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[Story] IIlene

Ausserdem ist es doch eigentlich ganz plausibel das sie Unterstützung von einem Barbaren bekommt der etwas gegen die Sekte in "seinem" Land hat.
Das er ganz zufällig dort ist ist wirklich SEHR grosser Zufall
Aber so wirkt IIlene auch nicht wie ein amerikanischer Superheld der alles alleine fertig macht :>

So damit siehts nicht aus wie der übliche "gut geschrieben" Spam :D , denn das liegt mir so ja nicht.
Ansonsten.
Die Beschreibung des Dschungels zeigt eigentlich recht deutlich wie die Witterung an den Kräften zehrt.
Allerdings muss ich auch zugeben dass ich einige Schwierigkeiten hatte ihren Weg vom Tempel nach Kurast nachzuvollziehen.

Auch wundert mich das sie eigentlich den Barb net gleich getötet hat, wo sie doch auf dem Schiff von Lut Gholein weniger zimperlich war (und dort eigentlich ja weniger "aggressiv" als jetzt unter Einfluss der Droge)
Und... is Balor eigentlich einer von den Urahnen aus der anderen Story oder verwechsel ich da was :confused: :rolleyes:
 
Aquinas schrieb:
Ausserdem ist es doch eigentlich ganz plausibel das sie Unterstützung von einem Barbaren bekommt der etwas gegen die Sekte in "seinem" Land hat.
Das er ganz zufällig dort ist ist wirklich SEHR grosser Zufall
Aber so wirkt IIlene auch nicht wie ein amerikanischer Superheld der alles alleine fertig macht :>

*schüttel*amerikanischer Superheld, nicht so ganz mein Fall :rolleyes:
Also das ein Händler auch mal ein Barb sein kann finde ich nicht ungewöhnlich. Wir sind in einer Zeit vor dem ersten Auftreten von Diablo, die Stämme der Barbaren sind noch nicht in die Kämpfe gegen das Böse einbezogen. Und daher gibt es noch diese Händler, die nachher dann verschwinden weil die Stämme ihre Mitglieder einige Jahre später in den Kampf gegen das Böse rufen. Zumindest meine Idee :)

Ich denke nicht das IIlene zu mächtig wirkt. Gegen die Attentäterinnen hätte sie verloren wenn nicht Mephistos Blut durch seinen Hass ihre Energie zusätzlich angefeuert hätte.

So damit siehts nicht aus wie der übliche "gut geschrieben" Spam :D , denn das liegt mir so ja nicht.
Ansonsten.
Die Beschreibung des Dschungels zeigt eigentlich recht deutlich wie die Witterung an den Kräften zehrt.
Allerdings muss ich auch zugeben dass ich einige Schwierigkeiten hatte ihren Weg vom Tempel nach Kurast nachzuvollziehen.

Gut geschriebener Spam, mit der Bemerkung wirst dir hier nicht so viele Freunde machen fürchte ich :lol:
Der Weg ist eigentlich recht einfach. Zuerst ist sie nach Westen in den Dschungel geflüchtet. Dann in einem Bogen nach Nord-Osten hoch, um diesen kleinen Abwasserfluss zu hinter der Anlage zu finden. Diese muss man dann nur noch folgen, bis er in den großen Fluss einfließt an welchen Kurast liegt. Und da wir laut der Karte im D2.Handbuch wussen das Kurast an einer weiteren Mündung liegt musste IIlene dann nur noch diesem großen Strom flussabwärts folgen, um am Abend an der Stadt anzukommen. Wenn es noch unklar ist muss ich mal ne kleine Karte zeichnen.

Auch wundert mich das sie eigentlich den Barb net gleich getötet hat, wo sie doch auf dem Schiff von Lut Gholein weniger zimperlich war (und dort eigentlich ja weniger "aggressiv" als jetzt unter Einfluss der Droge)
Und... is Balor eigentlich einer von den Urahnen aus der anderen Story oder verwechsel ich da was :confused: :rolleyes:

Es stand doch in der Story, sie läßt ihn im Moment am Leben weil er sie unterstützt hat. Und weil einer das Schiff steuern sollte, er kennt sich da besser aus als sie. Er weiß auch zudem wo es hingeht. Ihn umzubringen wäre daher ziemlich dumm ;)
IIlene ist kein amoklaufender Massenmördern, sie weiß genau was sie tut. Sie ist berechnend, und tötet nur wenn sie einen Sinn darin sieht.

Ja, Balor ist einer der Vorfahren. Noch als jüngerer Mann, vor seinem Kampf gegen Diablo. Ich versuche viele Leute vor dem Einzug von Diablo in Tristam zu beschreiben, so wie Khalim.
 
Das Update war viel zu klein :(

Ich habe es jetzt 2 mal gelesen ... aber es bringt mich in meiner Wissbegierde nicht wirklich weiter !

Eventuell hätte sie dem Babar etwas mehr erzählen sollen aber Du hast Dir bestimmt etwas dabei gedacht (wie immer) !



also *peitscheraushol* weiterschreiben !!!
 
Justus Henckel schrieb:
Das Update war viel zu klein :(

Ich habe es jetzt 2 mal gelesen ... aber es bringt mich in meiner Wissbegierde nicht wirklich weiter !

Eventuell hätte sie dem Babar etwas mehr erzählen sollen aber Du hast Dir bestimmt etwas dabei gedacht (wie immer) !

Gedult, IIlene ist kein Mensch der gerne über sich redet, vor allem im Moment nicht wo sie durch die Ereignisse etwas überrollt worden ist. Balor reagiert ebenso wie sie, erstmal mustern und sich zurückhalten. Die beiden müssen erstmal ihre Scheu verlieren, das geht nicht so schnell ;)
 
îfu, mit diesem post hast du mehr ausgesagt als mit deinem letzten update :D

daraus kann man schliessen dass es wohl in Richtung ":kiss:" geht:clown:
 
Hell~Beast schrieb:
îfu, mit diesem post hast du mehr ausgesagt als mit deinem letzten update :D

daraus kann man schliessen dass es wohl in Richtung ":kiss:" geht:clown:

Das kommt ja alles noch was ich da oben geschrieben habe, ihr seid bloss zu ungeduldig :D

Nö, Liebe wird es keine geben. IIlene hat alles andere im Kopf, bloss nicht so etwas. Sie ist im Moment gar nicht in der Lage Zuneigung für irgend jemanden zu empfinden.
 
@hell beast
Meinst du net auch das inmitten von spritzendem Blut, Hass, Mord und Totschlag eine LIEBESGESCHICHTE "etwas deplatziert" wirken würde :) :p

Und IIlene und Balor sind ja auch 2 Chraktere einer anderen Story wo sich die beiden doch eher "kühl" gegenüberstehen. (Angesichts der Entwicklungen in DIESER Story vielleicht auch etwas ZU kühl)
Insofern wäre also mit einer Liebesgeschichte die Storyline etwas inkonsistent :D


btw ich hasse die Unirechner. Da bekomme ich schon einen Lag wenn ich hier nur etwas schreibe *grml*
 
Aquinas schrieb:
@hell beast
Meinst du net auch das inmitten von spritzendem Blut, Hass, Mord und Totschlag eine LIEBESGESCHICHTE "etwas deplatziert" wirken würde :) :p

Gerade als Kontrast wäre das ziemlich interessant, aber in dieser Story nicht. Ich will diesmal das dunkle Thema komplett durchziehen, nicht wieder wie bei Dämonen und Zicken in das heitere abfallen.

Und IIlene und Balor sind ja auch 2 Chraktere einer anderen Story wo sich die beiden doch eher "kühl" gegenüberstehen. (Angesichts der Entwicklungen in DIESER Story vielleicht auch etwas ZU kühl)
Insofern wäre also mit einer Liebesgeschichte die Storyline etwas inkonsistent :D

grlm.... abwarten, ihr seid echt so ungeduldig, das klärt sich alles noch! :D;)
Wie du richtig sagst, man muss bedenken wie Balor und IIlene in meiner ersten Story aufeinander reagieren. Hätte sie eine Affäre mit ihm, dann hätte Balor sie bedeutend wärmer begrüßt. Hätte sie ihn nur ausgenützt hätte er Brandon mit ziemlicher Sicherheit irgendwann zur Seite genommen und ihn vor ihr gewarnt. Also wie ihr seht, es kann kein tiefes Verhältniss zwischen den beiden geben. Ich muss mich da an die Vorgaben halten, welche ich mir mit der ersten Story gerade selbst auferlegt habe. Das ist das Schwierige wenn man Leute aus alten Stories nimmt, aber auch das interessante ;)
 
Bin zwar auch ungeduldig, aber fand das Update trotzdem super. Es war auch nicht zu kurz für einen normalen Schreiberling, :mod: ABER DER BIST DU NICHT!! :autsch: :D

Bis auf die üblichen Fehler :p hat mich nur folgender Satz gestört. Weil der erste Teil nicht eindeutig ist, hört sich das beim ersten Lesen so an, als würde zweimal das gleiche gesagt.
Ifurita schrieb:
Das Schicksal suchte sie, und es machte auf ihn den Eindruck als würde das Schicksal auch sie suchen.
Ich würde nicht so weit gehen, den beiden eine Liebesbeziehung (eine Beziehung haben sie ja unweigerlich) vorauszusagen, aber ausschließen kannst Du das mit Deiner Begründung nicht. Es soll ja auch Affären geben, die ohne bitteren Nachgeschmack beendet werden, zumindest hört man das manchmal :D
Ifurita schrieb:
Hätte sie eine Affäre mit ihm, dann hätte Balor sie bedeutend wärmer begrüßt.... Also wie ihr seht, es kann kein tiefes Verhältniss zwischen den beiden geben.

@ Hell~Beast
Wir haben doch Saturn, um solche Beziehungen zu entdecken und mit dem Megafon herauszuposaunen :no: :lol:
 
Runabout schrieb:
Ich würde nicht so weit gehen, den beiden eine Liebesbeziehung (eine Beziehung haben sie ja unweigerlich) vorauszusagen, aber ausschließen kannst Du das mit Deiner Begründung nicht. Es soll ja auch Affären geben, die ohne bitteren Nachgeschmack beendet werden, zumindest hört man das manchmal :D

Das ist klar, aber denk mal nach. Wenn Balor IIlene im Schatten der Dämonen wieder gesehen hätte, hätte er dann wirklich so kühl reagiert, hätten beide eine Affäre gehabt? Ich denke eher das der Barbar sie dann wenigstens freundlich begrüßt hätte, vielleicht wäre die ganze Sache wieder aufgeflammt. Womöglich wäre Balor eifersüchtig auf Brandon geworden?
Es kann einfach nicht gut mit den beiden laufen, aber auch nicht zu schlecht. Ansonsten würden sie sich hassen, und das hätte sich im Schatten der Dämonen auch bemerkbar gemacht.

Dies ist jetzt aber der letzte Kommentar zu der Sache, der Rest klärt sich über die nächsten Updates. Meine Güte, immer wenn ein Held und eine Heldin zusammenkommen will das Publikum sie verkuppeln :lol:;)
 
Will ich doch gar nicht! Ich habe nur Bezug auf die anderen Posts genommen und wollte ne Möglichkeit aufzeigen. Es kann ja genausogut sein, daß es zwischen beiden gut läuft, aber Balor schon vergeben ist. Ich glaube nicht, daß die Barbarenehre, und ehrenvoll ist er schließlich, da eine Affäre zuließe.
Ich muß auch zugeben, daß ich die Begegnung der beiden aus der vorangegangenen Story nicht mehr so gut in Erinnerung habe :rolleyes:

Als Engel hat IIlene zudem ja ihr vorheriges Leben vergessen, sonst bräuchte sie ja das Buch nicht ;) Und weiß Balor als Ahne überhaupt von seiner Vergangenheit? :confused:
Da fällt mir noch andere Möglichkeiten ein. Es könnte eine Affäre stattgefunden haben, aber es hat halt nicht so gut geklappt. Da wäre eine neutrale Haltung durchaus angebracht. Wozu sie an ihre frühere Beziehung erinnern?
Genausogut kann es ja sein, und ist es auch, daß IIlene als Engel nicht mehr dieselbe ist wie vorher, und damit Balors Faszination für sie nichtig geworden ist. Der Fantasie sind hier wohl kaum Grenzen gesetzt

Trotzdem erscheint es mir in Anbetracht auf den Charakter und die Lebenseinstellung von IIlene sehr unwahrscheinlich, daß sie Zeit ihres Lebens eine Partnerschaft eingehen kann.

Aber Du hast recht, genug gelabert. Sowas können wir auch per PM diskutieren. Dann kannst Du, falls Du dabei eine Idee bekommst, diese wenigstens in der Story verwenden :D
 
Aber Du hast recht, genug gelabert. Sowas können wir auch per PM diskutieren. Dann kannst Du, falls Du dabei eine Idee bekommst, diese wenigstens in der Story verwenden

GENAU !!!

Wir sollten nicht umbedingt versuchen die Storry zu manipulieren !!

Wenn hier jetzt jeder schreibt wie er sich das so vorstellt dann wird Ifurita doch irgendwie beinflusst und die Storry ist bis her so gut das sie KEINE Beinflussung benötigt !
 
@ Justus Henckel

Ich denke, das hast Du falsch verstanden. Niemand versucht die Story nach seinen Wünschen zu manipulieren. Diejenigen die doch ein Bedürfnis haben das zu tun schreiben meist eigene Geschichten. Deshalb gibt es ja so viele hier. Solche Sachen wurden mit Ifu schon immer diskutiert und hat imho noch keiner seiner Stories geschadet ;)
 
@ Justus Henckel
Keine Angst, ich bin gefestigt... und ziemlich stur, in meine Stories kommt nur das rein was ich will :rolleyes:;)

@ Runabout
Da gebe ich dir Recht, momentan ist es der Frau unmöglich eine Beziehung zu führen. Das fügt sich alles noch :)

Reden wir über die Beziehung Balor - IIlene weiter wenn ich die Updates geschrieben habe. So rühren wir beide zu arg im Trüben, da kann noch so viel passieren :D

Mir machen solche Diskussionen nichts aus, im Gegenteil. Es macht doch Spaß mit anderen über seine Ideen zu diskutieren, und ihre Eindrücke mitzubekommen.

Update ist übrigens oben.
 
@ Ifurita wenn Ihr das schon lange so macht das jeder seinen teil aus der storry rausholt und den Teil dann selber in Gedanken weiterschreibt dann ist ja nix in Gefahr ! ;)

Dein neues Update ist klasse da jetzt endlich die ersehnte Komunikation stattgefunden hat !

Es ist auch wichtig für den Leser das er wieder das denken der IIlene vor Augen hat ( vor allem wenn die Updates so über längere Zeit kommen )

da bleibt mir nur noch übrig den Daumen zu heben :)

:top:
 
Wow, ich hab mich mal wieder durchgearbeitet, aber diesmal an 2 Abenden :D

Zur Geschichte selbst, ist nicht viel zu sagen. Einmal habe ich eine unstimmigkeit entdeckt, aber ich hab sei nicht merkiert oder rauskopiert. Du hast gut und flüssig weitererzählt, ohne die Spannung abreissen zu lassen.

Leider habe ich viele Fehler gefunden, rechtschreibfehler wie immer ausgeschlossen ;) Du hast oft wiederholungen drin, die sind beim Lesen doch eher störend. Beim Satzbau sind auch öfters Fehler drin, z.B. bei den Formulierungen. Ich gebe es zu ich war diesmal zu faul alles wirklich störende rauszukopieren. Ich hoffe das ist nihct zu schlimm.

Das FAzit ist eigentlich wie immer:
Die Geschichte ist gut, die Fehler zuviel ;)
 
Redwood schrieb:
Wow, ich hab mich mal wieder durchgearbeitet, aber diesmal an 2 Abenden :D

Wirst wohl auch schon älter was? :lol::)
Aber hör mal, um fast 3 Uhr morgens hier ne Post zu schreiben, brauchst keinen Schlaf? Nicht das du mir irgendwann aus dem Latschen kippst ;)

Zur Geschichte selbst, ist nicht viel zu sagen. Einmal habe ich eine unstimmigkeit entdeckt, aber ich hab sei nicht merkiert oder rauskopiert. Du hast gut und flüssig weitererzählt, ohne die Spannung abreissen zu lassen.

Hm, die Umstimmigkeit hätte mich jetzt schon einmal interessiert. Rechtschreibfehler hin oder hier, solche Sachen sind schon wichtig. Aber gut, wenn du es wieder vergessen hast war es hoffentlich nicht so schlimm.

Leider habe ich viele Fehler gefunden, rechtschreibfehler wie immer ausgeschlossen ;) Du hast oft wiederholungen drin, die sind beim Lesen doch eher störend. Beim Satzbau sind auch öfters Fehler drin, z.B. bei den Formulierungen. Ich gebe es zu ich war diesmal zu faul alles wirklich störende rauszukopieren. Ich hoffe das ist nihct zu schlimm.

Und dabei hat Pitti den ersten Teil noch korrigiert... ich bin halt ein hoffnungsloser Fall :rolleyes:

Das FAzit ist eigentlich wie immer:
Die Geschichte ist gut, die Fehler zuviel ;)

Kommt darauf an wo man die Fehlermesslatte hinhängt ;)
Tja, danke für das Lob, und danke auch für die Kritik. Das mit der Rechtschreibschwäche ist halt bei mir immer drin, aber das sollte nach all den Stories hier auch bald jedem klar sein. Ist halt so bei mir, kann es nicht ändern *Schulterzuck*
Abgesehen davon, ich würde den wichtigen Nörglern hier den ganzen Spaß versauen wenn sie nichts mehr zu tun hätten :lol:;)
Aber da diese höchstwahrscheinlich meine letzte Story sein wird müssen die sich eh eine neue Baustelle suchen gehen. Nachwuchs gibt es ja genug :)
 
ku_bor.jpg


- Update 23.06
- Update 24.06
- Update 27.06
- Update 30.06
- Update 02.07

Die Tage auf See waren ereignislos. Balor versuchte zwar immer wieder ein Gespräch in Gang zu bringen, aber IIlene erwies sich als sehr schweigsam. Sie selbst versorgte nur ihre Wunden, erholte sich von den Strapazen der letzten Tage. Und sie dachte wieder viel nach, über ihr Leben und ihr handeln. Pläne schmiedete die junge Frau keine, sie ließ alles auf sich zukommen. Es würde wahrscheinlich eh alles wieder anders laufen als sie im Momente vermuten konnte.
Am Tage ihrer Ankunft in einem kleinen Fischerhafen kam dann der Abschied. IIlene stand an Deck, besah sich die neblig, regnerische Landschaft. Es war kühl, und das grün wuchs hier bei weitem nicht so üppig wie in Kurast. Weite, karge Grasflächen bedeckten die Hänge soweit man sehen konnte. Ein unbefestigter Pfad ging von dem kleinen Fischerdorf hoch in die Berge. Die kleinen, krauen Steinhäuser mit ihren Torfdächern passten in das Landschaftsbild. Man konnte sehen das die Menschen hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten mussten.
"Meine Heimat", konnte sie eine leiste Stimme hinter sich hören. IIlene drehte sich zu Balor um und sah ihn an.
"Es scheint hier oft zu regnen", meinte sie nachdenklich. Balor grinste wieder.
"Das tut es, aber ich liebe dieses Land trotzdem über alles. Außenstehende können das vielleicht gar nicht verstehen warum....", erwiderte er dann. IIlene schwieg, sah sich nochmals um.
"Ich danke euch für alles Balor, ihr habt mir sehr geholfen. Möge euch das Schicksal auf euren Wegen hold sein, so wie ihr es euch wünscht. Lebt wohl", sagte sie und holte etwas aus ihrem Goldbeutel.
"Lasst es stecken, ich habe euch gerne geholfen", winkte der Barbar sofort ab. Die junge Frau zögerte, dann band sie ihren Beutel wieder zu.
"Ihr seid euch sicher.....", fragte Balor nochmals nach, aber sie schüttelte sofort den Kopf.
"Nun denn, so trennen sich unsere Wege. Ich wünsch euch auch alles Gute, und hoffe das ihr eines Tages wieder das Leben führen könnt nach welchem ihr so strebt. Lebt wohl", sagte er freundlich. IIlene sprang vom Schiff auf den kleinen Steg, lief diesen entlang ohne sich umzudrehen. Die Bewohner des Dorfes sahen ihr verwundert und etwas misstrauisch hinterher. Balor blieb am Ruder stehen, sein Blick blieb an ihr hängen bis er sie nicht mehr erkennen konnte. Dann seufzte er, zuckte mit den Schultern und begann das Boot richtig am Steg festzumachen. Er hatte sich überlegt ob er ihr nicht heimlich folgen sollte, verwarf aber diesen Gedanken wieder. Ihre Entscheidung musste der Barbar respektieren.

Der Boden war feucht und schwer, ihre Schuhe schnell nass. Doch sie lief immer weiter die Hänge hoch, wollte so schnell wie möglich zur Enklave. Balor hatte ihr geschildert wie sie laufen musste, welche Wege sie nehmen sollte. IIlene sah sich um, das Fischerdorf war nur noch ein kleiner Fleck an der Küste. Bald schluckte der Nebel alles hinter ihr, um sie herum nichts als Felsen, Steine und Gras. Die Luft war feucht aber frisch, das Klima hier um einiges besser als in Kurast. Nach der Hitze des Urwaldes war das Wetter hier in den Bergen eine echte Wohltat.

Immer wieder riss unterwegs den Nebelbank auf, gab den Blick auf die majestätische Kulisse frei. Die Berge schienen durch den Nebel zu schweben, alles wirkte etwas unwirklich. Man konnte sehen wie der Schnee durch die Winde aufgewirbelt wurde, und als Schweif durch die Luft geschleudert einem Schleicher glich. Alles war hier im Wandel, Wolken wechselten sich mit Sonne ab, Nebel wurde durch die Winde vertrieben oder hergeweht. Alles innerhalb von wenigen Minuten, die Landschaft wechselte ständig ihr Antlitz. IIlene nahm es wahr, aber es beeindruckte sie nicht. Ihr Interesse galt einzig und alleine der Enklave. Diese musste sie finden, alles andere war unwichtig und wurde von ihrem Verstand ausgeblendet. Gefühle versuchten sich zu regen, wurden aber gnadenlos unterdrückt und übergangen. Keine Zeit für Ablenkungen dieser Art.

Stundenlang wanderte IIlene durch die Landschaft, folgte dem Weg der ihr von Balor beschrieben wurde. Immer höher, das Meer lag in der ferne als unruhiger, grüner Spiegel vor ihr. Über ihr die schneebedeckten Wipfel der Berge, welche in den Himmel ragten. Wieder einmal schritt sie durch eine Nebelbank, welche sich langsam lichtete. Der Weg wurde breiter, und da konnte sie es sehen. Wie aus dem nichts tauchte unweit von ihr die Festung auf, gebieterische auf einem Felsen erbaut. IIlene hielt an, besah such ruhig das Bauwerk.
"Ich wusste doch das ihr kommt Sterbliche", konnte sie plötzlich eine Stimme hören. Eine wohlbekannte. IIlene drehte den Kopf etwas zur Seite und sah Izual neben einem Felsen hervortreten. Einen Moment schoss eiskalte Wut in ihr hoch, doch sie fing sich gleich wieder. Nur jetzt keine Fehler machen. Izual schwebte ruhig zwischen sie und der Festung auf dem Weg, zog seine Klinge. Die blanke Rüstung glänzte feucht, Tropfen perlten an dem kalten Stahl ab. Beide Kontrahenten sahen sich einige Momente an, blieben ruhig stehen.
"Ich muss sagen, ihr habt mich überrascht Sterbliche. Ich habe euch als hoffnungslosen, seelisch zerstörten Komplexhaufen gedeutet, welcher sehr einfach aus dem Weg zu schaffen ist. Zerfressen von seinem Selbstmitleid, unfähig den Verlust des letzten bisschen "normalen" Leben zu verkraften.... wahrlich, ich habe mich getäuscht. Aber jetzt habt ihr genug Unruhe gestiftet IIlene, es wird Zeit das ihr endlich zur Hölle fahrt", meinte Izual emotionslos und ruhig.
"Habe ich euch unter Druck gesetzt? Habt ihr Angst das eure verlogene Loyalität der Sekte gegenüber auffliegt? Ich werde euch bloßstellen und euch Fertigmachen", zischte die junge Frau kalt.
"Da bin ich aber gespannt Sterbliche", erwiderte Izual und griff an. IIlene wich dem schnellen Querhieb gekonnt aus , rollte sich ab und rannte los. Immer der Festung entgegen. Izual bemerkte dies, eilte hinter ihr her. Immer wieder warf sie einen Blick zurück, wich den Angriffen des Engels aus der aus dem Himmel vorstieß. Seine Klinge kreischte in der Luft, zerfetzte die Erde wenn sie wieder die Killerin verfehlte. IIlene wich den Schlägen aus, sprang in die Luft und hechtete sich immer wieder zur Seite. Beide sagten nichts, konzentrierten sich auf ihr Ziel. Die Festung kam immer näher, IIlene konnte die zwei Wachen am Tor ausmachen. Diese rissen die Augen auf als sie den immer wieder angreifenden Engel sahen. Wie er aus der Luft herunterstieß und wieder hochkam. IIlene hechtete sich nach vorne und gleichzeitig zur Seite, landete auf der rechten Hand und stieß sich wieder ab. Elegant landete sie nach einem Salto wieder auf den Beinen und rannte weiter. Dabei immer Haken schlagend. Sie konnte die Schwingen in der Luft pfeifen hören, wusste der er wieder einen Angriff versuchte. Sie warf einen Blick zur Seite, wartete bis zum letzten Momente und blieb ruckartig stehen. Die Klinge krachte vor ihr in den Boden, Dreck wirbelte auf und wurde durch die Luft geschleudert als Izual wieder hochzog. Weiter rannte sie, nach Atem ringend.
"Macht das Tor auf! Ich muss mit Sir Gorash reden!", schrie sie die zwei Wachen an. Diese wirkten total überfordert, sahen sich an und wussten nicht so recht was sie machen sollten.
"Greift sie endlich an ihr Narren!", rief Izual in der Luft. Dankbar für den klaren Befehl stürmten die beiden schwer gepanzerten Krieger los. Izual blieb in der Luft, besah sich die folgende Szene. Die erste Wache versuchte IIlene mit einem Querhieb zu erwischen. Doch die junge Frau duckte sich weg, schoss nach vorne und fuhr mit der zur Faust geballten Klauenhand hoch. Sie traf das Kinn, zerschmetterte den Knochen und zerschnitt das Gesicht. Dabei flog der Topfhelm vom Kopf, wild schreiend ließ der Getroffene sein Schwert fallen und hielt sich das blutenden Gesicht. Der Zweite, nun gewarnt, kämpfte vorsichtiger. Immer wieder zuckte seine Klinge nach vorne, aber diese verfehlte jedes mal knapp ihren Körper. Izual flog unruhig auf der Stelle, bis er endlich eine Chance sah. Wieder schoss er runter, seine Klinge im Anschlag haltend. IIlene bemerkte den Engel, aber auch die Wache welche einen Moment abgelenkt war. Mit einem wuchtigen Schlag rammte sie ihre Krallen in den Unterleib, an dem der Übergang der beiden Rüstungsteile waren und drehte sich auf der Stelle. So riss sie den kreischenden Krieger blitzschnell genau auf die Stelle, wo sie noch vor ein paar Momenten stand. Izual konnte nicht mehr abbremse, und er gab einen lauten metallischen Knall als seine Klinge die Wache voll erwischte. Der Oberkörper flog vom Rumpf, Blut spritze und wurde durch die Luftverwirbelungen des hochsteigenden Erzengels in eine feine Wolke aus Tropfen gezogen. Eher der abgetrennte Oberkörper auf den Boden fiel und der Unterleib über die Beine abknickte war IIlene schon an der ersten Wache und riss ihm den Schlüsselbund weg. Diese wand sich am dem Boden, hielt sich immer noch gurgelnd das zerfetzte Gesicht. Mit ein paar schnellen Schritten war IIlene am Tor und steckte den Schlüssel ins Schloss. Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie Izual kommen sehen, sein blutiges Schwert schoss auf sei zu. Kam hatte IIlene die Türe offen sprang sie herein und schlitterte über den glatten Steinboden während hinter ihr das Holz splitterte und brach. Durch einen breiten Schlitz kam Tageslicht durch das Tor, das Schwert selbst war erst im Stein des Türrahmen zur Ruhe gekommen. Izual stand vor dem Tor und zog seine Klinge aus dem Rahmen während sich IIlene aufrappelte und weiterrannte. Izual folgte ihr mit etwas Abstand, jetzt da er nicht mehr fliegen konnte musste er ebenso wie sie rennen. IIlene rannte durch die prächtigen Gänge der Festung, hin und wieder traf sie auf total überraschte Anhänger der Sekte. Doch eher sie reagieren konnten war die junge Frau schon vorbeigerannt. Schließlich kam IIlene an ein weiteres Tor, vor dem zwei Blutritter standen.
"Haltet sie auf!", schrie Izual hinter ihr.
"Macht das Tor auf, ich habe eine Nachricht für Sir Gorash!", schrie IIlene hinterher. Die zwei Blutritter zückten ihre Waffen, wussten aber auch wie die Wachen am Eingang nicht so Recht was sie machen sollten.
"Auf das Tor!", kam plötzlich eine dumpfe Stimme hinter dem Tor, und die zwei Blutritter öffnete die beiden Flügel der Türe. IIlene rannte hindurch, hinter ihr Izual. Sie erkannte einen mittelgroßen, aber sehr prächtigen Saal. An der Rückwand war ein großer Thron aus Stein auf einem erhöhten Podest, Säulen trugen die aufwendig verzierte Decke. Das Zeichen der Sekte war links und Rechts an den Mauern aufwendig als Mosaik angebracht. Schwarze Fahnen mit dem Wappen hingen an den Säulen und neben dem Thron, von dem sich eine Gestalt erhob. Sie trug ebenso wie die meisten hier im Saale eine Rüstung der Blutritter, doch diese war wirklich komplett schwarz. Silberne Verzierungen prangten dezent an der Panzerung, ein schwarzer Umhang aus Samt fiel über den Rücken und den edlen Stein des Thrones.
"Halt!", rief die Gestalt donnernd und hob die Hand. IIlene und Izual kamen ein Stück vor seinem Thron zu stehen. Gerade wollte der Erzengel sein Schwert heben und zuschlagen.
"Izual, nieder mit der Klinge!", grollte die Gestalt drohend und der Erzengel zögerte.
"Aber das ist eine ungläubige Verräterin, sie ist Schuld an der Zerstörung des Stützpunktes in Duncraig. Wir sollten sie sofort an Ort uns stelle töten", erwiderte Izual ruhig und senkte das Schwert.
"Er will euch verraten, stellt seinen Machthunger über alles. Er hat mich benutzt um eure Stellung in Duncraig zu zerstören. Danach wollte er mich in Lut Gholein umbringen, was ihm aber nicht gelungen ist", erwiderte IIlene ebenso ruhig. Sie schnaufte etwas, war noch erschöpft von der Rennerei.
"Sie lügt", sagte Izual.
"Ihr lügt damit eure Machenschaften nicht auffliegen", zischte die junge Frau.
"Warum müssen wir uns diesen Blödsinn anhören, töten wir sie", schlug Izual vor.
"Würde ich hier sonst herkommen und das Risiko eingehen getötet zu werden, anstatt mich weiter im Verborgenen zu halten?", fragte sie ihn herablassend.
"Sie will mich nur in ein schlechtes Licht rücken, als Rache weil ich ihre Komplizin getötet habe", erwiderte Izual kühl.
"Ich hätte sie niemals alleine ziehen lassen wenn ich gewusst hätte was für ein falschen Spiel ihr treibt Izual. Ist es nicht erstaunlich wie schnell er bescheit wusste nach der Attacke von Duncraig? Vier Tage später konnte er mir schon eine Falle in Lut Gholein Stellen, wusste wer ich war und was ich als nächstes vor hatte", zischte sie weiter.
"Wir vermuteten gleich das dies das Werk eines Profis war, und in dieser Region gibt es nicht viele dieser Art. Wir konnten dadurch schnell einkreisen wer in Frage kommt, und durch unsere Spitzel herausfinden wer fehlte. Der Rest war einfache Logik", sagte der Erzengel.
"Das lag wohl eher daran das Lut Gholein sein Befehlsgebiet war, und er nur wollte das Duncraig vernichtet wurde. Um einen Konkurrenten auszuspielen und mich nachher als Schuldigen auszuliefern. Wäre das nicht schön für euch gewesen, als Held dazustehen Izual? Womöglich hätte man euch Duncraig danach anvertraut. Wie sagtet ihr so schön, so ein hoffnungslosen, seelisch zerstörten Komplexhaufen ist doch so berechenbar und leicht aus dem Weg zu schaffen....", erwiderte die junge Frau.
"Alles Lügen, ein Gespinst ihrer Phantasie. Sie will nur ihren Hals retten, hört nicht auf sie. Ich kämpfe immer für das Wohl dieser erleuchteten Gemeinschaft. Wollt ihr etwas einer Ungläubigen, welche viele unserer Mitbrüder auf dem Gewissen hat mehr Glauben schenken als mir?", fragte Izual die Gestalt auf dem Thron. Diese schmunzelte.
"Ich traue niemanden Izual, vor allem nicht einem gefallenen Erzengel oder einer Profikillerin", sagte der Mann dann mit tiefer Stimme.
"Wie könnt ihr es wagen mein Wort mit ihrem gleichzusetzen, nach allem was ich für die Gemeinschaft getan habe?", fragte Izual mit etwas erboster Stimme.
"Werdet ihr nervös Izual?", fragte sie mit bittersüßen Stimme.
"Warum sollte ich Sterbliche?", antwortete der Erzengel wieder ruhig.
"Weil ihr Varro umgebracht hat, bevor er mit den Vorwürfen hier her kam", sagte IIlene. Sie musste ihn mit den Anschuldigungen aus der Reserve locken.
"Ihr habt ihn zum Krüppel geschlagen, ich hab ihn nur von seinem Leiden erlöst", erwiderte Izual.
"Varro hat mich nicht gleich umgebracht, obwohl er wusste wer ich war und was ich gemacht habe. Er hat meinen Vorwürfen Vertrauen geschenkt, wollte Izual anhören. Ohne Vorahnung wird er so etwas nicht gemacht haben", meinte IIlene und warf einen spöttischen Blick zurück.
"Das ist Unfug! Niemals hat er euren Worten geglaubt!", erwiderte der Erzengel.
"Natürlich, wie sollte ich ihn denn sonst alleine bekämpft haben können? Das ging nur weil er mich in das Verließ geschmissen hat, wo ich mich von den Folgen der Drogen erholt habe. Hätte er mir nicht geglaubt, so hätte er mich gleich getötet", zischte sie.
"Er war genauso verlogen wie ihr auch", sagte Izual kühl.
"War es wohl nicht eher so das er euch auch misstraut hat?", bohrte IIlene nach.
"Vielleicht war er auf mein Befehlsgebiet aus, wie ihr vorhin schon erwähnt habt?", meinte der Erzengel.
"Wieso sollte er, er hatte die Befehlsgewalt über Kurast und die Quelle der Erleuchtung. Meint ihr wirklich er hätte Interesse an der kleinen Wüstenstadt gehabt? Macht euch nicht lächerlich", zischte IIlene amüsiert.
"Lenkt nicht von eurem Verrat ab, es geht hier nicht um die Ansichten von Varro, die sind unwichtig. Ihr habt den Stützpunkt in Duncraig zerstört, ihr gehört dafür bestraft!", sagte der Erzengel ungeduldig.
"Izual, ihr macht es mir zu leicht", lächelte IIlene spöttisch.
"Schluss ihr beiden!", mischte sich die Gestalt ein.
"Worauf warten wir noch, töten wir sie endlich", sagte Izual und ballte die Faust um den Schwertgriff.
"Warum die Eile Izual? Könnte es sein das sie doch die Wahrheit sagt, deswegen die Nervosität?", fragte der Mann und stieg langsam vom Thron herab.
"Niemals, sie lügt. Ich bin ein loyaler Streiter der Dunkelheit", erwiderte der Erzengel kühl. Der Fremde blieb vor ihnen stehen.
"So? Dann kniet vor mir nieder, ich bin die Autorität dieser Gemeinschaft, der geistliche Anführer", befahl der Mann. Izual zögerte. Die Leute schienen die Luft anzuhalten. Doch der Erzengel ging nicht in die Knie.
"Niemals werde ich vor einem verdammten Sterblichen in die Knie gehen", zischte der Erzengel. Plötzlich riss er seine Klinger hoch und vollführte einen Querhieb zur Seite. IIlene beugte sich nach hinten, berührte mit den Händen den Boden als das Schwert über ihren Bauch zischte.
"Verräter", zischte der Fremde und zog seine Klinge.
"Wir sehen uns wieder!", rief Izual und verschwand durch ein Portal eher die Blutritter angreifen konnten. IIlene rollte sich ab und richtete sich wieder auf. Die aufgesprungenen Blutritter kamen auf sie zu.
"Wartet!", fuhr sie der fremde Anführer an und deutete ihnen an zu halten. Dann wandte er sich der jungen Frau zu.
"Ihr müsst Sir Gorash sein", fragte IIlene lauernd in Angriffsposition.
"Der bin ich, Führer dieser erhabenen Gemeinschaft der Dunkelheit. Und ihr seid Saevitia, welche den Stützpunkt in Duncraig und die Quelle der Erleuchtung zerstört habt. Und einen engen Mitstreiter unserer Sache habt ihr auch auf dem Gewissen. Am liebsten würde ich euch an Ort und Stelle hinrichten, aber ich fürchte das wäre eine Verschwendung. Nein, so wie ich das mitbekommen habe wollt ihr an Izual Rache nehmen.... oder nicht?", fragte Gorash sie grinsend. IIlene schwieg, blieb in Kampfpose.
"Das ist wunderbar, wir beide haben einen gemeinsamen Feind... ich gebe euch die Chance Izual zu erledigen, da ihr wirklich gut seid. Warum sollte ich meine Männer aufs Spiel setzen?", lachte der Anführer.
"Wisst ihr wie ich Izual umbringen kann?", fragte IIlene ihn barsch. Gorash nickte, er winkte zwei seiner Diener her und flüsterte ihnen etwas ins Ohr. Während diese davonrannten wandte er sich wieder ihr zu.
"Ich gebe euch eine kurze Kunde, das wird sicher interessant für euch", grinste Gorash wieder und holte Luft.
"Izual ist ein gefallener Engel. Das heißt er gehört nicht mehr richtig zu den Mächten des Lichtes, aber auch nicht zu den Mächten der Dunkelheit. Heilige Erzengel sind immun gegen Waffen des Lichtes, mächtige Dämon gegen die Waffen der Hölle. So weit die Theorie. Gefallene Erzengel sind dagegen anfällig gegen die Waffen des Lichtes und der Hölle, was uns die Sache sehr erleichtert. Zieht eure Kralle aus und gebt sie mir", befahl der Anführer. IIlene zögerte kurz. Doch dann löste sie die Schnallen, gegen all die Blutritter in dem Raum hätte sie eh keine Chance gehabt.
"Vernünftig", meinte Gorash und nahm sie entgegen. Er musterte kurz die Waffe, und nahm dann eine kleine Ampulle welche ihm von einem Diener gereicht wurde. Sofort als er sie öffnete roch IIlene das es das Blut vom Mephisto war.
"Alle Waffen welche mit dem Blut des Höllenfürsten behandelt wurden werden in der Lage sein einen Gefallenen Erzengel niederzustrecken", meinte der Blutritter während er die Krallen mit dem dickflüssigen Blut übergoss. Das Metall schien das Blut richtiggehend aufzusaugen. Die Klingen verloren ihren typischen metallischen Ton, schimmerten dunkelrot.
"Beeindruckend nicht?", grinste der Anführer und gab seinen Leuten wieder ein Zeichen. Zwei der Blutritter kamen plötzlich zu IIlene und packten sie, hielte die sich windende junge Frau fest. Ein weiterer Diener trat vor, und Sir Gorash nahm eine weitere Ampulle in die Hand.
"Aber ihr müsst auch verstehen das ich euch nicht einfach so gehen lassen kann. Nicht nach allem was ihr uns angetan habt", sagte er dann leise und packte ihren Kopf. IIlene konnte es nicht verhindern das er ihr das Zeug in der Ampulle in den Rachen kippte, sie an der Nase packte und zwang zu schlucken.
"Dieses Gift wird in ein paar Tagen anfangen zu wirken. Zeit genug um eure Rache an Izual zu nehmen. Danach werdet ihr langsam und qualvoll sterben..... kommt nicht auf den Gedanken nach dem Gegenmittel zu suchen, nur wir kennen es. Das Gift haben wir entwickelt. Tut das, nach was es euch gelüstet. Es wird das letzte sein was ihr tut", grinste Sir Gorash.
"Wer sagt das ich Izual jetzt noch töte!?", zischte IIlene und kämpfte gegen die zwei Blutritter an.
"Weil ihr Rache nehmen wollt, ich sehe es euch an. Ich gebe euch die Chance und die Waffe dazu, der Rest liegt an euch. Ihr könnt ihn auch nicht umbringen und irgendwie langsam vor euch hin sterben, dann übernimmt halt ein anderen den Auftrag. Mir ist es egal, aber wie steht es mit euch? Könntet ihr ruhig sterben mit dem Gedanken das Izual noch lebt?", fragte der Anführer lachend und stieg wieder seinen Thron hinauf.
"Werft sie vor die Türe, gebt ihr da die Waffe. Lebt wohl..... und viel Glück Saevitia", rief er ihr noch zu als die Blutritter sie schon zum Saal rausschleiften.

- Update 23.06

Brutal wurde die junge Frau auf den Boden geworfen, die Kralle flog hinterher. Eher IIlene sich aufrappeln konnte krachte die lädierte, aber immer noch massive Türe zu. Gerade wollte sie wutentbrannt und panisch aufspringen und gegen die Türe rennen, aber sie fing sich noch einmal. Ruhig atmete IIlene durch, brachte ihr rasendes Herz zu Ruhe. Gift, dieser Bastard! Wie lange würde sie noch leben?
Wieder kam Panik hoch, welche sich nur mühsam unterdrücken ließ. Sie musste sich selbst den Befehl geben ihre Waffe aufzuheben und anzulegen, den Pfad runterzulaufen. Hier und da konnte man die Einschläge von Izuals Schwert sehen, die klaffenden Wunden im Boden. IIlene kämpfte mit sich selber, konnte es nicht fassen was passiert war. Ein Gefühl als ob sie gar nicht betroffen sei, das alles nicht wahr sein konnte. Ein böser Traum? Doch dann, wenn die Erkenntnis wieder etwas durchkam folgte die Panik. Die Wut, die Hilflosigkeit. Nein, das konnte ihr nicht passieren. Nicht nach allem was sie überlebt hat!
Gefühle kamen wieder hoch, es herrschte Chaos in ihr. Geistesabwesend stolperte sie den Pfad entlang, Tränen rannen ihr Gesicht hinab. Was sollte sie jetzt machen? Diese Frage stellte sich ihr immer wieder, zusammen mit der Frage des nicht sein. Sterben, entgültig vergangen sein. Dieser Gedanke erschrak sie bis ins Mark, trieb sie voran und peitschte die Panik an. Nur langsam, eher sie entgültig innerlich zusammenbrach gewann die routinierte Killerin in ihr die Oberhand. Der Rest ihres Charakters verschwand schreiend und verzweifelt in ihrem Körper, fast übereilig deckte der Verstand alles zu. Weg damit, so schnell es ging. IIlene fühlte sich mies, als ob ihr etwas innerlich fehlen würde. Sie schien völlig kopflos zu sein, begriff die Folgen nicht. Sterben, das war bisher nur ein schnell zu Seite gewischter Gedanke. Es war etwas mit dem man nicht rechnete. Und nun, da es nun fest stand das man bald sein Leben aushauchen muss... war das nicht schlimmer als ein schneller Tod? Plötzlich und unerhofft?
Sie ermahnte sich zur Ruhe, noch lebte sie. Noch hatte sie noch etwas zu erledigen. Ja, Izual musste sterben. Es war alles was sie noch wollte und konnte, er war an all dem Schuld. Er hatte sie missbraucht, und sie wollte nicht alleine den Preis der Verdammnis dafür bezahlen. Das gleiche Schicksal wie sie sollte er teilen, sie hatte nun die Mittel dazu. Sie musste ihn erwischen bevor er noch mehr ins Verderben riss, aus Machthunger. Doch wo war Izual nun? IIlene ging in Gedanken die möglichen Orte durch. Kurast schied aus, zu viele treu ergebene Streiter der Sekte. Zu gefährlich. Lut Gholein, dort musste er stecken. Seine Hochburg, dort hatte er wohl sicher die meisten Anhänger. Von da aus konnte er versuchen Sir Gorash doch noch zu stürzen. Sie hoffte es zumindest, denn einen anderen Platz wusste sie nicht. Izual konnte überall sonst sein, sie würde ihn nie finden wenn er nicht in Lut Gholein war. Hoffentlich ließ das Gift ihr die Zeit, mühsam unterdrückte sie den Drang zu rennen. Diese steilen und rutschigen Steinpfade waren dafür viel zu gefährlich. Doch die innere Unruhe, die blieb. Bei jedem Schmerz zuckte sie zusammen, noch jedes so kleine zucken ihrer Muskeln. Wie lange? Diese Frage bohrte sich in ihren Kopf, ließ sie unruhig nach Luft schnappen. Ihren Herzschlag nicht zur Ruhe kommen. Es schien als würden sich alle Gedanken nur noch um das Thema drehen, alles andere nicht durchzukommen. Reiß dich zusammen! So versuchte IIlene sich wieder zu fangen. Sie wusste das Panik und Verzweiflung jetzt nicht bringen würden, außer vergeudete Zeit. Und davon hatte sie nicht mehr viel....

Eilig folgte die junge Frau dem Pfad zurück ins Fischerdorf. Erleichtert bemerkte sie Stunden später das Boot von Balor, welche noch am Platz lag. Eine lange Wiese noch, dann war sie da. Nun rannte IIlene doch, angetrieben durch ihre inneren Dämonen. Sie beachtete die Dorfbewohner nicht, welche zur Seite sprangen und der jungen Frau nachsahen. Manch einer rief ihr etwas hinterher, aber sie nahm es nicht wahr. Die Häuserfronten sausten an ihr vorbei, das Herz raste. Endlich erreichte sie den Steg, das Holz knarrte etwas unter ihren schnellen Schritten. Ohne zu zögern sprang IIlene auf das Boot, sah sich um. Balor war nicht an Bord. Die Ladung war bis auf den restlichen Proviant weg. IIlene drehte sich um, durchschlug mit ihren Krallen die Taue und zerrte mit einem Hauch von Verzweiflung das Segel hoch. Ein Fischer bemerkte sie, rannte auf den Steg. Doch das Boot entfernte sich schon, schipperte langsam auf die Hafenausfahrt zu. Immer mehr Leute kamen auf den Steg, schrieen ihr wütend hinterher. IIlene drehte sich nicht um, keuchend saß sie am Ruder und lenkte das Boot raus. Keine Zeit für Erklärungen, sie hatte keine andere Wahl. Und Balor würde froh sein wenn das Schiff weg war, so konnte er wenigstens hier bleiben. Doch dieses interessierte sie nur am Rande, wichtiger war für sie wie lange würde sie fahren? Reichte es noch? Würde sie unterwegs einfach wegsterben? Mühevoll versuchte sich die junge Frau zu beruhigen, klar nachzudenken. Aber es fiel ihr schwer, vor allem das sie nicht wusste was ihr bevorstand. Was nun wenn Izual nicht in Lut Gholein war? Er fliehen konnte?
IIlene schlug sich selbst ins Gesicht, reiß dich zusammen! So ermahnte sich die junge Frau selbst. Über diesen Umstand konnte sie sich immer noch Gedanken machen wenn es wirklich so passiert, nicht vorher. Das brachte nichts. Nein, sie dachte lieber nach. Izual war wütend, sein Hass auf sie musste wirklich grenzenlos sein. Er würde sich ihr stellen, er musste einfach. Das Hass, das war wirklich das einzige was sie verband. Aber dieser dafür umso fester. Untrennbar, bis einer von beiden seinen Widersacher vor sich liegend hatte, sich an der Genugtuung ergötzte den anderen endlich besiegt zu haben. Seine verhasste Existenz durch seine Hand ihr Ende gefunden hatte. Heiß lief dieser Gedanken durch den Körper, ließ ihn kribbeln. Rache, das war alles was sie noch hatte, und sie klammerte sich daran. Es hielt sie am Leben, verhinderte das sie der Verzweiflung verfiel. Das rauschen des Meeres, der krachen der Wellen am Ufer und das schreien der Möwen in der Luft..... der Wind, welcher ihr offnes Haar tanzen ließ, die Segel blähte und den Holzrumpf durchs Wasser peitschte... das alles schien so weit entfernt.

- Update 24.06

Ihr innerer Kampf beschäftigte sie die ganze Zeit, erst als sie eine ganze Zeitlang ruhig am Ruder saß schaffte sie es sich einigermaßen zu entspannen. IIlene wusste das Aufregung nichts brachte, es war passiert. Sie konnte es nicht mehr rückgängig machen. Dieses Zeug war überall in ihrem Körper, sie konnte es nicht mehr loswerden. Sie spielte durchaus mit dem Gedanken zu einem Heiler zu gehen, verwarf dieses aber wieder. Sir Gorash würde bestimmt nicht den Fehler machen und etwas nehmen, was leicht heilbar ist. Ein Mensch, welcher trotz allen Machtkämpfen immer noch an der Spitze einer Organisation wie dieser Sekte stand musste gerissen sein. Fehler würden dort sicher nur einmal gemacht....
So endete also alles. Etwas wehmütig wurde ihr zumute, immer wieder. Was hätte aus ihrem Leben werden können? Was hätte sie noch alles erlebt, Freud und Leid? All das, es ist verwirkt. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit in diesem Leben, IIlene sah sich um. Nichts mehr fühlen, nichts mehr empfinden, nichts mehr denken. Den Wind, das rauschen des Wassers, der Salzgeruch. Das Grün der Landmassen neben ihr, das harte Holz auf dem sie saß. All das wirkte irgendwie intensiver. Auskosten, so lange es noch ging. Wie hatte der Fremde gesagt, sterben müssen wir alle einmal. Alles war sinnlos. Was hätte sie noch vom Leben gehabt? Die Sekte, die Attentäterinnen hätten sie ein Leben lang gejagt. Nie wäre sie zur Ruhe gekommen, immer hätte sie für ihren Unterhalt morden müssen. Egal was der Fremde sagte, in dem Punkt würde sie ihm nie zustimmen. Nie hatte sie es gewollt, und jetzt endete es auf dieser Weise. Wie würden ihre letzten Momente aussehen? Viele Gedanken machten sich die junge Frau darüber, und doch wusste sie selbst sehr gut das es unendlich viele Möglichkeiten gab. Manche waren tröstlich, andere weniger. Sie hoffte nur das ihr die Rache vergönnt war, das einzige was ihr noch geblieben war.

Die Tage auf See verliefen nicht ereignislos. Schlaf war kostbarer Luxus, die Angst nicht mehr aufzuwachen hielt sie zu sehr davon ab. Sie fühlte sich immer schlechter, musste erbrechen. Stellen am Körper verloren komplett an Empfindungen, hingen wie totes Fleisch an ihren Knochen. Mit jeder Stunde des letzten Tages wurde sie schwächer. Sie realisierte kaum die Stadt, die Augen brannten und das Licht blendete. Ihre linke Hand fing an leicht zu zittern, sie spürte förmlich wie das Leben aus ihr rann. Doch anstatt in Verzweiflung zu verfallen geschah das Gegenteil. Sie wurde immer ruhiger. Jetzt hatte sie das Ziel vor Augen, sie war endlich da. Geschwächt, aber sie war da.
Die Seeleute am Pier wunderten sich über den Fahrstil des kleinen Bootes, wie es in den Hafen kurvte. Noch erstaunter bemerkten sie die fremde, bleiche Frau am Steuer. IIlene machte sich nicht die Mühe und fuhr einfach gegen den Pier. Helle Aufregung an der Mauer, doch die Killerin interessierte es nicht. Leicht gebeugt und schwer atmend kletterte sie auf den Pier und lief in Richtung der Stadt. Leute sprangen anfangs um sie herum, schrieen sie in einer fremden Sprache an. Doch IIlene beachtete sie nicht. Sie schleppte sich in die Stadt, durch die Gassen. Die Menschen wichen angstvoll zur Seite, fürchteten das sie die Pest hatte. Niemand kam der jungen Frau näher, alle sahen ihr nur hinterher. IIlene hatte nur den Palast im Blick. Kein Gedanke ging durch ihren Kopf, keine Empfindungen plagten sie. Sie wusste genau was sie zu tun hatte. Was das für Folgen hatte, was danach passieren würde.... sie dachte nicht darüber nach. Fast mechanisch lief sie durch die Gassen, einen Fuß vor den anderen setzend. Das schreien der Leute, den bohrende Blick der Menge nahm sie nicht wahr.
Die junge Frau erreichte den Vorplatz des prächtigen Anwesens. Kurz blieb sie stehen, besah sich den hintern Teil des Palastes. Bilder kamen hoch, das verzweifelte Gesicht von Marie. Und mit den Erinnerungen kam die Wut und der Hass. Das kribbeln durchfuhr abermals den Körper. Kaum merkbar, nicht stärker werdend. So als wollte das fremde Blut in ihren Venen nur sagen das es da war. Das es ebenso wie sie nach Rache lüstete. IIlene lächelte für einen Moment, besah sich die Menschen auf dem Platz. Sie lauschte nochmals den Geräuschen, schnupperte die Düfte in der Luft. Genoss die wärmenden Sonnenstrahlen des gleißenden Himmelskörpers. Einen Moment schien die Welt wieder friedlich zu sein, Ruhig und wunderschön. Die Zeit, welche sie bis hier her hetzte schien nun anzuhalten.... fast auf sie zu warten. Ein tiefer Atemzug ihrer Existenz, nach dem Frieden den sie so lange gesucht hatte. Ein flüchtiger Augenblick nur, und doch trieb er ihr die Tränen in die Augen. Sie wusste das sie danach nie wieder die selbe sein würde. Egal was passierte.
"Leb wohl IIlene", hauchte sie fast zärtlich zu sich selbst. Ließ die Erinnerungen noch einmal an ihrem inneren Auge passieren. Sie wusste nicht wie lange sie dort stand, und es war ihr auch egal. Erst als die Menschen hinter ihr immer lauter wurden lief sie weiter. Aus dem Schatten des kleines Baumes, an den sie sich gestützt hatte. Er blieb zurück, ebenso wie das Mädchen von einst. Welches schon vor vielen Jahren gestorben war, aber keine Ruhe gefunden hatte. Und dessen dunkler Geist gerade auf den Palast zuschritt. Gebeugt, gepeinigt in der Sonne des Tages. Welchem die Menschen Platz machten, ihr verwirrt hinterher sahen.

Ein paar Krieger standen vor dem großen Tor, beäugten misstrauisch den Vorplatz. Der jüngste bemerkte sie zuerst. Die bleiche, gebeugte Frau in der schwarzen Lederrüstung, welche auf sie zukam. Sie brüllten die Leute an sofort zu verschwinden, eilten die Treppe hinab und umringten die junge Frau. Sie lachten, das sollte die gefürchtete Killerin sein? Dieses halbtote Geschöpf? Zu ihrer Verwunderung hob die Frau den Kopf, sah sie an. Das eingefallene Gesicht, die Augenringe. Das schöne Blau der Augen welches sich gegen die bleiche der Haut abhob. Der völlig leere Blick. Die Wachen zögerten kurz. Hatten sie doch mit einer Kämpferin gerechnet. Doch dann gab der Anführer ein kurzes nicken, und drei von ihnen stürmten auf IIlene zu, mit gesengten Speeren.

IIlene bemerkte die Kämpfer um sie herum, sah auf und musterte diese. Diese Gesichte... sie kannte viele von ihnen. Bilder kamen hoch, Marie. Sie standen in der Halle, lachten sie an... während das Mädchen an der Wand verblutete. Die junge Frau sah nochmal zu Boden, schloss die Augen. Sie hörte noch wie ein paar der Krieger auf sie zustürmten. Das Blut kribbelte, und sie ließ ihren Gefühlen wieder freien Lauf. Wie eine Urmacht schossen diese, lange unterdrückt aus der schwärze ihres Seins. Ihr Körper schien zu explodieren, IIlene bäumte sich auf und Schriee. Sie konnte spüren wie die fremde Macht wieder kam, alle Schmerzen und körperlichen Gebrechen wegspülte. Die Welt um sie herum verschwamm, schien in einem roten Schleicher zu verschwinden.

Die Krieger rannten auf die junge Frau zu, als diese plötzlich den Kopf in den Nacken warf und brüllte. Die Bleiche ihrer Haut verschwand fast zeitgleich, kleine Krusten bildeten sich an den Armen. Der Anführer schrie ihnen etwas zu, trotz der Überraschung fingen sie sich wieder. Doch eher die Speerspitzen die junge Frau erreichten sprang diese in die Luft, wirbelte in einer Rolle zurück und rammte ihre Krallen in den Rücken des überrumpelten Angreifers. Dieser Schrie auf, knickte ein. Die anderen Krieger stürmten jetzt ebenfalls los, die Menschen flüchteten panisch vom Vorplatz.

IIlene fing sich wieder, ihre Wahrnehmung war etwas anders als sonst. Doch sie spürte die Kraft, stärker als je zuvor. Elegant wich sie dem ersten Angriff aus, zerfetzte mühelos Rüstung und Rücken eines Kriegers.
"IIlene, was machst du!?", schrie plötzlich eine Stimme in ihr. Die Stimme des Fremden.
"Hör auf, die verlierst die Kontrolle über dich!", rief er weiter, doch sie hörte nicht auf ihn. Immer schneller griff sie an, das Blut spritzte als die junge Frau wieder einen Krieger niederstreckte. Die Wut stieg immer weiter an, ebenso der Hass. Klare Gedanken konnte sie keine mehr fassen, sie wollte diese Kerle nur noch Tod sehen. Diese griffen tapfer an, doch IIlene wich ihren Schlägen auf, wirbelte umher und traf einen nach dem anderen. Die Freude dabei, welche sie in Kurast so abschreckte, diesmal ließ sie es einfach gewähren.
"IIlene, hör auf!", rief der Fremde in ihrem Kopf. Er klang verzerrt, dumpf. Dafür konnte sie im Hintergrund ein lachen vernehmen. Kaum hörbar, doch mit jedem Toten wurde es lauter.
"Hör auf, was tust du!?", der Fremde klang fast panisch. Das Lachen wurde immer lauter, es klang unmenschlich. Die Stimme war so kalt und grausam, es stachelte sie immer mehr an.
"Hör auf!", schrie der Fremde nochmals, doch dann spürte sie wie er verschwand.
"Schweig du Narr!", brüllte stattdessen die Stimme des lachenden, dämonisch und amüsiert.

Die Krieger trauten ihren Augen nicht, die junge Frau wurde immer schneller. Ihre Gestalt änderte sich, immer mehr der Kruste bedeckte ihren Körper. Das Gesicht, vorhin eingefallen und bleich glich immer mehr einer Fratze. Die Augen, blutrot und zu Schlitzen verengt stachen heraus. Immer mehr von ihnen lagen getroffen am Boden, das Blut ließ den Boden rutschig werden. Die zwei letzten Krieger wollten fliehen, doch IIlene streckte sie fast an Ort und stelle nieder. Ohne zu zögern rannte sie zu dem Tor, hob den rechten Arm der mittlerweile fast zur Klaue verkommen war. Die Finger waren länger, der Arm dick und muskulös. Das Holz splitterte, die Krallen glitten mühelos durch die Türe. Mit einem Knall trat IIlene die Rest ein, sprang in die Vorhalle. Von überall stürmten Krieger auf sie ein, ihr Kampfschrei hallte mit vielen Echos durch das prächtige Anwesen. Kurz darauf erfüllten Schreie die Luft, Kampflärm.

IIlene war noch Herr über ihren Körper, aber sie dachte kaum noch über ihr tun nach. Der Dämon lieh ihr die Kraft, ergötzte sich an ihrem Kampf. Die Krieger versuchten verzweifelt die Bestie vor ihnen zu stoppen, aber entweder wurden sie durch die Klinge zerrissen, oder die Krallen der Hände beenden ihr Leben auf grausame Art. Der Körper von IIlene war kaum noch wiederzuerkennen, wuchtig und muskulös war er geworden. Die Haut komplett verkrustet, pfeilschnell und scheinbar ohne Mühe wirbelte er durch die Massen der Angreifer. IIlene erkannte sie alle wieder. Jedes Gesicht. Der Mann, der Marie die Kehle durchgeschnitten hatte, er sammelte sich mit den Überlebenden an der großen Wendentreppe. Zog sich zurück. Sie sprang hinterher, hinterließ zahllose Körper auf dem Fliesenboden welche in ihrem eigenen Blut lagen. Der Boden war fast voll davon, die Luft zum schneidend dick durch den Geruch.
Der anfangs geordnete Rückzug endete in einer panischen Flucht als immer weniger Krieger in der Gruppe waren. IIlene griff ohne Gnade an, immer wieder blieb ein Körper auf den Marmorstufen liegen. Sie war wie in einem Blutrausch, der Dämon trieb sie immer wieder an. Erst als sie den letzten Krieger niederstreckte hielt sie kurz inne. Sie war nun im zweiten Stock angekommen, die plötzliche Ruhe war beklemmend.
"Geh auf die Dachterrasse Sterbliche!", befahl der fremde Dämon in ihr. Sie gehorchte ohne zu zögern, rann die Stufen hinauf. Wieder krachte eine Tür durch die Luft als das Biest durchbracht, schnaufen stehen blieb. Izual! Er stand dort, hatte sein Schwert gezogen. Seine Schwingen wogen in dem leichten Windhauch, der hier oben herrschte.
"Nur wegen euch Sterbliche, alles nur wegen euch. Warum seid ihr nicht einfach gestorben, das hätte uns die Sache so erleichtert!", zischte der gefallene Erzengel. Seine Wort brannten in ihren Ohren.
"Schwäche ihn!", befahl der namenlose Dämon in ihr. IIlene stürmte auf den Erzengel zu, und es kam zum heftigen Kampf. Izual griff mit seinem Schwert und seinen Schwingen an, die Dachterrasse zitterte unter den Angriffen der beiden. Immer wieder heulte die Klinge durch die Luft, zischten die Klauen vorwärts. Keiner der beiden Schrie wenn sie getroffen wurden, beide kämpften nur noch härter. Der Hass und die Wut in IIlene schienen nicht enden zu wollen, fanatisch und haltlos stürmte sie gegen den Erzengel an. Dieser tat es ihr gleich, den wenigen Menschen unten auf dem Vorplatz bot sich in luftiger Höhe ein unvergleichliches Drama. Engel gegen Dämon, der Kampf welcher seit Urzeiten tobte. Er ließ die Steine bersten, die Waffen heulen und die Körper wie zwei Elemente immer wieder zusammenprallen, um in einem Inferno an Gewalt und Hass zu explodieren.
Der Kampf schien Ewigkeiten zu dauern, bis IIlene Izual schwer treffen konnte. Die rot schimmernden Krallen rissen ihm die Seite auf, ein Triumphschrei vermischte sich mit dem Aufkeuchend des Erzengels.
"Ramm ihm die Krallen in den Körper, auf das ich ihn übernehmen und in sein Verderben reißen kann!", lachte der Dämon, und IIlene packte Izual am Hals. Dieser versuchte noch um sich zu schlagen, doch er war schon zu geschwächt. Ohne zu zögern rammte sie ihm die Krallen in den Rücken. Eine Druckwelle fegte die Kacheln von der Kuppe, riss die Leute im Vorhof von den Beinen und fegte die Blätter von den Palmen. Izual schrie, IIlene schrie. Sie spürte wie die Kraft sie langsam verließ, in den Körper des Erzengels floss. Unglaubliche Schmerzen peinigten sie, Ihre Gestalt wurde wieder normal. Doch dafür änderte sich Izual, seine Schwingen fielen in sich zusammen. Die Rüstung platze vom Körper, der immer mehr anschwoll. Kraftlos brach IIlene zusammen, während sich hinter Izual ein rotes Portal öffnete und er hineingezogen wurde. Die junge Frau konnte ihn noch kurz sehen, seine stämmige Gestalt eines Dämonen. Er schrie, doch seine Stimme klang immer mehr wie die des Dämonen. Dann schloss sich das Portal, schlagartig war es still. Seufzend flog der Kopf zurück zum Stein, sie besah sich ihren Körper. Bleich, von vielen Wunden durchzogen. Das Blut floss auf den Boden, sie zitterte. Kälte erfasste die junge Frau. Sie spürte wie das Leben sie verließ. Dei Kraft des Dämons aus Mephistos Blut hatte sie am Leben erhalten, das Böse hatte ihren Körper benutzt. Doch das war ihr egal, Marie und sie waren gerächt. Als wäre ein schweres Gewicht von ihren Schulter genommen, so sah sie in den wolkenlosen Himmel. Nein, nicht das Gefühl der erfüllten Rache schenkte ihr Frieden... es war der Tod der ihr Leid endlich beende. Sie kämpfte zwar noch dagegen an, doch dann entspannte sie sich. Ein letzte Mal verließ ein leichtes stöhnen ihre blau angelaufenen Lippe, vernebelte sich ihr Blick. Sie spürte keine Schmerzen mehr, nichts. Fast teilnahmslos blendete sich ihr Geist aus, starb sie auf der Dachterrasse des verwüsteten Palastes. Alleine, ohne Halt und ohne Bedauern.

- Update 27.06

Was war los? Wieso konnte sie wieder denken? Fast erschrak IIlene dabei, sie riss die Augen auf. Über ihr war nicht mehr der Himmel von Lut Gholein, sondern eine dunkle Steindecke. Schmerz zuckte durch ihren Körper, die junge Frau blinzelte. Mühsam drehte sie ihren Kopf, bemerkte dabei das sie auf etwas weichem lag. Neben ihr stand eine Gestalt, und ihr Anblick ließ das Herz zusammenkrampfen.
"Ah, ich sehe ihr seid endlich wieder zu echt gekommen", wandte sich die Stimme warm an sie.
"Izual, seid ihr nicht verdammt?", krächzte IIlene, ihr Kehle war trocken. Eilig sah sie sich um, sie lag in einem kleinen Zimmer. In einem Bett. Keine Fenster, nur zwei Fackeln an der Wand spendeten Licht. Wo war sie?
"Ich bin nicht Izual Sterbliche, mein Name ist Tyrael. Aber es ist sehr gut das ihr Izual ansprecht, ich würde gerne wissen was passiert ist", sagte der Erzengel neben ihr am Bett. IIlene traute ihm zuerst nicht, doch sie war zu schwach um sich zu wehren.
"Was ist passiert, ich bin doch gestorben?", fragte sie stattdessen.
"Das ist so nicht richtig. Ich spürte die Erschütterung eines sterbenden Erzengels im Gleichgewicht der Kräfte, und suchte sofort diesen Ort auf. Doch ich fand nur noch euch vor, sterbend auf dem Palast in Lut Gholein. Ihr wart schon halbtot durch das Gift in euren Adern, doch ich schaffte es noch euch hierher zu bringen, und euer Leben zu retten. Mit der Hilfe der frommen Brüder dieses Klosters. Viele Tage seid ihr nun im Koma gelegen, bis ihr gerade eben wieder erwacht seid. Izual selbst ist an einen Dämon gebunden, der mit ihm im Vorhof der Hölle umherirrt. Das ist mir bekannt, aber nicht warum das passieren konnte. Ich habe euch errettet, in der Hoffnung das ihr meine Wissendlücken füllen könnt. Also erzählt bitte, was hat sich zugetragen?", fragte der Erzengel schwebend an ihrer Bettkante. IIlene atmete erstmal durch, schloss die Augen und legte den Handrücken auf die Stirn. Sie lebte noch? Sie konnte es nicht verstehen, es war so verrückt. Dann öffnete sie wieder die Augen und sah den Erzengel an. Er sah fast gleich aus wie Izual, doch er trug eine helle Aura um sich. In seiner Gegenwart fühlte sie sich irgendwie geborgen, beruhigt. Der Erzengel schwieg, sah sie an. IIlene konnte auch diesmal durch die große Kapuze nicht sein Gesicht erkennen, er wirkte geheimnisvoll.
"Was wollt ihr wissen?", fragte sie dann unsicher und seufzte.
"Alles was ihr für wichtig haltet", antwortete Tyrael ruhig. Die junge Frau überlegte kurz, konnte sie ihm vertrauen? Aber warum sollte sie nicht, er hatte ihr das Leben gerettet. So fing sie dann an zu erzählen, anfangs unsicher und zurückhaltend. Über ihre ersten Jahre, ihr Leben als Schmiedtochter. Dann der Fremde, der Tod ihrer Eltern. Ihr Fall. Jetzt sprudelte alles aus ihr raus, so als wäre IIlene glücklich endlich ihr Schicksal mit jemanden zu teilen. Ihr Leben als Killerin, der Kontakt mit Izual und der Sekte. Die Reisen, Marie, der Verrat. Die Ereignisse in Kurast, Khalim und sein Untergang. Die Quelle der Erleuchtung, die Droge der Dunkelheit. Ihre Flucht, die Enklave und Sir Gorash. Der Gift in ihren Venen, der Kampf mit Izual in Lut Gholein. Der Fremde Dämon, der in ihr war und anschließend den gefallenen Erzengel übernommen hat.

Tyrael schwieg die ganze Zeit über, hörte geduldig zu. Als IIlene fertig war und sich die letzten Tränen aus den Augen gewischt hatte schwieg er erstmal.
"Seht mich an IIlene", sagte er schließlich und beugte sich etwas zu ihr herab. Unsicher sah die Angesprochene zu der Kapuze, und spürte förmlich seine Blicke. Wie heiße Sonnenstrahlen auf der Haut. Nach ein paar Momenten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen richtete sich der Erzengel wieder auf.
"Ich sehe euch an das ihr nicht lügt.... ich spüre euer reines Herz, trotz allem was ihr getan habt. Ihr müsst in etwas wahrlich schlechtes geraten sein die letzten Jahre. Izual, ich habe nie gedacht das er so weit gehen könnte. Es tut weh einen guten Freund so fallen zu sehen, egal was er gemacht hat. Ich hoffe das er irgendwann befreit wird, und seine Seele endlich Ruhe findet.... Obscuritas", murmelte Tyrael vor sich hin.
"Ihr kennt die Sekte?", fragte IIlene vorsichtig nach.
"Natürlich, wir beobachten diese Vereinigung seit langen. Unser Problem war, wir wussten zwar zum Teil wo die Stützpunkte waren, doch entweder hatten wir nicht genug Macht um diese zu zerstören, oder wir wussten schlicht nicht wo sie genau waren. Wie in Kurast, wo die Macht des Lichtes doch sehr geschwächt ist", erwiderte der Erzengel.
"Und doch habt ihr den Zakarum den Seelenstein anvertraut", schüttelte IIlene den Kopf.
"Zu der Zeit, in der wir diesen übergeben haben waren die Zakarum uns wohlgesonnen. Und eine der mächtigsten Vereinigungen ihrer Zeit. Wie konnte ich ahnen das sie eines Tages auf die Seite des Böses gehen würden, ihre Ideale verraten. An Khalim kann ich mich noch gut entsinnen, ein sehr weiser Mann. Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust. Der hohe Rat.... so wie ihr es geschildert habt ist er für alles Verantwortlich. Ich kann nicht glauben das alle Zakarumanhänger freiwillig das Licht verraten haben, die Ratsmitglieder müssen diese durch ihre Macht unterdrücken. Ein Problem, welches wir aber jetzt noch nicht lösen können..... nun, das der Wesir von Lut Gholein mit Obscuritas einen Pakt hat erstaunt mich sehr. Dort konnten wir nie den Stützpunkt ermitteln, alle Versuche schlugen fehl", meinte Tyrael. IIlene überlegte kurz.
"Izual wusste sicher wie er die Spione des Lichts überlisten kann, er war ja mal selbst ein Anhänger", erwiderte sie dann.
"Ich schätze da habt ihr Recht. Er hat uns jahrelang an der Nase herumgeführt. Doch nun sind die Tage der Sekte in Lut Gholein gezählt, unsere Kämpfer werden die Reste dort aufspüren und beseitigen. Die meisten der Anhänger habt ihr bei eurem Kampf getötet schätze ich", nickte der Erzengel. Die junge Frau schluckte, ihre Erinnerungen an diese Kämpfe waren wage. Aber das was sie wusste war ziemlich erschreckend.
"Die Enklave kennen wir auch. Doch wir dachten das sei eine Ausbildungsstätte für ihre Blutritter, und konzentrierten uns auf Kurast wo wir das Hauptquartier vermuteten", sagte der Erzengel nach einer kurzen Pause.
"Warum habt ihr die Enklave nicht attackiert?", fragte IIlene verwundert nach.
"Dann hätten sie irgendwo anders einen neuen Stützpunkt errichtet... das hätte nicht viel gebracht. Nein, wir wollten diesen Stützpunkt infiltrieren, doch es ist uns bis heute nicht gelungen dort Spione einzuschleusen, daher unser mangelnder Kenntnisstand. Wir wollten von dort Informationen über Obscuritas, denn die Enklave war der einzige Stützpunkt der Sekte dessen Ort wir genau kannten und der in einem von uns günstigen Gebiet lag. Es wäre töricht gewesen diesen Stützpunkt zu vernichten, dann hätten wir nämlich gar keinen Anlaufpunkt mehr gehabt", erklärte Tyrael.
"Izual musste die Sekte auch hier beraten haben", meinte IIlene. Der Erzengel nickte.
"Er wusste sicher wie unsere Spione agierten, wie sie sich verhielten. Mit dem Wissen war es kein Wunder das wir nur Fehlschläge hatten. Wie vermuteten Verräter in unseren Reihen, doch an eine gefallenen Erzengel dachten wir nicht. Das er so tief sinken würde...", seufzte Tyrael bedauernd. Die junge Frau schwieg nur.

"Nun, da ihr die Quelle der Erleuchtung zerstört habt sollte die Sekte bald Probleme haben ihre Anhänger mir dieser Droge zu beliefern. Das sollte für einiger Verwirrung sorgen, doch Sir Gorash ist laut eurer Schilderung nicht besonders aufgeregt gewesen deswegen. Ich schätze er ist ein kluger Taktiker, nicht umsonst haben wir bis heute nichts von ihm gewusst. Wenn er weg wäre, würde der kluge Kopf hinter Obscuritas fehlen... und für noch mehr Verwirrung sorgen. Wenn wir dann etwas Glück haben gibt es einen internen Machtkampf zwischen den Nachfolgern. In diesem Chaos sollte es dann ein einfaches sein die Sekte entgültig zu zerschlagen.....", sagte Tyrael nachdenklich.
"Dann greift die Enklave doch an", schlug IIlene vor.
"Damit Sir Gorash über eine seiner sicher existierenden, zahlreichen Fluchtmöglichkeiten entkommen kann? Nein, das würde nichts bringen. Zu dem würde zu viele unserer Mitstreiter in den Kämpfen fallen. Wir müssen ihn überraschend erwischen, damit er keine Chance mehr hat zu entkommen.....", meinte Tyrael und sah IIlene an. Diese begriff auf was der Erzengel anspielte.
"Ihr wollt also das ich ihn aufsuche?", sagte sie mit trockener Kehle.
"Ihr wart schon einmal in der Enklave, ihr wisst wie Sir Gorash aussieht... was für ein Charakter er ist um ihn einzuschätzen. Und ihr seid ein starker und geschickter Einzelkämpfer", nickte Tyrael. IIlene senkte den Kopf.
"Ich will nicht mehr kämpfen. Ich wollte es noch nie", flüsterte sie. Tyrael schwieg kurz.
"Ich spüre eure Pein, die Qual eurer Seele.... ich kann euch Erlösung schenken. Genau das, was euch Izual angeboten hat. Für das ihr gekämpft habt. Keine quälenden Erinnerungen mehr, ein Neuanfang für die gute Sache", formulierte es langsam seine Worte, auf das sie ihre Wirkung entfalteten. IIlene schwieg.
"Überlegt es euch, ich komme später....", fing Tyrael an, doch die junge Frau winkte sofort ab.
"Natürlich mach ich es. Ich habe gar keine andere Wahl", sagte sie ernst und starrte die Wand an ihrem Bettende an.
"Ruht euch aus IIlene, ihr müsst euch erholen. Ihr müsst schnell wieder zu Kräften kommen", erwiderte Tyrael nur. Er dreht sich nicht um, schwebte zur Türe und verließ das Zimmer. Zurück blieb eine aufgewühlte junge Frau, welche versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Schließlich kippte sie erschöpft zurück in das Bett, schloss die Augen und schlief unruhig ein.

- Update 30.06

Ihre Auszeit nutzte sie neben der Genesung ihrer Wunden zum nachdenken. IIlene war etwas gespalten, einerseits freute sie sich noch am Leben zu sein. Spazierte langsam durch die Anlagen des Klosters, setzte sich auf eine der Steinbänke und genoss das singen der Vögel. Die Sonne auf ihrer Haut, das Farbenspiel der Umwelt um sie herum. Andererseits war sie auch deprimiert, hatte sie doch immer noch die gleichen Probleme vor sich. Dem Tod war sie selbst entronnen, aber er ließ sie nicht mehr los. Wie ein Engel des Todes, schwarz und verbittert, das war sie. Das würde sie immer bleiben. Keine Ruhe war ihr vergönnt. Hoffnung? Hatte sie das? Wer sagte das Tyrael sie nicht auch belog wie Izual. Sie ausnützte um eine lästige Angelegenheit zu klären. Sie vertraute ihm nicht, sie wollte keinem mehr vertrauen. Was sollte sie machen? Ihre Gedanken drehten sich nur um ihre Existenz, um ihr Leben. Die Mönche schüttelten die Köpfe wenn sie die junge Frau so auf der Bank sahen. Nachdenklich auf den Boden starrend, die Hände in ihren Schoß gelegt. So saß sie da, stundenlang. In ihrem weißen Gewand, unter dem die Verbände kaum sichtbar waren.

Sie versuchte Pläne zu schmieden, verwarf diese aber immer wieder. Sie wusste nichts, sie stand fast wieder am Anfang von allem. Ein Erzengel, ein Schlagwort, eine Stadt. Und wieder ging es um das töten, als ob sie nicht schon genug Blut an ihren Händen kleben hatte. Oft hatte IIlene Alpträume die letzten Nächte, die Gefallenen suchten sie auf. Ihr Blick, ihr schreien ließen sie nassgeschwitzt aus dem Bett hochschrecken. Die Steinfratzen der Halle, das kreischen der Zakarum, der Gestank des Blutes. Der Fremde mit seinem verzogenen grinsen. Sie alle erschienen ihr nachts, ließen ihr keine Ruhe.

Nach mehreren Tagen konnte man ihr die Verbände abnehmen, und sie zog sich an. Ihre Lederrüstung, ihre Krallen welche in der Zwischenzeit gerichtet wurden. Nachdenklich, aber auch Teilnahmelos starrte sie auf das dunkle Metall.
"Ihr scheint nachdenklich zu sein... schon die ganzen letzten Tage", hörte sie eine Stimme am Türrahmen, und die junge Frau sah auf. Es war Tyrael, der zu ihr ins Zimmer kam.
"Wundert euch das?", fragte sie etwas dumpf und ließ ihre Hand sinken.
"Ich kann mir vorstellen...", fing der Erzengel an, aber IIlene winkte sofort ab.
"Ihr könnte euch gar nichts Tyrael, niemand kann sich vorstellen was ich durchmache", zischte sie verärgert und drückte sich an ihm vorbei. Der Erzengel machte keine Anstalten sich umzudrehen oder ihr zu folgen, ruhig blieb er im Raum schweben. IIlene selbst schritt wütend über sich selbst zu der kleine Kapelle am Ende des Westflügel des Klosters. Am Torbogen blieb sie stehen, sah in den dunklen Raum mit seinem Altar und dem Kreuz auf dem Tisch. Kerzen und das Fenster aus Buntglas waren hier die einzigen Lichtquellen, ließen den Ort andächtig wirken. Ruhe. Es war so ruhig, man konnte das leiste knacken der verbrennenden Dochte hören. Die junge Frau lief langsam vor dem Altar und verblieb dort mit dem Blick zu dem Fenster gerichtet. Es zeigte einen Engel, wie er mit mächtigen Schwingen aus dem Himmel zu fahren schien, Sonnenstrahlen seine Begleiter. Wie Lanzen stachen sie aus einer Wolkenlücke, darunter die betenden Mönche. Selbst der Engel trug ein flammendes Schwert, das ganze Bild wirkte sehr einschüchternd. Das war die Welt, genauso. Die Unterdrückten, welche leiden mussten. Die Herren, welche mit Schwert und Macht unterdrückten, straften und herrschten. Wo war die Liebe? Wo der Trost? Dieser Engel, er konnte sie nicht bringen mit dem Schwert in der Hand. Die Menschen unter ihm, sie kannten nichts anderes. Menschen scheinen unterdrückt wollen zu werden, darunter zu leiden. Sie taten alles dafür. Und hatten sie selbst ein bisschen Macht, so unterdrückten sie selbst. Keinen Deut besser als die Mächte über ihnen. Meistens sogar schlimmer. Was war das nur für eine Welt in der die härtesten Überleben, Gefühle als Schwäche gedeutet wurde. Die Schwachen ausgebeutet, gequält und verspottet wurden. IIlene stand ruhig da, dachte nach. Sie war ausgezogen um die Welt etwas besser zu machen, um anderen Pein zu ersparen. Und doch hatte sie genau das Gegenteil erreicht. Etwas Böses zu tun, im glauben den Menschen etwas gutes zu tun. War das weniger schlimm als bewusst Leid zu verbreiten? Was hatte sie nur die letzten Jahre gemacht, sie war sich nicht sicher. Selbst der mieseste Abschaum hatte irgendwo einen Menschen der um ihn trauerte. War sein Leid weniger Wert als das einer Mutter, welche um ihren getöteten Sohn trauerte? Der Opfer eines Überfalls war? Wer durfte die Grenze ziehen, bestimmen was richtig war? Sie? Das Licht? Die Dunkelheit?

Die junge Frau seufzte. Sie wusste das es hier keine Antwort gab. Hier oder irgendwo anders. Wieder besah sie sich das blanke Metall der Schneide. Ein Instrument zum ziehen von Grenzen, bestimmen von Schicksalen. Waffen richteten ohne Gefühle, ohne darüber nachzudenken. Sie wurden geführt, konnten sich nicht gegen ihren Bestimmung wehren. Vielleicht waren die Menschen auch Waffen, welche geführt wurden. Von fremden Mächten, welche über richtig oder falsch entschieden. Was für eine Rolle spielte man selbst? Welcher Teil des ganzen war man selbst?

IIlene ballte die Faust, schüttelte den Kopf. Ob richtig oder falsch, es gab nur den einen Weg für sie. Selbst wenn der Erzengel sie wieder belog, konnte sie sich diese Möglichkeit entgehen lassen? Selbst wenn dieser Hoffnungsfunke noch so verdammt klein war, es war besser als gar nichts. Als die triste Dunkelheit der Flucht, welche immer im Verderben endete. Wer sagt denn das dass Leben fair war?

Dem Bild noch einen letzten Blick würdigend, dann verließ sie die Kapelle. Tyrael wartete vor dem alten Gemäuer, beiden sahen sich an.
"Ihr solltet nicht länger dem Leben die Schuld an allem geben. Ihr seid für euch selbst Verantwortlich, für eure Taten", meinte der Erzengel ruhig.
"Aber so lässt es sich leichter Leben", erwiderte IIlene zynisch.
"Ihr macht aus euch selbst einen Narr wenn ihr so weiterlebt. Ich weiß das ich euer Vertrauen nicht habe, das kaum ein Lebewesen auf dieser Welt es gewinnen könnte. Ich kann euch meine guten Absichten leider erst zeigen wenn es schon wieder zu spät ist.... bis dahin passt auf euch auf, ich werde für eure Seele beten", sagte der Erzengel und schwebte etwas zurück. Mit einer Handbewegung öffnete er etwas magisches. IIlene erstarrte als vor ihr ein Strudel aus Schwärze und blauen Blitzen erschien. Es schien das Licht zu verschlucken, hing völlig irreal in der Luft.
"Nutzt dieses Portal, es wird euch zum näheren Umfeld der Enklave führen. Viel Glück", nickte der Erzengel und schwebte davon. IIlene sah ihm irritiert nach, dann wieder auf das Portal. Wohin führte es? Wirklich zur Enklave? Oder vielleicht in die Hände von Sir Gorash? Misstrauisch blieb die junge Frau stehen, doch dann lief sie auf den Strudel zu. Mit einem beherzten Schritt trat sie ein, wurde förmlich hineingezogen. Ihr wurde schwindlig, dann packte sie die Ohnmacht und riss sie in die Schwärze hinab.

IIlene kam wieder zu sich, blinzelte die letzten Sterne vor ihren Augen weg. Eilig sah sie sich um, erkannten die Hochebene der Berge wieder. Die junge Frau kannte die Stelle, es war nicht weit von der Enklave entfernt. Tyrael hatte Recht behalten, zumindest jetzt. Es konnte sich immer noch um eine Falle handeln.
Vorsichtig lief IIlene den Pfad hinauf, durch den Nebel der wie ein weiser Schleier über dem Grau und Grün der Landschaft lag. Erinnerungen wurden wach, an ihrem ersten Aufstieg. Unterbewusst sah sie in den Himmel, erwartete fast Izual oder Tyrael oben auszumachen. Wie sie sich falkenartig auf sie stürzen. Doch außer Nebel und Wolken gab es oben nichts.
IIlene machte bald wieder die Festung aus, wie sie aus dem Nebel stach. Wie eine Insel inmitten des wabernden Chaos, in dem alles vergänglich erschien. Der knirschen der Steine unter ihrer Sohle, das pfeifen des Windes ließen diese Illusion eines Meeres aus weißem nie ganz ihren Geist übernehmen, und doch fühlte sie sich verlassen und alleine. Inmitten diesen Naturgewalten wirkte sie wie ein nichts, schien völlig fehl am Platz zu sein. Und doch war sie mittendrin, spürte die Kälte in ihrem Gesicht, die Feuchtigkeit des Nebels welche sich an ihrer Rüstung fing und dort perlte. Ihre Augen zu schmalen Schlitzen verkniffen, so kam sie immer näher zur Festung. Ruhig lag sie vor ihr, unschuldig. Und doch herrschte in ihrem Inneren das Böse, wie es gar nicht in diese Landschaft passte.

Die junge Frau kam an die Stelle in der die Schläge von Izual mit dem Schwert noch deutlich sichtbar waren. Wasser hatte sich darin gefangen, es spiegelte die Wolken über ihr. Die Erde war ziemlich aufgewühlt, zertrampelt. So als wären eine menge Menschen über sie hinweggelaufen. IIlene holte sich selbst aus dem Zustand des Dämmerns und Nachdenkens, ihre Sinne wurden scharf. Jetzt nahm sie erst bewusst wahr das sie die ganze Zeit derartiges gesehen hatte. Nichts dabei gedacht, als normal angesehen. Und doch, bei ihrem ersten Auftreten hier sah der Weg nicht so stark benutzt aus.
Ein dumpfes Schlagen knallte durch den Nebel, und IIlene zuckte zusammen. Das klang wie ein schweres Tor. Sofort ging sie in Angriffstellung, sah sich langsam um. Wieder das Schlagen, knarren von Holz. Der Nebel vor ihr lichtete sich, und die junge Frau sah den Eingang der Enklave. Das Tor schwenkte leicht im Wind, schlug immer wieder gegen den Rahmen. Warum stand das Tor offen?
Vorsichtig schlich sie in die Vorhalle, Dreck lag auf dem Boden. Tierspuren, welche sich in den Gängen dieser Festung verliefen. Ein starker Geruch stand in der Luft, sie kannte ihn zu gut. Fast so als würde sei einen guten Freund wieder treffen.

IIlene schritt den Gang hinab, keine Menschenseele weit und breit. Alles sah normal aus, alles stand noch am Platz. Die Möbelstücke in den Gängen, die Fahnen an den Wänden. Und doch, man konnte es fast körperlich spüren das hier etwas nicht stimmte. Je näher sie dem Festssaal kam, desto schlimmer wurde der Gestank. Die junge Frau bog in den Eingang an und erstarrte. Langsam ging sie auf den Türbogen zu, trat in die Halle ein und ließ ihren Blick schweifen. Hunderte von Körpern lagen auf dem Boden, ihr Verwesungsgeruch lag so dick in der Luft das selbst IIlene mit dem Brechreiz kämpfte. Das Blut der Männer hatte den einst so prachtvollen Boden dunkel gefärbt, Bleich starrten ihren zerfallenen Gesicht zur Decke oder zum Boden. Tierspuren in dem getrockneten Blut, wahrscheinlich Wölfe. IIlene hielt sich den Ärmel vor das Gesicht, konnte nicht fassen was sie sah. Lauter Sektenmitglieder in ihren Kutten... wo waren die Blutritter? Waren sie das ohne ihre Rüstungen? Wo war Sir Gorash?
IIlene wandte sich ab, verließ den Saal des Schreckens. Ruhig ging sie daran die Festung zu durchsuchen. Alles war so als wären die Menschen nur kurz aus dem Raum gegangen, um später wiederzukommen. Die Schlafräume, die Bücherei.... die Küche. Nur der Waffenraum, der war leer. Die junge Frau lehnte am Türrahmen und sah auf die leeren Holzständer. Geflohen? Waren die Blutritter um Sir Gorash geflohen? Und haben ihre Spur verwischt? Doch warum? Was war hier passiert?

- Update 02.07

Die Türe zu einem prächtigen Raum stand offen. Teure Teppiche zierten den Boden, edle Möbelstücke wohin man schaute. IIlene wäre wohl weitergelaufen wenn sie nicht die Regale bemerkt hätte. Stunden war sie in der Festung herumgeirrt, hatte nach Hinweisen gesucht. Doch nichts war zu finden, nichts was sie weitergebracht hätte.
Neugierig betrat sie den Raum, sah sich um. Ein paar Schriftrollen lagen auf dem Boden, in den Regalen. Der große Kamin beherbergte einen riesigen Aschehaufen, das Feuer war lange erloschen. Es sah so aus als wäre hier hektisch gearbeitet worden, warum?
Ein Bild an der Wand erregte ihre Aufmerksamkeit, es zeigte Sir Gorash in seiner Rüstung. Im Hintergrund die Festung, welche majestätisch auf einem Felsen thronte. Der Himmel war schwarz vor Wolken, rot bestrahlt von der Untergehenden Sonne. War das sein Büro hier? Dem Luxus nach konnte es zutreffen.
Langsam lief IIlene vor den Kamin, ging in die Hocke und besah sich die Asche. Ihre Finger fuhren in den schwarzen Berg, zerrieben etwas von der Asche. Sehr fein, das passierte nur wenn man Pergament verbrannte. Ihr Blick schweifte nochmals durch den Raum, jemand musste in aller Eile die Schriftrollen verbrannt haben... mehrere Fragen drängten sich in ihr auf. Warum die Hektik? Hatten sie etwa vor irgendwas Angst gehabt? Sie wusste nur, die Blutritter und Sir Gorash waren verschwunden. Die restlichen Anhänger waren tot, und alle schriftlichen Aufzeichnungen in diesem Raum vernichtet. IIlene dachte angestrengt nach. Sir Gorash musste ein Machtmensch gewesen sein, der alle Fäden in der Hand halten wollte. Wahrscheinlich hatte er darum alle Schriftstücke bei sich hier drin, das musste sein Arbeitszimmer gewesen sein. Das er diese Informationen unter Kontrolle hatte, in der Bücherei war nichts verbrannt worden. Also schien es logisch das dort nichts wichtiges lagerte. Aber warum hat man dann diese Schriftrollen vernichtet? War er es selbst? Und was versuchte er zu vertuschen?

Die junge Frau untersuchte die restlichen Schriftrollen, aber diese waren uninteressant. Sie enthielten nur kurze Rapports und Berichte über unwichtige Dinge in der Festung. In einem wurde ein Küchenbrand aufgezeichnet. Was auffiel, bei allen Schriftrollen waren die Schnüre geöffnet. Jemand hatte sie anscheinend fallen lassen, aufgehoben und nachgesehen ob es was wichtiges war. Oder sie vor dem Feuer angesehen und dann als unwichtig weggeschmissen. Aber warum hat er sie dann trotzdem nicht ins Feuer getan? Hatte er sie in aller Eile bündelweise ins Feuer geschmissen, und die runtergefallenen am Schluss noch mal schnell durchgesehen? IIlene konnte sich darauf keinen Reim machen, außer das alles hier anscheinend schnell gehen musste. Vielleicht hatte einer in der Hektik etwas übersehen?
Die junge Frau machte sich daran die Regale durchzusehen, besah die wenigen, übrigen Schriftrollen. Doch sie fand nichts von Interesse. Missmutig schritt sie zurück in die Mitte des Raumes, sah sich nochmals um. Ihr Blick blieb bei dem Portrait hängen, sie verengte die Augen. Zu gut kannte sie das wirkliche Gesicht des Anführers, als er ihr das Gift verabreicht hatte. Dieser amüsierte Blick in den Augen, seine grausame Ruhe. Was hast du hier nur versteckt gehabt, so fragte sie sich innerlich. Er schien auf dem Bild zu grinsen, sie zu verspotten. War sich seiner Vernichtungsaktion sicher, fühlte sich sicher.
IIlene sah mit den Händen in der Hüfte gestemmt noch mal die Regale an. In Ihrem Kopf spielten sich verschiedene Szenen ab. Wie die Leute hektisch umhersprangen und Schriftrollen verbrannten. Oder Sir Gorash alleine, während seine Blutritter die Leute abschlachteten?
Die kleine Kommode neben einem Regal fiel ihr auf. Sie stand auf kleinen, geschmückten Füßen, das Holz glänzte glatt poliert im schwachen Schein des Tageslicht. Einen Moment zögerte sie, doch dann löste sie sich aus ihrer Starre und schritt auf das Möbelstück zu. Dort ging sie in die Knie und sah vorsichtig unter dieses. Ihr Herz setzte fast aus als sie etwas darunter sah. IIlene fasste mit etwas Mühe unter die Kommode und holte die zusammengerollten Papiere hervor. Wie kamen diese dort hin? Sie hatten keine Schnur, mussten wohl nur ein Teil einer großen Schriftrolle sein. Waren sie seitlich aus einer Schriftrolle rausgerutscht, weil der Träger diese schräg gehalten hatte? Normalerweise hielt der Druck nebst der Schnur die zusammengerollten Blätter zusammen... aber wenn die Schnur lose war, oder die ganze Rolle? Vielleicht war sie in der Eile heruntergeflogen, zusammen mit vielen anderen? IIlene wusste nicht was passiert war, aber sie blendete diese an sich unwichtige Frage aus. Sie setzte sich auf den Boden und rollte die wenigen Blätter aus. Diese waren in der Schrift der Alten verfasst, die nur gebildeten Menschen lesen konnten. War dies so gemacht damit nicht alle den Inhalt lesen konnten? Um das Geheimnis besser zu wahren?
IIlene überflog kurz den Text, doch dann las sie genauer. Ihre Augenbrauen zuckten hoch, und ihre Augen wurden größer. Eilig blätterte sie weiter, lass die sauber ausgeführten Zeilen und Zahlen. Schließlich ließ sie die Blätter sinken, in ihrem Kopf arbeitete es. Was sie in den Händen hielt war eine Art Bericht, der von Experimenten mit Mephistos Blut berichtete. Genau wurden die Folgen beschrieben, die eine bestimmte Menge in dem Körper des Opfers auslöste. Welche Hilfsmittel die Effekte verstärkten oder schwächten. Oft fiel ein Wort, "filiation". Es bedeute vieles, unter anderem Kindschaft. Doch eine andere Bedeutung ergab hier mehr Sinn: Blutabstammung. Das Blut von Mephisto. IIlene erinnerte sich genau an den hohen Rat der Zakarum, und was das Blut mit ihnen angerichtet hatte. Sir Gorash hat allem Anschein nach hier in diese Festung ebenfalls Experimente gemacht, das hier war ein Teil der Berichte. Am Anfang und am Ende fehlten viele Seiten, die vorhandenen waren nummeriert. Sie wusste also nicht zu welchen Ergebnis das alles gekommen war, welcher Zweck damit verfolgt wurde. Doch wenn man all das hier sah, die Flucht und die Vertuschung, dann lag die Erkenntnis nahe das sie gefunden hatten was sie wollten. Die junge Frau erschauderte. Sie wusste zu was dieses Blut fähig war, doch jetzt drängte sich die Frage auf: Warum hatte man ihr in Kurast welches verabreicht? Wo sie dieses doch mächtiger machte? Verwirrte sah IIlene wieder das Portrait an, Sir Gorash sah sie unverändert an. Die Blätter in ihrer Hand, ein kleiner Einblick. Ihr Blick wanderte zum großen Aschehaufen, der restliche Bericht war da drin. Und mit ihm unzählige andere Dokumente, so langsam ahnte sie das hier vieles passiert sein musste in der Sekte. Viele Fragen waren aufgekommen, und sie hatte keine Ahnung was sie als nächstes machen sollte. Wo waren die Blutritter mir Sir Gorash? Was hatten sie mitgenommen? Nochmals las sie die Berichte. In der Hauptsache beschrieben diese die Wirkung von bestimmten Dosierungen des Blutes, zum Teil mit grausamen Folgen. Totale Fehlbildungen am Körper, Wahnsinn der Betreffenden, Zerfall des Fleisches, Amokläufe und unkontrollierte Mächte waren oft sachlich dokumentiert. Mit welchem Sinn? Erhofften sie sich von einer bestimmten Dosis Erfolg? Wollten sie sehen wie weit man gehen konnte, mit einer Dosis das erreichen was die Zakarum mit vielen kleinen erreichen wollten? Oder etwas ganz anderes?
Blutabstammung, das Wort ging ihr nicht aus dem Kopf. Abstammung... von Mephisto. Von dessen Blut. Oder doch ihm selbst? Wollte die Sekte dem Höllenlord so ähnlich sein wie möglich? Das war doch verrückt.... oder nicht? Übernatürliche Kräfte besitzen, so viele wie der menschliche Körper zuließ? Bevor er an dem fremden Blut zugrunde ging?
Je mehr IIlene nachdachte desto unwohler wurde ihr zumute. Was hatten diese Verrückten hier nur gemacht?
 
Hallo zusammen,
ich war gerade auf der verzweifelten Suche nach diesem Thread und habe ihn nicht gefunden, wirklich nicht.
Ich musste erst in der Sig von Ifurita nachsehen um zum Thread zu gelangen. Also ist dies ein Versuch ihn wieder sichtbar zu machen.
Ansonsten gehöre ich immer noch zu deinen treuen Lesern, lass mir kein Up-date entgehen und bin immer noch begeistert von der Story und den unerwarteten Wendungen.
Gruss an alle
 
Das ist ja richtig gemein!

[X] vote for antidote :D



Ifurita schrieb:
Aber da diese höchstwahrscheinlich meine letzte Story sein wird müssen die sich eh eine neue Baustelle suchen gehen. Nachwuchs gibt es ja genug :)

Was soll das heißen? :autsch:
Das ist ja wohl die traurigste Mitteilung, seit Wedur nicht mehr schreibt ;(
 
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