D2 ist nicht komplex. Wirklich nicht.
Man kann viel wissen; das Spiel hat viele versteckte Mechaniken. Es ist „vom alten Schlag“, wo man halt wenig an die Hand genommen wird. Sobald man anfängt, einen Guide zu lesen, ist man mit jedem Build fertig im Endgame und beherrscht die paar Mechaniken. Herausforderungen gibt es da nur, wenn man sie sich selbst macht (SSF, HC, bestimmte Builds, Speedruns, etc.) - aber nicht, weil das Game anspruchsvoll wäre.
Das würde ich so nicht komplett unterschreiben.
Ich habe das Gefühl, dass Diablo2 nicht unbedingt komplex ist, aber durch seine versteckten Mechaniken eben auch nicht trivial ist.
Man sieht das immer ganz gut im Forum, wenn ein neuer User eine Frage stellt, auf die wir die Antwort auswendig kennen, oder in kürze einen Link mit den passenden Details zur Hand haben. Die Info ist halt nicht ausdem Game ersichtlich. Ohne es nachzulesen wüsste ich zum Beispiel nicht, welche Eigeschaften den Schaden bei Wirblewind, bei Rache, bei Smite und bei Drachenkralle steigern und welche nicht. Weder ist das im Spiel so wirklich ersichtlich, noch wirken die Skills nach einer einheitlichen Logic.
Auch bei Diablo4 sind mir manche Eigenschaften und ihre Wirkung aus dem Game selbst nicht ersichtlich und ich müsste erst externe Quellen heranziehen, um sie zu verstehen.
Diablo2 hat aber den Vorteil, dass das Game doch recht leicht ist und man trotzdem durch kommt, ohne jedes Detail zu verstehen. Das heißt dann baer auch, dass es Wände geben kann, gegen die man unverhofft rennt.
Der Vorteil beim "Storyspiel", ist nicht nur die liebevoll gestalteten NPCs, welche echte Atmosphäre schaffen (zumindest taten sie das bei D2), sondern dass sich der Schwierigkeitsgrad langsam aber ständig erhöht. Dadurch wird das Spiel immer schwieriger und man muß sich seine Kräfte immer besser einteilen oder sich mal wieder zurückziehen. So lange bis man wieder eine neue Waffe od Rüstung findet, welches einem wieder kurzzeitig das Gefühl von Stärke gibt um in das nächste Gebiet vorzudringen, welches wieder eine Spur schwieriger war. Es ist die kontinuierliche Erhöhung Schwierigkeit. DAS hat mir so gefallen.
Das ist auch ein Punkt, der mir an Diablo2 gefallen hat und den ich ein Stückweit vermisse. Aber ich finde es nicht schlecht, dass Diablo4 es anders macht.
Bei Diablo3 hat mir das nicht so gefallen. Solange wie es die Schweirgkeitsgrade normal,alp,hell,inferno gab wurde die Monster zwar von Akt zu Akt stärker, aber defakto hatten sie nur mehr Hitpoints und doller reingehauen. Als dann mit einem Patch nach Reaper of Souls alles auf das Level des Helden gezogen wurde, ging dieser Unterschied der Akte sofort verloren und es wurde langweilig, da die Monster aus Akt4 wirklich nur mehr Hitpoints hatten - und nun eben nicht mehr.
Dass man in Diablo4 die Möglichkeit hat, die Welt nicht-liniar erleben zu dürfen und schon bei hochleveln frei erkunden zu können, sehe ich als sehr interessant an. Denn seien wir mal ehrlich: wer von euch ist in Diablo beim hochspielen an einem Dungeon vorbei gekommen, hat gedacht "ach da gehe ich dann später rein" und ist dann tatsächlich nie wieder in jenen Dungeon gegangen, weil es anderswo eben effizienter war (Monster hatten höheres Level oder standen einfach dichter und haben daher mehr und besser gedroppt).
Ich sehe das in Diablo4 als großen Reiz: "Ich gehe jetzt hier einfach in diesen Dungeon. Nicht weil ich muss, sondern weil ich Bock habe." Und wenn man raus kommt, war es keine verschwendete Zeit.