Also den Bezug zwischen emotionaler Abstumpfung bei exzessiven virtuellen Töten von Menschen / Monstern und dem Konsum von Brot , finde ich ziemlich geschmacklos und man merkt dass manche Leute nicht wirklich darüber nachdenken was Sie so von sich geben -.-
Allerdings denke ich auch dass hier keinerlei Realitätsbezug besteht und und sich so eine Fantasiewelt nicht so leicht auf das Rl projezieren lässt , auch bei kranken Menschen .
Allerdings würde ich auch konsequent alle Spiele bei denen Menschen getötet werden ab 18 laufen lassen. Sicher ist sicher auch wenn die Kinder weinen würden ....
Warum? Sicher ist sicher sagst du aber ich nenne es viel mehr totalitäre Willkür. Die Abstumpfung ist eines der besten Beispiele für die Unwissenschaftlichkeit einer Minderheit von Studien, die dem Konsum gewalthaltiger Medien einen negativen Einfluß unterjubeln zu wollen. Es ist zwar richtig, dass man Hinweise darauf findet dass Konsumenten dessen "abstumpfen" aber die Interpretation des Ergebnisses ist falsch. Diese "emotionale Abstumpfung" wie sie postuliert wird existiert nicht. Es ist eine erhöhte Verträglichkeit, wie man sie auch in einer großen Zahl von Berufsfeldern findet. Ärzte, Polizisten, Bestatter, jeder der etwas mehr mit dem Körper des Menschen zutun hat "stumpft ab". Es ist realitätsfern diese Abstumpfung als etwas Gefährliches anzusehen, obwohl wir ständig von eben jenen - abgestumpften - Menschen umgeben sind und ihnen sogar unser Leben anvertrauen. Man könnte sogar die Frage stellen, inwiefern diese Abstumpfung sogar gesund und natürlich ist, wieviele Bereiche des Lebens davon betroffen sind. Sportler bspw. erleben selbst oder durch andere häufiger Verletzungen als andere. Dadurch steigt auch deren Verträglichkeit. Und Verträglichkeit bedeutet nichts anderes als dass man bei einer Verletzung oder einer brutalen Situation fähig ist zu handeln und weniger stark von Schocksymptomen betroffen ist.
In der Vergangenheit haben die Menschen noch sehr viel häufiger mit Gewalt und ihren Auswirkungen zutun gehabt. Das ging sogar soweit, dass es öffentliche Exekutionen gab. In Teilen der Welt existieren sie sogar noch. Eine hohe Verträglichkeit ist also keinesfalls unnormal oder gefährlich, viel mehr ein Prozess der automatisch stattfindet und sogar wünschenswert ist, wenn es darum geht dass jemand handeln soll und muss. Videospieler, Freunde harter Musik in denen perverse Texte gegrawlt und gekreitscht werden, Liebhaber von Slasher-, Torture-, Psychofilmen stumpfen nicht auf eine Weise ab, die sie zu Zombies machen würden. Das ist allerdings die Interpretation. Jemand soll Gewalt nicht nur tolerieren, er soll sie akzeptieren, vielleicht sogar befürworten und nichts mehr daraus ableiten, wenn bspw. ein Behinderter von einer Gruppe zusammengeschlagen wird. Genau dafür gibt es aber absolut keinen Hinweis.
Dafür gibt es andere, faszinierende Fakten. Wir leben nämlich in der gewaltfreisten Zeit der Menschheitsgeschichte. Nachzulesen bspw. in "Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit - Steven Pinker". Nie wurden Kinder gewaltfreier erzogen, nie hatten wir eine gewaltfreiere Justiz, nie sowenige Konflikte allein in Europa. Obwohl in den letzten 150 Jahren die literarische und grafische Darstellung von Gewalt beständig größer, facettenreicher, intensiver und interaktiver wurde, ist die Gesellschaft keine gewalttätige. Genau dazu müsste es aber kommen, würde man den Gedanken zu Ende führen, den eine Minderheit unwissenschaftlicher Studien enthält. Dabei muss aber noch mehr gesagt werden. Gewalt war schon immer ein Teil der Unterhaltung. Ich denke dabei gar nicht an die Gladiatorenkämpfe, die sonst so gern genannt werden, ich denke dabei an Geschichten. Unsere germanische und nordische Kultur ist ebenso voll von Geschichten mit brutalem Inhalt, wie es diejenigen anderer Kulturen sind. In "Das Erdbeben in Chili" von Heinrich von Kleist 1807 wird ein Baby brutal ermordet. Solche Dinge erlaubt man sich selbst heute kaum darzustellen, nichts desto trotz hat ein großer deutscher Literat eine solche Handlung in sein Buch eingebaut. Ein einziges Beispiel von unzähligen. Die Anzahl von erzählbaren Geschichten ist ohne Gewalt, Tod und Sexualität verschwindend gering.
Nun hört man natürlich oft, dass ja Videospiele interaktiv sein. Ich führe die Handlung aus. Nun das ist zwar richtig aber es ist meistens eine eher sportive Tätigkeit. Wenn Mario in die Lava fällt, fühle ich weder Schmerz noch Trauer, höchstens Frust. Und dieser Frust ist der Gleiche den ich empfinde, wenn irgendetwas anderes nicht funktioniert, ich ein Puzzle nicht löse, im Schach geschlagen werde, eine Höhe im Hochsprung nicht erreiche, ein Basketballspiel verliere. Natürlich kann es bei einer dichten Erzählweise auch zu mehr kommen. Dort kann es Trauer geben, Schmerz, Reue. Aber solche Emotionen überwältigen den Menschen auch bei anderen Medien. Meines Wissens nach war es schon immer positiv gewertet worden, wenn ein Medium Emotionen weckt, nicht negativ. Manch einer mag dann noch anführen, dass aber nicht jeder zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, was auch stimmt aber diejenigen haben ganz andere Probleme als Videospiele und sogar ohne Videospiele, Bücher, Filme und Musik wären sie bzw. ihre Mitmenschen (womöglich) noch einer Gefahr ausgesetzt. Solche Indidividuen nennt man aber in der Statistik "Ausreisser". Sie werden ignoriert. Würde man ihnen einen Wert beimesse, obwohl sie nur eine Hypothese sind, wäre es unwissenschaftlich und irrational.
Man könnte ja auch mal die folgende Fragen stellen. Sollte ein Werk, dass eine irgendwie geartete Grundlage für einen Mord darstellt verboten werden? Sollte ein Werk, dass einer fanatischen Gruppe als Grundlage für unmenschliche Ideologien und Handlungen dient verboten werden? Sollte ein Werk, das als Grundlage diente im Laufe von Jahrtausenden zur Unterdrückung von Frauen, Homosexuellen, Andersdenkenden und Ermordungen, Verfolgungen, Pogromen und Völkermorden beitrug in jedem Hotelzimmer der Welt zu finden sein?
Ich möchte diese Frage weder mit Ja oder Nein beantworten aber die auf den sumerisch-babylonischen Texte, die wir in Bibel, Thora und Koran finden, haben all dies getan oder tun es noch.
Ich möchte hierbei auf den Unterschied hinweisen, den es zwischen den Medien noch immer gibt. Videospiele erreichen diese politische Dimension noch nicht, möglicherweise erreichen sie sie sogar niemals. Viel mehr sind sie wie Musik, dass sie politische Inhalte enthalten können aber nicht als Leitfaden taugen. Welcher Titel könnte schon an Werke von Marx, Engels oder Nietzsche heranreichen? Damit möchte ich nicht sagen, es könne keinen Einfluß geben. Das ist Unsinn. Natürlich haben Medien Einfluß. Musik, Filme, Spiele, sie alle haben Einfluß aber er ist anders als Kritiker behaupten. Gesellschaft und Medien beeinflußen sich gegenseitig. Ein KZ Manager taugt nicht um Menschen zu Nazis zu machen. Er ist schon fast eine Parodie auf die Wirtschaftssimulatoren, ein kindisches Produkt dass man, wenn man sich das überhaupt antun will, eher spielt um Regeln zu brechen als um indoktriniert zu werden. Diese Indoktrination erfolgt auf andere, weit perfidere Weise. Das Fernsehen ist dafür ein gutes Beispiel. DSDS, Schwer verliebt, Germanys Next Top Model und Das Model und der Freak enthalten faschistoide Botschaften und Tendenzen, die viel mehr Stoff für eine Untersuchung hergeben würden und die als irgendwie geartete, mediale Systematik tatsächlich als gefährlich zu werten wären. Warum? Weil man dort mit Verharmlosung spielt. Man manipuliert ein real wirkendes Geschehen, dass der Zuschauer zu den dort vorgeführten Menschen mit Kommentaren wie "Selbst schuld!" reagiert oder die Meinung der Moderatoren übernimmt, weil sie als Fakt dargestellt werden. "Frauen mögen...".
Also: Es braucht eine Systematik, damit überhaupt eine Beeinflußung irgendwie stattfinden kann, es braucht darüber hinaus Zeit und es braucht Manipulation um Fiktion als Realität auszugeben. Für ein Videospiel unmöglich und das einfache zweiteilen eines menschlichen Polygongegenüber fällt nicht mal im Ansatz in ernste Beeinflußungskategorien hinein, geschweige denn dass sie real wie ein Torturefilm dargestellt werden könnten und auch die fallen nicht in die Kategorie.
Um kurz die Sexualität anzustreifen. Auch hier postuliert man ja eine ganz dolle, böse Beeinflußung. Jungen und Mädchen bumsen fröhlich durch die Gegend, lieben sich nicht mehr, benutzen einander nur.. na ja eher sagt man die Jungs benutzen die Mädchen, offenbar steckt da sogar noch ein bisschen Sexismus mit drin. Und obwohl Pornographie im Laufe der letzten Jahrzehnte so präsent ist wie nie zuvor, halbnackte Männer und Frauen in der Werbung gezeigt werden, konnten Frauen wie Männer wie noch nie zuvor Menschen sein. Es ist immer noch ein langer Weg zu gehen aber irgendwie haben all die Pornos, Titten, Nippel, Gangbangs keine Jugend zu Individuen gemacht, denen die Liebe und der Respekt fehlt. Auch Studien konnten hier nichts von dem bestätigen, was immer behauptet wurde. Stattdessen gehört Treue immer noch zu dem Topwerten (wobei Treue auch ein Wort ist dass mehr als einen Aspekt enthält), die Familie und der Partnrr ist auch für Jugendliche ganz wichtig, Frauen müssen sich in der Armee nicht mehr als Männer verkleiden und Männer können sich in Frauen umoperieren lassen.
Fazit:
Die Entscheidung des Supreme Courts und anderer Gerichte lässt die Frage zu, welche Existenzberechtigung der Jugendmedienschutz überhaupt besitzt. Es lässt sogar die Frage zu, ob er nicht sogar in seiner Geschichte einen gesellschaftlichen Schaden verursacht hat. Dabei möchte ich gar nicht sagen, dass nun fröhlich Gewalt und BDSM ausgestellt werden soll, denn nie hat jemand gesagt Bilder können nicht verstören. Fraglich ist viel mehr, ob die Verkaufsbeschränkungen, die Beschränkung der Pressefreiheit, Zensur und Indizierung als solches, sowie USK Zeichen auf der Front, rational sind.