Ich glaube einige unterliegen hier einem großen Irrtum:
Mit der Definition haben wir auf jeden Fall eine Deflation, wenn man ein bestimmtes Item betrachtet (zB 800Dps Waffe, vor 4 Wochen 1Mio Wert, heute kaum noch 50k).
Den Denkfehler, den viele hier mMn begehen ist, daß sie (wie die Jugend wohl allgemein heutzutage) viel zu sehr auf sich fixiert ist. Dabei bringt einem ein Item bezüglich Diablo 3 heute genauso weit, wie vor 6 Wochen. Die "Leistung" des Items ist also gleich geblieben. Der Preis sind -> Deflation. Daß dann das bestimmte Item euch heute weniger vorwärtsbringt als damals liegt natürlich daran, daß ihr jetzt bessere Items habt als vor 4 Wochen, ändert aber nichts an der tatsache, daß man heute mit einer 800DPS Waffe genauso weit kommt könnte wie noch vor 4 Wochen.
Oder anders gesagt: Wenn ihr sagt: Die Top-Items bleiben immer teuer bzw. werden teilweise noch teurer, ihr aber impliziert, daß die Top-Items auch immer besser werden, heißt das im Umkehrschluss, daß die Top-Items von vor 1 Woche günstiger werden -> Deflation. Die neuen Top-Items waren vorher garnicht da, können also weder inflation noch deflation auslösen.
Man stelle sich vor: Man fährt Fahrrad, hat sich ein Fahrrad gekauft für x €. Dann kommt das Pedelec raus, viele wollen Pedelec fahren anstatt Fahrrad - Fahrräder werden günstiger, Pedelecs sind teuer. Dann hat man eine Deflation der Fahrräder. Kommen jetzt Motorroller raus, wollen viele Roller fahren statt Pedelec -> Pedelecs werden günstiger, Fahrräder noch günstiger -> Deflation. Kommen jetzt noch Motorräder dazu usw. usf.
Übrigens:
Das könnte ja auch mal überprüft werden. Steigt das Goldvolumen schneller als das Itemvolumen? Schwer zu sagen, weil beides ja auch wieder verlorengeht (Durch AH-Abgabe und Itemverkäufe an Händler).
€
Doch, du wirst sogar für 5 Mio ein viel besseres Item bekommen als vor 2 Monaten! Das ist doch gerade der Witz (selber schon 100mal im AH erlebt. Heute Schultern mit 100Vita, 60allres, 100Str. 10Mio, in 2 Monaten kosten die nur noch 5 Mio).
QFT. Du hast es verstanden. Will ich nochmal hervorheben.
Auch gute bis sehr Items werden immer billiger. Die Obergrenze, also "das beste Item" wird nur immer besser, da hier durch das RNG-System nach oben praktisch keine Grenze gesetzt wurde. Dadurch wird immer mal wieder ein Item droppen, dass noch besser ist als alles, was es bisher gab. Dieses Item wird natürlich exponentiell wertvoller (was KEINE Inflation ist! Das Item ist WERTVOLLER, nicht das Gold wird wertloser!), aber gleichzeitig alle bisherigen Top-Items entwerten, da sie nicht mehr die Créme de la Créme sind.
Der exponentiell steigende Itempreis für Highenditems ergibt sich letztendlich einfach nur aus der astronomisch geringen Dropwahrscheinlichkeit und der maximal zahlbaren Goldmenge.
Erklärung: Die Dropchance ist so gering, dass einige - wirklich perfekte Rolls - nahezu einzigartig bleiben werden. Egal wieviele Leute wo farmen.
Diese wenigen Items sind so gut, dass jeder alles dafür zahlen würde, was er hat - denn die Leute wissen: So schnell wird da nichts besseres mehr droppen. Je mehr Gold im Umlauf ist, je mehr also ein einzelner überhaupt zahlen kann, desto mehr ist dieses Item wert.
Ich versuche es nochmal anders zu formulieren, damit es wirklich klarer ist: Bei absoluten Highenditems steigen die Preise simultan mit der verfügbaren Goldmenge. Das liegt schlichtweg daran, dass kein Item in D3 einen echten Gegenwert hat sondern jedes Item immer genau so viel Wert ist, wie jemand bereit ist dafür zu zahlen. Das macht "perfekte" Items
beliebig wertvoll - entwertet aber jedes Mal auch alle anderen Items, die schlechter sind als dieses perfekte Item.
Das entwertet aber nicht Gold als Zahlungsmittel! Dadurch verliert Gold nicht an Wert! Ein beliebiges Item, dass über die Dauer beobachtet wird, wird im Gegensatz sogar immer günstiger. Nur die aktuelle Top-Klasse -
die sich konstant verändert und immer besser wird wird teurer. Aber das ist KEINE Inflation!
Natürlich sehen das viele anders und beschränken Diablo darauf das Spiel auf Inferno zu schaffen und danach in die Ecke zu stellen. Das sind aber nicht die Spieler, welche das Spiel langfristig spielen, weswegen ich mich vor allem auf solche Spieler beziehe die eben auch noch in einem Jahr D3 spielen und insbesondere auch im PvP.
Ist dir eigentlich klar, auf was für eine unhaltbare Basis du deine Argumentation stellst, wenn du versuchst, die Wirtschaft in Diablo zu erklären und dabei 90% aller Spieler mal eben ausklammerst? Genau diese Spieler, die für dich nicht relevant sind, machen aktuell mindestens 90% der Spielergemeinschaft aus. Anbetracht der Tatsache, dass Diablo aktuell noch nichtmal PvP - geschweige denn irgendeiner Langzeitmotivation bietet - kann man sogar von 100% ausgehen.
Diablo Inferno zu legen ist aktuell das einzige Ziel. Mehr gibt es nicht zu tun. Ob und wie sich das verändert ist bei Betrachtung der aktuellen Wirtschaft absolut fehl am Platz. Niemand weiß, wie sich die Itemstats verändern werden, wie Klassen verändert werden, wie sich der Statbedarf der Klassen verändert wird. Über die Nachfrage in 3 Monaten kann NIEMAND eine Aussage treffen, es ist also auch für Spieler, die vorhaben über DIablo Inferno hinaus zu spielen reichlich blöd, sich bereits jetzt mit Items einzudecken, von denen sie erwarten, dass sie später mal stark nachgefragt werden.
Klar kann man da mal ins Blaue zielen und richtig liegen. Aber mit dem Verhalten kannst du keine Volkswirtschaft erklären.
Wie sollte man das dann deiner meinung nach bezeichnen? Du betreibst hier wortklauberei.
Dafür gibts wohl keinen Begriff, aber wir können gerne einen erfinden.
Zusammenfassend ergibt sich die Preisbildung (für Highendkram) in Diablo aus folgenden Eigenschaften:
a) gesamte Geldmenge auf die ein Spieler zurückgreifen kann
b) konstant astronomisch geringe Dropwahrscheinlichkeit, die das Item einzigartig bleiben lassen
c) Preis = Zahlungsbereitschaft.
d) Nachfrage wächst immer schneller als Angebot