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Hier könnt ihr den ganzen Artikel lesen: Was macht Diablo aus?
Im Prinzip ist die automatische Vergabe von Fertigkeitspunkten also nur eine leicht veränderte Respecc-Funktion. Die Individualisierung des Charakters wird über die Items ablaufen, so dass man für jeden noch so exotischen Charakterbuild passende Items sammeln muss, wenn man ihn spielen will.
Ein sehr entscheidender Punkt, der in meinen Augen stark zur Langzeitmotivation beitragen wird: Wenn man sich in D2 überlegt, einen neuen Charakter zuspielen, kann man sich meist umgucken, was auf den Mulis noch so rumgammelt, oder gar Ausrüstung von seinen anderen Charakteren leihen. Einsicht und Geist sind so ein paar Standartitems, die man auf fast jedem Build zusehen bekommt.
Will man nun in Diablo3 seinen Charakter in eine bestimmte Richtung pushen (ein High-Crit-Barbarian, oder wasweißich...) braucht man Items, die diesen Build auch supporten. Man kann alles mögliche auf seinen Mulis horten, aber da es mehr lohnt Items in ihre Materialien zu zerlegen, wenn man sie gar nicht mehr braucht, geht man eben ins Auktionshaus, wenn man docheinmal etwas braucht. Gerade wenn sich keine Standarditem herauskristallisieren, besteht kontinuierlich eine Nachfrage nach den unterschiedlichsten Items.
In jeder Ladder sinkt irgendwann die Spielerzahl drastisch, weil jeder ein paar gut ausgerüstete Charaktere besitzt und noch bessere Ausrüstung einfach zu zeitaufwändig ist.
Wie in einem anderen Thread schon mal angesprochen, gibt es in D2 keinen fließenden Übergang von schlecht zu gut ausgerüstet. Ich bin der Meinung, den wird es in Diablo3 viel eher geben und damit hat man immer das Gefühl, in der Zeit, die man gespielt hat, hat man etwas erreicht.
Jedes Spiel hat als Endkontent entweder die Story oder bei Rollenspielen das verbessern des eigenen Charakters.
Ein Film schaut man sich auch oft nur einmal an und schaut irgendwann wenn er wirklich gut war nochmal an. Ein Spiel mit langzeitmotivation auszurüsten ist schwer.
Immer mehr schlechtere Wahrscheinlichkeiten einbauen damit man gezwungen wird doof zu grinden ist ein Weg, aber ob das motiviert.
In meinen Augen hat man in D2 noch mehr Grinden müssen, als es - hoffentlich - in Diablo3 der Fall sein wird. Weil es bei D2 nur wenige wirklich herausstechende Items gibt. Dinge, die man häufiger findet, sind gleich viel schlechter. Dazwischen ist kein fließender Übergang. Das führt dazu, dass man ewiglang grinden kann, ohne überhaupt irgendwas zu finden. Wenn sie es jetzt bei Diablo3 richtig machen, dann gibt es etwas zwischen Crap und Supergeil und dann findet man auch mal was. Das ist dann nicht immer supergeil, aber zumindest brauchbar.
Dieser Punkt [Charaktere neu hochspielen], bisher nur als Nachteil dargestellt, hat auch positive Aspekte. Über das Kontaktforum habe ich schon bei der einen oder anderen Party mitgemacht, die das Ziel hatte, D2 mit einem neuen Char durchzuspielen. Nach dem Baalkill auf Hölle wird dann direkt die nächste Runde gestartet. Und nach einigen Runden sind die Beteiligten derart routiniert, dass das ganze Ding nur noch wie eine ToDo-Liste abgearbeitet wird. Mit "Spielen" hatte das in meinen Augen oft nichts mehr zu tun.
Dann lieber nur fünf Charaktere, die man immer wieder verwendet, als fünfzig ex-und-hopp-Chars, die einfach nur durch das Spiel gepeitscht wurden.
Eine ähnliche Beobachtung habe ich auch machen können. Es kommt darauf an, mit wem man spielt und auch was man selbst für ein Spieltyp ist. Das Schöne an D2 ist, dass man etweder nach dem Baalkill seinen Helden weiter spielen, oder einen neuen anfangen kann, ganz wie einem beliebt.
Anekdote:
Die Sleffound Truppe hatte gerade Blutrabe auf Alptraum erschlagen und bewegte sich in Richtung Feld der Steine.
A: "Aber in Hölle gehen wir dann mal in Krypta und Mausoleum, ok?"
B: "Wozu das denn?"
Weil die Gebiete da sind! Warum das Spiel spielen, wenn man gar nicht das Spiel spielt?