anzug sollte der schwarze nadelstreifen vom abschlussball ausreichend sein, auch wenn dieser nicht maßgeschneidert ist, oder?
Wenn das Teil zu edel ist, ist es vielleicht nicht so günstig. Man erwartet "passende" Kleidung, Abendgarderobe gehört prinzipiell erst mal nicht dazu. Wenn Bankkaufmann prinzipiell das Ziel ist, muss er sich ohnehin weitere Klamotten zulegen, da würde ich dann lieber vorher noch mal einkaufen gehen.
sollte man noch erwähnen, dass man zb noch gewillt ist (sofern man eine stelle bekäme) sachen wie nen schreibmaschinen-schreib-kurs oder tiefergehende word, excel kurse belegt oder noch praktikum machen würde, oder ist das zu aufdringlich?
Das ist eine Ausbildungsstelle, da lernt man alles, was man braucht. Als Bankkaufmann braucht man auch nicht Maschine schreiben, zumindest nicht wie eine Sekretärin. Wenn man merkt, dass die Fragen auf eine Fähigkeit hinzielen, die man vielleicht noch üben kann, kann man das erwähnen, aber ansonsten ist das nicht nötig. Das ist was anderes als bei einem späteren Einstellungsgespräch nach der Lehre. Hier geht man einfach davon aus, dass man die nötigen Kenntnisse lernt.
€: ganz vergesen: soll er sich telefonisch doer per email rückmelden, dass der termin in ordnung geht? würde interesse zeigen...?!
Wenn die Terminvorgabe per EMail kam, kann man auch per EMail antworten. Ansonsten ist die Sekretärin, die er da dann am Telefon hat, nicht wirklich interessiert, mit ihm zu reden
Generell zu solchen Gesprächen: Die machen nicht umsonst zwei Schritte. Die haben 20 Ausbildungsplätze und 100 Kandidaten. Im ersten Schritt machen sie eine Art Eignungstest und stellen sich danach eine Rangliste mit 30-40 Kandidaten auf. Diese bitten sie dann quasi der Reihe nach zu einem Gespräch. Im Test geht es um Fertigkeiten, Wissen, Logik, eventuell Texte schreiben usw. Im Gespräch geht es um persönliches Erscheinungsbild, Verhalten, Motivation, Auftreten, Selbstbewusstsein u.ä. Bei mir war das Gespräch sogar in einer großen Gruppe mit mehreren Anwärtern (20 oder so).
Was die nicht sehen wollen, sind Leute ohne Manieren, nuschelnde Typen, Schauspieler, übersteigertes Selbstbewusstsein... du weißt, was ich meine. Es ist aber zum Beispiel gar kein Problem, wenn man zugibt, sehr nervös zu sein, wenn man das tatsächlich ist. Da hat jeder Verständnis für. Die wollen keine perfekten Menschen, sondern Leute, von denen sie glauben, dass man aus ihnen Bankkaufleute machen kann, die man auf Kunden loslassen kann, die sich mit ihren Kollegen verständigen können, die bereit sind, sich anzupassen und zu lernen, also einfach normale Menschen, die bereit sind, etwas aus sich zu machen.
Davor muss man keine Angst haben, sondern Respekt. Wenn dem Interviewer die Nase nicht passt, hilft alles Auftreten nichts. Wenn man aber schon nach 5 Minuten nach dem späteren Gehalt fragt, hilft auch ein toller erster Eindruck nichts. Wenn man gebeten wird, zu erzählen, sollte man das tun. Wenn man etwas gefragt wird, antwortet man kurz und bündig, wenn das möglich ist. Der gesunde Menschenverstand hilft hier viel weiter, so man ihn denn hat.
@drago: darf man fragen, warum nicht mehr oder was du nun machst?
Ich habe festgestellt, dass ich mit der Mentalität in der Bank nicht klar kam. Alten Omas Sparverträge aufschwatzen oder jahrelang in einer Zweigstelle rumsitzen waren nicht so das, was ich wollte. Also habe ich Informatik studiert.
/P.S.: Die Frage nach den eigenen Schwächen wird viel zu sehr überbewertet. Es ist eine Art Provokation, um festzustellen, ob jemand auch auf unangenehme Fragen vernünftig reagiert. Es gibt da auch andere Fragen (Warum ausgerechnet die Sparkasse? Sehen Sie immer so aus?), bei denen man ggf. auch entsprechend reagieren kann, aber ohne unhöflich oder patzig zu werden. Eine witzige Antwort kommt sicher gut an, aber nur 1-2 Mal, danach gilt man als Komiker und wird nicht ernst genommen. Eine eigene Schwäche wäre zum Beispiel Prüfungsangst. Kann jeder nachvollziehen, ist überhaupt kein Problem und weit verbreitet, liefert aber auch keinen Angriffspunkt.
Eine andere Idee ist die coole Masche nach dem Motto: ich habe keine eklatanten Schwächen, von denen ich wüsste. Muss man aber der Typ für sein. Anderes Beispiel: ich bin völlig unsportlich, unmusikalisch, ich nasche zu viel, ich kann nicht einparken, keine Ahnung von Politik. Also Dinge, die für den Beruf uninteressant sind. Was man auf keinen Fall hat, sind Schwächen, die man in dem Beruf besser nicht hätte: Rechtschreibung, Rechnen, Krawattenallergie... Sowas ist mit Vorsicht zu genießen.