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Blutsbrüder [Ich denke, also bin ich: Teil 2]

Ich hatte ja die Hoffnung für den heutigen Tag schon aufgegeben. :p

Mal abgesehen davon, daß die nur sprunghaft wirkende Aura angenehm-witzig an D2 erinnert (daher kommt die Inspiration doch teilweise, hoffe ich einfach :D), tut mir der arme Söldner schon ein wenig leid. Bin gespannt, wie, wann und wie heftig Griez auf die Schnauze fliegt :)

Ah ja: "eurem", nicht "euerem" ;P
 
ein pünkliches update :eek:
respekt :D

ich will griez endlich auf der Anklagebank sehen, wird bestimmt lustig^^
 
endlich wird diese nebenfigur namens Pratham auch mal interessant :D

schickes update, auf dem niveau und der länge bitte bleiben :kiss:
 
ENDLICH

weiß ich, warum dieser Stangenträger seine Aura so "pünktlich" bringt, so oft am Austreten ist oder vorgibt, die Architektur viel interessanter als die fana-manaburn-bltziverzauberten Gegner zu finden:angry: !

Naja, wenn so was wieder vorkommt, werde ich mal versuchen, meinen eigenen Pratham zu pken (probier' ich am Besten mit meinem neuen Medic aus :D ).
 
GENAU das hatte ich auch im Hinterkopf, als ich den Sölli beschrieben habe ;) - er ist faul, macht nie das Richtige, und scheint dir generell mehr schaden als nützen zu wollen.

Danke euch.

Und hier, bitte :D.

Simon
 
Kapitel 35 – Würfelspiele

Der Meister und ich gehen noch einmal zurück in unsere Höhle, um Alles zu holen, das wir für den Aufbruch brauchen; eigentlich wollte er sich ja schon fertig gemacht haben, aber natürlich hat er etwas vergessen...
Nachdem er sich auch noch den letzten Trank in den Gürtel gepackt hat, den er noch auf seinem Tischchen stehen hat sehen, und nachdem auch die letzte Schnalle seiner Kettenstiefel festgezogen ist (vorher ging er auf Pantoffeln, wo haben die bepfoteten Katzen die nur her?), können wir aufbrechen. Auf dem Weg nach unten müssen wir über diverse Seile klettern, aber er trägt es mit Fassung. Die Anführerin hat uns begleitet, sonst wäre die Sache wohl nicht so leicht; sehr misstrauische Blicke folgen uns. Auf ihr Geheiß tut der Meister, als ginge ihn das Alles Nichts an, und schreitet erhobenen Hauptes, wenn er sich nicht gerade bei den Seilen zum Affen macht.
Diese Stadt ist wirklich riesig. Wir treffen Katzen über Katzen, die meisten tragen irgendetwas mit sich herum, sogar pergamentene Noten; ein solcher Ort will organisiert sein!
Vorbei gehen wir an Verkaufsständen, in denen dicke Matronen Gemüse anbieten, man bedient auf der anderen Seite einen Flaschenzug, der Wasserkrüge hochtransportiert, vor uns spielen Kinder ein Würfelspiel...
Ich bleibe so abrupt stehen, dass es dem Meister sofort auffällt.

„Was ist denn nun schon wieder?“

Ich deute hektisch auf die Kinder.

„Hast du Angst vor denen, oder was?“

Nein, eher die vor mir, aber...die Katze springt ein.

„Die spielen doch nur mit ihren Würfeln...kennst du das nicht?“

Da fällt dem Meister die Kinnlade herunter.

„Der Horadrim-Würfel!“

Ich nicke.

„Scheiße! Den haben wir bei der ganzen Hektik ja wohl komplett vergessen!“

Gut, das war auch irgendwie unvermeidlich, immerhin hatten wir ohnmachtsbedingt überhaupt keine Gelegenheit, uns zu erinnern...

„Was ist denn los?“

„Wir müssen noch ein unglaublich wichtiges Artefakt aus den Hallen der Toten bergen, und haben es komplett vergessen!“

„So wie Spitze und Schaft des Horadrim-Stabes, von dem Ihr mir erzählt habt?“

„Genau! Warum bin ich da bloß wieder nicht draufgekommen?“

„Ist doch egal – macht eben einen Umweg, wenn der Würfel so wichtig ist.“

„Aber das kostet Zeit, wertvolle Zeit, die wir nicht haben!“

„Jetzt gehen wir doch erst einmal nach unten, während wir hier reden, vergeht auch Zeit...“

Zerknirscht folgt ihr der Meister, und genauso folge ich ihm. Verdammt!

Unten treffen wir Pratham, der ganz einfach still ist. Der Meister ignoriert ihn. Auch die Truppe von Katzen, die sich versammelt hat.

„So, jetzt sind wir unten. In welcher Richtung liegen die Hallen der Toten denn?“

„Zwei Tagesmärsche östlich, wenn man aus dem Talkessel heraußen ist.“

Ihm und mir sinkt abermals die Kinnlade herunter. SO lange waren wir ohnmächtig? Na herrlich, das können wir ja komplett vergessen...mutlos lasse ich meinen Blick wandern.
Und lasse ihn erstarren. Der Meister, der gerade kurz vorm Heulen ist, wird noch nicht mal sauer, als ich ihn am Arm zupfe.

„Was denn...?“

Ich deute auf das, was meine Aufmerksamkeit erregt hat.

„Ein Wegpunkt...ein Wegpunkt! Ihr habt hier einen Wegpunkt?“

Die Katze sieht ihn schief an.

„Ja, schon...der ist uralt. Aber Keiner weiß, wie man ihn aktiviert.“

Der Meister grinst aus ehrlicher Freude.

„Ich aber.“

Und damit tritt er heran an die Steinplatte, überlegt kurz, und rezitiert dann theatralisch die Runenfolge. Als er den Wegpunkt benennen muss, grinst er kurz zurück.

„Ferne Oase. Kommst du, Golem? Ja, und du auch, Söldner. Wir sind gleich zurück!“

Und kurz darauf sind wir in den Hallen der Toten, ein paar reichlich überwältigte Katzen zurücklassend. Des Meisters Grinsen schwindet ein wenig, als er sich umsieht; aber ich habe die Karte des Labyrinths im Gedächtnis vor Augen, scharf wie gezeichnet. Ich winke ihm, zu folgen.
Auf unserem Weg finden wir keine Spuren vorvorgestriger Kämpfe...seltsam...da dämmert es mir. Was, wenn die Dämonen wiederauferstanden sind? Und ich laufe hier unvorsichtig voran! Ich bleibe stehen. Vielleicht versteht es der Meister.

„Wieder etwas Wichtiges?“

Ja, eigentlich schon. Ich schneide wilde Grimassen, deute auf die Wände, stampfe auf...aber die beiden Menschen verstehen mich einfach nicht, egal, was ich mache.

„Tut mir ja Leid, aber das wird einfach Nichts. Vielleicht ergibt sich das ja von selbst. Jetzt geh erst einmal weiter.“

Na super. Ich öffne Türen (die waren doch noch offen letztes Mal?) vorsichtigst, aber zumindest im zweiten Untergeschoß haben wir Glück. Im dritten dann, als wir durch einen Korridor wandern, der nur zwei Biegungen vor Bluthexes Kammer entfernt ist, überfällt es uns; von oben brechen wieder Heerscharen von Fledermäusen herab. Gut, dass ich das Geraschel gehört habe, und gut, dass Prathams Aura sofort anging diesmal, denn jetzt sehen wir wenigstens etwas. Ungut, dass die Klauen sehr schmerzhaft sind, aber damit müssen wir einfach leben. Der Meister und ich stellen uns dem Ansturm, er flucht verstärkten Schaden, und ich sauge unsere Wunden weg mit deren Blut. Pratham sticht über unsere Köpfe hinweg und trifft, obwohl er es könnte, nicht einmal daneben (zu tief zum Beispiel). Außerdem heilt uns die Aura zusätzlich. Er scheint es ernst zu meinen. Als das vorbei ist, nickt mir der Meister zu; er hat jetzt verstanden; dann erschafft er die Skeletttruppe, und wir kommen beschützt von ihnen heil in der Folterkammer an, die wir letztes Mal unter recht hässlichen Umständen verließen.
Nach kurzer Suche finden wir eine alte Truhe an der Wand, goldbeschlagen, gleich der in Radaments Kammer. Es stand nie außer Frage für uns, dass sie hier ist. Ich trete sie mit Wucht auf, und darin leuchtet Gold in rauhen Mengen. Der Meister grinst.

„So, Pratham, deinen Lohn hast du immer noch nicht erhalten; bedien dich, dann müssen wir weniger tragen. Golem, füll den Rucksack, wir müssen diesen...hehe...Metallabfall hier raus bekommen, darunter liegt etwas noch Wertvolleres. Pass aber auf, dass...es...nicht zerkratzt.“

Und schnell wirft er einen Blick zu Pratham herüber. Ich verstehe, und habe ein Auge auf ihn, als ich schaufle. Er macht aber keine Anstalten, aus unserer Position einen Vorteil zu ziehen, und ich kann das Gold in Ruhe in den Rucksack verladen.
Darunter, in der Tat, ein Würfel. Nur 30 Zentimeter Kantenlänge, aber wenn er das ist, was er besser sein sollte, mit viel mehr Inhalt. Der Meister nimmt ihn von mir entgegen und dreht ihn ein paar Mal.

„Wie soll denn da ein Stab hineinpassen?“

Ich zucke mit den Schultern. Er auch.

„Deckard wird es wissen. Einpacken.“

Ich tue, wie mir geheißen, und fülle den Rucksack noch mehr.

Beim Herausgehen stoße ich mir meinen Zeh an etwas an. Der Meister merkt es sofort, aufgrund des wenngleich nicht schlimmen Schmerzes.

„Leucht mal her, Pratham.“

Die Aura geht an, und ich sehe, dass ich gerade an den Schaft eines Dolches gestoßen bin, der am Boden liegt.
Moment, nicht eines Dolches. Des Dolches.
Ich schaudere kurz. Wenn die gewellte Klinge meine Haut geritzt hätte...aber dafür habe ich ja Schuhe.
Der Meister hebt das Jade-Tan-Do vorsichtig auf und beäugt es.

„Ich glaube fast, das Ding könnte sich als nützlich erweisen...“

Mit diesen Worten steckt er es in den Gürtel, weist Pratham an, die Beleuchtung zu dimmen, und schickt die Skelette nach draußen.

Na, ob das mal wieder gutgeht mit dem dämonischen Instrument?
 
schick...
ein pünktliches update! :cool:
bin ja mal gespannt, wie das Dao noch helfen wird?
vielleicht kann er mit dem ding wiederbelebte erzeugen :eek:
das clvl, dass der meister im moment erreicht haben müsste, müsste ja für diese fertigkeit langsam reichen :read:
 
bestimmt nicht, recht viel weiter als 24 dürfte er imo nicht sein
btw ich bin mir sogar relativ sicher, dass er 24 pünklich mit a3 erreicht (neuer golem) und 30 dann pünklich zum Flammenfluss erreicht, da hier der eisengolem wegen der Hitze zu schmelzen beginnt und deswegen ein "heißer Golem" her muss ;)

hm, oder noch besser, aus der Waffe wird der neue Eisengolem :D

die Waffe wurde aber auch mit Kaa in Verbindung gebracht, von dem her sollte in der Beziehung nach der Zuflucht sicherlich auch noch etwas passieren ;)


alles in allem ein tolles update, wie immer :)
 
Ich danke euch!

Es ist ein Kris, und heißt Jade-Tan-Do...was habt ihr mit Dao? Egal! Endlich kommen hier mal Spekulationen rein :D...

Ich hab hier noch nen Zettel rumfliegen, auf dem ich mir Level, Skillung und Equip notiere. Schon seit Akt 2 Anfang nicht mehr aktualisiert. Muss ich mal wieder machen, irgendwann kommt sonst noch ein Skelett zu kurz - oder es kommt eins dazu, und er kann noch gar nicht. Pein. Na ja. 18 isser ja auf jeden Fall, bisschen hoch für Akt 1, aber was solls, das musste halt sein - und ihr habt richtig geraten, Akt 3 ist er sicher 24 ;). Nur der Schwierigkeitsgrad ist schon Hölle, PI ist PI :D.

Simon
 
Ich find den Dolch zu kurz beschrieben. Es wirkt so ein wenig nachträglich reingeschustert.

edit: Das wirkt jetzt so böse - der Rest ist natürlich wie immer gut :)

Ulli
 
Der General HAT ja auch nicht an ihn gedacht - und er ist bewusst als kleines Nebending integriert, warum, kommt später raus ;).

Gut, ich hab ihn ein Weilchen vergessen...aber ich machs immer so, wenn ich nen Fehler mach: Der wird behalten, und um ihn weitergeschrieben. :D.

Simon
 
WÜRFELSPIELE !
(shake it, baby)

Is' ja gut dass unser Stay-a-while-and-listen Horadrim so gut Bescheid weiß und dem General ein paar Spielregeln erklären wird (Pasch, Full House, große & kleine Straße :D), aber ich bin mal gespannt wie der General reagiert, wenn er merkt, dass man für so manche Rezepte doch nicht so viele Zutaten braucht, wie Cain behauptet (Edelstein Aufwertung ...).

Auch ob wir einen schmiedenden Necro in Akt4 ? Akt5? erleben dürfen (perf Edelstein + Juwel +... - ob er sowas überhaupt opfert und woher er das Rezept in Erfahrung bringt...), wird noch spannend.
*Seufz* Da bin ich wohl etwas weit voraus mit meinen Spekulatien,äh , Spekulationen.



edit am Samstag, den 4. August um 23:40 Uhr: dieses edit ist nowendig, da ich in keinem Doppelpost meiner Erwartung nach einen UPDATE Ausdruck verleihen wollte!
Okay, ganz ruhig tief durchatmen, gleich kommt das update... gleich... fast jetzt... in dem Bruchteil eines Wimpernschlags...


ich warte IMMER NOCH!!


Zwilling von Edit am Montag, den 6. August: der Autor hat inzwischen ein Mafia-Spiel gewonnen (Gratulation meinerseits), wenn auch nur als Toter :D. Die Leserschaft hat damit begonnen Zelte aufzustellen, packt belegte Brötchen und die obligatorische flüssige Nahrung aus...
Ich glaub' das wird ein neuer Blog in edit-Form:
"Das Leben und Warten der Leser von TwinYawgmoths DII-Geschichte"

Auf baldiges Wiederlesen, Ihr Außenreporter von der Wartestelle
 
Ey, das war ein schönes Wochenende.

Darum bin ich später dran. Schlagt mich.

Viel Spaß!

Simon


EDIT: Ich nutze diese Editierung, um die 30 Sekunden Wartezeit zu überbrücken...

TomGrenn darf mich wörtlich schlagen, weil ichs gestern im Siegesrausch in der Tat vergessen habe :D.
 
Kapitel 36 – Das Offensichtliche

Wir stehen vor verschlossenen Türen.

„Wir sind doch erst vor Kurzem hier durchgegangen, warum ist die jetzt zu?“

Pratham zuckt mit den Schultern. Ich sehe auf den Boden unter der Tür; Risse sind darin. Ich vermute mal, sie ist heruntergekracht, immerhin ist hier drin Alles schon sehr, sehr alt. Sie hat gehalten, bis wir sie gerade das zweite Mal kurz hintereinander geöffnet haben, und während wir in der Würfelkammer waren, muss der Mechanismus den Geist aufgegeben haben. Der Meister scheint zum gleichen Schluss gekommen zu sein.

„Hätte das Ding nicht länger halten können? Na ja, egal – ich hab ehrlich gesagt keine Lust, einen Umweg zu suchen, wenn es den denn gibt, hier ist sicher immer noch Alles viecherverseucht. Wir machen Station in Lut Gholein, aber nicht lange. KoKoMal!“

Und das Stadtportal öffnet sich. Hm, ich hoffe, wir begegnen nicht Griez.
Der Meister scheucht Pratham hindurch und zieht mich kurz zur Seite.

„Ich mach ein paar Besorgungen und lass mir von Deckard den Würfel erklären. Du folgst ihm und schaust, was er macht.“

Aha, er lässt es darauf ankommen! Na schön, ich teste gerne, ob Pratham loyal bleibt. Doch da fällt mir was ein...was ist, wenn ich ihm einmal aus einem Grund nicht folgen könnte? Dann würde ich ja dem Befehl des Meisters zuwiderhandeln...aber jetzt tritt er schon durch das Stadtportal.
Pratham steht wartend da und ich kann Nichts machen. Na super.

„Also, Pratham, du hast jetzt eine halbe Stunde frei, kauf dir was zu essen oder so, hier ist ein Vorschuss vom Sold; wir treffen uns am Marktplatz.“

Und Pratham geht los, und ich mit ihm mit – was soll ich sonst machen?

„Stop mal!“

Pratham bleibt stehen, ich auch.

„Nicht du – der Golem. Du kannst gehen.“

Pratham runzelt die Stirn. Merkt er was? Aber er zuckt mit den Schultern und geht, dem alten Lethargiker ist das mal wieder völlig egal.

„Du nimmst das ein wenig zu wörtlich, hm? Folg ihm so, dass er dich nicht sieht, und ja, wenn es die Umstände gebieten, kannst du auch mit dem Folgen aufhören...“

Danke! Danke! Danke! Aber jetzt hinterher, irgendwann muss ich doch mit dem Folgen anfangen, um wieder aufhören zu können.
Pratham ist um die Ecke verschwunden, ich spähe dahinter, er ist weg. Hm, na super...doch halt, so schnell kann er nicht gelaufen sein, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, das heißt, er ist wohl in einem der Gebäude.
In diesem vielleicht? Ich luge durch ein glasloses Fenster.
In der Tat, er sitzt schon am Tresen von Atmas Taverne. Und bestellt, das höre ich schwach, ein Bier.
Keine Gefahr, schätze ich. Nur zur Sicherheit, und um dem Befehl auch sicher zu genügen, bleibe ich noch ein Weilchen stehen, aber er trinkt, und Niemand kommt, um mit ihm sinistre Pläne zu schmieden.
Was mache ich jetzt, weiter warten? Wozu denn...ich kontrolliere kurz das Stadtportal, aber so abgelegen, wie das liegt, findet das wohl Niemand von den wenigen in der Mittagshitze flanierenden Passanten. Im Grunde...ist hier gar Keiner.
Also begebe ich mich zum Marktplatz, in der Hoffnung, ein paar „Worte“ mit Deckard wechseln zu können.
Dieser ist allein, aber der Würfel ist bei ihm. Er sieht auf und ein Lächeln überzieht sein Gesicht, als er mich erkennt.

„Golem! Wie schön. Setz dich doch.“

Ich tue wie geheißen.

„Schau dir dieses Prachtstück an. Ich hätte nie gedacht, so einen zu Lebzeiten noch einmal zu sehen. Früher haben wir sie oft benutzt, aber diese Zeiten sind längst vorbei. Jetzt könnte er fast ein Unikat sein. Ich habe deinem Meister schon gezeigt, wie man ihn benutzt, aber ich bekomme nicht genug davon. Schau her!“

Er klappt den Würfel auf, indem er einfach an einer leichten Naht drückt, der Deckel öffnet sich sofort ohne einen Ton. Dann nimmt er einen Köcher voller Pfeile, der unter seiner Bank gelegen ist.
Er steckt ihn in den Würfel, und klappt den Würfel zu.
Moment! Der Köcher war doch länger als der Würfel? Ich sehe ihn schief an, er grinst schelmisch zurück, und reicht mir den Würfel. Vorsichtig nehme ich ihn entgegen, aber er scheint robust. Der Deckel öffnet sich beim ersten Versuch, und der Würfel – ist leer.
Ich greife hinein – wo ist der Köcher hin? – und ertaste eine Feder.
Oha? Ich ziehe daran, es ist ein Pfeil.
Immer noch ist der Würfel für das Auge leer.
Deckard streckt seine Hand aus, ich gebe ihn verwundert zurück; er greift an die Seiten, klappt diese auch um, sodass der Würfel flach da liegt, die sechs Seitenflächen absolut gleich. Und darauf – der Köcher.
Phänomenal. Wenn das mit größeren Gegenständen auch geht, kann der Meister sich den Rucksack sparen! Ich breite meine Hände aus – wie groß können die Sachen sein? Deckard versteht mich, wie immer, schnell.

„Ich habe ein wenig herumprobiert, dieser Würfel ist recht klein, aber er fasst immerhin einen zwei Meter langen Speer, und dazu noch ein Schwert. Mehr passt nicht hinein, ihr könnt ein wenig experimentieren, wenn ihr unterwegs seid. Viele kleine Gegenstände oder wenige große, je nachdem.
Aber was ja noch viel wichtiger ist als die Lagerung, ist das hier. Pass auf.“

Er zieht noch einen zweiten Pfeilköcher hervor, faltet den Würfel zusammen, über beiden Köchern, die er auf die Segmente legt. Problemlos schließt sich das Artefakt. Dann nimmt ihn Deckard an den Seiten – und schüttelt. Ein sanftes Klirren ertönt.

„Mach auf, und schau dir das Ergebnis an!“

Ich nehme den Würfel, entfalte ihn – problemlos, wieder einmal – und vor mir liegt ein Köcher, mit Bolzen darin.

„Siehst du? Ein altes Rezept, man kann Bogen- und Armbrustmunition ineinander verwandeln!“

Mein Mund steht offen. Wahnsinn!

„Das ist noch nicht Alles, aber für die meisten Rezepte benötigt man Edelsteine. Vielleicht findet ihr ja solche. Auf jeden Fall aber kann man damit einen Horadrim-Stab aus Schaft und Spitze herstellen, aber das weißt du ja schon.
Nun, etwas Anderes. Ich denke mir, es wäre ganz praktisch für dich, wenn du kommunizieren könntest.“

Ich nicke heftig. Das wäre es, in der Tat.

„Gebärdensprache ist leider begrenzt. Man könnte sie jetzt dir und dem Meister beibringen, aber er wird hoffentlich nicht dein einziger Bezugspunkt in Zukunft sein neben mir. Das heißt, etwas Universelleres muss her: Die Schrift.“

Hm, das ist in der Tat ein Gedanke...obwohl...

„Ich werde dir also beibringen, wie man schreibt, und damit kannst du problemlos mit Jedem in Kontakt treten, wenn er denn lesen kann. Das sind leider bei Weitem nicht Alle, aber es reicht, auf jeden Fall kann es der Meister, dafür habe ich gesorgt. Also...nimm mal diesen Zettel und Stift, und ich zeige dir, wie man ihn am besten hält.“

...eigentlich...kann ich doch schreiben? Ich nehme den Stift und das Papier.

„Gut! Du hältst ihn schon richtig. Jetzt versuch mal, damit etwas zu zeichnen, egal, was.“

Ich schreibe. Ich glaube nicht, dass diese Art von Training nötig ist. Ich reiche ihm den Zettel.

Deckard starrt ihn an.

„Du kannst schreiben?“

Ich nicke und zucke mit den Schultern.

„Warum hast du denn das bisher nicht gemacht, um mit uns in Kontakt zu treten?“

Äh...
Eigentlich...
...müsste ich mir eine Ohrfeige geben. Ich belasse es aber bei einer ganz harten Kopfnuss.

„Au!“

Oh, der Meister ist in der Nähe...

„Was soll denn das?“

„Wir haben gerade eine wichtige Entdeckung gemacht: Das Offensichtliche ist manchmal die beste Lösung für ein Problem, aber die, an die man als Letztes denkt.“

„Aha. Interessant. Wir müssen verschwinden, ein Söldner hat mich gesehen, und wollte das gleich Griez berichten, ich habe keine Lust auf eine Konfrontation, und auch gar keine Zeit.“

„Er ‚wollte‘?“

„Na ja, ich hab ihm halt eins übergezogen, aber vielleicht wacht er bald wieder auf, so stark bin ich nicht. Was machst du eigentlich hier?“

Ich greife zu Zettel und Stift und fühle mich immer noch dämlich.

„Lass das, was auch immer. Ist denn nicht sowieso schon eine halbe Stunde um?“

„Ist sie.“

Pratham sprach, der gekommen ist.

„Na ausgezeichnet. Schade, dass das so kurz war, tschüss, Deckard, mitkommen, Pratham, wir sind wieder auf dem Weg.“

Ich stecke mir Zettel und Stift schnell in den Ärmel der Lederrüstung und winke Deckard mit einem Grinsen der Dankbarkeit zu; er nickt nur wissend grinsend zurück.

Und schon stehen wir wieder in der Fernen Oase, am Wegpunkt.
 
TwinYawgmoth schrieb:
[...]
Darum bin ich später dran. Schlagt mich.
[...]
TomGrenn darf mich wörtlich schlagen, weil ichs gestern im Siegesrausch in der Tat vergessen habe :D.
TwinYawgmoth schrieb:
Kapitel 36 – Das Offensichtliche
[...]
Äh...
Eigentlich...
...müsste ich mir eine Ohrfeige geben. Ich belasse es aber bei einer ganz harten Kopfnuss.
[...]

Ich brauch niemanden schlagen (höchstens auf die Schultern klopfen), das überlasse ich anderen :D
Aber hey, es ist schon Montag Nachmittag - also los, los, Samstag ist nicht mehr fern :go: :D :D

P.S.: schade, jetzt ist mein Edit Blog im Geschichtethread gestorben...
 
ha wunderbar :D
schreiben ist doch was tolles :)

und obwohl du zu Spät bist werd ich dich mal nicht schlagen, dazu ist das Update wieder zu gut :p
 
Kapitel 37 – Enge Gänge

Vor uns ist ein Loch im Sand. Anders kann man es nicht beschreiben. Wie eine haarlose Pore liegt es da, die Wände verhärtet und aus Lehm scheinend, darunter undurchdringliche Dunkelheit.

„Das ist es? Relativ unspektakulär...“

Unser Führer nickt.

„Von außen, ja. Innen hingegen sieht die Sache ein wenig anders aus, aber das werdet Ihr schon herausfinden.“

Die Wurmgruft ist das also...gefällt mir jetzt schon nicht. Ganz und gar nicht. Aber da müssen wir durch.

Der Weg hierher war bemerkenswert ereignislos. Wir haben uns von der Clanführerin verabschiedet, denn sie hat ja noch eine Verabredung mit der Regierung, und haben unsere Ehreneskorte mitgenommen. Es war eine vergleichsweise kurze Strecke, aber wir sind vergleichsweise vielen Katzen begegnet. Insofern ist die Ereignislosigkeit erklärbar, da diese Patroullien wohl nur von der Präsenz anderer Angehöriger ihrer Spezies in unserer Gruppe vom Angreifen abgehalten wurden: Katzen mit Speeren, Katzen mit Säbeln, Katzen mit Peitschen...wären wir hier ohne das Einverständnis unserer Freundin durchgegangen, wäre es ungleich schwieriger gewesen und hätte ungleich länger gedauert.
Aber nur sind wir ja da. Sicher. Noch. Der Meister nickt.

„Na schön. Dann mal rein. Ist da drin irgendwo Licht?“

Unser Führer schüttelt den Kopf. Der Meister seufzt.

„Pratham, Licht. Ich fürchte, wir müssen einzeln gehen – Golem, voran, Pratham, ich...kommt ihr mit?“

Der Kater grinst schwach.

„Wir wären im Weg.“

„Dachte ich mir. Schöne Heimreise. Man sieht sich vielleicht.“

„Viel Glück.“

„Danke. Ihr könnt auf uns zählen.“

Damit verabschieden sie sich, und wir sind allein. Na schön. Dann eben mal rein. Ich springe voran.
Lande kurz darauf unzeremoniell – weil ich hinfalle – auf getrocknetem, hartem Boden, der, wie die Wände, wohl aus Sand besteht, der mit irgendeiner Substanz gefestigt wurde, sodass er die Konsistenz von gebranntem Ton angenommen hat. Wenn Würmer diese Gänge gebaut haben, will ich die Substanz nicht kennen.
Ich trete zur Seite und lasse den Meister herunterfallen...halt, es ist Pratham. Stimmt, noch müssen wir uns nicht an die Gehordnung halten, und ihn alleine oben zu lassen wäre wohl unklug. Als nächstes fällt ein Seil herunter, oben festgebunden – woran? Vermutlich an dieser Steinstatue, die in der Nähe stand – und der Meister klettert daran zu uns herab, was ihm einen leicht würdevolleren Auftritt beschert.
Pratham aktiviert seine Aura. Wir stehen in einer Kammer, die scheinbar keinen Ausgang hat.
Der Meister runzelt die Stirn.

„Was ist das für Zeug hier am Boden?“

Ich sehe in Richtung seines deutenden Fingers. Schleim? Die grüne, feucht glänzende Substanz formt eine Blase. Der Meister sieht mich an.
Ich seufze, bevor er einen Befehl aussprechen kann, und gehe freiwillig hin. Meine Klauen punktuieren die Blase, und sie explodiert mir ins Gesicht. Aah...ich streife an dem klebrigen, ekelhaften Zeug, aber er will nicht ab. Sehr hässlich.
Der Meister tritt an mich heran. Auf dem schleimigen Grund der jetzt offenen Blase liegt ein Krummschwert. Er nimmt es mit spitzen Fingern.

„Tadellos in Form...luftdicht versiegelt. Vorratsblasen? Na ja, warum nicht...“

Er zieht den Würfel aus dem Rucksack, öffnet ihn, steckt das Schwert hinein, und schließt ihn. Pratham zieht die Augenbrauen hoch, bleibt aber still.

„So, und jetzt?“

Pratham zuckt mit den Schultern, deutet dann aber auf eine Wand; an ihr klebt wieder Schleim. Vertikal halt.
Der Meister geht heran und beäugt die Substanz. Dann winkt er Pratham her.

„Durchstechen.“

„Durch...?“

„Mach einfach.“

Und Pratham sticht durch den Schleim – ohne dahinter eine Wand zu treffen. Er fällt fast mitten durch das Zeug. Der Meister grinst mich heimlich an. Pratham wischt das Gröbste von der Masse weg und dahinter tut sich in der Tat ein weiterer Gang auf, dunkel und bedrohlich, aber gerade...zumindest auf den ersten Metern, dahinter sieht man ja Nichts.
Der Meister schubst mich ein wenig.

„Dann los!“

Na schön. Ich betrete die Dunkelheit, Pratham leuchtet hinter mir für mich, und gleichzeitig fühle ich mich – gesund. Schön. Dann kann ja Nichts passieren. Hoffe ich.

Nach wenigen Schritten treffe ich wieder auf eine Schleimtür, die die Passage blockiert. Ohne zu zögern fege ich das Zeug weg, und ziehe meine Klauen ein, um sie zu reinigen.
Zwei spitze Gegenstände schießen hervor und klappen zusammen, wo gerade noch eben jene Klauen waren. Waah! In Prathams Licht zeigt sich ein Monster hinter dem gefallenen Schleimvorhang: Ein...Wurm, genau, aber einer mit Beinen, Mandibeln, die gerade versucht haben, mir die Hand abzuhacken, keinen Augen, aber stachligen Haaren auf dem Chitinpanzer...hm. Mehr eine Made als ein Wurm. Egal, keine Zeit für biologische Untersuchungen. Meine Klauen schießen wieder hervor und bohren sich in den...Kopf...oder so. Zwischen die Zangen halt.
Reicht nicht. Er zuckt und windet sich, aber stirbt nicht. Meine Klauen bleiben zwischen seinen Zangen, die er nicht mehr bewegen kann, weil ich wohl die Muskeln durchtrennt habe – gut, sonst hätte ich ein paar Hände weniger – und ich nutze sie als Hebel, ziehe das Viech HOCH! – verdammt, ist das schwer – und schwinge es über meinen Kopf nach hinten. Pratham hebt aus Reflex die Lanze, und sogleich ist ein Käfer darauf aufgespießt. Ich reiße das Ding wieder weg, nach vorne, und klatsche es auf den Boden.
Der Panzer bricht, und Eingeweide spritzen in alle Richtungen. Uaarks.
Der Meister drängelt sich an Pratham vorbei und betrachtet das Viech.

„Hm, ob das wohl geht...?“

Er hebt den Stab. Hä? Da schimmert der Panzer des toten Gegners, wird weich. Noch mehr Innereien klatschen schleimig auf den Boden, als sich aus dem Chitin eine humanoide Form bildet...und kurz darauf steht ein Skelett vor uns, bewaffnet mit einem Knüppel, leicht schimmernd im blauen Licht – ein menschliches Skelett aus insektoidem Panzer. Wahnsinn. Der Meister grinst.

„Ausgezeichnet, dann kann ich mal ein wenig entspannen, weil du nicht mehr vorangehen musst, Golem. Skelett, du bist Erster, warte an Kreuzungen auf meine Anweisungen, greife an, was dich angreift, los mit normaler Geschwindigkeit.“

Und wir ziehen weiter durch enge Gänge, die Decke nur knapp über uns – Pratham muss geduckt gehen -, und mich überfällt ein Gefühl, dass ich schon aus anderen unterirdischen Verliesen kenne, aber das noch nie so stark war wie hier, unter dem Wüstensand...

Platzangst.
 
Golem mit Platzangst :lol:
wunderbar :D
na bin mal gespannt wie das ausgeht da unten...
 
Woher wissen wir, dass es ein Kater ist, der die drei am Eingang der Wurmgruft verabschiedet? Sieht man das? :confused:

Ansonsten: Kapitel wieder gelungen, die Beschreibungen gefallen mir wieder, fantasievoll und sehr plastisch...
 
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