Die Spieler hat Blizzard nicht begriffen. Ich finde den Gedankengang eigentlich sehr logisch zu sagen "eigentlich spielen die Leute doch Spiele, um zu spielen". Jay wurmt es ja, dass so Viele statt zu spielen einkaufen - es ist offensichtlich, dass er nicht versteht, wie man das lieber machen kann, als das Zeug selber zu finden. Und es gibt ja genug Leute auch hier im Forum, die das AUCH nicht verstehen.
Simon
Also, in D2 konnte ich es noch viel besser verstehen, dass man diesen "anderen" Spielstil nicht nachvollziehen kann. In D2 war's ja auch nicht ganz so krass, was die Stärkeunterschiede der Chars anging.
Teuer waren die Uniques, wenn sie 100% perfekte Werte hatten, weil das selten war. Aber man konnte auch dasselbe item mit 50% perfekten Werten finden, die restlichen Stats waren noch stark genug, dass der Gegenstand durchaus brauchbar war.
In D3 habe ich ehrlich gesagt noch kein einziges "perfektes" item gesehen. Das Spiel wird dadurch nach oben unersättlich.
Nun, für den treuen SF-Spieler, der auch in D2 jahrelang auf jeglichen PvP verzichtet hatte und nie in den direkten Vergleich des EQs zu einem anderen Spieler gezogen wurde, mag das sogar in D3 klappen.
Dem Grossteil geht's aber nicht nur um das persönliche Messen mit dem Spiel, sondern auch um das Messen mit den Mitspielern. Dass PvM da bei manchen schon ausreicht, um an der Spitze irgendwo mithalten zu können, beeindruckt mich auch ein wenig, weil in D2 war's für mich dann vorallem das Duellieren, welches den Reiz ausmachte, einen Char möglichst ausgereizt zu haben.
Ja, es gäbe auch die Entwicklung, über die Jahre hinweg mit weniger Spielzeit die Chars zu stärken, oder dann einen primär Char.
Aber daran glaubt niemand mehr wirklich bei D3, weil das Spiel sich noch viel zu sehr entwickelt hat und es dazu prädestiniert ist, dass die Unterschiede im budget so richtig schön stark zur Geltung kommen.
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Es gibt halt einfach irgendwie zwei grundsätzliche Weisen, D3 spielen zu können:
Selffound aus Prinzip, der progress geht langsamer, aber man spielt das Spiel des Spieles wegen und man hat immer eine natürliche weitere Herausforderung, weil man sich mit dem Spiel und nicht mit dem Erfolg der anderen Spieler misst.
Oder:
Man hat eben doch den Reiz des Wettkampfes (und hier dürfen jetzt gerne die Evolutionstheoretiker aufschreien
), vorallem bei den Männern ist dieses Verhalten ja in vielen Bereichen deutlich zu sehen und dann ist auch davon auszugehen, dass das im virtuellen Raum stattfinden kann. Und genau ist's halt; vorallem erst recht, wenn man auf so leichte Weise im AH das absolut genialste Zeugs sieht, zu unbezahlbaren Preisen und dann plötzlich kaum findbares Zeugs, das aber dem anderen sehr ähnlich ist, zu Spottpreisen, das man in wenigen Stunden zusammenfarmen kann.
Aber ich glaube dennoch nicht, dass alle Spieler der zweiten Weise einfach unglücklicher mit D3 sind
Das ist eh schwierig zu sagen. Ich denke auch, es sind deutlich mehr, die sich das Zeugs im AH zusammenkaufen und es können's nicht einfach alle grundsätzlich bereuen, dass sie D3 falsch angefangen haben zu spielen und die einzige Rettung wäre, einen neuen Key zu kaufen und das Spielerlebnis ohne diese Grundfunktion zu erfahren.
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Wenn's eine Lösung gibt, dann sehe ich sie irgendwo dazwischen, dass Rücksicht auf beide Spielweisen genommen werden müsste.
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Ich denke nämlich auch, es gab viele Selffound-Spieler, oder nehmen wir einen anderen schönen gerngebrauchten Ausdruck "legit-Spieler", die mit guten Vorsätzen D3 gestartet haben. Aber dann gemerkt haben, dass das AH eben nicht einfach nur ein feature ist, sondern eine Eigendynamik entwickelt, wo man sich dann entscheiden muss, wie man D3 weiterhin spielen will:
Versucht man bei der Stange zu bleiben, oder akzeptiert man, dass man quasi einen Zug verpasst hat.
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Hinzukommt noch, dass ja viele die Hoffnung hatten, endlich einen Markt zu haben, wo man sicher handeln kann und nicht Betrügereien unterstützt. Und das AH kaschiert einfach alles, führte früh in diese Abhängigkeit, da man ja mit Handel auch Profit machen kann und schon wurde aus dem Action RPG eine Wirtschaftssimulation.
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Und zuletzt schlagen sich dann immer noch die selben verhärteten Gruppierungen gegenseitig die Köpfe in den Forum ein^^