die werte sind so gewählt, dass es sowohl mathematisch als auch mit physischem ansatz lösbar ist.
mathematik:
T ... Temperatur
t ... Zeit
T(t) ... Temperatur zum Zeitpunkt t
k ... Konstante
Tm ... Temperatur nach dem Wechsel
Th ... homogene Lösung
Tp ... partikuläre Lösung
die zeitliche änderung der temperatur ist abhängig vom temperaturunterschied und proportional zu einem unbekanntem faktor:
dT/dt = k*(T - Tm)
dT/dt = k*T - k*Tm
dT/dt - k*T = - k*Tm
wir haben also eine inhomogene (rechte seite der gleichung ungleich 0) diff-gleichung erster ordnung. daher lösen wir die gleichung vorerst homogen:
dT/dt - k*T = 0
dT/dt = k*T
dT/T = k*dt
ln T = k*t + C
Th = C*e^(k*t)
nun haben wir die homogene lösung und ersetzten die integrationskonstante (= C) durch eine unbekannte funktion:
Tp = C(t)*e^(k*t)
Tp' = C'(t)*e^(k*t) + k*C(t)*e^(k*t)
nun setzten wir die formel und ihre ableitung in die ursprungsformel ein und stellen dabei den bezug zur störfunktion (siehe oben - recht seite der ausgangsgleichung) wieder her:
C'(t) *e^(k*t) + C(t)*k*e^(k*t) - k*C(t)*e^(k*t) = - k*Tm
C'(t)*e^(k*t) = - k*Tm
C'(t) = - k*Tm*e^(- k*t)
C(t) = Tm*e^(- kt)
nachdem wir durch die integration die isher unbekannte funktion C(t) ermittelt haben, setzten wir in die partikuläre lösung ein:
Tp = Tm*e^(- k*t) * e^(k*t)
Tp = Tm
nun haben wir sowohl die homogene als auch die partikuläre lösung ermitteln. um unsere endgültige formel zu erhalten, müssen wir beide addieren:
T = Th + Tp
T(t) = C*e^(k*t) + Tm
somit haben wir die benötigte formel hergeleitet. allerdings stören uns die beiden unbekannten werte C und k. um C zu ermitteln, verwenden wir die zeit zum zeitpunkt t = 0, welche natürlich bei 22 grad liegt:
T(0) = C*e^(k*0) + Tm
T(0) = C + Tm
=> C = 22 - (-10) = 32
T(t) = 32*e^(k*t) - 10
letztendlich müssen wir auch k noch berechnen. dazu setzten wir die vergleichswerte (11 grad nach 30 sekunden) ein:
T(t) = 32*e^(k*t) - 10
T(30) = 32*e^(k*30) - 10
11 = 32*e^(30*k) - 10
21/32 = e^(30*k)
k = (ln (21/32))/30 = -0,014
T(t) = C*e^(k*t) + Tm
jetzt haben wir unsere formel und sämtliche erforderlichen variablen berechnet. somit können wir nun unsere werte einsetzten, bzw in unserem fall umformen, da wir nicht an der temperatur zu einer gegebenen zeit, sondern an der zeitdauer selbst interessiert sind:
T(t) = C*e^(k*t) + Tm
(T(t) - Tm)/C = e^(k*t)
t = (ln ((T(t) - Tm)/C))/k
t = -(
ln ((-10 + 10)/32))/0,014
der logarithmus ist für x = 0 nicht definiert, das thermometer erreicht den wert -10 somit erst nach unendlich langer zeit.
hmm ... wollen wir nicht darauf warten?
beschränken wir uns einfach auf einen fehler von einem zentel promille, also 9,999 grad, dann können wir die formel anwenden:
t = (ln ((T(t) - Tm)/C))/k
t = -(ln ((-9,999 + 10)/32))/0,014
t = 738,83 sekunden = 12,3 minuten
wer sein termometer kälter möchte,darf selbst rechnen

.
physikalisch:
wenn zwei systeme in wechselwirkung tretten, beeinflussen sie sich gegenseitig. wenn ich beispielsweise vom boden abspringe, bewege ich mich himmelwärts. die erde bewegt sich ebenfalls in entgegengesetzte richtung, wobei die zurückgelegte wegstrecke dank der enormen masse minimals ist.
bei unserem beispiel verhält es sich ebenso. mit dem wärmerem termometer verfälsche ich meine messung, ich erwärme den raum. somit beträgt dessen temperatur nicht mehr -10 grad und ich werde diese temperatur nie messen (zumindest nicht nach endlicher zeitdauer

).
man sieht, die phsikalische erklärung ist bei weitem einfach als die mathematische. die rechnungen kann man eventuell nur schwer nachvollziehen, weil die anschreibung am pc äußerst unübersichtlich ist.
schade nur, dass die restlichen beispiel nicht so einfach waren. :[
aber der test wird sicher widerholt, ich hab also noch ne chance.
edit: keule denkt mit

nette pics
mfg