Menschen
Wir leben auf diesem Planeten als Herde, wir nennen ihn zwar Erde, doch wir lassen steten Unfug walten, nun ist er fast nur Beton, wir zerstören Natur und hören nicht auf die Uhr, die tickt und uns sagt, dass wir schon sehr bald ganz geschickt den gesamten Lebensraum im Keim erstickt werden haben, wir nennen es Lug und Trug und vertagen das Thema und tun als wär nichts geschehen, wir sehen die Wunden nicht und sagen nach was man uns vorspricht, wir zählen die Stunden die uns fehlen, es wird gesucht nach Dingen zum Stehlen und Quälen, kindliche Unschuld verkommt zu sadistischem Vergnügen, wir lügen und hehlen, haben Spaß am Singen und Lachen über tote Sprachen und Sachen die schmerzvoll in den Ohren klingen, wir lassen es krachen und schließen uns zusammen, wir werden zum Mob, wir rammen die Schwachen ungespitzt und grob in den Boden, wir toben und lassen unsere Wut auflodern, wir machen alles kaputt, was andere erbaut haben, wir laben uns an der Furcht, nein wir sagen es ist Respekt, den wir uns versteckt zukommen lassen, oh wie gut das tut, ja lasst uns zusammenrotten und verspotten, was wir hassen wie die Pest, bis es uns passt, eins steht fest, wir haben nicht mehr alle Tassen im Schrank, unsere Nerven liegen blank, wir bewerfen was wir nicht leiden können, wir dröhnen uns zu und geben keine Ruh, wir kreiden alles an und meiden ängstlich den Pfad der Wahrheit, ist es nicht schändlich und schad um die Zeit, die wir vergeuden, im Grunde sind wir reudige Hunde, selbst Tote beißen wir, denn wir sind feige, wir neigen zu blindwütigem Abreißen der Finger an Händen die uns helfen wollen, wir tollen herum, lassen uns blenden von bösem Elfentum, schlingern hilflos über Rände, wir glauben wir haben die Erkenntnis, dabei schrauben wir nur unser Ego in schwindelige Höhen, als wenn wir flöhen vor unserem Schändnis, das wir hinterlassen in braunen Massen, wie stinkende Haufen Brei und Scheiß, welche Bewandtnis hat es mit unserer Lauferei und Sauferei, wir drehen uns im Kreis, bis wir schwindeln und nicht mehr gehen können, wir stöhnen vor Übelkeit, doch noch sind wir nicht bereit zu springen und uns umzubringen, die tausend Tonnen Angst vor der Zukunft sind die einzige Last der Gegenwart, ja es ist hart und unfair, dass wir so schuften und nicht mehr erwarten dürfen für unsere mickrige Arbeit, wir schlürfen am Becher der Barmherzigkeit, wir werden immer frecher und wollen unsere Mäuler sogar mit dem letzten Tropfen trockene Grütze stopfen, dann hetzen wir hastig fort wie Gäule vor dem Geheule der Wolfsrudel, die uns für unsere Gier über Klippen jagen, unsere Hälse brechen, rastlos hechelnd, restlos, ausnahmslos in den Strudel des Hungers werfen, wir müssen blechen für unsere Taten, wir sind bloß Primaten, die ihre Sinne schärfen, um irgendwann dahinterzukommen, dass wir doch nur Mann für Mann verkommen, wir können nur raten was auf uns zukommt, wir haben die größten Berge erklommen, um darauf zu stehen, sehen tun wir dennoch nichts, wie können wir auch, wir tun es nur aus Pflicht, nur Schall und Rauch ist unser Ziel, wir haben es verloren aus den Augen, die letzte Zahl ist unbekannt, verbrannt ist unser Gedankenland, wir taugen nichts, wir wurden dazu erkoren uns selbst die Sporen zu geben, wir leben nicht, wir laufen umher mit Schaum vor dem Mund, und doch ist er wund und trocken, wir glauben es kaum, die Glocken läuten, mit zerfetzten Schuhen hasten wir, die verstreuten Gehetzten, zum rettenden Tor, doch urplötzlich umfassen Ketten den vor uns liegenden Hoffnungsschimmer, schlimmer kann es immer kommen, schon strömen aus dunklen Gassen die Geister derer, die wir gejagt, gerichtet, vernichtet haben und kahl geschoren, sie laben sich an unser aller Angst und Schmerz, wie sagt man im Scherz, an manchen Tagen wär man besser nicht geboren, und nun endlich sehen wir es so wie es ist, wir leben nur um in Horden zu sterben und zu verderben, denn wir sind vom Jäger zum Gejagten geworden.