Garfi
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Ich traue es mich kaum auszusprechen, aber ich habe doch arge Bedenken hinsichtlich der Langzeitmotivation in D3.
D2 spiele ich seit zwölf Jahren. Angefangen mit Classic im SP. Der erste Pala schaffte es mit Müh und Not nach Alptraum. Dank den tollen Tips aus der PC Games - jeder Skill 1 Punkt - ging es aber irgendwann nicht weiter. Kein Problem! Nächster Char. Diesmal mit etwas achtsamer verteilten Skillpunkten. Schon war Alptraum kein Problem mehr.
So ging es weiter, ein Char folgte dem nächsten, ein Build dem anderen, jeder ein bisschen stärker als der vorherige. Mit LoD und später dem B.net wollte meine Motivation kein Ende nehmen. Ich gebe sogar zu, dass ich 2003 regelrecht süchtig nach D2 war.
Aber woher kam diese Motivation?
Kam sie alleine vom Finden besserer Items? Vom Sammeln und Traden? Oder war es nicht viel mehr das Ausprobieren verschiedener Charbuilds, für die man eben so lange gesucht und gesammelt hat?
Ich tippe auf Letzteres. Einen neuen Char hochzuspielen oder rushen zu lassen, dauerte seine Zeit. Sagen wir, man brauchte im Schnitt sechs Stunden für einen neuen Level 80 Char. Das waren im Schnitt zwei oder drei Abende.
Bevor man das tat, plante man. Man machte sich Gedanken darüber, welchen Build man ausprobieren möchte. Würde ein Giftnecro Spaß machen? Vielleicht. Man beschaffte sich Equip, zumindest Schlüsselteile des Equips. Beim Giftnecro wären das wohl Todesnetz und Teile des Trang Oul Sets. Tage zogen ins Land, die man mit der Beschaffung der Items im B.net oder im Forum zubrachte.
Und dann legte man los, angefangen mit der Namenswahl. Hatte man seinen Necro auf ein stattliches Level gebracht, ließ sich die Spielweise bereits erahnen. Je mehr Items aus der Truhe in sein Inventar wanderten, umso mächtiger fühlte er sich an. Schadenswerte schnellten in die Höhe, Resistenzen normalisierten sich und die rote Lebenskugel wollte gar nicht mehr schrumpfen. Ein herrliches Gefühl.
Irgendwann mit Stufe 80 stand er dann in all seiner Pracht vor einem. Sämtliche Items passten und die Giftnova pustete selbst den hohen Rat in 8er Games mit zwei Noven aus den Latschen. Heidewitzka! Die Entscheidung für den Giftnecro war goldrichtig gewesen.
Aber es gab auch andere Charbuilds, die auf 80 angekommen plötzlich gar nicht so viel Spaß gemacht hatten. Man hatte viel Zeit investiert, um diese Chars zu planen, auszustatten und wachsen zu sehen. Aber war das denn schlimm?
Die Weisheit "der Weg ist das Ziel" trifft meiner Meinung nach auf kein Spiel der Welt so sehr zu wie auf D2.
Wie viele Chars und Builds ich in meiner aktiven 1.09 Zeit hochgespielt habe, weiß ich heute nicht mehr. Seit 1.10 habe ich vier Ladders aktiv über mehrere Monate gespielt. Immer gab es ein oder zwei Standardbuilds, die zum Rankarren von Items dienten. Aber es gab auch immer wieder neue exotische oder weniger exotische Charbuilds, die ich mir zu spielen vorgenommen habe.
Feuerklauenwerbär, Meleesorc, Giftnec, Undeadhunter (Pala), Unsterblicher Barb, Shouter und was es nicht noch alles gab stachen durch ein Merkmal oft besonders hervor: in dem was sie taten waren sie einsame Spitze. Wie oft wurde man im Chat ungläubig gefragt, womit der Werbär da die nicht-feuerimmunen Monster im Affenzahn plättete (Feuerklauen) und was das für ein komisches Ding sei, dass da vom Werbär ausging (Schockwelle). Man hatte gerade auf hohem Level etwas, was nicht jeder hatte. Weil nicht jeder die Zeit aufbringen wollte, einen solchen Exoten auszuprobieren. Viele beschränkten sich auf die immer gleichen Imba-Chars und wussten gar nicht, welche Vielfalt einem das Spiel bot.
All das fällt in D3 weg. Wenn ich nach meinem Froschhexendoktor einen Gifthexendoktor ausprobieren möchte, muss ich dafür weder planen, mir Equip zurecht legen, noch mir einen Namen ausdenken. Ich muss auch keine Abende damit zubringen, aus meinem Froscher einen Gifter zu machen. Ich wechsle die Skills mit ein paar Klicks und weiß in Sekunden, ob mir die Spielweise taugt oder nicht. Wenn sie mir taugt, kann ich natürlich noch mein Equip optimieren. Das wird motivieren, ganz sicher. Das tat es in D2 auch schon. Aber ist das alles?
Angenommen, ich spiele alle fünf Chars, dann habe ich nach fünf Chars schon alles gesehen. Ich habe jeden Build durchgeklickt und ausprobiert, bin vielleicht durch Itemoptimierung bei dem ein oder anderen etwas mehr in die Tiefe gegangen, habe mich irgendwann daran sattgespielt und die nächste Skillung ausprobiert. Seitdem spiele ich nur noch mit der jeweils effizientesten Skillung für mein aktuelles Zielgebiet oder skille um, wenn mir gerade danach ist.
Ich habe in D2 bei Weitem mehr Zeit mit der Planung meiner Chars, dem Ausprobieren neuer Builds und Forendiskussionen über Sinn und Unsinn neuartiger Builds verbracht, als tatsächlich einen ausgewachsenen und equipten Char zu spielen. Wenn ich mal tatsächlich gespielt habe, dann waren es Rushs, MF-Runs, Hilfeleistungen für Ahnen und Co oder eben Baal-Runs. MF-Runs durch TC85 Gebiete würde ich noch am ehesten als echtes Spielen bezeichnen.
Stehe ich mit meiner Befürchtung alleine da?
D2 spiele ich seit zwölf Jahren. Angefangen mit Classic im SP. Der erste Pala schaffte es mit Müh und Not nach Alptraum. Dank den tollen Tips aus der PC Games - jeder Skill 1 Punkt - ging es aber irgendwann nicht weiter. Kein Problem! Nächster Char. Diesmal mit etwas achtsamer verteilten Skillpunkten. Schon war Alptraum kein Problem mehr.
So ging es weiter, ein Char folgte dem nächsten, ein Build dem anderen, jeder ein bisschen stärker als der vorherige. Mit LoD und später dem B.net wollte meine Motivation kein Ende nehmen. Ich gebe sogar zu, dass ich 2003 regelrecht süchtig nach D2 war.
Aber woher kam diese Motivation?
Kam sie alleine vom Finden besserer Items? Vom Sammeln und Traden? Oder war es nicht viel mehr das Ausprobieren verschiedener Charbuilds, für die man eben so lange gesucht und gesammelt hat?
Ich tippe auf Letzteres. Einen neuen Char hochzuspielen oder rushen zu lassen, dauerte seine Zeit. Sagen wir, man brauchte im Schnitt sechs Stunden für einen neuen Level 80 Char. Das waren im Schnitt zwei oder drei Abende.
Bevor man das tat, plante man. Man machte sich Gedanken darüber, welchen Build man ausprobieren möchte. Würde ein Giftnecro Spaß machen? Vielleicht. Man beschaffte sich Equip, zumindest Schlüsselteile des Equips. Beim Giftnecro wären das wohl Todesnetz und Teile des Trang Oul Sets. Tage zogen ins Land, die man mit der Beschaffung der Items im B.net oder im Forum zubrachte.
Und dann legte man los, angefangen mit der Namenswahl. Hatte man seinen Necro auf ein stattliches Level gebracht, ließ sich die Spielweise bereits erahnen. Je mehr Items aus der Truhe in sein Inventar wanderten, umso mächtiger fühlte er sich an. Schadenswerte schnellten in die Höhe, Resistenzen normalisierten sich und die rote Lebenskugel wollte gar nicht mehr schrumpfen. Ein herrliches Gefühl.
Irgendwann mit Stufe 80 stand er dann in all seiner Pracht vor einem. Sämtliche Items passten und die Giftnova pustete selbst den hohen Rat in 8er Games mit zwei Noven aus den Latschen. Heidewitzka! Die Entscheidung für den Giftnecro war goldrichtig gewesen.
Aber es gab auch andere Charbuilds, die auf 80 angekommen plötzlich gar nicht so viel Spaß gemacht hatten. Man hatte viel Zeit investiert, um diese Chars zu planen, auszustatten und wachsen zu sehen. Aber war das denn schlimm?
Die Weisheit "der Weg ist das Ziel" trifft meiner Meinung nach auf kein Spiel der Welt so sehr zu wie auf D2.
Wie viele Chars und Builds ich in meiner aktiven 1.09 Zeit hochgespielt habe, weiß ich heute nicht mehr. Seit 1.10 habe ich vier Ladders aktiv über mehrere Monate gespielt. Immer gab es ein oder zwei Standardbuilds, die zum Rankarren von Items dienten. Aber es gab auch immer wieder neue exotische oder weniger exotische Charbuilds, die ich mir zu spielen vorgenommen habe.
Feuerklauenwerbär, Meleesorc, Giftnec, Undeadhunter (Pala), Unsterblicher Barb, Shouter und was es nicht noch alles gab stachen durch ein Merkmal oft besonders hervor: in dem was sie taten waren sie einsame Spitze. Wie oft wurde man im Chat ungläubig gefragt, womit der Werbär da die nicht-feuerimmunen Monster im Affenzahn plättete (Feuerklauen) und was das für ein komisches Ding sei, dass da vom Werbär ausging (Schockwelle). Man hatte gerade auf hohem Level etwas, was nicht jeder hatte. Weil nicht jeder die Zeit aufbringen wollte, einen solchen Exoten auszuprobieren. Viele beschränkten sich auf die immer gleichen Imba-Chars und wussten gar nicht, welche Vielfalt einem das Spiel bot.
All das fällt in D3 weg. Wenn ich nach meinem Froschhexendoktor einen Gifthexendoktor ausprobieren möchte, muss ich dafür weder planen, mir Equip zurecht legen, noch mir einen Namen ausdenken. Ich muss auch keine Abende damit zubringen, aus meinem Froscher einen Gifter zu machen. Ich wechsle die Skills mit ein paar Klicks und weiß in Sekunden, ob mir die Spielweise taugt oder nicht. Wenn sie mir taugt, kann ich natürlich noch mein Equip optimieren. Das wird motivieren, ganz sicher. Das tat es in D2 auch schon. Aber ist das alles?
Angenommen, ich spiele alle fünf Chars, dann habe ich nach fünf Chars schon alles gesehen. Ich habe jeden Build durchgeklickt und ausprobiert, bin vielleicht durch Itemoptimierung bei dem ein oder anderen etwas mehr in die Tiefe gegangen, habe mich irgendwann daran sattgespielt und die nächste Skillung ausprobiert. Seitdem spiele ich nur noch mit der jeweils effizientesten Skillung für mein aktuelles Zielgebiet oder skille um, wenn mir gerade danach ist.
Ich habe in D2 bei Weitem mehr Zeit mit der Planung meiner Chars, dem Ausprobieren neuer Builds und Forendiskussionen über Sinn und Unsinn neuartiger Builds verbracht, als tatsächlich einen ausgewachsenen und equipten Char zu spielen. Wenn ich mal tatsächlich gespielt habe, dann waren es Rushs, MF-Runs, Hilfeleistungen für Ahnen und Co oder eben Baal-Runs. MF-Runs durch TC85 Gebiete würde ich noch am ehesten als echtes Spielen bezeichnen.
Stehe ich mit meiner Befürchtung alleine da?