@nevi:
Überspitzt geht es jeden was an. Wir leben in einer Demokratie, und es geht um jemanden, der sich mit Symbolen einer Zeit und/oder Gruppierung schmückt, die dem entgegensteht (von den Greueltaten des dritten Reiches mal garnicht zu sprechen). Man kann das natürlich dulden und wegschauen, wer braucht schon Zivilcourage.
Man kann das auch dulden und
hinsehen. Aus der Gruppe heraus groß tun hat natürlich sehr viel von Courage.
Finde ich immer wieder gut. Jeder hat ein Recht auf eine freie Meinung. Außer den Rechten. Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Außer den Rechten. Wenn es nach nicht mal wenigen geht, dann haben auch alle ein Recht auf Leben. Außer den Rechten.
Echt: Die sind da wenigstens ehrlich, die grenzen einfach offen aus. Im Gegensatz zu den Modernen. Da wird ständig was von Toleranz und Humanismus geseiert, dabei sind sie auch nur dort tolerant, wo es ihnen passt. Die einen grenzen nach Volk aus, die anderen nach Ansicht. Ehrlich: Für mich sind alle beide gleich bescheuert, nur hatten die sogenannten Gemäßigten ihre Chance zum globalen Verbrechen noch nicht und fühlen sich deshalb jetzt überlegen.
Und wenn einer demjenigen seinen Job versaut dann ist es die Person selbst.
Wenn man genügend lang gräbt, findet man bei jedem etwas. Auch bei Dir. Willst Du daran dann auch nur selbst Schuld sein? Ich habe da so meine Zweifel…
Wir sprechen hier von einer Fahne. Der Typ ist nicht mal rechts, der ist einfach nur dämlich, weiter nix. Aber klar, dem muss es ja gegeben werden, weil man muss ja, wenn man kann. Ich mein der ist ohnehin auf dem aufsteigenden Ast, nicht wahr? Sein großer Umfang an begonnenen Ausbildungen qualifiziert ihn für einen großen Aufgabenbereich, da ist es nicht so schlimm, wenn er mal einen Job nicht kriegt.
Finde ich prima, dass der dann von meinen Steuergeldern gestützt wurden muss. Nicht etwa, weil er nicht will, oder weil er nicht kann, nein, weil ein korrekter Bürger Anstoß an einer Fahne nahm. Ist auch nicht wichtig, ist ja nur ne Glatze, kein Mensch.
Deine latente Aggression gegenüber dem Threadersteller wirft im Übrigen ein echt mieses Licht auf dich.
Jau. Das einer aus dem rechten Milieu seit Jugendtagen einer meiner besten Freunde ist, auch. Es wirft auch ein schlechtes Licht auf mich, das ich ihm zuhöre und seine Haltung versuche nachzuvollziehen, obwohl ich sie nie geteilt habe. Es wirft auch ein schlechtes Licht auf mich, dass ich damit aufgewachsen bin, dass es dort kein schwarz oder weiß gibt, sondern dass die aus durchaus verständlichen Gründen in die falsche Richtung gehen.
Ich kann mit ihm auch heute noch über alles mögliche reden. Dann muss man halt auch abkönnen, wenn jemand Juden als Witzvehikel nutzt, schließlich lacht man selbst ja auch über "Was macht eine ostdeutsche Mutter im Kinderzimmer? Sie schaut nach dem Rechten.", dabei ist es letztlich ein und das selbe "Delikt". Das ist halt der Unterschied. Wenn die sagen "wir haben nichts gegen Juden, sind ja kaum noch welche da", dann ist das derber und recht geschmackloser Humor (das sind aber bitte auch sehr subjektive Kriterien, nichar?), jedoch steckt auch etwas Wahres darin. Sie haben tatsächlich nichts gegen Juden, aus eben diesem Grund. Jeder geistig halbwegs befähigte Mensch sollte also erkennen, dass Judenwitze nur zum Provozieren da sind. Die breite Masse hingegen hört nur "der sagt was gegen Juden", und da das gesellschaftlich nicht opportun ist, ist der anzufeinden und auszugrenzen. Genau mit solchem Unsinn bestätigt man sie nur noch in ihrer Haltung.
Natürlich gibt es auch heute welche, die vom internationalen Finanzjudentum träumen, aber das ist eine ganz andere Schattierung, und natürlich befruchten sich die einzelnen Strömungen auch gegenseitig mit ihren kruden Ideen, aber das ist alles Kram der sich auf intellektuellem Niveau abspielt, nicht auf der Straße.
Toleranz und so, ist halt nicht jedermanns Sache, jedem anderen zuzugestehen was man sich selbst auch herausnimmt.
Weißt Du was ein gutes Licht auf mich werfen würde? Wenn ich mit der ethisch korrekten Meute mitheulen würde "Alle Glatzen in den Knast". Ein gutes Licht würde es auf mich werfen, wenn ich nicht nur genauso blöd wäre wie die Rechten, sondern wenn ich auch noch so feige wäre mich schön in der Masse zu verstecken. Immerhin kann man von denen einige erkennen, während ihre selbsternannten Gegner (lol), die ja aus der Geschichte gelernt haben (nämlich das man nicht nach Volk, sondern nach Meinung ausgrenzt), bevorzugt dann die Klappe aufreißen wenn ihnen keine Gefahr droht.
Sollen wir in Zukunft auch die Neonazis loben, die sich bei ihren Protestmärschen eben nicht verstecken?
Wie wärs denn mal mit akzeptieren, dass sie da sind, denn schließlich darfst Du ja auch Deine Ansichten haben? Wie wärs denn mal mit Toleranz für alle? Wir reden hier nicht von einer Bedrohung, wir reden von so Dingen wie bunten Stofffetzen, bestimmter Kleidung, bestimmten Meinungen, bestimmten Gesten. Alles höchstbedrohlich *nick*. Erst kürzlich wurde wieder ein Ausländer totgehitlergrüßt, ein anderer ist dem Tod durch Reichskriegsflagge nur durch Glück entkommen.
Ach Moment, wir sind ja jetzt gleich wieder bei dem Punkt, wo ich es gutheiße, wenn man Ausländer drangsaliert, stimmts? Mehr Schattierungen gibts ja nicht, wer nicht gegen sie ist, ist für sie *gähn*.
Wat macht ihr eigentlich, wenn es die Rechten nicht mehr gäbe? Grenzt ihr euch dann von jemand anderem ab (die illegalen Immigranten böten sich ja hier an, auch so ein riiiiiieesiges Problem) oder erkennt ihr tatsächlich, wie hoffnungslos von gestern diese Neonazihasserei ist und schon immer war, weil man nur so blöd ist wie die?
"Es ist gut, dass etwas dagegen unternommen wird". Jap. Wenn sich Parteien in einer Initiative zusammenfinden, die dann im Fernsehen verbreitet "Egal was ihr wählt, wählt nicht rechts", dann ist das okay. Sehr demokratisch. Während also die Rechten sich in Parteien organisieren (obwohl dieses Parteiensystem gegen ihre eigenen Absichten ist), erzählen die demokratischen Parteien mit ihrem demokratischen Selbstverständnis, dass man die Demokratie am besten dadurch schützt, indem man andere Parteien nicht wählt. Diese sind zwar ebenfalls legitim, aber ist ja egal. Schließlich muss die demokratischen Parteien nicht interessieren, das ein (diesmal tatsächliches) Organ der Demokratie darüber befindet, und nicht sie.
Damals hatten die Nazis
tatsächlichen und
aktiven Widerstand, nicht zu knapp. Da gabs Straßenschlachten mit Toten. Und ihr kämpft mit Infoständen.
Auch damals hatten sie viele "die ihre Haltung nicht gut fanden". Trotzdem kamen sie an die Macht, weil die meisten, die gegen sie gewettert haben, bereitwillig mit dem Strom schwammen, als die Zeit gekommen war.
Wären die Rechten
tatsächlich ein so großes Problem, wie getan wird, was würde dann passieren? Wollt ihr dann den Aufklärungskrieg starten? Wollt ihr die "überzeugen", mal wieder nicht begreifend, das Überzeugung denen so scheißegal ist wie sonst nichts?
Die die heute noch ne opportune Meinung haben werden die dann auch haben, und die die heute am lautesten schreien, werden es auch dann tun, nur halt in die andere Richtung. Den Beweis erbringt man schon allein dadurch, dass man heute die gewünschte Haltung unreflektiert übernimmt. Man würde es dann auch wieder.
Wenn jemand einen Ausländer zusammenknüppelt, dann ist er nicht zu bestrafen, weil er das aus rechtsradikalen Motiven heraus tat, sondern weil er überhaupt einen Menschen misshandelt hat. Was ihr versucht, ist, die Leute zu bestrafen, weil sie aus rechtsradikalen Motiven genau
nichts tun. Die meisten labern einen Haufen Unsinn, hören Musik mit merkwürdigen Texten (auch nicht mit mehr oder weniger Inhalt als "jo, ich, gangsta"), nicht wenige kippen sich gern einen in die Rübe, viele sind auch Fußballfans (
), aber echt nur die wenigsten
tun tatsächlich, worüber sich so gewaltig empört wird. Also innerhalb einer Randgruppe gibt es wieder eine Randgruppe, die so einen großen Wind macht. Und nicht mal selbst, vermutlich würde man die ohne eure Hilfe kaum wahrnehmen.
Ich kann mich aus den bestimmt 15 Jahren, die ich täglich intensiven Kontakt zu der Szene hatte, nur überhaupt an einen Vorfall erinnern, der über Sachbeschädigung hinausging, und das war eine Kiste wo die meisten auch nur den Kopf geschüttelt haben.
Ich bin keineswegs der Meinung, dass man das Problem totlügen sollte, aber ich warte immer noch auf den Moment, wo denn das erlauchte Volk, dessen Mitglied zu sein ich die Ehre haben darf, mal wieder auf den Teppich kommt.
Nun muss ich aber dich fragen was dich das anginge?
Also da muss ich jetzt allerdings mal Dich fragen, was Dich angeht, was mich etwas anzugehen hat. *sigh*
Desweiteren wärs öfter mal gut wenn Leute Dinge die nicht in Ordnung sind melden und nicht wegsehen und alles ignorieren.
Nicht in Ordung? Wer bitte definiert denn, was "nicht in Ordnung" ist
und setzt sich bei den zugrundeliegenden Kriterien für diese Entscheidung qualitativ ab? Aber Du hast Recht: Dass die Reichskriegsflagge verboten ist, ist nicht in Ordnung. Gibt ihr deutlich mehr Gewicht als sie haben sollte.
Wenn derjenige kein rechtes Gedankengut verbreitet und er seine Hände in Unschuld waschen kann, dann hat er auch nichts zu fürchten,
Nichts zu fürchten… Geiles Vokabular
ansonsten ist es wohl gut wenn dagegen was unternommen wird, bevor derjenige vlt auf die Straße geht und sich mit paar Gleichgesinnten auf einen Unschuldigen stürzt.
Was ja zweifelsohne jeder von denen tut, ganz klar. Befass Dich nur nicht unnötig genau mit dem Thema, nachher kommt noch was bei rum
Aber einen kleinen Anstoß habe ich für dich. Nur einen kleinen. Mag es dann nicht viel eher daran gelegen haben, dass er einfach jemanden zusammenfalten wollte? Die Erklärung wäre insofern näher zu beleuchten, weil sie auch gewaltbereiten Hopper erklären könnte. Was ist eigentlich mit Hools? Die sind an sich nicht unbedingt besonders rechts. Warum hauen die sich? Also für die allermeisten braucht man keine Erklärung (zu faul, egal, unwichtig, was auch immer), aber wehe es wird anrüchig, er könne rechtes Gedankengut hegen. Dann liegt das zweifelsohne und nur noch daran.