Da man mir hier schon Aussagen unterschiebt, will ich mal dazu äußern:
Ich kenne Leute persönlich, denen das Kiffen gesundheitlich nicht gut bekommen ist, daher sind total unabhängige und absolut qualifizierte
Studien, die irgendjemand dazu im Internet auf Drogenlegalisierungsseiten ausgräbt eher ungeeignete Argumente, die nur noch von völlig unbelegten Behauptungen wie "schadet doch gar nicht" übertroffen werden.
Es geht aber gar nicht so sehr darum, ob irgendwelche Vollpfosten sich die letzte Restintelligenz aus der Birne nebeln, darum kann es auch gar nicht gehen, immerhin sind sogar Selbstmord und Selbstverstümmelung erlaubt.
Es geht viel mehr darum, daß eine äußerst große Anzahl Kiffer eben nicht im stillen Kämmerlein bei sich zu Hause raucht, sondern das Zeug weiterverteilt wird, unter anderem auch (wahrscheinlich sogar vor allem) an Schulhöfen.
Daß von Kifferseite oft vorgetragene Argument, eine Legalisierung samt Kontrolle würde hier Abhilfe schaffen ist nicht nur völlig unbelegt, sondern auch ziemlich weltfremd, wie von Schülern konsumierte Zigaretten und Alkohol beweisen.
Man kann in einem Coffeeshopsystem zwar sicherstellen, daß dort nur Leute über 18 einkaufen, aber nicht, daß die es nicht mit Gewinnspanne oder einfach als Freundschaftsdienst an Leute unter 18 weiterverkaufen.
Da denkt man natürlich sofort an das Parallelproblem bei Alkohol. Hier lässt sich feststellen, daß ja die Abgabe an Minderjährige tatsächlich verboten ist und die Diskussion eines Vollzugsdefizites würde denn Rahmen des Threads sprengen. Selbstverständlich besteht da großer Verbesserungsbedarf. Wenn man sieht, wie leicht schon 15-jährige Testkäufer Schnaps bekommen, schwillt meine Halsschlagader in den Wutzustand an.
Nach dieser langen Vorrede nun endlich zum Alkohol im Allgemeinen.
Sehr erstaunlich finde ich, daß
pauschal behauptet wird, das Verbot von Cannabis bei Erlaubnis von Alkohol sei ungerecht. Dieses Argument isoliert ist keine Diskussionsgrundlage und völlig unsinnig, denn damit könnte man auch genau so gut die Legalisierung von Heroin fordern.
Der Verweis auf Heroin bringt einen direkt weiter. Dessen Legalisierung wird nämlich zu Recht damit abgelehnt, daß es noch viel gefährlicher sei als die anderen beiden Stoffe.
Sinn kann die Diskussion über Cannabis und Alkohol also nur machen, wenn man die Gefährlichkeit von Alkohol und Cannabis ersnthaft vergleicht, deren Wirkung analysiert und darauf aufbauend entscheidet, ob und welche der beiden legal sein sollen. Natürlich sind beide gefährlich. Aber ein Grund, beide gleich zu behandeln besteht nur, wenn sie auch
gleich gefährlich sind.
Der Gesetzgeber war der Meinung, daß Alkohol weniger gefährlich ist und hat die Trennlinie des Verbots zwischen beiden gezogen. Die ist allerdings nicht in Stein gemeißelt, natürlich kann man dafür sein, Alkohol zu verbieten und/ oder Cannabis zu legalisieren. Ich bin dagegen, denn ich teile die Einschätzung des Gesetzgebers.
Nocheinmal: Isoliert ist das Argument, beide sein gefährlich, also müssten beide auch gleich behandelt werden, Schwachsinn, es ließe sich auch auf Heroin übertragen. Es kann nur darauf ankommen,
wie gefährlich die Stoffe sind. Vielleicht gibt es hier ja Medizinier oder Humabiologen, die sich kompetent dazu äußern können.