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[Story] Die Geschichte einer Zauberin

Gerade weil das Semester vorbei ist habe ich weniger Zeit. Schließlich muss ich in der vorlesungsfreien Zeit ein Praktikum betreuen. Außerdem bin ich als Doktorand ein ganz normaler Angestellter mit 26 Urlaubstagen im Jahr. Aber sei es drum, ich habe mal wieder etwas geschrieben. Wie angekündigt wird die nächsten 4-5 Kapitel nicht weiter rumgesplattert. Und viel Action gibts auch erstmal nicht, wie sind ja nicht bei Cobra 11. Ich wünsche trotzdem viel Spaß.


Kapitel XIII


Ohne ein Wort waren sie Stunden durch die Wüste gegangen. Teera voran, Eidan hinterher. Da unüberwindbare Felsen den Weg direkt am Meer entlang versperrten hatten sie den Weg weiter ins Landesinnere einschlagen müssen. Die Sonne ging gerade auf als sie eine goldene Kuppel am Horizont erblickten.
„Das muss Lut Gholein sein“, sagte Eidan nur um das Schweigen zu brechen.
Teera antwortete nicht.
„Was ist los, Teera? Was ist auf dem Schiff passiert?“ fragte Eidan.
„Nichts“, antwortete Teera kühl, „Und ich will, dass du diese Überfahrt nie wieder erwähnst.“
Damit gingen sie weiter schweigend doch nun nebeneinander in Richtung der Kuppel, die im Licht der aufgehenden Sonne glänzte. Sie kamen der Stadt immer näher. Zunächst konnten sie einige Dächer sehen, dann die Stadtmauern aus bräunlichem Stein und schließlich standen sie vor dem Stadttor, welches von zwei Männern bewacht wurde. Sie hatten einen grauen Mantel und weiße Hosen an und waren mit einer langen Lanze bewaffnet.
„Halt!“ sagte eine der Wachen, „Wer seid ihr und was wollt ihr?“
„Wir sind Reisende und wollen in die Stadt“, erwiderte Teera genervt.
„Reisende? Wer reist denn freiwillig nachts?“ fragte die Wache weiter.
„Es ist angenehmer nachts zu reisen als bei Mittagshitze, oder?“ sagte Teera.
„Hmm, da hat sie Recht“, sagte der zweite Mann, „Okay, ihr könnt passieren. Es tut uns Leid, wir müssen Fragen stellen, es passieren merkwürdige Dinge in letzter Zeit.“
„Was für Dinge meint ihr?“ fragte Teera neugierig.
„Nun, letzte Woche verstarben der alte Fürst Jerhyn und nur einen Tag später Griez, der vor einigen Jahren der neue Fürst wurde. Beide erfreuten sich eigentlich bester Gesundheit. Wir glauben, dass sie von jemandem getötet wurden, der sich in die Stadt eingeschlichen hat. Wir haben so viele Händler, da kann man sowas schlecht kontrollieren. Naja, und dann erschienen letzte Nacht drei Meteore nördlich der Stadt. Hey, ihr kommt doch aus nördlicher Richtung. Wisst ihr genaueres?“ führte der erste Mann aus.
„Wir haben es bemerkt, aber genaueres wissen wir auch nicht“, log Teera.
„Ja, war ja auch schwer zu übersehen. Nun gut, willkommen in Lut Gholein jedenfalls“, sagte der zweite Mann und ließ das Stadttor öffnen.
Es war zwar früh am Morgen doch in der Stadt herrschte schon geschäftiges Treiben. Unmengen an Händlern bauten überall in der Stadt scheinbar ohne Regeln ihre Stände auf, was ein totales Chaos zur Folge hatte. Überall standen Stände, teilweise sogar in der Mitte der Straße, und überall liefen Menschen umher. Um der Hektik zu entkommen traten sie in eine dunkle Gasse. Überall in der Gasse waren Ratten. Sie entdeckten, dass am Ende der Gasse ein Mann lag. Eidan ging zu ihm um zu sehen warum er dort lag.
„Hier ist überall Blut! Der Mann wurde erstochen!“ stellte er entsetzt fest.
„Das passiert“, entgegnete Teera, ging zu der Leiche und durchwühlte seine Taschen.
„Was tust du da?“ fragte Eidan.
Teera zog einen Lederbeutel und ein kleines, zur Hälfte mit einer grünen Flüssigkeit gefülltes Fläschchen hervor und sagte: „Nun, sein Geld braucht er ja nun nicht mehr.“
„Das kannst du doch nicht tun“, sagte Eidan.
„Doch, siehst du doch“, antwortete Teera, „Was mich viel mehr verblüfft ist, dass das Geld noch da ist. Und ich frage mich, was das hier für eine Flasche ist.“
Sie ging in eine Ecke der Gasse schüttete etwas des Flascheninhalts auf die Straße und trat einige Schritte zurück. Eine der Ratten kam aus dem Halbschatten der Ecke heraus und trank von der Pfütze. Ein paar Sekunden später fing die Ratte laut an zu quieken und blieb schließlich reglos liegen.
„Dachte ich es mir doch: Gift“, sagte Teera und steckte die Flasche ein, „Es scheint nicht den falschen getroffen zu haben.“
Sie verließen die Gasse und gingen in eine Taverne, die ihrem Namen nach einer gewissen Atma gehörte.
„Wir haben geschlossen!“ raunte sie eine alte Frau an, „Aber egal, hier tut eh jeder was er will. Wollt ihr etwas essen oder trinken?“
„Was gibt es denn?“ fragte Teera.
„Nur noch Brot von gestern und Wasser“, antwortete die Alte, „Bier und Wein sind aus und werden erst mittags geliefert. Und gekocht habe ich auch noch nichts. Dafür bekommt ihr das Brot auch für nur ein Goldstück.“
Teera gab ihr ein Goldstück aus dem Lederbeutel und sie brachte ihnen ein ganzes Tablett voller Brot, welches allerdings wirklich schon recht hart und trocken war.
„Vermietet ihr auch Zimmer?“ fragte Eidan.
„Ja, aber nicht um darin zu nächtigen, wenn du verstehst, was ich meine“, antwortete Atma, „Vor etwa zwanzig Jahren verschwand mein Mann und die Taverne warf nicht genug ab. Da musste ich ins Geschäft einsteigen. Zuerst habe ich noch selber hier gearbeitet, aber nun bin ich alt. Da lasse ich lieber arbeiten, das ist lukrativer“, erklärte sie und lachte.
Eidan lief rot an und Teera verdrehte die Augen. Was interessierte es sie wie diese Frau ihr Geld verdiente?
„Mich interessiert da noch etwas anderes“, sagte Teera, „ihr bekommt doch als Tavernenbesitzerin bestimmt eine Menge mit. Wisst ihr etwas über die beiden Todesfälle in der letzten Woche?“
„Warum fragst du?“ wollte Atma misstrauisch wissen.
„Wir haben die Leiche eines Mannes gefunden. Und er trug ein Fläschchen Gift bei sich“, antwortete Teera.
„Nun, wenn jemand Gift bei sich trägt, dann will er wohl jemanden vergiften. Ich würde mal den alten Lysander fragen. Wenn sich jemand mit Gift auskennt, dann er. Er hat einen Stand in der Nähe des Brunnens“, sagte Atma.
„Wer wird jetzt eigentlich Fürst?“ fragte Eidan.
„Nun, Jerhyn hatte keine Kinder und hat seinen langjährigen Vertrauten Griez zu seinem Nachfolger gemacht, als er sich zu alt gefühlt hat die Geschicke der Stadt weiter zu leiten. Auch Griez hatte keine Kinder. Meines Wissens nach, hat er aber auch keinen anderen Nachfolger bestimmt. In diesem Fall müsste Kaelan als Kapitän der Stadtwache eigentlich die Geschäfte übernehmen“, erklärte Atma ihnen.
„Interessant. Ich hätte da noch eine völlig andere Frage. Wie kommen wir eigentlich von hier am Besten weiter nach Westen?“ fragte Teera um das Thema zu wechseln.
„Da wendet ihr euch am Besten an Warriv, der hat die letzten dreißig Jahre nichts anderes gemacht als seine Karavane nach Westen und wieder zurück nach Lut Gholein zu führen. Warriv hat einen Stand in der Nähe des Palastes“, sagte Atma.
Teera und Eidan aßen noch ein wenig und machten sich dann auf den Weg um Lysander und Warriv zu suchen.
 
Nette Forsetzung :)

Die Szene am Tor erinnert mich an Szene bei HdR wo Frodo und Crew :ugly: um Einlass bitten ;)

Jerhyn und Griez sind tot..sonderlich leiden konnte ich die eh nie :D

Na denn auf zu Lysander und Warriv..die beiden haben sicherlich einiges zu berichten.

:go:
 
Weeee! Wenigstens eine Story geht weiter :ugly: :lol:

Joa, Spannung aufbauen.

lg
faxi
 
So, ich habs jetzt erst gelesen und muss sagen:

Liest sich recht angenehm und auch sonst fühle ich mich sehr an Dan Brown erinnert (mit Natalya im Hinterkopf und der noch aufzudeckenden Verschwörung im Sinn wird das Ende mit Sicherheit ultrabombastischfantastischabstrus).
 
So, seit dem letzten Kapitel ist es ja schon etwas her, da musste ich mal wieder etwas schreiben. Viel Spaß.


Kapitel XIV​


Auf den Straßen herrschte ein noch schlimmeres Chaos als bei ihrer Ankunft. Zu den Händlern, die durch die Straßen wuselten, kamen nun auch noch Kunden hinzu. Der Brunnen war nicht weit von der Taverne entfernt und auch Lysander war einfach zu finden. Es war einfach der Mann, der hier am ältesten aussah. Uralt um genau zu sein.
„Guten Tag, seid ihr Lysander?“ fragte Teera.
„Ja“, antwortete dieser kurz.
„Atma schickt uns. Sie sagte, dass ihr euch mit Giften auskennt“, erklärte Teera.
Lysanders Miene verfinsterte sich augenblicklich.
„Was habt ihr mit Gift zu schaffen?“ zischte er sie an.
„Was ist das?“, fragte Teera und gab Lysander die gefundene Giftflasche.
Lysanders faltiges Gesicht wurde kreidebleich.
„Wo habt ihr das her?“ fragte er.
„Das tut nichts zur Sache. Aber mich interessiert, warum der Anblick dieser Flasche euch so schockiert“, sagte sie.
„Sie haben mich bedroht“, stammelte Lysander, „Sie waren zu dritt und sagten, dass sie meinen Stand schließen und mein Haus niederbrennen, wenn ich nicht tue, was sie sagen. Und ich bin doch nur ein alter Mann, der sich nicht wehren kann.“
„Wer?“ fragte Teera.
„Drei Stadtwachen. Sie haben ihre Namen nicht genannt“, flüsterte Lysander, „Was sollte ich denn machen? Zu Griez hat man mich nicht vorgelassen. Dann habe ich es meinem alten Freund Jerhyn erzählt, aber bevor der es Griez sagen konnte war er tot. Ich fürchte ich habe, dadurch dass ich ihn informiert habe, sein Todesurteil unterzeichnet.“
„Interessant“, sagte Teera.
„Verratet mich bitte nicht“, flehte Lysander.
„Keine Angst, davon hätten wir ja auch nichts“, beschwichtigte sie.
„Und nun?“ fragte Eidan.
„Wer in dieser Stadt könnte uns helfen?“ fragte Teera Lysander.
„Niemand“, antwortete Lysander.
„Hmm, wir gehen erstmal weiter, vielleicht fällt uns noch etwas ein“, sagte Teera an Eidan gewandt.
Sie gingen also in Richtung Palasteingang, suchten Warriv und fanden ihn schließlich auch. Warriv war ein gedrungener, braungebrannter Mann in fortgeschrittenem Alter, der trotzdem nur so vor Energie strotzte. Er erklärte sich bereit sie für zehn Goldstücke pro Person mitzunehmen. Am nächsten Tag bei Sonnenaufgang wollten sie aufbrechen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, noch etwas nachzudenken und um den Mangel an Schlaf vielleicht noch etwas auszugleichen beschlossen Teera und Eidan zurück in Atmas Taverne zu gehen. Auf dem Weg dorthin trafen sie eine Patrouille von drei Stadtwachen. Als die Stadtwachen Teera und Eidan erblickten bahnten sie sich zielstrebig und alles andere als zimperlich einen Weg durch die Menschenmassen um zu den Beiden zu gelangen. Instinktiv ergriffen Teera und Eidan die Flucht.
„Verdammt, Lysander scheint die Stadtwachen auf uns gehetzt zu haben. Dieser alte Narr! Wenn ich den in die Finger bekomme“, schimpfte Teera, „Wir sollten uns trennen und versuchen sie abzuschütteln. Wir treffen uns da wo wir vorhin gegessen haben.“
Eidan verstand was sie meinte und sie trennten sich.
Dank der Menschenmassen, die um diese Uhrzeit auf den Straßen unterwegs waren fiel es beiden nicht sonderlich schwer ihre Verfolger abzuschütteln und sie trafen sich kurze Zeit später in Atmas Taverne. Dort setzten sie sich an den gleichen Tisch wie bei ihrem ersten Besuch und berieten die nächsten Schritte.
„Wir müssen aus dieser Stadt raus“, sagte Eidan.
„Die einzige Möglichkeit schnell weit weg zu kommen ist mit Warriv nach Westen zu gehen. Und die Möglichkeit bietet sich erst morgen früh“, antwortete Teera.
Atma kam aus einem Hinterzimmer in den Schankraum.
„Ahh, ihr schon wieder. Hat es euch so gut geschmeckt“, sagte sie mit einem ironischen lächeln.
Teera ging nicht darauf ein, sondern fragte: „Gibt es eine Möglichkeit sich bei euch zu verstecken? Es ist auch nur für eine Nacht.“
„Was habt ihr angestellt?“, antwortete Atma.
„Nichts“, sagte Teera.
„Naja, im Prinzip ist es mir auch egal. Allerdings kostet euch das ein bisschen Geld. Hundert Goldstücke“, sagte Atma.
Teera zählte das verbliebene Gold nach.
„Okay, hier hast du das Gold“, sagte Teera und gab Atma was sie verlangte.
„Gut, dann kommt mal mit“, sagte Atma und ging mit ihnen in ein Hinterzimmer.
Sie blieb vor einem Regal mit Weinflaschen und Bierfässern stehen. Offenbar die Lieferung, die sie erwartet hatte. Sie wandte sich einem auf der Seite liegendem Bierfass zu und nahm mit einigen Handgriffen den Boden heraus. Das Bierfass war leer. Sie steckte ihre Hand in das Fass und im nächsten Moment öffnete sich neben dem Regal eine schmale Tür, die im geschlossenen Zustand nicht zu sehen war. Sie traten durch die Tür und begutachteten den Raum. Er war alles andere als groß und bot gerade genug Platz für ein Bett, einen kleinen Tisch und einen Hocker.
„Tut mir Leid, mein Mann hat diesen Raum nur für eine Person konzipiert, nämlich für sich selbst. Er war etwas paranoid. Aber inzwischen bin ich froh, dass ich ihn habe. Er sorgt für ein nettes Nebeneinkommen“, sagte Atma mit einem Grinsen, „Hier links neben der Tür ist der Schalter um die Tür von innen zu öffnen.“
„Danke“, sagte Teera, „Wir müssen morgen die Stadt verlassen, habt ihr etwas um unerkannt hier herauszukommen?“
„Ich kann euch zwei Kapuzenumhänge mitgeben. Ich wollte sie ohnehin entsorgen. Mit denen könnt ihr unauffällig durch die Stadt kommen. Am Besten ihr geht gleich morgens, wenn die Händler ihre Stände aufbauen oder mittags, wenn die meisten Leute einkaufen. Die Torwache wird kein Problem sein, die kontrollieren nur die Leute, die in die Stadt hinein wollen“, erklärte Atma.
Sie brachte die Umhänge und etwas Brot und Wasser und die beiden Zauberer blieben bis zum nächsten Morgen in dem Raum.
 
Jap,gewohnte Qualität und nichts dran auszusetzen :ugly:

Go On Wizard...Go On! XD
 
Ihr wolltet mehr? Ihr bekommt mehr. Nach den etwas ernsteren Kapiteln habe ich nochmal was lockeres für euch, bevor es so richtig ernst wird. In den nächsten Kapiteln wird euch noch die ein oder andere Überraschung erwarten. Ich will aber auch nicht zu viel verraten. Wenn übrigens jemand den Like-Button in diesem Thread verwendet, werde ich ein Kapitel über ihn schreiben, wie das, welches jetzt folgt. Ich fürchte, dass ich meine Abneigung für eine gewisse Art von Diablo 2-Spieler nicht verbergen konnte, aber dieser kleine Seitenhieb musste einfach sein. Wie gesagt, danach wird es wieder ernster. Genug gequasselt, ich wünsche, wie immer, viel Spaß.


Kapitel XV


Am nächsten Tag machten Teera und Eidan sich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg zu Warriv. Durch die Hektik, die herrschte weil die Händler ihre Stände aufbauten konnten sie unbemerkt zu Warriv gelangen. Teeras größte Sorge, nämlich dass die Stadtwachen Warriv beschatteten bewahrheitete sich auch nicht.
Bei Sonnenaufgang brachen sie mit Warriv und einigen anderen Reisenden in Richtung Westen auf. Warrivs Ziel war zunächst das Kloster, dann sollte es nach Neu Tristram weitergehen. Eidan und Teera wollten allerdings zu keinem dieser Orte. Sie planten ab dem Kloster die Reise auf eigene Faust fortzusetzen.
Die Reisegruppe bestand außer ihnen und Warriv noch auch einem halben dutzend Männer, die in Warrivs Diensten standen und einem großgewachsenen, südländisch aussehenden Mann, der eine glänzende Rüstung trug auf der drei Symbole eingearbeitet waren, die Teera aber nicht genau erkennen konnte. Auf dem Kopf trug er eine seltsam aussehende, grüne Kappe. Er hatte einen länglichen, blauen Schild dabei und einen Flegel, in den ebenfalls Symbole eingearbeitet waren. Zudem bestand die Karawane aus mindestens doppelt so vielen Kamelen wie Menschen, auf denen sie entweder ritten oder die Unmengen an Waren transportierten.
„Die kommen nur mit, bis wir die Berge erreichen. Am Fuße der Berge warten andere Männer von mir mit Pferden und Karren. In der Wüste sind Kamele jedoch unschlagbar“, sagte Warriv, als er merkte, dass Teera versuchte die Kamele zu zählen.
„Reist ihr oft umher?“ wollte Teera wissen.
„Oh ja, seit mehr als dreißig Jahren. Sogar zur Zeit als die drei großen Übel hier in Sanktuario ihr Unwesen trieben und die Schwestern aus dem Kloster fliehen mussten bin ich zwischen dem Lager der Jägerinnen und Lut Gholein hin und her gereist. Und ich kann nicht ohne Stolz von mir behaupten damals eine Menge Helden nach Lut Gholein gebracht zu haben“, führte Warriv aus.
Der Mann mit der grünen Kappe schloss zu Teera und Warriv auf und fing ein Gespräch mit Teera an.
„Ey, Mädschen, ganz alleine auf Reise?“ fragte er.
„Ähh, neun Kerle und so um die zwanzig Kamele, also „alleine“ würde ich das jetzt nicht nennen“, antwortete Teera auf diese, wie sie fand, recht merkwürdige Frage.
„Ahh, du weißt schon was isch meine, Alter“, sagte der Mann, „Hast du keinen Macker dabei? Isch mein' du bist schön, isch bin schön, wie wärs?“
„Hast du einen Knall? Wer bist du überhaupt?“ fragte Teera ziemlich genervt.
„Junge, wie redest du mit mir? Pass mal auf, was du sagst. Isch bin der geilste Pala, Alter! Ich mach' übelst Schaden, du Noob, guckst du hier: Eni, perfektes Hoto, perfekter Herold, perfekte Torch, perfekter Anni, Alter“, antwortete der Mann.
Als ob er beweisen wollte wie viel Schaden er anrichten konnte beschwor er einen magischen Hammer herauf, der in kreisförmigen Bahnen um ihn herumschwirrte. Oder besser gesagt um den Punkt herum, an dem er ihn beschworen hatte. Denn das Kamel dachte gar nicht daran dem Hammer Aufmerksamkeit zu schenken und ging weiter. Das führte dazu, dass sich die Wege von Reiter und Hammer kreuzten und letzterer ersteren am Kopf traf, was den Paladin vom Kamel kippen ließ.
„Was war das denn?“ fragte Teera Warriv.
„Ein Paladin“, seufzte Warriv, „Einst waren Paladine edle Kämpfer, doch seit dem Sieg über die drei großen Übel scheinen die meisten von ihnen den Verstand verloren zu haben. Sie tragen alle die gleichen Gegenstände und prahlen mit dem ach so großen Schaden, den sie bei Monstern anrichten. Naja, es soll auch noch normale Paladine geben, die für die gerechte Sache streiten, aber die sind selten geworden.“
 
So, ich erwarte ein Kapitel über mich, den trunksüchtigen Nahlämpfer :D

Hm, ja, was zur Auflockerung, aber ich finds jetzt nich so gut wie die anderen Kapitel. Es liest sich so wie du den Typen darstellen willst, ziemlich prollig, wie die Bild von nem nicht integrationswilligen Einwandererkind geschrieben. Zumal du dich diesmal sehr auf die Einzelheiten konzentriert hast, was nicht unbedingt zu deinem restlichen Schreibstil passt.
 
Hm ... in einem Kapitel verewigt zu werden? Why not?


hrrhrrhrr

lg
faxi
 
Ich bin zu faul mir da selber was auszudenken. Aber wer mir eine kurze Charakterskizze zukommen lässt, dem kann ich einen kleinen Gastauftritt verschaffen. Aber nun zurück zur Geschichte. Ich bin schon ganz gespannt wie es nach dem durchqueren der Wüste weiter geht. Ihr auch? Ja? Gut, dann will ich euch noch etwas auf die Folter spannen. Viel Spaß erstmal mit dem Kapitel hier.


Kapitel XVI​


„Die Zann Esu bitten uns um einen Gefallen? Dass ich das noch erleben darf“, höhnte Valthrek.
„Ja ja, ist ja schon gut. Ich weiß, dass ihr uns für einen pseudoelitären Feministinnenorden haltet und ich gönne euch eure Genugtuung, Valthrek, aber das Thema ist ernst“, antwortete Adena gereizt.
„Naja, im Gegensatz zu euch nehmen wir nicht nur siebenjährige Mädchen auf, sondern jeden, der gut genug ist“, entgegnete Valthrek.
„Ihr wisst ganz genau, dass wir nur ausschließlich Mädchen aufnehmen, weil ihr bis vor gar nicht allzu langer Zeit nur Jungen aufgenommen habt. Dass ihr erkannt habt, dass Mädchen genau so talentiert sein können wie Jungen hättet ihr ohne unseren Orden bis heute noch nicht bemerkt“, erwiderte Adena.
„Jungen sind trotzdem noch talentierter. Nicht umsonst bilden wir immer noch mehr Jungen als Mädchen aus“, sagte Valthrek.
Adena hatte keine Lust weiter zu diskutieren. Dass die Jungenquote bei den Vizjerei so hoch war lag zum Einen daran, dass die meisten Mädchen in ihrem Orden ausgebildet wurden und zum Anderen waren Mädchen unter den Schülern der Vizjerei als Minderheit beliebte Opfer von Ausgrenzung, weswegen viele die Ausbildung abbrachen. Adena wusste das und sie war sich sicher, dass auch Valthrek das wusste. Dennoch ließ sie ihm die Genugtuung. Sie war nicht zum Diskutieren hierher gekommen. Es ging um Wichtigeres.
„Ich würde gerne zum eigentlichen Thema zurückkehren. Eine unserer Schülerinnen, Teera, Alejas Tochter, zeichnet sich durch ein herausragendes Talent aus. Leider hat sie auch einen extrem schwierigen Charakter. Es ist quasi nicht möglich sie mit unseren Lehr- und Erziehungsmethoden in den Griff zu bekommen. Wir wissen, dass ihr andere Methoden anwendet. Und auch, wenn wir mit einigen dieser Methoden nicht einverstanden sind, erscheint es uns das geringere Übel zu sein sie in eure Obhut zu geben. Es wäre schlimmer sie unausgebildet durch die Lande ziehen zu lassen. Sie besitzt große magische Kräfte und sie nutzt sie in Extremsituationen, doch sie muss noch lernen sie zu kontrollieren und richtig anzuwenden. Es ist unbedingt notwendig, dass sie das lernt, sonst wird sie zu einer Gefahr für sich und vor allem für andere“, erläuterte Adena die Situation.
„Gut, sie war nun drei Jahre bei euch...“, fing Valthrek an.
„Fünf Jahre“, unterbrach Adena ihn. „Talia hatte sie nach dem Tod ihrer Mutter in ein Waisenhaus gegeben. Als sie dort im Alter von fünf Jahren aus Zorn einen kleinen Jungen tötete erkannten wir welche Gefahr von ihr ausgeht, wenn sie nicht augenblicklich die richtige Nutzung der Magie erlernt. Deswegen machten wir bei ihr eine Ausnahme und wichen von unseren Regeln ab.“
„Gut, dann fünf Jahre. Die Bedingungen lauten wie folgt: Wenn dieses Mädchen wirklich so viel Talent hat, wie ihr behauptet, dann wird sie früher oder später Heldentaten vollbringen. Wenn das so kommt, werdet ihr jedes Mal wenn ihr gefragt werdet sagen, dass das allein unserer Ausbildung zu verdanken ist. Zudem wird ihre Ausbildung Gold kosten. Viel Gold. Und ich bin nicht bereit für die Ausbildung einer Schülerin zu zahlen, die nicht von den Vizjerei ausgewählt wurde“, sagte Valthrek.
„Gut, euer Gold sollt ihr haben. Und meinetwegen erzählen wir auch, dass die Macht dieses Mädchens alleine auf eurer Ausbildung beruht“, entgegnete Adena zähneknirschend.
„Gut, dann ist die Sache abgemacht. Ihr könnt Teera zu uns bringen. Wir werden sie aufnehmen“, sagte Valthrek.
 
Okay, überredet, ich verrate ja schon wie es weiter geht. Viel Spaß.


Kapitel XVII​


Sie waren nun schon einige Tage unterwegs. Am Kloster der Jägerinnen hatten sie noch einige Vorräte von Warriv gekauft, sich von ihm und der Karavane getrennt und waren auf eigene Faust weitermarschiert. Zunächst durch die Berge, dann durch schier endlose Laubwälder.
„Sag mal, Teera, wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte Eidan.
Auch Teera hatte sich diese Frage in den letzten Tagen immer wieder gestellt. Zunächst wollten sie einfach nur weg. Und der schnellste Weg möglichst weit weg von den Vizjerei zu kommen war übers Meer nach Lut Gholein gewesen. Nun, nachdem sie auch von dort hatten fliehen müssen war es an der Zeit sich Gedanken zu machen wohin die Reise eigentlich gehen sollte. Es gab nur ein Problem: Teera wusste es einfach nicht. So hatte sie diese Frage immer wieder verdrängt.
„Ich weiß es nicht. Zunächst am Besten dahin, wo wir etwas essbares finden. Unsere Vorräte neigen sich dem Ende zu“, antwortete sie.
„Im Moment scheint es ganz angebracht, wenn wir uns einen Unterschlupf suchen. Es wird bald dunkel. Außerdem fängt es an zu regnen“, bemerkte Eidan.
In diesem Moment traten sie aus dem Wald heraus und fanden sich auf einer Straße wieder.
„Hmm. Eine Straße verbindet immer zwei Städte. Oder zumindest zwei Dörfer. Ich hoffe nur, dass die nächste Stadt nicht zu weit weg ist“, sagte Teera.
Sie folgten der Straße eine ganze Weile. Es dämmerte immer mehr, bis es schließlich dunkel war. Auch der Regen nahm immer mehr zu und als ob das noch nicht genug gewesen wäre fing es nun auch noch an zu Gewittern. Teera und Eidan waren völlig durchnässt und froren.
„Meinst du wirklich, dass es eine gute Idee war zur nächsten Stadt laufen zu wollen?“, fragte Eidan.
„Woher soll ich denn bitte wissen, wie weit es noch ist? Es war halt ein Versuch“, antwortete Teera gereizt.
Von irgendwo war neben dem gelegentlichen Donnern noch etwas zu hören.
„Hörst du das auch?“, fragte Eidan.
„Ja“, antwortete Teera und versuchte das Geräusch zu deuten.
Es war eine hohe krächzende Stimme. Oder waren es sogar mehrere? Sie sagten immer nur ein Wort. Sie verstand es nicht genau, aber es klang wie „Rakanishu“ oder zumindest so ähnlich. Teera wusste zwar nicht aus welcher Sprache dieses Wort kam oder was es bedeutete, aber die Stimmen die es sagten hörten sich nicht menschlich an. Bildete sie sich das ein oder hatte sie gerade einen Schatten hinter dem Hügel, der vor ihnen lag, hervorschauen gesehen. Eidan hatte offenbar auch etwas wahrgenommen.
„Teera, hinter dem Hügel ist etwas“, sagte er ängstlich.
„Ich habe es auch gesehen. Bleib hinter mir“, sagte sie und ging auf den Hügel zu.
Auf dem Hügel angekommen sah sie wem die Stimmen gehörten. Es waren mindestens ein dutzend kleiner roter Dämonen und zwei ihrer Schamanen.
„Gefallene!“, schrie Teera Eidan zu, der den Hügel noch nicht erklommen hatte und schleuderte einen Kettenblitz auf den ihr am nächsten stehenden Gefallenen. Der Kettenblitz traf ihn und sprang auf einen anderen Gefallenen über. Insgesamt wurden so sechs Gefallene getroffen, fielen um und blieben reglos liegen.
„Du musst zuerst ihre Schamanen töten“, rief Eidan.
Teera wollte ihn fragen warum, aber das erübrigte sich in diesem Augenblick. Der kurze Moment in dem sie durch Eidans Zuruf abgelenkt war hatte den Schamanen gereicht, um zwei der getöteten Gefallenen wiederzubeleben. Und sie dachten nicht daran mit dem Wiederbeleben aufzuhören. Teera befolgte Eidans Rat und schleuderte einen Blitz in Richtung des einen Schamanen. Der Blitz bahnte sich seinen Weg durch die gegnerischen Reihen, riss ein paar Gefallene mit in den Tod und traf den Schamanen, der jedoch nur kurz wankte und dann mit dem Wiederbeleben fortfuhr. Teera schickte einen zweiten Blitz in Richtung des Schamanen. Dieser Treffer streckte den Schamanen nieder. Zwei weitere Blitze und ein paar Kettenblitze später waren sowohl die Schamanen, als auch die Gefallenen Geschichte. Teera hatte nicht einen Kratzer abbekommen, da die Gefallenen immer vor ihr geflüchtet waren, wenn einer der ihren tödlich getroffen wurde.
„Puh“, stöhnte Eidan.
„Naja, das war ja mal eher kein Kampf. Das war eher ein Schlachtfest“, strellte Teera fest.
„Es war ja auch eine überschaubare Anzahl“, sagte eine Stimme hinter ihnen.
Sie drehten sich erschrocken um. Hinter ihnen stand eine alte Frau mit langen weißen Haaren.
„Nicht erschrecken, Teera“, sagte sie.
Teera schaute ganz verdutzt und fragte: „Woher kennt ihr meinen Namen?“
„Das ist eine lange Geschichte“, antwortete die Frau, „Kommt erst mal mit zu mir. Ich habe etwas Suppe da. Ihr habt doch sicher Hunger.“
Sie hatten in der Tat Hunger. Teera und Eidan folgten der alten Frau. Ihre Hütte stand nicht einmal fünf Minuten entfernt an einem Waldrand. Sie war aus Steinen erbaut und nicht besonders groß, bot jedoch genug Platz für drei Zimmer. Eins wurde als Küche genutzt und zwei waren Schlafzimmer.
„Ich weiß zwar wer du bist, aber ich habe mich selbst noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Talia“, sagte die alte Frau.
Wer Eidan war schien sie nicht weiter zu interessieren, ihre Aufmerksamkeit galt ausschließlich Teera.
„Der Name sagt mir nichts. Woher kennt ihr mich?“, fragte Teera.
„Ich gehöre dem Orden der Zann Esu an“, antwortete Talia, „Dass mein Name dir nichts sagt ist ganz klar, ich war schließlich aufgrund interner Absprachen nicht mit deiner Ausbildung betraut.“
„Könnt ihr mir etwas beibringen?“, fragte Teera.
„Nein, ich darf nicht mehr unterrichten“, antwortete Talia, „aber ich kenne wen, von dem du noch etwas lernen kannst. Ich werde dich morgen hinführen. Aber nun essen wir erstmal.“
Talia brachte ihnen die Schalen mit Suppe, sie aßen und gingen danach schlafen.
 
Ouuuhhhhooo ....


Lvl up.

lg
faxi

PS: Man kann es sich sehr gut bildlich vorstellen, was du versucht rüberzubringen.
 
Ich musste hart mit mir kämpfen noch ein Kapitel zu schreiben, denn als ich diese Geschichte gesehen habe war mir klar, dass ich niemals so gut werde und dachte ans Aufgeben. Spaß beiseite, wisst ihr eigentlich wie beschissen es sich schreiben lässt, wenn man sich in den linken Zeigefinger geschnitten hat? Ich hoffe, dass das gewürdigt wird. Übrigens kommt jetzt ein krasses Kapitel, wie ich finde, aber lest selbst. Viel Spaß.


Kapitel XVIII


Am nächsten Morgen brachen sie kurz nach Sonnenaufgang auf. Talia führte Teera und Eidan immer tiefer in den Wald hinter ihrem Haus. Nachdem sie etwa eine halbe Stunde gegangen waren kamen sie auf einer Lichtung an.
„Wartet hier, ich bin gleich wieder da“, bat sie Teera und Eidan und ging weiter in den Wald.
„Hast du eine Ahnung was wir hier machen? Hier wohnt ganz sicher niemand. Und erst recht keiner, der dir etwas beibringen könnte“, sagte Eidan.
„Wer weiß was für einen alten verschrobenen Magier sie aus dem Hut zaubert. Du solltest dir nicht zu viele Gedanken machen, sie gehört zu den Zann Esu, sie wird schon wissen was sie tut“, antwortete Teera.
„Mir kommt das trotzdem seltsam vor“, sagte Eidan, „Was ist, wenn sie jetzt mit einem Vizjerei ankommt?“
„Dann hat der sicher noch nicht mitbekommen was passiert ist. Wir sind hier nahezu am anderen Ende der Welt. Und wer hier im Wald lebt ist mit Sicherheit nicht unbedingt auf dem neusten Stand“, antwortete Teera.
In diesem Augenblick kam Talia wieder. Hinter ihr ging eine Frau. Sie hatte kurze, dunkle Haare und war ganz in schwarzem Leder gekleidet. In den Händen hatte sie zwei klauenartige Waffen. Teera erkannte diese Frau sofort und sie konnte an Eidans Gesichtsfarbe erkennen, dass es ihm genau so ging. Dies war die Frau, die ihnen bei ihrer Abfahrt von den Docks in Kurast hinterhergeschaut hatte.
„Du miese Verräterin“, zischte Teera.
„Hast du dich nicht gefragt warum ich dir nichts beibringen darf? Es wurde mir verboten. Mir wurde alles verboten. Ich bin nur noch Mitglied der Zann Esu, weil man das ein Leben lang ist. Aber ich habe keine Rechte mehr im Orden. Und weißt du, wer Schuld daran ist? Du! Ich war es, die deine Mutter gerettet hat, ich war es, die bei deiner Geburt geholfen hat, ich war es, die dich aus dem Waisenhaus geholt hat. Und wie dankst du es mir? Gar nicht! Du hast es geschafft bei beiden Orden die Zauberer ausbilden rauszufliegen. Ich habe für dich gebürgt als zu du uns kamst. Dadurch, dass du nie genug bekommen kannst und keinen Funken Anstand oder Disziplin hast habe ich alles verloren. Da ist es nur gerecht, wenn du auch alles verlierst. Inklusive deines Lebens“, schrie sie Talia an.
„Du kanntest meine Mutter?“, fragte Teera.
„Kannte? Ich war ihre beste Freundin. Das Bett in dem du geschlafen hast war das Bett in dem du geboren wurdest. Und der Hügel auf dem du standest als du die Gefallenen getötet hast war nicht irgendein Hügel. Es war der Grabhügel deiner Eltern. An dieser Stelle starb dein Vater. Doch hätte ich gewusst was für eine Missgeburt Aleja hervorbringt hätte ich ihr nicht geholfen!“, schrie Talia voller Hass.
Teera schleuderte einen Feuerball in Richtung Talia. Der Feuerball traf die alte Frau und sie fiel zu Boden. Zur Teeras Überraschung schien sie das allerdings nicht sonderlich zu stören. Ihre einzige Reaktion auf den Angriff war ein Lachen.
„Du glaubst doch nicht, dass du mich in einem Duell besiegen könntest. Naja, ich muss mir ja nicht selber die Finger schmutzig machen, wenn es jemanden gibt, der das hauptberuflich macht“, sagte sie und stand auf, „Das hier ist übrigens Assija.“
Sie deutete auf die Assassine, die immer noch wortlos neben ihr stand.
„Du hast doch nur Angst mir gegenüber zu treten“, sagte Teera.
„Nein, nicht wirklich, ich würde dich vernichten. Aber genug geredet. Assija, du kannst anfangen“, antwortete Talia.
„Danke“, sagte die Assassine, „Vielleicht wird es euch freuen zu hören, dass ihr beide ein besonderer Auftrag seid. Ihr seid gewissermaßen meine Abschlussprüfung. Wenn ich Natalya eure Köpfe präsentiere darf ich endlich vollkommen selbstständig arbeiten.“
Sie bewegte ihre Hand und augenblicklich wurde es stockdunkel. Teera versuchte sich zu konzentrieren. Sie schloss die Augen, die im Moment ja ohnehin nutzlos waren und achtete auf die Geräusche um sich herum. Sie konnte Eidan hören, der vor Angst wimmerte. Sie hörte den Wind, der die Blätter in den Baumwipfeln rascheln ließ und sie hörte Vögel, die zwitscherten. Die Assassine hörte sie nicht. Entweder sie bewegte sich nicht oder völlig geräuschlos. Teera befürchtete letzteres. Plötzlich hörte sie ein zischen neben sich und dann zwei dumpfe Geräusche, wie wenn etwas großes ins Gras fällt. Aber warum zwei Geräusche? Ihr fiel auf, dass Eidan aufgehört hatte zu wimmern. In diesem Moment wurde es wieder hell. Teera schaute sich um. Talia war verschwunden. Assija stand auf der anderen Seite der Lichtung und Eidan lag im Gras. Nun erkannte Teera auch warum sie zwei Geräusche gehört hatte. Neben ihr lag lediglich Eidans Körper. Sein Kopf lag etwa einen Meter davon entfernt. Dieser Anblick weckte in Teera ein Gefühl, das sie noch nie gespürt hatte. Es war eine Mischung aus Schmerz, Trauer, Verzweiflung und Hass. Vor allem Hass. Hass auf Talia, die sie verraten hatte, Hass auf die Vizjerei, die sie jagen ließen und Hass auf Assija, die Eidan getötet hatte. Sie starrte Assija an. Die Assassine starrte nur zurück ohne sich zu rühren. Teera konnte in diesem Augenblick nicht sagen wie viel Zeit verging. Es konnten Minuten sein. Oder auch Stunden. Vielleicht auch nur Sekunden. Dieser Moment war zeitlos. Sich ihrem blinden Hass ergebend zauberte sie einen Meteor. Danach einen zweiten. Dann einen dritten. Sie zauberte immer weiter. Die Meteore schlugen überall auf der Lichtung und im umgebenden Wald ein. Assija versuchte auszuweichen so gut es ging, doch irgendwann war sie von einem Flammenmeer umgeben und sie schaffte es nicht mehr zu entkommen. Einer der Meteore traf sie mit voller Wucht. Teera sah dies zwar, die Information, dass sie die Assassine soeben getötet hatte drang aber nicht bis in ihr Bewusstsein vor. Sie zauberte immer weiter, bis sie irgendwann am Ende ihrer Kräfte war und zusammenbrach. Das was einst eine Lichtung gewesen war war nun ein See aus Flammen. Und in der Mitte dieses Sees lag Teera und verlor ihr Bewusstsein.
 
Was ein epischer und trotzdem schmerzhafter Abgang..die Assassine geröstet und so den Tod gerächt. Auf dem Grabhügel gemordet..is ja schon fast Grabschändung :D Ich bin ja mal gespannt,wies nun weitergeht. Hatte grade passende Musik laufen,als ichs gelesen habe. Es dürstet mich nach mehr Herr Zauberer :go:
 
Mal wieder sehr angenehm zu lesen.
Die kurzen Sätze am Ende lassen die Geschehnisse sehr schnell wirken, vielleicht ein bisschen zu hektisch, obwohl das eben auch sehr treffend ist.
Schade, dass Eidan jetzt weg is, der wär für n paar dumme Sidekicks noch gut gewesen :D


Btw, brauchst du immer noch ne Charakterskizze von mir?^^
 
Mehr Absätze im letzten Abschnitt. Ich hab mir beim überfliegen der Länge gedacht ... biah, das wirdn Brocken. Ansonsten ... krass? Scheint für mich relativ standart zu sein, aber toll erzählt!

lg
faxi

PS: Wärst du interessiert, mal in The Night reinzugucken?
 
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