@Bambi2: Nun, wenn man sich seit neuestem lächerlich macht, wenn man interessiert ist an Chancengleichheit für Kinder, die nichts dafür können, wo sie geboren werden, dann werde ich das wohl in Kauf nehmen müssen.
Ich will dich natürlich nicht lächerlich machen, nehme aber an, dass nicht nur die sozial unbalancierte Gesellschaft und der Staat an der überproportional schlechteren Bildung von Kindern ärmerer Menschen Schuld ist. Eine Mitschuld trägt er aber - daher sollten auch wie einige Seiten vor diesem Post das Kindergeld radikal gekürzt und dafür Betreuungs-, Bildungseinrichtungen und funktionsbezogene Gutscheine gefördert werden.
Komischerweise ist auch bei den H4-Familien oft das Geld für 5 Fernseher (4 Kinder, 4 Glotzen)vorhanden - ein Bücherregal oder ordentliches Schulzeug fehlt aber im ganzen Haus. Natürlich kann man das nicht pauschalisieren, ich selbst bin auch direkter Nachfahre eines Viehhandlers und habe schon mal ein Buch gelesen ... und in meiner unmittelbaren Nachbarschaft leben in Villen wohlstandsverwahrloste Fratzen, die sich ihr Mixerys um 1 nach der Schule reinziehen, doch es liegt schon oft auch an den Eltern, die mit etwas mehr Interesse und Zeit für ihre Kinder diesen einen besseren Start verschaffen könnten. Ganz unabhängig von Geld. Ein sonntäglicher Spaziergang im Stadtpark mit direktem Naturerlebnis kostet auch nicht mehr als sich zur selben Zeit mit den Kids eine RTL-Trash-Reality-TV-Show in die Synapsen zu ballern.
Man darf als nicht immer gleich auf die minderwertige Sozialpolitik schimpfen, sondern sollte evtl. auch andere Gründe für die armen, unterprivilegierten, bildungsfernen Kinder in Betracht ziehen.
Dass natürlich etwas verbessert werden kann in Hinblick auf die zweckmäßige Bindung der Gelder, sagte ich ja schon. Kindergeld und ALG 2 wird ja nicht unbedingt ausgezahlt um damit die Zigaretten- und Spirituosenwirtschaft zu fördern.
@bambi,
ist ja fein das du deine weitsicht in bezug auf soziale gerechtigkeit
in indonesien geschärft hast.
vielleicht sogar im urlaub?
besuch doch einmal russische dörfer im winter,
da rennnen die kinder bei -30c in t-shirts rum,
und haben nix zu fressen.
also müsste ja,laut deiner these,den menschen in indonesien,
die sonne aus dem hintern scheinen.
ist doch warm da,und überall wächst obst und gemüse.
also bitte,erst denken.........
die sozialen umstände in der brd sind für eine wohlstandsgesellschaft
erbärmlich.
mfg
Du hast leider meinen Post entweder nicht verstanden oder absichtlich nur die Hälfte gelesen.
Ich schrieb ja in "meiner These" von den extrem schlechten Verhältnissen in puncto Bildungs- und Sozialpolitik in Indonesien - nicht von der tollen Äquatorsonne. Schon mal ein Kind mit Lepra gesehen? Es wird im übrigen dort kaum Gemüse und Obst angebaut, da fast sämtliche nutzbare Flächen für den Reisanbau freigemacht werden müssen. Dass es auch in Nowisibirsk (Russland ist ja immerhin Schwellenland) Straßenkinder gibt, die um das tägliche Überleben kämpfen, untermauert ja nur, dass wir eben in einer ausgesprochenen Wohlstandsgesellschaft leben, in welcher keiner Hungern muss. Die klimatischen Bedingungen haben mit dem Sozialsystem eher wenig zu tun. Während meines Osloaufenthalt habe ich keine halbnackten Straßenkinder gesehen.
Ich weiß ja nicht ob du in einem 5-Sterne-All-Inclusive-Hotelbunker den Ferias verbringst. Wir haben auf unseren Touren schon immer direkten Kontakt zur Bevölkerung ausserhalb der Touri-Hochburgen - womit ich keine Zimmermädchen und Bauernfänger meine.
Im Osten Lomboks waren wir bei Jul und Ogi zu Gast, mit denen wir mal geschätzte 5 Stunden am Stück diskutiert haben, wie gravierend eigentlich die Unterschiede zwischen den Ländern sind. Die konnten beispielsweise gar nicht glauben, dass man hierzulande beim Dokter seine Behandlung nicht bezahlen muss, was für viele dort den finanziellen Ruin oder wahlweise Invalidität bedeutet. Arbeitslosengeld hab ich ihnen wohl vergblich versucht zu erklären. Dort bekommt man halt Geld wenn man arbeitet und kein Geld wenn man nicht arbeitet.
Ich will damit garnicht sagen, dass man D und Indonesien 1 zu 1 vergleichen sollte, aber dieses ständige Beklagen über viele Luxusprobleme ist doch irgendwie müßig, wenn man mal über den Tellerrand sieht. D ist ein hervorragender Sozialstaat unddas wird er auch bleiben.