Wizard
Guest
Gerade weil das Semester vorbei ist habe ich weniger Zeit. Schließlich muss ich in der vorlesungsfreien Zeit ein Praktikum betreuen. Außerdem bin ich als Doktorand ein ganz normaler Angestellter mit 26 Urlaubstagen im Jahr. Aber sei es drum, ich habe mal wieder etwas geschrieben. Wie angekündigt wird die nächsten 4-5 Kapitel nicht weiter rumgesplattert. Und viel Action gibts auch erstmal nicht, wie sind ja nicht bei Cobra 11. Ich wünsche trotzdem viel Spaß.
Ohne ein Wort waren sie Stunden durch die Wüste gegangen. Teera voran, Eidan hinterher. Da unüberwindbare Felsen den Weg direkt am Meer entlang versperrten hatten sie den Weg weiter ins Landesinnere einschlagen müssen. Die Sonne ging gerade auf als sie eine goldene Kuppel am Horizont erblickten.
„Das muss Lut Gholein sein“, sagte Eidan nur um das Schweigen zu brechen.
Teera antwortete nicht.
„Was ist los, Teera? Was ist auf dem Schiff passiert?“ fragte Eidan.
„Nichts“, antwortete Teera kühl, „Und ich will, dass du diese Überfahrt nie wieder erwähnst.“
Damit gingen sie weiter schweigend doch nun nebeneinander in Richtung der Kuppel, die im Licht der aufgehenden Sonne glänzte. Sie kamen der Stadt immer näher. Zunächst konnten sie einige Dächer sehen, dann die Stadtmauern aus bräunlichem Stein und schließlich standen sie vor dem Stadttor, welches von zwei Männern bewacht wurde. Sie hatten einen grauen Mantel und weiße Hosen an und waren mit einer langen Lanze bewaffnet.
„Halt!“ sagte eine der Wachen, „Wer seid ihr und was wollt ihr?“
„Wir sind Reisende und wollen in die Stadt“, erwiderte Teera genervt.
„Reisende? Wer reist denn freiwillig nachts?“ fragte die Wache weiter.
„Es ist angenehmer nachts zu reisen als bei Mittagshitze, oder?“ sagte Teera.
„Hmm, da hat sie Recht“, sagte der zweite Mann, „Okay, ihr könnt passieren. Es tut uns Leid, wir müssen Fragen stellen, es passieren merkwürdige Dinge in letzter Zeit.“
„Was für Dinge meint ihr?“ fragte Teera neugierig.
„Nun, letzte Woche verstarben der alte Fürst Jerhyn und nur einen Tag später Griez, der vor einigen Jahren der neue Fürst wurde. Beide erfreuten sich eigentlich bester Gesundheit. Wir glauben, dass sie von jemandem getötet wurden, der sich in die Stadt eingeschlichen hat. Wir haben so viele Händler, da kann man sowas schlecht kontrollieren. Naja, und dann erschienen letzte Nacht drei Meteore nördlich der Stadt. Hey, ihr kommt doch aus nördlicher Richtung. Wisst ihr genaueres?“ führte der erste Mann aus.
„Wir haben es bemerkt, aber genaueres wissen wir auch nicht“, log Teera.
„Ja, war ja auch schwer zu übersehen. Nun gut, willkommen in Lut Gholein jedenfalls“, sagte der zweite Mann und ließ das Stadttor öffnen.
Es war zwar früh am Morgen doch in der Stadt herrschte schon geschäftiges Treiben. Unmengen an Händlern bauten überall in der Stadt scheinbar ohne Regeln ihre Stände auf, was ein totales Chaos zur Folge hatte. Überall standen Stände, teilweise sogar in der Mitte der Straße, und überall liefen Menschen umher. Um der Hektik zu entkommen traten sie in eine dunkle Gasse. Überall in der Gasse waren Ratten. Sie entdeckten, dass am Ende der Gasse ein Mann lag. Eidan ging zu ihm um zu sehen warum er dort lag.
„Hier ist überall Blut! Der Mann wurde erstochen!“ stellte er entsetzt fest.
„Das passiert“, entgegnete Teera, ging zu der Leiche und durchwühlte seine Taschen.
„Was tust du da?“ fragte Eidan.
Teera zog einen Lederbeutel und ein kleines, zur Hälfte mit einer grünen Flüssigkeit gefülltes Fläschchen hervor und sagte: „Nun, sein Geld braucht er ja nun nicht mehr.“
„Das kannst du doch nicht tun“, sagte Eidan.
„Doch, siehst du doch“, antwortete Teera, „Was mich viel mehr verblüfft ist, dass das Geld noch da ist. Und ich frage mich, was das hier für eine Flasche ist.“
Sie ging in eine Ecke der Gasse schüttete etwas des Flascheninhalts auf die Straße und trat einige Schritte zurück. Eine der Ratten kam aus dem Halbschatten der Ecke heraus und trank von der Pfütze. Ein paar Sekunden später fing die Ratte laut an zu quieken und blieb schließlich reglos liegen.
„Dachte ich es mir doch: Gift“, sagte Teera und steckte die Flasche ein, „Es scheint nicht den falschen getroffen zu haben.“
Sie verließen die Gasse und gingen in eine Taverne, die ihrem Namen nach einer gewissen Atma gehörte.
„Wir haben geschlossen!“ raunte sie eine alte Frau an, „Aber egal, hier tut eh jeder was er will. Wollt ihr etwas essen oder trinken?“
„Was gibt es denn?“ fragte Teera.
„Nur noch Brot von gestern und Wasser“, antwortete die Alte, „Bier und Wein sind aus und werden erst mittags geliefert. Und gekocht habe ich auch noch nichts. Dafür bekommt ihr das Brot auch für nur ein Goldstück.“
Teera gab ihr ein Goldstück aus dem Lederbeutel und sie brachte ihnen ein ganzes Tablett voller Brot, welches allerdings wirklich schon recht hart und trocken war.
„Vermietet ihr auch Zimmer?“ fragte Eidan.
„Ja, aber nicht um darin zu nächtigen, wenn du verstehst, was ich meine“, antwortete Atma, „Vor etwa zwanzig Jahren verschwand mein Mann und die Taverne warf nicht genug ab. Da musste ich ins Geschäft einsteigen. Zuerst habe ich noch selber hier gearbeitet, aber nun bin ich alt. Da lasse ich lieber arbeiten, das ist lukrativer“, erklärte sie und lachte.
Eidan lief rot an und Teera verdrehte die Augen. Was interessierte es sie wie diese Frau ihr Geld verdiente?
„Mich interessiert da noch etwas anderes“, sagte Teera, „ihr bekommt doch als Tavernenbesitzerin bestimmt eine Menge mit. Wisst ihr etwas über die beiden Todesfälle in der letzten Woche?“
„Warum fragst du?“ wollte Atma misstrauisch wissen.
„Wir haben die Leiche eines Mannes gefunden. Und er trug ein Fläschchen Gift bei sich“, antwortete Teera.
„Nun, wenn jemand Gift bei sich trägt, dann will er wohl jemanden vergiften. Ich würde mal den alten Lysander fragen. Wenn sich jemand mit Gift auskennt, dann er. Er hat einen Stand in der Nähe des Brunnens“, sagte Atma.
„Wer wird jetzt eigentlich Fürst?“ fragte Eidan.
„Nun, Jerhyn hatte keine Kinder und hat seinen langjährigen Vertrauten Griez zu seinem Nachfolger gemacht, als er sich zu alt gefühlt hat die Geschicke der Stadt weiter zu leiten. Auch Griez hatte keine Kinder. Meines Wissens nach, hat er aber auch keinen anderen Nachfolger bestimmt. In diesem Fall müsste Kaelan als Kapitän der Stadtwache eigentlich die Geschäfte übernehmen“, erklärte Atma ihnen.
„Interessant. Ich hätte da noch eine völlig andere Frage. Wie kommen wir eigentlich von hier am Besten weiter nach Westen?“ fragte Teera um das Thema zu wechseln.
„Da wendet ihr euch am Besten an Warriv, der hat die letzten dreißig Jahre nichts anderes gemacht als seine Karavane nach Westen und wieder zurück nach Lut Gholein zu führen. Warriv hat einen Stand in der Nähe des Palastes“, sagte Atma.
Teera und Eidan aßen noch ein wenig und machten sich dann auf den Weg um Lysander und Warriv zu suchen.
Kapitel XIII
Ohne ein Wort waren sie Stunden durch die Wüste gegangen. Teera voran, Eidan hinterher. Da unüberwindbare Felsen den Weg direkt am Meer entlang versperrten hatten sie den Weg weiter ins Landesinnere einschlagen müssen. Die Sonne ging gerade auf als sie eine goldene Kuppel am Horizont erblickten.
„Das muss Lut Gholein sein“, sagte Eidan nur um das Schweigen zu brechen.
Teera antwortete nicht.
„Was ist los, Teera? Was ist auf dem Schiff passiert?“ fragte Eidan.
„Nichts“, antwortete Teera kühl, „Und ich will, dass du diese Überfahrt nie wieder erwähnst.“
Damit gingen sie weiter schweigend doch nun nebeneinander in Richtung der Kuppel, die im Licht der aufgehenden Sonne glänzte. Sie kamen der Stadt immer näher. Zunächst konnten sie einige Dächer sehen, dann die Stadtmauern aus bräunlichem Stein und schließlich standen sie vor dem Stadttor, welches von zwei Männern bewacht wurde. Sie hatten einen grauen Mantel und weiße Hosen an und waren mit einer langen Lanze bewaffnet.
„Halt!“ sagte eine der Wachen, „Wer seid ihr und was wollt ihr?“
„Wir sind Reisende und wollen in die Stadt“, erwiderte Teera genervt.
„Reisende? Wer reist denn freiwillig nachts?“ fragte die Wache weiter.
„Es ist angenehmer nachts zu reisen als bei Mittagshitze, oder?“ sagte Teera.
„Hmm, da hat sie Recht“, sagte der zweite Mann, „Okay, ihr könnt passieren. Es tut uns Leid, wir müssen Fragen stellen, es passieren merkwürdige Dinge in letzter Zeit.“
„Was für Dinge meint ihr?“ fragte Teera neugierig.
„Nun, letzte Woche verstarben der alte Fürst Jerhyn und nur einen Tag später Griez, der vor einigen Jahren der neue Fürst wurde. Beide erfreuten sich eigentlich bester Gesundheit. Wir glauben, dass sie von jemandem getötet wurden, der sich in die Stadt eingeschlichen hat. Wir haben so viele Händler, da kann man sowas schlecht kontrollieren. Naja, und dann erschienen letzte Nacht drei Meteore nördlich der Stadt. Hey, ihr kommt doch aus nördlicher Richtung. Wisst ihr genaueres?“ führte der erste Mann aus.
„Wir haben es bemerkt, aber genaueres wissen wir auch nicht“, log Teera.
„Ja, war ja auch schwer zu übersehen. Nun gut, willkommen in Lut Gholein jedenfalls“, sagte der zweite Mann und ließ das Stadttor öffnen.
Es war zwar früh am Morgen doch in der Stadt herrschte schon geschäftiges Treiben. Unmengen an Händlern bauten überall in der Stadt scheinbar ohne Regeln ihre Stände auf, was ein totales Chaos zur Folge hatte. Überall standen Stände, teilweise sogar in der Mitte der Straße, und überall liefen Menschen umher. Um der Hektik zu entkommen traten sie in eine dunkle Gasse. Überall in der Gasse waren Ratten. Sie entdeckten, dass am Ende der Gasse ein Mann lag. Eidan ging zu ihm um zu sehen warum er dort lag.
„Hier ist überall Blut! Der Mann wurde erstochen!“ stellte er entsetzt fest.
„Das passiert“, entgegnete Teera, ging zu der Leiche und durchwühlte seine Taschen.
„Was tust du da?“ fragte Eidan.
Teera zog einen Lederbeutel und ein kleines, zur Hälfte mit einer grünen Flüssigkeit gefülltes Fläschchen hervor und sagte: „Nun, sein Geld braucht er ja nun nicht mehr.“
„Das kannst du doch nicht tun“, sagte Eidan.
„Doch, siehst du doch“, antwortete Teera, „Was mich viel mehr verblüfft ist, dass das Geld noch da ist. Und ich frage mich, was das hier für eine Flasche ist.“
Sie ging in eine Ecke der Gasse schüttete etwas des Flascheninhalts auf die Straße und trat einige Schritte zurück. Eine der Ratten kam aus dem Halbschatten der Ecke heraus und trank von der Pfütze. Ein paar Sekunden später fing die Ratte laut an zu quieken und blieb schließlich reglos liegen.
„Dachte ich es mir doch: Gift“, sagte Teera und steckte die Flasche ein, „Es scheint nicht den falschen getroffen zu haben.“
Sie verließen die Gasse und gingen in eine Taverne, die ihrem Namen nach einer gewissen Atma gehörte.
„Wir haben geschlossen!“ raunte sie eine alte Frau an, „Aber egal, hier tut eh jeder was er will. Wollt ihr etwas essen oder trinken?“
„Was gibt es denn?“ fragte Teera.
„Nur noch Brot von gestern und Wasser“, antwortete die Alte, „Bier und Wein sind aus und werden erst mittags geliefert. Und gekocht habe ich auch noch nichts. Dafür bekommt ihr das Brot auch für nur ein Goldstück.“
Teera gab ihr ein Goldstück aus dem Lederbeutel und sie brachte ihnen ein ganzes Tablett voller Brot, welches allerdings wirklich schon recht hart und trocken war.
„Vermietet ihr auch Zimmer?“ fragte Eidan.
„Ja, aber nicht um darin zu nächtigen, wenn du verstehst, was ich meine“, antwortete Atma, „Vor etwa zwanzig Jahren verschwand mein Mann und die Taverne warf nicht genug ab. Da musste ich ins Geschäft einsteigen. Zuerst habe ich noch selber hier gearbeitet, aber nun bin ich alt. Da lasse ich lieber arbeiten, das ist lukrativer“, erklärte sie und lachte.
Eidan lief rot an und Teera verdrehte die Augen. Was interessierte es sie wie diese Frau ihr Geld verdiente?
„Mich interessiert da noch etwas anderes“, sagte Teera, „ihr bekommt doch als Tavernenbesitzerin bestimmt eine Menge mit. Wisst ihr etwas über die beiden Todesfälle in der letzten Woche?“
„Warum fragst du?“ wollte Atma misstrauisch wissen.
„Wir haben die Leiche eines Mannes gefunden. Und er trug ein Fläschchen Gift bei sich“, antwortete Teera.
„Nun, wenn jemand Gift bei sich trägt, dann will er wohl jemanden vergiften. Ich würde mal den alten Lysander fragen. Wenn sich jemand mit Gift auskennt, dann er. Er hat einen Stand in der Nähe des Brunnens“, sagte Atma.
„Wer wird jetzt eigentlich Fürst?“ fragte Eidan.
„Nun, Jerhyn hatte keine Kinder und hat seinen langjährigen Vertrauten Griez zu seinem Nachfolger gemacht, als er sich zu alt gefühlt hat die Geschicke der Stadt weiter zu leiten. Auch Griez hatte keine Kinder. Meines Wissens nach, hat er aber auch keinen anderen Nachfolger bestimmt. In diesem Fall müsste Kaelan als Kapitän der Stadtwache eigentlich die Geschäfte übernehmen“, erklärte Atma ihnen.
„Interessant. Ich hätte da noch eine völlig andere Frage. Wie kommen wir eigentlich von hier am Besten weiter nach Westen?“ fragte Teera um das Thema zu wechseln.
„Da wendet ihr euch am Besten an Warriv, der hat die letzten dreißig Jahre nichts anderes gemacht als seine Karavane nach Westen und wieder zurück nach Lut Gholein zu führen. Warriv hat einen Stand in der Nähe des Palastes“, sagte Atma.
Teera und Eidan aßen noch ein wenig und machten sich dann auf den Weg um Lysander und Warriv zu suchen.