PiZzA
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Auktionshaus - eine Hassliebe
als mittelmäßiger, aber inzwischen doch recht eingefleischter D3 Spieler möchte ich mal ein paar Gedankengänge zum Auktionshaus vortragen und diese zur Diskussion stellen. Und wieso ich denke, dass das Auktionshaus in der aktuellen Form nur ungenügend seinen Zweck erfüllt:
Der wichtigste Aspekt ist mit Sicherheit, dass jeder, der über “Normal” hinaus will (und das so wie ich zurzeit in HC noch dazu sicher ohne draufzugehen) in meinen Augen zwingend auf das Auktionshaus angewiesen, man kommt ohne es nicht weiter.
Ich finde es sogar recht gut, auch dass eine Provision verlangt wird, weil so die Goldmenge begrenzt wird bzw. zumindestens nur verlangsam wächst. Von der Theorie her wäre das System somit fast ideal:
durch den Verkauf meiner Gegenstände die ich nicht brauche bekomme ich immer Gegenstände, die mir weiterhelfen. Das gleicht die niedrigen Dropraten aus und führt zu einer funktionierenden Wirtschaft in dem System. Das Problem hieran ist, dass ich nur sehr schwer bzw. unmöglich weiß, wieviel mein Gegenstand wert ist und ich behaupte das gilt für die große Mehrheit der Spieler.
a.) Ich kann nur sehr schwer die Auswirkung meines Gegenstandes auf andere Charaktere einschätzen. Zwar machen die Grundattribute nur in bestimmten Kombinationen Sinn (z.b. viel vit und str macht Sinn, viel str und int aber keinen), und hier gilt: je mehr desto besser, daneben wirds aber schon schwer: Sind 1-2 dmg mehr wichtiger als +3 Str.? Nachdem ias abwertet wurde, was bringt mir mehr: +10 int oder +2% ias?
Alles Fragen, die ich aus dem Stehgreif kaum beantworten kann. Außerdem gibt es viele verschiedenen Charaktere und außerhalb dessen was ich Spiele kenne ich kaum die Spielweisen von anderen und kann nur schwer einschätzen, was der Gegenstand für andere Wert ist. Da ich zudem auch nicht die Verteilung an Spielern weiß, ist der Markt defakto für mich nicht einschätzbar.
b.) Unter Lvl 60 sind fast alle Items Durchgangsitems, werden kurz danach wieder abgestoßen und ausgetauscht. Außerdem kann ich kaum lagern, d.h. ich kann mir nicht ein super Set für <lvl 20 zulegen, eins bis lvl 25 usw, schon garnicht für bis zu 10 Charaktere. Dies zur faktischen Entwertung von <lvl 60 Items, weil der Markt hierfür vermutlich stetig kleiner wird.
c.) Nichtvergletichbarkeit der Items
Es gibt soviele Variationen bei den Items, dass ein Vergleich sehr schwer ist. Bei einem normalen Produkt (z.b. ein gebrauchter Nintendo Wii) ist sofort klar, dass [Defekte ausgeschlossen] die Geräte im Wesentlichen das gleiche können. Wozu eine nahezu unendliche Produktvielfalt führt werden die Leute wissen, die sich schonmal ein Notebook gekauft haben. Hier gibt es auch zig Hersteller mit noch mehr Produktlinien und nochmal Untergruppierungen. Kaum jemand kann die Geräte effektiv vergleichen, es gibt Geräte von 300-3000 Euro und die Unterschiede sind auch für Fachleute schwer festmachbar. Bin ich mit einem Produkt für 2.000€ wirklich glücklicher als mit einem für 500€?
d.) Kaum bekannte Dropraten
dto. Kaum jemand kennt die Dropraten, geschweige denn die Verteilungen der Stats. Auch dies macht es schwer, den Makt einzuschätzen.
e.) Unbekannte Benötigkeit
Das in a.) Geschriebene gilt in kleinerem Maßstab auch für meine eigenen Charakter:
Auch auf seinen eigenen Charakter kann man kaum ahnen, wie gut sich etwas machen wird. Typische Situation (ich war in ihr schon selbst) ist: man kommt mit dem aktuellen Gear nicht weiter und bekommt gesagt, dass man z.B. eine neue Waffe braucht. Man geht ins AH und schaut sich um; sieht sehr leicht das für das aktuelle Level maximum verfügbare:
z.B. 110 dps, die eigene Waffe hat nur 50.
Nun wäre die Frage interessant: Wieviel dps braucht meine neue Waffe, damit ich gut weiterschnetzeln kann? Die Frage ist aber nur schwer beantwortbar, was dazu führt, dass die meisten Schauen nur auf die Topwaffen schauen. Das wäre so wie jeder, der sich ein Auto kauft, erstmal nach den höchst motorisierten umschaut und davon ausgehend seine Kaufentscheidung trifft. Dass diese aber nicht unbedingt dem Zweck (und grad darum gehts bei Durchgangswaffen) entspricht, sollt klar sein, auch das führt dazu dass der Markt nicht richtig funktioniert und verzerr wird, weil Waffen unterhalb des Höchstniveaus kaum beachtet werden. Vielleicht tut es ja auch eine Waffen mit 90dps genauso gut, die werde ich aber so garnicht beachten (oder nur notgedrungen, weil mir die anderen zu teuer sind).
f.) Markt kann nicht beobachtet werden
Eine Marktbeobachtung ist kaum möglich. Es ist kaum möglich den Markt über Verkäufe zu beobachten, erzielte Preise zu überwachen. Man kann nur das aktuelle Angebot überwachen, was aber die ganze Bandbreite erfasst und viele Leichen enthält. Getätigte Verkäufe erscheinen garnicht.
g.) Sofortige Preiseinschätung
Bei Diablo wollen User idR einen Artikel SOFORT. Auktionen machen eher selten und nur für HighEnd Gear Sinn, weil dort keine Verbesserung mehr möglich ist,. Aber in zwei Tagen bin ich vier Level weiter und da ich kein Gebot zurückziehen kann - wieso soll cih drauf bieten? Daher ist es für mich notwendig einen Artikel beim Reinstellen mit einem Preis zu belegen. Ist dieser zu niedrig, verliere ih Gold, ist er zu hoch, verliere ich Slots. Wie schwer das Finden eines vernünftigen Preises ist geht aus meinen oberen Post hervor, daher schreiben ja viele auch "ich setz es lieber saubillig rein, damit es weggeht". Auch dies führt zu einer weiteren Verzerrung des Marktes
f.) Dauer der Auktion und nicht Beendbarkeit bei limitierten Slots
Selbsterklärend. Ich kann nur beschränkt verkaufen, Auktionen nicht beenden und die Dauer ist fix vorgegeben, über zwei Tage
Diese ganzen Punkte führen dazu, dass ich die Idee des AH zwar super finde, die Umsetzung aber absout ungenügend und unbefriedigend.
Kripp's RMAH Advice / Listing Items That Will Sell - YouTube
Solche Videos scheinen mir Recht zu geben...
als mittelmäßiger, aber inzwischen doch recht eingefleischter D3 Spieler möchte ich mal ein paar Gedankengänge zum Auktionshaus vortragen und diese zur Diskussion stellen. Und wieso ich denke, dass das Auktionshaus in der aktuellen Form nur ungenügend seinen Zweck erfüllt:
Der wichtigste Aspekt ist mit Sicherheit, dass jeder, der über “Normal” hinaus will (und das so wie ich zurzeit in HC noch dazu sicher ohne draufzugehen) in meinen Augen zwingend auf das Auktionshaus angewiesen, man kommt ohne es nicht weiter.
Ich finde es sogar recht gut, auch dass eine Provision verlangt wird, weil so die Goldmenge begrenzt wird bzw. zumindestens nur verlangsam wächst. Von der Theorie her wäre das System somit fast ideal:
durch den Verkauf meiner Gegenstände die ich nicht brauche bekomme ich immer Gegenstände, die mir weiterhelfen. Das gleicht die niedrigen Dropraten aus und führt zu einer funktionierenden Wirtschaft in dem System. Das Problem hieran ist, dass ich nur sehr schwer bzw. unmöglich weiß, wieviel mein Gegenstand wert ist und ich behaupte das gilt für die große Mehrheit der Spieler.
a.) Ich kann nur sehr schwer die Auswirkung meines Gegenstandes auf andere Charaktere einschätzen. Zwar machen die Grundattribute nur in bestimmten Kombinationen Sinn (z.b. viel vit und str macht Sinn, viel str und int aber keinen), und hier gilt: je mehr desto besser, daneben wirds aber schon schwer: Sind 1-2 dmg mehr wichtiger als +3 Str.? Nachdem ias abwertet wurde, was bringt mir mehr: +10 int oder +2% ias?
Alles Fragen, die ich aus dem Stehgreif kaum beantworten kann. Außerdem gibt es viele verschiedenen Charaktere und außerhalb dessen was ich Spiele kenne ich kaum die Spielweisen von anderen und kann nur schwer einschätzen, was der Gegenstand für andere Wert ist. Da ich zudem auch nicht die Verteilung an Spielern weiß, ist der Markt defakto für mich nicht einschätzbar.
b.) Unter Lvl 60 sind fast alle Items Durchgangsitems, werden kurz danach wieder abgestoßen und ausgetauscht. Außerdem kann ich kaum lagern, d.h. ich kann mir nicht ein super Set für <lvl 20 zulegen, eins bis lvl 25 usw, schon garnicht für bis zu 10 Charaktere. Dies zur faktischen Entwertung von <lvl 60 Items, weil der Markt hierfür vermutlich stetig kleiner wird.
c.) Nichtvergletichbarkeit der Items
Es gibt soviele Variationen bei den Items, dass ein Vergleich sehr schwer ist. Bei einem normalen Produkt (z.b. ein gebrauchter Nintendo Wii) ist sofort klar, dass [Defekte ausgeschlossen] die Geräte im Wesentlichen das gleiche können. Wozu eine nahezu unendliche Produktvielfalt führt werden die Leute wissen, die sich schonmal ein Notebook gekauft haben. Hier gibt es auch zig Hersteller mit noch mehr Produktlinien und nochmal Untergruppierungen. Kaum jemand kann die Geräte effektiv vergleichen, es gibt Geräte von 300-3000 Euro und die Unterschiede sind auch für Fachleute schwer festmachbar. Bin ich mit einem Produkt für 2.000€ wirklich glücklicher als mit einem für 500€?
d.) Kaum bekannte Dropraten
dto. Kaum jemand kennt die Dropraten, geschweige denn die Verteilungen der Stats. Auch dies macht es schwer, den Makt einzuschätzen.
e.) Unbekannte Benötigkeit
Das in a.) Geschriebene gilt in kleinerem Maßstab auch für meine eigenen Charakter:
Auch auf seinen eigenen Charakter kann man kaum ahnen, wie gut sich etwas machen wird. Typische Situation (ich war in ihr schon selbst) ist: man kommt mit dem aktuellen Gear nicht weiter und bekommt gesagt, dass man z.B. eine neue Waffe braucht. Man geht ins AH und schaut sich um; sieht sehr leicht das für das aktuelle Level maximum verfügbare:
z.B. 110 dps, die eigene Waffe hat nur 50.
Nun wäre die Frage interessant: Wieviel dps braucht meine neue Waffe, damit ich gut weiterschnetzeln kann? Die Frage ist aber nur schwer beantwortbar, was dazu führt, dass die meisten Schauen nur auf die Topwaffen schauen. Das wäre so wie jeder, der sich ein Auto kauft, erstmal nach den höchst motorisierten umschaut und davon ausgehend seine Kaufentscheidung trifft. Dass diese aber nicht unbedingt dem Zweck (und grad darum gehts bei Durchgangswaffen) entspricht, sollt klar sein, auch das führt dazu dass der Markt nicht richtig funktioniert und verzerr wird, weil Waffen unterhalb des Höchstniveaus kaum beachtet werden. Vielleicht tut es ja auch eine Waffen mit 90dps genauso gut, die werde ich aber so garnicht beachten (oder nur notgedrungen, weil mir die anderen zu teuer sind).
f.) Markt kann nicht beobachtet werden
Eine Marktbeobachtung ist kaum möglich. Es ist kaum möglich den Markt über Verkäufe zu beobachten, erzielte Preise zu überwachen. Man kann nur das aktuelle Angebot überwachen, was aber die ganze Bandbreite erfasst und viele Leichen enthält. Getätigte Verkäufe erscheinen garnicht.
g.) Sofortige Preiseinschätung
Bei Diablo wollen User idR einen Artikel SOFORT. Auktionen machen eher selten und nur für HighEnd Gear Sinn, weil dort keine Verbesserung mehr möglich ist,. Aber in zwei Tagen bin ich vier Level weiter und da ich kein Gebot zurückziehen kann - wieso soll cih drauf bieten? Daher ist es für mich notwendig einen Artikel beim Reinstellen mit einem Preis zu belegen. Ist dieser zu niedrig, verliere ih Gold, ist er zu hoch, verliere ich Slots. Wie schwer das Finden eines vernünftigen Preises ist geht aus meinen oberen Post hervor, daher schreiben ja viele auch "ich setz es lieber saubillig rein, damit es weggeht". Auch dies führt zu einer weiteren Verzerrung des Marktes
f.) Dauer der Auktion und nicht Beendbarkeit bei limitierten Slots
Selbsterklärend. Ich kann nur beschränkt verkaufen, Auktionen nicht beenden und die Dauer ist fix vorgegeben, über zwei Tage
Diese ganzen Punkte führen dazu, dass ich die Idee des AH zwar super finde, die Umsetzung aber absout ungenügend und unbefriedigend.
Kripp's RMAH Advice / Listing Items That Will Sell - YouTube
Solche Videos scheinen mir Recht zu geben...
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