• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

rostig und alt......

Gib's zu, Du hast Dir die "Views/Replies-Rate" des Threads angesehen, wolltest uns nur provozieren und aus unseren Löchern herauslocken, um uns als Leser zu enttarnen :D

Thx fürs rauseditieren. Jetzt müssen sich die anderen wenigstens nicht vor Schmerzen winden. :rolleyes: :D
Wen's trotzdem interessiert, der kann's ja noch immer in meinem vorigen Post nachlesen. ;)
 
Okay nach dem Kecks geht es mir wieder gut.
Mach so etwas aber NIE NIE WIEDER verstanden. Gut so nach dem ich bemerkt habe das ich garnichts so zur Geschichte habe kommt es halt jetzt. Sehr schön wie immer bis auf die eine Stelle aber auch egal.
*Fragestell*
Wäre es möglich Iridor im späteren Verlauf der Geschichte auf die Dunkle Seite der Macht zu ziehen. Hatte irgendsowas wie als Gefallner Held gedacht der sich dann auf die Guten stürtzt und seinen Gegnern unendliche Verdamnis bringt. Halt so ein durch die Nacht ziehender Todesbringer.
Wenn das nicht möglich ist Pech gehabt
war ja nur so ein Vorschlag.


Der Wächter des Threads hat gesprochen
 
@ zorg th 6-2 -- Okay, NIENIE wieder. :angel:

und mit dem anderen .., schaunmermal.

@ Runabout - nö, dies war nicht so beabsichtigt. aber die Idee hat was :angel:

Wegen dem ForumTrouble hab ich hier heut nicht weitergemacht.
aber was anderes angefangen, wie der Aufmerksame sehr wohl bemerkt. :D

Nice Weekend.


Ein Paladin mit nur seinem Glauben
 
Chapter Five


Schon ganze sechs Wochen hielt sich Iridor in der Festung des Wahnsinn auf. Wunden wollten versorgt werden auf beiden Ebenen des zugefügtem. Körperlich erinnerten nun einzig die noch leicht geröteten Male am Rücken an das Geschehene. Geschmeidigkeit war in Iridor´s Muskeln und Glieder zurückgekehrt. Erneuerte Kraft floß durch seine Adern. Einzig was Mental an ihm nagte, dies wollte nicht weichen. Nicht zur Ruhe kamen seinen Gedanken. Zum einem sein männlicher Stolz, verletzt durch die Einfachheit mit welcher Mephisto ihm beinahe sein Lebenslicht geraubt hätte. Unbedacht hatte er gehandelt, oh ja. War unbedacht und leichtsinnig in Mephistos Arme gelaufen, hatte seinen Verletzungen und seiner Erschöpfung keine Zeit zugewandt. Und doch, nie hätte Iridor gedacht das Mephisto in einer einzigen Aktion sich seiner zu erwehren fähig gewesen wäre. Wenn nicht diese schwarze Gestalt gekommen wäre, wie aus dem Nichts…
Fröstelnd blickte Iridor sich um. Trist war es hier oben in der Festung des Wahnsinn. Alles nur angepasst auf ein Ziel, die Horden des Bösen zu hindern. Keine Annehmlichkeiten welche Kurzweil brachten. Kein freundliches Lachen welches die Luft erhellte.
So wie jetzt, oberhalb der Treppen des Hauptganges, rücklings an den harten Stein der Festungsmauer gelehnt. So hatte Iridor die meiste Zeit der Woche hier oben verbracht.
Oh sicher, ein paar Bewohner gab es hier schon. Und auch die Durchreisenden waren bisweilen eine Abwechslung. Selbst die Geschichten von Cain gewannen in der hier vorherrschenden Ruhe und Einsamkeit völlig neue Aspekte.
Und man ließ Iridor unbeachtet wenn er dies deutete.
Iridor selbst hatte nur wenig den Kontakt zu den Bewohnern gesucht. Mal hier ein Lauschen auf die Worte des weisen Cain, mal dort den Durchreisenden bei Jamella´s Glücksspiel zugeschaut. Die Vielfalt ihrer heilenden Tränke bewundert.
Einzig bei Halbu hatte er etwas länger verweilt. Halbu, der Hühnenhafte, mannhaft gerüstete Waffenexperte der Festung. So sanft seine Stimme auch klingen mochte, unbeugsame Kraft sprach aus seinen Bewegungen, stand in den Tiefen seiner Augen geschrieben.
Halbu konnte er jetzt sogar recht gut leiden, selbst dann wenn dieser ihn mal wieder unter den Tisch getrunken hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte Iridor´s Lippen als er der ersten Begegnung mit Halbu gedachte. Wütend war er selbst gewesen als er seinen Schritt zu Halbu´s Stand lenkte. Wütend auf sich, wütend auf eigentlich alles. So wollte er seine schlechte Laune an Halbu auslassen.
„Na du Gebrauchtlager“ Spöttisch und abwertend ging Iridor mit diesen Worten auf Halbu zu. Jegliche Etikette oder Höflichkeit missachtend. „Zeig doch mal her dein Kinderspielzeug“
Halbu hatte keine Miene verzogen ob dieser Anrede. Ganz ruhig hatte er den Fremden begrüßt und seine Waren feilgeboten. „Sucht ihr etwas bestimmtes mein Herr ? Ich habe vielerlei Waffen und Rüsten, geschaffen um den Wirrnissen ringsumher zu trotzen“
Freundlich klang dies in den Ohren Iridor´s. Und doch verdrehte seine Kümmernis das gesprochene. „Was soll das heißen alter Mann ?“ Er selbst mochte sich mit 22 Jahren nicht vor diesem, wohl mitdreißiger verstecken. „Willst Du damit sagen meine Waffen würden nicht dazu taugen das Übel zu schinden ? Meine lederne Rüstung nicht gereichen mich vor wütendem Stahl zu schützen ? Was glaubt er wer er ist ?“
Provozierend und anmaßend hatte er sich vor dem älteren aufgebaut. Nicht darauf geachtet das dieser, für ihn ein Fremder, nichts mit seinem bisher erlebten Unbill zu schaffen hatte.
Und vor allem hatte Iridor nicht auf die eiserne Ruhe und Unerschrockenheit in Halbu´s Augen geschaut.

Breit grinste Iridor jetzt. Wie er so dastand, rücklings an die Mauer gelehnt, in Gedanken versunken. Fast wirkte Iridor wie ein Mann welcher über einen Witz nachdachte. Kurz nach seiner Ankunft hier hatte er Bekanntschaft mit Halbu gemacht.

..........

„Junger Herr, was wünscht ihr von mir zu erhalten ?“ Freundlich sprach Halbu den Fremden an. Gelinde Neugier ausdrückend. „Doch bitt ich euch um eines, das ihr nicht vergessen möget, Freundlichkeit und Anstand zu erhalten wenn mit unsereiner ihr zu sprechen wünscht. Ich bitt euch sehr.“
Doch Iridor fand den Weg zurück nicht mehr. Er musste diesem Menschen, welcher ihm nichts getan, er musste ihm beweisen was doch für ein Mut und eine Kraft in ihm steckte. Mußte die Schmach bereinigen welche mit dem Fall Mephisto´s ihm zuteil geworden war.
„Was denkst denn du alter Mann über Freundlichkeit ? Stehst hier urm und bietest arglosen Reisenden deine wertlosen Waren an“
Iridor redete sich völlig und immer tiefer in seine ausweglose Situation. Selbst wenn er noch gewollt hätte, der Weg zurück, er ward immer schwieriger zu sehn.
„Stehst hier rum und beschuldigst Fremde nicht gerüstet zu sein für da draußen. Geh doch selbst hinaus du altes Gerüst. Laß doch einmal einen Flecken Blut deine hochpolierte Rüstung beflecken, wenn du Dich traust.“ Immer zorniger erklang Iridor´s Stimme. Und mit dem Verhallen seines letzten Satzes, mit dem Ausklang der letzten Silbe überschritt hatte Iridor die allerletzte Barriere überschritten.
Seine Hände zuckten vor und wollten den gerüsteten Halbu zur Treppe hinstoßen, zu Treppe hinaus ur Verzweifelung.
Wollte ihn scheppernd die Stufen hinunterwerfen und ob seiner zerbeutelten Eitelkeit in Gelächter entbrechen.
Doch Iridor´s Hände griffen ins Leere. Nur Luft umklammerten seine Finger. Nichts was zu greifen gewsen.
Halbu bewegte sich schneller als Iridor jemals einen Menschen sich hatte regen sehen. Eben konnte er ihm noch in die Augen sehen….., und dann erklang die freundliche Stimme Halbus hinter ihm.
„Nana junger Herr. Laßt ab von diesem Unterfangen. Nicht ich habe euch etwas getan, nicht ich bin es welcher euch erzürnt.“ Ruhig klangen diese Worte.
Doch Iridor ließ sich auf kein klares Denken mehr ein. Zusehr beschämt, jetzt auch von einem Händler. „Doch jetzt bin ich erzürnt“ Wild schrie Iridor diese Worte Halbu entgegen.
Und mit einer schwungvollen Bewegung, dem Klang von blankem Stahl auf Leder, zog Iridor sein Schwert, bereit sich auf seinen Peiniger zu stürzen.
„Holla junger Herr, lasst ab davon, ich beschwöre euch“ Halbu trat bei diesen Worten ein paar Schritte rückwärts, brachte sich aus der Reichweite des Wütenden Klinge. „Laßt dies Sinnen sein junger Herr“
Doch wütend stürmte Iridor auf den Weichenden zu. Sprang ihn mit urtümlicher Kraft an, bereit mit einem Schlag diese feine Rüstung zu zerschmettern.
Ehe Iridor sich versah, stand er am Kopf der Treppe. Getragen durch seinen eigenen Schwung. Mit Leichtigkeit hatte Halbu sein Schwert in andere Bahnen gelenkt. Ein Schritt zur Seite, ein leichter Schlag mit der flachen Klinge auf sein Gesäß…, nun stand er hier.
„Wo wollt ihr denn hin junger Herr ? Doch zuerst nach unten, und erst dann zu dem bösen Halbu ?“
Fast konnte Iridor das breite Grinsen auf Halbu´s Lippen sehen bei dessen Worten.
„Warte nur, dich krieg ich“ Iridor kreiste herum und warf sich erneut auf seinen Gegner.

Weit holte Iridor aus, zielte mit seinem Schwert auf Halbu´s Kopf. Dieser duckte sich mit Leichtigkeit unter dem Schlag hinweg. Fiel einfach auf die Knie und stieß seinerseits mit seinem nun gezogenen Anderthalbhänder nach Iridor. Mit einem leichten Zischen fuhr Halbu´s Klinge durch Iridor´s Schwertgurt. Durchtrennte das lederne Gehänge. Noch wütender geworden, das nutzlose Leder mit den Füßen zur Seite tretend, warf sich Iridor jetzt deckungslos auf Halbu, wollte diesen einfach überrennen.
Wieder und wieder tänzelte Halbu ihm aus dem Weg, bewegte sich schneller als Iridor ihm folgen konnte. Bei jeder Abwehr schnitt des freundlichen Klinge in Iridor´s lederne Kleidung. Durchtrennte dort einen Bund, zerschnitt das dicke Brustkleid.
Mit dem letzten Angriff geriet Iridor ins Stolpern ob seiner eigenen Wut. Eben noch brüllend mit geschwungenem Schwert im Ansturm begriffen, endgültig die Schmach von sich weisend, bewies der trickreiche, so fein rausgeputzte Rüstungshändler einmal mehr seine Finesse.
Und jetzt konnte nur noch eines folgen. Da Iridor´s Kleidung bereits in Fetzen von seinem Körper hing konnte die meisterhaft und besonnen geführte Klinge des älteren Halbu nurnoch sich am darunter gelegenen Fleische laben.
Doch mit einem einfachen Trick hatte Halbu dies umgangen. Zum ersten Mal ließ sich der virtuos kämpfende auf einen direkten Schlagabtausch mit Iridor ein. Parierte die wild und ungestümen Schläge. Die eingeätzten Schlangen in Iridors Schwert schienen im Sonnenlicht zu tanzen, zu gieren nach Blut. Doch jeder Schlag, egal ob Hieb, ob Stich ob Schwung, ein jeder wurde durch Halbu´s Breitschwert abgefangen. Abgelenkt und zur Seite weitergeleitet, einfach der Energie beraubt. Mit scheinender Leichtigkeit wurden brutale Schläge einfach mitten im Hieb durch Halbu´s vorgehaltene Klinge gestoppt.
Der wütende Klang von Stahl auf Stahl erfüllte die Mauern und hallte grausam von den Wänden wieder.
Und dann griff Halbu an.
Fast schien seine Klinge wie ein verlängerter Arm, wie der Federkiel eines genialen Dichters, welcher sein Meisterwerk kreierte.
Schläge Hiebe und Finten wechselten in einer Folge, das Iridor einzig der Weg zurück als Ausweg blieb. Eben blitzte des Kontrahenten Schwert noch zu seiner Linken, dann schlug die Flache Seite des Schwertes mit Wucht auf seine Schwerthand.
Finger krümmten sich und mit einem lauten Klirren entfiel das geplagte Schwert Iridor´s Hand. Bevor sein Denken sich auf das Aufheben des Schwertes richten konnte, keiner weiteren Regung mehr fähig, richtete Halbu die Spitze seiner ausführenden Gewalt auf Iridor´s Kehlkopf. Wie ein sanfter Windhauch schien diese Berührung, wie die leichten Füße einer Biene, welche sich verflogen, und doch ein jeder sich ihres Stachels bewusst.
Iridor verhielt in jedweder Bewegung und suchte die Augen Halbu´s.
 
:flame: Boh cool grausam böse ist er jetzt ja schon jetzt fehlt nur ein tödlicher Verstand und ein bisschen richtig bösartige Magie und nicht zu vergessen ein ganz klein wenig Wahnsinn.
Und fertig ist mein Wunsch Held.

So aber jetzt mal zur Kritik

Hab keien schlechten Aspekt in der Geschichte gefunden

Vielen Dank noch mal dafür das du meine Vorschläge verwirklichst hast.

Bekommst von mir dafür einen Doppel:keks:

Der Wächter des Threads hat gesprochen.
 
@ zorg th 6-2

Also böse ist er doch eigentlich gar nicht, oder habe ich meine eigenen Zeilen mißdeutet ?
Das mit dem Wahnsinn...., nunja. Iri´s Wege sind immer noch etwas undeutlich in der Linie des Horizont.
Und Merci für die Kritik :angel:
 
Also der Grund aus dem Iridor einen Streit mit Halbu anfangt ist schon bösartig. :flame: Aber wenn das erst der Anfang war *vorfreude*. Und das mit dem Wahnsinn war nur so gemeint nicht das er jetzt ein Verrückter sein soll oder auf einmal so sprechen wie Ormus sondern höchstens so eine leise Stimme die nur er hören kann.

Der Wächter des Threads hat gesprochen.
 
Chapter Six


„Schau an junger Freund“ Sanft richtete Halbu das Wort an Iridor.
Über den langen Weg der auf des Unterlegenen Kehle gerichteten Klinge blickte der Siegreiche in Iridor´s Augen.
„Was hat es Dir nun gebracht so zu toben ? Wäre ich ein Dämon welcher Dich heimzusuchen erwünscht sich hätte, es wäre um dich geschehen.“
Mit einer gleitenden Bewegung, fließend und elegant erscheinend, gürtete Halbu sein Schwert, trat einen Schritt zurück und nahm wieder eine ruhige und gefahrlose Haltung ein. „Wie du siehst junger Herr, weiß ich mich meiner Haut sehr wohl zu erwehren. Trotz eurem benannten Umstand, ich währe ein alter Mann. Was also gedenkt eure Jugend jetzt gegen mein Alter zu unternehmen ? Vielleicht mich unter den Tisch trinken ?“ Mit diesen Worten trat ein breites Grinsen auf Halbu´s Lippen und er streckte Iridor mit strahlenden Augen seine Hand zur Freundschaft entgegen.
................................................

Ein leises Lachen entschlüpfte Iridor als er sich an diese Begegnung erinnerte. Oh ja, versucht hatte er es, den Alten unter den Tisch zu saufen. Gemeinsam waren sie beide losgezogen um sich Wein und Met zu besorgen. Hatten einen schweren Holztisch am Fuß der Treppe aufgebaut, ganz in der Nähe von Halbu´s Geschäft, auf das er keinen Kunden versäume. Und dann hatte Iridor gelernt was wahres trinken bedeutet. Noch nie waren solche Mengen berauschender Tränke durch seine Kehle geflossen. Krug um Krug wurden lärmend geleert, Korb um Korb seines Stopfens beraubt. Bis zur Besinnungslosigkeit hatte Iridor am ertsen Abend dem trinkfesten Halbu getrotzt. Wieder und wieder sein Horn mit dem flüssigen Labsal gefüllt, nur um schließlich auf Halbu´s Armen zu seiner Schlafstatt getragen zu werden.

Viel gelacht hatten die beiden dabei. Halbu hatte viel zu erzählen. Aus Zeiten in denen er noch die bekannte Welt bereist hatte. Lang vergessene Schlachten belebte er in Iridor´s Phantasie zum Leben und stattete Sie mit bildhaften Erzählungen aus. Iridor wusste bis heute nicht zu entscheiden ob sein Umgang mit dem Schwert virtuoser war, oder seine Weise der Erzählung.
Am nächsten Tag kam Halbu aus eigenem Antrieb zu ihm.
„Was meint ihr junger Herr, seid ihr gegen das Übel genügend gefeit welches dort draußen lauert ?“ In keinster Weise anklagen oder herausfordernd klangen diese Worte. Und Iridor fand in sich selbst den Mut dies zu verneinen. Grimmig keit erfüllte ihn bei diesem Eingeständnis, und doch fiel es ihm nicht allzu schwer dies zuzugeben.
„Eure Antwort freut mich, es zeigt das euer Kern der Wirklichkeit entspricht“ Iridor suchte nach Spott in den Augen des Älteren, doch einzig Freundlichkeit er fand.
„Laßt uns schauen was wir daran ändern können junger Iridor“
Und mit diesen Worten warf Halbu ein geschnürtes Bündel vor Iridor´s Füße. Probiert dies an junger Herr. Zögert nicht und macht euch keine Sorgen wegen der Kosten, schließlich habe ich eure jetzige Kleidung nutzlos gemacht.“

Iridor löste den Knoten des Bündel. Leichtes Klirren ertönte als er die Kleidung entrollte. Hemd und Hose aus festem und solide gearbeitetem Leder lagen vor ihm. Die Nähte auf´s beste verarbeitet und mit dem besten Faden vernäht. Zwei Lagen davon aufs beste gewirkt.
Und eingebettet zwischen diese Lagen, waren Stahlringe allererster Güte.
Ring schloß sich eingeflochten an Ring. Ab der Schulterpartie abwärts bis hinunter zum Handgelenk. So eingearbeitet das auf den ersten Blick diese Verstärkung des Leder gar nicht ersichtlich war. Einzig erfühlen konnte Iridor dies mit seinen Fingern. Von außen betrachtet wirkte alles einzig wie ein sehr dick und fest gearbeitetes Lederhemd.
Auch das Beinkleid war gleich gearbeitet. Von der Hüfte abwärts füllten dichtgeflochtene Kettenringe den Raum zwischen den Lederschichten aus, einzig an den Beininnenseiten und im schritt gab es einzig Leder.
Verwundert und mit leuchtenden Augen blickte Iridor hoch in des älteren Blick. „Ich danke euch Halbu, ich danke euch sehr. Doch sagt, wer hat dies bisher getragen, denn neu schaut mir dies nicht aus ?“
Halbu lächelte. „Am Anfang meiner Wege trug ich selbst dies. Lange hat es mich begleitet auf meinen Wegen. Und vielleicht würde es dies noch heute erfüllen, wenn nicht diese magische Rüstung meinen Weg gekreuzt hätte. Laß Dir versichert sein das bisher noch niemandes Klinge das Leder durchdrungen, die Ringe gesprengt hat. Und warum ich Dir dies gebe ?“ Nachdenklich schaute Halbu in Iridor´s Gesicht, so als suche er etwas. Als es den Anschein hatte das gefunden wäre das Gesuchte sagte er „Und ich bin der Meinung das Du ein würdiger Träger meines alten Schutzes bist. Trage dies mit Stolz und lerne deine Wut im Zaume zu halten. Stark bleibt nur jener, welcher kühl der Bedrohung ins Angesicht lacht.“

„Und jetzt leg an die Sachen, wollen mal sehen ob du die richtige Größe hast.“

Wie angegossen saßen Hemd und Hose. Einzig die Schwere des ineinander verflochtenen Leder und Stahl waren ungewohnt. Doch leichter als Iridor befürchtet hatte. Probeweise tat er ein paar Schritte hin und her. Beugte die Knie um den Sitz zu prüfen.

"Und jetzt dein Schwert junger Herr"
So reichte Halbu ihm sein Schert. Er hatte es am Vorabend zu sich genommen, als Iridor sich zur Bewusstlosigkeit getrunken hatte. Halbu hatte die gesamte Nacht damit zugebracht Schwert und Griff wieder herzustellen.
Bewundernd nahm Iridor das Schwert in die Hand und drehte es im Sonnenlicht. In voller Pracht wanden sich die eingeätzten Schlangen wieder durch die Blutrinne und über die Fehlschärfe. An keiner Stelle mehr unterbrochen durch vernarbtes Eisen. Nirgends gebrochen durch eine Narbe oder Scharte. Die Parierstange hatte Halbu ausgetauscht, durch eine Neue ersetzt. Geformt wie zwei vorspringe Säbel krümmten sich diese nach vorne, als wollten Sie mögliche Gegner von selbst anschnellen.
Einzig das Leder wirkte unverändert. Abgenutzt und abgegriffen wie es war, bildete es dennoch einen wundervollen Kontrast zu der wiederhergestellten Klinge.
Stolz reckte Iridor da das Schwert der Sonne entgegen, sein Antlitz erfüllt von einem Strahlen.

„Frage nicht wie ich dies gemacht habe Iridor, denn auch ein Schmied wie ich braucht seinen Geheimnisse“ Leicht verschmitzt klang dies. „Aber sei versichert das deine Klinge jetzt härter als zuvor. Nicht viel kann jetzt noch eine Scharte hinterlassen. Und manche Rüstungen mögen Dir wie Butter erscheinen wenn du sie schneidest.“
Das Sirren von Stahl ertönte.
„Doch jetzt laß uns sehen wie kühl und technisch DU sein kannst“

Mit diesen Worten Halbu´s hatten einige Wochen harter Lektionen für Iridor begonnen. Halbu nahm keine Rücksicht auf Schwächen oder Wünsche. Schonte ihn auch nicht im mindesten.
Schläge und Stiche die Iridor noch nie zuvor gesehen hatte prasselten auf ihn hernieder. Zwangen ihn immer und immer wieder in die Defensive.
Nur langsam, sehr langsam durchschaute Iridor die Schlagfolgen und Finten des älteren. Wirklich begnadet wirkte es dem Spiele Halbu´s mit seinem Schwert zuzuschauen. Nie verlor der erfahrenere die Kontrolle über sich, seine waffe oder seiner Umgebung.
Sätze wie „Wisse immer wo deine Füße stehen, wo fester Halt sich findet“ prägten sich tief in Iridors Bewußsein.
Und im Laufe der letzten Wochen gelang es ihm immer öfter sich der flirrenden Klinge Halbu´s zu wehren.



Immer noch grinsend löste Iridor sich von der Wand. Nun wurde es Zeit für ihn. Zeit Leandra endlich zu finden und ihre Peiniger zu strafen. Seine Kraft war noch stärker wie zuvor. Sein Geschick mit dem Schwert dermaßen gewachsen, dass er ohne Probleme und Mühe die besten seines Dorfes besiegen konnte. Seine Kleidung bot ihm mehr Schutz als er jemals erlebt. Selbst Pfeilspitzen vermochten nicht das Futter zu durchdringen.

Tyrael hatte ihm den weiteren Weg genannt. Zuerst musste er Izual finden und seiner Seele Frieden bringen. Dann über den Schmied und Diablo nach Harrogath gelangen.
Dort würde er Leandra finden.
Und er würde Sie finden.
 
:eek: Boh
Gutes Update
Nur eins stört mich sehr Iridor ist mir zu gutherzig aber zum glück gibts es ja noch die großen Übel ich mal das die das richten werden.
Aber ansonsten nur:eek:

Der Wächter des Threads hat gesprochen.
 
Chapter Seven


Weit reichte Iridor´s Blick über die Ebene der Verzweifelung.
Karges Ödland bot den Blicken des Betrachters fürwahr keinen herzlichen Anblick. Trist und verloren wirkte alles. Verdorrte Bäume, ihres Blätterdaches beraubt, durch verbrannte Erde nicht wahrlich zum Blühen gebracht. Ihre kahlen Äste wie anklagende Finger gegen den grellen Himmel gereckt, einzig, einige Krähen noch sich einen Sitzplatz dort erhielten.

Auf der verbrannten Krume der Erde staksten einige Geier umher, immer auf der Suche nach brauchbarer Nahrung. Gräßlich anzuschauendes Federvieh mit hässlichen und federlosen Köpfen. Bei jedem neuen Fundort stritten sich diese Todesvögel um das verbliebene Aas.
Abgenagte Knochen bildeten ein scheußliches Beiwerk, welches sich nahtlos in dieses verlorene Bild einfügten. Ihres Fleisches beraubte Schädel grinsten furchteinflößend zum Willkommen. Die weißgelblich verblichenen Knochen eines Menschen, oder etwas ähnlichem, lehnten rücklings an einem verbrannten Baumstumpf. Es schien als ob diesen Kämpen eine furchtbare Feuersbrunst darniedergestreckt hatte. Eine zu großen Teilen verbogene und wohl durch grausame Hitze geschmolzene Rüstung umhüllte Teile des Oberkörpers, ein groteskes Bild, denn Schutz hatte nicht sie ihrem Besitzer gebracht.

Ganz in der Nähe erblickte Iridor die Ruinen einer ehemaligen Unterkunft. Nichts ließ mehr darauf schließen welchem Zweck diese einmal gedient hatte.

Und in all der trostlosen Leere, in all diesem Tod, der Vewüstung, gewahrte Iridor eine schwache Bewegung.
Zwei schwere Stämme waren rechts der Ruine zu einem X miteinander gekreuzt worden.
Neugierig geworden was denn in dieser Hölle noch Leben in sich tragen konnte näherte sich Iridor der düsteren Szenerie. Sein Schwert leicht vor seinem Körper haltend, leicht geduckt und ständig nervös, wachsam nach allen Seiten sichernd, ging Iridor Schritt um Schritt auf das X zu.
Und langsam ließen sich durch die allgegenwärtigen leichten Rauchschwaden mehr Einzelheiten erkennen.
Es schien als ob….
Iridor´s Verstand wollte sich weigern das Gesehene zu akzeptieren.
Es schien als ob ein Mensch an diesem Kreuze hing.
Weiterhin wachsam und bis ins Letzte angespannt, immer auf einen Hinterhalt achtend legte er die letzten Meter zurück und stand am Fuße des fast vier Meter hohen Kreuzes.
Fast wollte sein Herz brechen bei dem Anblick welcher sich ihm bot.

Dort oben hing ein Mensch. Gehalten wurde er durch Dolche und Schwerter welche ihm durch die Handgelenke und Waden getrieben worden waren, bis tief hinein in das dunkle Holz. Ob der geschundene Mann oder Frau gewesen sein mochte ließ sich nicht mehr erkennen. Sein / Ihr Körper war aufs grausamste misshandelt und verstümmelt worden. Wahre Löcher klafften tief in dem gehängten. Weiße Knochenspitzen stießen durch blutrotes geschundenes Fleisch. An beiden Füßen schien es als ob die Zehen entfernt worden waren, und er rechte Fuß selbst erinnerte mehr an einen Dunghaufen denn an einen Fuß. Das Fleisch des Brustkorbes war bis auf die Knochen mit grobem Werkzeug entfernt worden, wie von wütenden Krallen zerfetzt. Die Finger beider Händer waren zurückgebogen worden, mit rostigen Nägeln von oben auf dem Handrücken festgenagelt. Jeder einzeln für sich. Das Muskelgewebe der Oberarme bloßgelegt, und allerorten mit Bissspuren von kleinen fleißigen Zähnen übersät.
Der schlimmste Anblick jedoch, bot sich Iridor oberhalb der Schultern dar. Der Kopf des Geschundenen bot einen Anblick aus welchem Albträume beschaffen sind. Nase und Ohren waren dem Armen förmlich abgerissen worden. Einzelne Fleischfetzen erinnerten noch an ihren ursprünglichen Platz. Ob die Augen noch vorhanden waren vermochte Iridor nicht zu sagen, so verschwollen und aufgeqollen war diese Stelle. Gesplitterte und eingeschlagene Zähne blitzten im strahlenden Weiß durch zerrissene und verbrannte Lippen. Und der gesamte Körper war mit Dreck und Dung beschmiert worden.
Iridor konnte sich den Schmerz den diese arme Kreatur erleidet haben musste nicht einmal vorstellen.
Eben wollte er schnell seinen Blick ob dieser Greußlichkeit abwenden, als ein Zucken durch den misshandelten Körper lief. Und auch der Kopf fiel auf die andere Seite.

Entsetzt riß Iridor die Augen auf. Dieser Mensch lebte noch.

Schnell warf Iridor sein Schwert auf die Seite und schickte sich an den Geplagten zu befreien. Mit aller Macht zerrte er an den Stämmen welche im Boden verankert waren, doch zu tief reichten diese ins Erdreich.

„Halte aus Fremder, halte aus, ich helfe Dir bald.“ Rasch durchsuchte Iridor die nahe Ruine nach etwas brauchbarem und fand in einer nur angesengten schweren Kiste ein langes und dicht geflochtenes Seil. Rasch, mit fahrigen und zittrigen Fingern knüpfte Iridor an dem einen Ende eine Schlinge und entrollte das andere.
Mit dem dritten Versuch gelang es das Schlingenende um den oberen Stamm des Kreuzes zu werfen und zu verhaken. Iridor hatte oft beim Roden des Waldes mitgeholfen Zuhause, so das er genau wusste wie ein tief verwurzelter Baum am leichtesten zu fällen war. Entweder mit einer Axt oder Säge, oder aber mit einem Seil am höchsten machbaren Punkt. So konnte man den Stamm zum brechen bringen. Einzig der Fall des Kreuzes machte Iridor Sorgen. Wenn der Aufprall zu heftig war mochte der Mensch gewiß dem Tode sein. Er musste vorsichtig walten. Durfte sich nur langsam an den Brechpunkt des Stammes herantasten und dann bereit sein das fallende Kreuz mit seinen Armen aufzufangen und dann sanft genug zu Boden bringen.
Mit aller Kraft zog Iridor an dem Seil, stemmte seine Füße tief in die Erde um festen Halt zu finden.
„AAArrrhgggghhhhh….“
Ein sich selbst anfeuernder Schrei gab den letzten Ausschlag. Fast hätte er aufgrund seines eigenen Schreien das harte Knacken der Stämme nicht vernommen.
Schnell wand sich Iridor um und streckte die Arme weit nach oben, seinen Blick auf die oberen Enden gerichtet um diese ja nicht zu verfehlen. Ein leichtes, schmerzerfülltes Stöhnen von dem Menschen da oben untermalte Iridor´s Bemühungen, gemahnte ihn weiter zur Vorsicht.
Und das Kreuz fiel. Der Aufprall drang Iridor trotz all seiner Kraft bis in den Nacken. Drohend traten sämtlich Muskeln an seinem Körper hervor ob dieser Anstrengung. Schweiß rann in Strömen seinen Leib hinunter. Doch Iridor stemmet sich mit aller Gewalt gegen das Gewicht. Zwang seine Beine dazu sich in Zeitlupe unter der Last zu beugen. Auf Knien angelang ließ er das Gewicht eine kurze Weile auf seinen Schultern verweilen, so das sein Griff wieder fest werden konnte. Das letzte Stück zum Boden herab fiel fast leicht aus.
In fieberhafter Eile riß Iridor die Dolche und Schwerter aus dem Wesen, und unendlich sanft hob er ihn hoch und bettete ihn auf einem kleinen Sandhügel.

Mit Wasser aus seinem Vorratsschlauch benetzte er leicht und vorsichtig die Reste der zersprungenen Lippen. Sprach leise und beruhigend zu einem, der so viel erlitten hatte.
„Es ist gut mein Freund. Es ist gut. Dir kann nichts mehr geschehen. Du bist hier sicher“
Bei diesen Worten gedachte Iridor wieder der Situation und Gegend in welcher sich beide befanden. Rasch ein weiter Blick in die Runde, doch kein Gegner war zu sehen. Nur weiterhin Aasfresser welche in ihrer Näher lauerten, gierig und hungrig.
„Bald wird Hilfe kommen mein Freund, halte durch“ Selbst in seinen eigenen Ohren klang dies hohl, doch was sollte sonst zu sagen sein ? „Halte durch mein Freund“
Ein feines Zucken kündetet von dem Lebensfunken welcher noch vorhanden war. Mit einem kleinen Ruck wurden die Lippen, das Gesicht, das was einmal ein Gesicht gewesen, vor dem kühlen Naß zurück.
„Njhd…,nnnjjjhd…“
Gurgelnd und pfeifend kamen diese Laute aus den Tiefen dieses zerschlagenen Gesichtes. Feine Blutblasen begleiteten jede Silbe und bildeten hellrote Flecken inmitten des dunkleren alten Blutes.
„Was sagst du mein Freund, sprich, ich habe nicht verstanden“ Näher brachte Iridor sein Ohr an den blutigen Mund.
Tiefe Atemzüge erfüllten den Liegenden, so als ob er Kraft sammeln wollte für die nächsten Worte. Stockend und Stotternd hob und senkte sich die Brust.
„Nihd…, nihcht hehlenn…nihcht…“ Noch eine Pause im Satz, noch näher brachte Iridor sein Ohr.
„Döehte mihch…, döoehte mihch…..“ Stotternd und mit einem sehr tiefem Seufzen.. „Töte mihch…., bihdde…“

Wieder ein kurzes Zucken folgte. Es schien als ob dieser Mensch wieder in die Bewusstlosigkeit gegangen war.
Prüfend betrachtete Iridor den vor ihm Liegenden. Schwer waren seine Wunden. Und selbst wenn ein Heiler mit bester Magie, mit besten Tränken ihm sein Leben zurückgeben konnte, nie würde dieser Mensch wieder normal sein. Nie wieder sich unter anderen Menschen bewegen ohne gemieden zu werden ob seiner Verstümmelungen. Nie wieder Liebe erfahren.
Und er schien dies zu wissen, gar dies nicht zu wollen.

Mit schweren Gliedern erhob sich Iridor. Schwer wurde sein Herz als sein Blick das gefallene Schwert suchte.
Bleiern wurde seine Seele, als seine Hände die verschlungenen Schlangen zum Gesang in den Himmel hoben.

„Ruhe wohl mein Freund“

Und mit diesen Worten, tränenüberströmt vor Trauer, folgte Barmherzigkeit.
 
Chapter Eight


Müde. So müde.
Verflogen war die angesammelte Energie. Verbraucht der Seele Ruhe, angesammelt während seiner Zeit in der Festung.
Es müssen Hunderte gewesen sein.
Auf der Suche nach Izual hatte Iridor die Ebenen der Verzweifelung durchwandert. Vieles an Bösem Gezücht hatte ihn angegriffen, versucht seinem Leben ein Ende zu bereiten. Doch immer und immer wieder hatte sein Schwert, seine Geschicklichkeit und sein Kampfeswille die dunklen Kreaturen niedergeschmettert.
Die Schlangen seines Schwertes bekamen Nahrung um Nahrung zugeführt.
Doch nicht dies Kämpfen war der Grund warum sein Herz so müde wurde, nein.
Er hatte Kreuze gefunden. Kreuze mit grausam elender Natur.
Als Iridor´s Klinge dem Wesen den Frieden gebracht hatte, dem ersten was er am Kreuze gefunden hatte, da dachte sein Herz noch dies wäre einzig ein grausamer Einzelfall.
Iridor hatte dem Toten eine Heimstatt zur letzten Ruhe gegeben. Steine und Erde mit eigenen bloßen Händen über dem Toten verteilt um den Geiern ihr Fest zu verwehren..
Und musste erkennen das nicht ein Einzelschicksal er gefunden hatte.
Die gesamte Ebene war übersät mit aufgestellten, teils rußgeschwärzten Kreuzen. An jedem hingen die Reste dessen was einmal ein Mensch gewesen war.
So viele.
Iridor hatte nicht die Kraft, nicht die Ruhe und nicht die Zeit um all den geschundenen ein angemessenes Grab zu bescheren. Einzig eines konnte er tun um Leiden zu mildern.
Um sicher zu sein, sicher das ein jeder dieser gekreuzigten nicht weiter Leiden musste. Iridor Hatte einem darniedergelegenem Kämpfer eine fast drei Meter lange Lanze abgenommen, Verwendung mochte dieser eh nicht mehr dafür haben. Mit dieser Lanze, immer zur Seite geworfen wenn er sich mit dem Schwert erwehren musste, mit dieser Lanze hatte er den Frieden hinauf zu den am Kreuze hängenden gebracht.
Er wusste nicht ob die dort oben hängenden immer schon dem Tode gewesen waren, bewußtlos oder aber noch in Stille leidend. Und doch spielte es keine Rolle. Keine dieser gequälten Kreaturen konnte jemals wieder ein normales Leben führen. Zu schwer waren die Verstümmelungen, die Marter welche dunkle Mächte an ihnen verübt hatten.
So war Iridor auf Sicherheit gegangen. Jeder dieser Kreaturen hatte er die eiserne Spitze der Lanze tief ins Herz gestoßen. Auf das ihr jegliches Leben, jegliche Qual auf ewig entgleiten würde.
Bei vielen rührte sich nichts. Wie in totes Fleisch gestoßen traf seine Lanze. Manche stießen einen leisen Seufzer aus. Dies klang in Irdor´s Ohren wie die Befreiung von unsagbarer Pein.
Und wieder einige, zu viele wie er fand, stießen einen markerschütternden Schrei aus. Schrien ihre Qual und Pein in den Himmel empor, fast als ob sie mit diesem ihre Peiniger der Hölle empfehlen wollten.
Ein ums andere Mal sank seine Lanzenspitze in tote oder noch pulsierende Herzen, ein ums andere Mal überwand Iridor seine Trauer und stieß erneut zu.
So viele…., so müde.

Und bei all diesem Wirken, diesem schlachtergleichem Treiben, dort die Schaaren des Bösen darniedergestreckt, hier einem ans Kreuze gestreckten den Tod angeboten, bei all diesem hatte er nicht den gefunden welchen er suchte.
Nirgends gab es eine Spur von Izual. Keine Präsenz dieser verlorenen Seele. Fast in ihrer Gänze durchwandert waren die Ebenen, Tod und Verwesung, Leid überall. Doch die gesuchte Seele fand sich nirgends.
„Ich mag nicht weitersuchen.“ Hinter Iridor´s geschlossenen Lidern schienen sogar die schnellsten Gedanken wie in Schlick sich zu bewegen. „Warum kommt dieser Izual nicht einfach hervor und stellt sich mir ? Fast ist es mir egal wenn ich unterliege, egal ob ich Siege. Aber laß mich nicht länger durch dieses Elend waten.“

Der Müde fischte eine Pergamentrolle aus seinem Gürtel hervor, entrollte Sie und warf das entrollte Blatt vor sich in die Luft.
Mit einem fluppenden und zischenden Geräusch öffnete sich das bläuliche Portal zurück zur Festung.
„Gut das wenigstens keine Nachtgestalten diese Portale nutzen können“ dachte Iridor bei sich als er das Portal durchschritt.

„Was soll ich Dir sagen Iri ?“
Halbu´s Stimme hatte noch nie so ratlos geklungen in Iridor´s Ohren.
„Viele sind hinausgezogen in die Ebenen, viele wollten herausfinden was der Beiname * der Verzweifelung* bedeutet. Und nur wenige kamen zurück um davon zu berichten. Und auch diese wenigen brachten nur karges Wissen um das Erlebte“ Halbu erhob sich von dem schweren Holztisch an dem Sie beide bei ihrem Humpen Met beisammensaßen und gin in kleinen Bahnen auf und ab. Immer wieder suchte er bei seinen Worten den Anblick Iridor´s.
„Das Schlimme ist das auch Tyrael sich sehr bedeckt hält mit seinen Informationen. Fast als ob er etwas zu schützen hätte.“ Ein nervöser Blick hinauf zur Treppe, zu Tyrael, folgte diesem Satz.
„Keiner weiß genau was in den Ebenen geschehen ist. Einzig das es etwas gar grausames sein muß. Ich denke die meisten derer die ihren Weg nicht zurück zu uns fanden hast du an den Kreuzen gefunden.“ Halbu legte seine Hand schwer auf Iridor´s Schulter.
„Du tatest recht ihren Qualen ein Ende zu bereiten, gräme Dich nicht.“
„Aber frage und beachte dich Selbst. Du hast in diesen Ebene so viel verruchtes erblickt, so viel Qual gesehen. Trotz all deinem Glauben, trotz all deiner Kraft, du Selbst bist der Verzweifelung anheim gefallen. Fast ausgelaugt hat sie dich. Vielleicht entsand dadurch der Beiname.“ Mit bedächtigem Blick suchte Halbu des gebeugten Blick.
„Gehe zurück Iridor. Gehe zurück und beende was du begonnen hast. Erlöse Izual und besiege deine Verzweifelung. Befreie die Seele des Verzweifelten und du besiegst die Verzweifelung in ihrer tiefsten Natur. Denn dies ist das Mittel des Bösen um Dich zu schlagen.
Vertraue Dir selbst.“
Müde wand Iridor sich seiner Schlafstatt zu, den noch halbgefüllten Humpen vergessend. Über die Schulter hinweg richtete er noch ein Wort an Halbu, durchklungen von Angst und Zweifel.
„Morgen“
 
:top: :top: :top: :top: :top:

Mir fehlt jetzt nur noch das leise Stimmchen "Du brauchst Halbu nicht mehr TÖTE IHN ...........TÖTE"
Und natürlich der vom Herzen ausgehende Hass auf alles Lebende.

Boh jetzt weiß ich mal wie schwer so etwas zu schreiben ist.

[eigen Werbung]
p.s. Hab bei meiner Geschichte Update gepostet
[/eigen Werbung]

Der Wächter des Threads hat gesprochen.
 
Hab grad die beiden letzten Updates gelesen und bin schwer beeindruckt :eek:

@ zorg th 6-2
Warum willst Du Iridor unbedingt böse sehen? Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre das mehr als unpassend. Er hat überhaupt keinen Grund alles Lebende zu hassen :confused:
 
@ Runabout

Willkommen in den virtuellen Bahnen der hier niedergelegten Phantasie.
Nice to see you here.

@ Zorg th 6-2

Wie gesagt, Iridor´s Weg steht noch völlig in den Sternen. Aber Runabout hat recht wenn er nach dem Grund fragt aus welchem Iridor dies tun sollte. :D Außerdem ist Halbu doch recht nett zu ihm.

Und recht hast bemerkt. :angel:
 
Tomgar3 schrieb:
@ Runabout

Willkommen in den virtuellen Bahnen der hier niedergelegten Phantasie.
Nice to see you here.

Öhm, das versteh ich jetzt nicht ganz :confused: Bin doch schon von Anfang an bei der Story dabei, nur poste ich halt nicht nach jedem Update ;)

Trotzdem danke für den verspäteten Willkommensgruß :)
 
:eek: Boh warum bekommt der einen Willkommensgruß und Ich nicht:cry:

@ Runabout
Wie du wahrscheinlich bemerkt hast versuche ich jetzt schon von anfang an Iridor böse zu machen. Also sie meine Posts einfach als ein Teil. Eines großen Werkes Iridor auf die dunkle Seite der macht zu bringen egal ob Halbu nun nett zu ihm ist oder nicht.


[eigenwerbung]
p.s. Update is da
[/eigenwerbung]

Der Wächter des Threads hat gesprochen.
 
Chapter Nine



Nichts, aber auch gar nichts war aus Tyrael herauszuholen gewesen.
Er hatte den Beschwingten auf Knien angefleht, hatte geflucht und gezetert, geweint und gebrüllt. Doch mit stoischer Ruhe hatte Tyrael ihn dabei betrachtet, all sein Wirken auf ihn abprallen lassen.
Voll der Verzweifelung erprobte Iridor ein ums andere Mal den Engel zum reden zu bringen, dass er ihm die Wahrheit aufzeige, den wahren Hintergrund der Ebenen.
Und war ein mit jedem Versuch erneut gescheitert. Es schien als ob nichts dieses Himmelswesen dazu verleiten könne, sein Schweigen zu brechen, fast wie ein Schwur den es einzuhalten galt.

Und so war Iridor erneut in die Ebenen aufgebrochen um Izual zu suchen, alles Leben hatte sein Arm bereits hinweggefegt, so viele Seelen erlöst. Einzig den Einen galt es zu finden.
„Wo soll ich noch nach Dir suchen“ Laut verhallte seine Stimme, verlief sich in der Ebene, gebrochen und des Klanges beraubt an schwarzen Ruinen und rauchenden Stümpfen. „Zeige Dich endlich und bringe mir Antwort du dunkle Kreatur.“
In den Klang seiner Stimme hatte sich deutlich die ihm innewohnende Müdigkeit und Verzweifelung beigemischt. Verzweifelung deren Herkunft nicht zu benennen war. Fast wie aus Nichts geboren. Schwerer wurde die Klinge, schwerer sein Schritt.
Mit jedem zurückgelegtem Meter, mit jedem in die Runde gereichtem Blick, der Suche nach Izual, schien die innere Pein zu wachsen.
„Oh zeige Dich und kämpfe wie ein aufrechter Mann, Du, dessen Name Dunkel ist…“

Stunde um Stunde, suchend, wachsam, so durchwanderte Iridor die Ebenen der Verzweifelung. Es schien als ob sich all die Pein, all die Qualen welche jeder bisher gelebte Mensch erlitten, als ob all diese Mutlosigkeit sich hier in unsichtbarer Form gesammelt hatte.
Gesammelt und eingefunden um sich gierig auf neues Futter zu stürzen, sich an neuen Seelen zu laben und sich selbst daran zu ergötzen.

Und kurz vor der Abenddämmerung versagten Iridor die Beine, unnennbare Verzweifelung lähmte seinen Schritt und zwang ihn auf die Knie hernieder.
Und eben als Iridor dachte nichts könnte schlimmer sein als diese in ihm tosende Verzweifelung, traf ihn die erneute Welle tiefer als jedes Messer der Welten es je hätte vermocht.
Auf Knien, inmitten der Ebene, nur Tod und Verwüstung um ihn herum, traf Iridor ein unsichtbarer Sturm, packte ihn und wirbelte ihn herum, zerrte an seiner Statur und ließ seinen Oberkörper schwanken wie ein Ahornblatt im Tropensturm. Doch nichts körperliches traf den gequälten, nichts zog an seinen Haaren oder bauschte sein Wams.
Doch innerlich war ihm als wenn ein Vulkan sich in der Tiefe der Meere geöffnet, als ob ein Blitz sein Herz zum Ziel erkoren hätte.
Dunkelheit senkte sich von innen her über seine Lider, brachte sein Sehen völlig zum erliegen, nur noch Fühlen konnte Iridor.
Jemand, Etwas, näherte sich ihm in der wirklichen Welt, etwas grausames und dunkles, es schien selbst das Licht der Sterne und der Sonne zu verschlingen, wie sonst konnte es ihm so dunkel werden ? Mit jedem Schritte dieses Etwas, jeder ein leichtes Knirschen auf der verbrannten Erde, wütete der Strum heftiger in Iridor.
Trauer und Verzweifelung grub sich immer tiefer in des unglücklichen Herz.
Sein Vorhaben Leandra zu retten, Asram zu Ehren, seinem Freund den letzten aller Wünsche zu erfüllen…, was zählte das schon ? Nie würde ein so kleiner Wicht wie er, Iridor, der er der Sohn einer einfachen Weberin war, nie konnte so ein kleiner Wicht Heldentaten vollbringen, niemals die Strophe eines Barden Lieder füllen. So war er doch ein Niemand.
Die blicklosen Augen weitaufgerissen, wiegte sich Iridor in dem unsichtbaren Sturm, hin und hergewirbelt, innerlich zerbrechend.
Und die Schritte kamen näher.
In größter Not suchte Iridor an seinem Gürtel eine der magischen Rollen, welche ihn zurück in die Festung bringen würde. Mit einem letzten Anflug von Wut und Hoffnung warf er sich fort von den Schritten, die gefundene Spruchrolle in der Hand, bereit zum Wurf, bereit hindurchzugleiten und im Weine Vergessen zu finden.
„Nein“
Ein einziges Wort, mächtig durchdrang sein Nachhall des verzweifelten Sein. Eine übermächtige Pranke umklammerte seine ausgestreckte Hand, entwand Iridor´s Fingern das jetzt nutzlose Pergament.
„Nein“ Wieder dieser unmenschliche Klang, bei dessen Widerhall sich auch die letzte Spur von Hoffnung und Freude aus Iridor´s Herz zurückzog, sich versteckte in den hintersten Winkeln seiner Selbst.
„Zulange habe ich gewartet einen wie Dich zu sehen.“ Die Stimme schien von überall her zu kommen, aus jeder nur denkbaren Richtung. „So lange, Äonen hindurch habe ich Seelen getrunken, nur um eine wie Dich zu finden. Eine Seele auf der Suche, durch Liebe getrieben, durch Hoffnung geführt. Hoffnung welche selbst hier, hier in meinem Reich so lange erhalten blieb.“ Die Stimmer erhob sich noch lauter jetzt, noch irrsinniger als zuvor. „Ich will diese Hoffnung in mir haben, mag mich an ihr laben, meinen Fieden in ihr finden. Sie gehört mir.“
Nicht Rache durchdrang jedes dieser Worte, nicht Wut, nicht ketzerischer Kampf, einzig verzweifeltes Sehnen durchdrang alles was war, alles was zu fühlen Iridor noch fähig war.
Jedes einzelne dieser Worte durchschlug sein Herz, sein Denken, wie feurige Pfeile, in Säure getunkt um den getroffenen langsam zu zersetzen. Einzig durch des Bösen Präsenz gebannt, ohne das dieses ihn berührt gar hätte, lag Iridor darnieder, keiner Regung mehr fähig. Einzig seine Finger krampfhaft das Heft seines Schwertes umklammernd, wie ein Ertrinkender sich an eine geborstene Planke krallen mochte um der See zu entgehen.

Und genau von diesem Heft aus, sich die Veränderung langsam auszubreiten begann. Zuerst so unsagbar zögerlich. Während um Iridor herum die Verzweifelung allen Sein´s die Klippen der Zeit zu überschreiten schienen, er selbst in Willenlosigkeit abzusinken drohte, baute sich der Gegensatz auf. Und sein Schwertarm schien der Anfangspunkt zu sein.
Sein Griff um das Schwert kam Iridor mit einem Mal klarer vor. Er konnte jede Linie des umschlingenden Leder fühlen, seine Fingerspitzen fanden die kleine Scharte oberhalb der Parierstange.
Sein Arm fühlte sich leicht und berstend vor Kraft an. Pulsierte vor Kraft welche nicht Iridor selbst gehörte, doch zu seiner eigenen zu werden schien. Langsam, unendlich langsam breitet sich dieses Pulsieren weiter in ihm aus. Ergriff Besitz von seinem Oberkörper, vertrieb die Qualen der Beine, brachte Kraft zurück in abgeschlaffte und mutlose Muskeln. Und mit einem Mal, wie von einem Schleier befreit, konnte Iridor wieder klar denken. Einzig sein Augenlich wollte nicht zurückkehren. Und doch, ein Art von Sehen bildetet sich für Iridor. Eine Art, ja, wie Licht, Licht in vielen Abstufungen aus welchen sich seine Umgebung neu zu formen begann.
Fast hätte Iridor sein Schwert fallen gelassen. Die Quelle des unirdischen Lichtschein war seine eigene Klinge. Wie ein Lichtschweif gloste aus ihr heraus diese Helligkeit, vertrieb die bösen Geister aus Iridor´s Herz, brachte seinen Augen das Sehen zurück.
Und in der Tiefe dieses Lichtes war es Iridor als ob er zwei sich windende Schlangen sehen konnte. Zwei Schlangen welche umherwirbelten und mit ihrer Bewegung, fast tänzerisch wirkend, dieses Licht aus sich herauszuschleudern schienen. Doch verspürte der nun wieder sehende keinerlei Furcht bei ihrem Anblick.
So konnte er endlich einen Blick auf Izual werfen. Übermannshoch ragte dieser vor ihm auf. Flammend der gesamte Anblick. Zwei riesige Schwingen breiteten sich weit zu beiden Seiten aus, wirkten so fehl an dieser armen Kreatur, welche so verzweifelt war, so viel Leid bringen konnte.
Fließend, erfüllt mit neuer Kraft, mit neuer Hoffnung, richtete sich Iridor auf und richtete die brennende Klinge auf Izual.
Brüllen war die Antwort. „Neeeeeeeeeeeeeiiiiinnnnnnnnnnnn…, das kann nicht sein“ Langgezogen schmetterte dieser Satz durch die Ebene, verzweifelt wie zuvor, doch diese glitt an Iridor´s Herz herab.
„Das kann nicht sein…, darf nicht.“ Weit warf die Kreatur ihre Arme von sich, in einer alles umarmenden Geste. „Du hast es mir versprochen Vater. Wenn ich Hoffnung wieder finden kann, wenn Güte ich mir wiedererlangen kann, dann darf ich zu Dir heimkehren. DU HAST ES MIT VERSPROCHEN…, VATER“
Irritiert vernahm Iridor die Worte, Worte voller Qual.
„Wenn ich dies finde dann darf ich nach Hause, das hast Du gesagt. Er gehört MIR“

Und mit diesem letzten Satz begann Iridors größter Kampf.
 
Ich bitte um Verzeihung, Doppelpost, das Forum hakt, hat das letzte Update zweimal gebracht. Löschen geht auch nicht, darum das hier. so ein Kram´pf. "Moderator bitteschön"

Aber da ich schonmal hier bin :angel:

@ Zorg th 6-2

Du magst ein Willkommen ? Nu gugge mal auf meinen ersten Post in zu deiner Geschichte. Ein herzliches Willkommen will ich meinen. :D :top:
 
Wieder mal :top: Update :)


@ zorg th 6-2
Als selbsternannter "Wächter des Threads" solltest Du nicht so egoistisch sein :rolleyes:

Übrigens bin ich der Meinung, den Autoren ihre Freiheit zu lassen. Schließlich sollen sie ja ihre und nicht meine Geschichten schreiben :no:
Bin ja nur froh, daß sich Tomgar da anscheinend eh nicht reinreden lässt :p :D
 
Zurück
Oben