An sich hab ich mit dem Gelegenheitsspielertum kein Problem. Das Problem seh ich eher darin, dass die Entwickler sich evtl allzu stark auf diese Gruppe einschießen und sie unnötig, naja ich sag mal "betätscheln".
Bei einem Spiel wie Diablo kann man im Prinzip immer diejenigen unterscheiden, die
a) das Spiel dadurch, dass sie viel Zeit haben, intensiver, häufiger, länger spielen können, was dann zu einem gewissen Vorteil (bei Diablo z.B. bessere Ausrüstung) führt und
b) diejenigen, die aufgrund Beruf etc. nur Abends mal ne Stunde spielen können und daher hinterherhinken.
Ich hab absolut kein Problem damit, ich begrüße es sogar, wenn man sich vonseiten der Entwickler darüber Gedanken macht und dafür sorgt, dass die Gruppe b das Spiel ebenso spielen kann, ohne künstliche Verrenkungen oder lange Quälerei.
Als Beispiel verwende ich da gerne immer Diablo 2 mit seinen Items ala Bauernkrone, Spirit, Geisterschleier, Haut des Vipernmagiers usw. Man hat ne gute Basis an soliden "Mittelklasse-Items", die auch mit "wenig" Zeitaufwand gefunden werden können, ab Ende Normal und dann eben Alptraum. Jeder, und damit meine ich wirklich jeder, der das Spiel ernst nimmt und dementsprechend Zeit dafür aufbringt, natürlich in seinem Rahmen, schafft somit Alptraum und evtl Hölle.
So, soweit so gut. Das Problem an der ganzen Sache ist die, dass da in den letzten Jahren anscheinend eine große gedankliche Kehrtwende gemacht wurde. Früher wurden Spiele an einer Stelle einfach mal schwer, wo man dann eben mal Wochen hing, es wieder und wieder probierte bis man dann endlich mal durch war. Da war die Freude natürlich groß. Heute scheint man allerdings der Meinung zu sein (zumindest erscheints mir immer mehr so), dass Spiele gar nicht mehr schwierig sein dürfen. Jeder gibt Geld für das Spiel aus und will demzufolge natürlich alles in dem Spiel haben und erreichen.
Da seh ich den Knackpunkt. D3 seh ich da bis jetzt noch gut ausgeglichen. Jeder wird bis Hölle kommen und dann wird eben Inferno die Spreu vom Weizen trennen. Da werden dann die erfolgreich sein, die viel Zeit ins Spiel stecken, Glück bei den Items hatten oder sich langsam Stück für Stück durchbeissen.
Sollte Blizzard da mal nicht nur große Töne gespuckt haben, dann werden einfach manche Inferno nicht spielen können, weil sie einfach zu schlecht sind, bzw. Inferno zu hart ist. Ich seh schon das Geschrei, dass Inferno unbalanced, viel zu stark ist und man als Kunde, der das Spiel gekauft hat ein Recht darauf hat, auch die Spielelemente aus Inferno nutzen zu können.
Leider befürchte ich, dass Blizzard da klein bei gibt und früher oder später nachpatcht und eben auch Inferno den "Casualgamern" oder wie man sie nennen mag in den Hintern schieben wird.
Und genau da, meine Damen und Herren, hört für mich das Verständnis auf. Es wird ständig nach Herausforderungen geschrien, gleichzeitig soll aber jeder Hanswurst überall mitziehen können.
Wenn sies nach dem Motto easy to learn... halten dürfte das durchaus so passen. Allerdings versucht man ja immer mehr es jedem Recht zu machen, wodurch dann so manches mal das Spielerlebnis drunter leidet.
Mfg