Der ganze Thread leidet an dem Grundproblem, dass noch keiner hier sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht hat, ab welchem Einkommen und welchem Vermögen man eigentlich "reich" ist.
Aussagen wie:
Stimmt, die meisten leisten wirklich Außergewöhnliches. Beuten Arbeitskraft aus, sind außergwöhnlich gierig und wenn sie Mist machen ist es auch wieder egal, sie sind ja durch .
werden sich ja wohl schwerlich auf hochqualifizierte Industriearbeiter bei einem international operierenden Großkonzern beziehen, obwohl diese Stundenlöhne von 30 € aufwärts beziehen können und damit Eigenheim, Auto, Markenklamotten für die Kinder und all die anderen "Reichenutensilien", die hier im Thread genannt werden (außer Privathubschrauber für den Sylturlaub vielleicht), bezahlen können. Desgleichen bei Ärzten, Architekten, Anwälten, Richtern und selbstarbeitenden, erfolgreichen Kleinunternehmern (Handwersmeister etc.), um nur einige Berufsgruppen zu nennen. Ja, sogar Lehrer gehören in einigen Bundesländern dazu. Laut diesem Zeitungsartikel
http://www.morgenpost.de/berlin/article1027489/So_viel_verdienen_Lehrer_in_Deutschland.html verdient ein 30 Jahre alter, verheirateter Lehrer mit zwei Kindern im dekadenten BaWü 3712 € im Monat.
Jetzt soll doch bitte einer der "Enteignet die Reichen!"-Schreier genauer erläutern, inwiefern erstens die genannten regelmäßig* andere Menschen ausbeuten und zweitens wieso die Ergreifung wenigstens einer dieser vielen möglichen Berufe nur "den Reichen" offen steht. Selbstverständlich wird die Gegenseite hier keine Gründe nennen können, denn es gibt keine. Die Menschen in den genannten Berufsgruppen sind hart arbeitende Leute, die ihr Mehr an Geld gegenüber den anderen Menschen mit jedem Recht der Welt ihr Eigen nennen.
Natürlich arbeiten auch die Angehörigen anderer, wenig verdienenden Berufsgruppen, wie Verkäufer im Supermarkt, extrem hart.
Daß sie dennoch weniger Geld erhalten liegt, wie im alten Verlauf des Threads schoneinmal besprochen, an Angebot und Nachfrage. Herzchirurgen, Machinenbauer und Fachanwälte für Verwaltungsrecht (hier ist natürlich das Baurecht interessant, da die Anwaltsvergütung idR auf dem Streiwert beruht) sind nunmal seltener als potentielle Supermarktverkäufer. Folglich sind sie gegenüber ihrem potentiellen Arbeitgeber in der angenehmen Position, ihren Gehaltsvorstellungen Ausdruck geben zu können, ohne daß dieser einfach einen Ersatzmann nehmen könnte.
Darin kann ich aber kein Unrecht erblicken. Wir leben nicht in einem Ständestaat, man wird nicht mit seinem Beruf geboren. Die Qualifikation beruht auf der erbrachten eigenen Leistung.
Der einzige Grund für die Existenz kommunistischer Ideen ist, dass deren Vertreter Feinde der Arbeit sind. Sieht man ja wunderbar am Begründer dieser Lehre, Marx. Der hat in seinem Leben alles bestritten, außer dem Unterhalt für seine Familie. Statt dessen ließ er sich vom Industriellensohn (und damit Klassenfeind

) Engels aushalten.
* Wobei ich hier Wert auf das Wort "regelmäßig" lege. Einzelfälle kommen natürlich vor: Kurpfuscher, die nicht nötige Operationen vornehmen oder sich von Pharmafirmen bestechen lassen, nur bestimmte Medikamente zu verschreiben; reine Abmahnanwälte usw.