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Trang-Ouls Triumph [Ich denke, also bin ich: Teil 5]

Ja, so ist der Satz zu lesen - die gewellten Kingen der beiden Kris-Dolche fangen den Schlag des Engels ab. Ich gebe zu, dass ich ihn bewusst so formuliert habe, weil es verwirrend ist. Guter Stil? Nein. Ein wenig arschig? Jap. Mit euch kann mans ja machen? Tut mir Leid :D.

Blauzorn...whoops? Ich war immer davon überzeugt, dass das Tyras Schwert ist, weil wer interessiert sich schon für Izzy? Es kann sein, dass ich genau das Gleiche schon in Akt 4 gesagt habe. Und es dann wieder vergessen. Ist es schlimm, wenn ich es jetzt nicht ändere ;)?

PS: ein kurzer Epilog zum Verbleib des Generals in der Hölle wäre vielleicht noch schön - der ist ja nicht einfach weg...
*unschuldiges Pfeifen* Lose Enden, die ich noch adressieren sollte...könnte...will? Ich weiß nicht, wovon du redest...
 
Danke!

Danke, dass du uns für 6 Jahre auf eine Reise mitgenommen hast, die zumindest ich nie erwartet hätte, als ich zum ersten Mal "Ein Bild entsteht." gelesen habe.

Oft haben wir gesagt, wie du dich als Autor gesteigert hast, und es endet auf dem Gipfel.

Mir gefällt das Ende, ich mag es sehr. Ich habe während der 6 Jahre zwei Mal wieder von vorne angefangen mit der Geschichte. und nun da sie zu Ende ist, weiss ich, es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich sie gelesen habe.

Falls solche losen Enden noch einmal aufgegriffen werden, poste es bitte hier rein. Thread ist abonniert, dann weiss man, falls noch was ist. Wäre auch mal nice gewesen, sich im RL zu treffen um darüber zu reden. Falls du je in die Schweiz kommst -> pm, auf ein Bier.

Du hast dir den Titel "Storywriter of the Years" sowas von verdient! :kiss: :hy:
 
So, dann möchte ich noch ein paar Worte verlieren, nachdem sich der Staub des Endes ein wenig gelegt hat.

Ich danke euch auch. Allen, die jetzt noch mitlesen, und diesen Irrsinn bis zum Schluss verfolgt haben. Ich hab es wieder und wieder gesagt: wenn ihr mir nicht ständig gesagt hättet, wie sehr ihr mitfiebert, wäre ich nie so weit gekommen, immer wenn ich mir dachte "ah ne, eigentlich ist es doch Unfug, dass du das hier immer noch machst", musste ich dran denken, dass ich viele von euch enttäuschen würde.

Natürlich hat es mir auch so Spaß gemacht, sonst hätte ich ja nie angefangen, aber die Motivation durch euch war genauso essentiell. Ich freue mich unglaublich, dass ich euch liefern konnte, was ich nie zu träumen wagte - ne abgeschlossene Geschichte.

Aber es gibt doch noch lose Enden, sagt ihr? Fakt.


Und darum gibt es auch einen Epilog :D.


Jetzt setz ich noch einen drauf: ich hab ihn sogar schon fertig geschrieben!

Aber ich würde euch noch um etwas bitten, während ich ihn in Geiselhaft halte (nein, Quatsch, hört mich an): jegliche Fragen, die ihr noch habt, stellt sie bitte jetzt! Wenn es nur etwas Kleines ist, beantworte ich es gern an dieser Stelle. Aber wenn es etwas Größeres ist, was euch unter den Nägeln brennt, und wo ihr auf jeden Fall wissen möchtet, wie es ausgeht - ihr hab jetzt noch die Chance, dass ich es offiziell mache. Weil einen "und dieser Charakter übrigens..." Satz bringe ich immer noch wo unter.

Alles, was bereits angesprochen WURDE, ist aber schon verarbeitet (ich wage zu behaupten, dass ich das aber sowieso schon geplant hatte - der Epilog stand auch schon ewig in Stein gemeißelt ;)).

Und, was mich ebenfalls noch freuen würde, sind ein paar Geschichten von euch. Wie seid ihr auf die Story aufmerksam geworden, habt ihr euch zwischendurch mal gedacht "ne jetzt wirds mir zu blöd...", seid ihr wieder gekommen nach einer Zeit der Enttäuschung? Wart ihr womöglich von Anfang an dabei?

Ich würde mich auch sehr freuen, wenn manch bis jetzt stummer Mitleser den Mut aufbringen würde, ein Hallo zu sagen. Muss ja nicht viel sein :). Ich hatte ab und an das Gefühl, das hier für etwa fünf Leute zu machen, auch egal, war es wert, aber wer weiß, vielleicht seid ihr ja doch eine schweigende Masse und nicht nur die hilflos nostalgischen Reste eines toten Forums :D. Wie ich, schätze ich.
 
ne Stimme von einem etwas stummerem Mitglied der Gesellschaft?
kk...

Gut, ich war jetzt nicht die ganze Zeit stumm, aber hab doch eher wenig geschrieben :D

Grundsätzlich habe ich Fan Stories zu der Zeit immer als "meh, schon wieder so ein trottel, der meint ein gutes "Buch" einfach mal in nem Forum schreiben zu können" betrachtet. Jo, alles was ich bisher so gelesen habe zu der Zeit war eher meh-grottig und habe Grundsätzlich die Finger von solchen Sachen gelassen.
War hier nicht anders. Ich dachte erstmal ... "och ne Yawg, biste jetzt auch so einer" ... und habe das schön ignoriert.
Dann kam ein Tag wo mir so richtig langweilig wurde ... ich war verwzeifelt ... und hab angefangen zu lesen, weil ich sämtliche Bücher im Haus entweder schon 2-3 mal durch hatte oder sie nicht Wert waren nochmal gelesen zu werden.
Tjo ... war zumindest die erste Fanmade Story ich nicht gleich am Anfang gesagt habe: ne scheiße, weg damit. War erst mal so ein "evtl kann das ja noch was werden" und als ich alles aufgeholt hatte war es ein "das ist richtig gut" :D

Nur, als ich dann aufgeholt hatte gab es für mich später ein Problem, unregelmäßige Updates ...
Ja, sowas macht mich fertig, den Grund dafür hab ich eigentlich auch erst anfang Januar diesen Jahres erfahren. Ich hab die Diagnose Asperger Autist bekommen und diese Gruppe neigt anscheinend dazu auszuflippen wenn irgendwas nicht nach Plan läuft ... selbst wenn es nicht der eigene Plan ist >.<
Hab ansonsten früher selbst nie Verstanden warum das so ist. Hurra für ne Erklärung \o/

Anyway, zur Story ansich: Es ist nicht so, dass ich das als unübertroffenen Weltklasse Roman ansehen würde, aber ein Prädikat beste Fanmade Story die ich jemals gelesen habe bekommt es schon. War fesselnd, man hat ständig auf Updates gewartet und überprüft (selbst wenn klar war, dass keine da sind ...) und mehr kann man wirklich nicht erwarten. Es ist (zumindest später) schon besser als so manche offiziellen Bücher ... auch wenn hier und da sich in fast jedem Kapitel noch Fehler eingeschlichen haben.
Problem bei mir ist: Ich sehe die Fehler, bin dann aber zu sehr mit lesen beschäftigt, vergesse dann wo sie waren und hab kein Bock mehr danach zu suchen, also wird auch nix reportet :D

ansonsten zum Schluss noch:
Ich hab kein Problem wenn jemand ankündigt etwas zu bringen ... ich habe nur ein Problem wenn dieser jemand sagt er habe es bereits fertig, präsentiert es aber noch nicht >.<
 
Ich bin und war kein stummer Mitleser aber ich beantworte gerne deine Frage:

- Ich habe die Story zwar erst in den ersten Kapiteln von Akt 5 entdeckt, aber seit ich euch eingeholt hatte (das war bei Q4-5) war ich immer dabei und habe fleißig F5 gedrückt. :ugly:
- Enttäuscht oder gelangweilt war ich nie.
- Mein Ansporn den Roman zu lesen: Ich wollte mich mit der D2 Handlung befassen, weil ich keine Ahnung hatte warum ich beispielsweise am Flammenfluss rumlief und Monster zerhackte. Da es sehr langweilig war sich alle Gespräche (ingame) anzuhören, kam mir deine Geschichte sehr gelegen. Grundsätzlich ist das auch genau mein Genre, so Fantasy-Zauberei-Gut-Böse-Zeugs. :D
-Lose Enden: was passiert/e mit dem unendlichen Milchbeutel?

Edit: Jaaa ich erinnere mich, ist aber schon lange her. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ich schnell beantworten: Den Milchbeutel hat der (damals noch) General an Atma weitergegeben, damit sie damit viele Waisenkinder wie ihn versorgen kann.
 
Erst ein mal bedanke ich mich auch herzlich bei dir Twin, für diese grandiose Geschichte. Ich war zwar nicht von Anfang an dabei, aber spätestens nach den ersten paar Kapiteln war für mich klar - ich verfolge das Geschehen bis zum Ende!

Großartige Gedanken zur Story an sich, muss ich jedoch zu meinem Ärgernis gestehen - habe ich mir Drumherum nicht gebastelt. Ich war also einfach immer schon glücklich, wenn es ein Update gab. ;)

Was mich aber trotzdem interessieren würde wäre: Für welchen Wegpunkt haben sich Lixt und unser Held entschieden?

Vielen Dank für eine schöne Zeit mit deiner Geschichte!!! Ich werde natürlich auch weiter dran bleiben, nicht dass ich noch eventuelle Diskussionen oder Fortsetzungen verpasse! :top:
 
Ich hatte mich gefragt, ob der Milchbeutel wirklich unendlich war oder nur voll genug, damit ein einzelner nicht dahinter kommt. Wenn ich mich nicht irre, hatte er den Beutel doch von Tyrael...:ugly:

btw, auf was ich "später" antworten wollte:
Für einen Nekro ist das, wenn wir wieder zum Spiel zurück gehen, sogar passend - Diablo auf Normal ist wirklich schwierig, weil ein Feuerring dir üblicherweise alle deine Skelette zerstört.
mehr Skelettbeherschung skillen verschafft den Skeletten mehr hp(somit reicht ein Feuerring nicht und die Skelette haben einiges mehr an Zeit).

Denkst du, er hat doch noch eine Chance - würde ein wie auch immer geartetes doch-noch-Überleben die Geschichte für dich schlechter machen, oder dich (angenehm?) überraschen?
Im Nachhinein betrachtet ein ganz klares letzteres, vorher betrachtet stellte sich die Frage nicht ernsthaft.

Am amüsantesten fand ich, dass es so vorkam, als ob Dorelem ein "lädiertes Werkzeug" werden durfte, weil er eine Seele hat und an dem Ort war, wo Tyrael sowieso hin musste.:ugly:
Dazu wurde er dann gleich mit einer Aufgabe losgeschickt und Tyrael war es natürlich egal, wie er sie erledigen konnte. genial :)
 
Soderle! Erst einmal etwas Zeit finden für jemand, der sich auch für mich Zeit genommen hat:
ne Stimme von einem etwas stummerem Mitglied der Gesellschaft?
kk...

Gut, ich war jetzt nicht die ganze Zeit stumm, aber hab doch eher wenig geschrieben :D

Grundsätzlich habe ich Fan Stories zu der Zeit immer als "meh, schon wieder so ein trottel, der meint ein gutes "Buch" einfach mal in nem Forum schreiben zu können" betrachtet. Jo, alles was ich bisher so gelesen habe zu der Zeit war eher meh-grottig und habe Grundsätzlich die Finger von solchen Sachen gelassen.
War hier nicht anders. Ich dachte erstmal ... "och ne Yawg, biste jetzt auch so einer" ... und habe das schön ignoriert.
Dann kam ein Tag wo mir so richtig langweilig wurde ... ich war verwzeifelt ... und hab angefangen zu lesen, weil ich sämtliche Bücher im Haus entweder schon 2-3 mal durch hatte oder sie nicht Wert waren nochmal gelesen zu werden.
Tjo ... war zumindest die erste Fanmade Story ich nicht gleich am Anfang gesagt habe: ne scheiße, weg damit. War erst mal so ein "evtl kann das ja noch was werden" und als ich alles aufgeholt hatte war es ein "das ist richtig gut" :D
Vielen Dank für deine ausführliche Geschichte zu meiner Geschichte! Freut mich sehr, dass es dich auf diese Weise gepackt hat :).

Nur, als ich dann aufgeholt hatte gab es für mich später ein Problem, unregelmäßige Updates ...
Ja, sowas macht mich fertig, den Grund dafür hab ich eigentlich auch erst anfang Januar diesen Jahres erfahren. Ich hab die Diagnose Asperger Autist bekommen und diese Gruppe neigt anscheinend dazu auszuflippen wenn irgendwas nicht nach Plan läuft ... selbst wenn es nicht der eigene Plan ist >.<
Hab ansonsten früher selbst nie Verstanden warum das so ist. Hurra für ne Erklärung \o/
Es freut mich, dass du eine Diagnose bekommen hast, die dir geholfen hat, dich selbst mehr zu verstehen. Tut mir auch Leid, dass ich dir nicht mit schöner Regelmäßigkeit entgegenkommen konnte ab einem gewissen Zeitpunkt, aber das war eben so ;).

Anyway, zur Story ansich: Es ist nicht so, dass ich das als unübertroffenen Weltklasse Roman ansehen würde, aber ein Prädikat beste Fanmade Story die ich jemals gelesen habe bekommt es schon. War fesselnd, man hat ständig auf Updates gewartet und überprüft (selbst wenn klar war, dass keine da sind ...) und mehr kann man wirklich nicht erwarten. Es ist (zumindest später) schon besser als so manche offiziellen Bücher ... auch wenn hier und da sich in fast jedem Kapitel noch Fehler eingeschlichen haben.
Problem bei mir ist: Ich sehe die Fehler, bin dann aber zu sehr mit lesen beschäftigt, vergesse dann wo sie waren und hab kein Bock mehr danach zu suchen, also wird auch nix reportet :D
Das ist in Ordnung, wie schon oft gesagt, ich hoffe, dass der Großteil der Fehler daher rühren, dass ich nicht von Anfang an wirklich alles durchgeplant hab und teilweise Bezug nehmen musste/wollte auf Sachen, die ich vor Jahren geschrieben hatte...das löst sich dann hoffentlich von alleine, wenn ich tatsächlich wage, noch einmal von vorne anzufangen.
ansonsten zum Schluss noch:
Ich hab kein Problem wenn jemand ankündigt etwas zu bringen ... ich habe nur ein Problem wenn dieser jemand sagt er habe es bereits fertig, präsentiert es aber noch nicht >.<
Nun, wie gesagt, in diesem Fall ging es darum, falls jemand noch drängende Fragen hat, die einzubauen wären. Tut mir Leid!
Außerdem ist es jetzt endgültig vorbei - das konnte doch auch noch eine Woche warten, oder ;)?

Apropos letzte Fragen:
Erst ein mal bedanke ich mich auch herzlich bei dir Twin, für diese grandiose Geschichte. Ich war zwar nicht von Anfang an dabei, aber spätestens nach den ersten paar Kapiteln war für mich klar - ich verfolge das Geschehen bis zum Ende!

Großartige Gedanken zur Story an sich, muss ich jedoch zu meinem Ärgernis gestehen - habe ich mir Drumherum nicht gebastelt. Ich war also einfach immer schon glücklich, wenn es ein Update gab. ;)

Was mich aber trotzdem interessieren würde wäre: Für welchen Wegpunkt haben sich Lixt und unser Held entschieden?

Vielen Dank für eine schöne Zeit mit deiner Geschichte!!! Ich werde natürlich auch weiter dran bleiben, nicht dass ich noch eventuelle Diskussionen oder Fortsetzungen verpasse! :top:
Danke!

Zum Wegpunkt: ich hatte in einer ersten Version des Kapitels, bevor ich das Ende noch etwas verfeinerte (allein deswegen, weil ein Golem ja mit dem Beschwörer mitteleportiert wird...also musste Dorelem in Harrogath bleiben, bis die Explosion tatsächlich stattfand), Dorelem sagen lassen, wo er hingeht. Das wäre zu den Docks von Kurast gewesen - weil er da länger alleine zuhause war und Freunde gefunden hat. Nekropolis wäre grundfalsch gewesen in seinem Purasol-Körper, natürlich.
In der finalen Version, da Dorelem jetzt nach Deckard verschwindet, ist es wahrscheinlicher, dass Dorelem ihm folgt, wohin er und Malah sich verziehen. Kurast ist aber auch da möglich.

Und damit, ohne großes Trara, der Epilog, und hoffentlich alle noch offenen Handlungsstränge verknotet!
 
Epilog







Der Botschafter von Entsteig hatte einen grauenhaften Tag.
Endlich, nach Stunden hochkonzentrierter Selbstkontrolle, mühsam aufgesetzter Freundlichkeit und Floskeln, so vielen Floskeln, ist er wieder allein in seinem Büro und kann sich entspannen. Nachdem er die Tür versperrt hat, empfängt der übergroße Stuhl seinen übergroßen Leib in komfortabler Umarmung.
Aber seine Arbeit ist immer noch nicht zu Ende, nicht wahr?
Er seufzt schwer, reibt sich den Schweiß aus den buschigen Augenbrauen, und beginnt im Licht der flackernden Kerze zu schreiben.
Mein Freund,
ich habe ihn getroffen, Dorelem, den Schlächter. Er ist hier, in Duncraig! Ich konnte es nicht glauben! Dachte, es wäre vorbei. Aber ich habe es geschafft – seine Bedenken zerstreut! Konnte ihn überzeugen, dass dieses Drecksloch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt war während der Monate der Machtergreifung, verflucht sei Dorelems Name auf alle Zeit für ihre Verhinderung. Keine Diener der Hölle hier, nein, nur normale Halsabschneider und korrupte Politiker. Wobei er offenbar selbst schon darauf gekommen ist, dass er umsonst hierher gekommen ist – natürlich hat er mich hauptsächlich nach Entsteig gefragt. Da soll er meinetwegen suchen. Ich konnte ihm ein paar Namen nennen, die ihn beschäftigen sollten, wenn er tatsächlich dorthin weiterzieht. Richtige Schurken, nur eben nicht unsere Schurken.

Etwas von der Anspannung des Tages fällt von dem Botschafter ab. Sogar ein leichtes Lächeln schleicht sich auf die fleischigen Lippen, als er seine Feder immer tiefer in das Tintenfass tunkt, immer gehetzter kritzelt.
Aber wenn alles gut läuft, kommt er dort ohnehin nicht an. Denn ich habe etwas gesehen, das ich nicht glauben kann – der Seelenstein unseres Herrn existiert noch! Ja, Baals kadmiumgelbes Gefängnis ist tatsächlich immer noch in Dorelems Besitz! Er trägt den Stein in einer Kette um den Hals, in einem Moment seiner Unachtsamkeit erspähte ich den Kristall unter seinem Hemd!
Das kann eigentlich nur eines bedeuten: er beginnt bereits, dem korrumpierenden Einfluss des Herrns der Zerstörung zu verfallen. Wir müssten also nur Geduld haben, und unser Meister kehrt aus eigener Kraft zurück.
Aber ich habe einen besseren Vorschlag. Noch kann Baals Einfluss auf ihn nicht allzu stark sein, sonst wäre Dorelem nicht weiter so effizient dabei, unsere Reihen auszudünnen. Es sei denn, unser Meister nutzt diese Gelegenheit bereits, die zu entfernen, welche ihm noch nie loyal genug waren...dann hat er mich verschont, und ich sollte mich glücklich schätzen.

Der Botschafter zügelt seinen Schreibwahn kurz, um aus dem Osten importierte gezuckerte Früchte zu naschen. Er leckt sich tief in Gedanken die Finger ab – dann zuckt er mit den Schultern und schreibt weiter.
Nichtsdestoweniger sollten wir eigene Schritte unternehmen. Wenn wir den Seelenstein an uns bringen, dann könnten wir Baal einen noch ganz anderen Dienst erbringen – und selbst sein Avatar auf Sanktuario werden! Also, einer von uns. Dies können wir noch besprechen. Aber ich weiß, wie sehr du dich verdient gemacht hast um unsere Sache – wenn der Seelenstein dich wählen würde, stünde ich dir keinesfalls im Wege.
Der Botschafter kichert kurz.
So oder so ist es viel sicherer für alle Beteiligten, wenn Dorelem kein Teil der Rückkehr unseres Herrn ist. Viel zu lange konnte Tal Rasha Baal in sich einsperren, wer weiß, wie lange es dauert, bis der Schlächter seinen Kampf verliert? Und gegen wen er während dieses Weges ausschlagen wird?
Nein, ich sage dir, was wir tun werden. Ich schicke sofort einen meiner Viz-Jaq'taar, um ihm zu beobachten, mit der strengen Anweisung, Dorelem sofort zu töten, wenn er etwas tut außer nach Entsteig zu reisen. Derweil warte ich auf deine Antwort – ich hoffe, dass du meiner Einschätzung der Situation zustimmst. Dann ist es ein Wort von mir, mein Attentäter schlägt zu und bringt uns den Stein!

Atonales Pfeifen entweicht den leicht bespeichelten Lippen.
Und falls du jetzt befürchtest, dieser Diener könnte selbst unter Baals Einfluss geraten, weil er nicht weiß, womit er es zu tun hat – keine Sorge, denn ich werde alle Fliegen gleichzeitig erschlagen! Meine Assassinen sind naive Idioten, sie tun alles, wenn sie denken, es ist für eine "gute" Sache. Ich werde ihm die Wahrheit sagen! Dorelem trägt Baals Seelenstein, deswegen muss er getötet werden, bevor er dessen Einfluss verfällt. Unter größter Vorsicht muss der Stein dann an mich übergeben werden, der Assassine ist also persönlich hier, und sogleich werde ich ihn beseitigen und wir können unserem Herrn durch unsere Körper eine zweite Chance geben, Sanktuario zu erobern!
Sorge dich also nicht – der gleiche Plan hat schließlich schon einmal fabulös funktioniert. Natalya hat getan, was man von ihr verlangt hat, und darum ist der Weltstein jetzt Geschichte. Und bald sind es der Schlächter und der Rest des himmlischen Abschaums auch!
Mit größter Hoffnung auf eine fantastische Zukunft,
Antolov.

Der Brief wird gefaltet, versiegelt, und ein Diener gerufen.
"Dieser geht an Lord Mandaron! Mit allergrößter Eile!", spuckt Antolov.
Erst als die Schritte des Dieners im Gang verhallt sind, holt er sich ein zweites Blatt Papier – aus einem versteckten Fach ganz hinten in einer Schublade. Es sieht normal aus, aber ein kurzer Blick mit dem Licht der Kerze dahinter zeigt das Muster, das leicht dickere Stellen darin formen. Nur so wird der Viz-Jaq'taar wissen, dass die Anweisungen echt sind.
Antolov tunkt die Feder ein...
"Das wird nicht nötig sein", fährt ihm eine Stimme bis in jedes Nervenende, und Tinte gießt sich über den Schreibtisch.
"Was...wer?", stammelt er, aber er weiß es natürlich, er erkennt die Stimme. Sie hat sich ihm den ganzen Tag über in die Ohren gebrannt, die vor Schuld nur so glühten.
"Der Schlächter, nanntest du mich? Was für ein martialischer Titel. Und falsch dazu. Schlachten tut man Nutztiere, und man gewinnt wertvolles Fleisch. Was ich tue ist keine Metzgerarbeit, sondern die eines Kammerjägers – ich vernichte Ungeziefer."
Langsam wandert Antolovs Hand das weite Feld seiner Hüfte hinab, einen versteckten Dolch suchend.
"Dorelem...ich weiß nicht, warum Ihr Euch hier irgendwo verborgen habt, um mir einen solchen Schreck einzujagen, aber bitte, lasst uns doch offen reden." Er leckt sich die Lippen, während seine Augen suchend durch den Raum zucken.
"Oh, sehr gerne. Du kannst damit anfangen, mir noch mehr Namen außer den von Lord Mandaron zu verraten. Ich gestehe, dass ich diesen nicht einmal kenne, aber dein Diener wird mir schon verraten, wo ich ihn finde, keine Sorge – der Brief befindet sich garantiert bereits in den sicheren Händen meiner Freundin Golanthe."
"Dorelem, ich kann das alles erklären. In Ruhe, Angesicht zu Angesicht."
Er hievt sich aus dem Stuhl und breitet die Arme aus. Der Dolch ist mittlerweile in den Falten seines Ärmels.
"Wir hatten so einen schönen Tag miteinander – warum sollte er so enden?"
"Du wirst es nicht bis zur Tür schaffen", warne ich, ihn ignorierend. "Schon gar nicht, so fett wie du bist."
"Das werden wir ja...", keucht Antolov plötzlich, aber bevor er auch nur einen Schritt machen kann, schlingen sich mächtige Arme um ihn, packen den Dolch und halten ihn an seine Kehle.
Das Regal hinter ihm, samt den Büchern darin, hat sich von der Wand gelöst und menschliche Form angenommen.
"Die Macht des Wortes ist heute wirklich nicht auf deiner Seite, was?", höhne ich. "Mein Golemkörper aus deiner Bibliothek, und dein vergifteter Brief mehr als genug Beweis, um dich zu überführen."
Er wird etwas ruhiger in meinen Armen. "Briefe kann man fälschen, das weißt du? Hör zu, ich habe mächtige Freunde an höchsten Stellen. Du kannst es ruhig versuchen, mich anzuklagen, aber dir wird es nie gelingen mich hinter Gitter zu bringen, bevor ein Schatten in der Nacht dein stilles Ende bringt!"
"Ja, zumindest einen deiner Freunde werde ich mir als nächstes vorknöpfen. Möchtest du nicht noch einen von ihnen mit der Bitte um Hilfe anschreiben, genau jetzt? Ich besorge dir sogar neue Tinte!"
"Du unverschämter Sohn einer räudigen Hündin! Zur Hölle mit dir! Wir werden schon sehen, was mit dir passiert, wenn du versuchst, mir etwas anzuhängen! Wie kommst du überhaupt darauf, deine dreckige Nekromantie in meinem Büro zu hinterlassen?"
"Ganz einfach, du Made. Vielleicht hättest du etwas schlauer sein sollen, als deinen richtigen Namen sowohl als Botschafter als auch als Befehlsgeber deiner Gruppe von Viz-Jaq'taar zu benutzen. Ich gebe zu, selbst mit Natalyas Erwähnung desselben habe ich ein paar Monate gebraucht, um dich zu finden. Aber dann war es leicht, du hast sogar die gleiche Tarnung wie sie gewählt – Gesandter einer anderen Nation!"
"Natalya", spuckt er, und ich wische Speichel aus meinen Seiten. "Aber die Hure ist tot, oder?"
"Ja, ist sie", gebe ich mit einer Dunkelheit in der Stimme zu, die ihn erzittern lassen sollte. Stattdessen lacht er.
"Großartig! Du Narr, was willst du denn dann überhaupt tun? Meine größte Sorge war, dass sie noch leben könnte – aber so? Hörensagen einer Toten, ein wertloses Stück Papier, und du kannst meinetwegen auch erklären, dass du einen Golem hierher geschickt hast, um mein Geständnis einzuholen. Das wird das Gericht freuen! Wie viel amateurhafter kann man sich anstellen?"
Mein Griff um seinen Hals wird fester – ich hätte längere Arme für einen Nacken wie diesen erschaffen sollen...
"Ja, das ist ein Problem, nicht wahr?", sage ich unschuldig. "Besonders erfahren in solch politischen Spielen bin ich wahrlich nicht. Das hat mich auch schon ab und an etwas stolpern lassen in meiner Mission, auch den letzten von euch dreckigen Kollaborateuren der Gerechtigkeit auszuliefern.
Aber das ist eigentlich auch egal. Immerhin habe ich bemerkenswert viel Erfahrung, über vierzig Jahre um genau zu sein, im Morden."
Jetzt fängt er an zu zittern.
"Das kannst du nicht tun! Ich...ich habe dich reden hören! Du erzählt jedem, der es wissen will oder auch nicht, wie du über das Böse triumphiert hast – indem du deinen Prinzipien treu geblieben bist, und nicht zu einem der Monster wurdest, das du bekämpft hast! Kaltblütiger Mord an einem Unbewaffneten...aus dir spricht Baals Geist! Ja, genau! Du hast es gelesen, der Seelenstein um deinen Hals, er korrumpiert dich! Leg ihn ab, komm zu Sinnen, und verschone mich!"
"Dabei ist er so praktisch...", murmle ich. "Ein Blick darauf, und Abschau wie du verrät sich sofort."
Ich lockere meinen Griff.
"Pass auf, du Schleimbeutel. Ich gebe dir eine Chance, deine Haut zu retten. Nenn mir Namen, mindestens fünf, und ich bringe dich vor Gericht statt unter die Erde."
"Lass mich los!", herrscht Antolov. Ich tue es. Er wendet sich dem Schreibtisch zu. "Fünf Namen? Ich gebe dir..."
Ein weiterer Dolch, der dort irgendwo versteckt gewesen sein muss, landet in der Bücherbrust des Golemkörpers. "Grüße der Hölle!", brüllt er, und tritt mich mit voller Wucht seines massigen Körpers zurück, womit ich nicht gerechnet habe. Er dreht sich um, rennt zur Tür, bereit, das ganze Personal der Botschaft zusammenzuschreien...
Läuft gegen eine Knochenwand.
Ich dränge ihn dagegen. "Ich bitte dich. Hast du wirklich geglaubt, das würde funktionieren?"
Ohne großen Aufwand packe ich ihm am Hals, halte vom Nacken dagegen und schleife ihn zurück an den Tisch.
"Briefe kann man fälschen, ja?"
Ich reiße eine leere Seite aus mir und beginne, sie mit einem Finger zu beschreiben. Ein netter Trick, den ich von Ingkrias' Golem beigebracht bekommen habe.

Es ist aus. Dorelem hat meine Machenschaften als Diener Baals aufgedeckt. Ich weiß, dass mein Weg aller Wahrscheinlichkeit nach in die Hölle führt, aber dennoch spende ich mein gesamtes Vermögen den Waisenhäusern dieser Stadt. Möge trotz allem der Himmel mir gnädig sein.

Botschafter Rantelid Antolov


"Eine akzeptable Imitation deiner Schrift, nicht wahr?"
Endlich lockere ich den Griff um seine Kehle, aber nur, um den Dolch anzusetzen.
"Irgendwelche letzten Worte, bevor du 'den Freitod wählst'?"
"Es ist Baal, der aus dir spricht! Der Seelenstein...lass ihn nicht über deine Prinzipien..."
"Prinzipien? Ha, du hörst dich an wie ein verdammter Erzengel. Lass mich dir was erzählen über Prinzipien. Es ist wichtig, welche zu haben. Es ist auch wichtig, alles zu tun, um sie nicht brechen zu müssen.
Und das tust du gerade, oder? Du hattest gerade mehrere Gelegenheiten, dein Leben zu retten, und alles was du tun musstest, wäre gewesen, ein paar andere von Baals Dienern zu verraten. Du glaubst aber wirklich an deine Sache! Beinahe löblich. Oder du kennst gar nicht mehr außer deinen einen Freund. Wer weiß, interessiert mich jetzt auch nicht mehr.
Denn letzten Endes muss ich Folgendes bedenken: du hast völlig Recht. Wenn ich dich laufen lasse, wirst du alle Hebel in Bewegung setzen, um meine Anklagen zu diskreditieren, mich in Verruf zu bringen und bei Gelegenheit zu ermorden. Das gefährdet nicht nur mich, sondern auch die Frau, die ich liebe, und nebenbei jeden Menschen mit einem Funken Anstand, den ich versuche vor deiner Sorte zu retten.
Wenn ich das riskiere, bin ich zwar prinzipientreu, aber auch ein rechter Narr.
Desweiteren ist das Ermorden eines unbewaffneten Mannes ekelhaft, korrekt. Du hattest aber schon zwei Dolche in der Hand heute. Macht es viel leichter.
Oh, und völlig vergessen! Du hast meine gute Freundin Natalya benutzt, um Baal den Weg zum Weltstein zu öffnen. Sie ist deswegen tot, hunderte Barbaren auch, und der wichtigste Mensch in meinem Leben, mein ehemaliger Meister und der größte Held Sanktuarios, Purasol!
Wenn du ihn in der Hölle triffst, sag ihm ganz wunderschöne Grüße von mir. Und richte ihm aus, dass ich immer noch nach Wegen suche, ihn zu retten!"
Der Dolch fährt tief in Antolovs Kehle. Ich gebe mir Mühe, nicht zu viel Blut auf den von mir verfassten Abschiedsbrief gelangen zu lassen.
Während er gurgelnd verreckt, flüstere ich ihm noch einmal ins Ohr.
"Und der Seelenstein um meinen Hals ist natürlich aus Glas, du Narr."
Nachdem seine Leiche zusammengesackt ist, lege in den Dolch in ihre Hand. Verstreue die blütigen Bücher meiner Arme über den Tisch, den Rest im Raum, als hätte er sie in ohnmächtiger Wut überall hingeschleudert.
Das erste Klopfen an der Tür verrät mir, dass sie ihn schon sehr bald finden werden, aber ich bin beinahe fertig. Nachdem nur noch ein Holzskelett von mir übrig ist, stelle ich mich zurück an die Wand – und gebe die Kontrolle über den Golemkörper wieder auf. Er sollte wieder als Regal stehen bleiben, auch das habe ich mir mühsam antrainiert.

Später am Abend übergibt mir Golanthe den Brief an Lord Mandaron. Ich bedanke mich artig.
"Habt ihr herausfinden können, wer und wo er ist?", fragt sie uns.
"Deckard kennt ihn persönlich, was mich nicht wirklich überrascht", antwortet die wunderbare Frau an meiner Seite. "Die Jagd geht also weiter. Aber das vertagen wir auf nächste Woche. Dorelem und ich haben beschlossen, uns eine kleine Auszeit zu gönnen – hinter Antolov waren wir wirklich schon viel zu lange her, es tut so gut, das hinter uns zu haben."
"Was bedeutet 'Auszeit' für euch?", fragt Golanthe mit schief gelegtem Kopf. Lixt wird täglich besser in ihrer Nekromantie, aber noch hat sie ihrem Golem noch keine wirklich zufriedenstellende Mimik verpassen können. Wir sind am Überlegen, ob wir mit einem Blutkörper experimentieren sollen, aber nur, wenn ich es schaffe, das Band zu brechen. Golanthe muss nicht alles spüren, was Lixt so erlebt...
"Wir nehmen uns ein paar Tage für Nekropolis", bestätige ich ihre unausgesprochene Hoffnung. "Valtores hatte in seinem letzten Brief Recht – er hat soweit alle Fraktionen gut unter Kontrolle, aber ich muss mich wirklich wieder persönlich blicken lassen, um die Golems etwas zu beschwichtigen. Wir arbeiten immer noch, auch auf der Reise, mit Hochdruck an einer Lösung, und das weißt du – aber aus meinem Mund klingt das einfach viel überzeugender."
Golanthe strahlt mich übertrieben euphorisch an. "Das ist großartig! Soll ich..."
"Ja, es wäre nett, wenn du uns ankündigst", lächle ich zurück. Als sie sich auf den Weg zum nächsten Wegpunkt macht, suche ich Lixts Hand.

Ein paar Stunden später sind wir immer noch wach, aber wieder angezogen. Ich streiche Lixt über ihre schulterlangen, pechschwarzen Haare. Sie meinte, sie lässt sie wahrscheinlich doch auf dieser Länge – hat sich zu sehr daran gewöhnt, dass sie kurz sind. Ich finde es ja schade, weil ich so lange davon geträumt hatte, eine noch viel größere Pracht durch meine Finger gleiten zu lassen...aber natürlich ist das ihre Entscheidung, und mir gibt es viel mehr, wenn sie glücklich ist.
"Was meinst du, wie lange es noch braucht, bis wir eine Lösung gefunden haben?", murmelt sie.
"Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass du mich nicht mehr fragst, ob ich glaube, dass es überhaupt eine gibt", necke ich.
"Was soll das heißen? Ich vertraue dir doch!"
"Weiß ich doch, meine Liebe. Und das ist mir unendlich viel wert. Tut mir Leid."
Sie rollt mit den Augen. "Wenn du mich anpflaumen darfst, darf ich das auch. Komm her."
Ein Kuss von ihr beendet das Thema.
"Aber wirklich", greift sie es danach trotzdem wieder auf. "Was wirst du ihnen sagen?"
Ich seufze. "Meine Sorge ist im Moment vor allem mein Körper. Du merkst es ja schon an Golanthe – so sehr sie es verleugnet, sie ist schlicht und einfach neidisch. Weil ich jetzt ein Mensch aus Fleisch und Blut bin und sie und alle anderen Golems eben nicht. Und wenn sie sich schon so fühlt, wie soll es dann einem gehen, dessen Meister immer noch nicht verstanden hat, dass Golems ihre eigenen Leben haben..."
"Aber du sagst doch immer..."
Ich hebe eine Hand, wieder aufs Neue verärgert, dass ich die Finger nicht ganz ausstrecken kann. "Ja, der Körper sollte egal sein, das ändert an dem Fakt ihrer eigenen Seele und Menschlichkeit nichts. Trotzdem schwer zu vermitteln, wenn ich vor ihnen stehe und mein Herz schlägt, meine Lungen saugen Luft ein. Täglich verfluche ich Tyrael, dass er mir das so schwer gemacht hat. Und danke ihm dann doch wieder dafür, dass ich weiß, wie dein Mund schmeckt."
Ihre Finger schlingen sich um meine. "Du weißt, ich habe mich in dich verliebt, als du noch ein Golem warst."
Ich weiß, und doch bleibt in mir immer der Samen des Zweifels, wie es gewesen wäre, wenn ich auch einer geblieben wäre. Und wie sehr ich mir wirklich wünsche, dass ich diese Gewissheit hätte, dass ich dieses Opfer hätte bringen können. Verdammt, ist das Leben, das wirkliche Leben, kompliziert.
Statt das auszusprechen, denn ich vermute, hoffe, dass sie es ohnehin weiß, weil sie mich versteht, küsse ich sie einfach. Vergesse so für einen Moment meine Sorgen. Weil ich das endlich, endlich, kann.
Und bei allem, woran ich glaube – dieses Geschenk werde ich auch an meine Brüder und Schwestern in weitergeben, die noch in den Ketten ihrer Meister gefangen sind. Irgendwie.
Plötzlich erfüllt gleißendes rotes Licht den Raum. Ich zucke zusammen und löse mich von Lixt; um uns beide wachsen Knochenrüstungen.
"Oh, habe ich da etwas unterbrochen? Das tut mir wirklich Leid! Ha, hätte schlimmer sein können, schätze ich...", hallt eine Stimme durch das Zimmer unserer Herberge.
Die Stimme.
"Ich glaube es ja nicht", sagt Lixt tonlos. In ihrer Stimme ist genug Eis, um einzufrieren, was hinter dem Portal liegt, das vor dem Bett aufgetaucht ist.
Die Flammen der Hölle züngeln im Hintergrund. Und auf einem Thron aus Knochen sitzt Purasol. Ich bin sprachlos.
"Hallo, Lixt!", grüßt er fröhlich. "Schön, dich wiederzusehen – dann kann ich mich gleich persönlich bei dir entschuldigen. Ich weiß, ich hab viel Mist gebaut...aber ich arbeite daran, zumindest einen Teil davon gutzumachen. Dorelem! Steht dir, mein Körper!"
Sein Körper hingegen...oder was in der Hölle als solcher durchgeht...das Gesicht ist schon noch zu erkennen, aber das Drumherum, das ist dämonisch. Harte Muskeln, die er als Mensch nie hatte, grotesk übertriebene sogar, unter Knochen, die ihn überziehen als hätte er ein Exoskelett. Dies hingegen völlig menschlich wirkend, bis hin zum runden Schädel, der wie ein Helm seinen Hinterkopf umgibt. Keine übertriebenen Stacheln oder sonstige bei Dämonen so üblichen Ornamente – nur überlebensgroß ist es. Feingliedrige Knochenfinger trommeln gegen eine beinerne Schläfe, während er mich zu breit und zahnig angrinst. Der Umhang, den er trägt, ist blutrot und reich bestickt, fast schön.
"Ja, ich musste mich etwas der Mode anpassen", beantwortet er meine Gedanken. "Aber das ist schon in Ordnung so, man gewöhnt sich schnell daran. Und so wirklich daran gebunden ist man ohnehin nicht."
Ich bin völlig überrumpelt. Dachte, ich müsste irgendwann, irgendwie eine Rettungsaktion starten, die Hölle selbst stürmen, und jetzt sitzt er hier...und es geht ihm...blendend?
Was ist da los?
"Was...willst du von mir?", frage ich vorsichtig.
"Mit dir reden, alter Freund!", strahlt Purasol. "Wusstest du, dass ich schon lange auf der Suche nach einer Möglichkeit war, mit dir Kontakt aufzunehmen? Und heute, endlich, habe ich diese bekommen! Vielen Dank übrigens für die netten Grüße, und der Übermittler war natürlich ein ganz besonderes Geschenk."
Der "Blick" des Portals wandert zur Seite, wo an einem besonders stabilem Kreuz ein besonders unglücklich aussehender Antolov hängt, der gerade von einer Sukkubus ausgepeitscht wird. Dann sehe ich wieder Purasol.
Bevor er mich mit neuen Details verwirren kann, spreche ich es aus.
"Was ist passiert, nachdem du gegen Baal gestorben bist? Wie kommst du zu der ruhigen Position, in der du dich offenbar befindest?"
"Oh, das war natürlich nicht immer so", erklärt er mit nachdenklichem Blick in die Ferne. "Gleich nach meiner Ankunft hier unten hat mich Belial ganz schön in die Mangel genommen, das kannst du mir glauben. Aber er wusste natürlich, was er an mir hatte, also war das der Hölle sei Dank kein allzu lang anhaltender Zustand. Er hat mich, wie vesprochen und geplant, zum General in seiner Armee gemacht, und nach kürzester Zeit hatten wir Azmodan besiegt. Ein Glücksgriff war es dennoch, dass wir ihn hierher geschickt hatten, um Belial etwas aufzuhalten – sonst hätte dieser mich ja nie so viele Streitkräfte befehligen lassen.
Weißt schon, Armeen aus untoten Rittern...feurigen Skelettbogenschützen...weißt du auch, dass die Entleibung meiner Nekromantie nicht wirklich geschadet hat?
Nun, langer Rede, kurzer Sinn..."
Der Blick des Portals schwenkt auf einen besonderen untoten Ritter in roter Rüstung, der mir sehr bekannt vorkommt.
"...grüß Belial, meine rechte Hand."
Dieser verbeugt sich vor mir. "Wie immer ist es mir eine Ehre, mein alter Widersacher."
Lixt sieht entsetzt von mir zu Purasol und wieder zurück. "Du glaubst wirklich, dass du ihn unter Kontrolle hast, General? Den Herrn der Lügen?"
"Purasol", füge ich betont hinzu, wobei ich Lixts Zorn auf ihn natürlich sehr gut verstehen kann, "dir muss doch klar sein, wie überheblich das schon wieder ist?"
"Ach, ein wenig Überheblichkeit kann man sich in meiner Position schon erlauben", kichert er kehlig. "Im Übrigen habt ihr es beide falsch gemacht – man gab mir hier einen neuen Namen, der Hölle angemessener. Ich finde ihn allerdings wirklich sehr passend. Nennt mich bitte Luzifer."
Ich reibe mir die Stirn. "In Ordnung. Pass auf, ich sollte wirklich glücklich sein, dich so putzmunter zu sehen, aber du wirst eine gewisse...Skepsis...verstehen?"
"Oh, natürlich, ich würde mir auch nicht sofort vertrauen!", antwortet Purasol...Luzifer...fröhlich. "Aber ich hoffe doch, dass wir ein solches Verhältnis wieder aufbauen können. Denn ich habe große Pläne, die dir eigentlich auch zusagen sollten. Bevor ich aber dazu komme, möchte noch jemand Hallo sagen. Vielleicht bist du etwas gewillter, mir unvoreingenommen zuzuhören, wenn ich dir zeige, dass ich meine Pläne hier nicht alleine schmieden muss. Meine Schönste, würdest du vielleicht einen Moment von Antalov ablassen?"
Die Sukkubus, die den dicken Verräter bestraft hat, schwebt an die Seite Luzifers und schmiegt sich an ihn.
Es ist Natalya.
Ich keuche. "Du? In der Hölle?"
"Leider ja, Dorelem", erklärt sie. "Als Assassine muss man leider ein paar Dinge tun, die nicht ganz moralisch sind. Es ist ein Preis, den man zahlt...aber es ist ja doch irgendwie gut ausgegangen, nicht wahr?"
Sie drückt Luzifer einen Schmatz auf den Schädel.
Mir ist ungut. Auch für sie sollte ich mir freuen, aber...zwei meiner besten Freunde in Körpern von Dämonen, und der, der Purasol war...als Herrscher der Hölle? Das ist zu viel. Ist er wirklich noch er selbst? Ist Natalya es? Hat sie diesen Körper freiwillig gewählt?
"Also, zu meinem Plan", fährt Luzifer fort. "Das wird erst einmal anrüchig klingen – aber natürlich habe ich mit dem Himmel noch eine Rechnung offen. Vor allem mit Tyrael selbst, natürlich, dieser falschen Schlange. Ich habe durch ein paar Ankömmlinge hier läuten hören, dass du auch nicht wirklich glücklich warst, wie er sich gegen Ende verhalten hat?"
"Nicht...wirklich, nein", stimme ich reserviert zu.
"Siehst du. Und das kann so nicht weitergehen, dass sie glauben, sie könnten mit der Menschheit tun und lassen, was sie wollen. Ich habe nicht vor, dort oben alles niederzubrennen, wie es die anderen vor mir gewollt hätten, aber wenn sie mir keine Wahl lassen...nun, wir werden sehen. Zunächst muss ich meine Macht noch festigen, aber dann können sich diese gefiederten Bastarde warm anziehen.
Und da kommst du ins Spiel. Was ich tue, ist für die Freiheit der Menschen, und das ist dir ja auch ein großes Anliegen. Kann ich auf dich zählen, wenn es so weit ist?"
Lixt starrt mich drängend an, aber das muss sie natürlich gar nicht. Ich schüttle den Kopf. "Luzifer, du kannst nicht von mir verlangen, dass ich für die Hölle arbeite. Ich arbeite gerade daran, all ihre Diener dorthin zu schicken!"
"Und das ist gute und richtige Arbeit! Wir sollten in Zukunft keine Diener mehr auf Sanktuario brauchen. Aber..."
"Moment", fahre ich ihm ins Wort. "Wir? In Zukunft? Hast du deine Situation längst akzeptiert? Willst du wirklich für immer der Herrscher der Hölle bleiben? Des Ortes, den du seit ich dich kenne mit all deiner Seele bekämpft hast?"
"Seelen ändern sich, und Orte auch", antwortet er etwas genervt. "Die Situation ist, wie sie ist, und ich werde das Beste daraus machen. Du weißt, wie wenig ich davor zurückschrecke, auch mir persönlich unangenehme Dinge zu tun, wenn ich davon überzeugt bin, dass es für Sanktuario das Beste ist. Und so unangenehm ist das hier gar nicht..."
Er streicht Natalya über die nackte Hüfte.
"Du suchst gar nicht nach einer Alternative, oder?", frage ich traurig. "Es geht dir gut genug. Und du bist ja pragmatisch."
"Das ist wirklich nicht das Schimpfwort, für das du es hältst, Dorelem", wackelt er mit dem Finger.
"Andere Wörter spare ich mir, mein Freund", erkläre ich. "Noch einmal – ich werde nicht für die Hölle arbeiten. Vergiss es."
"Und für mich?", fragt er.
Da, für einen kurzen Moment sehe ich etwas in seinen Augen, in seinem Tonfall.
Die Bitte.
Das Flehen.
Die Hoffnung, dass wir trotz allem, was mit uns passiert ist, doch wieder etwas sein könnten, was wir einmal waren.
Freunde.
Ich seufze.
"Das...muss ich dann wohl entscheiden, wenn es so weit ist, nicht wahr?"
Lixt macht eine entgeisterte Geste, aber ich hebe die Hand in ihre Richtung – später. Bitte.
"Wie hast du es überhaupt geschafft, dieses Portal zu öffnen?", frage ich. Das ist mir erst einmal am Wichtigsten, er soll nicht jederzeit auf mich Zugriff haben. Das wäre völlig undenkbar.
"Nun, du trägst doch etwas bei dir, was eine doch recht starke Verbindung zu diesem Ort hat. Das war mir erst gar nicht bewusst, aber Antolov hat es bestätigt. Jetzt, wo ich es weiß und danach suchen kann, spüre ich ihn auch durch die Abschirmung der Horadrim-Würfels: Baals Seelenstein."
"Ah, ja dann." Ich erhebe mich von der Bettkante, auf der ich saß, und gehe zum Würfel, hole dein Stein aus dessen unmöglichen Tiefen hervor.
Mein Freund! Der Weg liegt klar vor dir – töte deinen alten Meister, befreie dich für immer von seinem Einfluss, und nimm der Hölle ihren Herrscher!
Natürlich, damit es Belial wieder wird? Oder soll ich es doch selbst machen? Vergiss es doch einfach, Baal.
"Behalte ihn, Dorelem. Im Würfel ist er sicher, aber ich kann dir Bescheid geben, wenn ich dich brauche."
"Das ist ja meine Sorge. Hör zu, Luzifer. Ich sage es noch einmal: ich werde nicht für die Hölle kämpfen. Ich werde es mir auch sehr schwer überlegen, ob ich dir einen Gefallen tun kann, egal wie klein, solange Belial dir vergiftete Worte einflüstern kann. Du hast nebenbei völlig Recht: Die Menschheit sollte frei sein vom Einfluss der Himmels. Und der Hölle. Wir kommen ohne euch zurecht.
Vielleicht kannst du irgendwann tatsächlich daran arbeiten, dass diese endgültige Befreiung – von euch beiden – stattfindet. Bis dahin, es ist...schön zu sehen, dass du zumindest noch existiert. Die Art der Existenz hingegen...ich würde es meinem schlimmsten Feind nicht wünschen. Und noch weniger meinem ehemals besten Freund.
Es tut mir wirklich Leid. Meine allergrößte Hoffnung ist es, dass wenn wir uns wieder sehen, du immer noch jemand bist, den ich als den Menschen erkenne, der mir einst ermöglicht hat, meinen Weg zu gehen.
Bis dahin, viel Glück. Auch dir, Natalya."
Luzifers Hand schießt vor. "Warte!"
"Du weißt ja, wo die Höllenschmiede ist. Auf...Wiedersehen."
Ich werfe Baals Seelenstein durch das Portal, das dahinter sofort verschwindet.
Lixt lässt einen lang angehaltenen Atemstoß frei. "Immerhin sind wir das Ding los. Und jetzt?"
"Wie ich gesagt habe – die Menschheit muss ihren eigenen Weg zur Freiheit finden, und wir werden mit allen Kräften daran arbeiten, dass sie geeint und stark genug ist, falls von oben oder unten jemand etwas dagegen hat."
"Denkst du, er kann es schaffen?", flüstert sie.
Ich bin lange still, und bleibe es auch noch etwas, nachdem sie mich umarmt. Langsam streiche ich ihr durch die Haare.
"Er hat sich schon einmal verloren und wiedergefunden. Wenn einer im Angesicht der Hölle er selbst bleiben kann, dann Purasol", erkläre ich schließlich.
Warum muss das Leben immer noch komplizierter werden?
"Und wenn jemand die Menschheit – jeden Teil von ihr! - in die Freiheit führen kann, dann du!", strahlt Lixt.
"Wir", lächle ich.
Eigentlich ist es doch gar nicht so schwierig.
 
Der Brief wird gefaltet, versiegelt, und ein Diener gerufen.
"Dieser geht an Lord Mandaron! Mit allergrößter Eile!", spuckt Antolov.
Erst als die Schritte des Dieners im Gang verhallt sind, holt er sich ein zweites Blatt Papier – aus einem versteckten Fach ganz hinten in einer Schublade. Es sieht normal aus, aber ein kurzer Blick mit dem Licht der Kerze dahinter zeigt das Muster, das leicht dickere Stellen darin formen. Nur so wird der Viz-Jaq'taar wissen, dass die Anweisungen echt sind.
Das Muster; soll wahrscheinlich formt heißen.
"Nun, du trägst doch etwas bei dir, was eine doch recht starke Verbindung zu diesem Ort hat. Das war mir erst gar nicht bewusst, aber Antolov hat es bestätigt. Jetzt, wo ich es weiß und danach suchen kann, spüre ich ihn auch durch die Abschirmung der Horadrim-Würfels: Baals Seelenstein."
"Ah, ja dann." Ich erhebe mich von der Bettkante, auf der ich saß, und gehe zum Würfel, hole dein Stein aus dessen unmöglichen Tiefen hervor.

Wie mein Vorgänger sagte: Ohne Worte :top:
Aber etwas habe ich noch nicht verstanden, Belial wollte Purasol doch zu seinem General machen, wieso ist jetzt Belial Purasol untergeordnet? :confused:
Ansonsten ist der Epilog wirklich supergut gelungen und weckt Interesse an der Zukunft. :kiss:


___
Das war dann wohl mein letzter Post in diesem grandiosen Thread,
Ciao :hy:
 
Das müsste wohl folgendes sein: Belial musste Purasol zu viele Truppen unterordnen, nachdem Azmodan zurück war. Das ging wohl schief.
 
Danke!

Bisher war ich lediglich mitlesender Nutzer, nicht mal in dem Forum angemeldet. Wozu auch? Alle Infos die es hier gibt sind frei zugänglich und auch wenn ich gern meine Ama spiele, genug Erfahrung für einen eigenen Guide habe ich nie aufgebracht.

Dann kam allerdings die Sache mit der Geschichte. Deiner Geschichte.
Mein Bruder hat Sie zuerst in den weiten des Forums gefunden und mich darauf aufmerksam gemacht. Bereits beim Lesen des ersten Kapitels wurde uns klar, dass diese Geschichte etwas hat. Sie ist besonders. Es macht Spaß zu lesen, es ist interessant, es ist spannend, witzig, blutrünstig, tiefgreifend und aufheiternd zusammen. Das gewisse „etwas“ stellte sich sofort ein. Dieses gewisse etwas ist mir immer wichtig und so nebenbei, die wenigsten Autoren schaffen es in ihren Büchern dieses etwas zu Papier zu bringen. Kurzum: Ich war gefesselt von deiner Story.

Mal von der Kleinigkeit abgesehen, dass deine Geschichte inhaltlich eine Wucht ist, hat mich besonders dein Schreibstiel begeistert. Es tut gut deine Beiträge zu lesen, es machte Spaß zu beobachten wie du deinen Stiel über die Beiträge/Jahre verändert und angepasst hast. Bereits im ersten Teil war uns klar, dass dein Werk Spitzenmäßig wird.
Allerdings kam mit dem großen Wow-Effekt auch eine große Erwartung. Ständig war ich innerlich hin und her gerissen zwischen der Vorfreude auf das nächste Kapitel und einer möglichen totalen Enttäuschung. Schließlich war das ein Forum, du hattest angefangen zu studieren und wer weis, vielleicht wird es gar keinen neuen Beitrag mehr geben? Nie wieder. Du verschwindest einfach in der Arbeitswelt und Bäm, ich sitze hier mit einer Unfassbar guten Geschichte die jedoch niemals fertig wird.
Das war immer meine Sorge. Sollte ich die Geschichte lieben, nur um später bitterböse enttäuscht zu werden oder sie hassen und besser gar nicht lesen? Dieses Dilemma! Aber dann kamst du um die Ecke und hast ein neues Kapitel gepostet und mir blieb quasi nichts anderes übrig, als es zu lesen. Ein gefangener deiner Geschichte bin ich geworden, ständig am warten und am lesen. Dann wieder warten und lesen. Ein Kreislauf bildete sich aus. Diesen Kreislauf habe ich geplegt und deine Geschichte immer weiter gelesen. Ich selbst habe mich in all den Jahren bewegt, die erste Arbeit, das erste Semester usw. Die Geschichte blieb.
So zogen die Jahre in Land und ich las fleißig weiter. Was sich geändert hatte, waren die Abstände in denen ich las. Von dem anfänglichen mehrmaligen Besuchen des Forums pro Tag ging es hin zu allen paar Monaten mal reinschauen und dafür länger lesen können. Aus diesem Grund stieß ich erst gestern auf deinen Beitrag wo du behauptest, die Geschichte sei fertig. Einfach so hast du das gesagt. Ich traute meinen Augen kaum. Nach mehrmaligen lesen musste ich erst mal deinen Account überprüfen. Vielleicht hatte sich jemand einen Streich erlaubt. Aber Nein, du warst es, du hast es getan und ich wusste nicht ob ich weinen oder lachen sollte.
Fertig bedeutet aus, vorbei, es geht nicht weiter. Das ist endgültig. Dann wurde mir klar, dass es auch bedeutet, dass es in deinen Augen zu einem würdigen Ende gekommen ist und das dieses Epos von Werk in sich geschlossen ist. Spätestens als ich dann das Wort „Epilog“ ein paar Beiträge später gelesen habe, wurden meine Augen feucht und mit einem Lächeln auf den Lippen musste ich mir tatsächlich eine Träne aus den Augenwinkeln wischen. Es war gut!

Da ich so viele deiner Worte lesen, ja eher genossen habe, wurde es an auch mal welche zu verlieren.

Danke

Danke, dass du dich über so viele Jahre mit der Geschichte, den Forum und den Leuten hier auseinander gesetzt hast, immer wieder weiter geschrieben hast und sehr viele Menschen glücklich gemacht hast. Es gehörte bestimmt einiges dazu. Wer kennt das nicht, gerade Aufgaben die sich endlos hinziehen können zu einer qual werden. Doch bei deiner Geschichte gab es nie größere Durchhänger, die nicht mit dem Hoch- und runter einer jeden Geschichte zu vergleichen sind.
Danke für die ungezählten Stunden voller Eifer und Mitfiebern, den Achterbahnfahrten von Gefühlen mit und gegen die Charaktere die deine Geschichte beschert hat. Es war, ist und wird definitiv wieder eine gute Lektüre werde. Ich zolle dir großen Respekt und hoffe, dass du die hier erlernten Fähigkeiten in Zukunft gebrauchen kannst. Wenn nicht, nimm einen Token.


Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und alles gute Simon.
Kevin, ein Fan.
 
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