Sencillo schrieb:
Der Anglizismus blüht seit.. sagen wir mal.. 15, max. 20 Jahren auf und hat schon extrem Einzug genommen. Schneller als die drei zusammen.
20 Jahre, ach, das sind schon fast 90 Jahre. Und wir werden alle sterben, durch Verstickung an einem Hamburger.
Aber was mich interessieren würde, warum ist es denn so wichtig, dass man nur deutsche Wörter benutzt? Sollte man dann die französischen, italienischen, griechischen Wörter bzw. Wörter mit deren Ursprung auch weglassen?
Und schon einmal über Angelsachsen nachgedacht? Hm, kommen die nicht aus Germanien? Haben die nicht das heutige Englisch geprägt?
Merkt man es nicht, dass die Sprachen sehr verwand sind? "Hello" - "Hallo"; "Bee" - "Biene"; "Beer" - "Bier"? Oder werden wir arabisiert, weil wir einige Wörter aus dem Arabischen haben, wie zum Beispiel: Alkohol, Arsenal, Gitarre oder Laute? Wie sieht es mit der Frankosierung aus? Abbonnement, à la carte, Ballade, Dame oder Zigarette? Oder gar eine die Einflüsse aus Griechenland? Strategie, Akustik, Meteor oder Erde? Aber natürlich auch aus Indien: Avatar, Dschungel, Orange oder Shampoo? Und werden wir vielleicht in fünf bis zehn Jahren japanisiert? Anime, Geisha, Judo und Sudoku?
Sieht wohl aus, dass unser "Deutsch" gar nicht so "Deutsch" ist, weil es sich von Jahr zu Jahr verändert hat. Nicht seit 10 Jahren, nicht seit 40 Jahren. Nein, seit über 1000 Jahren. Und? Sind wir deshalb weniger "Deutsch"? Ich glaube nicht, wer exzessiv deutsch Sprechen will, ohne, Einflüsse anderer Sprachen sollte einen Verein gründen.
Ach und soll ich euch noch was verraten? Die Ursprünge des Biers kommen aus Ägypten. Und der Curry (Currywurst), wie das Wort auch, kommen aus Indien. Die Pizza aus Süditalien. Die Grundzüge des Döners aus der Türkei, bloß, die Variante, die heutzutage gegessen wird, kommt aus Deutschland.
Wir Deutschen kennen unsere Nachbarstaaten, wir wissen wo Amerika liegt. Sind eines der reisefreudigsten Länder. Haben dazu einen immensen Export. Wir haben eine sehr gute Ausbildung. Lernen mindestens eine Fremdsprache in der Schule. Wir sind international. Unsere Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut.
Und wenn man sich das überlegt. Wir sind ein kleiner Staat mit 82 Millionen Einwohner und haben sowas geleistet. Und das honorieren, die anderen Staaten auch. Nur wir wollen es nicht sehen. "Oh, unserer Wirtschaft geht es schlecht.", "Die Schulen sind so schlecht.", "Die bösen Arbeitgeber rauben uns aus". Was sehen die anderen Staaten. Wir haben eine sehr gute und stabile Wirtschaft. Unsere Ausbildung ist hoch ranging, deshalb wundert es auch keinen, dass deutsche Studenten sehr gern auf amerikanischen Unis angenommen werden. Wir haben sehr viele Unternehmen, auch im Mittelstand, die die Arbeitslosenquote niedrig halten. Die Medien vermitteln einem immer eine Weltuntergangsstimmung, weil es sich einfach am Besten verkauft.
Natürlich haben wir Probleme, aber die sind sicher nicht so tragisch, dass gleich ein Untergang bevorsteht.
Was eigentlich schade ist, dass die ehemalige DDR immer noch nicht komplett eingegliedert ist, weil es der Wirtschaft gut tun würde. Die Mentalität sollte bestenfalls wieder zu der "Schaffen, Schaffen, Häuslebauen"-Mentalität zurück kehren. Das dies kein einfacher Schritt ist, sollte klar sein, weil es nun mal zwei komplett unterschiedliche Staaten sind. Das Problem dabei ist, dass einige Extremen beider Parteien, einfach auf ihrer Meinung beharren und sich nicht neigen lassen. Aber man sollte offen sein für Veränderung. Natürlich kritisch beachten, aber nicht vorweg vereinen. So kann man keinen große Schritte machen.
Und da hier so viel über Goethe, Schiller oder Nietzsche gesprochen wird. Erzählt mir mal ein bisschen dazu. Goethe - Faust, wie hat es euch geprägt? Was hat Schiller und Lessing gemeinsam? Und was wollte Nietzsche mit "Also Sprach Zarathustra" aussagen?
Antworten die über den amerikanischen Konzern Google, die amerikanische Erfindung des Internets oder die ursprüngliche Internetwissenssammlung Wikipedia gesucht werden gelten nicht, weil dann könnte ich auch etwas über Sun Tzu fragen.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass die Sprache sich einfach verändert. Die Menschen verändern sind und auch die Kultur verändert sich. Was ist daran bitte so schlimm?