• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

--- das 2. diablo2.de foren-rpg ---

Saphir

Immernoch saß sie alleine im Gras. Um sie herum redeten Menschen und andere Wesen. Die Elfin wünschte sich, dass sie alle verschwinden würden und warf einen eisigen Blick in Richtung der Männer, die von den Menschen "Söldner" genannt wurden. Danach richtete sie den Blick vor sich ins dunkle Gras, das nur vom silbrigen Mondlicht erhellt wurde. Ein Nachtschattengewächs war direkt vor ihr aufgeblüht und fing mit seinen hellblauen Blütenblättern das kühle Licht des Mondes auf. Saphir betrachtete die Blume und lächelte verträumt. Sie konzentrierte sich kurz auf die Blume und vor ihr in der Luft begann, sich ein aus dem Nichts erschienener Eisblock zu drehen. Er drehte sich schneller und formte sich, runder und flacher, bis er schließlich die Form der Blüte vor ihr hatte. Sanft landete er auf dem Boden. Die Elfenmagierin liebte es, solche Dinge zu tun. Damit bewies sie sich, dass ihre Fähigkeiten Gutes und Schönes schaffen konnten, auch wenn sie sie hauptsächlich im Kampf einsetzte.

Der Nachtwind wehte weiter um sie herum und Saphir sah weiterhin etwas nachdenklich die Blume an. Danach begann sie, ein elfisches Lied zu singen. Der Wind trug es um sie herum, in die Luft und wieder zur Erde. Das Lied war fremdartig und doch wunderschön. Die Elfin mochte es sehr, und schloss die Augen um das Spiel ihrer eigenen Stimme mit den Geräuschen der Nacht zu genießen.
 
genauso wie schon vor 100 jahren war er wieder da wo er angefangen hatte. auf der spur einer gruppe von menschen. er bedauerte zutiefst das er diese krankhafte neugier für ihre art hatte, aber ihr ungezügelter hass und ihre krankhaften psychischen veranlagungen interessierten ihn immer wieder. schon viel hatte er von menschen gelernt, nur durch beobachten. und nun war er wieder hier. seit ca. einem halbem tag folgte er nun diesem "konvoi". es war ein leichtes unbemerkt zu bleiben, niemand hatte ihn bis jetzt bemerkt, glaubte er zumindest. er beobachtete noch eine weile das geschehen im lager bevor er sich entschloss es zu riskieren auf die gruppe zuzugehen. langsam, vorsichtig und leise schlich er sich durchs unterholz auf das lager zu. er wartete noch einen kurzen moment bis ein lagerfeuer entzündet wurde und sich alle soweit fertig gemacht hatten zu essen. schlieslich trat visalyar auf die lichtung und wartete ab was passierte.
 
Sungila hatte sich wieder hingelegt, da er es nicht für wahrscheinlich hielt, dass Saphir noch etwas anstellen würde, oder dass jemand ihr was antun würde. Er war schon fast am einschlafen, als ihn ein fremdartiger Gesang wiederhochschreckte. Sein Stab lag sofort kampfbereit in der Hand und er stand mit einem schnellen Schwung auf um sich umzusehen. Er senkte den Stab sogleich wieder - es war nur die Magierin gewesen, die zu singen begonnen hatte. Er setzte sich hin und lauschte

Sie kann wirklich schön singen. Für das einfache Gehör von mir einfachem Menschen klingt es beinahe überirdisch...

Er legte sich ins Gras und hing seinen Gedanken nach. Sein Blick las in den Sternen und fiel schließlich auf den Mond.

Ich werde in nächster Zeit einmal kurz... verschwinden müssen

schoss es ihm durch den Kopf als er den bald vollen Mond bemerkte. Langsam schloss er die Augen und sank in einen Schlaf. Träume begannen sich in seinem Kopf zu formen.
 
Nach all der Aufregung war es im kleinen Lager der Spurenlegertruppe verhältnismäßig still geworden. Einzig ein verkohlter Baum störte das Gesamtbild, doch man konnte ihn problemlos mit der Aufgabe, deutliche Spuren zu hinterlassen, vereinbaren.
Die immer noch in der Luft liegende Anspannung war nicht zu verleugnen, doch ein aufmerksamer Beobachter hätte noch etwas anderes bemerkt. Zwischen den sich in einer sanften Brise bewegenden Blättern am Waldrand schimmerte, kaum wahrnehmbar, ein Licht.
_____________

Auch im Hauptlager war Ruhe eingekehrt, jedenfalls soweit es eine solche Menschenmasse inklusive Verwundeter und Kinder zuließ. Ein paar Männer versuchten, die nicht gerade im Überfluß vorhandenen Vorräte unter den Leuten zu verteilen, doch es war klar, daß für ein Frühstück nicht mehr allzuviel übrig bleiben würde.
Lagerfeuer erhellten erschöpfte Gesichter und schon schlafende Gestalten. Zweimal schon waren sie nur knapp dem Tod entronnen und sie hatten noch einen weiten Weg vor sich.


Der Totenbeschwörer schaute auf, als er ein paar Füße in schweren Stiefeln vor sich stehen sah. Sein Blick wanderte hoch, und er zuckte zusammen, als er den Ritter vor sich erblickte. „Tschuldigung“, murmelte er, in der Annahme, dass der Ritter auf einem Kontrollgang ihn beim Nachdenken und Träumen erwischt hatte. Doch der Ritter sah ihn nur fragend an und sagte:

"Entschuldigt, wenn ich eure Wache unterbreche," war da etwa ein leicht spöttischer Unterton in seiner Stimme? "aber könnte ich Euch mal einen Moment sprechen?" Noch während er redete, stellte sich einer der anderen Söldner in der Nähe auf, um Maelnars Wachdienst zu übernehmen. Der Mann sah nicht besonders zufrieden aus, aber offensichtlich war er trotzdem bereit, den Befehlen des Ritters Folge zu leisten.
Dieser überzeugte sich mit einem kurzen Blick, dass die neue Wache auch außer Hörweite war, und fuhr fort: "Ihr tragt ja eine Menge Informationen mit Euch herum..." Zweifellos hatte er Maelnars kleine Büchersammlung bemerkt. "Unser gruppeneigener Anlinyenwë-Fana- äh, Priester war in dieser Hinsicht keine große Hilfe, also wende ich mich an Euch..."

„Anlinyen-wer? Oh-ohh…“, machte der junge Beschwörer, als ihm die Bedeutung des eben Gehörten klar wurde. „Der Priester des Anlinyenwë ist tatsächlich in unserer Gruppe? Deshalb hatte ich vorher so ein Gefühl, als wenn ich ihn kennen müsste“, murmelte er. Das war in der Tat ein seltenes Ereignis. Einige Totenbeschwörer sahen die Religion des Anlinyenwë als eine Art Konkurrenz zu ihrer Kunst an und leugneten gar die Existenz jenes Gottes, doch Maelnar hatte auch die Überlieferungen alter Schriften im Kopf, nach denen die Jünger des Rathma und des Anlinyenwë viele Gemeinsamkeiten verbanden.
Das genervt klingende Räuspern des Ritters riss den Totenbeschwörer aus seinen Gedankengängen. „Oh. Ja, richtig, Ihr sagtet, dass Ihr ein Problem habt. Entschuldigt, falls ich unhöflich bin, aber was für eine Angelegenheit beschäftigt Euch, dass Ihr damit zu mir kommt? Ich meine, Ihr seid ein Kämpfer“, – er stutzte, wo waren denn die Waffen des Mannes? – „wie soll ich Euch dabei helfen können?“

"Und Ihr seid ein Nekromant, stimmt’s? Ich denke, Angelegenheiten von Dämonen und Besessenheit fallen genau in Euer Gebiet." Der Paladin kratzte sich kurz am unrasierten Kinn. Verdammt, er war noch nie gut im Lügen gewesen. "Es geht um diese Wölfe, die uns vorhin angegriffen haben. Ihr werdet mir sicher dabei zustimmen, dass sie von irgendwas besessen waren. Ich habe da so eine Vermutung, und in einem Eurer Bücher steht bestimmt Näheres über Dämonenkunde und so weiter..."

Der junge Beschwörer zögerte mit der Antwort. Zum Einen fühlte er, dass der Ritter ihm etwas verbarg, zum Anderen sollte das Wissen dieses Buches Fremden gegenüber geheim gehalten werden. Andererseits ahnte Maelnar, dass hier mehr dahinter steckte als das bloße und zufällige Interesse an ein paar Dämonen. „Hmm, die Schrift in diesem Buch ist für Euch nicht verständlich. Genügt es Euch, die Abbildungen der Dämonen zu sehen?“ Auf das zögernde Nicken des Kämpfers holte Maelnar den Wälzer hervor und schlug die erste Seite auf. „Sagt es ruhig, wenn ihr mehr Informationen zu einer Zeichnung braucht.“

Zeichnungen! Wie zur Hölle sollte er es an einer krakeligen Zeichnung erkennen? Hatte es überhaupt einen Körper?
Aber er konnte den Beschwörer ja schlecht direkt danach fragen, also blätterte der Ritter langsam die dichtbeschriebenen Seiten durch und hoffte, dass es vielleicht ein oder zwei Beschreibungen ohne Bild gab... plötzlich grinsten ihm ein paar bekannte Fratzen vom Papier entgegen, und er blätterte schnell weiter.
Das erregte natürlich die Aufmerksamkeit Maelnars. "Was ist, habt Ihr etwas gefunden?"
Der Paladin schüttelte rasch den Kopf. "Nur ein paar alte Bekannte." Seltsam, dass er sich an das Aussehen der Dämonen noch so gut erinnern konnte, trotzdem er sie jeweils nur für ein paar Sekunden zu Gesicht bekommen hatte. "Warum musstet ihr auch ausgerechnet nach Calionne..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch der Totenbeschwörer hatte offenbar gute Ohren.
Erstaunt sah dieser den Ritter an: „Calionne? Ihr ward es, der die Kämpfer in dieser Schlacht befehligt hat? Unsere… äh, Gemeinschaft, bewundert Euren Mut und Eure Taten in diesem Gefecht. Das war ein großer Sieg für das Gleichgewicht der Kräfte.“
"Jaja, Euer heißgeliebtes Gleichgewicht!" Der Paladin spuckte das Wort geradezu aus. "Ihr seid auch nicht anders als dieser Priester. Ihr denkt nicht eine Sekunde an all den Schrecken, der sich damals abgespielt hat, an die Menschen, an die Unschuldigen, die für nichts gestorben sind! Es hat verdammt nochmal kein Einziger von ihnen überlebt, kein Einziger!"
Er atmete mehrmals tief durch, um sich zu beruhigen. Er durfte sich einfach nicht so gehenlassen. Und außerdem hatte es Überlebende gegeben: diejenigen, die schlau genug gewesen waren, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen.
Nur mühsam schüttelte er den Gedanken ab und konzentrierte sich darauf, weiter ziellos in dem Buch vor ihm zu blättern und den Totenbeschwörer zu ignorieren.

Maelnar schwieg. Irgendwie konnte er sein Gegenüber verstehen. Früher hätte er sofort widersprochen, doch mit den Erinnerungen an das letzte Gefecht, das zerstörte Dorf und das gesehene Leid der Dorfbewohner hatte sich sein Empfinden in dieser Beziehung verändert. Jetzt konnte er die alten Totenbeschwörer verstehen, die sich von anderen Menschen fern hielten und. Wie viele von denen mochten Ähnliches erlebt haben?
Ein scharfes Einatmen des Ritters ließ den Beschwörer aus seinen Gedanken auffahren. Das Gesicht des Mannes war kalkweiß geworden, wie erstarrt saß er vor dem Buch, und seine Hände zuckten. Seine Augen schienen die Seite förmlich zu verschlingen. Dann, plötzlich, blätterte er rasch mehrere Seiten weiter. „Geht es Euch gut?“, fragte der Beschwörer und musterte den Ritter besorgt, der wie abwesend in die Ferne starrte. Dann begriff er das Gebaren seines Gegenübers plötzlich und blätterte langsam Seite für Seite zurück, die Beschreibungen überfliegend: „Epiphania? Nein“, murmelte er vor sich hin. „Phasma… hmm. NocteVagus? Wohl auch nicht. Moment, das hier passt…“ Sein Blick war an einer Abbildung eines uralten Dämons hängen geblieben. „Verschollen seit zweihundert Jahren, hmm. Ernährt sich von Angst, kann sich auf menschliche Wesen übertragen, oh-oh. Ziemlich heimtückisch, das Biest. So langsam macht das alles einen Sinn, das Gemetzel von Calionne, der Angriff auf das Dorf, und dass dieser Mann ohne Waffen herumrennt. Zumal der Dämon genau dann die Kontrolle über den Wirt übernimmt, wenn…“

"Was?", unterbrach ihn der Ritter plötzlich, ein kleiner Hauch von Entsetzen in der Stimme. "Es ernährt sich von was?"
Maelnar konsultierte kurz sein Buch. "'Angst, Schmerz, Hass und andere negative Gefühle' wäre die exakte Übersetzung."
Gequält schloss der Ritter die Augen. Wenn das tatsächlich stimmte, hatte er dem Dämon die ganze Zeit perfekt in die metaphorische Hand gespielt. Das Vieh brauchte nur zu warten, bis er sich... er vergrub das Gesicht in den Händen. Selbst jetzt genoss das Ding bestimmt jede Sekunde und freute sich über all die Energie, die sein Wirt ihm lieferte.
"Steht da zufällig auch, wie man das Ding wieder los wird?", fragte der von einem Dämon besessene Paladin zwischen den Fingern hindurch, ohne den Kopf zu heben.

„Hmm. Hier steht, dass es schon mehrmals versucht wurde, den Dämon zu vertreiben, allerdings ohne Erfolg. Das Wesen ist anscheinend sehr geschickt darin, zu überleben oder sich auf einen neuen Wirt zu übertragen“, meinte der Totenbeschwörer. „Meistens übernahm der Dämon direkt bei der Prozedur den Wirt vollständig, oder dieser wurde wie ist das passende Wort? – ach ja, verrückt. In dem einen bekannten Fall, wo der Dämon aus dem Wirt vertrieben werden konnte, hatte auch das ein schreckliches Massaker zur Folge, denn der Dämon wechselte direkt in einen der geschwächten Beschwörer und metzelte von diesem aus alle anderen nieder.“

Das war's. Jetzt hatte er es schwarz auf weiß: Es gab keine Lösung. Kein Entkommen. Keine Rettung. Wie hatte er auch nur für einen Moment glauben können, es gäbe einen – noch dazu einfachen – Ausweg?
Und mit jedem Gedanken, den er an seine Lage verschwendete, wurde der Dämon nur noch stärker, saugte die Verzweiflung auf wie ein Schwamm. Es war ein Teufelskreis: je mehr er über es erfuhr, desto auswegloser erschien die Situation und desto mehr Energie führte er dem Monster infolgedessen zu.
Die einzige Möglichkeit zu verhindern, dass es wenigstens nicht noch mächtiger wurde, als es ohnehin schon sein musste, bestand darin, die 'negativen' Gefühle abzuschalten. Er musste es irgendwie schaffen, die Tatsache zu ignorieren, dass er nicht alleine in seinem Körper war und praktisch jeden Moment wieder zu einem blutrünstigen, unkontrollierbaren Killer werden konnte. Ganz zu schweigen von all dem, was er schon angerichtet hatte...

Hier, direkt neben dem ehemaligen Paladin, hatte der Totenbeschwörer keine Probleme, den Dämon wahrzunehmen. Es war tatsächlich die dunkle Macht, die er schon früher in ihm bemerkt hatte. Er legte dem Ritter, der in seiner Verzweiflung versunken im Gras kauerte, eine Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen, und konnte den Dämon förmlich über sie beide lachen hören. Der labte sich wahrscheinlich gerade an den negativen Gefühlen und wurde dabei immer stärker. Er musste unbedingt aufgehalten werden, denn wie lange mochte es noch dauern, bis der Dämon stark genug war, den Ritter nach seinen eigenen Wünschen zu lenken? Zwar hatte der Totenbeschwörer bereits im Buch nach einem Hinweis gesucht, doch keine befriedigende Antwort gefunden.
Maelnar fühlte sich leicht überrollt von den letzten Ereignissen – zuerst der Kampf mit den Dämonen im Dorf und besonders dem Overlord und jetzt die Entdeckung dieser gefährlichen Bestie im Ritter. Ein falscher Schritt, und das Gleichgewicht der Kräfte mochte nachhaltig beeinflusst werden. Und er wäre schuld daran. Mit einiger Mühe schob er die bedrückenden Gedanken beiseite, jetzt war es erstmal wichtiger, dem ehemaligen Paladin Mut zu geben. „Ich kann mir vorstellen, dass das alles nicht leicht für Euch ist. Aber denkt an die guten Dinge für die Menschen, die ihr bisher geleistet habt. Ohne Euch wäre das Dorf überrannt worden, aber so haben die Leute eine gute Chance zu überleben.“ Natürlich nur, wenn sie es schafften, den Dämon unter Kontrolle zu halten. Bemüht, weiter mit zuversichtlicher Stimme zu reden, fuhr der Totenbeschwörer fort: „Konzentriert Euch auf die Aufgabe, die Ihr habt. Ihr müsst die Dorfbewohner sicher nach Dor Gulin bringen. Ich glaube, dort können wir auch Hilfe für Euer Problem finden.“

Das war zwar äußerst unwahrscheinlich, aber mit dem Rest hatte der Nekromant zweifellos recht. Wenn er jetzt aufgab, würde alles nur noch schlimmer werden.
Natürlich war das einfacher gesagt als getan, aber er war es den Leuten hier schuldig, es zumindest zu versuchen.
Na gut: positive Gefühle. Er wusste jetzt immerhin, mit was er es zu tun hatte. Er wusste, wie sich das Ding übertrug, wie es aussah (ein formloser Glibber) und wie man es besiegen konnte (offenbar gar nicht).
... Nein, so funktionierte das nicht. Seufzend erhob sich der Ritter.
Er hatte keine Ahnung, woher der Totenbeschwörer seinen Optimismus nahm, aber allein die Tatsache, dass der junge Mann ehrlich versuchte, ihn aufzumuntern, schien ein wenig von diesem Optimismus auf ihn abzufärben. Überhaupt reagierte der Beschwörer äußerst gefasst auf das Ganze. Wahrscheinlich hatte er sowas in seiner Ausbildung täglich erlebt.
Der ältere Mann warf noch einmal einen kurzen Blick auf das Buch. Die amorphe Zeichnung des Dämons schien ihn hämisch anzugrinsen. "Ich muss wohl nicht erwähnen, dass Ihr das besser für Euch behaltet. Und falls es irgendwelche Anzeichen geben sollte, dass..." Seine Hand beschrieb eine vage Geste. "... Ihr wisst schon, dann rennt, so schnell Ihr könnt." Eigentlich sollte er das tun: so weit wie möglich von hier abhauen, bevor sich die Geschichte wiederholte. Doch andererseits... langsam begann sein Kopf zu schmerzen.
 
Geräusche langsam erwachender Lebhaftigkeit unter ihm wekcten Ugo von seinem Schlaf auf dem dicken Baumast. Noch schlaftrunken wähnte er sich jedoch gar nicht in so luftigen Höhen.
"Mmmmnö, nich schon aufsteh'n..." murmelte er. Die frühe Morgenstund, in der ein Jäger schon unterwegs zu sein pflegte, hatte ihm noch nie behagt. Er streckte sich zaghaft.
"Nrch, toll, ich muss auf einem Zwig gelegen haben, das drückt vieleicht im Rücken.." murmelte er, wollte sich zur Seite rollen, und sah sich prompt und plötzlich extrem wach geworden einem drei Meter entfernten Waldboden gegenüber, der rasch näher kommen wollte.
"Wuah!" rief er erschrocken aus, und machte nur noch reflexartig eine Klammerbewegung mit den Beinen, während der Fall begann. Sein Bogen und sein Gepäck, das er zu seinen Füßen auf eine Astgabel gelegt hatte, landeten schmatzend auf dem noch feuchten Boden.
Ugos Kniekehlen hatten sich im letzten Moment noch um den Ast schlingen können, so dass er nun kopfüber vom Baum hing wie ein zu großer reifer Apfel. Sein Kopf nahm auch langsam die entsprechende Färbung an. Er spürte das aufgestaute Blut in seinen Schläfen pochen.
"Ähm, hallo? HALLO? Kann mir mal jemand helfen?" rief er flehend in die Richtung des Lagers, von dem weiterhin Aufbruchgeräusche herüberdrangen.
"HALLO!!!"
 
Taran: „Zu meiner Zeit wäre dieser verdammte Paladin nicht so frech gewesen.“
Tormaigh „Ich habe euch doch gesagt, das wir die Vernunft erst in diesen Paladin, hinein prügeln sollten. Der ist ja immer noch nicht von seinem Irrgleuen geheilt.“
Freyja: „Habt doch wenigstens ein bisschen Mitleid mit dem Armen. Er hat immerhin einiges durchgemacht.“
Barghan: „Auf die Meinung einer Frau sollte man schon aus Prinzip nichts geben. Paladin bleibt Paladin, da hilft auch ein Dämon nichts.“
Seain: „Ehrlich gesagt, hätte ich mich lieber mit dem Dämonen unterhalten, der wäre sicher vernünftiger gewesen. Dieser Paladin, ist ja wohl so was von durch den Wind. Es gibt immerhin schlimmeres als mit zwei Seelen Leben zu müssen.“
Iaiain: „Dafür sind wir ja nun einmal ein Wandelndes Beispiel“
Seain: „Genau das was ich sagen wollte, man muss sich nur vernünftig organisieren.“
Hristun: „Ja genau, man organisiert sich einfach mit dem Chaos, klappt sicher prima“
Seain: „Immer noch besser als mit einem Haufen ordnungsgeiler Paladine.“

Währenddessen ging Ainu wieder zu seinem Platz an den Rand des Lagers zurück und lehnte sich wieder an seinen Baum.
Amüsiert betrachtete er einige Zeit später den Auftritt der Dämonenbeschwörerin. Magische Spielerei und die meisten Dorfbewohner ließen sich natürlich damit beeindrucken. Wer sich mit Dämonen einließ lebte nicht lang, das sollten die Menschen mittlerweile eigentlich wissen. Dämonen ließen sich einfach nicht kontrollieren. Genau wie die Paladine und andere Glaubenskrieger, wurden sie von einem fanatischen Gott angeführt. Und hatte man einmal die Aufmerksamkeit einer der Chaosgötter erweckt, so würde man beim nächsten Mal garantiert keinen Kobold beschwören, den man kontrollieren konnte. Wenn man einen weg in die Welt der Dämonen öffnete, konnten ihn nicht nur Kobolde beschreiten. Aber Magie versprach nun einmal Macht und dahinter waren wohl die meisten Menschen her.

Derartigen Gedanken nachhängend, fiel Ainu in tiefen Schlaf.
 
Er versuchte verzweifelt, sich zu wehren, doch die Bilder waren in seinem Hirn festgebrannt. Die Bilder der engen Grabkammer, die von den tanzenden Fackeln in ihren Fäusten nur unzulänglich erhellt wurde. Der Geruch jahrhundertealter Luft, der sich rasch mit dem von geöltem Metall, Leder und Schweiß vermischte. Das leise Klirren der Rüstungen, als sich die Männer hinter ihm reckten, um einen Blick auf den reichverzierten Sarkophag zu erhaschen.
Nein, nicht der Sarkophag! Kehrt um, verschwindet, solange ihr noch könnt!, kreischte eine Stimme panisch in seinem Kopf, doch sein Körper bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. Er war dazu verdammt, die Ereignisse noch einmal zu durchleben, vielleicht zum hundertsten Mal, vielleicht zum Tausendsten. Und niemals verloren sie auch nur einen Bruchteil ihres Grauens.
Mehrere Männer waren nötig, um den marmornen Deckel ein Stück zur Seite zu schieben, sodaß man einen Blick ins Innere des Sarkophages werfen konnte. Dort lag es tatsächlich, das legendäre Schwert des Dämonenschlächters von Tar'Azul, dessen Klinge langsam in einem schon fast erloschenen, fahlen weißen Licht vor sich hin pulsierte. Ansonsten hatte die Waffe verblüffende Ähnlichkeit mit einem ganz gewöhnlichen Zweihänder, der zwischen ein paar halbvermoderten Knochen lag.
"Bei Gott, wir haben es endlich geschafft!" Eine gepanzerte Hand fiel schwer auf seine ebenfalls gepanzerte Schulter, doch er drehte sich nicht um.
Verdammt, was war er damals nur für ein Idiot gewesen! Er hatte tatsächlich geglaubt, diese Waffe wäre ihre Rettung gewesen, ihre einzige Chance, der unaufhaltsamen Flut der Dämonen Einhalt zu gebieten. Das Schwert, welches seinen Träger unbesiegbar machte und jeden Gegner zur ewigen Ruhe betten würde, pah!
Eine zweite bekannte Stimme hallte dumpf in dem Grabgewölbe wider. "Worauf wartet Ihr noch? Nehmt es und laßt uns endlich von hier verschwinden. Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache."
Wie recht sein Feldwebel damit gehabt hatte, wie recht. Wieso zum Teufel hatte er nur nicht auf ihn gehört?
Mit wachsender Panik beobachtete er, wie er seinen Arm ausstreckte und langsam, fast ehrfürchtig die Finger um das Heft der berühmten Klinge schloß. Die Paladine hinter ihm hielten alle gleichzeitig den Atem an, doch nichts passierte.
Vorsichtig hob er die überraschend leichte Waffe aus dem Sarkophag und drehte sich zu seinen Männern um. Allgemeine Erleichterung machte sich auf den harten, bartstoppeligen Gesichtern breit, wurde jedoch beinahe augenblicklich von Besorgnis abgelöst, als die Klinge plötzlich begann, intensiver zu leuchten.
Es war, als ob sich eine Schleuse öffnete: zuerst langsam, fast gemächlich, doch dann immer schneller und drängender... er spürte die wahre Macht der Waffe, die nach all den Jahrhunderten allmählich wieder zum Leben erwachte. Sie war in der Klinge gefangen gewesen, seit ihr Träger damals gestorben war, doch nun war ein anderer Narr gekommen, um sich ihrer zu bedienen.
Und das war der große Irrtum, dem sie alle erlegen waren, denn die Klinge ließ sich von niemandem benutzen – sie benutzte ihren Träger.
Gelähmt von dem Wissen, was gleich passieren würde, beobachtete er, wie sich das bleiche Glühen der Waffe weiter ausbreitete. Es kroch vorsichtig, sondierend über das Heft und seine Hand hinweg den Arm hinauf, wurde immer schneller, als es seine Schulter erreichte und...

Der Soldat trat hastig einen Schritt zurück, als der Ritter endlich auf sein Wachrütteln reagierte, indem er heftig zusammenzuckte und sich den Kopf am Baumstamm hinter ihm stieß.
Verdammt, er mußte doch eingeschlafen sein. Immer noch halb am Baum lehnend blinzelte er zu dem anderen Mann hoch.
"Wir wollten doch zu Sonennaufgang aufbrechen..." Für einen Moment sah es so aus, als ob der Krieger noch etwas hinzufügen wollte, doch dann zuckte er nur die Schultern und war kurz darauf inmitten des Hin- und Hergehastes hinter ihm verschwunden. Das Lager befand sich offensichtlich schon in voller Aufbruchsstimmung. Die Leute wollten wohl so schnell wie möglich von hier weg, und man konnte es ihnen nicht verdenken.
Das Frühstück war recht spärlich ausgefallen, doch trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) waren die Vorbereitungen nach erstaunlich kurzer Zeit abgeschlossen. Schon seit einer Weile war die Sonne aufgegangen und strahlte betont fröhlich auf den ungeordneten Haufen der Flüchtlinge, die der Reihe nach hinter den ruckelnden Karren im Wald verschwanden.
Zurück blieben nur zertrampeltes Gras und ein paar blutverkrustete Verbandsreste. Keiner der ehemaligen Dorfbewohner machte sich die Mühe, noch einmal zurückzublicken.
___

Die kleinere Gruppe am Waldesrand war schon viel früher aufgebrochen, da sie einen längeren Weg vor sich hatte.
Am Vortag hatten sie nur hoffen können, daß die Dämonen auch tatsächlich auf den Trick mit der falschen Fährte hereinfallen würden, doch an diesem Morgen konnte niemand mehr das Gefühl abschütteln, verfolgt zu werden. Es wurde langsam Zeit, daß sie sich selbst in die Sicherheit der dicht zusammenstehenden Bäume begaben, bevor es zu spät war.
 
Ugo bemerkte, dass sich die Stimmen aus dem Lager zunehmend ausdünnten und entfernten. "Verdammt, ich schlafe nie wieder auf einem Baum abseits des Lagers!" schwor er sich selbst.
Jetzt reisten sie ab, gehetzt von der Angst in dieser wilden Umgebung, die Ugos Heimat war. Wenn sie auch in letzter Zeit zugegeben nicht sehr anheimelnd wirkte.
Und ihn vergaß man hier! Es müssten sich doch einige an ihn erinnern und merken, dass er fehlte! Oder... in der Masse der Umherziehenden ging der Einzelne unter, so auch er.

Es half nichts, Ugo musste sich selbst von dem Baum herunter helfen, wenn sein Kopf nicht platzen sollte. Und dazu hatte er nicht mehr viel Zeit...
Er holte mit den Armen Schwung und begann, seinen Körper hin und her pendeln zu lassen. Jedesmal wenn er nach vorne kam, angelte er nach dem Ast von dem er herunter hing, jedesmal ein Stück näher kommend. Schwang er nach hinten, protestierte sein Rücken, dehnbar zwar wie alles an ihm, doch noch nicht mit täglicher Morgengymnastik darauf vorbereitet und zudem noch steif vom Liegen auf dem doch unbequemen Ast.
Endlich, als seine Beine langsam auch schmerzhaft ihren Kraftverlust ankündigten, hatte er es geschafft und beide Hände um das Holz geschlungen, für jeden anderen eine schmerzhafte Position die in den Beinen zog, für ihn doch erträglich. Er ließ seinen Klammergriff der Beine los und seinen langen Körper herunter hängen. Nun waren es nur noch weniger als ein Schritt für seine Füße zum Boden, und er konnte sich gefahrlos fallen lassen.

Das angestaute Blut, das plötzlich seinem Kopf entschwand, hinterließ Schwindel und bunte Lichter vor seinen Augen. Für einen Moment befürchtete Ugo, sich übergeben zu müssen, und er musste sich am Baumstamm festhalten und ein paar Male sehr tief durchatmen, bis ihm wieder klarer wurde.
Schnell packte er seine Sachen, die auf die knotigen Wurzeln gefallen waren, und lief in die Richtung, in die die Gruppe wohl verschwunden sein musste, den Wagenspuren nach. Keine Zeit um seine Ausrüstung auf Beschädigung zu überprüfen, das müsste er eben am nächsten Abend nachholen.
 
Eine riesige Explosion erschütterte die Erde. Ein Meteorit hatte einen riesigen Krater in einen Berg in der Nähe des Lagers geschlagen.
Schwarze verbrannte Erde und herumgeschleudertes verformtes Gestein gestalteten den Berg. Auf einmal stand das Bild still und ein Kraftfeld hielt den Berg davon ab zu zerbersten. Die Trümmer blieben einen Augenblick in der Luft stehen und fielen unnütz zu Boden. Ein Augenkrebs verursachendes Weiß rannte wie ein Echo am Himmel und tat allem die Farben nehmen bis die Dunkelheit wieder zunahm und nur noch ein Knistern von brennenden Steinen übrig blieb. Die Lebewesen in der Umgebung waren schlagartig hellwach und starrten auf das ungewöhnliche Panorama.

* * *

Max wurde durch künstliche Anti-Schwerkraft in der Kapsel gehalten und fiel abrupt zu Boden. "Was für ein Flug", nuschelte er in seine Bartstoppeln und musterte das Innere der Aparatur. "Hätte nicht gedacht das das funktioniert, aber immerhin jetzt müsste ich wieder im Jahr der Entwicklung des Ionensturms sein." Er warf einen Blick auf die Anzeige und sein Gesicht gewann an Blässe.
"Was zum Teufel zeigt mir das Ding da an? Ich bin nicht auf der Erde? Aber.. wie soll das möglich sein? Das künstliche Schwarze Loch kann nicht die Ursache sein den Ort zu wechseln ich hätte genau da wieder auftauchen sollen wo ich gestartet bin, außer.. ." Er begann zu begreifen. "Außer der Ionensturm hat das zusätzlich verursacht! Verdammt ich brauche 2 Wochen ehe der Generator wieder volle Power hat, und es fehlt mir an Platin um einen neuen Verbrennungsmotor herzustellen."

* * *

Die Aparatur zeigte kein Datum an, das war unmöglich, wenn es keinerlei Satteliten auf dem Planeten gab. Wie es ausschaute war Max in einer Primitiven Zeit gelandet und musste jemanden finden welcher das Edelmetall herzustellen in der Lage war. Er schwang das Schwert in die am Rücken befindliche Scheide, ließ aber die Schusswaffen an Bord und tat die Halfter ablegen, da dies nur Verwirrung unter den hier Lebenden verursachen würde.
Max öffnete die Tür und tat einen Blick nach draußen.
Er stand inmitten eines Kraters und um Ihn herum stank die Luft nach verbrannter Erde.

So das nur mal als Auftakt, den Rest editiere ich in der Woche noch rein.

MfG - Kicher^^
 
Rettung vor Forenlöschung :top:
 
Zurück
Oben