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--------> Weltenöffner <------
Prolog
Vor einiger Zeit, ich glaube es war im Jahr 2001 oder 2005 oder die Zeit dazwischen, so genau weiß ich das nicht mehr, hielt ich mich in einem Sanatorium auf. Der Grund spielt keine Rolle, nicht die Geräusche, die Gerüche, nicht all das Gewürm in meinen Gedanken, nein, der Grund spielt keine Rolle. Der Grund spielt keine Rolle.
Aah ja. Oben in den Bergen lag es, weit abgeschieden von allem anderen. Dort hoffte ich, die Ruhe zu finden, die mir unter den Millionen Menschen im Tiefland nicht vergönnt war. Aber es wurde nicht besser. Auch die gelegentlichen Pausen in der virtuellen Welt, wo ich mich seltsam heimisch fühlte, halfen da nicht. Im Gegenteil, es wurde mit dem Trost, den ich dort erfuhr, immer schlimmer.
Geschichten von Barbaren, Zauberern, Assassinen, Amazonen, Paladinen und Druiden, von sprechenden und denkenden Golems gar, von Freud und Leid, tiefer Liebe, noch tieferen Gräben und den ewigen Abgründen des Lebens und der Hölle. Was habe ich mit diesen Charakteren mitgelitten, mitgelacht und mich mitgefreut und ihren allzu frühen Tod eigensüchtig betrauert. Ich hielt es für Geschichten, meistens jedenfalls.
"Fort, Fort, Fort! aus meinen Gedanken" rief ich den Stimmen zu, aber sie liessen mich nicht. Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.
Eines Abends, es war Sonnenwende, als das Geschrei der anderen Sanatoriumsgäste langsam nachließ, schließlich verstummte, sah ich durch die hübschen Gitter meines Zimmers. Die Abendsonne ließ flüssiges, feuriges Blut die Zinnen des Arretsch herunterlaufen und ich sah plötzlich einen riesigen Schatten, der einem merkwürdig verbuckelten Menschen ähnelte, die Hänge des Berges entlang rasen, der irgendwann von den Mauern der.... des Sanatoriums, das aufzusuchen ich mich wie gesagt vor einiger Zeit entschloß, verschluckt wurde.
Mir wurde kalt und ich schloß die Fenster. Aber die Kälte wich nicht. Ich drehte mich um und sah zu meinem Entsetzen den buckligen Schatten in meinem kleinen Raum stehen. Ein Zischen kam aus dieser Richtung, Nebel machte sich breit und ich hörte wie aus weiter Ferne eine Stimme flüstern: "Nimm, du Dame, was Deines ist...."
Mit einem Mal war der Buckel von der Schulter des Wesens verschwunden und kurz darauf auch das Wesen selbst.
Was blieb, war ein Haufen Pergament. Woher es kam, ich kann es nur vermuten, nur, dass es für mich bestimmt war, aber nicht für mich allein, das steht fest.
Ihr alle sollt es erfahren, denn ihr alle wißt bereits. Ihr wißt, dass meine Gedanken Realität sind, meine und Eure. Jenen, die nicht wissen, sei gesagt: Öffnet Eure Sinne, denn die Entscheidung ist nah.
Mehrere Jahre verbrachte ich mit dem Zusammensetzen des brüchigen Pergaments, denn durch eine Ungeschicklickeit oder Ängstlichkeit meinerseits verbarg ich das Pergament vor den Blicken anderer unter der dünnen Matratze meines Bettes, dann unter den Dielen. Den Anfang dessen, was Ihr nun erfahren sollt, habe ich rekonstruiert. Ich bin immer noch am Zusammensetzen, Jahre andauernde Qual und Hoffnung zugleich. Ruhiger bin ich geworden und das Sanatorium habe ich längst verlassen.
Meine Wohnung ist hell und erheblich grösser als das Zimmer im Sanatorium. Neben meiner unbeachtlichen beruflichen Tätigkeit studiere ich Platon und Aristoteles, Ovid und Cäsar, die heilige Hildegard von Bingen (keine Ahnung wer die heiliggesprochen hat), Nostradamus, Newton und Leibniz, Kant, den Maxwellschen Dämon, Mach und Einstein, Bohr und den kryptischen Ouspensky. Chrizkov habe ich vergessen zu erwähnen oder kommt der erst noch....
Meine Techniken im Schwertkampf sind recht weit entwickelt, im Dojo ist man etwas mißtrauisch mir gegenüber(meinem Meister fehlt mittlerweile eine Fingerkuppe- aber das war keine Absicht!), aber das nehme ich hin, meine Selbstverteidigungskünste sind überdurchschnittlich - etwas, was ich jeder Dame von Stand anraten würde - und überhaupt, ich bin gewappnet, so gut es nur geht.
Eine modische Marotte von mir, wie meine wenigen Freunde meinen, ist, dass ich stets einen Holzstab mit mir führe, mit einigen Verdickungen an gewissen Stellen und mittlerweile recht fein gemasert. Ein schönes Stück um dass mich meine Freundinnen beneiden. Freilich wissen sie nicht, wofür ich ihn verwende. Ich belasse es meist dabei, dass ein Stab in den Weichteilen eines Mannes mehr Schäden anrichtet als ein hilfloser Schrei. Ausserdem passt er in meine Handtasche.
Merkwürdig, dass jener junge Barbar aus dem Pergament so zuversichtlich in seine - oder unsere? Zukunft blickt. Wie gesagt, ich bin noch nicht am Ende. Ein beachtlich großer Haufen wartet noch seiner Entzifferung. Trotz Scanner, Computer und all meiner Freizeit weiß ich nicht, wann ich damit fertig sein werde. Ich habe allerdings so eine Ahnung.
Gebe Gott, dass es nicht zu spät ist.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapteil 16
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Prolog
Vor einiger Zeit, ich glaube es war im Jahr 2001 oder 2005 oder die Zeit dazwischen, so genau weiß ich das nicht mehr, hielt ich mich in einem Sanatorium auf. Der Grund spielt keine Rolle, nicht die Geräusche, die Gerüche, nicht all das Gewürm in meinen Gedanken, nein, der Grund spielt keine Rolle. Der Grund spielt keine Rolle.
Aah ja. Oben in den Bergen lag es, weit abgeschieden von allem anderen. Dort hoffte ich, die Ruhe zu finden, die mir unter den Millionen Menschen im Tiefland nicht vergönnt war. Aber es wurde nicht besser. Auch die gelegentlichen Pausen in der virtuellen Welt, wo ich mich seltsam heimisch fühlte, halfen da nicht. Im Gegenteil, es wurde mit dem Trost, den ich dort erfuhr, immer schlimmer.
Geschichten von Barbaren, Zauberern, Assassinen, Amazonen, Paladinen und Druiden, von sprechenden und denkenden Golems gar, von Freud und Leid, tiefer Liebe, noch tieferen Gräben und den ewigen Abgründen des Lebens und der Hölle. Was habe ich mit diesen Charakteren mitgelitten, mitgelacht und mich mitgefreut und ihren allzu frühen Tod eigensüchtig betrauert. Ich hielt es für Geschichten, meistens jedenfalls.
"Fort, Fort, Fort! aus meinen Gedanken" rief ich den Stimmen zu, aber sie liessen mich nicht. Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.
Eines Abends, es war Sonnenwende, als das Geschrei der anderen Sanatoriumsgäste langsam nachließ, schließlich verstummte, sah ich durch die hübschen Gitter meines Zimmers. Die Abendsonne ließ flüssiges, feuriges Blut die Zinnen des Arretsch herunterlaufen und ich sah plötzlich einen riesigen Schatten, der einem merkwürdig verbuckelten Menschen ähnelte, die Hänge des Berges entlang rasen, der irgendwann von den Mauern der.... des Sanatoriums, das aufzusuchen ich mich wie gesagt vor einiger Zeit entschloß, verschluckt wurde.
Mir wurde kalt und ich schloß die Fenster. Aber die Kälte wich nicht. Ich drehte mich um und sah zu meinem Entsetzen den buckligen Schatten in meinem kleinen Raum stehen. Ein Zischen kam aus dieser Richtung, Nebel machte sich breit und ich hörte wie aus weiter Ferne eine Stimme flüstern: "Nimm, du Dame, was Deines ist...."
Mit einem Mal war der Buckel von der Schulter des Wesens verschwunden und kurz darauf auch das Wesen selbst.
Was blieb, war ein Haufen Pergament. Woher es kam, ich kann es nur vermuten, nur, dass es für mich bestimmt war, aber nicht für mich allein, das steht fest.
Ihr alle sollt es erfahren, denn ihr alle wißt bereits. Ihr wißt, dass meine Gedanken Realität sind, meine und Eure. Jenen, die nicht wissen, sei gesagt: Öffnet Eure Sinne, denn die Entscheidung ist nah.
Mehrere Jahre verbrachte ich mit dem Zusammensetzen des brüchigen Pergaments, denn durch eine Ungeschicklickeit oder Ängstlichkeit meinerseits verbarg ich das Pergament vor den Blicken anderer unter der dünnen Matratze meines Bettes, dann unter den Dielen. Den Anfang dessen, was Ihr nun erfahren sollt, habe ich rekonstruiert. Ich bin immer noch am Zusammensetzen, Jahre andauernde Qual und Hoffnung zugleich. Ruhiger bin ich geworden und das Sanatorium habe ich längst verlassen.
Meine Wohnung ist hell und erheblich grösser als das Zimmer im Sanatorium. Neben meiner unbeachtlichen beruflichen Tätigkeit studiere ich Platon und Aristoteles, Ovid und Cäsar, die heilige Hildegard von Bingen (keine Ahnung wer die heiliggesprochen hat), Nostradamus, Newton und Leibniz, Kant, den Maxwellschen Dämon, Mach und Einstein, Bohr und den kryptischen Ouspensky. Chrizkov habe ich vergessen zu erwähnen oder kommt der erst noch....
Meine Techniken im Schwertkampf sind recht weit entwickelt, im Dojo ist man etwas mißtrauisch mir gegenüber(meinem Meister fehlt mittlerweile eine Fingerkuppe- aber das war keine Absicht!), aber das nehme ich hin, meine Selbstverteidigungskünste sind überdurchschnittlich - etwas, was ich jeder Dame von Stand anraten würde - und überhaupt, ich bin gewappnet, so gut es nur geht.
Eine modische Marotte von mir, wie meine wenigen Freunde meinen, ist, dass ich stets einen Holzstab mit mir führe, mit einigen Verdickungen an gewissen Stellen und mittlerweile recht fein gemasert. Ein schönes Stück um dass mich meine Freundinnen beneiden. Freilich wissen sie nicht, wofür ich ihn verwende. Ich belasse es meist dabei, dass ein Stab in den Weichteilen eines Mannes mehr Schäden anrichtet als ein hilfloser Schrei. Ausserdem passt er in meine Handtasche.
Merkwürdig, dass jener junge Barbar aus dem Pergament so zuversichtlich in seine - oder unsere? Zukunft blickt. Wie gesagt, ich bin noch nicht am Ende. Ein beachtlich großer Haufen wartet noch seiner Entzifferung. Trotz Scanner, Computer und all meiner Freizeit weiß ich nicht, wann ich damit fertig sein werde. Ich habe allerdings so eine Ahnung.
Gebe Gott, dass es nicht zu spät ist.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapteil 16
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