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[Story] Mysterien und Wundersamigkeiten

Was ist, außer OrtSol , AmnElIthTirSol und, ähm, JahIthBer fällt mir gerade nicht mehr viel ein. Geht hier eigentlich auch RalTirTalSol?”
”Es ist mir ein Rätsel, von was Ihr sprecht. Vielleicht verschafft Ihr mir die Einsicht, von was Ihr redet, ich kenne keine derartige Überlieferung. Es wäre mir eine Ehre, an Eurem Wissen teilzuhaben.”

Super :top:
 
Anapäst schrieb:
Wie unglaublich aggro Tom ist.
Kein Humor, der Typ.
Das wollte ich schon lange zitieren. Aber das folgende Kapitel zeigt, dass ich meine aggro an den Storygegnern nur allzugerne auslebe. Und natürlich habe ich keinen Humor :motz: !
Schließlich gebe ich das bisschen, das ich mal hatte, voll für meine Kommentare weg!

Ach ja, Entschuldigung für die Verspätung. Der letzte Abschnitt wollte mir lange nicht einfallen.

Und Danke für die Kommentare.
 
Ardo si ma non Tamo

Klaus geriet ins Grübeln. Wie wäre es wohl, wenn er tatsächlich Gozudin die Feindschaft erklärte? Könnte er überhaupt den Paladin kratzen? Oder würde Gozudin ihm das ernsthaft übel nehmen, durch den Wegpunkt entfleuchen und ihn hier mutterseelenallein inmitten der binären Bikinibogenbarbies zurücklassen? Ach du grüne Neune, jetzt machte er sich schon Gedanken um die Gefühle einer Computerspielfigur! Andererseits... ein anderer Charakter als „Mitfahrgelegenheit“ war bisher nicht aufgetaucht und Klaus war nicht gewillt, sein Rentenalter zwischen Gheed und Akara zuzubringen. Insgeheim fürchtete er sogar, dass dies hier der Hardcoremodus war und Gozudin ihn bei einer tödlichen Unachtsamkeit mit ins Datennirvana riss. Oder wohin entschwanden die ganzen Pixelfiguren, wenn mal wieder ein Game over über den Bildschirm flimmerte?
Klaus wurde aus seinen philosophischen Gedanken gerissen, als er gemeinsam mit Geli und Gozudin durch das blaue Portal wieder ins Schwarzmoor teleportiert wurde. Beziehungsweise in einen Raum, in dem ein paar Zofenleichen und etwas ehemals Adliges, jetzt Unappetitliches, fünf Stockwerke unter der Erdoberfläche lagen. Klaus biss sich in Gedanken in den Allerwertesten, dass er Gozudin nicht geraten hatte, das Stadtportal Stadtportal sein zu lassen und stattdessen den Wegpunkt zu benutzen. Jetzt durften sie den fünfstöckigen Irrgarten wieder durchlatschen und hoffen, dass sie auf dem Hinweg nicht allzu viele Monster übersehen hatten. Zum Glück äußerte sich Gozudins Abneigung gegen DungeonsTM dadurch, dass sie den ihnen schon bekannten Weg nutzten, ohne irgendwelche neuen Räume (und Gegner) zu streifen.
Oben an der frischen (?) Luft angekommen ging es weiter zum nächsten Gebiet.
Tamo-Hochland hieß das. Ha, Hochland!
Einerseits war Klaus ganz froh, dass er bisher tatsächlich kein einziges Mal bergauf hatte schnaufen müssen. Es hatte zwar ein, zwei Mal so ausgesehen, als ob es treppauf oder um eine Felsformation bergab gegangen wäre, aber echte Höhenmeter waren nie zu bewältigen gewesen. Andererseits fühlte sich Klaus ein klein wenig verarscht. Lag das Kloster nicht auf einem Pass oder so? Von wegen Bergkette, die nur über diesen zur Zeit gesperrten Pass überwunden werden konnte? Die Leute sollten sich nicht so anstellen, so topfeben wie das hier war, dürfte es wohl keine große Schwierigkeit sein, einen anderen Weg außen herum zu finden! Und schon hätten er und Gozudin sich den wirklich wichtigen dingen widmen können.

“O seht, ein Schrein des Feuers. Ich frage mich, was er wohl bewirken mag. Vielleicht erwämt er unsere Herzen und lässt uns mit Feuereifer zur Tat schreiten. Oder er verzaubert unsere Waffen mit der Kraft des Feuers oder...“
“FINGER WEG! Der macht Feuerschaden, an uns, wohlgemerkt.”
“Weshalb sollte er das tun? Das wäre ja schädlich und warum sollten wir ihn dann aktivieren?“
“Keine Ahnung, vielleicht soll das so ‘ne Art Denkzettel an alle Noobs sein: Vorsicht, das ist hier kein Kindergeburtstag, da könnt ihr euch echtes Aua machen.”
“So habt ein weiteres Mal Dank für Eure segensreiche Warnung. Dann ist dies hier wohl eine noch tödlichere Falle?!“
In der Tat stand in geringer Entfernung von dem Schrein des Feuers ein weiterer Landschaftsverschandelungsautomat (so einer mit einem Pseudotierschädel oben drauf), diesmal ein Schrein der Explosion.
“Nee, der ist harmlos. Da macht’s nur ein bisschen ‘Puff’, aber uns passiert nix. Da kriegt man sogar noch ein paar popelige Wurfelixiere gratis.”
”Äh, Jungs, könnt ihr mir mal ein bisschen helfen?“
Geli-Schätzchen hatte ein Bossgruppe um eine Dunkle Lanzenträgerin aufgescheucht, welche mit spitzen Piksen und Fanatismus zur Sache gingen. Die schreinheilige Diskussion wurde schleunigst unterbrochen und der Kampf aufgenommen. Die seit langem festgelegte Taktik, sich zuerst den Anführer (bzw. die Anführerin) vorzuknöpfen um die lästige Aura auszuschalten, wollte dieses Mal nicht ganz so gut hinhauen und als Gozudin sich ein wenig zurückzog, um einen Roten zu kippen, war der Schlamassel perfekt: eine Gruppe Schlächter fühlte sich angelockt und zog mitsamt ihrem Schamanen extra schnell in die Schlacht. Eine erkennbare Verbrüderung der verschiedenen Blauhäutigen fand nicht statt, dennoch kämpften Gozudin und Geli jetzt gegen extra schnelle fanatische Gegner. Klaus’ militärstrategische Rechenmaschine arbeitete auf Hochtouren. Abhauen oder umhauen? Abhauen oder umhauen? Abhauen oder umhauen?
“Gozudin, komm zum Explosionsschrein zurück!!“
Zack! “Diese kurze Distanz- Au!- ” Zack! “wird bei weitem nicht ausreichen, alle“ Zack! “-Au!- Gegner abzuschütteln!“
“Die sollen angelockt, nicht abgeschüttelt werden!”
Zum Glück konnte Geli sich auch von den ehemaligen Kampfgenossinnen lösen, sie sah schon reichlich demoliert aus. Besser gesagt, perfekt wie immer (gab’s in Diablo Drei Wetter Taft?), aber sie hatte wirklich schon viel einstecken müssen. Gozudin schaffte es, zweimal um den Schrein herum zu rennen und dabei sowohl sich als auch Geli mit einem Erfrischungsgetränk (”Danke!“) zu versorgen und dann war er auch schon wieder inmitten des nachmittäglichen Bossgruppenstaus.
“Aktivier den Schrein!”
Eine flachgelegte Piksentussi später war Gozudin endlich wieder in Schreinreichweite und Wuuiiuuiiuschsch!! erschienen um den Explosionsschrein grüne Giftgaswolken. Klaus geriet für einen kurzen Augenblick in Panik und meinte, die Stimme seines Hauptfeldwebels aus längst vergangenen Bundeswehrtagen „ABC-Alarm! Gasmasken auf!“ brüllen zu hören, bis ihm bewusst wurde, dass außer einer vorübergehenden Sichteinschränkung nichts Schlimmes passierte. Die Gegnermassen kämpften unverdrossen weiter (auch wenn man für zwei Sekunden die Lanze vor der eigenen Brust nicht sah), allerdings allesamt in ein modisches Grün getaucht.
“Gozudin, jetzt zu dem Feuerschrein!”
“Aber ich dachte..“
“Nicht denken, laufen!”
Vielleicht hatten die Giftgasschwaden doch eine minimale Gesichtfeldeinschränkung bewirkt oder die Monster waren zu verdutzt, dass ihr auserkorenes Opfer schon wieder einen Standortwechsel vornahm, jedenfalls schaffte es Gozudin wie durch ein Wunder zu dem anderen Schrein. Geli versuchte indessen, sich zweier hartnäckiger Verehrerinnen durch ExtremAusweichCatwalking zu erwehren.
“Heiltrank schlucken und dann ab die Hulle!”
“Was –Au!- soll ich bitte machen,“Gluckgluckgluck“nachdem ich den Heiltrank“ Zack! “getrunken habe?“
“Mensch, aktivier endlich den Schrein!”
Etwa die Hälfte der ursprünglichen Gegner –die von Gozudin Getöteten, die zwei bei Geli und die vom Gift Gemeuchelten schon abgezogen- inklusive der noch relativ quietschfidelen Anführer waren Gozudin zum dem Schrein des Feuers gefolgt.
Kawusch!!
Jetzt standen nur noch zwei Lanzerinnen plus Anführerin und eine überraschte, untergebenenlose PapaSchlumpf-Mutation. So einen Feuereffekt hatte der blaue Wiederbeleber wohl bisher noch nicht zustande gebracht.
“Dieser Effekt“Gluckgluckgluck“war äußerst überzeugend!“
Gozudin stürmte zu dem speziellen / neuerdings einsamen Schlächterschamanen, welcher sich dann glücklicherweise auch schlagartig und extra schnell zu seinen dahingeschiedenen blauen Zwergen dazulegte – blieben noch zwei verdutzt dreinblickende Lanzenmädchen und ein unbelehrbar fanatische Stangenherrin übrig sowie ein Gozudin, welcher schnell zwischen den Waffenslots hin- und herwechselte, um eine kurzzeitige Versteifung zu überwinden. Aber auch diese Damenriege ließ sich nach etwas eindringlicher Überzeugungsarbeit auf dem Boden nieder.

Wenigstens hatte sich die Klopperei gelohnt, Klaus sah irgendeine grüne Kopfbedeckung in Gozudins Inventar verschwinden. Doch kaum wollten sie sich wieder auf den Weg machen, als die nächste Gruppe von Dämonen ihnen unfreundliche Grüße schickte: Sie waren ein klein wenig durch die Schreine und den Kampf vom Weg nach rechts abgewichen, jetzt mussten sie es dafür mit ein paar hässlichen Entstellten aufnehmen. Ein paar Disko-, nein, äh, Blitzkugeln und ein paar theatralisch danieder sinkende Scheusale später waren sie noch weiter weg von ihrem ursprünglichen Weg. Drei Schritte weiter – Gozudin hatte noch eine herrenlose Schatztruhe entdeckt – warteten ein paar knochige Bogenschützen auf ihr zweites Begräbnis. Klaus seufzte, wenn das so weiter ginge, kämen sie nie an der Klosterpforte an!
“Ah, die Klosterpforte!“
“Tut mir leid, das ist bloß der Nebeneingang, da geht’s nicht rein. Da ist zu.”
“Vielleicht passt ja ein Schlüssel…?“
“Nee, da geht gar nichts. Ich habe mich früher auch schon gefragt, wozu der Aufwand betrieben wurde, einen Nebeneingang ohne Nachschlüssel hier hinzuklatschen. Vielleicht war ja dem Grafiker langweilig…”
“Das Kloster wurde meines Wissens von keinem Adligen erbaut. Oder meintet Ihr mit dem Graf Ycker etwas anderes?“
Bevor Klaus antworten konnte, kam von der sonst so schweigsamen Geli eine interessante Bemerkung.
”Da war eigentlich noch was geplant. Ein ganz besonders spezielles, einzigartiges, individuelles Supermonster. Akara befürchtete schon, dass es so stark sei, dass wir nie und nimmer in unser Kloster zurückkehren könnten.“
“Ja und?”
”Irgendwann kam dann ein Nekromant. Außer dass er mehr als nur unheimlich war, war er auch hoffnungslos verrückt. Hatte bis dato kein einziges Monster besiegt, sondern war nur durchgerannt. Als er das Monster erblickte, hat er geflucht, dass sich fast die Levelgrenzen verbogen. Und bei der ersten Berührung durch das Monster war er in einem unglaublichen Zauber vergangen. Volles Programm, Kettenblitze en masse, ein furchtbarer Blizzard und obendrauf ein absolut tödlicher Meteor. Natürlich hat das das Monster mit in den Tod gerissen.“
“Das mag vielleicht eine blöde Frage sein, aber warum ist das Monster immer noch tot? Ich meine, im Allgemeinen haben die Monster die unangenehme Eigenschaft und tauchen immer wieder auf.”
”Das weiß niemand so genau. Vielleicht war der Name zu kompliziert für diesen Wiederaufstehungszauber.“
“Wieso, wie hieß es denn?”
”ReziarfG.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Letztes Kapitel am 29. März, langsam nähere ich mich dem monatlichen statt wöchentlichen Update...

Aber keine Gnade, ich hab schon gesehen, dass hier trotzdem ein paar arme Hoffende lesen!
 
Ein Tritt ins Kloster

Klaus blickte durch das Gitter am Nebeneingang, dem angeblichen Hort des sagenumwobenen ReziarfG. Es war halt ein ganz normaler Nebenhof, so für den Zweitkarren eine Abstellmöglichkeit. Jedenfalls keine geschundene, verseuchte Monstergrotte mit Blut- und Gedärmespuren, nicht einmal ein paar unheilverkündende Klauenabdrücke waren zu erkennen.
Also gingen sie an der Klostermauer entlang zum richtigen Eingang. Ein mächtiges Eichentor mit eindrucksvollen Eisenbeschlägen, das mit ein paar Treppen von der Welt der gewöhnlichen Nichtklosterbewohner abgesetzt war, links und rechts des Eingangs mit ehemals prächtigen Wappen versehen. Die sonstige Umgebung war allerdings ein klein wenig ungepflegt. Die verwilderten Büsche vor dem Eingangsbereich und die Ameisenrennstrecke statt einer ordentlich gepflasterten Chaussee schmälerten die imposante Erscheinung ein bisschen. Es schien fast so, als ob das Kloster in letzter Zeit etwas heruntergekommen gewesen wäre. Trotzdem fühlte sich Klaus irgendwie an diesen Halloween Abend erinnert...
Einen Steinwurf von dem Tor entfernt war ein Höhleneingang; Klaus wies Gozudin darauf hin.
“Ehrenwerte Schwester vom Verborgenen Auge, könnt Ihr uns etwas über diese Höhle berichten?“
”Das? Ach, das ist die Grube. Da haben wir unsere Ausbildung für DungeonTM-Kampf absolviert. Also fachgerechtes Aufstellen von Fackelständern, praktische Übungen zum isochromatischen Lichtradiusverlauf, Dauerfeuer ohne Pfeilköcher in visuell-impermeabler Umgebung und so’n Kram...“
“So wir uns denn die Zeit nehmen, auch diese Höhle von den Kreaturen der Hölle zu befreien, könnt Ihr uns also den Weg führen?“
”Nee, nicht wirklich. Die Ausbildung ist schon sooo lange her und da war’s echt dunkel und ich habe da nicht so toll aufgepasst und... Aber was ich noch weiß: es gibt nur zwei Ebenen, zu mehr hatte das Kloster kein Gold.“
“Ein DungeonTM zweiter Klasse, ohne Karte oder Führung und dazu noch nicht einmal Bestandteil irgendeiner Quest? Wir gehen in das Kloster!“
Natürlich holte Geli jetzt nicht einen großen goldenen Schlüssel heraus und schloss für ihre Weggefährten den Zugang zu ihrer ehemaligen Heimstatt auf. Schließlich waren die Monster ja auch ein- und ausspaziert, ohne so was zu benutzen. Das heißt, zumindest theoretisch hätten sie das machen können, in der Praxis waren sie anscheinend zu dumm eine Klinke geschweige denn einen Schlüssel zu benutzen. Dennoch war es eine Enttäuschung, als die Torhälften auf Gozudins leichtes Antippen hin sofort zur Seite schwangen und mit einem kurzen Krachen in ihrer Endposition anschlugen. Kein mühsames Dagegenstemmen gegen sich widerwillig öffnende Türflügel, kein unheimliches Knarren und auch kein mystischer Windhauch, der die eintretenden Helden vergeblich auf die ach so tödlichen Gefahren jenseits der Pforte hinwies. Dafür aber ein sinnloser, zwanzig Meter langer Korridor, der nur wegen seiner nutzlosen Breite – beidseitige Bogengalerien mitsamt einer Aufweitung auf der Hälfte der Strecke mit eingeschlossen – für Erstaunen sorgte. Vielleicht hatten die Schwester ja auch zahlende Zuschauer gefunden, die den lieben langen Tag nichts anderes machten, als hinter der Brüstung der Galerien zu stehen und den Jägerinnen beim Rein- und Rausmarschieren zuzusehen. Das hätte den Mannequin-gleichen Gang Gelis zumindest ansatzweise erklärt.
Auch hier konnte von einem gepflegten Eindruck keine Rede sein; warum die Jägerinnen draußen den Rasen sorgsam hegten und pflegten, ihre angestammte Heimstätte jedoch derart verlottern ließen, entzog sich Klaus’ Kenntnis.
So schlappten sie halt durch den Korridor, stießen das zweite Tor auf und gelangten in einen Bereich, der wohl so was wie einen Kreuzgang darstellen sollte: eine quadratische Gartenfläche in der Mitte, gesäumt von einer Bogengalerie und jeweils in der Seitenmitte ein Tor. Das Beet in der Mitte des Rasens, von einer niedrigen kreuzförmigen Mauer umfasst, hatte auch schon bessere Tage gesehen. Und das lag sicher nicht an den hiesigen Monstern. Die lungerten nämlich brav auf dem Rasen oder im Kreuzgang. Wahrscheinlich hatten sie sich hierher für eine Partie Boccia zurückgezogen oder wollten in Ruhe die neuesten antitheologischen Thesen diskutieren.
Gozudin störte die Monstergrüppchen in ihrer kontemplativen Betrachtung und wurde dafür – nach ausreichender Machtdemonstration seiner niederstreckenden Arbeitsweise – mit ein paar Goldmünzen, läppischen Tränken und sogar einer einzigartigen Armbrust belohnt. Die Blutflecken verschönerten den Gesamteindruck nicht wirklich.

“Das ist also das vielgerühmte Kloster. Sonderlich sauber und gepflegt sieht’s hier aber nicht aus.”
”Eigentlich sollte ich mich ja freuen, dass wir es bis hierher geschafft haben. Mir graust aber jetzt schon davor, den ganzen Saustall wieder auf Vordermann zu bringen, wenn - oder besser gesagt falls – wir Andariel besiegen und wir das Kloster wieder als angestammte Heimat in Besitz nehmen können. Dann heißt es sicher Böden putzen und schrubben und die Beete neu einpflanzen und Möbel reparieren und Kadaver raustragen und...“
Während Geli so ihrer Freude über die Rückkehr in das Kloster Luft machte, zwinkerte Gozudin Klaus bedeutungsvoll zu. Klaus hatte bis dato nicht gewusst, dass der Paladin überhaupt zwinkern konnte.
“Würde eine kleine Säuberungsaktion, bevor die Jägerinnen wieder zurückkehren, nicht deren Wohlwollen und vielleicht sogar Bewunderung erheischen? Ich meine natürlich nicht die Auslöschung der höllischen Kreaturen, das wäre selbstredend unser erstes Ziel, sondern eine echte Reinigung dieser Stätte, nachdem die dämonischen Heerscharen vertrieben worden sind.“
beeilte sich Gozudin hinterher zu werfen.
“Du meinst jetzt nicht ernsthaft, dass du anfangen willst, hier mit Scheuerlappen und Seifenschaum durchzugehen, bevor du der Obermackerin verklickerst, dass hier die Luft rein ist? Abgesehen davon, dass du Andariel erst mal umgelegt werden musst – worauf sie sicher ausgesprochen giftig darauf reagiert.
“Ich bin mir durchaus bewusst, dass noch einige schwere Herausforderungen auf uns warten, bevor wir der Dämonenkönigin ihr unheiliges Leben entreißen können. Aber wie wäre es, wenn wir auf dem Weg dorthin schon ein sauberes Kloster hinterlassen, so dass die Klage unserer wackeren Mitstreiterin weitgehend nichtig würde?“
“Wie stellst du dir denn das vor? Willst du etwa neben deinem Szepter auch noch den Wischmob schwingen? Und wenn so’n Zombie sein Auge verliert oder sonst so ein Monster zuviel blutet, freundlich darauf hinweisen, dass es den Dreck gefälligst noch schnell selber wegmachen soll, kurz bevor du es killst? ’O entschuldigen Sie Herr Schamanenhäuptling, können Sie bitte ihre Untergebenen darauf hinweisen, dass sie nicht so viel Schmutz machen sollen, das müssen die armen Jägerinnen sonst alles wieder wegputzen’, hä?”
“Nun, ich habe beim letzten Aufstieg zu einer höheren Daseinsstufe eine Fertigkeit erlernt, welche dieses Problem elegant lösen kann. Wie wär’s denn hiermit?“
Gozdun grinste siegesgewiss. Die Machtaura unter Gozudins Füßen verschwand und eine neue Aura begann ihr pulsierendes Wirken zu entwickeln.
“Seht Ihr? So, nun müsste gleich,... in nur wenigen Augenblicken... ich meine... ..Äh.“
“Toll. [Pause] Du weißt aber, dass deine Reinigungsaura sich auf dich und deine Mitstreiter bezieht, von wegen geringere Vergiftungsdauer und so, nicht auf die schmutzige Umgebung, hm?”
“Ehrlich gesagt, ich hatte gedacht... also… [*schluchz]. Ich hatte mir das so schön vorgestellt, wozu ist diese vermaledeite Aura denn überhaupt gut?“
“Jetzt beruhig dich erst mal wieder, so schlimm ist das doch gar nicht. Nein, wirklich, sobald die erste Vergiftung auftaucht und du die Reinigung anschmeißt, wird Geli voll glücklich sein, ich schwör’s dir. Dann bist du voll der Held.”
“Meint Ihr, [*schnief]?“
Klaus tröstete den geknickten Gozudin und lenkte ihn mit den drei angrenzenden Höfen ab, in dem er ihn nach jeder Säuberungsaktion (also diesmal im Sinne von Monster umnieten) ausdrücklich lobte. Beim dritten Hof, der endlich den weiteren Weg durch ein hölzernes Tor aufzeigte, hielt sich Klaus wieder etwas zurück, damit Geli nicht misstrauisch wurde.
Gozudin schien wieder etwas fröhlicher zu werden, als sie den Wegpunkt neben dem ehemaligen Blumenbeet aktivierten und ihre Beutestücke, insbesondere die besagte Armbrust zum Identifizieren der alten Laberbacke im Jägerinnenlager vorlegten.

”Bleibt ein…”
“Identifizieren!“
”Dies ist die sagenumwobene leichte Armbrust namens Bleikrähe, sie…”
“Danke, den Rest können wir selber lesen. Mal sehen, hm, Giftwiderstand, Todesschlag,… Also wenn du noch ganz arg viel Platz in der Truhe hast oder wenn du spaßeshalber mal ’nen Fernangriff ausprobieren willst, so im Zweitslot… ach was, komm, vertick die lahme Krücke.”
”Aber das ist die Bleikrähe!”
“Ja und? Schießt Geli damit etwa besser?”
”Ich kann nicht.“
”Da, hört Ihr, sie hat es schon wieder gesagt!”
“Jaja, schon gut. Trotzdem ist das Teil für uns nur Inventarplatzverschwendung.”
”Aber diese Armbrust ist einzigartig!”
“Chaaaarsi…!“
”Ein Unikat! Allereinzig in ganz Sanktuario!!”
Kurze Zeit später kam die Heldengruppe auf ihrem Weg zurück zum Wegpunkt noch einmal bei Cain vorbei.
“Also Charsi scheint keine Liebhaberin von einzigartigen Armbrüsten zu sein, der war das sowas von schnuppe. Am Preis hab ich jedenfalls nix gemerkt.”
 
Ja, ich warte immer sehr geduldig :D

Die Idee mit der Reinigungsaura finde ich super :lol:
Pala-putz-Service all inclusive :top:

Und Palas sind ja soo nah am Wasser gebaut *g*
 
Back from Mexico und schon kommt das nächste Kapitel!

Vielen Dank übrigens für den Kommentar, sowas lässt einen Schreiber überleben!!

Und zu viele Ausrufezeichen sind kein Anzeichen von nahendem Wahnsinn, sondern...
... äh, okay, doch!!!
 
Mr. Butch Smith

“Akara, wir haben inzwischen die Klosterpforte erreicht und den Vorhof samt Wegpunkt erobert!”
”Ach? Aha, schön, schön.“
“Das heißt, eure Heimkehr ins Kloster steht quasi in nächster Bälde an!”
”… Naja, okay. Und?“
“Also richtig begeistert scheinst du nicht zu sein. Dabei haben sich Gozudin und Geli echt Mühe gegeben – und ich kann dir sagen, das war manchmal wirklich nötig!”
”Och, das schafft Ihr schon. Äh, könnt Ihr noch einen kleinen Schritt zu Seite gehen? Danke!“
“Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Und was soll das mit dem zur Seite Gehen?”
”Wisst Ihr, da drüben, also ich meine Deckard Cain... Ist der nicht süß? Und so was von durchtrainiert! Der steht da bei Warriv schon – ach, ich weiß schon gar nicht mehr wie lange, und die ganze Zeit hat er sich kein einziges Mal hingesetzt! Und was der alles weiß! Natürlich ist er ein bisschen schüchtern, nach dieser langen Zeit in Gefangenschaft auch kein Wunder, und nur deswegen ist er noch nicht hier herüber gekommen. Aber das Spielchen kann ich auch... Hat er gerade hierher geschaut? Ich sage Euch, irgendwann wird er schwach und kommt zu mir...“
Klaus verließ kopfschüttelnd die schmachtende Schaubusenbesitzerin (hatte er sich getäuscht oder hatte Akara seit ihrer letzten Begegnung tatsächlich ihr Dekolleté tiefer gezogen?), welche sich so gar keine Gedanken um die Rückkehr des Ordens in das Kloster machte und ging zurück zu Gozudin.

“Seid Ihr bereit, den Rest des Klosters dem Zugriff des Bösen zu entreißen?“
“Vorher hätte ich da noch ne Frage: du hast da doch kurz vor der Pforte was Grünes für den Kopf gefunden, was war denn das?”
“Oh, der Helm. Das war schon wieder etwas von diesem Isenhart.“ “Hey, das passt ja super. Das kannste gleich der Geli geben, oder besser, gib deine Rüstung der Geli und schnapp dir selber die zwei Teile!”
“Ihr wollt mir wohl Hörner aufsetzen!“
“Hä, wie? Ach so, weil das Isenharts Hörner sind. Nee, das….ach, vergiss doch den Quatsch und probier’s doch mal wenigstens aus.”
Gozudin schaute erst etwas skeptisch, vollzog dann aber den Trikottausch ohne Murren. Geli sagte bloß „Danke!“ und schwupps, trug Gozudin eine neue Rüstung.
Klaus hatte wieder nichts gesehen, obwohl Geli eindeutig für einen kurzen Moment unbekleidet gewesen sein musste. Zudem war sich Klaus nicht ganz sicher, ob Geli sich selbst ausgezogen und dann den Brustpanzer abgegeben hatte oder ob Gozudin einfach sich das Oberteil von Geli genommen hatte. Jedenfalls schien sie bloß heilfroh, dass sie wieder was zum Anziehen hatte. Jede andere Frau (die Klaus kannte) hätte sich erst mal über dieses bevormundende Vorgehen beschwert und wäre nur mit einer Shoppingtour nicht unter drei Stunden zu beruhigen gewesen. Gozudin trug also jetzt zwei Teile des Isenhart Sets und war augenscheinlich sehr zufrieden:
“Ich spüre die segensreiche Kraft, ich fühle mich wohl gewappnet und geschützt vor den Unbillen der dämonischen Heerscharen! Habt Dank, edler Klaus, wieder einmal hilft Eure profunde Kenntnis unserer gerechten Sache auf unschätzbare Weise! Äh, werte Schwester vom Verborgenen Auge, seid Ihr ebenfalls zufrieden oder wünscht Ihr Euch diesen Brustpanzer zurück?“
”Nein, nein, passt schon. Die Farbe hat mir eh nicht so gefallen, der Kettenpanzer ist viel schicker. Oder habt Ihr vielleicht auch was in Leder, womöglich sogar noch in rot?“
Klaus seufzte und winkte den beiden, ihm zum Wegpunkt zu folgen. Eine Rüstung nach optischen Gesichtspunkten auszusuchen, das passte zu dem Mannequingehabe von Geli! Auch wenn sie ansonsten wirklich ein liebes und nettes (und lobenswerter Weise recht schweigsames) Ding war, in Sachen Mode hatte die Dame echt ein Rad ab!
Klaus beruhigte sich erst wieder, als er sich in der tristen Umgebung des Klosterkreuzganges wiederfand. Die Monsterleichen waren bereits aufgeräumt und die Blutflecken vom Boden getilgt, das Beet neben dem Wegpunkt war aber immer noch verwahrlost. Wahrscheinlich wollten die Landschaftspflegerinnen-Schwestern, dass es so ungepflegt aussah, damit die potentiellen Klosterbefreier nicht ihre Motivation verloren, sich zurücklehnten und sagten „Was soll ich mir die Mühe machen und die armen Monsterlein erschlagen? Hier sieht’s doch ganz ordentlich aus!“.

Wenigstens stand die weitere Marschroute fest. Sie schritten durch den angrenzenden Hof, welcher den einzigen Zugang in weitere Klostergebäude besaß und öffneten die Flügel der Holztüre. Offensichtlich betraten die Klosterschwestern ihre Behausung immer durch einen Weinkeller, denn fehlende Fenster und ein paar aufeinander gestapelte Fässer ließen eigentlich keinen anderen Schluss zu, wozu dieser Raum verwendet werden konnte. Und prompt erwarteten sie zwei Gefallenengruppe samt Schamanen sowie ein paar Skelettmagier, welche mit feuerglühenden Fäusten wohl so was wie mobile Fackelständer darstellen sollten. Dass die Gefallenen einen Gefallen an alkoholischen Getränken gefunden haben mochten, konnte man sich noch vorstellen, bei den Skeletten war das ungleich schwerer. Bevor weitere tiefgründige Gedanken bezüglich der versammelten Monsterschaft gesponnen werden konnte, hatte sich ein hübsches Gefecht zwischen Gozudin, Geli und Klaus einerseits und den gerade Erwähnten andererseits entwickelt. Klaus scheuchte die kleinen Wusler, die sich feige hinter den Fässern verborgen hatten, in die Arme von Gozudin oder führte auf der Flucht vor überraschend mutigen Bischibosch-Fans dieselbigen in die Schusslinie von Geli. Die Skelettmagier konnte er weitgehend ignorieren, ihm wurde immer mehr bewusst, wie einfach man den Fernkampfattacken ausweichen konnte, wenn man an der Monsterreduzierung nicht direkt beteiligt war.
Nachdem die paar armseligen Goldmünzen eingesammelt und der Getränkehalter wieder aufgefüllt war, ging es weiter durch die nächste Türe. Nach ein paar verwinkelten Räume (und darniedergelegten Gegnern) stöhnte Gozudin auf.
“Werte Begleiterin, könnt Ihr mir verraten, warum Euer Kloster als DungeonTM aufgebaut ist? Kein Schlafsaal, kein Andachtszimmer, kein Übungsraum, keine Empfangshalle, keine Aula, weder Küchen- noch Waschräume, also im alles in allem kein einziger vernünftiger Raum, nur fensterlose, unmöblierte Räume ohne Sinn und Verstand aneinandergereiht!“
”Nun, ich bin nicht schuld an den Bauplänen. Das Kloster gab es schon lange, bevor ich auf die Welt kam. Ich habe nur gehört, dass dieser Ort umgebaut wurde, als der Herr des Schreckens Tristram heimsuchte und eine Vielzahl von unseren Schwestern sich aufmachte, die DungeonsTM unter Tristram zu erforschen. Wahrscheinlich war das damalige Ziel, ein adäquates Übungsgelände zu haben. Schaut mich nicht so an, ich bin auch nicht glücklich über die hiesige Architektur.“
“Würdet Ihr dann wenigstens uns vorausgehen, so dass wir auf dem kürzesten Weg unsere Mission erfüllen können?“
”Tut mir leid, das schickt sich nicht als Untergebene.“
“Und wenn ich es Euch als Vorgesetzter befehle?“
”Dann kann ich nur darauf verweisen, dass ich von keinem anderem als von unserer Ordensführerin Befehle entgegen nehmen darf.“
“Halt mal, also…”
“Dies ist eine Sache zwischen mir und der jungen Jägerin, ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr diese Angelegenheit mir überlassen würdet. Also, um das noch einmal klar zu stellen, Ihr wollt Euch meinem direkten Befehl widersetzen und uns nicht durch diesen [*grmmbl], diesen Ort führen?
”Ich kann nicht.“
“Wollt Ihr nicht oder könnt Ihr nicht?“
”Ich kann nicht. Echt nicht. Ich kenne mich einfach nicht hier aus. Das erste, woran ich mich überhaupt erinnern kann, ist das Lager. Alles vorher ist nur neblig und verschwommen. Ich weiß zum Beispiel noch, dass nach dem hier, der Kaserne, noch drei weitere Ebenen, die sogenannten Gefängnisse zu durchqueren sind, bevor wir in das innere Kloster gelangen. Aber wie der kürzeste Weg verläuft, weiß ich beim besten Willen nicht. “
“Und habt Ihr eine Erklärung für Eure augenscheinliche Unfähigkeit?“
”Nein, nur Vermutungen. Zum Einen könnte Andariels Anwesenheit mir das Hirn vernebeln.“
“Was bei einem direkten Kampf mit ihr ja nicht gerade ermutigend wäre...”
”Zum Anderen wäre auch eine Verzauberung dieses Ortes denkbar, damit der Trainingscharakter sich nicht abnutzt. So was wie ein Antikartographierungsspruch.“
“Gibt es sonst noch eine halbgare These von Euch, hm?“
”Ehrlich gesagt, nein. Tut mir wirklich leid.“
“Ich könnt’ mir noch einen Grund vorstellen.”
“Nur heraus damit!“
“Frauen haben keinen – oder so gut wie keinen – Orientierungssinn. Sagt man ihnen „nach links“, kann man hundertprozentig davon ausgehen, dass sie erst mal nach rechts abbiegen oder sogar fragen „Welches links?“. Und kommt man zum fünften Mal an der gleichen Stelle vorbei, bemerken sie es nur, um darüber zu meckern, dass man sich wohl verirrt habe. Auch wenn man das selber schon beim dritten Mal gemerkt hat. Stimmt’s oder habe ich Recht, kann mir irgendjemand widersprechen?”
”Ich kann nicht.“ bekannte Geli ganz geknickt.

Sieben Minuten später (Gozudins Stimmung hatte sich nicht merklich gebessert) fanden sie schließlich einen von Gittern umgebenen Treppenabgang. Gozudin wollte schon mürrisch hinabsteigen, da fiel Klaus ein, dass der gesuchte Schmied sich auf dieser Ebene befände – wenn er sich denn nicht allzu sehr irre. Mit einem theatralischen Seufzen kehrte Gozudin um.
Kurze Zeit später wurden sie doch noch fündig: ein paar Gefallene liefen aufgeschreckt herum und eine polternde Stimme erscholl.
Ahhh, fresh meat! Oh, sorry, I am the Aushilfe from Ubersee, I verwexlse my text immer wheeder. Damn, what I’ve got to say? Wait, nix vorsagen... Ah, okay: Ahhh, ich werde mir Waffeln aus deinen Knochen backen! Was it right ausgeproken?“
“Ey, haben die den Butcher recycelt? So in natura besehen muss ich sagen, alle Achtung, wenn ich nicht als kleines Kiddy damals mir schon fast die Hosen vollgeschissen hätte, dann würde ich das jetzt nachholen.”
„Oh no boy, I’m not the Butcher. Even though das copyright das wohl erlauben wurde. I’m the smith. So, who’s the first, wen soll ich zuerst bash on the head?“
“Wenn du uns so fragst...”
„Okay, YOU!“
“AAAAhhhhhh!”
Klaus rannte vor dem dickbäuchigen, nichts desto trotz höllischen Schmied davon, immer schön um die diversen Schmiedemöbel herum (was brauchte der eigentlich zwei Stapel Fässer in seiner Schmiede?), während Gozudin den Gefallenenclan inhumierte und Geli ab und zu einen Pfeil in Mr. Smiths dicken Hintern schoss. Dummerweise wollte dem Dicken die Puste überhaupt nicht ausgehen. Glücklicherweise hatte die bisherige Rennerei in Sanctuario Klaus’ Kondition soweit verbessert, dass er ausreichend Vorsprung herausholen konnte, dass letztendlich der Schmied auf der anderen Seite eines Fässerstapels stand, nicht mehr weiterwusste und schließlich die Lust verlor. Gerade als des Schmieds suchende Augen die bisher unbehelligte Geli ins Visier nahmen, kam Gozudin angestürmt.
„Ah![*grunt]“
Auch wenn der Schmied offensichtlich tief getroffen war, so war er immer noch zu einer Erwiderung bereit.
“AU!“
Über Gozudins Kopf kreisten Sterne und er wirkte tatsächlich etwas benommen. Sein nächster Schlag ging wohl deshalb daneben.
„Ah![*grunt]“
Dafür steckte Gelis nächster Pfeil im Hintern des Schmieds. Besser gesagt, er verschwand darin.
„[*grunt]“
Vielleicht irritierte den Schmied der Pfeilschaft im Allerwertesten, vielleicht war er auch bloß in einer solchen Kampfsituation mit Zuhauen und Konversation führen überfordert, jedenfalls hatte auch sein Gegenschlag den Paladin nicht treffen können.
„Ah![*grunt]“
“AU!“ [*Gluck,gluck] [*Knock]
„Ah![*grunt]“
Schlag, Gegenschlag, Parade, Pfeil in Hintern und so weiter wechselten sich ab, bis schließlich
„Aaaah!“ der Schmied zu Boden fiel und sich unter ihm eine rote Lache ausbreitete.
Der Gegenstand, weshalb des Schmieds Laufbahn gerade endgültig beendet worden war, baumelte unschuldig an einem Gestell neben dem Amboss.
 
Ja, der unlogische Aufbau des Klosters :lol: Ich hab mich auch schon immer gefragt wie sie sich dafür rechtfertigen würden.

Aber der Austauschschmied is echt ne tolle Idee, macht Laune :top: Vor allem mit Pfeilen im Hintern.
 
Mr. Butch Smith
]“Ey, haben die den Butcher recycelt? So in natura besehen muss ich sagen, alle Achtung, wenn ich nicht als kleines Kiddy damals mir schon fast die Hosen vollgeschissen hätte, dann würde ich das jetzt nachholen.”[/color]
„Oh no boy, I’m not the Butcher. Even though das copyright das wohl erlauben wurde. I’m the smith. So, who’s the first, wen soll ich zuerst bash on the head?“
“Wenn du uns so fragst...”
„Okay, YOU!“
“AAAAhhhhhh!”


:lol:

echt klasse, lohnt sich die wartezeit aufn update :D
 
was schreib ich nun...

Hallo werte Leserschaft,

es geht weiter (höre ich da ein erleichtertes Seufzen?). Wenn auch mühselig.
Hab mir zwar schon kurz überlegt, meine Schreibezeit für einen gewissen anderen Schreibwettbewerb (:hy: Thorfax, viel Glück damit) aufzusparen, aber -
ich hasse unvolllendete Geshichten.
Drum geht's hier tatsächlich weiter.
 
Gehe direkt in das Gefängnis

Gozudin nahm den begehrten Hammer von seinem Gestell.
“So, den Hammer hätten wir. War das... war das wirklich alles?“
“Was willst du denn noch, der Kampf war hart genug!”
“Ich meinte nicht die Herausforderung. Ich meinte, war das wirklich alles, was wir mitbringen sollten?“
“Hä? Hast du etwas Lust, noch mehr Schnickschnack zu Charsi zu schleppen?”
“Nun, seht Euch doch um: dies ist eine Schmiede. Mit Werkzeugen. Und da der bisherige Besitzer dank unserer Mithilfe zur Hölle gefahren ist, wäre es doch nur recht und billig, wenn unsere Auftraggeberin ein wenig mehr von diesen Gerätschaften zu Verfügung hätte – zumindest so lange, bis sie wieder hier ihrer Arbeit nachgehen kann. Aber... sie hat nur nach dem Hammer gefragt. Kein Wort von einer ’Zange des unbarmherzigen Kneifens’ oder von einem ’Kalten Kübel der Kühlung’ oder gar von einem ’Extrem schweren und dennoch leicht transportablen Taschenamboss“ oder dergleichen, nicht einmal etwas Rohmaterial für die gröbsten Reparaturarbeiten wurde erbeten, nichts. Und wenn ich mich hier so umschaue – ich kann auch beim besten Willen nichts entdecken, was wir ihr wenigstens als Bonus mitbringen könnten. Hier scheint alles nur Dekoration zu sein. Das erscheint mir doch recht merkwürdig“
“Na, wenn du eh nichts anderes mitnehmen kannst, dannn lass es doch. Wenn der Schmiedezusel noch nachträglich was einfällt, soll sie halt die Kosten für eine Extra Stadtportalrolle übernehmen.”
Gozudin war es zufrieden und sie kehrten samt Questitem per Stadtportal direkt zurück ins Lager.
Cain schien (wie immer) hoch erfreut über ihre Rückkunft und begrüßte wieder mit
”Bleibt ein wenig und hört zu!”
Doch als er merkte, dass nur das Angebot der kostenlosen Identifikation unbekannter magischer Gegenstände in Anspruch genommen werden sollte, bekam sein Ton etwas verklemmt verzweifeltes.
”Wollt ihr nicht doch noch ein wenig mit mir plaudern? Ich wüsste da vielleicht ein paar interessante Fakten über den Horadrimmalus in eurem Gepäck und die Schmiedekunst im Allgemeinen!“ (Klaus wunderte sich schon fast nicht mehr, woher Cain das mit der erfolgreichen Abholung des Hammers wusste) “Oder unterhaltet euch mit mir wenigstens ein bisschen über das Wetter!”
“Jetzt mal ganz entspannt, alter Mann! Was bist du denn so verkrampft und warum fuchtelst du so übertrieben mit deinen Händen?”
Jetzt fing Cain fast an zu flüstern.
”Es ist Akara! Sie schaut dauernd zu mir herüber! Wenn ich nicht ernsthaft beschäftigt wirke, kommt sie noch herüber und spricht mich an! Ich muss hier etwas Dringendes zu erledigen haben – oder wenigstens so wirken! [*manisch zu Akara rübergrins, dabei übertrieben wink und pantomimisch andeut, dass gerade ein weltbewegendes Problem erörtert werden muss] Die hat mir schon zugeblinzelt!! Und vorhin hat sie auch noch so was mit ihrer Zunge gemacht!!!”
“Das ist doch alles halb so schlimm. Schlimmstenfalls kommt sie tatsächlich herüber, na wenn schon, dann identifizierst du sie einmal so richtig uind anschließend werdet ihr schon was zum Plaudern finden.”
”Meint ihr?”
Klaus klopfte dem Horadrimrentner ermutigend auf die Schulter und schlenderte mit Gozudin zu Charsi.
”Ah, habt vielen Dank, dass ihr mir den Hammer zurückgebracht habt. Zum Dank werde ich einen Gegenstand eurer Wahl verzaubern.“
“Al…“
“Stop, Gozu, das heben wir uns für später auf. Wenn du größer bist. Da gibt’s bessere Sachen. Und, was ist jetzt?”
Charsi hängte den Hammer neben der Schmiede auf.
”Wie bitte? Was meint ihr?“
“Der Hammer ist wieder da, jetzt kann es doch losgehen mit dem Popelschwerter–zu-Kalaschnikows schmieden. Jetzt kannst du doch dein magisches Dingsbums machen, damit alle Jägerinnen zum Beispiel Interkontinentalraketen statt Holzpfeilchen verschießen können. Oder fehlt was, brauchst du noch Meteoriten-Erz, Kryptonit, was weiß ich, einen dreifach ausgefertigten Fertigungsauftrag?“
”Ach so, nein, nichts dergleichen. Der Hammer ist bloß, wie soll ich sagen, ein Kultgegenstand. Klar ist er was Besonderes, beim Verzaubern für Gozudin werde ich ihn sogar wahrscheinlich benutzen, aber sonst... . Der wird nur an Feiertagen, wie zum Beispiel am heiligen Wiedereinsetzungstag der Leiter hervorgeholt.“
“Dann haben wir den ganz umsonst geholt und das ganze Gerede vom großen Schlag gegen das Böse war nur leeres Geschwätz?”
”Oh nein, der Malus ist schon wichtig für uns. Ohne ihn, das wäre wie Sonnwendfeier ohne Scheiterhaufen, wie Winteraustreibung ohne Karbatschen, wie Schlachtnetz ohne Vormund.“
“Äh… okay. Alles klar. Dann viel Spaß noch mit dem Hammer.”

Auch bei Kashya und Akara wurden sie für ihren Einsatz gelobt und es wurde viel davon gesprochen, dass jetzt dem Orden eine mächtige Waffe im Kampf gegen das Böse wiedergegeben worden sei. Klaus hegte so seine Zweifel, dass sich daraus etwas handfestes ergeben würde, zumal er keine Zunahme an geschäftig herumlaufenden Jägerinnen, welche Kriegsvorbereitungen getroffen hätten, sah. Wie auch immer, Akara quittierte die Bemerkung, dass sie jetzt weiter ins Kloster vordringen würden, wieder gedankenverloren mit ”Wie? Ach ja, schön, schön.“ und blickte dabei sehnsüchtig zu Good Old Cain.
Erst als Klaus sie so nebenbei fragte, ob sie sich “Schlacht- äh, netz ohne Erziehungsberechtigten” vorstellen könne, meinte sie
”Ihr meint wohl Vormund, nicht Erziehungsberechtigten. Und nein, Schlachtnetz ohne Vormund, das geht gar nicht. Schließlich geht Wiedereinsetzungstag ja auch nicht ohne Malus!“

Also kehrten sie wieder zurück in die Kaserne. Den Weg zum nächsten Stockwerk kannten sie ja schon. Dieses war anscheinend ein Gefängnis, natürlich gebaut nach den ehrwürdigen Regeln eines DungeonTM. Das äußerte sich darin, dass es denkbar ungeeignet als Gefängnis war: kein großer Zellentrakt mit ein paar Verwaltungsräumen, sondern wie in der Kaserne eine wahllos angeordnete Anzahl von mehr oder weniger großen Räumen, welche mit ungesicherten (!) Türen verbunden oder teilweise durch Gitter voneinander getrennt waren. Ein logischer Aufbau, geschweige denn einige elementar wichtige Räume wie zum Beispiel Schlaf- oder Waschräume fehlten gänzlich. Dafür gab es Geheimräume.
Selbst Gozudi zeigte sich gelinde überrascht, als sie an eine hervorstehende Ecke gerieten, welche durch Gitterwerk vom restlichen Raum getrennt war und dahinter Goldstücke auf dem Boden lagen. Nur durch die gemeinsame Suche fanden sie einen Wandabschnitt, welcher sich wie eine mobile Trennwand zur Seite schieben ließ und dadurch Zutritt zu dem verborgenen Raum gewährte. Und dahinter, in diesem eigentlich unzugänglichen Raum, standen drei Skelette und warteten auf Besuch! Nachdem Gozudin die Knochenmehlfabrikation beendet hatte (Geli hatte einen atemberaubenden, aber unbeachteten Catwalk draußen vor dem Gitter hingelegt), äußerte er seinen Unmut über die Raumverteilung.
“Schwester vom verborgenen Auge, dass Ihr ein Übungsgelände entgegen dem gesunden Menschenverstand habt bauen lassen, muss ich wohl zähneknirschend hinnehmen. Aber kommen da noch echte Klosterräume oder muss ich gar noch mit einem künstlich angelegten Höhlenlabyrinth rechnen?“
”Was meint ihr mit ‘echte Klosterräume’?“
“Einen Ort zur geistigen Erbauung, zum Beispiel. Eine Kirche!“
”Ja, das haben wir. Unsere Kirche ist gar nicht weit von hier. Und das Höhlenübungsgelände, daran sind wir ja schon draußen vorbeigegangen.“
“Das heißt - nach den Gesetzen der heroischen Dramatik -, dass nach diesem Level als Nächstes schon der ehemalige Ort der Ruhe und des kontemplativen Gebets, nun pervertiert und verwandelt in einen Vorhof der Hölle samt der finalen Begegnung mit Andariel kommt? Dann wären wir ja schon fast fertig!“
”Nicht direkt. Erst kommt noch ein Level mit einem Wegpunkt. Und dann geht’s – über ein weiteres Level – zum inneren Kloster, auch mit Wegpunkt, schließlich ist da unsere Kirche. Und danach erst kommen die Katakomben. Da müsste auch noch ein Wegpunkt sein. Erst weiter unten, mindestens ein Stockwerk tiefer würde ich unsere Gegnerin vermuten.“
“Halt mal, nur ganz kurz, damit ich das auch verstehe: ein Wegpunkt im äußeren, ein Wegpunkt im inneren Kloster, ein Wegpunkt dazwischen und dann noch einer in den – wie hast du das genannt? – Katakomben? Das sind vier Wegpunkte innerhalb eures Klosters!”
”Die Horadrim, welche die Wegpunkte eingerichtet haben, waren halt sehr großzügig. Die sind früher sehr gerne in ein Kloster mit vielen jungen Frauen gekommen, da war es nur praktisch, wenn man schnell mal... Äh, aber das habe ich nur sagen hören. Da fragt ihr am Besten Akara.“
Klaus verstand jetzt die Vorliebe Akaras für Männer mit einem ordentlichen Stab ein kleines bisschen besser, nur Gozudin grummelte noch eine Weile über die ihm verhasste Architektur.

Und so ging es weiter. Blitzkugelspucker namens Besudelte (also grottenhäßlich waren sie ja, aber besudelt?), Skelette mit Pfeil und Bogen oder gleich mit Feuerbällen, Ziegenmänner und dann noch Gespenster. Dass Gozudin zusammen mit Geli mehr oderweniger problemlos durch die
Gegnerhorden pflügen konnten (okay, der faule Schleimerhund war schon etwas heftiger) war eine Ehrensache, auch wenn Klaus so seine Bedenken hatte bei den ätherischen Gespenster. Die waren aber anscheinend so weltlich, dass ein ordentlicher Schlag mit dem Szepter durchaus Wirkung zeigte.
Im zweiten Stockwerk des Gefängnisses, wo sie einen Wegpunkt entdeckten, welcher von Gozudin zwar aktiviert , aber ansonsten grimmig ignoriert wurde, gab es dann doch Diskussionsbedarf.
“Hey, diese Steindingensstatue hat gerade einen Feuerball auf mich geschossen!”
”Achtung, das ist eine Gargoylefalle!“ ZACK!
“Ich hasse Fallen!“
“Ist ja auch voll unauffällig, so mitten in einem Kreuzgang aus Gitterstäben.”
Schließlich brach der steinerne Flammenwerfer schlagartig zusammen.
“Ich wollt euch ja in eurem Eifer nicht unterbrechen und wie man sieht, hat’s ja auch druchschlagenden Erfolg gehabt, aber... Ihr habt gerade mit Pfeil und Bogen und mit einer popeligen Keule eine massive Figur samt Podest aus Stein zertrümmert! Wie geht denn sowas?”
“Meine Waffe ist ein Szepter, keine bauernhafte Keule! Und prinzipiell geht es darum, die Wesenheit des Bösen zu zerstören, nicht nur die bloße äußere sichtbare Gestalt. Wenn diese dabei auch Schaden nimmt, so ist das nicht weiter vermeidbar.“
”Was mein Pfeile betrifft - ihr vergesst vielleicht, dass meine Pfeile nicht nur puren physischen Schaden übertragen, sondern auch mit der elementaren Kraft des Eises gesegnet sind.“
“Und das bisschen Eiswürfelwerfen macht eine Statue kaputt?”
”… Mir ging es auch bloß um die Wesenheit des Bösen.“
Klaus verzichtete auf eine Weiterführung der Diskussion, konnte sich aber zwei Räume weiter wieder nicht zurückhalten.
“Geli, jetzt hab ich doch noch mal ’ne Frage: wozu braucht ihr ganze drei Etagen Gefängnis? Und die ganzen Folteropfer hier ringsum – bist du gar nicht geschockt oder... bist du das von hier sogar gewöhnt?”
”Die drei Stockwerke waren ursprünglich gefüllt mit Weinkeller – das sieht man manchmal noch- , Vorratslager, Waffenlager, Übungsräume, Produktionsräume für Merchandising-Artikel – ihr hättet mal die kleinen Klosterfrau-Puppen sehen müssen, die waren soooo süß – Besuchertoiletten und so weiter. Erst als die Monster kamen, wurden sie zu Gefängnis I, II und III umbenannt. Hat aber leider nicht geklappt, die Dämonen streiften dennoch hier frei umher. Und die vielen Opfer, die wir unterwegs gesehen haben.. ja ja, schrecklich, furchtbar schrecklich. Ihr könnt aber sicher sein, das war vorher nicht da. Das waren die Unholde aus der Hölle, die wollen uns bloß eine schlechte Publicity anhängen. An diesen Gerüchten von wegen junge Frauen, allein in einem abgelegenen Kloster, sich selbst überlassen und irgend wann einmal auf die Idee mit den Peitschen kommend ist absolut nichts dran. Okay, wir hatten mal Besuch von einer Assasine, aber das war nur zu Lehrzwecken, das zählt nicht.“
“Die findet Ausreden, schneller als eine Maus ein Loch...” murmelte Klaus, als sie die letzte Gefängnisetage in Angriff nahmen.
 
wieder länger als ein Monat her, dass hier was geschrieben wurde...

UND HEPP!
 
It’s a long way to Miss Andariel

“Geli, ich hab da mal noch ‘ne Frage...”
”…die ich Euch sicher nicht zu Eurer Zufriedenheit beantworten kann.“
“Aber wir begehren dennoch zu wissen, warum auf unserem Weg der Zugang zu den Treppen immer geschützt ist, soll heißen durch kleine Kammern, Gittelabyrinthe oder gar einen Gitterkäfig wie im ersten Stockwerk abgeschirmt, während in der Gegenrichtung die Treppen vollkommen frei zugänglich sind. Das wirkt fast so, als wollte selbst die Architektur uns am Vorankommen hindern.“
“Äh, nein, das war eigentlich nicht meine Frage. Hey, aber jetzt wo du’s sagst... Stimmt, das ist schon ein bisschen seltsam! Da ist doch was faul!”
”Das weiß ich wirklich nicht, schließlich bin ich nur eine einfache Jägerin und war bei der Bauplanung nicht dabei.
Also ich hätte zum Beispiel auch nicht so viele Wegpunkte installieren lassen, zumal wir einfaches Fußvolk ja eh keine Benutzungserlaubnis hatten. Ich weiß heute noch nicht, wie man die Dinger bedient! Aber nein, die Horadrimtypen mussten ja flink zwischen den Stockwerken wechseln können, wenn sie mal wieder... und wir armen Jägerinnen konnten mal nicht eben mit einer Ohrfeige antworten, wenn so ein Zauberzausel seine Patschehändchen nicht ruhig hatte halten können und mit einem gemeinen Kichern durch einen Wegpunkt verduftete...“

“Die Horadrim haben die Mädchen hier begrapscht?!”
”Naja, so richtig hat sie keiner dabei gesehen, aber es gab mehrere Berichte, dass jemand sich unsittlich berührt gefühlt habe, während so ein Horadrim in der Nähe herumlungerte. Es gab dann eine Untersuchungskommission und das Ergebnis war, dass alles auf einen neuartigen, noch nicht ganz entwickelten Zauberspruch namens Telekinese geschoben wurde. Irgend ein messbarer Schaden war ja nicht entstanden und so ließ man die Sache irgendwann auf sich beruhen.“
“Wozu sollte man einen Zauber entwickeln, wenn er einen – verzeiht mir, wenn ich das so sage – derartig geringen Effekt erzielt?“
“Ach, da gibt’s noch mehr Zauberfertigkeiten, die nichts bringen. Hast du schon gewusst, dass die Barbaren theoretisch aus einer Leiche so ein Schreckensdingens machen können, so dass alle verbliebenen Monster erstmal abhauen? Der Clou bei der Sache ist, dass die Monster trotzdem irgendwann mal wieder kommen, die Vogelscheuche inzwischen kaputt ist und man über kurz oder lang auf jeden Fall die Monster killen muss. Dann kann man doch gleich seine Energie dazu nutzen, reinen Tisch zu machen, zumal es für die Leichenverwertung viel bessere Möglichkeiten gibt.
Was diese Treppen angeht, vielleicht wollten die Ordensschwestern ihre Kirche besser schützen oder vielleicht...”

Über architektonische Absichten, nutzlose Fertigkeiten und infinitesimale Monsterintelligenz diskutierend setzten sie ihren Weg fort.
Kurz bevor Klaus’ Füße streikten und er Geli äußerst heftig in der Aussage widersprechen wollte, dass es eigentlich zu viele Wegpunkt im Kloster gäbe, fanden sie den Aufgang zum Inneren Kloster. Bevor sie die Torflügel zu dem Innenhof, wo sich der Wegpunkt befinden musste, aufstießen, erledigten sie noch eine Gruppe von Gefallenen, welche sich zwischen den herumstehenden Weinfässern versteckt hatte. Überraschenderweise (und erfreulicherweise) war kein Wiederbelebungsschamane dabei, bedauerlicherweise jedoch ein Heldengefallener - irgend so eine verrückte Rotzbrut - , der seine Untergebenen ordentlich verstärkte. Letztendlich hatte Gozudin etwas Gold, ein magisches, ätherisches Messer und (o Freude!) eine Rune mehr in seinem Gepäck. Nach erfolgreichem Kampf wurde der Wegpunkt aktiviert und flugs zu einer Rückkehr ins Lager genutzt.

Während Gozudin und Geli mit Akara eine heiße Diskussion über das Kloster anfingen (Klaus hörte so Sprachfetzen von Akara wie „... ihr könnt mir glauben, so vitale Männer wie die Horadrim damals können durchaus eine Bereicherung im kargen Klosterleben sein...“ und von Geli „... früher mag es keine Telekinese gegeben haben, aber Fallen entschärfen war eindeutig eine unserer Spezialitäten. Warum steht das eigentlich nicht mehr auf unserem Lehrplan?...“), ruhte Klaus seine geplagten Beine im Schatten der Schmiede aus und plauschte ein wenig mit Charsi.
“Du, sag mal, jedes mal, wenn ich bei dir vorbeischaue, hantierst du mit so einem Schwert herum. Da muss ja ein Mordsding sein, so lange wie du daran rumbastelst.”
”Das? Ach, das ist Excalibur, das braucht eine echt gründliche Generalüberholung.“
“Ah, das Schwert aus dem Stein von König Arthur.”
”König Arthur stimmt schon, der wird sich über die Reparaturrechnung noch ganz schön wundern, aber das ist nicht das Schwert aus dem Stein. Das Schwert Excalibur ist nicht das mit der im-Stein-steck-Geschichte, das war ein anderes. Das hier ist das Schwert von der Fee aus dem See. Die hatte wohl noch etwas Passendes herumliegen und hat’s dann dem Arthur mitsamt der tollen Scheide geschenkt. Der hat dann auch nicht sonderlich darauf aufgepasst und es zum Schluss wieder in den See geschmissen. Dass sowas nicht gut ist – ich sag nur Korrosionsschutz -, hätte der sich aber auch denken können... Jedenfalls brauch ich da noch länger, vielleicht wird’s auch erst in zwanzig Jahren fertig. Kashya sagt immer, eher stürzt der Berg Arreat ein, bevor ich mit dem Schwert fertig bin.“
Klaus dachte da an einen wackelnden Weltsteinturm und ging lieber nicht näher darauf ein.
Als Gozudin und Geli geheilt, Überflüssiges verkauft und eventuell Nützliches in der Schatztruhe verstaut war, ging es wieder zurück zum Inneren Kloster. Die obligatorische Jägerinnenleiche am Wegpunkt (17 Goldstücke hatte sie bei sich gehabt, ha!) war inzwischen weggeräumt (ob die Gärtnerjägerinnen jetzt wieder ihren alten Friedhof benutzten?) und der Eingang zur Kirche lag trügerisch ruhig vor ihnen.
Ein letzter Hinweis auf die womöglich lauernden Gefahren in dem Sakralgebäude von Klaus an seine Mitstreiter und los ging’s. Drinnen lauerten tatsächlich Kugelblitzspucker und Aufstehmännchen mit Stammeshäuptlingen. Man beachte den Plural. Auch die Geistergespensterdinger trugen nicht dazu bei, dass die Recken ihre Beute störungsfrei einsammeln konnten:
Dank Gozudins ausgefeiltem Wechselrhythmus zwischen Ansturm, Niederstrecken und einfach bloßem Draufhauen konnten die Missgestalteten und Feuerballwerfer-Wiederbeleber gerade noch ausgeschaltet werden, bevor Geli den Überblick über die wuselnden Jetztbaldniemehraufstehmännchen verlor. Allerdings ertönte ein ekliges Kloanck, als Gozudin dem fünften Gefallenen das Szepter über den Kopf zog und sich einem Gespenst zuwandte. Zudem umfasst ihn von der anderen Seite eine Tentakel eines solchen Geistwesens, worauf aus dem offensichtlich vorbereiteten Niederstrecken ein schwächlich ausgeführter, harmloser Schwinger wurde.
“O weh, mir fehlt das Mana! Was -“
“RÜCKZUG!” brüllte Klaus, bevor Gozudin eine detaillierte Schilderung seiner aktuellen Gemütslage von sich geben konnte.
“Trink Schlumpfbier!”
“Wa-“
“Einen Manatrank, trink einen Manatrank!”
[*GluckGluck]
“Mein Szepter ist beschädigt! Ich fürchte, es ist zerstört, bevor der Kampf endet!“
“Mensch, schieß die Viecher mit ‘nem Heiligen Blitz ab, Geli soll sich derweil um die restlichen Wichtelzwerge kümmern!”
Die ätherischen Monster hatten den durch die kurze Flucht gewonnenen Abstand fast schon überwunden, während Gozudin ein klein wenig verwirrt und dennoch konzentriert in die Gegend starrte.
FTWÄNG, FTWÄNG, FTWÄNG
Drei Blitze schossen in kurzem Abstand aus Gozudin auf die Geistwesen, das erste brach fast lautlos in sich zusammen. Das nächste bekam wohl wieder aus einem Reflex heraus einen Schlag mit dem Szepter verpasst. Danach nutzte Gozudin die bewährte Hasenfußtaktik, blieb jedoch nach ein paar Meter stehen und schickte wieder einige Blitze Marke „Holy Pala“ seinen Gegnern entgegen. Im Zusammenspiel mit Geli wurden die restlichen Widersacher erstaunlich schnell stillgelegt.
“Man kann ja auch ohne physische Gewalt die Gegner bezwingen! Das wusste ich bisher noch gar nicht!“
“Na warte erst mal ab, wenn du deinen Hammer rausholen darfst – dann willst du gar nichts anderes mehr.”
Bevor das restliche Kirchenschiff geplündert, Entschuldigung, von den Schergen der Hölle befreit wurde, entschlossen sich die drei, die auf dem Boden (und in den Sarkophagen) liegenden Güter einzusammeln, zu verkaufen und die eigene Gesundheit respektive die geistigen Kräfte wieder auffrischen zu lassen. Und natürlich etwaige schadhafte Waffen reparieren zu lassen.
Nach dem kurzen Intermezzo im Lager gingen sie frisch gestärkt daran, den Rest der Kirche zu erkunden. Die Seitenschiffe waren mit interessanten Wandmalereien verziert und durch Wände vom Hauptschiff abgetrennt. Vielleicht wollte man durch die potentiellen Touristenströme nicht im Gottesdienstbetrieb gestört werden. Jedenfalls waren dort keine Gegner mehr, anscheinend waren die alle schon beim vorangegangenen Gefecht angelockt und erledigt worden.
In der Mitte der Kirche, der von einem mächtigen, besudelten Altar beherrscht wurde, tauchte aber wieder ein besonderer Vertreter der Gegnerfraktion auf. Ein grünes Skelett, offensichtlich magisch begabt, nahm sie ins Visier. Der erste Gedanke Klaus’ war, dass der Knochenmann hier schon so lange auf sie hatte warten müssen, dass er schon Moos angesetzt hatte. Aber als grüne Giftsphären aus den Knochenhänden auf sie zurasten, musste er unwillkürlich an seine alte Comicsammlung denken. Da gab’s doch auch so einen Superhelden, der grüne Strahlen verschießen konnte. Grüne Leuchte, genau, das musste er sein – zugegeben, ein bisschen arg mager und auf der falschen Seite von Gut und Böse, aber ansonsten...
Dank seiner gedankenverlorenen Nostalgie geriet Klaus in das Schussfeld und Gozudin konnte mit Geli fast ohne Gegentreffer die knochige Giftspritze erledigen. Aber eben nur fast: Geli war plötzlich von Kopf bis Fuß in ein wenig ansprechendes Grün getaucht, Gozudin hatte wohl auch was abbekommen und Klaus war es speiübel.
Nichts desto trotz waren die zwei Kämpen wild entschlossen, die restliche Kirche auch noch abzuklappern. Bei dem nachfolgenden Scharmützel gegen eine Gefallenenclique im hinteren Teil der Kirche konnte man zum Glück keine Beeinträchtigungen bemerken, Gelis Treffsicherheit und Gozus kräftiger Schlagarm funktionierten immer noch hervorragend. Und glücklicherweise fand sich bei der Beute ein kleines, schwarzes Fläschchen, welches Gozudin als Gegengift erkannte.
Ganz der Gentleman überließ Gozudin Geli den Trank, welche auch sofort wieder ihre natürliche Färbung annahm. So schnell, wie der Trank verschwand, hatte Klaus gar nicht protestieren können. Von wegen jedem ein bisschen oder erst mal ausprobieren, ob dieses spezielle Gegengift überhaupt für genau so eine Vergiftung gedacht war und helfen könne (Klaus hätte sich gerne als Versuchskaninchen hergegeben). Nichts da, nicht einmal daran schnuppern hatte er können. Und jetzt war es weg, verschwunden. Klaus war es eh egal, er fühlte sich zum Kotzen, auch die rätselhafte Chamäleonfähigkeit von Geli ging ihm am – halt mal, er fühlte sich wieder putzmunter! Offenbar war die Wirkung des Giftes abgeklungen, eine so spontane Genesung hatte er allerdings noch nie erlebt.

“Na, Geli, Gozu, alles klar? Jetzt, wo die Monster alle platt sind, könnte ich noch mal in Ruhe die Kirche hier anschauen oder habt ihr’s eilig?”
“Auch wenn die Bedrängnis der Schwestern vom Verborgenen Auge schon lange andauert und sie sehnsüchtig der Befreiung ihres Stammsitzes harren, so wird wohl eine kurze Besinnungspause unsererseits in diesen ehemals geheiligten Mauern von niemandem verurteilt werden können. Vielleicht nutze ich die Gelegenheit für ein reinigendes Gebet....?“
Klaus seufzte beim Gedanken daran, dass Gozudin seine Leidenszeit durch die eben erwähnte Aura vielleicht hätte verkürzen können. Dann fiel ihm wieder ein, dass die Auren von Gozudin bisher keinen Einfluss auf ihn hatten und er stapfte nicht weniger missmutig durch das Kirchengebäude.
Zuerst hatte er daran gedacht, die Bayeux-Wandteppich-Wandmalerei zu inspizieren, immerhin hatte er sie damals beim Durchspielen eher ignoriert denn wahrgenommen. Als er aber die erste Figur in ihrem typischen rot-braun-blau-quasigold sah, kehrte er wieder um. Irgendwelche Mittelaltercomicstrips anzustarren ohne Kenntnis der Hintergrundgeschichte zu haben kam ihm dämlich vor. Zumal es ja keine echte Geschichte war, das war bloß erfunden für irgendwelche Computerkiddies, wahrscheinlich sogar mit der Absicht, dass es bloß gut aussah, ohne jegliche Bedeutung. Schlimmstenfalls war es nur eine Kopie aus der wahren Realität, ohne jeden Bezug zu Sanctuario. Irgendwie taten ihm die Jägerinnen fast leid, Klaus fühlte sie um ihre kulturelle Identität betrogen.
Spätestens als Klaus in der leeren Sakristei stand, riss ihm der Geduldsfaden.
“Was haben sich die Heinis von Blizzard eigentlich gedacht, als sie eine Sakristei ohne Einrichtung und Zugang von außen gemacht haben? Wir machen eine Kirche und, oh, na klar, die braucht einen Altar, ein paar Bänke und wie wär’s denn mit einer Sakristei? Dass die aber irgendeinen Nutzen haben sollte, ist uns egal, Hauptsache, wir haben einen Zugang zu den grusligen Katakomben. ZU DEN DREISTÖCKIGEN KATAKOMBEN, WOHLGEMERKT!”
“Werter Freund, was meint Ihr mit den Heinis von Blizzard?“
 
Zuletzt bearbeitet:
Jaaa, ich weiß, die Sommerferien sind lang vorbei und taugen nicht als Ausrede.
Aber wozu bauche ich Ausreden für's posten :p ?

Damit wird's heute ein Sextupel-Post.
 
Abstiegsgefährdet

“Blizzard ist die Spieleschmiede, die Diablo erschaffen hat. Mitsamt dem ganzem Kram, der dazugehört. Also Levels, Monster, Gegenstände, Fertigkeiten, einfach alles. Genau genommen auch dich. Und Geli, Akara, Warriv, sogar Gheed.”
“Dann meint Ihr die göttliche Entität, die das Universum und somit auch ganz Sanctuario erschaffen hat. Und Ihr seid offensichtlich nicht im Einklang mit all den göttlichen Entscheidungen.
Als Verteidiger der einzig wahren Kirche des Lichtes kann ich Euch nur den Rat geben: hütet Euch vor häretischen Gedanken und anerkennt Eure Euch zugewiesene Rolle im Angesicht der göttlichen Allmacht, auch wenn sie Euch unbedeutend und gering erscheinen mag. Die Rolle, nicht die Allmacht, meine ich natürlich damit.“

“Göttliche Allmacht, pah! Die bei Blizzard, das sind stinknormale Menschen wie... ich, keine Götter. Und für die ist das alles bloß ein Spiel!”
“Es gibt immer wieder Menschen, denen das Schicksal als ein willkürliches Kinderspiel von menschengleichen, doch übermächtig göttlichen Wesen vorkommt. Ihr glaubt also an die Heinis von Blizzard, das respektiere ich. Meine Anbetung gilt Zakarum, der Heiligen Kirche des Lichtes. Vielleicht vermag ich eines Tages, Euch von Eurem Irrglauben... Ihr seid nicht zufällig an einer Konvertierung interessiert?“
Klaus schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. Gozudins Bekehrungsversuche und das theologische Gespräch fanden vorerst keine Fortsetzung. Dafür trabten sie eilig zum Wegpunkt vor dem Kircheneingang zurück, denn Gozudin sah mittlerweile recht blass aus. Die Vergiftung war bei ihm zwar auch schon abgeklungen, aber seine Lebenskraft war noch sehr gering. Gozudin selbst war guter Dinge, da es keine überlebenden Gegner mehr gab und ihm „ja kein Schaden mehr drohe“. Auf Klaus Einwand, dass ein kleines Stolpern und ein daraus folgendes Nasenbluten vielleicht schon ausreiche, wurde Gozudin nachdenklicher. Auch wenn er von der anscheinend unsichtbaren Monsterklasse „Stolpern“ noch nie gehört hatte.

Im Lager plauderte Klaus noch ein wenig mit Gozudin über die bisher gesammelten Schätze. Irgendwie erschien der Gang durch’s Lager dadurch ein bisschen mehr wie ein guter, alter Einkaufsbummel und wie ein Stück aus dem wahrem Leben. Ohne ein paar belanglose Worte hätte es sich doch zu sehr nach einer seelenlosen, zur absoluten Effizienz herabgewürdigtem, quasi mechanischen Handlungsweise... ab und zu vergaß Klaus, dass er in einem Computerspiel war.
Jedenfalls fielen die Worte El, Nef, Eld, Eth, Tir und Klaus’ Gehirn fing unbewusst an zu rattern.
“Da könnte man doch glatt eine Stahlwaffe basteln.”
“?
Ich meine, mein Szepter ist bereits aus Metall, was bedarf es da einer Bastellösung?“

“Nein, ich meine, - ach ist ja egal, was kann denn dein Szepter so?”
“Die magischen Eigenschaften meiner eisernen Waffe sind wahrlich schockierend: es erhöht meine Fertigkeit des Trotzes und der Macht um eine ganze Stufe, steigert meinen Angriffswert um sage und schreibe 23 und -“ Gozudins Augen funkelten vor Stolz “es ermöglicht mir, einen zusätzlichen Blitzschaden den Gegnern beizubringen.“
“Dann bist du ja echt ein Glückspilz. Von wie viel Blitzschaden reden wir denn?”
“Nicht weniger als 1 bis 7!“
Der Stolz in Gozudins Stimme grenzte an Hoffart.
“Toll.
Komm mit, wir schauen mal, ob sich bei Charsi was Gescheites shoppen lässt.”

Beim ersten Besuch waren eine Keule mit +7 Giftschaden und ein Krummsäbel mit einem Sockel und erhöhter Haltbarkeit das Highlight. Flugs durch das Stadtportal und wieder zurück ins Lager (Gozudins fragender Blick sprach Bände) und schon gab’s ein neues Auswahlsortiment. Ein zweifach gesockeltes Zweihänderschwert und eine Handaxt mit 1 bis 10 Blitzschaden plus zusätzlich 15 Angriffswert rissen diesmal auch nicht vom Hocker. Beim dritten Mal aber (Gozudin schien langsam zu kapieren, worum es ging) fanden sie, was Klaus suchte: ein zweifach gesockelter Flegel.
Gozudin davon zu überzeugen, seine gesammelten Runen in die Löcher im Flegel zu stopfe, erforderte etwas mehr Überredungskunst.
“So, und jetzt mach mal eine Tir und eine El Rune ‘rein. Aber pass auf die richtige Reihenfolge auf!”
“Muss ich diese wertvollen Zeugnisse mystischer, äh, nun, was auch immer, eben diese besonderen Steine tatsächlich auf diese Waffe applizieren? Könnte ich sie nicht lieber an geeigneteren Stellen unterbringen, zum Beispiel eine auf der Innenseite meines Schildes, da ist die Rune auch vor zufälliger Zerstörung beim Kampf geschützt. Und diese El –Rune, die wäre doch sicherlich am Helm außerhalb der Reichweite von diesen bösartigen Gefallenen, außerdem könnte der zusätzliche Lichtradius dort als eine Art Gesichtsfelderleuchtung von Nutzen sein.“
“Du meinst Stirnlampe. Und nein, damit das ordentlich funzt, müssen die in den Flegel. Sei ganz beruhigt, bisher ist noch keine Rune zerbrochen – weder im Inventar, noch wenn sie versockelt war. Muss wohl mit dem von dir erwähnten mystischen Zeugs zusammenhängen.”
“Aber… aber wenn ich diese Runen in den Flegel einbringe, dann... dann muss ich ja den Flegel auch nutzen und werde mein Szepter aus der Hand legen müssen. Und dann fehlt mir die Erweiterung meiner Macht!“
“Ich find’s ja auch schade, dass du die Geli nicht mehr sooo mächtig unterstützen kannst, aber glaub’ mir – dieses eine Mal noch -, so’n Stahl-Flegel ist echt besser als dein bisheriges Schlagdraufstäbchen.”
Gozudin grummelte noch eine Weile, von wegen Stahl-Flegel, wenn die Waffe doch hauptsächlich aus Holz bestünde, doch befolgte er Klaus’ Rat. Nachdem das Runenwort gebaut war, wollte Gozudin zuerst rechthaberisch verkünden, dass die neue Waffe gar nicht so mächtig sei. Als er sie jedoch probeweise durch die Luft schwang, konnte man seinem anerkennenden Blick jedoch entnehmen, dass sie ihm ganz schnell gefallen würde. Das Szepter wurde vorsichtshalber in der Truhe verstaut und nicht gleich für schnöden Mammon bei Charsi verscherbelt.

Dann ging’s zurück in die Jägerinnenkirche (Klaus überlegte kurz, dass die Jägerinnen vom Verborgenen Auge das besagte Auge sehr gut in ihrer Kultstätte verborgen haben mussten – er konnte es nirgends ausmachen) und hinab in die Katakomben, welche über eine einladende Wendeltreppe im rechten Querschiff betreten werden konnten.
In den Katakomben sah es dafür nicht ganz so heimelig aus. Das Grau in Grau der aus akkurat glatten Steinen gemauerten Wände, spärlich beleuchtet von ein paar Fackeln, wurde nur ab und zu von ein paar roten Farbtupfern unterbrochen. Dass es sich dabei um blutrote Spritzer handelte, konnte Klaus’ Stimmung auch nicht aufheitern. Auch eine munter vor sich hinsprudelnde Blutquelle löste in Klaus keine freundschaftlichen Gefühle für die „Heinis von Blizzard“ aus, sondern eher eine Mischung aus Beklemmung und Unverständnis (Mein Gott, woher hatten die so viel Blut? Wer hatte denn bitte hier unten eine Pumpe installiert, bloß damit das eklige Zeug dauernd umgewälzt wurde und sprudelte? Und warum zur Hölle hatten die Jägerinnen, die sonst doch hier unten die Schatztruhen nachfüllten und die Fackeln am Brennen hielten, keine Baustellenabsperrung um dieses Loch errichtet oder zumindest ein paar Bretter darüber gelegt?) Gozudin und Geli ließ dieser Anblick allerdings völlig kalt.
Der Paladin schwang nur seinen Flegel hin und her und schien hin- und hergerissen zwischen der Begeisterung für sein neues Spielzeug und der Frustration über den Levelaufbau. Nicht nur , dass es sich um einen DungeonTM handelte, der Zugang war auch noch zentral, so dass man sich zur Orientierung verheißenden Außenwand erst einmal durchkämpfen musste!
Geli aber war wieder unauffällig still und perfektionierte ihren Catwalk, auch über geringere mächtige Unterstützung kam von ihrer Seite kein Wort des Bedauerns. Wahrscheinlich konnte sie gar nichts dazu sagen.
Im zweiten Untergeschoss fanden sie ein morsches Bücherregal, das beim leisen Antippen durch Gozudin fast völlig zusammenbrach und einen Folianten preisgab. Klaus befürchtete schon, dass auch dieser schimmelig und unbrauchbar wäre, allerdings schien der alte Schinken noch ganz in Ordnung und enthielt einige Stadtportalrollen. Klaus fiel gerade noch ein, dass beim Verstauen im Inventar und überhaupt...
“Das ist irgendwie komisch.“
“Was meinst du?”
“Habt Ihr schon einmal etwas von literarischem Kannibalismus gehört? Ich glaube, ein Stadtportalfoliant hat gerade einen anderen in meinem Inventar aufgefressen!“
”Wie meinst du das, fehlen jetzt ein paar Stadtportalrollen?“
“Das nicht. Ich hatte noch zwölf Schriftrollen und in dem eben gefundenen Buch waren vier Rollen. Jetzt habe ich zwar mathematisch korrekt sechzehn Schriftrollen, aber... die sind in einen einzigen Folianten! Der andere ist weg, verschwunden!“
”Dann sind wenigstens keine Stadtportalrollen verschwunden. Ist doch auch okay.“
“Das schon, aber... ich finde das verwirrend. Und beunruhigend.“
Klaus gefiel die Vorstellung nicht, von einem verwirrten und vor allem verunsicherten Paladin in diesen deprimierenden (und gefährlichen) Gewölben beschützt zu werden.
“Wahrscheinlich war der Einband schon so alt, dass er zu Staub zerfallen ist, als du ihn in dein Inventar geschmissen hast. Und die Blätter, die Schriftrollen, also, äh, die müssen dann wohl von alleine an die richtige Stelle gerutscht sein.”
Gozudin war zufrieden und ließ seinen restlichen Frust an den regelmäßig auftauchenden Gegnern aus. Dank der neu eingebauten Manarückgewinnung nutzte er sogar seine Angriffsfertigkeiten öfter. Kurze Zeit darauf fanden sie den Wegpunkt, aktivierten ihn und stapften stoisch zum wohl diametral angelegten nächsten Treppenabgang. Mit ihnen ging’s echt abwärts.

Auch im zweiten Untergeschoss fanden sich keine Blumengestecke. Sarkophage schon, und man merkte den Katakomben an, dass hier die besseren Jägerinnen zur Ruhe gelegt worden waren: es gab hier nicht so abgetretene, direkt in den Boden versenkte Grabplatten und erst recht nicht in die Wände eingelassene Grablegen samt mumifizierter Überreste wie im Mausoleum und der Krypta bei Blutrabe. Gozudin hatte zwar (glücklicherweise) nicht diese Vergleichsmöglichkeit, aber Klaus erinnerte sich sehr wohl an den Urlaubstrip nach Paris mit seinem Schnuckelchen, wo Fräulein „Hach-das-ist-doch-sicher-gruslig-und-romantisch – endlich-was-für-dich-und-für-mich“ ihn zu einer Führung durch die Katakomben überreden hatte können. Nein, hier war alles ordentlich und überhaupt nicht muffelig (von der roten Wanddekoration und ähnlichem mal abgesehen). Drei Stockwerke Katakomben für die Elitejägerinnen und ein Winzigfriedhof plus zwei Nebenstellen für das Jägerinnenfußvolk stimmten Klaus allerdings ein klein wenig nachdenklich...
Endlich fanden sie den letzten Abgang und sahen sich in einem Raum, der von einigen hell lodernden Feuern erhellt war, wieder.
“Okay, Gozu, Stadtportal aktivieren und noch ein Mal ins Lager. Dort letzte Vorbereitungen treffen und dann – let’s get ready to rumble!”
 
Ich habe ja schon mal erwähnt, dass ich unvollendete Stories nicht leiden kann.
Und dass diese Geschichte schon lange auf die Fortsetzung wartet, war mir auch klar.

Tja, dann kommt hier noch ein Kapitel. Womit ich hier im FAS mit meinem Oktupelpost (kann man das so nennen?) in einem Storythread wohl eine Singularität darstelle.

Übrigens, eigentlich wollte ich das Kapitel schon zum 31 Oktober fertig haben. Da sieht man mal wieder wie faul und bequem ich bin.
 
Echt der Hammer

Die Ausrüstung wurde noch einmal vorsorglich repariert (nur die von Gozudin, Geli schien auf ihre Sachen besser aufzupassen), der Heiltrankvorrat kontrolliert und eine Großfamilienpackung Gegengiftelixiere gekauft. Klaus bemühte sich, durch halblautes "[*WeißeHai-Meldodie-sing]damdamdamdamdamdam" etwas Atmosphäre zu erzeugen, aber seine Mitstreiter zeigten keinerlei Anspannung oder gar wachsende Begeisterung für den vor ihnen liegenden Kampf gegen die berüchtigte Zwischenbossin.
Klaus erläuterte Gozudin gefühlte drei Mal (und reale sieben Mal) die anzuwendende Taktik, die zu erwartenden Räumlichkeiten und Gründe, warum Andariel (zumindest für Gozudin) eigentlich keine tödliche Bedrohung darstellen könne.
Die Lagerbewohner waren wie Geli und Gozu ähnlich gelassen, fast schon desinteressiert bezüglich des Showdowns. Dass schon alle Wegpunkte im Kloster erreicht waren und somit eine gemeinsame Rückeroberung im Bereich des Möglichen lag, interessierte keine Sau. Natürlich war es superwichtig, dass die Unterübelin, die sich in den Katakomben breitgemacht hatte und für eine giftige Atmosphäre sorgte, flachgelegt werden sollte. Aber erste Schritte - und sei es eine erste Wiederbegrünung der Klosterpforte durch die Gärtnerjägerinnen - waren offensichtlich erst nach dem Tod der Einfrauarmee geplant. Also entweder trauten sie Gozudins Schlagkraft nicht und hatten zu viel Schiss, dass Andariel mächtig sauer reagieren würde, wenn sie erst mal in ihrem Schönheitsschlaf gestört worden war und einen gewissen Paladin zur Wiederauferstehung ins Lager geschickt hatte (bitte bitte bitte bitte lass es die Auferstehungsvariante sein und nicht die „Eure-edlen-Taten-werden-blablabla“-Version). Oder die Wiederinbesitznahme des Klosters kam zu schnell und passte dem Management nicht in den Terminplan. Jedenfalls verhielten sich die Jägerinnen samt oberster Heeresleitung auffallend unauffällig, als Klaus von Gozudin beim achten Strategieerklärungsversuch am Wegpunkt durch demonstratives Winken mit einem Gegenelixierfläschchen gestoppt wurde. Nur Cain rief mit einem übertriebenen Augenzwinkern und einem schnellen Seitenblick zum spirituellen Führerbunker beziehungsweise –zelt ihnen hinterdrein:
”Aber ja doch. Wenn ihr anschließend weiter müsst, werde ich euch natürlich begleiten, das bin ich euch schuldig! Und wer sonst sollte denn für euch all die mysteriösen Gegenstände identifizieren, die ihr unterwegs aufsammelt?”

Zurück in dem lagerfeuerbeheizten Raum ließen sie es erst mal „langsam“ angehen. Was heißen soll, die Tür zum angrenzenden Raum wurde aufgestoßen und alles, was sich bewegte, wurde angegriffen. Okay, die vielen Feuer wurden großzügig umrundet und nicht angegriffen. Und der Bluttümpel in der Mitte blubberte nicht, wurde also auch nicht weiter beachtet. Aber die Schamanen und Gefallenen und Zombies und Missgestalteten (oder Entstellte? Hässliche?) wurden ordentlich verhauen beziehungsweise beschossen. Klaus war dabei nicht untätig, er probierte etwas ganz Neues und hielt einem Schamanen von hinten die Augen zu, bis ein anderer Schamane das Feuer auf ihn eröffnete. Als der vorübergehend geblendete Schamane wieder die Augen freibekam, sah er als erstes einen Feuerball auf sich zurasen. Geli hatte ihre liebe Not mit einem Paar Missgestalteter. Obwohl genügend Fässer im Raum standen, hinter der sie in Deckung hätte gehen können, stand sie meistens einfach ungeschützt mitten im Raum und wich notgedrungen ab und zu den Kugelblitzen aus – sofern sie diese kommen sah. Letztendlich war aber kein Monster Gozudins stahlharter Argumentation gewachsen.
Nach dieser ersten Schlacht wurde Beute (Gold und Heiltränke) eingesammelt oder zumindest notdürftig beiseite geräumt, damit nachher niemand mitten im Gefecht ins Stolpern geriet. Irgendwelche Kostbarkeiten waren nicht aufgetaucht. Als letzte Vorbereitung wurden noch zwei schwache Heiltränke von Gozudin und Geli geschlürft um etwaige Kratzspuren und blaue Flecken zu lindern und dann ging’s los.

Gozudin stieß das Tor zum Oberdämoninnenboudoir auf. Auch hier brannten Feuer (Wo war eigentlich der Rauchabzug?). Außerdem gab es dämonenspezifische Architekturelemente, zu denen Klaus eine ganze Enzyklopädie an Fragen eingefallen wären, hätte der Kampf gegen Andariel nicht unmittelbar bevorgestanden.
Aber zuerst wurde einer Gruppe Kugelblitzspucker samt Boss schnellstmöglichst der Garaus gemacht. Dann konnte Gozudin gerade noch den Gefallenenhäuptling auf der rechten Seite (musste der sich auch unbedingt in das Feuer direkt neben den Fässern stellen?) ausschalten und dann rauschte die Giftspritze Andariel auch schon höchstpersönlich heran.
”FÜRRRCHTE MI..” ZACK!
Gozudins stürmische Art unterbrach die Begrüßungsrede der Dämonenfürstin. Andariel blickte verwundert auf das kleine Menschlein vor sich, das enthusiastisch ihren neuerdings blutenden Bauchnabel zu vergrößern versuchte. Geli war intelligenterweise damit beschäftigt, die restlichen umherwuselnden Gefallenen, welche etwas enttäuscht schienen, dass der Paladin ihnen seine Aufmerksamkeit entzogen hatte, zu dezimieren. Andariel schwang ihren Oberkörper (der wohl aufgrund der hiesigen Befeuerung keine wärmende Oberkleidung benötigte) hin und her, als suche sie Unterstützung. Klaus konnte sich an diese Bewegung – aus anderer Perspektive gesehen – erinnern.
“Duck dich, die sprüht gleich...”
Und schon flogen giftgrüne Giftsphären im Halbkreise von Andariel. Klaus wurde von einen Brechreiz geschüttelt, während Gozudin der Lady mit der unmöglichen Frisur einen deftigen Schlag mit dem Schild versetzte. Poison Andy wurde zurückgestoßen und Gozudin trat ebenfalls einen Schritt zurück.
Der Abstand zwischen den zweien war also nicht wirklich groß, reichte aber aus, dass Gozudin wieder losspurten konnte. ZACK! [*GluckGluck] [*GluckGluck] Anscheinend hatte Gozu seine Giftelixier- und Manatrankvorräte angebrochen. Andariel wurde jetzt richtig wütend. Sie spuckte Gift und Galle – hauptsächlich Gift. Aber Gozu stand so günstig, dass ihn keine Giftkugel traf. Klaus hatte ebenfalls (relativ gesehen) Glück: er stand noch vornüber gebeugt und versuchte erfolglos zu… mit den Folgen der Übelkeit fertig zu werden, weshalb Andariels Auswurf folgenlos über ihn hinweg fegte. Geli allerdings, welche inzwischen erstaunlich viele Herumwusler getroffen hatte, war wieder in unvorteilhaftes Grün getaucht. Dennoch schoss sie mit einer stoischen Ruhe Pfeil um Pfeil in die Gruppe (oder waren das sogar Gruppen?) hinter Andariel.
Gozudin ging gleichfalls unbeirrt seinem Handwerk nach. Die Dämonenkönigin wollte ihm nicht nachstehen und ging zur Gegenattacke über. Ihre Skorpionschwanzextremitäten (meine Güte, wie sollte man die Dinger bloß nennen? Und wie konnte man mit so was jemals schlafen?) fuhren nieder und bildeten fast einen Käfig um Gozudin. Doch anstatt nun einen in Todeskrämpfen sich windenden, zerschmetterten Paladin zu erleben, machte es nur Knock und Gozudin hieb der verdutzten Viermeter Frau ein weiteres Mal seine Waffe vor den Latz.
”Gozudin
Gelis Stimme klang recht schwach.
“Sofort, werte Mitstreiterin!“
[*GluckGluck] ”Danke!“
”Hchrargh!”
Andariels nächste Giftattacke hatte Gozudins großzügige Hilfe – die Weitergabe eines Giftelixiers über mehrere Meter hinweg, mitten im Kampfgeschehen an die Bogensöldnerin - gerade wieder obsolet gemacht. Geli war wieder grün, Gozu hatte auch eine ungesunde Gesichtsfarbe und der bedauernswerte Klaus hatte sich gerade in dem Augenblick aufgerichtet, als eine Giftkugel über seinen Kopf fliegen wollte. Danke, Prost Mahlzeit.
Dafür fand sich Andariel wieder im Fokus diesmal zweier Kämpfer. Bogen und Flegel taten ihre Arbeit. Klaus stolperte halb blind direkt auf die drei Kämpfer zu. Gerade, als Gozudin eine Schritt zurück trat und seine Gegnerin frohlockend nachsetzen wollte, prallte Klaus gegen die Frontseite der Halbnackten. Andariel mochte zwar quasi unbekleidet sein, richtig erfreulich war der Zusammenstoß für Klaus allerdings nicht. So kalt und hart, wie sich die Haut der Dämonin anfühlte, war er fast froh, dass sich die zwei potentiellen Stoßdämpfer knapp über seinem Kopf befanden und nicht etwa in seine Augen pieksten.
Er erbrach sich direkt.
Andariel, die Dämonenkönigin, das Kleine Übel (wobei, klein war sie wie gerade erwähnt gewiss nicht) hatte Klaus bisher komplett ignoriert. Nun blickte sie angewidert auf ihren besudelten Bauch, wischte den Verursacher mit einer unwirschen Bewegung beiseite und richtete ihren standardmäßig hasserfüllten Blick wieder auf Gozudin. Aus ihrem Angriff auf den Paladin, der schon Schweißperlen auf der Stirn hatte, wurde allerdings nichts. Beim ersten Schritt nach vorne rutschte sie in der Sauerei vor ihr aus, ruderte mit den Armen und den Skorpiondingern in der Luft und wurde voll von Gozudins Flegel in seinem Gegenansturm erwischt.
Die Besetzerin des Klosters brach zusammen, um ihren Kadaver schossen Flammen aus dem Boden und züngelten durch den Raum, schließlich stieg eine Feuersäule aus ihrer Leiche empor. Gozudin stand schwer atmend daneben, wurde vom Feuer aber wie durch ein Wunder verschont. Klaus zog dennoch vorsichtshalber die Füße ein, als eine Feuerzunge an der Stelle vorbei kam, wo er nach Andariels Schlag benommen auf dem Hintern gelandet war.
”Goz..[/size]“ [*GluckGluck] ”Danke!“
Mit grimmiger Miene wurde die Machtaura unter Gozudins Füßen zu einer mit grünlich lilanen Sphären pulsierenden Aura gewechselt. Ah, Reinigung, der Getränkevorrat war wohl alle. Na ja, immerhin war hier der ganze Boden besudelt. Nicht nur von Klaus’ Hinterlassenschaft, Andariel hatte beim Kampf ganz schön bluten müssen.
Bevor der Raum endgültig von Gefallenen, Schamanen und nahe des Thrones von Zombies befreit wurde, sammelte Gozudin gelassen die von Andariel hinterlassenen Schätze ein. Während Geli aufpasste und verirrte Gefallene vorläufig daran hinderte, Gozudin zu stören, landeten eine seltene Lederrüstung (überhaupt nicht angesengt!), ein Rubin, ein grüner Brustpanzer von goldener Farbe (Arrrgh,warum musste es immer Isenhart sein?) und ein Paar einzigartige Panzerhandschuhe in seinem Inventar. Erst dann wurde das verstreute Gold eingesammelt und der hintere Bereich gesäubert.

Nach dem dritten erschlagenen Gefallenen war Gozudin plötzlich wieder topfit, doch zögerte er für zwei, drei Sekunden, weshalb sich ihm vier Gefallene vorsichtig näherten, um ihn gemeinsam in die Zange zu nehmen. Klaus wollte ihn schon warnen, da wechselte die Aura des Paladin erneut. Die Augen des heiligen Kriegers verengten sich zu Schlitzen, die Konzentrationsaura blühte auf und Gozudin reckte den Arm gen Saaldecke, als wolle er John Travolta Konkurrenz machen.
Ein Heiliger Hammer brach hervor und zog wirbelnd seine spiralförmig Bahn um Gozudin. Das Geräusch bei dem Zauber ließ den Eindruck entstehen, als hätten die Paladine zuviel Startrek gesehen und den Soundeffekt ihrer unvergleichlichen Fertigkeit an die heutige Zeit angepasst. Mehr oder weniger.
Die Gefallenen (und der Schamane) waren weniger von dem Klang als der Wirkung des Heiligen Hammers überrascht. Zwar nicht für lange Zeit, aber die verständnislosen bis panischen Blicke der kleinen Dämonen, die den Hammer auf seiner Bahn verfolgten und die unbeholfenen Versuche, vielleicht doch noch dem wirbelnden (Un)Heil zu entgehen, waren einen Oscar wert. Natürlich verfehlte der Hammer auch einige Gefallene, doch der zweite Hammer ließ nicht lange auf sich warten.
Die letzten drei Bewerber um den Siegesplatz bei last fallen standing wurden mittels Pfeil respektive traditionellem Flegeln zur Ruhe gelegt.
Als Gozudin gelassen und stolz von dem reichlich unbequem aussehenden Thron am Ende des Raumes zurückkehrte, stand Klaus auf, die Übelkeit war genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen war.
“Ich habe Andariel besiegt. Und ich hatte ein Level-up.“
Gozudin grinste bis über beide Ohren.
“Was du nicht sagst. Aber mal ehrlich, das war klasse Arbeit.”
Zu mehr Lob warKluas im Augenblick nicht fähig.
Geli hatte inzwischen auch wieder eine nmenschlichen (?) Teint, sagte aber nichts. Die finale Rückeroberung des Kloster war wohl nicht erwähnenswert.

Kurz nach Andariels Tod hatte sich ein Stadtportal geöffnet. Eigentlich war Klaus dieses Prozedere ja schon bekannt. Dennoch hatte er misstrauisch jeden Gefallenen beäugt, der auch nur ansatzweise in Richtung des Tores linste, während Gozudin und Geli unter seinesgleichen aufräumte. Klaus wäre sogar bereit gewesen, als Türsteher zu funktionieren, doch hatte kein Zombie oder Gefallener Anstalten gemacht, durch das Portal zu fliehen. In das Lager der Jägerinnen. Vielleicht hatte deshalb keiner einen Versuch gemacht.
Wie das mit dem Stadtportal funktioniert hatte, wusste Klaus trotzdem nicht – war das so was wie eine vorzeitige Questbelohnung, quasi eine Gratificatio Praecox?
Egal, jedenfalls schritten sie gemeinsam hindurch, um den Jubel der befreiten Massen zu empfangen.

Cain zeigte echte Freude. Wobei es wohl eher die Freude über eine baldige Abreise war. Auch Charsi fand freundliche Worte (die einzigartige Isenhart Kiste nahm sie ohne mit der Wimper zu zucken entgegen), wenngleich sie keinerlei Bestrebungen zeigte, ihre Schmiede zusammenzupacken und wieder ins Kloster zu verlegen. Selbst Kashya stand wie eh und je mit verschränkten Armen in der Nähe des Lagerfeuers.
”Endlich können wir jubeln...“
Blablabla. Akaras Rede enthielt zwar hochtrabende Worte, danach passierte aber rein gar nichts. Klaus hatte den Verdacht, dass die Jägerinnen wohl auch noch hier sein würden, wenn er mit Gozudin aus der Hölle selbst zurückkehren würde. Was er für sich nicht wirklich als Reisepläne vorhatte. Aber letztendlich war alles erledigt und die Zeit des Abschieds war gekommen.
Er wusste nicht so recht, was er erwarten sollte. Würde nun eine tagelange Reise durch Berge und Wüsten folgen mit einer großen abschließenden Begrüßungszeremonie in Lut Gholein à lá „Hallo, wie geht’s, lange nicht mehr hier gesehen!“? Wo waren eigentlich die Kamele? Oder kam zuerst noch eine Art Vision von einem armseligen Typen, der einem Engel mit Kapuzenshirt was von wegen elendslangem Wüstentrip und spooky Weggefährte vorjammerte – und dann der Filmschnitt zum Marktplatz in der Wüstenmetropole? Warum hatte Warriv nicht vor der letzten Reise den Wegpunkt in der Wüstenstadt aktiviert? Ein großes Abschiedsfest konnte man jedenfalls nicht erwarten; die Jägerinnen waren genauso unbeteiligt wie immer.
Klaus schirmte vorsichtshalber schon einmal mit der linken Hand seine Augen ab, um die helle Sonne (deren Standort er natürlich nie ausmachen können würde) und die Hitzewelle der Wüste besser zu verkraften.
Und dann wurde es für einen winzig kurzen Augenblick schwarz um ihn, als Gozudin das Reiseangebot von Warriv annahm.


Er stand wieder vor dem großen Holztor, durch das er vor was weiß ich wie langer Zeit in das Lager der Jägerinnen gekommen war. Es war mitten in der Nacht, ziemlich kalt und vereinzelt sah man noch Kinder im Halloweenkostüm fröhlich hüpfend ihre Tüten mit Süßigkeiten schwenken, während sie mit ihren Freunden im fahlen Licht der Straßenlaternen heimwärts eilten und nebenher ihre Großtaten beschnatterten.
Ein schwarzer Engel, wahrscheinlich auf dem Weg zu einer Party für eindeutig erwachsene Mädchen, lächelte ihm im Vorübergehen zu. Sie hatte eindeutig keinen Lichtradius unter ihren Füßen. Dies war wohl nicht mehr die Welt von Sanctuario.
Verwirrt und fröstelnd steckte Klaus seine Hände in die Taschen seiner Kutte. Er stutzte kurz und zog etwas, das er in der rechten Tasche ertastet hatte, heraus. In seiner Hand lag ein kleines Messerchen. Es sah zwar ganz normal aus, aber.... irgendwie fühlte es sich doch beschädigt an.




ENDE
 
Hehe, ist doch noch fertig geworden :)

Ich hab ja immer mitgelesen, auch wenn ich mich nicht immer dazu geäußert habe. Andauernd posten obwohl man nichts wirklich zu sagen hat außer immer wieder dasselbe liegt mir nicht unbedingt.

Trotzdem wirklich toll geworden, wie eigentlich alles von dir :D
 
# was santa sagt

Schön das die geschichte nochn abschluss gefunden hat und du die muse hattest weiterzuschreiben obwohl kaum jemand was gepostet hat


was wir nur gemacht haben um dir deinen Oktupelpost zu ermöglichen :ugly:
 
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