Wenn ich bei Deus Ex nen schießwütigen Irren spielen will, kann ich das tun. Wenn ich bei Deus Ex nen schleichenden Schatten spielen will, kann ich das tun. Wenn ich bei Deus Ex nen Hacker spielen will, kann ich das tun. Und das Spiel wird sich jedes Mal völlig anders spielen.
Jetzt versteh ich erst wovon du redest
Seh ich anders, siehe unten.
Die Tarnkappe ist super, weil die auch noch den Schaden um zig Prozent erhöht. Taktisch irre gut auf den höheren Schwierigkeitsgraden auch damit wegzurennen
Zumindest Infiltrator, Vanguard und Adept sind fundamental andere Spielerlebnisse.
Essentiell drückst du nur die Maustasten und n paar Zahlentasten und du wirst dich auch immer mal wieder in ner Deckung befinden, aber im Grunde genommen sind das die drei klassischen Archetypen: Archer, Fighter und Mage. Spielen sich dementsprechend fundamental anders. Es gibt keine verschiedenen
Skillungen, aber auch nur weil du am Ende des Spiels sowieso quasi ausgeskillt bist.
Klar, man *kann* auch mit allen Charakteren einfach hinter der Deckung sitzen und mit der SMG draufziehen, aber damit verdirbt man sichs ja selbst.
Das war in Mass Effect 1 sogar noch stärker ausgeprägt als in ME2. In ME2 hat jede Klasse mit der Heavy Pistol und der SMG (und dem fuckin Nuklearbombenwerfer, wenn man will) genug Feuerkraft unterm Arsch um einfach so durchzukommen. In ME1 nicht. Mit der blöden Pistole hast du ja nix todbekommen und warst komplett abhängig von deiner Klasse.
Der Vanguard macht übrigens einfach *pervers* viel Spaß, wenn du den nie gespielt hast solltest du das tun. Hab dieses Wochenende erst noch Arrival mit meinem Vanguard und meinem Sentinel durchgespielt. Völlig verschieden.
Das ganze Moralgelumpe und die tollen Dialoge sind doch nur Augenwischerei, die über ein eigentlich total simples Gameplay hinwegtäuschen soll. Im Fall von ME schafft sie das auch, keine Frage. Aber wie weiter oben schon gesagt: Gute Dialoge und ne starke Hintergrundgeschichte machen kein Rollenspiel aus.
Seh ich anders. Du drückst das jetzt platt aus, aber gute Dialoge und eine starke Hintergrundgeschichte
befördern Charakterentwicklung und -interaktion und darum gehts doch irgendwie in nem Rollenspiel.
Wie du jetzt den Big Bad umlegst ist doch irrelevant. Du latschst in jedem Spiel die selben Korridore runter und schlachtest die selben Gegner (Deus Ex ist die lobenswerte Ausnahme). Ob du das jetzt mit Feuer vom Himmel, Pfeilen, Schwert oder Axt (respektive Biotik, Sniper, Assault Rifle oder Shotgun) tust ist mir für das Spielgefühl erstmal latte. (wobei ich wenn ich die Wahl habe *immer* Feuer regnen lasse
)
Der Psioniker in SS2 hat auch keine "anderen Hindernisse" als der Marine, sondern nur ein anderes
Arsenal für die
selben Hindernisse. In DAO halt auch.
Ich kann ja auch in Diablo 2 "völlig verschiedenes" Gameplay mit den verschiedenen Klassen (und da noch verschiedene Skillungen) haben. Das macht aus D2 noch lange kein Rollenspiel. Es hat *bestenfalls* RPG-
Elemente. Aber das - für mich - zentrale Gefühl im Rollenspiel "das bin ICH wo da rumläuft und ICH treffe die Entscheidungen und ICH rede mit Leuten" kommt da nicht auf. Das is ja der Witz. Ne
Rolle spielen. Und die "Rolle" wird ja nicht gewonnen aus der Art wie man die Gegner grillt, sondern aus den Maximen (~Charaktereigenschaften) nach denen man sonst so handelt. Mehr
ob man die Gegner grillt als
wie.
Mir ist das dann auch sowas von egal ob dieses Gefühl eine Illusion ist.
/edit: Anderer Punkt: Ein Rollenspiel ohne "Augenwischerei, die über ein eigentlich total simples Gameplay hinwegtäuschen soll" ist doch nil. Objektiv betrachtet gibt es in allen Rollenspielen since the dawn of time vielleicht ~10 verschiedene Quests und ~5 verschiedene Rahmenhandlungen. Das "Drumrum", die Immersion, macht das doch erst spannend.