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Zensur, Zensur \o/

BodyHerman

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oder: Von Untergrabung der Presse- und Meinungsfreiheit


Wundert mich ja fast, dass hier dazu noch nichts steht
Denic sperrt deutsche Wikileaks-Domain /o\
China - und nun Deutschland - sind die einzigen Laender dieser Welt, die versuchen eine ganze Wikileaks Domain zu zensieren.
Da haben die Frau v.d.L. und ihre Bemühungen um eine Zensur ja eine 'ganz neue'/'unerwartete' Wendung bekommen. Was einst nur als Maßnahme gegen Kinderpornografie im Raum stand, wird jetzt benutzt, um die Meinung deutscher Internetnutzer zu beeinflussen. Aber, wem war das nicht schon vorher klar? Ich verweise nur auf die australische Sperrliste

Dem noch nicht genug, immer mehr Provider in Deutschland zensieren das Intarwebz

Neue Form der Unterdrückung oder alles zur Sicherheit im Kampf gegen den Terrorismus?


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nur mal so ne frage.
gibt es einen konkreten grund dafür (auch wenn es nur ein artikel ist) diese seite zu sperren, oder wird das nur gemacht, weil dort politische meinungsäußerung und pressefreiheit betrieben wird?
 
Wo kommen wir den hin, wenn die Medien plötzlich kritisch über Politik und Wirtschaft berichten. Nein, nein, sowas muss doch gleichgeschaltet und das Volk dummgehalten werden. Klappt ja auch weitgehend hervorragend. Und Zensur über die Hintertür der Kinderpornos verkauft sich auch ganz toll. Und wer dagegen ist, bei dem findet man die Kinderpornos die vorher über den Bundestrojaner installiert wurden.

Im Fall von Wikileaks.de würde ich allerdings erstmal abwarten was die Hintergründe sind. Die Seite ist nicht gesperrt, sondern im Transitstatus. Nicht unwahrscheinlich, dass ein technische Panne oder ein Hackerangriff dahintersteckt, der die Seite zum Transit freigegeben hat. Soweit ich mich erinnere sind auch andere populäre Seiten (sogar irgendeine google.**) in den letzten Jahren auf diese Art kurzfristig umgebogen worden. Im Falle des Hackerangriffs stellt sich dann nur die Frage ob dieser Hacker ein Scriptkiddie im dunklen Keller mit Langeweile war, oder etwa ein Mitarbeiter des BMI der die Anweisungen eines paranoiden Ministers umsetzt.

Wie man der Zensur ansonsten ganz allgemein begegnen soll, ist mir allerdings noch kein Patentrezept gekommen.
Wahlen??
CDU wählen ->:irre:
SPD wählen ->:ugly:
Die Linken -> :lol:, dort haben viele schon am deutschen Zensurstaat teilgehabt
FDP -> :confused: Überwachung kostet Geld, also wird es auf das wirtschaftlich Notwendige beschränkt
Die Grünen -> vielleicht besser als der Rest, aber unter Schröder/Schily haben die als "Bauchschmerzpartei" auch zuviel durchgewunken.
Die Glatzenpateien -> :autsch:, ab nach Deutsch-Antartika mit dem Pack. Dort ist alles weiß und ar(kt)isch rein.
Die Piraten -> :top:, sehe nur keine Chance in den nächsten Jahren die 5%-Hürden zu erreichen. Und wie sich diese Partei allgemein in der Politik schlagen wird ist ebenfalls fraglich. Schließlich besitzt sie (noch) kein allgemeines Parteiprogramm sondern ist weitgehend auf den freien Zugang zu Medien beschränkt. Die 80er Jahren Grünen hatten aber in dieser Hinsicht auch Defizite und kamen dennoch in den Bundestag.

Aufklärung was Zensur bedeutet wäre ein erster Schritt. Mit den meisten Menschen mit denen ich in dem Thema ins Gespräch kommen wissen gar nicht, welche negative Auswirkungen Zensur und Überwachung durch staatliche und kommerzielle Organisationen haben kann. In Zeiten von StudiVZ & Co hat ja auch niemand etwas zu verbergen.:rolleyes:

Neue Form der Unterdrückung oder alles zur Sicherheit im Kampf gegen den Terrorismus?
Terrorismus? Wo denn? Hab noch keinen gesehen. War der letzte erfolgreiche Terrorakt in Deutschland nicht das Oktoberfestattentat?
 
Dazu verlink ich mal das:

Westliche Internetzensur: Anfang vom Ende oder Ende vom Anfang?

Alles weitere überlass ich dann deiner Fantasie

Bevor du diesen Thread gestartet hast, habe ich noch etwas von Wikileaks gehört.
Und das erste, was ich höre, ist direkt ziemlich suspekt. Aus dem im Zitat oben verlinkten Artikel:

Von der Leyen hofft offensichtlich ihr Profil vor der anstehenden Wahl durch eine kontraproduktive "Loesung" fuer die wahrgenommene Bedrohung durch Kinderpornografie zu erhoehen.

Durchschnittliche Erziehungsberechtige gewaltsam daran zu hindern Beweise von moeglichem Missbrauch an Kindern zu sehen :irre:, ist nicht das selbe, wie den Missbrauch von Kindern zu stoppen.

Als alte Spürnase bin ich bei einer so verqueren Argumentation (wohl vom feinen Herrn Jörg Tauss abgeschaut, der sich ähnlich verteidigt) natürlich direkt aufmerksam geworden und habe einen Artikel gefunden, worum es denn nun eigentlich geht.
http://www.donaukurier.de/nachricht...ter-Kinderpornografie-Verdacht;art189,2072081

Es bestehe zumindest der Verdacht, dass über die Seite des Betreibers der Zugang zu kinderpornografischen Inhalten ermöglicht werde. (...)
Wikileaks - Hauptsitz ist Schweden - will laut «Spiegel» interne Papiere von Regierungen und Geheimdiensten anonym ins Netz stellen. Mit der Veröffentlichung von Internet-Sperrlisten der australischen und thailändischen Regierung habe Wikileaks zeigen wollen, dass nicht nur kriminelle Inhalte von Sperrungen betroffen sind, sondern auch normale Seiten.

Wenn sie nur das zeigen wollten, warum verlinken (?) die dann den Kinderpornodreck? Es wäre doch völlig ausreichend gewesen, diejenigen Seiten zu benennen und zu verlinken, die wirklich zu Unrecht gesperrt wurden.
Es kann natürlich sein, das der böse Staat unter dem Vorwand der Kinderpornobekämpfung andere Seiten sperrt.
Aber ebenso gut möglich ist, daß böse Leute unter dem Deckmantel der freien Information Kinderpornos verlinken. Immer feste druff auf solche Schweine!
 
Bevor du diesen Thread Als alte Spürnase bin ich bei einer so verqueren Argumentation (wohl vom feinen Herrn Jörg Tauss abgeschaut, der sich ähnlich verteidigt) natürlich direkt aufmerksam geworden und habe einen Artikel gefunden, worum es denn nun eigentlich geht.
http://www.donaukurier.de/nachricht...ter-Kinderpornografie-Verdacht;art189,2072081

Bevor hier eine Pauschalverurteilung von Wikileaks als Pädophilenseite hervorgebracht wird, sollte man sich zumindest die Seite einmal angeschaut haben.
http://www.wikileaks.org/ ist weiterhin problemlos erreichbar. Es soll primär ein Wiki sein, bei denen anonym sensible Informationen (aus Sicht von Regierungen und anderen Organisationen) veröffentlicht werden, die eigentlich die Öffentlichkeit nicht wissen soll. Ich bin selbst kein eingeschworerer Freund der Seite, da dort massenhaft Fälschungen und uninteressanter Mist bei steht. Teilweise haben die dort veröffentlichen Dokumente aber auch eine politische Brisanz. (Beispiele aus Wikipedia.org)
Zudem ist es ein Wiki an dem mehr oder minder jeder mitarbeiten darf.

Den Vorwurf als Pädophilenseite sehe ich in diesem Zusammenhang als billige Rufmordkampangne. Man könnte Wikileaks durch vernünftigen Journalismus aufgrund der gennanten schlechten und gefälschten Beiträge schnell ins Abseits bringen. Aber Kinderpornos sind ein viel einfacheres Thema. Zudem, selbst wenn der Betreiber Kinderpornos besitzt, ist nicht das Konzept von Wikileaks an seinen kranken Neigungen schuld. Wenn ein Prister sich mal wieder an kleinen Kindern vergeht, ist die katholische Kirche auch nicht im gesamten daran Schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Vorwurf als Pädophilenseite sehe ich in diesem Zusammenhang als billige Rufmordkampangne.

Der Vorwurf, der erhoben ist, ist nicht der, daß die Seite selbst Kinderpornos anbietet; sondern der, daß durch die (vollständige) Veröffentlichung der australischen Zensurliste Internetadressen mindestens veröffentlicht (wenn nicht gar verlinkt) werden, bei denen man sich Kinderpornos besorgen kann. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf §§ 184 b und 11 Abs. 3 Strafgesetzbuch aufmerksam machen.

Letzlich muss sich der Betreiber die Frage gefallen lassen, wofür das gut sein soll. Wenn Wikileaks wirklich nur anprangern wollte, daß in Australien Internetseiten zu Unrecht gesperrt werden, hätte es doch gereicht, nur diese zu unrecht gesperrten Seiten zu veröffentlichen.
Wofür eine Liste mit Seiten, auf denen man wirklich Kinderpornos erhält?
 
Letzlich muss sich der Betreiber die Frage gefallen lassen, wofür das gut sein soll. Wenn Wikileaks wirklich nur anprangern wollte, daß in Australien Internetseiten zu Unrecht gesperrt werden, hätte es doch gereicht, nur diese zu unrecht gesperrten Seiten zu veröffentlichen.
Wofür eine Liste mit Seiten, auf denen man wirklich Kinderpornos erhält?

Vorneweg gesagt die folgende Aussage stellt nicht meine persönliche Meinung dar, sondern eine hypothetische Antwort auf die von dir aufgestellte Frage:
"Durch die Veröffentlichung von KiPo-URLs werden Strafverfolgungsbehörden international zum Handeln gezwungen endlich die Server abzuschalten und direkt gegen die Verantwortlichen vorzugehen."

Zumindest nach der Veröffentlichung der schwedischen Sperrlisten kam soweit ich mich korrekt erinnere heraus, dass einige KiPo-Seiten in Deutschland gehostet waren und die schwedischen Behörden diese auf ihre Sperrlisten setzen. Die deutschen Strafverfolger darüber in Kenntnis zu setzen und den Schund ersthaft zu entfernen, sowie die Schuldigen möglicherweise hinter Gitter zu bekommen wurde allerdings verpennt.
Hier setzt auch mein ganz persönliches Problem an Zensurmaßnahmen an. Die Filter sind technisch zu umgehen, das Problem wird nicht im geringsten gelöst, sondern unter den Teppisch gekehrt.
Die Gefahr bestehenden Zensurstrukturen auszubauen und zu mißbrauchen sind enorm. Daher verbleibe ich auf der Position "wehret den Anfängen der Zensur". Wenn von der Leyen und Schäuble davon sprechen, den Filter nur für KiPos zu nutzen klingelt bei mir leider immer ein "niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" im Hinterkopf mit.
 
Was ist dieses Wikileaks eigentlich genau? Werd da nicht wirklich schlau draus.
 
Wofür eine Liste mit Seiten, auf denen man wirklich Kinderpornos erhält?

Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, die von den zuständigen Strafverfolgungsbehörden gemacht werden. Würden dort fähigere Leute sitzen, hätten selbige das weitergeleitet und die Server wären binnen kurzer Zeit abgeschaltet worden. Aber man musste es ja nicht weiterleiten. Ist doch nur für die zuständigen ausländischen Strafverfolgungsbehörden Mehrarbeit. :rolleyes:

War und sollte es nicht immer eigentliches Ziel der Presse sein, Missstände aufzudecken? Und wer zum jetzigen Zeitpunkt Wikileaks immer noch nicht als Pressemedium ansieht, dem ist meiner Meinung nach nicht mehr zu helfen.
Ist ja nicht so, dass Wikileaks erst seit gestern von der RCFP oder von AP unterstützt werden
 
Das ist nen eigenes Posting wert :eek2:

Found at netzpolitik.org
Und in Deutschland stehen die Interessensgruppen bereits in den Startlöchern. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Musikindustrie, hakte sich sogleich bei der Ministerin ein: „Der Vorstoß der Familienministerin zum Verbot von Kinderpornografie im Internet ist ein richtiges Signal. Es geht um gesellschaftlich gewünschte Regulierung im Internet, dazu gehört auch der Schutz des geistigen Eigentums.“ Das ist die mühsam verklausulierte Forderung, unliebsame P2P-Linkseiten auf die Sperrliste zu hieven.

Ein Hoch auf die Manager, die mit solchen Aussagen suggerieren wollen, dass so ein Schutz geistigen Eigentums von der Gesellschaft gewünscht wird.

Wieso auch nicht fordern, wenn man dann schon so ein Mittel besitzt? Ist ja alles im Interesse der geistigen Urheberrechtsinhaber, und keineswegs nur dazu da, dass die Konten eben solcher Manager gefüllt bleiben. :rolleyes:
 
und das erst recht :x

Found at netzpolitik.org
Der Domainbesitzer hat es verpeilt, die Domain ist noch da (aber im Transitmodus) und an den Zensurvorwürfen ist nichts dran. Das ist leider etwas unglücklich und unprofessionell von Wikileaks gelaufen, als sie in einer Pressemitteilung am Freitag die ganz große Zensur-Rhetorik auspackten. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass man bei einer solchen Rhetorik mit diesen Vowürfen vorher einige Fakten checkt.

Ließe sich jetzt aber auch an der Einstellung vom ehemaligen Provider von wikileaks.de so einiges bemängeln..
Domain nicht pünktlich zum 1.4. sperren lassen, sondern ne Woche später kurz vor nem langen Wochenende (spricht ja schonmal gegen einen Grundsatz inner Systemadministration [Freitag abends das System nicht ungetestet ändern]) :rolleyes:
Und, was mich dann doch mehr verwundert, die Qualitätsjournalisten von Heise hatten keine Ahnung, wofür die Transitseite von der Denic steht x)

Die Grundaussage bleibt trotzdem bestehen:

Die Zensur wird, ab dem Zeitpunkt, ab dem die großen Provider per Vertragsunterzeichnung sich damit einverstanden erklären, missbraucht werden :eek2:
 
Das natürlich interessant.:ugly: Aber hauptsache erstmal über den pösen zensurstaat heulen...:zzz:

Keine Sorge, der kommt schon früh genug in geballter Form. Solange der von-der-Leyen-Filter ohne richterliche oder unabhäniger Kontrolle verwirklicht werden soll, ist nicht die geringste Gefahr abgewendet.
 
Keine Sorge, der kommt schon früh genug in geballter Form. Solange der von-der-Leyen-Filter ohne richterliche oder unabhäniger Kontrolle verwirklicht werden soll, ist nicht die geringste Gefahr abgewendet.

Ob das passiert oder nicht ist derzeit nichts weiter als Spekulation. Aber die Behauptung von "wikileaks", ihre domain sei vom pösen denic gesperrt worden, was ja Ursache der ganzen Aufregung war, ist einfach falsch und diente nur um Stimmung anzuheizen.
Versteh auch die ganze Aufregung nicht. Die haben immerhin ne Sperrliste mit Seiten wo man Kinderpornos bekommt veröffentlicht, das find ich schon ne üble Nummer. Da find ich auch eine Hausdurchsuchung bei dem Inhaber der domain nicht falsch. Sich gegen Zensur ausszusprechen ist ansich richtig, aber das heisst noch lange nicht dass man alles was sich irgendwelche kranken Menschen ausdenken oder machen veröffenlichen muss.
 
Nach dem Auftauchen der dänischen Liste hat die Kinderschutz Carechild 20 Adressen herausgenommen und bei Providern in den jeweiligen Ländern angefragt diese zu sperren. Nach 24 Stunden waren 16 Seiten vom Netz und somit weltweit nicht mehr verfügbar und nicht nur in Dänemark geblockt. Vermutlich wären die Seiten immer noch online, wenn solche Listen nicht öffentlich gemacht worden wären. Soviel zur Wirksamkeit von Filtern und Geheimhaltung der Listen.
Nicht die Blockierung von KiPo-Seiten darf das Ziel sein, sondern die Beseitigung. Zumal die geplanten Sperrliste technische Schrott sind.
Im günstigsten Fall steckt hinter den politischen Bestrebungen zum Kinderpornofilter Wahlkampf oder haarsträubende Dummheit der leitenden Politiker. Im schlimmsten Fall ernsthafte Absichten dieses Thema als Einstieg zur Zensur zur nutzen. Ich gehe von schlimmsten aus, dann kann es nur besser werden als gedacht.

Im Falle von Wikileaks als Beispiel verweise ich aber auch gerne auf meinen ersten Post in diesem Thread. In diesem konkreten Fall war es schon von Anfang an abzusehen, dass dort die Situation nicht so einfach ist, wie es zuerst gemeldet wurde.
 
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