Bevor ich einen neuen Thead erstelle, packe ich meinen Beitrag, der sich nur zum Konzept des Inferno-Modus befasst, hier mit rein.
Gehört schließlich auch zum Game-Design
Gleich vorweg:
Es geht in meinem Post NICHT darum, wie schwer oder einfach Inferno ist oder ob es schwerer oder einfacher sein sollte.
Es geht mir vielmehr um die Idee, Sinn und Zweck der 4. neuen Schwierigkeitsstufe.
Einleitend erst einmal ein paar Gedanken, was ich mir von Inferno erhofft und wie ich es mir vorgestellt habe.
Mit einem Vergleich ist das am einfachsten und so beginne ich bei Diablo 2:
Wir spielen einen Summoner (Necro) in Diablo 2 LoD. 'Normal' ist sehr einfach und auch 'Alptraum' stellt, mit ein paar +Skills, kein wirkliches Problem dar. In der Hölle kann es dann schon etwas kniffeliger werden und wir brauchen immer bessere Ausrüstung und müssen immer vorsichtiger spielen. Die Skelette gehen gerne mal kaputt und taktische Rückzüge sind keine Seltenheit. Aber mit Geduld schaffen wir es doch ca. mit lvl 75-85 Baal auf hell zu legen.
Nun folgen zahlreiche Runs auf Gebiete und Bosse, um unsere Ausrüstung weiter zu verbessern (Handel mit anderen Spielern nicht ausgeschlossen). Nach und nach nähern wir uns einem wirklich soliden Stand: +Skills auf fast allen Gegenständen, das Inventar voller Skiller und vielleicht sogar ein cta im 2. Slot.
Mit dieser Ausrüstung ist hell jetzt eigentlich nirgendwo mehr ein Problem. Taktisches vorgehen ist nicht notwendig, da die Skelette stark genug sind und eh alles platt machen.
Weitere Verbesserungen sind nett, aber nicht wirklich notwendig.
Doch! Da gibt es noch diese Hellfire-Quest. Eine besondere Herausforderung.
Unser Necro schafft es erstaunlicherweise nicht einmal mehr die Organe selber zu holen. Wir bräuchten speziell abgestimmte Ausrüstung, mit z.B. 'Monsterheilung verhindern', oder 'Chance auf offene Wunde'.
Toll, wir haben wieder eine Aufgabe und suchen jetzt in Hell nach passenden items. Vielleicht perfektionieren wir unsere Ausrüstung noch um die letzten Punkte: Skiller mit viel Life, Enigma Rüstung und möglicherweise auch ein Beast in der Hand.
Die Verbesserungen werden sich bei dieser Aufgabe auszahlen.
Aber auch damit bleibt es ein verdammt kniffeliges Gebiet, dass immer gut überlegt betreten werden will. Unsere sonst fast unsterblichen Skelette knicken bei Über-Mephisto recht schnell um. Taktik ist wieder gefragt.
Weitere bessere oder gar neue Items findet man hier (abgesehen von der Fackel als Belohnung) nicht. Keine +4 Amus, oder +2 Ringe...
Den Inferno-Modus in D3 habe ich mir jetzt vom Konzept her wie eben diese Hellfire-Quest vorgestellt.
Man spielt Diablo 3 von Normal über Alp bis Hell durch und farmt die letzten Gebiete für bessere items. Irgendwann ist die Ausrüstung so gut und perfektioniert, dass die Gegner fast schon vom Anblick umkippen.
Der Inferno-Modus sollte meiner Meinung nach jetzt stärkere Gegner bieten, die auch mit perfekter Ausrüstung noch taktisches und überlegtes vorgehen verlangen. Eben damit das Spiel nicht mit ausgebauten chars langweilig wird.
Aber hier sollten keine neuen noch stärkeren items fallen, denn sonst haben wir den gleichen Verfall der Schwierigkeit wie zuvor schon in hell (bzw. alp und normal).
Dies kann man akt. schon gut an Meldungen wie "Inferno Akt1 Boss in 9s down" beobachten. Einige Spieler unterbieten diese Zeit sogar noch...
Und die Folge davon? Die Spieler werden Inferno Akt 1 früher oder später gar nicht mehr besuchen. Warum auch? Man braucht später vielleicht 3-4s für den Kill (=kein Spaß) und in den späteren Akten droppen sowieso bessere Items (=nicht effektiv).
Das ist vergleichbar mit der Stufe 'Hell'. Wenn ich hier in Akt 4 flüssig farmen kann, wieso sollte ich dann in Akt 1 hell farmen? Die Gegner dort sind viel zu schwach und die drops zu schlecht.
Inferno verkommt damit leider leider nur zu einem weiteren Schwierigkeitsgrad, der sich bündig an die Kette von Norm-Alptraum-Hell anreiht.
Denn auch hier gilt: Wer einmal in Hell fußgefasst hat, der geht nicht mehr zurück nach Alptraum. Man ist 1. viel zu stark und 2. sind die drops zu schlecht.
Der Wunsch (bzw. mein Wunsch) wäre eben gewesen, dass Hell weiterhin eine Daseinsberechtigung im End-Game gehabt hätte. Sozusagen für eine schnelle Runde zwischendurch (immer darauf bezogen, dass man absolutes High End Gear hat), wo man nicht so übertrieben aufmerksam spielen müsste.
Inferno hätte hingegen die sehr anspruchsvolle Variante bieten können, bei der man in allen Akten hätte gleichgut spielen können. Allerdings mit erhöhter Schwierigkeit und KEINEN (viel) besseren Items. Aufmerksamkeit und taktisches Vorgehen sollte hier durchweg gefordert werden.
Die besten Items hätten bei meiner Vorstellung in Hell Akt 4 und Inferno Akt 1-4 droppen können. Um den Unterschieden in der Schwierigkeit gerecht zu werden, hätte man z.B. die droppraten leicht anpassen können (oder oder oder, Möglichkeiten gibt es da genug).
Wie habt ihr euch den Inferno-Modus vor der Veröffentlichung vorgestellt?
(Wie eingangs geschrieben: Es geht mir nicht um die generelle Frage, ob Inferno zu schwer oder zu leicht ist
)