sich ziemlich gut. Werden denn noch andere Chars auftauchen? Druiden,Palas? Oder gibts irgendwann mal ein Crossplay,wo sich die vielen Charas der besten Storys hier über den Weg laufen? Wäre ja mal interessant..eine gigantische Geschichte :ugly:

Nun die Idee mit der Adaption von "Die Orks", etc. hatte ich schon etwas länger im Kopf. Ich selber habe "Die Zwerge" gelesen und war leicht gefesselt von der Story^^ Zwar fand ich, dass die Qualität der Bücher mit steigender Fortführung zwar etwas sank, trotzdem waren es immer noch gute Bücher.
Weil ich die Idee mit der Charakterisierung von Fantasyvölkern so interessant fand, ist mir dann irgendwann durch den Kopf geschossen, das doch mal mit D2 zu machen.
Angefangen hab ich dann mit "Die Barbaren". Ich hatte auch schon einen groben Handlungsverlauf im Kopf und es gab/gibt dazu auch einige Seiten handgeschriebenen Text.
Ich orientiere mich immer sehr nahe an der Blizzard - Originalvorlage: Im Handbuch steht (kurzgefasst), dass Bul-Kathos, der große Urkönig der Barbaren, das Geheimnis des Stahls zu seinem Volk brachte und die verschiedenen Stämme einte.

Ich wollte mit "Die Barbaren" etwas früher ansetzen und erzählen, warum Kathos sein Volk überhaupt erst verlassen hat. Nach mir wäre er als kleiner Junge auf eine große Weltreise gegangen, hätte viele Kampfkünste und Waffentechniken kennen- und zu meistern gelernt. Dabei entdeckt er dann auch das Geheimnis des Stahls. Als er in der Welt nichts neues mehr lernen kann, kehrt er zurück in seine Heimat, um das Wichtigste von allen zu ergründen, wozu er nie die Gelegenheit hatte: Sein Volk, seine Natur, kurz: seine Wurzeln.
Er erträgt es nicht, dass sein Volk (das er als seine Brüdern und Schwestern ansieht) sich gegenseitig bekämpft und somit schwächt. Er vereint sein Volk, welches in Stämme und lose Horden aufgespalten ist, sich gegenseitig misstraut und Geheimnisse voreinander hat, mit Diplomatie und dem Schwert. Es ist ein Prozess der mehrere Jahre dauert, doch am Ende stehen die Barbaren als geeintes Volk zusammen, welches von "Bul"-Kathos (das bedeutet Großkönig Kathos) an seine heilige Pflicht erinnert wurde: Den heiligen Berg Arreat zu schützen und sich vorzubereiten auf das Ende der Welt, so wie es in den alten Prophezeiungen verkündet wurde.

Soviel zum Plot :D
In der Realität ist die Geschichte daran gescheitert, dass ich nicht so recht die Biegung an der Stelle bekommen habe, an der Kathos sein Volk verlässt. Nach dem dritten Ansatz habe ich es dann ruhen lassen; nicht zuletzt weil ich mir gedacht hab, dass die Idee mit "Die Barbaren" ja eigentlich total geil ist, aber warum schreibst du nicht gleich über deine Lieblingscharaktere die Assassinen?! :eek:

Sofort kamen mir dutzende Ideen und Bilder in den Kopf, von denen ich bestimmt schon wieder einige vergessen habe, aber die Idee war halt da :D
Um sicherzugehen, dass niemand anderes ebenfalls die Idee bekommt und vor mir niederschreibt, habe ich also über mehrere Monate hinweg eine Namensliste erstellt, einen allgemeinen und später einen detailierteren Handlungsstrang erarbeitet. Anfangs habe ich mir noch SantasClaws ins Boot geholt, weil er die selbe Leidenschaft für Assassinen besitzt und auch gut schreiben kann. Später habe ich dann festgestellt, dass ich doch lieber bei meiner eigenen Vorstellung bleiben möchte und gegenüber anderen Ideen nicht so aufgeschlossen war. Zum Glück (und das rechne ich ihm an) hatte Santa nichts dagegen :) Und so habe ich dann begonnen den Prolog zu schreiben. Als er schließlich fertig war, konnte ich ihn dann hier im FAS posten. Jeder der also nach mir kommt mit einer weiteren "Die Assassinen" - Geschichte hat sie also von mir abgeguckt :D

Dennoch bleiben ja noch 6 Charaktere übrig und ich hoffe wirklich, dass sich Leute finden werden, die sich dieser Aufgabe annehmen werden - ich würde sie alle gerne lesen.

//achso um deine Frage zu beantworten: im Grunde habe ich nicht die Absicht andere D2 Chars hier einzubauen. Es wird aber eine kleine Begegnung mit den Barbaren geben (müssen), die ich absolut nicht missen möchte. Mehr wird aber nicht verraten :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zwerge werde ich mir wohl in naher Zukunft zu Gemüte führen,aber falls Du noch andere Vorschläge hast steht Dir der von mir eröffnete Fred "Auf der Suche nach guten Büchern" im Offtopic Forum zur Verfügung :ugly:

Große Pläne,die ich zu gern verwirklicht sehen würde ;) Die Barbaren und Druiden hängen aber eng miteinander zusammen (meine Artikel in der Wiki sagen mehr dazu) insofern könnteste die trotzdem einbauen,solltest Du die Barbaren schreiben. ich hatte ja mal selbst vor,ne Story mit den Druiden zu schreiben,allerdings hab ich keine Zeit und Talent..weis ich nicht xD

Vielleicht können Du und SantaClaws ja ein gemeinsames Ende schreiben,wäre sicherlich total geil :)

Also,ich finde keine weiteren Worte um Dich genug zu huldigen wie Thorfax,Fenix,LeChuckNorris,Simon oder sonst wen :ugly: ich möchte mich einfach nur an deinem Werk erfreuen :) rettet mich vor der Langeweile :)
 
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