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[Story] Dunkle Zeit

Nein, Golden Sun kannte ich bis jetzt noch nicht... Die einzige Konsole, die ich habe ist 'ne Antike Playstation...
Meine Inspiration zog sich aus einem Urlaub in den Italienischen Alpen... Da hatte ich die Idee, mal was über Magier zu schreiben. Es ollte ein dreiteiliges Buch werden und im ersten Teil sollte Ulthar in einem ähnlichen "Gelände" eine Magieausbildung bekommen. Die erste Skizze sah vor, dass Ulthar in der Lagerfeuerszene (Kap. Eins) tatsächlich von einem Magier beobachtet wird, von Marco getrennt wird und dann in diese Magierschule kommen sollte. (Dafür war wahrscheinlich Harry Potter die Inspiration ;) ). Nach der Ausbildung sollte die Handlung dann ähnlich laufen, wie sie es jetzt gerade tut... Aber als ich dann die finale Version schrieb, fand ich es besser, wenn Marco und Ulthar nicht getrennt werden und habe die ganze Ausbildungsschiene einfach fallen lassen. Die Skizzen habe ich aber noch... Machen sich vielleicht gut für die nächsten Projekte ;), mir schwirren da schon wieder drei gute Ansätze durch den Kopf...

Nunja, oben ist erstmal das nächste Update... Viel Spaß damit!!!
 
Genau so wie Uthar geht es mir auch - Frage über Frage... Ansonsten nice up und ich warte aufs nächste.
 
Also vll lag's an meiner seltsamen Stimmung gestern, aber ich find du hast in dem Monolog zu viel erzählt. Mir ist erfahrungsmäßig aufgegangen, dass man nie die GANZE Geschichte im Mono- oder Dialog (als Gespräch halt) erzählen darf, oder zumindest nicht in allen Details. Stephan fängt bei der Geschichte seiner Vertreibung fast bei Adam und Eva an, obwohl die Frage sich genau auf die Vertreibung bezog. Die Antwort ist also, angesichts der spezifischen Fragestellung, künstlich erweitert um die ganze Geschichte unterzubringen.
Denke mal das war auch deine Absicht, denn das ist ja das "Ich erklär jetzt endlich worum es geht indem ich die Vorgeschichte erzähl"-Kapitel ;). Aber so wirkt es ein wenig krampfhaft. Der Rollenspieler würde von RailRoading sprechen, Stephan MUSS da jetzt ALLES erzählen weil der Autor die Vorgeschichte erklären will.
Manche Info darf aber ruhig noch hinterm Berg bleiben und erst später erklärt werden, oder nie. Tolkien scheint bei Herr der Ringe auch einiges an "Vorwissen" einfach vorrauszusetzen, beim ersten Mal lesen hab ich in dem Buch die vielen Andeutungen auf die Geschichten und Mythen Mittelerdes nicht die Bohne verstanden (und fand's natürlich trotzdem toll, war aber gleichzeitig neugierig geworden... du verstehst?)
 
Das Up ist mal wieder genial:top:
Die Stelle als Stephanus vom Kriegslord erzählt, hat mir gut gefallen, mir ist beim Lesen ein richtiger Schauer über den Rücken gelaufen:D :top:
Ein paar Fehler sind mir noch aufgefallen:

barb@work schrieb:
Die eine Seite des Mundes hing zerfetzt und schlaff zum Bonden, unverkennbar hatten sich dort drei scharfe Klauen ihren Weg durch das faulige Fleisch gebahnt.

Die Frau, die er am Abend gesehen hatte, sie lag vor diesem Monster, gefesselt und gepeinigt, die zarte Haut von zahllosen Peitschenhieben zerrissen und dieses Monster stand hinter ihr und stieß mit seiner Hüfte zu, wieder und wieder, wieder und wieder, begleitet von den schmerzerfüllten Schreien der Frau.

Wie kann das Monster die Frau im Stehen vergewaltigen, wenn diese auf dem Boden liegt? Logikfehler;)

Ulthar schlug sich gegen den Kopf um diese Visionen zu beenden, aber er konnte es nicht, der Dämon vor ihm lachte, lachte laut auf, ein keifendes, gackerndes Lachen, dass ihm den Kopf zu sprengen drohte.

Der Traum schien zu zersplittern, er zerfiel in tausende kleine Stücke und zurück blieb nichts als Dunkelheit, Ungewissheit.
 
Schreibst du die Story noch weiter?
Wäre schade zu sehen, das du einfach die Story abbrichst, besonders jetzt wo es hier so leer ist......
 
Ja, ich schreib schon noch weiter, aber im Moment komm ich nicht so richtig dazu, respektive, es will nicht so richtig fließen... wenn ich schreibe sdann nur sehr kurz und es passt alles nicht so, wie ich es will... vertrackt... Aber ich hab jetzt erstmal ne Woche Urlaub, da sollte wieder was werden... hoffentlich...
 
Diese Phasen kenn ich. Ein Kapitel von "Episode 4" hab ich glaub ich 4 mal angefangen und jedesmal wieder abgebrochen und gelöscht weil es ned so recht werden wollte. Der Trick ist aber eigentlich, trotzdem weiterzumachen. irgendwann kommt man plötzlich wieder rein und es fliesst wieder.
Ist wie ne Rohrverstopfung, man muss einfach ne Weile gründlich durchspülen (und das von dem der gestern von Melle für seine tollen Vergleiche und Metaphern gelobt wurde :rolleyes: ;) )
 
Saturn schrieb:
Diese Phasen kenn ich. Ein Kapitel von "Episode 4" hab ich glaub ich 4 mal angefangen und jedesmal wieder abgebrochen und gelöscht weil es ned so recht werden wollte. Der Trick ist aber eigentlich, trotzdem weiterzumachen. irgendwann kommt man plötzlich wieder rein und es fliesst wieder.
Ist wie ne Rohrverstopfung, man muss einfach ne Weile gründlich durchspülen (und das von dem der gestern von Melle für seine tollen Vergleiche und Metaphern gelobt wurde :rolleyes: ;) )

Kann ich nur unterschreiben. Nach der Trennung habe ich nen 3/4 Jahr ne Schreibblockade gehabt.. da hilft nur weitermachen, auch wenn man pro Tag erstmal nur ne halbe Seite schreibt. Das kommt alles wieder, solche "Löcher" hat jeder mal ;)
 
Schreibblockaden hatte ich auch mehrere, und letzte war besonders hartnäckig. Mein Rat ist, zuerst die Ursache zu ergründen. die meisten Schreibblockaden sind, wie oben geschrieben, mit Willenskraft lösbar, doch manche Blockaden erfordern eine Anpassung. Aus eigener Erfahrung kenne ich:
- Zweifel über die Qualität: Mit Lesern reden.
- Motivationsverlust: Eine besonders herausfordernde Szene schreiben.
- Überlastung durch RL: Pause einlegen, sich dem RL voll zuwenden, dann wieder weiter machen.
- Zweifel an der eigenen Entwicklung: Stilwechsel erzwingen (auch wenn es im Mülleimer landet).
- Verbindung der Geschichte mit negativen RL Erlebnissen: Neue Geschichte anfangen.
Die letzten beiden Punkte probiere ich zur Zeit aus.
 
Bei mir ist es zur Zeit eindeutig das RL... Es gab jetzt zwei Wochen wo ich am Stück erst um eins nach hause bin und dreiviertel sechs rausmusste... Da gabs nicht wirklich Zeit, sich dem Schreiben zuzuwenden... Und wenn ich es doch getan habe, dann war ich im Hinterkopf immer so beim Nachgrübel über das was am nächsten zu tun ist... Naja... Ärgerlich... Ich hoffe mal, das gibt sich wieder... Wär ja schade wenn nicht... Schließlich ist ja schon die nächste Story in der Hinterkopfphase... Wo sie aber erstmal bleiben wird...
Trotzdem danke für die netten Tipps! Schön dass es Leser gibt, die sich um den Auto kümmern :D

Und dem Stalker wünsch ich natürlich alles Gute... Ich hoffe es wird ne positive Erfahrung...

Kapitel Acht

Ulthar wachte auf und fühlte den metallischen Geschmack der Hitze auf seiner Zunge. Stöhnend drehte er sich auf den Rücken, bereute dies aber beinahe sofort. Die Sonnenstrahlen bohrten sich in seine Augen wie glühende Schwerter. Ulthar rieb sich die Lider und versuchte die Lichtblitze zu vertreiben, die davor tanzten, aber es gelang ihm nicht und in seinem Schläfen begann ein leichter Schmerz penetrant zu pochen. Die Ereignisse des letzten Abend kamen ihm seltsam unwirklich vor, als wäre das alles nur ein Traum gewesen, aber ein Blick in Stephanus’ Augen zeigte ihm, dass das Gegenteil der Fall war.
„ Wie geht es dir?“, fragte der Zachiräe besorgt.
„ Warum habt ihr mich nicht zur Nachtwache geweckt?“, fuhr Ulthar ihn an. Stephanus lächelte nachsichtig.
„ Du warst zu schwach.“ Ulthar schnaubte verächtlich, aber Stephanus redete unbeirrt weiter. „Magie schwächt den unbedarften Geist, Ulthar. Du hättest es vielleicht nicht einmal gemerkt, aber während deiner Wache wärst du einfach eingeschlafen, glaub mir. Hier trink erst einmal.“ Er hielt ihm einen Schlauch hin, den Ulthar misstrauisch beäugte. „ Keine Angst, es ist Saft aus Waldbeeren, das wird gegen den Kopfschmerz helfen.“
Ulthar schaute ihn überrascht an, aber Stephanus lächelte nur. „ Wir wissen viel, Ulthar.“
Diese Unterhaltung hatte nicht gerade zur Verbesserung seiner eh schon angeschlagenen Laune beigetragen, sodass er sich äußerst missmutig auf den Wagen setzte, der sich daran machte, erneut der Spur zu folgen, die sich deutlich wie immer in der endlosen Waldlandschaft vor ihnen abzeichnete. Es war wohl etwa gegen Mittag, als sie erneut mit einem scharfen Ruck anhielten. Ulthar sprang von der Ladefläche, ohne auf das Signal von vorn zu warten und lief um den Wagen. Dort stand Stephanus und schaute angestrengt in die Ferne. Neben ihm hockte Thomas und prüfte mit fragendem Blick den Boden.
„ Was ist los?“, blaffte Ulthar.“
Stephanus würdigte ihn keines Blickes, aber Thomas blickte vom Boden aus nach oben.
„ Wenn der junge Lord geneigt wäre, seine Blicke gen Boden zu lenken, so würde ihm auffallen, dass wir es hier mit einem äußerst abschüssigen Gelände zu tun haben, junger Freund.“
Er deutete nach vorn und jetzt sah Ulthar, was er meinte. Nur wenige Meter vor ihnen brach die sonst sanft fallende Senke plötzlich ab und verwandelte sich in ein zerklüftetes Steinfeld mit beachtlichem Gefälle. Immer wieder war der Weg weggebrochen und der braune Lehmboden machte scharfkantigen, silbernen Steinen Platz, wie geschaffen dafür, Wanderern die Schuhe aufzuschlitzen. Diese Senke schien eine Art natürliche Grenze zu markieren, denn sie streckte sich zur einen Seite bis ans Horizont und zur anderen bis zum letzten Ausläufer der großen Wälder hinter ihnen.
„ Sie sind da runter?“ fragte Ulthar zweifelnd und versuchte angestrengt die Fährte irgendwo zu entdecken.
Jetzt erst drehte sich Stephanus um und betrachtete Ulthar und Marco, der inzwischen hinzugekommen war.
„ Ja, die Entführer eures kleinen Bruders sind diese Senke hinabgegangen. Sie sind zwar hier oben von den Pferden gestiegen, hier und da erkennt man aber noch blutige Spuren, wo sich ein Pferd an dem Stein gestoßen hat.“
„ Na dann, worauf warten wir noch?“, fragte Marco ungeduldig.
„ Es gibt da nur noch ein Problem.“ Stephanus wandte sich wieder dem offenen Land zu. „ Ihr könnt es noch nicht erkennen, aber in etwa einer halben Meile teilt sich die Spur. Die eine Hälfte führt weiter durch das Grasland, auf Winsahl zu, die andere verschindet in den Wäldern.“

Der pulsierende Druck in seinem Kopf war zwar verschwunden, dafür brannten nun aber seine Knöchel überall dort, wo sich die scharfen Steine einen Weg durch das robuste Leder der Schuhe gesucht hatten.
Verstimmt trottete Ulthar den anderen hinterher. Er wollte jetzt keine Gespräche, er wollte nur nachdenken, nachdenken über all das, was diese Entwicklung bedeutete. Die Gruppe hatte sich aufgeteilt. Ein Teil von ihnen war ohne Rico weiter geritten. Aber wer? Wer von ihnen hatte Rico bei sich? Was war, wenn sie sich für die falsche Fährte entschieden?
Immer wieder sah er seinen Vater vor sich. Er lächelte ihm zu, aufmunternd, wissend. Eigentlich hätte ihn das beruhigen sollen. Eigentlich, wäre da nicht dieses kleine Detail gewesen. Etwas Anderes lag in diesen Augen als nur pures Lächeln. Man konnte es kaum erkennen, aber irgendwo in den faltigen Schatten um die Augen glaubte Ulthar eine stumme Anklage lesen zu können. Er fühlte sich schuldig vor diesem Blick, als wäre es alles seine Schuld. Nur seine Schuld.
Er schob den Gedanken beiseite. Sie mussten Rico finden. Das war die einzige Möglichkeit, dem Schicksal einen Teil des Preises abzutrotzen, den sie bezahlt hatten.
Ulthar betrachtete seine Gefährten, die vor ihm langsam den einzigen Pfad inmitten dieses Meers aus steinernen Nadeln entlang schritten. Er betrachtete ihre gekrümmten Rücken, ihre vorsichtigen Schritte. Sie waren erst so kurz auf dieser Reise und trotzdem schien es Ulthar, als wären Jahre vergangen. Sie hatten alle so viel gegeben, hatten so viel auf sich genommen und das, obwohl sie sich eigentlich kaum kannten. Irgendwie war die Verbundenheit, die er fühlte fast schon etwas unheimlich und trotzdem war da mehr als diese Freundschaft. Es war, als ob sein Verstand gespalten wäre. Auf der einen Seite fühlte er sich so vertraut mit seinen Gefährten, wie er sich mit noch niemandem außerhalb seiner Familie gefühlt hatte, aber zum anderen waren sie Alle ihm auch so fremd, als würde er sie durch dichten Nebel betrachten, nein, vielmehr als wäre er eine andere Kreatur, die diese Wesen mit wissenschaftlicher Neugier betrachtete...
Als der Grasboden endlich wieder ihre Füße umschmeichelte, atmete Ulthar hörbar auf. Die Sonne war schon um einiges auf ihrer Reise am Horizont fortgeschritten, aber da einzige, was zählte, war dass sie es geschafft hatten, dass sie den Abstieg hinter sich hatten. Thomas warf noch einen kurzen, sehnenden Blick die Senke hinauf, dorthin wo sein Wagen im Schatten zweier riesiger Bäume stand, bedeckt mit losen Blättern, die sie in der Eile hatten zusammensuchen können.
Stephanus legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„ Komm, mein Freund, wir konnten den Wagen nicht mitnehmen, nicht über diesen Abhang.“
Thomas nickte.
„ Ich will nur Abschied nehmen.“ Stephanus nickte.
„ Wenn wir in Winsahl sind, werden wir nach einem neuen Wagen Ausschau halten.“ Thomas drehte sich dem Schwertkämpfer zu.
„ Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, dass ich euch folge. Wisst ihr denn nicht, dass es Unglück bringt, die Grenzen seines Landes zu verlassen?“. Er deutete anklagend auf die Senke. Ulthar sah dem Spielmann ins Gesicht, sah die Trauer darin, die er über den Verlust des Wagens empfand.
„ Ich habe in meinem Land zu viel Unglück erfahren, um mich darum noch zu kümmern.“. Sagte er dann. Thomas nickte stumm.
„ Entschuldigung, daran habe ich nicht gedacht.“
Wieder so ein Moment. Ein Gefühl tiefster Freundschaft und Nähe, das eigentlich Jahre brauchte, um sich zu entwickeln.

Der deutlich längere Weg zu den abzweigenden Fährten erschien im Gegensatz zu dem Abhang fast wie ein Katzensprung. Stephanus hatte recht gehabt. Inmitten der weiten Grassteppe bogen plötzlich drei der fünf Spuren fast rechtwinklig ab und hielten auf den Ausläufer des Walds neben ihnen zu. Stephanus ging in die Knie und zerrieb vorsichtig die Erde zwischen seinen Finger. Er legte die Stirn in Falten und suchte den Horizont mit wachsamen Blicken ab.
„ Seltsam...“, murmelte er dann. Ulthar ließ sich neben ihm nieder.
„ Was ist denn seltsam?“ Stephanus nickte in Richtung des aufgewühlten Bodens.
„ Das alles. Es gibt weit und breit keine Markierung, alles ringsum ist Gras.“ Er klopfte vorsichtig den Boden ab. „Die Pferde sind in vollem Galopp hier entlang getrieben worden. Schneller als jemals zuvor auf dieser Reise und mitten auf dieser Grassteppe reißen plötzlich drei der fünf Reiter ihre Pferde herum.“ Er deute auf eine Stelle, wo die Erde besonders tief eingefurcht war. „ Wie aus heiterem Himmel, als wären sie verrückt geworden.“
In Ulthar drängte sich eine unheimliche Vorahnung auf. Er musste wieder an seinen Traum denken, an diesen mächtigen, bösen Mann. Auf seinen Armen breitete sich Gänsehaut aus. Er zitterte.
„ Oder als ob sie jemand instruiert hätte.“, sagte er schließlich und wunderte sich selbst über den belegten, düsteren Klang seiner Stimme.

Etwas lag in der Luft, wie ein fauliger Geruch. Gestank von Tod und Verderben. Immer wieder traten die Bilder des zerstörten Darheimsgard vor Ulthars inneres Auge. Die zerstörten Häuser, die toten Menschen – Und der gefallene Soldat. Die weit aufgerissenen Augen brannten sich tief in seine Gedanken. Der Mensch hatte etwas gewusst, aber er hatte sein Wissen mit ins Grab genommen. Ulthar fühlte sich, als ob er auch etwas wüsste, etwas das zu weit weg lag, um es zu greifen, was ihm aber gleichzeitig doch wie Feuer im Kopf brannte.
Etwas stimmte hier nicht.
„ Wir sollten vorsichtig sein.“, sagte er dann, was wohl am ehesten dem entsprach, was er eigentlich sagen wollte. Stephanus zog sein Schwert.
„ Du hast recht. Es liegt in der Luft. Haltet die Augen offen, nicht dass wir in einen Hinterhalt geraten.“
Ulthar fühlte sich dieser Welt gegenüber so seltsam entfremdet, als sähe er das Geschehen eher durch schmutziges Wasser, als wäre er nur ein unbeteiligter Zuschauer und könnte nichts am Verlauf dieses Tages ändern. Ihm fiel etwas ein, was sein Vater immer gesagt hatte.
‚Wer in das Rad des Schicksals greift, der muss damit rechnen, dass er sich die Hand bricht.’
Dieser Spruch hatte dem alten Mann oft geholfen, hatte ihm unzählige Male das Leben gerettet und dazu beigetragen, dass er all die Rückschläge verkraften konnte. Ulthar aber hatte diesen Spruch stets gehasst. Er war so erbärmlich, er implizierte ein Gefühl der Machtlosigkeit und des Ausgeliefert-Seins, das er hasste.
‚Komm nur zu mir Schicksal und ich werde dir zeigen, wer der Stärkere ist.’, dachte er grimmig.
Gleichzeitig mit diesem seltsamen, tauben Gefühl war sich Ulthar seiner Kräfte bewusster als jemals zuvor. Er fühlte die Essenz der Kraft in seinen Adern, fühlte, wie sie ihn durchströmte, durchsetzte und ihn auszufüllen schien. Er betrachtete den Wald um sich. Die Szene vor ihm wirkte so unglaublich schön, dass er es im ersten Moment gar nicht glauben könnte. Der Boden vor ihnen war mit braunem, feuchtem Laub bedeckt, dass jeden ihrer Schritte angenehm dämpfte und in dem sich die Spuren der Pferde deutlich abzeichneten. Links und rechts erhoben sich uralte Bäume, deren dichtes Blätterdach nur wenigen Sonnenstrahlen den Weg zum Boden erlaubte. Ein Muster heller Flecken überzog den ganzen Wald ringsum, ein Muster, dass bei jedem Windstoß zu tanzen begann und fröhlich über die Sträucher und Kräuter glitt.
Es dauert eine Weile, bis Ulthar begriff, dass dieser Wald mit all seiner Schönheit selbst der Hinterhalt war.
Genauer gesagt, merkte er es erst, als der erste Pfeil zwischen den Bäumen hindurchschoss und Stephanus Arm durchbohrte. Knackend brach der Arm des Zachiräe, aber das schien ihm nichts zu machen. Er nutzte die Wucht des Pfeils aus und fuhr in einer eleganten Drehung herum. Sein Schwert sirrte durch die Luft und schien plötzlich mehr flüssiges Silber zu sein, dass glitzernd durch den Wald zog und ein kaum sichtbares Schild vor ihnen aufbaute. Die nächsten drei Pfeile fielen zerschnitten zu Boden. Thomas riss einen Kurzbogen von seiner Schulter und schoss einen Pfeil in Richtung der Angreifer, während Marco und Stephanus ihm Deckung gaben. Ein Schrei erwiderte den Treffer. Dann ein Rascheln als einer der unsichtbaren Widersacher zu Boden ging und eine neue Salve aus fünf Pfeilen als Antwort.


„ Sechs Mann.“, murmelte Stephanus erstaunt. „ Sie müssen sich mit Anderen getroffen haben.“. Sein Arm war wieder voll einsatzfähig, als er den rotgefiederten Pfeil herauszog.
Wie auf Befehl kamen sechs Mann zwischen den Bäumen hervorgelaufen, alle in schlichte Lederrüstungen gehüllt und mit einem siegessicheren Lächeln in den harten Gesichtern.
Es war ein seltsames Gefühl den Menschen gegenüber zu stehen, die für die Vernichtung Darheimsgards verantwortlich waren, denen die eine ganze florierende Stadt und ihre Einwohner auf dem Gewissen hatten, denen, die mitten in der Nacht in die Stadt geschlichen waren um sinnlos Menschen abzuschlachten. Obwohl die Gefahr weiterer Pfeile aus dem Hinterhalt nicht auszuschließen war, betrachtete Ulthar jeden von ihnen mit mörderischen Blicken. Er fragte sich, wer von Ihnen es war, der seinen Vater so bestialisch hingerichtet hatte. Wer hatte den Menschen auf ihrem Hof ein so unwürdiges Ende bereitet? Sie waren alle hinterhältige Meuchelmörder, aber Ulthar wollte plötzlich nicht mehr, dass die, die dies getan hatten durch einen simplen Schwertstreich fielen. Er wollte Leid, Tod, Vernichtung für Alle, die es gewagt hatten, sein Leben zu zerstören.
Letztendlich war es aber nur eine Frage, die sich den Weg über seine Lippen bahnte:
„ Wo ist Rico?“
Zwei der Männer schauten sich an. Sie trugen braune Rüstungen aus schweren Lederstriemen, die schon an mehreren Stellen geflickt waren. Ihr Erscheinung wirkte schäbig, abgerissen und Ulthar fragte sich, warum diese Menschen noch lebten. Jeder vernünftige Mensch, der ihnen ansichtig wurde hätte das Schwert ziehen müssen, so offensichtlich wie diese Männer ihr Dasein als Räuber, Entführer und Brandstifter vor sich her trugen. Ihre Gesichter waren hart und verschlossen, als hätte ein unbedarfter Steinmetzlehrling sie roh und grob in zu hartes Gestein gemeißelt.
„ Der kleine Quälgeist?“, fragte der Größere von Beiden. Sein Haar schimmerte fettig im Sonnenschein. Sein Nachbar lachte.
„ Nicht hier, Freunde. Er ist weiter gereist, in ‚andere Gefilde’.“ Er warf ihnen einen vielsagenden Blick zu. „Aber wir haben ihn gut aus dieser Welt verabschiedet.“
Marcos Schwert zuckte nach vorn.
„ Ihr lügt!“. Doch der Mann grinste nur.
„ Wie du meinst, aber ich glaube hier steht eher das Ende anderer Menschen zur Debatte.“.
Wieder war es, als ob sich ein Vorhang vor Ulthars Augen heben würde um ihm einen klaren Blick auf die Realität zu ermöglichen. Und wieder war es zu spät.
Der mittlere der Männer hob sein Schwert und plötzlich wurde die Lichtung in rotes, bösartiges Licht getaucht. Die Präsenz der Magie war geradezu überdeutlich, wie ein verrotteter Gestank in Ultahrs Nase und dennoch hatte er ihn bis jetzt noch nicht bemerkt. Dafür erfasste er die Situation jetzt mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Keiner ihrer Gegner wusste über das, was hier passierte Bescheid, keiner von ihnen hatte wirklich Zugang zu der Kraft, die diesen Ort umgab wie ein mächtiger Wirbelwind. Sie waren nur Sklaven in den Händen anderer Wesen, solche, die Magie für ihre schlechten Werke missbrauchten. Nichtsdestotrotz waren sie gefährlich – Und in der Überzahl.
Die Meute stürzte los. In diesem Augenblick spürte Ulthar, wie sein Schwert zuckte. Er war schlau genug diesem Reflex zu folgen und riss die Waffe nach oben.
Drei Pfeile fielen zerschnitten auf den Boden.
„ Achtung. Bogenschützen!“, brüllte er, aber die Warnung war unnütz. Längst hatten sich Stephanus und Marco in den Kampf gestürzt. Zu einem einzigen Knäuel aus Fleisch und Stahl verwickelt, würde es kein Bogenschütze wagen, auf sie und seine Kumpane zu schießen.
Ulthar sprang nach vorn, als er erneut das Zischen einer Sehne hörte. Thomas erwiderte das Feuer und landete einen weiteren Volltreffer. Ulthar schoss nach vorn und suchte einen Angreifer. Kurz brachen die Nahkämpfer auseinander. Marcos Schwert stand in Flammen. Gelbrotes Feuer schlug aus dem dunklen Eisen hervor, knisterte düster, voller Vorfreude. Der Gesichtsausdruck seines Freundes entsetzte Ulthar. Es war, als würde das Feuer des Schwertes auch in ihm brennen, Mordlust, pure Gier nach Fleisch. Thomas landete hinter ihnen einen erneuten Treffer. Nur noch ein Bogenschütze übrig.
Gut, das Kräfteverhältnis begann sich auszugleichen. Doch der Nahkampf stand noch immer Sechs zu Drei.
Ulthar dachte überhaupt nicht daran, seine Kräfte einzusetzen. Sie waren noch zu neu für ihn, als dass er in dieser Situation, in diesem Kampf auf Leben und Tod aus ihnen Nutzen gezogen hätte.
Die Schwertkämpfer starrten entsetzt auf Marcos Waffe und auf Ulthar, dessen mysteriöse Geschwindigkeit sie für Teufelswerk halten mussten. Die Angst war ihnen beinahe sichtbar ins Gesicht geschrieben. Aber ihr Zögern dauerte nur kurze Zeit. Dann griffen sie beinahe synchron an.
Ulthar folgte dem Wink seines Schwertes und wehrte einen Gegner ab. Beinahe gleichzeitig zuckte das Schwert nach hinten um einen weiteren Stich abzuwehren. Neben ihm brannte sich Marcos Klinge in das Gesicht eines Angreifers. Ulthar trat aus, um sich Luft zu verschaffen. Dann ein anderer Hieb aus der Hüfte gegen den Unterleib seines Widersachers. Stahl schlug auf Stahl und ein hässliches Kreischen zerriss Ultahrs Gehörgänge. Neben ihm taumelte Marcos erstes Gegner zu Boden. Die Hände auf die verkohlten, blutenden Überreste dessen, was einst sein Gesicht war, gepresst. Doch die Schreie gingen im Kampflärm unter. Ulthar erlaubte sich nicht, weiter auf diesen Gefallenen zu starren. Sondern trieb einen Stich gegen die Brust des Kämpfers vor ihm, der wich zur Seite weg und Ulthar zog hastig sein Schwert zurück, um es nicht in den Baum vor ihm zu rammen. Sein Gegner war der, der seine Frage nach Rico beantwortet hatte. Er konnte das höhnische Grinsen genau erkennen.
Ein weiterer Schrei und ein abgetrennter Arm zuckte über das Gras und färbte den Boden rot, nur Sekunden später begleitet von einem Kopf. Aber der Anführer der Anderen hielt Stephanus erstaunlich gut in Schach. Jeden normalen Gegner hätte der Zachiräe wohl in sekundenschnelle zu Boden geworfen, aber die Magie des Schwertes gepaart mit der Begabung im Inneren dieses Mannes bildeten einen erstaunlichen magischen Schutzwall, zumal es der Schwertkämpfer mit gleich drei Gegner aufgenommen hatte. Vier waren noch übrig, dachte Ulthar.
Plötzlich zuckte ein stechender Schmerz durch sein Handgelenk. Das Schwert hatte den Schlag zwar magisch abgewehrt, aber er hielt den Schmerz, der sich dafür durch seine Muskeln zog nicht aus. Mit einem Klirren fiel seine Waffe zu Boden. Ulthar hechtete nach der Klinge, aber der Fuß des Angreifers krachte mitten in der Bewegung in sein Gesicht. Die schweren Stiefel hatten fast die gleiche Wirkung wie ein Hammerschlag auf seine Nase. Ulthar fühlte, wie sie, mit einem Geräusch wie trockenes Holz, brach. Dann der Geschmack von Blut auf der Zunge. Der Angreifer stand über ihm, noch immer höhnisch grinsend und hob das Schwert. Plötzlich erstarrte er inmitten der Bewegung, unfähig sie zu Ende zu führen. Eine Schwertspitze öffnete den Weg für einen dunklen Blutschwall und der Geruch von verkohlten Fleisch erfüllte die Lichtung aufs Neue. Marco sprang zu Seite und das Schwert seines Gegners spaltete den Schädel des erstarrten Angreifers. Das Grinsen verlosch, er sackte zusammen. Keine Zeit um nachzudenken. Ulthar griff nach seinem Schert und sprang Marco zur Hilfe.
Hinter ihm ertönte ein unheilgeschwängertes, tiefes Sirren. Irgendetwas krachte mit unglaublicher Wucht an den nächsten Baum. Der Schlag vibrierte durch den Wald.
Keine Zeit nachzudenken. Ulthar betete, dass es nicht Thomas war, der dort getroffen wurde, aber er konnte sich nicht umdrehen, auch wenn sie nun zu zweit gegen den Angreifer vorgingen. Er war zu gut und Ulthars Hand schmerzte noch immer von dem letzten Schlag, er konnte sich keine Fehler erlauben. Erneut ein Schrei, als Stephanus den nächsten Gegner zu Boden schickte und sich mit neuer Energie auf den Angreifer warf. Ein Hieb von links, der Ulthar galt. Er duckte sich, anstatt den Schlag abzuwehren. Der Angreifer taumelte und Marco nutze die Gelegenheit, ihm sein Schwert in die Seite zu rammen.
Der Mann wurde sofort zu einer lodernden Flammensäule. Seine Leinenkleider, seine Haare, alles entzündete sich innerhalb von Sekunden, die Flammen rasten über seinen Körper und schienen seine Haut zu schmelzen. Ulthar wandte sich dem letzten Angreifer zu, der von Stephanus in die Defensive gedrängt worden war. Marco und hieben fast gleichzeitig zu und versanken ihre Schwerter im Rücken des Angreifers.
Wieder das unheilvolle Sirren. Diesmal mit einem anderen Ziel. Der Zachiräe wurde ausgehoben, als seine Kehle von einem unglaublich langen, dunklen Geschoss durchbohrt wurde. Er flog gegen den nächsten Baum und wurde dort vom dem Geschoss aufgespießt. Zwei weitere Pfeile folgten, bevor Ulthar sich umdrehen konnte.

Dort stand der vormals unsichtbare Feind. Er stand direkt neben dem leblosen Körper des Stephanus, der ähnlich dem Zachiräe an einem Baum hing. Ulthar keuchte, aber dieses Etwas vor ihm war in seiner Präsenz zu bedrohend, als dass er sich Gedanken um Thomas machen konnte.
Wenn es ein Mensch war, so war es der Größte, den Ulthar jemals gesehen hatte. Sein schwarzer Helm streifte die untersten Wipfel der Bäume, als er erneut seinen Bogen lud. Hätte Ulthar jemals einen Dämonen beschreiben müssen, so hätte er ausgesehen, wie dieser Krieger. Von Kopf bis Fuß in eine schwarze Rüstung gehüllt, die eher wirkte, wie aus geschmolzenem Stein um ihn gegossen, denn wie aus Metall gefertigt, verbreitete er eine Präsenz, die die Sonne von diesem Ort zu verbannen schien. Die Magie in Ulthar rumorte und gleichzeitig fühlte er, wie die ferne Präsenz sich regte, wie erneut Etwas zu erwachen schien und auf ihn zu kam.
Die Formen auf der Rüstung des Kriegers vor ihm glichen den Köpfen der Toten, blutrote Runen waren in die Brust geritzt, die düster leuchteten, wie die Augen hinter dem Visier. So seltsam es schien, so glaubte Ulthar doch dort vor sich genau das böse Gegenstück zu Stephanus zu sehen, ein pervertiertes Abbild, das jeden Aspekt der Essenz des Zachiräe ins Gegenteil verkehrte.
Das Monster legte an und aus weiter, weiter Ferne hörte er Marco schreien.
Das gab ihm Kraft. Ulthar riss instinktiv die Hände nach vorn. Wieder verschwamm die Welt, aber diesmal schien Ulthar die Essenz aus ihr zu saugen. Die Kraft, die ihn umspielte wie ein laues Lüftchen, dass jeden Moment zu einem rasenden Sturm werden konnte, floss, in ihn, floss durch ihn, in die Hände, die vor seiner Brust waren. Ulthar dachte an Zerstörung, denn dies war die einzige Möglichkeit dieses Monster zu vertreiben.
Er konnte keine Schwachstelle an ihm erkennen. Nicht einmal die Magie konnte ihn durchdringen. Er stand vor ihm, riesig und schwarz wie eh und je. Ein Brocken der abartigsten Bösartigkeit, der Ulthar jemals begegnet war.
Er spürte wie seine Hände unglaublich heißt wurden, als müssten sie verbrennen und ließ los.
Der Pfeil surrte von der Sehne, Ulthar konnte das Vibrieren des Bogens hören, konnte spüren, wie der Tod auf ihn zuraste, aber er konnte sich nicht bewegen, er war zu gefangen, von dem, was er getan hatte. Aus seinen Händen strömte ein tausendfach verästelter kleiner Blitz, der das Monster packte und zurück warf. Ulthar konnte sehen, wie der Blitz es in ein Netz kleinster Blitze hüllte, es umschlang und ihm unglaubliche Schmerzen zufügte. Der Wald war auf einmal so seltsam hell durch dieses kalte, tote Licht. Es war ein gutes Gefühl. Es war die Magie und sie verhieß Kraft, Kraft und Macht.
Doch die Quelle der Hitze war nicht der Blitz gewesen, der noch immer aus seinen Fingerspitzen brach. Ein Feuerball von der Größe eines Schädels flog durch den Wald. Hellrot, glühend war die Hitze in diese tödliche Kanonenkugel gepresst, die nach und nach auch die Form eines Totenschädels annahm, der seinen Gegner mit dem seltsamen Lächeln der Toten musterte, sie funkelte darin wie das Licht in ein einem Kristall, gefährlich, bösartig und doch nichts im Vergleich zu ihrem Widersacher. Einige kleinen Flammen troffen aus dem Feuerball und setzten das Gras in Brand. Der Wald schien zurückzuweichen vor der Hitze, die ihn bedrohte. Ulthars Aufmerksamkeit fokussierte sich nur auf diesen Flammenball und seinen Angreifer. Die Zeit schien langsamer zu werden. Er sah, wie der Pfeil in den Feuerschädel drang, doch er kam nicht wieder hervor. Ulthar wusste, dass das sein Ende gewesen wäre. Doch die Flammen rasten weiter auf den Krieger zu.
Der riss seine Hand nach oben, kurz bevor ihn der Flammenball erreichte und dieser verschwand von einer Sekunde auf die nächste – So schnell, wie er gekommen war.
Als der Dämon zu ihnen sprach, war es nicht die Stimme eines Menschen, die ertönte, sondern die, die wohl jeder Mensch schon einmal in seinen Alpträumen gehört hat. Die Stimme des Bösen, des Dunklen, dass sich in jedem Schatten in jeder Nacht auf dieser Welt versteckt und die Menschen daran erinnert, dass es etwas gibt, was dahinter liegt. Etwas so unendlich Bösartiges, dass es uns schreiend aus der schützenden Hülle des Schlafs fahren lässt und uns dann noch immer anstarrt. Wartend, lauernd.
„ Nein, so leicht tötest du mich nicht, Ulthar. Erst muss ich mich um deinen kleinen Bruder kümmern.“
Er verschwand und mit ihm verschwand dieses fürchterliche Gefühl. Der Wald war wieder ein Wald, auch wenn die Magie hier geblieben war, auch das Etwas aus dem Unendlichen hatte sich zurückgezogen und war verschwunden. Ulthar sank auf die Knie und fühlte, wie sich endlich die Tränen ihren Weg bahnen konnten, die er die ganze Zeit zurück gehalten hatte.
.
 
Jippi ein update :) Vielen Dank. Liest sich sehr schön und ich bin gespannt aufs nächste up.
 
Na siehste! Geht doch! Man muss nur wollen...

... und das von dem der seit Monaten ne Story anfangen will und nix aufs Blatt kriegt. Ich hasse die erste leere Seite...
 
:top:Update. Liest sich sehr spannend und zieht einen wirklich in seinen Bann:top:

barb@work schrieb:
Diese Unterhaltung hatte nicht gerade zur Verbesserung seiner eh schon angeschlagenen Laune beigetragen, sodass er sich äußerst missmutig auf den Wagen setzte, der sich daran machte, erneut der Spur zu folgen, die sich deutlich wie immer in der endlosen Waldlandschaft vor ihnen abzeichnete.

Hier würde ohnehin wesentlich besser passen;)

Diese Senke schien eine Art natürliche Grenze zu markieren, denn sie streckte sich zur einen Seite bis an den Horizont und zur anderen bis zum letzten Ausläufer der großen Wälder hinter ihnen.

„ Ich will nur Abschied nehmen.“ Stephanus nickte.

An dieser Stelle wiederholst du dich, ändere die Zeile lieber etwas ab;)
 
Überarbeiten tu ich später ;) Welch ausgesprochen hochwertiger Satz...
Oh Saturn, Saturn, ich mach mir doch gleich... Nein, so weit gehts noch nicht ;) Du schreibst wieder... Wenn du dann die erste leere Seite überwunden hast, lasses mir irgendwie zukommen, ja???
Allen nochmal danke fürs Lesen und viele Posten, das nächste Up ist oben... Packt die Taschentücher aus, aber hebt noch den Großteil für das nächste Kapitel auf...

Viel Spaß...

barb
 
Es war ein seltsames Gefühl den Menschen gegenüber zu stehen, die für die Vernichtung Darheimsgards verantwortlich waren, denen, die eine ganze florierende Stadt und ihre Einwohner auf dem Gewissen hatten[...]
Das Komma nur nebenher. ;)
Florierend mag auf die Stadt zutreffen, ist aber an dem Punkt unangebracht. Denkt der Protagonist gerade darüber nach? Sicher nicht, bisher hat er jedenfalls wenig patriotisch gewirkt.
Also will uns der Autor[du :D] diese Information zukommen lassen. Ist aber nicht notwendig... Wenn der Bäcker sich jeden Morgen beim Backen die Finger verbrannt hat, ist das an diesem Punkt ähnlich interessant und wichtig: Nämlich gar nicht. :P

Jeder vernünftige Mensch, der ihnen ansichtig wurde[...]
Ihrer.

Zu einem einzigen Knäuel aus Fleisch und Stahl verwickelt[...]
Das klingt nach abartig verstümmelten Leichen, nicht nach einem rasendschnellen Schwertkämpfer. Der Eindruck würde abgeschwächt werden, wenn du Fleisch ersetzt, aber es ist immernoch eine ganz unglückliche Formulierung, die ich streichen würde.

Dann griffen sie beinahe synchron an.
Beinahe gleichzeitig zuckte das Schwert nach hinten um einen weiteren Stich abzuwehren.
Zwischen den beiden Sätzen liegt nur ein anderer, da fällt die Wiederholung unangenehm auf.

Der Angreifer stand über ihm, noch immer höhnisch grinsend[...]
Einerseits abgedroschen, andererseits kam das höhnische Grinsen auch schon ein paar Sätze davor einmal vor.

Das Ende ist mir ein bisschen zu vorhersehbar, ist aber natürlich Geschmackssache.

:hy:
 
Ich find die Story gut und du hast dir echt viel mühe gemacht das ist toll.
mfg
dpkl_kevin
 
barb@work schrieb:
Oh Saturn, Saturn, ich mach mir doch gleich... Nein, so weit gehts noch nicht ;) Du schreibst wieder... Wenn du dann die erste leere Seite überwunden hast, lasses mir irgendwie zukommen, ja???

Was machst du dir :confused:
Ja ich schreibe wieder... ähm, also zumindest nehme ich es mir vor :D Wird aber keine D2-Geschichte (sonst lass ich Kojan am Ende doch nur wieder von den Toten auferstehen :rolleyes: ) sondern entweder ne Fantasy-Geschichte mit eigenem Universum, oder ne LoveStory. Wenn du's trotzdem lesen willst, klar...

So, und nun noch Gratulation zu dem neusten Update, das war sehr intensiv, manch poetische Stelle darin zu finden, und Ulthars Unbeholfenheit.. ähm, nein das drückt es nicht richtig aus: Das Gefühl, nicht zu wissen was er da tut, und von der Magie ein wenig ferngesteuert zu sein... ähm, ja. Das hast du sehr schön rübergebracht und das hat mir gut gefallen.

Gruß
Saturn
 
@UndeadPoet: Ich finde, florierend passt an dieser Stelle gut, weil es eben den Kontrast stark herausarbeitet. Es war eben keine abgewrackte Spelunke, die diese Leute abgebrannt haben, sondern eine glückliche lebende Stadt...
Und ja, das schießt ihm in dem Moment durch den Kopf, denn ich glaube das würde mir auch durch den Kopf gehen, wenn ich demjenigen gegenüber stehe, der mein Haus abgefackelt hat...

Und der Knäuel aus Fleisch und Stahl gefällt mir auch recht gut...

Trotzdem danke für die Kritik...
 
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