Sorry, Entzugserscheinungen vom tippen. Jetzt geht es mir besser


Zusatzeintrag am ersten des Anagatio - Warlord Modokan
Es wird immer verrückter! So langsam zweifle ich am allem was ich vor mir sehen, geschweige denn fühle!
Während die Truppe ihre Sachen zusammensucht und die letzte Nacht hier verbringt lief ich hoch in die Katakomben. Immer weiter hoch, immer nach der Suche nach der Bibliothek. Jeder Kloster musste eine haben, egal wie alt es war. So irrte ich mit einer Fackel in der Hand durch die Gänge. Wenn ich Monster traf, vorallem wenn sie von meiner Legion kamen, sagte ich ihnen das ich auf Kontrollgang sei.
Wenn ich Menschen hörte verdrückte ich mich in eine Ecke, konnte so glücklicherweise jeden Kontakt vermeiden. Nach geraumer Zeit wurde ich endlich fündig. Etwas abseits fand ich einen großen Raum. Die schweren Türen hingen zum Teil aus den Angeln, eine der Doppeltüren lag am Boden. Die Fackeln hier drin waren erloschen, so ging ich zuerst herum und entzündete diese. Licht flackerte auf, zeigte das ganze Ausmaß. Bücher kreuz und quer auf dem Boden, zertreten, unbeachtet in die Ecken geschmissen. Diese Sterblichen! Wie konnte man so ein kostbares Gut nur so behandeln!
Sachte hob ich eines der Bücher aus dem Dreck auf, besah mir den Titel. Es handelte sich um eine Chronik des Landes Westmarch. Wo immer das auch sein mochte.
Ich hängte meine Fackel an die Wand, machte mich daran die Bücher wieder aufzuheben und ins Regal zu stellen. Dabei suchte ich etwas was mir weiterhelfen konnte. Pandoras Büchse, alleine der Name war mir völlig fremd. Und Diablo nebst seinem Lakaien Lazarus hatte keine Ahnung. Sie hatten nur das gehört was sie wollten. Ignoranten! Was? Habe ich das geschrieben? Warum? Ich verstehe nicht, wie konnte mir das rausrutschen? Irgendwie scheint sich meine Sichtweise zu ändern. Es macht mir Angst. Ich war schon einmal kritisch, und landete dadurch erst hier in dem Übel. Bei Diablo sollte ich es mir nicht auch noch verscherzen. Er ist immer noch besser als Azmodan.
Dieser Engel, er löst Dinge in mir aus die ich langsam nicht mehr aufhalten kann. Erinnerungen steigen in mir hoch, Bilder welche ich noch nie zuvor gesehen habe. Bilder von Engeln, von Kämpfen. Waren das wirklich alte Erinnerungen? Oder nur wieder einer ihrer Tricks? Langsam verliere ich den Verstand, es ist grausam nicht zu wissen wer man wirklich ist, oder zumindest an seiner jetzigen Identität zu zweifeln!
Viele alte Bücher hatte ich in den Händen, blätterte ehrfurchtsvoll in ihnen. Wissen, so mächtig. Mit ihm konnte man ganze Königreiche besiegen, mit ihm Menschen in die Knie zwingen oder ihnen Hoffnung machen. Hoffnung? Wie komme ich auf diesen Blödsinn? Ich HASSE Hoffnung!
Schließlich fand ich endlich ein Buch über alte Sagen und Mythen. Auch diese lag auf dem Boden, begraben unter seinesgleichen. Die Sterblichen hatten wohl nur nach Beschwörungsbüchern geschaut, und den Rest achtlos weggeworfen. Aber anscheinend war diese Bibliothek lange nicht mehr benutzt worden, die erloschenen Fackeln und der dicke Staub hier deuteten es an. Wahrscheinlich hatten diese Ignoranten nur einen Blick hier reingeworfen und gedacht hier ist alles schon geplündert. Es erfüllt mich mit Trauer. Was wären wir alle nur ohne das Wissen und die Kreativität unserer Vorfahren? Und wie achtlos wir damit umgehen. Eine Schande!
Ich musste etwas suchen bis ich endlich etwas über Pandora erfahren konnte. Ich schreibe den Text aus dem Buch hier ab:
Pandora
Sie war nach der griechischen Sage die erste Frau. Pandora war durch Hephaistos geschaffen worden und von allen Göttern mit Reizen ausgestattet. Zeus schickte sie mit einem Faß (Büchse der Pandora) voller Übel zu den Menschen, um diese für den Raub des Feuers zu bestrafen. Epimetheus nahm sie zur Frau trotz Warnung von Prometheus, von Zeus kein Geschenk anzunehmen. Nach Öffnen der Büchse der Pandora kamen so alle Übel über die Menschen. Den Menschen blieb aber die Hoffnung.
Tochter von Epimetheus und Pandora ist Pyrrha, die Frau Deukalions, des frommen Sohnes von Prometheus. Deukalion ist Stammvater der Hellenen, weil er allein mit Pyrrha nach der Sintflut gerettet wurde
Das heißt die Büchse der Pandora ist schon geöffnet worden! Ich bezweifle das Lazarus davon weiß, wahrscheinlich wollte er sich bei Diablo nur wichtig machen. Oder wusste er es, und erfolgt ein ganz anderes Ziel? Vielleicht... sollte diese Büchse existieren.. ist noch was anderes darin? Oder diente das alles nur dazu um uns loszuwerden? Jetzt plagen mich nach den Gedanken um meine Herkunft auch noch der Sinn unseres Auftrages.
Während ich gedankenversunken über den Tagebuch der Legion hing, neben mir das Sagenbuch, hörte ich ein knirschen unweit von hier. Hatte es so ein verdammter Sterblicher doch geschafft hier her zu kommen schoss es mir durch den Kopf. Sofort zückte ich meine Waffe, erstarrte aber als die Gestalt im Türrahmen auftauchte. Es war Alexa! Ihre Augen leuchteten schwach bläulich, ich kannte das zu gut. Total verwirrt sah ich diese an, immer noch das Schwert erhoben.
"Modokan, nimm die Klinge weg", meinte die Stimme des Engels nachsehend. Wider Willen machte ich dieses sogar, trotz der Gefahr das sie mich angreifen würde. Doch sie kam nur auf mich zu, nahm das Buch uns sah auf den Einband.
"Sagen? Wie kommst du dazu?", fragte sie. Wie kam sie nur dazu so vertraut mit mir zu reden!?
"Was geht dich das an?", zischte ich zurück.
"Eigentlich nichts. Es interessiert mich einfach", gab sie unbewegt zurück und sah mich eindringlich an. Dieser Blick.... er... ich wendete mich ab. Doch innerlich wusste ich das mir dieser nicht unbekannt war.
"Modokan, ich sehe das du dich mit deinen Gefühlen und Erinnerungen quälst. Warum wehrst du dich so?", fragte Syress leise.
"Wie würdet ihr reagieren wenn jemand kommt und behauptet das eurer ganzes Leben, was ihr kennt eine Lüge war?", fragte ich zynisch zurück.
"Aber ihr merkt doch das ich recht habe, nicht wahr?", fragte sie, den Blick nicht von mir nehmend.
"Es kommen Bilder hoch, aber die könnten genauso gut durch einen Zauber eurerseits kommen um mich zu verwirren!", winkte ich wütend ab.
"Glaubt ihr das selber?", kam ihre nächste Frage.
"Was ich glaube soll oder nicht, das weiß ich nicht. Die letzten Tage waren sehr schwer für mich, und ich weiß nicht mehr was ich von all dem halten soll. Zudem habe ich bemerkt das ich zwischen die Fronten der Herrscher gekommen bin. Wenn ich nicht aufpasse werde ich langsam aber sicher zwischen diesen gewaltigen Kräften zerdrückt wie eine Laus!", erwiderte ich kühl.
"Das ist nichts neues Modokan, wir alle sind nur unbedeutende Figuren. Azmodan hat euch ausgeschickt um euch loszuwerden, und wie mir scheint tut Diablo das auch", meinte Syress.
"Ich weiß es nicht ob es Diablo selber ist oder Lazarus. Vielleicht hat mein Auftrag einen näheren Sinn, vielleicht auch nicht. Vielleicht schickt mich nur Lazarus los, um für ihn ein Ziel zu finden. Ich weiß es nicht, ich weiß nur das es mir nicht gefällt. Und wenn ihr schon von Azmodan wisst, muss in meiner Legion auch noch ein aktiver Spion sein. Ich ahnte zwar das es so ist, aber so schnell... ich kann bald niemanden mehr vertrauen!", sprudelte es aus mir heraus. Ein Warlord der sich beklagt, wie konnte ich nur! Und zudem noch vor einem Engel.
"Du kannst mir vertrauen Modokan... wie du es schon vor unzähligen Zeiten getan hast. Auch wenn du mir es nicht glaubst, irgendwann wirst du es wieder wissen. Und auf diesen Tag werde ich warten, an deiner Seite sein. In Form von Alexa. Pass gut auf sie auf, sie ist mein Medium", erzählte Syress und lächelte. Normalerweise reicht so ein warmes lächeln um mich halb wahnsinnig zu machen, aber irgendwie... für einen Bruchteil eines Momentes spürte ich etwas in mir. Was war das? Das war fast das selber Gefühl als ich diese Menschenfrau frierend in der Höhle gesehen habe. Was bei allen stinkenden Höllenlöchern geht hier vor?
"Ich sehe, ihr kämpft mich euch. Soll ich euch alleine lassen", fragte sie mich mitten in meinem Gedanken. Ich wollte schon ja rufen, und doch sträubte sich etwas in mir. Ich war schon so weit gegangen, was hinderte mich... NEIN... ich durfte nicht.... oder doch?
Sie schaute mich nur an, drängte nicht. Sie ahnte anscheinend das etwas in mir kämpfte. Schließlich hörte ich mich selber fragen warum sie ausgebrochen ist. Ich habe diese Schwelle übertreten, es gibt kein zurück mehr.
"Du bist nicht zu deinem täglichen "Verhör" gekommen, da habe ich mir Sorgen gemacht", schmunzelte sie.
"Und wie hast du mich gefunden?", fragte ich zurück.
"Ich habe dich gefühlt. Halte mich für verrückt, aber deine Aura ändert sich. Sie ist nicht mehr so böse wie bei normalen Dämonen, sie wirkt nicht mehr so bedrohlich. Man kann dich gut zwischen alle den Kreaturen hier ausfindig machen", erwiderte sie. Ich erschrak, wenn das die anderen auch so fühlen würden dann würde ich über kurz oder lang Probleme bekommen.
"Ich muss mich von Diablo fernhalten, sonst wird er misstrauisch. Ein Glück das wir bald aufbrechen", meinte ich.
"Wohin?", fragte sie.
"Weg. Diablo hat mir den Auftrag gegeben die Büchse der Pandora zu finden", erzählte ich ihr. Ihr Blick war überrascht.
"Warum?", fragte sie verblüfft.
"Wenn ich das wüsste. Diablo hat gesagt wenn man sie öffnet ergießt sich alles Übel in die Welt der Sterblichen, aber in dem Buch steht das diese schon vor langer Zeit geöffnet wurde", schüttelt ich den Kopf.
"Das weiß ich, wobei es übertrieben ist was da im Buch steht. Ein paar mächtige Kreaturen, welche sich selbst als Gottheiten angesehen haben schufen diese Büchse, und verfluchten sie. Pandora nahm sie mit zur Erde, um die den "niederen" Menschen zu bringen. Dort wurde diese Büchse natürlich geöffnet eher wir handeln konnten, und das Übel in Form einer grauenhaften Pestepidemie kam über die Menschen. Die Menschen haben das in diese Sage umgesponnen, welche du gerade gelesen hast. Diese Kreaturen sind mittlerweile von uns vernichtet, niemand maßt sich ungestraft das Recht an sich Gottheit zu nennen, geschweige denn die Menschen so zu bestrafen. Was geblieben sind, sind Sagen und Mythen, und das eine oder andere Relikt aus dieser heidnischen Zeit. Warum Diablo oder Lazarus nach dieser Büchse suchen ist mir völlig schleierhaft", schüttelte Syress den Kopf.
"Weißt du wo diese ist?", fragte ich neugierig.
"Nein, das weiß keiner so genau. Irgendwo an der Küste des Südens", schüttelte sie den Kopf.
"Dann können wir ja ewig suchen!", seufzte ich enttäuscht auf.
"Ist das ein Fehler? So bist du wenigstens weg von all dem hier, in Sicherheit. Dort werden dich die Heerscharen des Lichtes nicht belangen", erwiderte Syress.
"Ja, vielleicht hast du Recht. Etwas Sicherheit für mich und meine Truppe", meinte ich.
"Pah, dieser Haufen Abschaum", spuckte sie förmlich aus.
"Moment, nur weil sie der anderen Seite dienen sind die nicht weniger wert als die Krieger des Lichtes!", empörte ich mich.
"Bitte? Dieser Haufen strebt nur danach zu kämpfen, Leid über anderen zu bringen. Er kann dich nicht leiden, und ich wette wenn die Chance da ist dich abzusetzen werden die keine Sekunde zögern!", schüttelte sie wieder den Kopf.
"Das ist doch normal bei uns", zuckte ich mit den Schultern. Mürrisch schaute Syress mich an.
"Ich frage mich ernsthaft was du an der dunklen Seite findest, das ist doch chaotischer Abschaum", meinte sie dann.
"Nur weil es deinem Sinn für Ordnung nicht gefällt ist es schon wieder schlecht. Ihr seid genauso engstirnig wie die Mächte der Hölle", platzte es mir heraus. Schon wieder ohne Nachzudenken, was war das nur?
"Wie kannst du so etwas sagen? Einst hast du für diese Ideale gekämpft!", rief sie überrascht aus.
"Diese Ideale sind ebenso falsch wie meine jetzigen. Es mag verrückt klingen, aber.... durch das alles.... irgendwie... habe ich Einblicke und Gefühle von dem Licht und der Dunkelheit. Wahrscheinlich so wie die Sterblichen", erwiderte ich, und im selben Moment dachte ich das ich total verrückt sein. Syress sah mich immer noch verwirrt an, wusste nicht so Recht was sie sagen sollte.
"Du hast dich in letzte Zeit wirklich verändert Modokan. Aber ich fürchte du wirst nie wieder die Person sein, mit der ich einst gegen die Dunkelheit gekämpft habe", meinte sie dann traurig.
"Was erwartet ihr von jemanden, der selber nicht mal weiß was er von sich selber erwarten soll?", entgegnete ich. Langsam sah Syress auf.
"Das weiß ich nicht, das wird die Zeit zeigen. Auf jedenfall gibt es Hoffnung für euch. Und nach all der Zeit des Verlustschmerzens ist das ein Lichtblick, der mir sehr viel gibt. Ich werde in Form von Alexa bei dir bleiben, gib auf sie auch. Die Menschenfrau ist in meiner Abwesenheit so unauffällig, das ideale Medium für mich", nickte sie.
"Das werde ich machen. Es gibt noch viel zu klären, ich muss erst einige Dinge in Ordnung bringen. Die Sache stinkt zum Himmel, und ich muss aufpassen das die Krieger der Legion nicht mich dafür verantwortlich machen", erwiderte ich.
"Das sehe ich auch so. Übringens, pass auch vor den Mächten des Himmels auf. Du hast einen Spion unter dir, er hat uns neulich belauschen können", sagte Syress leise.
"Wer?", fragte ich nur scharf. Sie lächelte.
"Das sage ich nicht, zum Schutze von euch beiden. Lass den Spion einfach seine Arbeit machen", erwiderte sie. Mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken das der Himmel immer wusste wo ich war, aber was blieb mir anderes übrig.
"Ich schätze Diablo wird mir auch noch Spione unterstellen. Vielleicht einer aus der Verstärkung, aber ich denke eher es ist einer der Berater. Diablo ist sich so stolz, er wird sicher nicht auf den Rat eines einfachen Kriegers hören. Es ist verrückt, alle mächtigen wollen uns loshaben, aber gleichzeitig immer genau wissen was wir machen. So langsam gewinne ich den Eindruck das wir doch gefährlicher sind als manche Herren es sich eingestehen....", meinte ich.
"Bilde dir nicht zu viel an. Mit der Legion wirst du nie weit im Kampf kommen. Das sind alles Einzelkämpfer, die nicht zusammen kämpfen. Gegen eine gut eingespielte Gruppe haben sie keine Chance", schüttelte Syress den Kopf.
Anschließend verließ sie den Frauenkörper, und Alexa tauchte wieder auf. Ihr Blick wurde klarer, sah sich um. Also sie bemerkte wo sie war, und mit wem erschrak sie und wich zurück.
"Keine Angst, ich werde dir nichts tun. Du fragst dich sicher warum du hier bist oder?", fragte ich sie. Alexa nickte nach einer Weile unsicher mit dem Kopf.
"Nun, lass dir gesagt sein, es ist nicht wegen dir. Komm mit, ich muss dich wieder einem der Mondfürsten übergeben. Sagen wir einfach du bist ausgerissen und ich habe dich wieder eingefangen", sagte ich zu ihr. Alexa schaute mich total überrascht an, brachte keinen Ton raus.
"Es ist noch zu früh euch alles zu erzählen, doch irgendwann werde ich euch alles schildern. Kommt jetzt, die Legion wartet sicher schon", trieb ich sie an. Immer noch unsicher lief sie vor mir her, schaute sich oft um. Wer konnte es ihr verübeln? Im Moment war ich mich selber unheimlich....